PolUtiot p!»£*na t gotovioi.) Deutsche Zeitung -------------Organ füt die deutsche Minderheit in Slowenien - „ ._____ulira r T.uahBn Mr 21 (rnttrurban) t ® eiiiaspreift für da, Inland: vierteljährig 40 Din. halbjährig 80 Dia. gaa,. Erschein» roöchtntllch zw«in>»>! Donner»«»« srüh nnd^ain-tag^srah^n>>t^»e>n^Da>nin^°»m^on^^^^^^ ^Celje. Donnerstag, den S1. Oktober 1929 ^ 54. Iahrgang Nummer 8K Allerheiligen Die tausendfachen großen und kleinen Bitter-nisse des Lebens, denen niemand, auch der Glücklichste, nicht entgehl, all das verborgene Weh, das in der Tiefe unseres Herzens schlummert, es wacht auf in diesen Tagen, zu Allerheiligen, wenn das große Sterben durch die Statur geht, wenn Himmel und Erde uin die Vergänglichkeit alles Seins zu zu trauern scheinen. Still ist es jetzt in der Natur. Die Tage, die da anbrechen, sind alle zart und traurig verhangen. Und die Abende, an denen man leise fröstelt und sich erinnert, daß es bald wieder Schnee gibt und dicke Wintermäntel. Tage, an denen man die reifen Mittagsstunden in sich sammeln möchte wie Wein in Fässern, um sie klar und goldig zu bewahren. „Ich möchte heim. Ich sah in sel'gen Träumen Ein besseres Baterland. Dort ist mein Teil in ewig lichten Räumen. Hier hab' ich keinen Stand." Diese Lebensmüdigkeit, die uns bisweilen, ganz besonders aber in den Tagen um Allerheiligen überkommt, diese Sehnsucht nach Bereinigung mit unseren geliebten Toten, ist der leise Molllon, der klagend und sanft beschwichtigend die kräftige Dur-melodie des Lebens durchzieht. Er schleift die härteren Seiten in uns ab und lenkt unseren, zu leicht nur auf Aeußerlichkeiten gerichteten Blick über das kurze irdische Dasein hinaus zu erhabenen Höhen... Allerseelen, das pietätvolle Fest des Gedenkens lieber Dahingegangener ist wieder vor der Tür. „Seele, vergiß sie nicht. Seele, vergiß nicht die Toten!" Frischaufgeschütteter Humus, duftende Chr,,-santhemen und flackernde Kerzlein auf den vielen sonst einsamen Hügeln beweisen, daß in diesen Tagen wohl jeder aus der Stadt in den weiten Friedhofsgarten hinauswandert. Es ist ein schöner Zug, der die Menschheit bewegt, an diesen Tagen an der groszen Gräberstätte im Geiste dem Andenken der teuren Berstorbenen die Opfer zu zollen, die sie verdienen. Ein ernster, stiller Feiertag ist Allerseelen, der aus der Reihe der Feiern mit stiller Weihe herausragt. Im wolkenverhangenen November er-scheint er und ernst und still zieht er vorüber, mit Wehmut und doch auch init Trost und Zuversicht die Herzen aller erfüllend, die der teuren Toten im stillen Gebet, durch Aufbauung von Blumenschmuck und Entzünden von Lichtern auf den Grabhügeln innig gedenken. Aber wir wissen auch: Das jährliche Erwachen der Natur, es ist ein Erwachen zum Tode. Das herbst-liche Sterben aber, es ist ein Tod zu neuem Leben. So mahnt uns der Herbst aus seine Weise: Streif ab, was welk an dir, und schaffe Neues! Denn solang du das nicht hast, Dieses Stirb und Werde, Bist du nur ein trüber Gast Auf der alten Erde. Wenn die Astern blühen Gedanken hinter Nebelschleiern Bon Mar klaner Siehst du die Herbstblumen dort im Garten, mein liebes Kind? Astern sind es . . . Was das für eine Fülle ist, die da drängend zum Leben will, mitten im Sterben zum Leben will und emportaucht in einer festen, wilden Sehnsucht nach Farbe. AIs ob das spärliche Licht der Sonne durch die Buntheit eines solchen Asternbeetes ersetzt «erden mühte. Doch zwischendurch loht brennende Liede bis in die letzten Oktobertage hinein, bren „ende Liebe, die nicht Abschied nehmen will. Bettelt und heischt ihr Teil noch neben den Astern, die ja doch nur von Herbst und Todesweh wissen, ttotz all ihrer bunten Farbenfülle. Das; es statt dieser müden, kühlen Blumen, denen das Trauern schon zur hergebrachten Aufgabe wurde, doch lieber ein bischen mehr von brennender Liebe gäbe! Zvenn 'der Spätherbst durch die Wett zieht, geht ein Sterben und ein Seufzen hinter ihm her. Es liegt etwas Drückendes in der Luv. Ein un-sichtbares „Etwas" schnürt einem die Brust zusammen und erschwert das Atmen. Allerseelen . .. Zum Totenfeste Bon A. L. Unter den kirchlichen Feiertagen gibt es keinen, der das Innerste der Menschen so lief berühren würde wie der Allerheiligentag. Er zwingt die Menschen, sich auch einmal mit dem Tode, mit dem Eintritt in die Welt des Unbekannten, zu be-schästigen. Die Erinnerungen des Erlebten und Ber-gangenen werden aufgefrischt und im Bunde mit dem stärksten aller menschlichen Triebe, dem der Selbsterhaltung, werden die in allen Gesichtern bemerkbare Nachdenklichkeit und Wehmut geweckt. Alles, ob Städter oder Dorfbewohner, drängt, einer Wanderung ähnlich, zum Besuch der Fried-Höfe. Sonst dem gewöhnlichen Verkehr entzogen, von diesem sogar gemieden, wird an diesem Tage das Getriebe des Lebens förmlich in die Friedhöfe übertragen. Auf den Sratzen ziehen Menschen, in Gruppen und einzeln. Dunkle, eilende Gestalten. Blumen oder dürftige Kränze in den Händen. Es sind stille, trauernde Menschen, die ein Ziel haben, einen Ge° danken, alle den Friedhof, die Toten. Und sie alle verbreiten unbewußt Grabesdust . . . * Es gibt Menschen, die oft und gern auf den Friedhof gehen. Er ist ihnen schon bei Lebzeiten so etwas wie eine Heimat geworden: der Tod und seine Gabe, das große Ausruhen sind ihnen vertraut und lieb. Es ist so gut, zu wissen, einmal hat alles ein Ende. Mag es noch so schmerzlich, schwer oder qualvoll sein, einmal kommt das Auslöschen und der tiefe Schlaf und das Sichverlieren ohne Schuld und ohne Schmerz in eine große Stille . . . Auch ich habe die Friedhöfe gern und suche sie auf, wo immer ich bin. So stand ich einmal am Tag der Toten hoch droben in der Waldheimat am Grabe Peter Roseggers . . . „Auf seinem Grobe steh« ein hülzcm Kreuz. Nach Trift und Hochwald hingewendei. Der Tag erhebt es und die Rachl betreut's: Zuweilen aber, vom Gebirg gesendel, Fällt weiher Rebel Ipälherbstcihnend ein Dann ift er wieder mit dem Berg allein." Ein andermal ging ich wieder am Allerseelen-tage durch den allten Marburgerfriedhof. An meiner Seile schritt ein liebes junges Mädl, ein rechtes Die Toten, ohne Unterschied, ob betrauert oder vergessen, haben für diese Vorgänge fteilich kein Verständnis. Trotzdem legen die Lebenden einen Wert darauf, nicht nur den einzelnen Grabhügeln, sondern auch den Friedhöfen ein besonderes Ge-präge zu geben. So haben auch die Friedhöfe ihre eigene Sprache. Sie ist nicht überall dieselbe. Rian vergleiche nur einen städtischen mit einem Dorf-friedhofe und denke dann auch noch an die während des Krieges entstandenen Soldatenfriedhöfe. Die Paläste. Pillen, Häuser und Peripheriehäuschen in der Stadt, finden sie im Friedhofe nicht ihr Gegen-stück in den Niausoleen. den Grüften und den vielen so mannigfaltig gepflegten oder vergessenen einfachen Grabhügeln? Ganz anders hingegen ist das Bild im Dorffriedhofe. Hier ist der einfache Grabhügel die Regel und die Gruft die Ausnahme. Und die Soldatenfriedhöfe, mit ihrer Gleichförmigkeit, erinnern sie nicht an eine zum Empfang bereite Paradeauf-stellung in Rech und Glied? Man merkt es, daß nicht die Toten, sondern die Lebenden dem Friedhofmilieu das Gepräge geben. Eines haben sie aber gleich die Friedhöfe, ob städtisch, ländlich oder militärisch. Alle stehen im Zeichen des Kreuzes. 2a, das Kreuz ziert die Grab-stätten der Reichen wie der Armen, der Mächtigen wie der Gedrückten, der eingesehenen wie der Gering-geschätzten. Es ist das Kreuz, das sie im Leben ge-tragen. Es war nicht für alle gleich schwer, doch nicht deshalb, weil der eine reich, mächtig oder an-gesellen, der andere aber arm oder geringgeschätzt war. Der Menschen Glück und Zufriedenheit hängt eben nicht davon ob. Sie sind vielmehr eine Sache des Herzens, ganz unabhängig davon, ob es im Leibe eines Großen oder Kleinen schlägt. Die Herzen der Toten schlagen nicht mehr. Im Friedhofe da gibt es keine Konkurrenz und keinen Neid. Dort erst werden sie auch wirklich frei und liegen friedlich wie Brüder, ohne Zank und Hader, einträchtig nebeneinander. Kind unseres weinsonnigen Landes. Ihre Seele ist Lachen, ihr Gang ist Tanz. Doch wie so anders ist dies junge Blut, wenn es von seinem toten Mutter! spricht und wenn es übe? den alten Friedhof der Draustadt wandert. Es war so still, so einsam um uns her. Wie aus umflorten Augen blickte die Welt durch den zarten Nebelschleier, der über Berg und Tal, über Stadt und Friedhof lag. Leise knisterten die letzte« braunen und roten Blätter an Baum und Strauch. Aus der Ferne klang ein Kirchenglöcklein ... Wir waren am Ziel: ein blumenüberhauchtes Grab. Und das liebe Kind vergrub sein Köpfer! in den vielen, vielen Blüten, schluchzte laut auf und begann sein ganzes Leid von der Seele herunterzuweinen . . . Ob den toten Eltern dieses^Iieben Kindes, dir da unten die Erde deckt, wohl ein Rückwärtsschauen gegönnt ist aus die Blumen, die auf ihrer Grabstätte duften, auf die Hände des einsamen Kindes, die für sie gefaltet sind? . . . Sanft hob ich das wei-nende Mädel zu mir empor und erzählte ihm die rührende Sage vom Tränenkrüglein. Die irrende Seele der Mutter bittet das auf dem Grabhügel weinende Kind, doch vom Weinen abzulassen, weil durch die vielen Kindestränen das Krüglein, das die Mutterseele tragen muß. nur immer schwerer wird. Dankbar nahm das liebe Mädel meinen Arm und wir zogen hinaus in den einsamen Wald, miven hinein in die Windischen Bühel. Seit- 2 Deutsche Zeitung Nummer 86 Die Menschenrechte. Freiheit. Gleichheit und Brüderlichkeit, für die angeblich schon soviel Blut geflossen, werden noch viele und noch größere Opfer fordern. Erreicht werden sie aber erst dort, wo keine Herzen mehr schlagen und keine Köpfe mehr denken können. Da» beweist die Sprache der von den Lebenden geschaffenen und gepflegten Friedhöfe. Das Leben verträgt weder Gleichheit noch Brüder-lichkeit. aber auch keine Freiheit. Oesterreichs neue Verfassung Pendelschwingungen macht die Geschichte. Von dem großen Schlagwort der Demokratie, das vor 10 Iahren als Erlösung aus aller Not erschien, ist der Zauber gewichen. Mit den Menschlich-Allzumenschlichkeiten ihrer gewählten Vertreter sind die Völker unzufrieden geworden, sie sehnen sich nach einer Führung, die nicht ihresgleichen ist. Dieser Zug geht heute durch fast alle Völker Europas, er erklärt die meisten innerstaatlichen Veränderungen in europäischen Ländern, er steckt auch hinter der neuen Verfassung, die der österreichische Bundes-kanzler Schober dem Nationalrat vorgelegt hat. Es sind im wesentlichen die Forderungen der Heimwehren, die in Oesterreich von Woche zu Woche stärker werden, Forderungen, die sich vor allem gegen die Macht der Sozialdemokratie richten, aber auch gegen die Macht, ja Allmacht des Nationalrat ge-nannten Parlaments. Man denkt nicht daran, das Parlament aufzuheben: die Stimme der Volksver-treter soll noch weiterhin gehört werden, das Recht. Gesetze zu geben und zu verwerfen, soll ihnen bleiben. Aber die Verwaltung soll wieder unab-hängig werden von ihnen, die alte Lehre von der Trennung zwischen Gesetzgebung und Verwaltung soll wieder in Kraft treten. Und das ist notwendig; an die Spitze des so großen Beamtenkörpers muß ein wirkliches Oberhaupt treten, nicht das Kräfte-spiel der parlamentarischen Parteien. Gewiß, der österreichische Beamte hat auch unter gewählten Parteiministem nicht gestohlen, betrogen, erpreßt, nicht seine Macht zum eigenen Vorteil ausgenützt. Vereinzelte Fälle, wie sie überall vorkommen, vielleicht ausgenommen. Aber er hat die Freude an seiner Arbeit verloren, seiner schlecht genug bezahlten Arbeit im Dienst der Gesamtheit. Viel, unendlich Ein erstes Frösteln schlich durch die Natur schien durch die Welt zu gehen. Rot waren alle Wege von den vielen sterbenden Blättern. Wie Herzblut sah es aus. Raschelnd schritten wir beide durch den roten Teppich. So unsäglich vielfältig war mir ums Herz. daß ich dem lieben Mädel, das neben mir ging und mich versteht, viel-leicht besser als ich mich selber, kein Wort zu sagen wußte. Da hob das elternlose Kind eine Handvoll goldener Blätter auf, lieh sie wieder aus der Hand zu Boden flattern und meinte: „Das ist das Sterben..."---------- Ja. man könnte leicht versucht sein, an ein all-gemeines Sterben der uns rings umgebenden Natur denken, doch ist schließlich alles nur wieder ein «bereiten Jür kommende Iubelzerten, die nach scheinbarem Todesschlafe ein Schneeglöckchen oder ein Krokosköpfchen dereinst wachläute». „3n dieses IBolbcs leistn, Rauschen Ist mir. als hör' ich itunde wehen, Dah alles Sterben und Vergehen Nur heinilich still vergnügte« Tauschen." « Siehst du die Herbstblumen dort im Gatten, mein liebes Kind? Nicht wahr, es ist gar nicht so schmerzend, dieses „letzte" Blühen. Denn es ist ja gar kern letztes Blühen, es ist erstes Erwachen. viel Idealismus und Charakterstärke gehört dazu, seinen Dienst sachlich und korrekt zu tun, wenn immer wieder Entscheidungen, Beförderungen. An-erkennungen vom Gesichtspunkt des politischen Kuh-Handels aus gemacht werden. ..EntPolitisierung der Verwaltung" ist die Lösung, noch der alle guten Staatsbürger heute rufen. Sie hofft Schober durch Reformen an der Spitze zu erreichen, denn noch ist nur die Spitze der Beamten-Pyramide durchsetzt und angekränkelt von dem Geist des Parlamentarismus, für den schließlich alles ein Schacherobjekt wird. Der Bundespräsident soll vom Volk auf sieben Jahre gewählt werden, statt vom Parlament auf vier. Er ernennt und entläßt die Minister die Spitzen der Vewaltung. Verwaltung? und Verfassungsgericht sollen entpolitisiert werden; für die Angehörigen der Wehrmacht ruht das Wahlrecht. Der zweite Grundgedanke der neuen Verfassung heißt: mehr Sachlichkeit. So wird dem Nationalrat eine zweite Kammer als Wirtschaftsvertretung fast gleichberechtigt an die Seite gestellt, die als „Länder-kammer" auch den bisherigen Bundesrat umfaßt. Und da sich die Geschworenengerichte vielfach als unsachlich, ungerecht, dem Einfluß der Presse offen erwiesen haben, werden sie durch die bewährten Schöffengerichte ersetzt. Die Polizeibehörden aber sollen, unbekümmett um verfassungsmäßige Kompli-kationen. vereinheitlicht werden als Bundesorgane: die Sonderpolizeien der Gemeinden haben zu ver-schwinden. Zum dritten will man die bisherige Allmacht des Parlaments herabsetzen: im Konfliktsfall kann der Bundespräsident das Haus auflösen, kann Not-Verordnungen treffen, kann, wenn es not tut, den Ausnahmezustand verhängen. Schließlich wird auch die Zahl der Parlamentsmitglieder herabgesetzt und die Immunität entsprechend beschränkt. Hierbei soll auch ein Gesetz gegen die allzugroßen Freiheiten und Uebergriffe der Presse eingeführt werden. Diesen antiparlamentarischen Bestimmungen reihen sich noch solche an, die gegen die Machtstellung der Sozialdemokratie direkt gerichtet sind. Einmal wird das Wahlalter hinaufgesetzt (Jugendliche wählten gern sozialdemokratisch), dann die Wahlpflicht einge-führt «von den gut organisierten Sozialdemokraten blieb selten einer der Wahlurne fern», endlich das Wahlverfahren reformiert. Wie. ist noch nicht be-stimmt. Dagegen will man aus ganz bestimmte Weise die Hochburg der Sozialdemokraten. Wien, das gleichzeitig Stadt und Bundesland ist, stürmen: Sein glückliches Exil »orte des Bedenkens zur hundertsten Wiederkehr jenes Jahres, da Johann Gabriel Seidl zu uns ka« Bon phil. Helfriei Paz IV. „Das Menschen Leben gleicht der Fuge, Die rasch durch Moll and Dur sich schwingt, Bis fie nach der Kadenz des Todes In Sphürenmelodien verklingt." (I. ©. Seidl. > Ein Zufall war es nur, ein eigentümlicher Zufall. . . ! Im Jänner 1840 verbreitete sich in fast allen in- und ausländischen Zeitungen das Gerücht, daß der gemüt- und seelenvolle deutsche Sänger und Gelehrte Johann Gabriel Seidl gestorben sei. Durch die zahlreichen warmen Nekrologe, die daraufhin er-schienen, wurde die Aufmerksamkeit der Behörden auf ihn gelenkt. So kam es auch, daß ihm Kaiser Ferdinand über Empfehlung des Grafen Moriz Dietrichstein und Antrag der k. k. Hof«Studien-Kommision eine erledigte Kustodenstelle am k. k. Münzen- und Antikenkabinett in Wien verlieh. Diese Ernennung kam Seidl unerwartet und kaum erwünscht. Wenigstens ist es sicher, daß er ernstlich daran dachte, die ihm angebotene Ehre ab-zulehnen, und daß er nur über dringendes Zureden seines Freundes Professor Dorfmann sich entschloß, unsere Stadt mit Wien zu vertauschen. Wien wird der Kontrolle des Ministeriums, seine Geldgebarung der des Rechnungshofes unterstellt: seine Abgaben, die berüchtigten Breitnersteuern, und seine an sich ja großartigen Wohnhausbauten, in denen aber bisher nur organisierte Sozialdemokraten Wohnungen fanden, werden besonderen unparteilichen Kommissionen unterstellt. Es ist kein Wunder, wenn die Sozialdemokraten gegen diese Pläne toben. Aber die Regierung hat die Macht: das Heer ist absolut zuverlässig, Gen-darmerie und Schobers berühmte Wiener Polizei gut organisiert, bewaffnet und ausgebildet und schließlich stehen ihr für dieses Programm die Heim-wehren zur Verfügung, wenn es hart auf hart geht. Und das wissen die Sozialdemokraten. Sie haben den Namen wohl herausgehört, den Schober ver-schwieg, als er zum Schluß die Botschaft des Ver teidigers von Wien in der Türkenbelagerung zi-tierte: „Ja keine Zeit verlieren!" Dieser Verteidiger Wiens hieß Rüdiger von Starhemberg und sein gleichnamiger Enkel steht heute an der Spitze der Heimwehren. W. S. Politische Rundschau Inland Ernennung der Kreisinspettoren Mit Ukas M. des Königs vom 25. Oktober sind die Kreisinspektoren für die einzelnen Banate ernannt worden. Zum größten Teil erhielten die Stellen von Kreisinspektoren die bisherigen Ober-gespane. Im Banat Drau wurde der bisherige Obergespan Dr. Schaubach zum Kreisinspektor in Maribor ernannt. Die Banatrate Auf der Sitzung des Ministerrates vom 26. Ok-tober wurde beschlossen, die Verordnung über die Organisation der Banawerwaltungen schon im Laufe dieser Woche verlautbaren zu lassen. Die Bonusse werden dann mit ihren Gehilfen sofort an die Or-ganisation der Banawerwaltungen schreiten. In Verbindung mit den neuen Banatveruiciltungen wird in jedem Banat ein besonderer Banatrat. be stehend aus 20 bis 30 Vertretern aller Schichten der Bevölkerung, errichtet werden. Die Mitglieder dieser Räte wird auf Vorschlag des Innenminister», dem die Bonusse ihr« Anträge vorlegen werden, der König ernennen. Die Banaträte werden in Ange-legenheiten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Charakters das Beratungsrecht haben. Das Wohnungsgesetz Am 26. Oktober nahm der Ministerrat den Bericht des Ministers für Sozialpolitik und Volks-gesundheit Dr. Drinkovic über das Wohnungsgesetz Wie weh ihm zu Mute war, als er sie, seine „zweite Heimat" verließ, sprechen die Abschieds-verse aus: „Begreifen tonnt' ich kaum die Liebe. Mit der man mir entgegenkam Und schmeichelnd mich, damit ich bliebe, Umfchlotz und m die Mille nahm. O lSnnl' ich, ooas im Traumesweben In einer fremden Stadt ich fand. Bei meiner Rückkehr ich erleben In mein geliebte« Vaterland!" Sein Wiedereinzug in Wien war jedoch von manchen schmerzlichen Enttäuschungen begleitet Wohl kam ihm Wien mit offenen Armen ent-gegen, denn man kannte und schätzte ihn, nicht so sehr aus seinen geschriebenen Werken als aus seinen Liedern, die sich, von Schumann, Schubert und Löwe in Musik gesetzt, im Fluge die Herzen erobert hotten. Aber die alte „Gemütlichkeit" war schon im Schwinden, ein fremder Geist der Kritik beherrschte das gesellschaftliche und literarische Leben: die Re-volution bereitete sich vor. Die Befreiung vom Metternichschen Joche hat auch Seidl in Gedichten öffentlich begrüßt, aber in die Verhältnisse nach der Revolution wußte sich der konservative Altöster-reichischer nicht mehr zu finden. Der neuen Zeit stand er fremd, ja feindlich gegenüber . . . Wo waren die Jahre seines „glücklichen Eiils" mitten „in Steiermarks Eden" geblieben, wo? Ver-funken — vorbei! Nun gab es nur noch eine Zeit trockener Bureauarbeit. So begann denn auch die dichte-rische Produktionskraft mit den Iahren zu versiegen. Nummer 86 Sentjd)« Zeitung Seite 3 Von H« einer 7$i-* -!>' . y. •. • V ' .»'//' > * H 1 7//////// Dieser guteName und die Möglichkeit, aus groken Mengen Rohstoffen immer die besten auswählen zu können, gewährleisten die gleichmäßige hervorragende Güte eines jeden Stückes ^Schicht Terpentin Seife entgegen, das am äl. Oktober abläuft. Der Mi-nisterrat verlängerte die Gültigkeit diese? Gesetzes für weitere 6 Monate, und zwar nur für Wohnungen von einem bis zwei Zimmern, in welchen Beamten und Pensionisten oder deren Witwen wohnen. Dieser Wohnungsschutz wird bis 30. April 1930 dauern. Ausland Fürst Bülorv gestorben Der frühere deutsche Reichskanzler Fürst Bern Hart» Bülow ist in seiner Villa in Rom am 28. Ok-tober an den Folgen eines Schlaganfalles im Mer von 80 Iahren gestorben. Der Leichnam wird nach Hamburg Flottbeck überführt und dort in der Familien-grust beigesetzt werden. Fürst Bülow war einer der dcvorrc-.geiidsten Staatsmänner der Wilhelminischen Periode in Deutschland. Im Jahre 1000 zog er sich, 60 Jahre alt, ins Privatleben zurück, nachdem er wegen einer öffentlichen Stellungnahme gegen die Eingriffe des Kaisers in die Außenpolitik als Reichs-sanier verabschiedet worden war. Von da ab lebte er m der Heimat seiner Gemahlin, welche eine hoch' stehende italienische Aristokratin war, in Rom. Er beteiligte sich später nur »och einmal am politischen Leben, als er im Weltkriege vergebens versuchte, Italien von dem Krieg gegen seine Bundesgenossen zurückzuhalten. Der Ausgang der Parlaments-wählen in der Tschechoslowakei Die Wahlen für das Prager Parlament, bei welchen 7,386.019 Stimmen gegen 7,103.913 im Jahre 1925 abgegeben wurden, haben nachfolgende Resultate ergeben (die Ziffern in Klammer bedeuten die Ergebnisse vom Jahre 1925): Kommunisten: 752.941 (941.694), 30 <41) Mandate; Bund der Landwirte und Arbeits-und Wirtschaftsgemeinschaft: 339.299 (596.966), 15 bis 16 Mandate <16 Mandate des Bundes der Landwirte); Tschechische Nationalsozialisten: 766.503 (706.504), 31 (28) Mandate! Tschechische C ozialdemokraten: 970.011 (631.263), 40 (29) Mandate: Stribrny Partei: 71.656, 3 Mandatei Tschechische Nationaldemokraten: 359.769 (321.006». 14 (13) Mandate. Tschechische katholische Volkspartei: 623.555 < 690.832), 24 bis 25 (31) Mandate! Tschechische A g r a r i e r: 1,104.956 (1,005.938), 45 (45) Mandate; Tschechische Gewerbepartei: 290.957 (287.269), 12 (13) Mandate: Klinla-Partei: 425.097 (487.773), 17 (23) Mandate; Iuriqa Partei: 5406, 0 Mandat; Deut che Sozialdemokraten: 506.204 (411.682). 21 (17) Mandate! Deut che Christlichsoziale und Gewerbe partci: 347.929 (314.439). 14 (16 christlich-soziale Mandate allein): Deutsche Nationalpartei: 188.866 (240.960), 8 (10) Mandate: Deutsche Nationalsozialisten: 204.590 (168.354), 8 (7) Mandate: Alldeutsche: 6669, 0 Mandate: Ungarische Christlichsoziale und un-garische Nationalpartei: 257.438 (99.148), 10 Mandate (im Jahre 1925 kandidierten sie mit dem Bund der Landwirte); Aber umsomehr betätigte sich Seidl nun als Gelehrter, und zwar nach drei Richtungen hin, als Topograph, Epigraph und Arhäologe, und für alle drei Richtungen ist meistens Steiermark und häufig Celje der Ausgangspunkt. Die in unserer Stadt be-gönnen ..epigraphischen Eiturse" in den Jahrbüchern für Literatur setzte Seidl nun in Wien fort und gab damit Anregung und Muster für die Begrün-dung von ,.0vrpu« inacnptiomini austriacarum". Als wesentlichen Teil dieses Sammelwerkes ver-öffenllichte er die ..Monument» Celeiana", ferner in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissen-schasten (1854) „Beiträge ui einem Namensver-zeichnisse der römischen Prokuratoren in Norikum". Mit diesen Arbeiten legte I. G. S e i d l den Grund zur Geschichte unserer Stadt. Auch an dem Werke August Wandte „Die Staatsbahn von Wien bis Trieft" (1856) hat er eifrig mitgearbeitet. Und wie warm sein Herz für Cche schlug, zeigt sein poetisches Begleitwort hiezu: „Gehört Graz ob des sanften, aber umso bleiben-deren fesselnden Liebreizes, Marburg ob der glück- lichen klimatischen Lage und Fruchtbarkeit der Um-gebung zu den meistbegünstigen Städten des Kontinents, so überbietet das kleine Cilli beide an romantischer Schönheit und großen Erinnerungen, von welchen jene des Mittelaltcrs die reichen Ueber-lieferungen aus der Nömerzeit fast noch übertreffen." An ehrenvollen Anerkennungen für seine vielen Verdienste, auch von höchster Seite, fehlte es Seidl nicht. Er wurde kaiserlicher Hofschatzmeister, erhielt Titel und Rang eines Regicrungsrates, dann, als er im Jahre 1872 in den bleibenden Ruhestand trat, den eines Hoftates. Auch Orden und Aus-Zeichnungen wurden ihm wiederholt zu Teil. Den größten Triumph aber brachte Seidl das Jahr 1854. Durch Allerhöchstes Handschreiben des Kaisers vom 27. März 1854 wurde sein Tert der Volkshymne zu Haydns herrlicher Melodie für authentisch erklärt. Die Aufforderung, einen neuen Tert zu schaffen, war auch an Grillparvr und Zedlitz ergangen; Seidls Tert gefiel am besten. Vollgültigen Ersatz für die entschwinden? Dich-terkrast war ihm die wissenschaftliche Betätigung freilich nie. wie ein ergreifendes (Jänner 1873 nie-dergeichriebenes) Epigramm beweist: ..Aus meiner langen Fahrt durchs t?eben Hall' ich so manche» auszugeben Doch einen Verlust verschmerz' ich ine, Abhanden tam mir die Poesie." Die Tätigkeit des Gelehrten ist eine stille Ar-beit, die trotz all ihrer hohen Bedeutung wenig auf den lauten Markt dringt. Je mehr Seidl im engen Kreise der ernsten Fachmänner gewürdigt wurde, desto mehr vergaß die große Menge des Dichters Seidl und seine innigen, tiefempfundenen Weisen verhallten im tobenden Sturm der Zeit. Die bittere Empfindung, bei lebendigem Leibe von einem pietät-losen Nachwüchse vergessen zu sein, trübte seine letzten Jahre sehr. Grollend schrieb er im März t873: „TA* wahre Herzen»?oesie, Tie ist erdrückt, verdorben! Wer nur gelebl in ihr. durch sie, Der ist mil ihr gestorben." Und je stiller es um den Dichter Seidl würd«, je weniger betreten der Pfad zum Tempel seiner Seite 4 Deutsche Zeitung stummer St» flüeieackte -0eMekf <>w/h ■Licht ist d&° Treucbz —— JnnenmaU: /'eSi te tStmmpen -ein neuer fortschritt. Pavelic wurde am 25. Oktober bei seiner Ankunft aus Italien nach Wien von den österreichischen Behörden als lästiger Ausländer ausgewiesen. Eine weitere Begründung für diese Maßregel bildet der Umstand, daß Dr. Pavelik sÄnen Paß nicht in Ordnung hatte. Dr. Pavelic hat Wien in nördlicher Richtung verlassen. _ Aus Stadt und Land Deutsche Gedenktage. 31. Oktober 1517: Der Kapuzinermönch Martin Luther schlägt seine 95 Thesen an der Schloßkirche zu Wittenberg an: 1879: Einschließung und Beginn der Belagerung der französischen Festung Belfort. — 1. November 1339: Herzog Rudolf IV., der Stifter, wird ge-boren; 1781: Kaiser Josef II. hebt die Leibeigenschaft auf: 1812: Der Dichter Hermann v. Gilm wird in Rankweil (Vorarlberg» geboren. — 2. November 1853: Die Semmeringbah», die erste große Gebirgsbahn Europas, wird dem Verkehre über-geben: 1766: Der Feldmarschall Josef Wenzel Graf v. Radetzky wird in Trzebmtz geboren. 3. November 1760: Sieg Friedrich des Großen über die Oesterreicher bei Torgau: 1849: Der Dichter und Philosoph Ernst Freiherr v. Feuchtersleben stirbt in Wien. — 4. November 1824: Der Tondichter Anton Bruckner wird in Ausfelden geboren^ 1850: Der Dichter Gustav Schwab, der Verfasser der „Deutschen Volksbücher", stirbt in Stuttgart. 5. November 1494: Der Dichter Hans Sachs wird in Nürnberg geboren; 1757; Sieg Friedrichs des Großen über die Franzose» und die Reichsarmee bei Rohdach. — 5. November 1928: Der Dichter-Priester Ottokar Kernst«! stirbt auf der Festenburg. 6. November 1771: Alois Senefelder, der Erfinder des Steindrucks, wird in Prag geboren; 1815: Eröffnung des Polytechnischen Instituts in Wien. Unsere Donnerstagnummer, weiche als Aller-heiligem»ummer erscheint, umfaßt diesmal 10 (Seiten, weil die Sonntaqfolge wegen des Feiertages am Freitag aus technischen Gründen entfallen muß. Die nächste Folge erscheint wieder regelmäßig am Donnerstag, dem 5. November. Zum neuen Kommandanten der ge« samten jugoslawischen Kriegsmarine wurde Vizeadmiral Viftor Wicker hauser ernannt Admiral Priest ist bekanntlich in den Ruhestand getreten. Der Termin für das Einreichen von Gesuchen um Feststellung der Staatsbürgerschaft nach § 53, Punkt 4—8, des Gesetzes über die Staatsbürgerschaft läuft am 31. Oktober l. I. ab. Borstehungen der städtischen Polizei in Maribor und Celje. Im Innenministerium ist eine Verordnung ausgearbeitet worden, derzu-folge im Sinne der Vorschrift über die städtischen Polizeien in Maribor und in Celje Vorstehungen der städtischen Polizei errichtet werden. Punisa Raciö, dessen Verurteilung vorn ?lppellationsgerichtshof bekanntlich bestätigt worden ist, hat sich gegen den Spruch dieses Gerichtes beim Kassationsgerichtshof beschwert. Ein annulliertes Todesurteil. Wie aus Sarajevo berichtet wird, hat das Oberste Gericht der Nichtigkeitsbeschwerde des ehemaligen Gendar-meriewachtmeisters Karl Pin, welcher wegen an geblicher Ermordung mehrerer Bauern zu Beginn des Weltkrieges vor einiger Zeit zum Tode durch den Strang verurteilt worden war. aus formellen Gründen stattgegeben und die Angelegenheit zur neuerlichen Verhandlung zurücküberwiesen. Das erste Schwimmdock Jugoslawiens, das auf Rechnung der Reparationen m Deutschland bestellt worden war, ist, geschleppt von deutschen Remorkörs, die schon sei! Ansang September von Hamburg aus aus der Reise waren, am 25. Ok-tober in Kotor angelangt. Das Dock ist mit allen modernen Einrichtungen versehen. Koliner Zichorie im Morgenkaffee schmeckt deshalb so ausgezeichnet, weil sie aus dem besten Rohstoff und auf längst bewährte AN erzeugt wird. Reichsdeutsche Wohlfahrtsmarten 1S30. Das Deutsche Reichspostministerium wird am 1. No vember d. I. wieder 5 Wohlfahrtsbriefmarken für Ungarische kleine Landwirte: 6893, 0 Mandate: Polnisch-jüdische Partei: 102.694(115.288), 4 (0) Mandate, ^ BfV i » W» In den Wahlen zeigt sich ein. deutlicher Ruck nach links, da die tschechischen Sozialdemokwten um 300.000, die deutschen ^oMdemokraten um 100.000 und die tschechischen Nationalsozialisten um nahezu 100.000 Stimmen gewachsen sind. Da die tschechischen Agrarier ihren Besitzstand nicht nur behaupteten, sondern sogar um 100.000 Stimmen mehr erhalten haben und daher auch ihre Mandatszahl vermehren werden, ist klar, daheine rot-grüneKoalition gebildet wird. Die Verhandlungen darüber haben bereits eingesetzt, werden aber nicht leicht vor sich gehen, da die Sozialdemokraten zwar von außen-politischer Seite stark beeinflußt werden, sich an der Regierung zu beteiligen, aber ihr Programm nicht letcht mit dem der Agrarier und der deutschen So-zialdemokraten in Uebereinstimmung bringen können. Die Situation ist auch dadurch verschärft, daß Stri-brni>, der bekannte frühere General Gajda und Pergier in das Parlament gewillt wurden, die den jchärfften nationalen Radikalismus vertreten. Die Kommunisten haben in den tschechischen Gebieten verloren, aber im deutschen Gebiet Stimmen gewonnen was natürlich die deutschen Sozialdemokraten von der Regierungsbeteiligung zurückhält. Die Katholische Volkspartci.dicSlowakischeVolksparteiunddiedeutschen Christlichsozialen werden nicht mehr in die Regierung?-kombination einbe,zogen werden. Die deutschen Par leiert in Prag l>aben gegenüber den Wahlen im Jahre 1925 über 2800 Stimmen gewonnen und die bisherige Höchstwahlzahl von 19.883 erreicht. Tuka nicht gewählt Der verurteilte slowakische Volksparteiler Prof. Tuka erscheint bei den sonntägigen Parwmentsvxlhlen in der Tschechoslowakei bemerkenswerter Weise bei dem ersten Skrutinium nicht gewählt. Die lateinischen Schwestern Aus Anlaß des versuchten Attentats aus den italienischen Thronfolger in Brüssel richtet die faschi stische Presse scharfe Angriffe an die Adresse Frank-reichs, das wegen seiner Tolerierung der antifafchi-stischen Emigranten mitverantwortlich für deren ver-brecherische Taten sei. Der radikale „Impcro" schreibt in diesem Zusammenhang sogar von einem Krieg. Die französische Presse antwortet den faschistischen Anwürfen in ruhigem Ton und meint, die italieni-schen Emigranten hätten durch ihr Benehmen der franzischen Polizei keinen Anlaß geboten, gegen sie einzuschreiten. Zwingen aber könne sie die Polizei nicht, das faschistische Regime anzuerkennen und zu billigen, welches sie gezwungen hat. von der heimi-schen »schölle zu fliehen, die sie sicherlich mindestens so sehr lieben wie die Faschisten. Dr. Pavelic aus Oesterreich ausgewiesen Der in Jugoslawien in Abwesenheit zum Tode verurteilte ehemalige Zagreber Advokat Dr. Ante Muse ward, desto einsamer und einsamer wurde es auch um den Menschen Seidl . . . 1854 feierte er noch, freudigen Stolzes voll, seine silberne Hochzeit und führte, einem warmen Zuge seines Henens folgend, sein glückliches Weib an die alte, liebe Herdstätte seines Glückes, bieher in unsere Stadt, um diealte Seligkeit noch einmal m sich aufleben zu lassen. Aber dem Sonnenschein folgt bald ein Sturm des Schmeres, denn im selben Jahre entriß ihm der Tod die innig geliebte Gefährtin seines Lebens. Und als ihm bald darauf auch der Sohn in der Blüte der Jugend dahinstarb, senkte sich bleibende Trauer auf seine Seele. Nun war es nur noch seine Tochter, die ihm mit sorgender Liebe den immer tiefer herniedersin-kenden Herbst seines Lebens durchsonnte. Als sie dem erwählten (hatten die Hand reichte, folgte ihr der Vater in das neue Heim. Nun hatte er wieder zwei Kinder an seiner Seite und liebende Enkel umspielten die Kniee des freundlichen Grases, der anno 1874 seinen 70. Geburtstag feiern durfte. Natürlich brachte auch unsere Stadt dem um Schule und Wissenschaft überhaupt lind um die Stadt Celje insbesondere verdienten Ehrenbürger, dem k. k. Hoftat I. G. Seidl, die herzlichsten Glück-wünsche dar. Der Gefeierte schrieb am 1. Juli aus Wien den hier angeführten Brief: „Die herzliche Beglückwünschung. welche die verehrliche Repräsen-tanz der landesfürstlichen Stavt Cilli an mich als ihren ältesten Ehrenbürger anläßlich meines 70. Ge-burtstages zu richten so gütig war, hat mich aufs tieffte und innigste gerührt. Bleibt mir doch die liebliche, gastfreundliche Sannstadt bis zum Ende meines Lebens unvergeßlich; in ihr habe ich die schönsten und glücklichsten Jahre meines Lebens zugebracht, in ihr die Anregung zu meinen besten dichteri-schen Leistungen gefunden, in ihr meiner Lebensneigung, dem Lehrfache, am wirksamsten folgen können. Die Erinnerung an so viele Wohltäter und Freunde, die ich dort bei Beginn meiner Beamten-laufbahn geftinden, wie einen unvergeßlichen Gönner, den biederen Kreishauptmann Balthasar Edler von Ziernfeld, die eben erst im März d. I. für die ungezählten Akte ihrer edlen Humanität von Se. Majestät unserem Kaiser sebft ausgezeichnete greise Frau 'Anna Baumbach, mein wohlwollender erster Vorgesetzter, der Hochw. Präfekt Hartnid Dorfmann, so viele werte Bürger, so viele lebenswürdige Frauen, so viele hoffnungsvolle Jünglinge, die jetzt in den verschiedensten Berufsgeschäften tätig sind, werden in meinem Gedächtnisse nie erlöschen.' Ich bitte daher J>en hochgeehrten Herrn Bürgermeister Dr. Neckermann, in dem ich ebenfalls den ooh« eines werten Freundes" verehren zu dürfen glaube, der löblichen Stadtgemeinde den Ausdruck meines wärmsten, herzlichsten Dankes mitzuteilen und meine lieben Mitbürger in meinem Namen zu ersuchen, daß sie die Erinnerung an mich vielleicht " Rudols Neckknnatm, Wundarzt und »rnsiKrurg. noch über mein Leben hinaus freundlich bewahren mögen." Gleichzeitig mit dem Dankschreiben an die Stadtgemeinde richtete I. K. Seidl auch ein Schreiben an die Direktion und den Lehrkörper des Gymna siums, in welchem es unter anderem heißt: „Das durch meinen verehrten alten Freund und Kollegen Direktor Josef Premru zu meinem 70. Geburtstage mir zugesandte Beglückwünschungstelegramm hat mir die reinste, innigste Freude bereitet. Wenn ich er-wäge, ju welcher Bedeutung sich das zu meiner Zeit kleine, bescheidene Cillier Gymnasium, an dem ich durch 11'/, Jahre mit Luft und Liebe gelehrt habe, in wenigen Lustren emporgeschwungen hat und ich mich -an dieser Anstalt noch immer nicht vergessen sehe, so kann mich dies nur mit gerechtem Stolz erfüllen." So geben Seidls Briefe darunter auch der letote, denn er überhaupt schrieb — Zeugnis, wie sehr er unsere Stadt und ihre Bewohner ins Herz geschlossen hatte . . . .,(£» ist sin Schnitter, htigt bt: Tod, hat ffi'wolt vom grofetrt Gott." Als am 18. Juli 1875 der ernste Bruder des Schlafes feine umspannenden Fittiche über den Wandermüden breitete, da standen auch an seinem Bette, wie an dem des sterbenden Königssohnes im „Glücksglöcklein", zwei tröstende Genien — das Bewustsein treu getaner Pflicht und der Engel der Liebe? Dem sterbenden KSmgsfohn gleich konnte Deutsche Zeitung Kurze Nachrichten — Das zwischen London und dem Mittel-ländischen Meer verkehrende englische Postflugzeug „City of Rome" muhte im Golf von Genua wegen eines furchtbaren Sturmes auf das Meer nieder-gdjKtt. Der PSvt Sept. Birt, der Flugingenieur Pnnbrate. der Radiotelephomst «ton« und 4 Reisende ertranken. _0 Wirtschaft u.Berkehr Bezüglich de» Ausgleiches der Sla- venska baut« berichtet der Ljubljanaer „Jutro": Bekanntlich hat seinerzeit die Hauptversammlung der Gläubiger der Slavenska banka das Angebot des Verwattungsausschusse», den ftonlurs der Slaomska banka. welcher das 'getonte ' Vermögen zu verschlinge« und die Gläubiger um die letzten Dinare j^brmget, drohte, mit einem Ausgleich aus diese Weise zu beenden, daßden Gläubigern fir ihre Forderungen eine 22 % ige Quote ausgezahlt werde, angenommen. Gegen diesen BeMlß wurden unerwarteter Weise 7 Rekurse eingereicht, weswegen sich die gerichtliche Bestätigung um Monate verschleppte. Diese Rekurse beunnchigten die Gläubiger sehr, weil im Falle, daß nur einer von ihnen Erfolg hätte, der Ausgleich ins Wasser fiele und der Konkurs fortgesetzt würde, was nach den bisherigen Erfahrungen eine beständige Verminderung des übriggebliebenen Ver-mogens bedeuten würde. Wie aus Zagreb berichtet wird, hat sich der Verwaltungsrat die ganze Zeit bemüht, die Einreicher der Rekurse von der Schädlichkeit ihres Vorgehens zu überzeugen, was ihm schließlich auch gelungen ist. Am Montag wurden die Rekurse zurückgezogen und das Konkursgericht wird nunmehr über die Bestätigung des Ausgleiches Beschluß fassen. Es besteht kein Zweifel, daß dieser Veschlug schon dieser Tage gefaßt und damit der Ausgleich rechtskräftig werden wird. Im Sinn der ieinseitigen Verpachtungen des Verwaltungsrates wird im Lauf von 14 Tagen die Liquidation des Ausgleiches erfolgen und es ist zu erwarten, daß die Auszahlungen an die Gläubiger Mitte Rovem-der durchgeführt fein werden. m Gründung einer Tertilfabrik in Selje. Dieser Tage wurde in das Handelsregister die Firma „Celjeka tekstilna towmw Bergmann in drug", welche in Celje eine große Baumwollstoffabrik er-richtet, eiMcfccwien. Als Gesellschafter fungieren die r en Ma* Bergmann, Fabrikant in Zwittau, und Walter Bergmann, Fabrikant ich Arad. Die ttyie Fabrik wird bis zum Herbst des nächsten Jahres fertiggestellt sein. _ £ U Allerlei * Ueber da» deutsche Riesenflugzeug „DoX", das dieser Tage mit 169 Personen an Bord einen mehrstündigen, ausgezeichnet gelungenen Probefiug über den Bodensee absolviert hat, machte der Brad« des Erbauer» Dr. Dornier Herr Morris Dornier den Pressevertretern nachfolgende Angaben: Dle Bedeutung des Fluges des „DoX" mit 169 Personen an Bord ist offenkundig, wenn man be-txntt, daß Flugzeuge bisher nur bis zu 30 Menschen, da» Luftichiif „Graf Zeppelin" nur biszu 86 V!en-schen Sefördert haben, die endgültige Einrichtung de» X", die erst in nächster Zeit erfolgen wird, siebt allerdings nur 72 Schifisplätze vor, da man c«her den Fluggästen noch größse Mengen Fracht mitzuoehmen beabsichtigt. Immerhin können bei mmMen Fahrten über 1000 Kilometer rund 100 Fluggäste mit vollem Gepäck befördert werden. Änize Kabinen werden auch in Schlafkabinen um-qemmd^t werden können, doch spielt dies bei dem ^ugschifi keine so große Rolle, well der normale MuMtadius nicht ohne weiteres Nachtflüge not-wendig machen wird. Man wird bei der Einrichtung größten Wert auf Bequemlichkeit legen. Bekanntlich wirb außer den zahlreichen Kabinen ein Salon von stefcen Metern Länge und 3.5 Metern Breite ein-zeriHet werden. Außerdem werden eine Bar und ein Rauchsalon eingebaut. Die Motoren werden zur Vornahme verschiedener Verbesserungen, die vor allem eine weitere Verminderung des Brennstoffverbrauches bjlzwecken, in nächster Zeit auf etwa vier Wochen' ausgebaut und zu Siemens nach Berlin geschickt werden. Diese zwangeweise Ruhepause im Werfflug-betrieb wird man dazu benutzen, um die Jnnenaus-jtatiung durchzuführen. Der Motorenlärm wird zwar tftn Flußschiff immer noch mehr zu hören sein als die» beim Luftschiff der Fall ist. Immerhin ist der Lärm trotz der zwölf Motoren geringer als bei den bisherigen Flugzeugen. Von den beiden für Italien im Bau befindlichen Schwesterschiffen des „DoX" ist das eine. DoXII", halbfertig. Auch „Do XIII" ist bereits im Rohbau fertiggestellt. Auch diese beiden Flugschiffe wären wohl heute schon vollendet, wenn die italienischen Auftraggeber die Wahl der Motoren bereits getroffen hätten. Sie schwanken noch, ob Zupitermotoren, die in Italien m Lizenz hergestellt werden, oder ob BMW-Hornett-Motoren amen-konischen Systems zur Verwendung kommen sollen. Welch riesiger Fortschritt durch das Flugschiff „Do X" im Flugzeugbau erzielt worden ist, geht daraus her-vor, daß bei einem Gesamtgewicht von 51'/, Tonnen eine Zuladung von Nutzlast von 21'/, Tonnen möglich ist. Diese Zuladung steigert sich aus Meeres-höhe, also 400 Meter tiefer als der Bodensee, bis auf 24 Tonnen. Die bisherigen Verkehrsflugzeuge haben bei Flügen über 500 bis 600 Kilometer nur 600 bis 800 Kilo Nutzlast. Die Startgeschwindigkeit beträgt nur 60 bis 74 Stundenkilometer, die Höchst-geschwindigkeit 220 Kilometer, die Reisegeschwindigkeit 170 bis 180 Kilometer. Zunächst kommt der „DoX" hauptsächlich für Strecken biszu 1000 Kilo-metern in Betracht. Doch ist das Flugjchiff durchaus in der Lage, ohne größere Nutzlast Flüge nach Süd-, Mittel- und Nordamerika durchzuführen, die aller-dings dann weniger von wirtschaftlicher Bedeutung sein werden. Solche Flüge wird „DoX" schon im kommenden Frühjahr aus Gründen der Propaganda durchführen, selbstverständlich mit Zwischenlandungen an der Küste. Das Ausland zeigt bereits größtes Interesse an diesem Flugzeug. Vor allem interessiert sich Frankreich dafür, da dieser Fluazeugtyp für den Verkehr zwischen Marseille und Mgier (800 Kilo-meter) geradezu ideal wäre. Vom Deutschtum in der Welt — Die Budapester Polizeihauptmannschaft hat für Polizeibeamte, welche die Prüfung in der deutschen Sprache abgelegt haben, Stipendien gestiftet. — An der Polrzeijchule in China leitet ein Deutscher die Ausbildung junger chinesischer Polizisten nach europäischem Vorbild. — Die deutsche Siemens-Bauunion hat vor kurzem das Shannon-Kraftwerk (Irland) vollendet und seiner Bestimmung übergeben. — Die Schülerzahl der deutschen Schule (Volks- und Mittelschule) in Budapest betrug im Schuljahre 1928/29 außer dem Kirdergarten 511, und zwar 280 Knaben und 231 Mädchen; davon waren 261 ungarische, 110 reichsdeutsche, 44 österreichische und 32 tschechoslowakische Staatsbürger. An der Anstalt wirken 21 Lehrkräfte. — Die deutsche Schule in Funchal (Madeira) tritt im Oktober in ihr zweites Bestandsjahr. — Um eine systematische Sammlung deutscher Kulturdenkmäler in Sowjet-Wolhynien zu ermöglichen, wo sich bekanntlich zahlreiche deutsche Siedlungen befinden, hat das Bildungskommissariat der ukraini-schen Sowjetrepublik beschlossen, dem wolhynischen Staatsmuseum eine besondere deutsche Abteilung anzugliedern. Eine solche Abteilung ist auch beim Museum in Saporoshje am Dnjepr (früher Äleran drowsk) im Entstehen begriffen. — Von einem starken Anwachsen der deutschen Schulkinderzahl in Prag berichtet die „Deutsche Zeitung Bohemia". Die Einschreibungen bei den Volksschulen zum neuen Schuljahr, das am 1. Sep-tember begonnen hat, zeigen ein äußerst günstiges Ergebnis! die Zahl der Anmeldungen ist gegen das Vorjahr um 15—25"/« gestiegen. Bemerkenswert ist die Abnahme dieser Ziffer bei den Realschulen. Hier scheint sich eine Abwanderung zu den beiden Realgymnasien in der Stephansgasse und in Prag III zu vollziehen, die dieses Jahr mit einer Gesamtzahl von über 800 einen Rekordstand erreicht haben. Mehrere Parallelklassen mußten errichtet werden. Auch die Lehrer- und Lehrennnenbildungsanstalten find überfüllt. Nach der starken Abnahme der Schülerzahl in den Nachkriegsjahren, die durch den Geburtenausfall von 1914 bis 1918 hervorgerufen wurde, ist dies ein doppelt erfteuliches Ergebnis. — In den „Steuben News", dem Organ der Steubengesellschaft. wird auf die bedeutende Leistung des „Deutschen Schulvereins von St. Louis" hin-gewiesen. An der Spitze des Vereins steht ein Board of Direktors von 21 Deutsch-Amerikanern, dem u. a. der frühere Kongreßabg. Barthvldl angehört. Der Mitgliedsbeitrag für den Schulverein beträgt drei Dollar jährlich. Es gibt genug Deutsch-Amerikaner, die ihn willig zahlen. Kinder, deren Eltern keine deutschen Schulbücher bezahlen können, erhalten sie kostenlos. Der Schulverein unterhält fünf Samstagsschulen Man berechnet die Kosten für eine solche Schule auf 1200 Dollar jährlich, worin alle Gehälter einbegriffen sind. Nach dem Muster dieses Schulvereins wird zur Zeit in Chicago eine „German Educational Society" geschaffen. Die Bewegung wird hier wie dort hauptsächlich von Mitgliedern dir Steubengesellschaft getragen. Doch besteht daneben in St. Louis noch ein ausgedehntes kirchliches Gemeindeschulwesen, das deutschen Unter-richt vermittelt. Zum zweiten Male nach dem Kriege fand in Winnipeg (Rtanitoba, Kanada) ein „Deutscher Tag" flatt, der von mindestens 3000 Personen aus nah und fern sehr gut besucht war. Nicht nur Deutsche aus Stadt und Land, Mttglieder der verschiedenen religiösen Gemeinden und der deutschen Vereine und Organisationen Winnipegs waren dazu mit ihren Frauen und Kindern erschienen, nicht nur Reichsdeutsche und ehemalige Reichsdeutsche aus allen Gauen des alten Vaterlandes, sond«n auch viele alteingesessene Deutschkanadier, die oder deren Ahnen aus andern Ländern Europas nach Kanada weitergewandert waren. Aus dem Verlauf des Deutschen Tages ist besonders hervorzuheben, daß auch der deutsche Meisterboier Mai Schmeling auf dem Festplatz erschien, um einige Zeit im Kreise seiner Landsleute und Volksgenossen zu verweilen; er wurde überall mit lebhaftem Beifall begrüßt. — An der Durchführung des Programms des 27. Nationalen Sängerfests des Nordöstlichen Sängerbundes von Amerika in New-V»rt-City nahmen 5000 Sänger und ein philharmonisches Orchester von 100 Mann teil. Das Feft selbst stellte eine Spitzenleistung deutscher Gesangskunst in Amerika dar. — Bon dem Wunsche beseelt, mit dem deutschen literarischen Leben in Verbindung zu bleiben, haben die Mennoniten Kanadas in Tiefengrund-Laird (Saskatchewan, Kanada) einen „Literarischen Verein" gegründet, der durch Vortrage literarischen und auch wissenschaftlichen Inhalts mtt deutschem und enali-schem Schristum bekannt machen will und auch die Pflege des Volksliedes plant. — Am Sonntag, dem l. September, beging der deutsche Kirchengesangverein „Harmonia" in Kon-stantynow bei Lodz (Polen) das Fest seines 50jährigen Bestehens. Zu dem Fest waren viele hundert Sänger aus Lodz. Pabianice, Alerandrow und Zdunska Zvola erschienen. An dem Festzug nahmen 500 Sänger teil und 18 Fahnen wurden mitgetragen. Der Zug bewegte sich zur Ortskirche, wo em Fest-gottesdienst abgehalten und eine neue Vereinssahne geweiht wurde. Nach einem gemeinsamen Mittag-essen wurde ein Gartenfest veranstaltet, an dem die Deutschen der Stadt in großer Anzahl teilnahmen. Zur Feier des Tages erschien eine Festschrift, die der Verfasser Oskar Friese dem Verein geschenkt hatte. — Der „Schulverein" in Lüberitzbucht (Deutsch-Südwestafrika) konnte seine Mitgliederzahl, wie bei der Iahresverfammwng festgestellt wurde, von 520 auf 565 erhöhen. Die Schülerzahl bekämt zu Beginn des jetzigen Jahres 153: die Fortbildungsschule wurde 1928 von 27 Schülern besucht. — Der am 16. Oktober l I. auf ein 20-jähriges Bestehen zurückblickende „Deutsche Turn-und Sportverein" in Rio de Janeiro (Brauten) Ein der Turnhalle der dortigen deutschen Schule diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Verein gehöhren 377 Mitglieder an Die Jahresrechnung weist bei 73.438.600 Milreis Einnahmen und 72,179.700 Milreis Ausgaben einen Ueberschuß von 1,258.900 Milreis aus. An be-merkenswerten Ziffern verzeichnet des Kassenbericht unter Ein- und Ausgaben die Reis«kasse deutsches Turnfest mit 43,309.400 Milreis. Der Eiserne Bestand beläuft sich auf 54,692 000 Milreis, da» Vereinsvermögen auf 95,000.000 Milreis. Der Verein gibt eine „Vereins-Zeitung" heraus, die bereits im vierten Jahrgang erscheint. — Kürzlich stattete der rühmlichst bekannte Wiener „Schubertbund" dem malerischen deutsch-böhmischen Teile des Elbetales einen mehrtätigen Besuch ab, der den jubelnd empfangenen lieben Gästen nicht nur reiche Sängerehren einbrachte, sondern ihnen auch zeigte, daß trotz der staatlichen Trennung das völkische Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Deutschösterrnch uud dem Sudetendeutschwm nicht verblaßt ist. Die ganze Stromfahrt von Herrn»- Deutsche Zeltung kreischen bis Leitmeritz. unterbrochen durch den Be-such der Städte Tets«! Teplitz, gewann den Charakter eines Triumphzuges. en-Bodenbach, Aussig und Dies klingt auch aus dem Danktelegramm des ..Schubertbundes" wieder, in dem er der „über' wältigenden Kundgebung und der wunderbaren Stunden" gedenkt, „die er im herrlichen deutschen Elbetal mit den deutschen Brüdern verleben konnte". So war die festliche Elbefahrt zu einem durch keinen Mihlon gestörten feierlichen Bekenntnis zu deutscher Kulturgemeinschast geworden. Abweichend vom ur-sprünglichen Reiseplän wurde dann ein Besuch Prags angeschlossen. Die Präger Stadtverwaltung stellte sogar den bisher noch nie bei einer deutschen Ver-anstaltung verwendeten Smetanasaal im städtischen Repräsentationshause für das Konzert des Schubert-bundes zur Verfügung. — Die deutsche Stadt Neu-Ulm in Brown County (Minnesota, H. S. A.) feierte das Fest ihres 75>iährigen Bestehens. Unter den Festrednern befand sich der Bürgermeister W. Kunze von Minneapolis, der in Brown Co. geboren ist und in Reu-Ulm einen Teil seiner Ausbildung genossen hat. Die deutsche Festrede hielt der Neu-Ulmer Anwalt Viktor Reim. — Der Schulverbond „Hansa", der seine Ge-chästsstelle in Hammonia im Sta. Catharina (Bra-ilien) hat, kann mit Befriedignng auf das schul-ahr blicken. 24 deutsche Schulen gehören zum Ver->and mit 26 Lehrkräften und 842 Schülern. Etwa 700 davon waren brasilianische Staatsbürger. — Der 1854 gegründete „Sociale Turnverein Detroit" in Detroit (U. S. A.) hat seine neue Turnhalle in feierlicher Weise eingeweiht. Ster. 6569/27. - . , Policijski potarni ogled. Razglas. Na osnovi § 5 zakona za bivso Stajersko od 25. junija 1866 itev. V9 dei zak. so bo vrsila od 12. novornbra dalje policijsko-poJarna revizija vseh stavb v rnesta Celju. Ysi hiäni lastniki se pozivajo, da najkaaneju tekom 8 dni odstrauijo vse eventualne nedo-statte, ki ne odgovarjsjo predpisom navedenega > zakona. Meatuo nai'olnifctvo Celje, Äv. X. 1929. Meetrii na^elnik: Dr. Qoritao « r Ich habe trotz Kohlenmanäels preiswerte KOHLEN KOKS HOLZ In jeder Menge. M. OSWATITSCH Büro : Kx&lja Petra coala 26 CcllG Laßer: L>ubl)ansKa cesta 26 Telephon 141 Freiwillige öffentliche Feiloietung. Am 14. November 1929 findet über Antrag der Frau Gabriele Wlatnik, Besitzerin in Fama va« Nr. 17, beim Bezirksgerichte Prevalje im Zimmer Nr. 3 die freiwillige öffentliche Feilbietung ihrer Liegenschaft E. ZI. 7 C G. Farna vfu», bestehend aus einem einstöckigen Hause Nr. 17, einem Wirtschaftsgebäude und aus verschiedene«. Parzellen im beiläufigen Ausmasso von 4 Joch samt den Fahrnissen statt. Der Ausrusspreis beträgt 250.000 Din und werden Anbote unter diesem Ausrufspreise nicht angenommen. Von der Kaufsumme wird nur jener Teil bar ausbezahlt, welcher nach Abzug der übernommenen Lüsten von der Rnufsumme übrig bleibt. Der erzielte Erlös ist sofort nach der Erstehung der Liegenschaft an den Vertreter der Frau Wlatnik Gabriele Herrn Dr. Rudolf Ravnlk, Advokaten In Marlbor, abzuführen. Die Feilbietungsbedingungen können beim Bezirksgerichte Prevalje und bei den Gemeindeämtern Dravograd, Liheliäe. Guätanj, Mezica und Örn« während der Amtsstunden eingesehen worden und sind auch in Slovenjgradec und Celje öffentlich angeschlagen. Wöchentlicher Bericht des Etektrounternehmens Kail Florjancic in Celje Csnlcarjeva cesta 2. neben dem Steueramt. Alle diejenigen, welche noch nicht informiert sind, wollen zur Kenntnis nehmen, dass sie jode elektrische Installation bestellen können, wo si'j wollen, und dass sie die Glühlampen kaufen können, wo es ihnen beliebt. Ich beschäftige gut ausgebildete Monteure und installiere nach Vorschrift zu sehr billigem Preise. 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November um 9 Uhr früh in der Stadtpfarrkirche gelesen. Ptuj, den 29. Oktober 1929, Berta Lamper, geb. Gorlupp, Gattin Alnis, Stephan, Florian, «rüder Maria und Joseflne, Schwestern Josef Goriupp, Schwager Nummer 84> Deutsche Zeitung Seit? 5 die Deutsche Nothilfe herausgeben, die bis zum IS. Jänner 1930 verlaust werden und bis zum 30. Juni 1930 in Deutschland zur Frankierung von Postsendungen nach dem In- und Auslande gültig find. Zur Ausgabe gelangen in diesem Jahre Marien zu: 5 -f- - Pf Verkaufspreis 7 Pf Wappen von Bremen. 8 + 4 Pf Verkaufspreis 12 Pf Wappen von Lippe. 15 4- 5 Pf Verkaufspreis 20 Pf Wappen von Lübeck, 25 -f 10 Pf Verkaufspreis 35 Pf Wappen von Mecklenburg-StreliH. 50 > 40 Pf Verkaufspreis W Pf Wappen von Schaumburg-Lippe. Ferner werden wiederum Markenheste, ent-hallend sechs 5-Pf-Marten, vier 8 Pf Marken und drei 15 Pf-Aforken ausgegeben, die zum Preise von 1 SO RM verkaust werden. Außerdem gelangt eine Bildpostkarte mit eingedruckter tt-Pf-Wohlfahrtsbrief-marke zum Verkaufspreise von 12 Pf zur Ausgabe. Briefmarkensammler und Interessenten werden auf diese Pforten aufmerksam gemacht und können dieselben durch den Schwäbisch-Deutschen Kulturbund, Nooisad, Zeljeznicka ul. 96. bestellen. Celje Die Wiener Sängertnaben am Tonn tag, dem 3. November, in Eelje. Eine freu-dige Ileberraschung: die in Celje immer herzlich will-kommenen „Wiener Sängerknaben" hoben sich von Bregenz aus telegraphisch jju einem Konzert in Celje angesagt. Das Konzert findet am Sonntag, dem 3. November, um '/, 9 Uhr abends im Kinosaale des Hotels Skoberne statt. Hiebe! wird die ent-zückende komische Oper „Die Verlobung bei Laternen schein" von Ossenbach überhaupt zum ersten Male jur Aufführung gelangen. Die Erstaufführung in Wien findet erst am 7. Dezember 1. I. statt. Das Interesse für dieses Konzert ist begreiflicher-weise sehr groß und es ist ein Ansturm auf die Karten zu erwarten Der Kartenvorvertauf zu ge-wohnlichen Preisen findet in der Buchhandlung der Frau Flora Lager-Neckermann statt. Vermählung. Am 28. Oktober fand in der Pfarrkirche in Kapela die Vermählung von Kart Freiherrn von Haerdtl, Sohnes des Freiherr» Ludwig von Haerdtl auf Schtaft Thurn bei Velenje und dessen Gemahlin Bemardine Freifrau von Haerdtt geb. Welzl v. Wellenheim, mit Anna Freiin von Braun, Tochter des Landesregierung?-rates i. R. Alois Freiherrn von Braun und dessen Gemahlin Anna Freifrau von Braun geb. von PerkoAfonshofs. statt. Evangelische Gemeinde, Reformation»-fest. Der Reformationsfestgottesdienst für die Jugend findet am 31. Oktober um 8 Uhr vor-mittags, der Gemeindefestgottesdienst aber am Sonntag, dem 3. November, in der Christus-kirche statt. Dabei bringt der neugegründete „Evcm «r fragen: „Ihr liebt mich also. Kinder?" und ein weinendes „Ja" mußte die Antwort sein. Da mochte wohl auch der scheidende Dichter im Geiste nach dem Strange des Glücksglöcklems od seinem Haupte langen — tut einen Riß er läutet — und lächelnd sinkt er um! In seinem letzten Briefe an seine Freundin Justi Ritter vom 21. Juni desselben Jahres schickte Seidl „herzliche Grüße an alle Bekannte in Cilli, die sich eines Seidl°noch erinnern". Und die treuen Cillier vergasten ihren Liebling nicht! Es kam der 9. Oktober des Jahres 1994. Ein Festtag in unseren Äfouern, wie er würdiger und schöner nicht verlaufen konnte die Enthüllung des Johann Gabriel Seidl Denkmales aus Anlaß des 100. «ieburtsfestes des Dichters. Am Vormittag fand im Kasinosaale die Ge-dächtnisfeier statt, zu der jich die Gemeindevertretung, sämtliche Behörden, viele Bürger samt Frauen und <5öste von nah und fern einfanden. Wach einem Tonstück, , vorgetragen von der städtischen Musik vereinskapelle, begrüßte der Bürgermeister Julius Rakusch die Feswersammlung und verlas die zahl-reichen drahtlichen und brieflichen Begrüßungen, darunter auch ein Schreiben P?ter jRvseggers mit folgendem Wortlaut: „Diese'Zeichen sind erfreulich. Dßs Volk liebt seine alten Barden. Längst heimge-gangene Sänger leben im treuen Volke. Heil und gelische Singoerein" den 4«. Psalm in der Vertonung von Bernhard Klein zum Bortrag.' Ferner findet eine Uedertrittsfeier statt und im Einschluß an den Gottesdienst wird das hl. Abendmal gespendet werden. Kranzablöse. Anstelle eines Kranzes auf das Grab der verstorbenen Frau M. Sager spendete Herr E. Paidasch 50 Din für die Armen der evan gelischen Gemeinde, für den gleichen Zweck Frau Nosa fomparutti 100 Din. Autobusverkehr auf die Friedhöfe. Ab 2 Uhr nachmittags am Donnerstag, dem 31. Ok-tober, und von 8 Uhr früh an am Allerheiligentag wird ein städtischer Autobus jede Stunde zu den beiden Friedhöfen verkehren. Todesfälle. Im hiesigen Mg. Krankenhaus ist der ßl-jährige Zimmermann Ferdinand Cepuc aus Zagrad bei Celje und der 67-jahrige Taglöhner Georg Kocijaz aus Vojnik bei Celje gestorben. — Am Montag starb ebendort die 54-jährige Maurers-gattin Antonio Skrubelj aus Arclin be! Vojnik. Zwei neue städtische Autobusse. Am vorigen Donnerstag sind hier zwei grohe und ele-gante Autobusse der Marke „Austro-Mat" einge-troffen, welche das städtische Autobusunternehmen in Oesterreich bestellt hatte. Die am Freitag nach-mittags auf der bereits eröffneten Strecke CÜjc-Sv. Peter pod Svet. gor. stattgefundene Probefahrt ist zur größten Zufriedenheit ausgefallen. Das städtische Elettrizitätswer? Der 70-jährigen Schuhputzerin Antonia Kuglet wurden aus ihrer „Wohnung" in der Holzlege des Hauses Nr. 1 in der Razlagova ulica 250 Dinar gestohlen. — In der Näh« von Slovenska Bistrica überfuhr in d«r Nacht von Samstag auf Sonntag ein unbekanntes Personenautomobil den 50jährigen August B., welcher mit etlichen Verletzungen in das Krankenhaus nach Maribor überführt wurde, während man seinen unverletzt gebliebenen Begleiter, den 25-jährigen Anton Z., dem Polizeiarrest in Celje überstellte, weil nach den Gegenständen, die bei den beiden gefunden wurden, der Verdacht besteht, daß sie mit den Einbrechern in die Trafik Pikl in Celje' identisch find. Unter dem Verdacht der Mitschuld an dem genannten Einbruch wurde am Sonntag erfüllt worden. Ost hatten wir aus Liebe und Ehrfurcht emporgeschnut zum Bilde unseres Seidl. der innerhalb unserer Mauer soviel Hohes und Schönes geschaffen. Auch dieses Ehrendenkmal ist heute nicht mehr . . . Draußen vor meinem Fenster fallen leise ra-schelnd gelbe und rote Blätter von den Bäumen. Langsam decken sie die müde Erde zu. Wie schön ist doch dies stille Fallen der Blätter im sterbenden Herbst! Und wie die Buchen drüben am Berghang leuchten! Wie Feuer glimmt es in ihren Kronen. Segnend hat der Sommer Abschied genommen und ließ goldene Wege zurück. Wie ost und gern muß wohl auch unser Dichter diese goldenen Herbstwege hier bei uns gegangen sein, und wie schön muß er dies alles empfunden haben mit seiner Dichterseele! „Die Stätte, die ein guter Mensch beirot, Ist einqeweiht; nach hundert Iahren Hingt Sein Äort und seine Tat dem Entel wieder." Elegaute Pendeluhren für Schlafzimmer mit H»Ib- und Vi«rTiurteL8chlag, erfüllen Sie stet» in bester Qualität bei: Anton Löönik, Celje, Glavni irg 4 • - '^MWWWWWM Seit« 6 Deutsche Zeitung Nummer 86 auch der 38-jährige Arbeislose August I. aus Lava verhaftet. — Vor einem Gasthaus am Breg wurde dem Bauarbeiter Stanislav Aunk am Montag abends sein Fahrrad Marie „Wem" mit der Fo brifsnummer 333.625 gestohlen. Der Autobus Celje—Polzela-Bras-l»»ie—Mozirje beginnt mit seinem Verkehr am Allerheiligentag abend». Er fährt um '/«18 Uhr vom Bahnhof in Celje ab und kommt in Mozirje ungefähr um */«19 Uhr an. Vom Samstag, dem 2. November, an fährt er regelmäßig um 7 Uhr früh von Mozine ab, kommt in Celje gegen '/»9 Uhr an, kehrt aus Celje um '/,l l Uhr zurück, kommt m Mozirje gegen 12 Uhr an und kehrt von dort S Minuten vor 13 Uhr nach Celje zurück, um von hier um V«6 Uhr abends wieder nach Moprje zu fahren, wo die Uebernachtung erfolgt. Bezüglich der Ausfuhr von Fäkalien verlautbart der Stadtmagistrat: Zufolge Beschlusses des Gemeinderate» vom 27. September 1929 werden die Senkgruben vom 1. 10. 1929 weiter von 4 Uhr früh bis 12 Uhr vormittags ausgeleert. Die Bauern bzw. Fuhrleute, welche die Fäkalien abführen, »erden aufmerksam gemacht, daß die Ausleerung nur in der angeführten Zeit erfolgt. »r«iwilllge ?e»»r»»«hr Telephon W. ren Wo»t,idie«ft übernimm« am 2.Rooember derIV.Zuo. JUaraumtant: ftottfrieb Schlosser. Maribor Eie seltenes Spiel trieb die Natur im Garten des Herrn Fischbach. Daß Bäume im Herbst wieder zu blühen beginnen, hört man des öfteren, daß aber ein Weinstock erst vor kurzem (heuer zum {weitenmale) abgeblüht hat und nun Trauben mit >ereits erbsengroßen Beeren trägt, ist in unseren Breiten denn doch eine Seltenheit, die es verdient, von der Chronik festgehalten zu werden. Todesfall. Am Sonntag ist in Ljutomer der pensionierte Bezirkshauptmann Herr Franz Bouvard de Chatelet im Alter von 78 Iahren ge-storben. Ptuj Sportereignis. Am Freitag besuchte ein Flieger mit einem gelben Flugzeug unsere Stadt. Die halsbrecherischen Kunststücke erweckten bei unserer Bewohnerschaft großes Interesse und es ist zu hoffen, daß die Flieger vor ihrer Abreise nach Deutschland von Maribor aus hier noch einen Be-such abstatten. Der Pilot hat viele Tausende von Reklameplakaten für das Flugmeeting in Maribor abgeworfen, welches am Sonntag dort hätte stattfinden sollen, jedoch wegen des schlechten Wetters verschoben werden muhte. Einbrüche. Seit einigen Tagen übt in der Umgebung von Ptuj ein rühriger Dieb sein Handwerk aus. So wurde zum Beispiel in der Trubarjeva ulica im Villenviertel in zwei Häuser eingebrochen, wobei der Dieb hauptsächlich auf Lebensmittel sein Augenmerk warf und nebenbei nur kleinere, kaum nennenswerte Gegenstände mitgehen ließ. Auch in der Vicava bei Ptuj hat höchstwahrscheinlich derselbe Dieb deni dortigen Gastwirt Hamersak einen nächt-lichen Besuch abgestattet, wobei er aber überrascht wurde und der Hausbesitzer einige Schüsse in die Lust abfeuerte. In der Eile vergaß der Täter seine Schuhe, welche als Eigentum des Herrn Tvmanic. Gastwirt am Breg bei Pwj, bestgestellt wurden, weshalb anzunehmen ist, daß der Dieb mit dem Einbrecher idenilsch ist der vor cca. «vei Wochen beim Gastwirt Tomanu einen Umbruch verübte und sich dort die nun im Stich gelassenen Schuhe aneignete. Wie man weiter erfährt, hat der Dieb auch in Dornaoa bei Pwj beim dortigen Oberlehrer eingebrochen und einige Gegenstände entwendet. Die Gendarmerie ist eifrig bemüht, der Sache auf die Spur zu kommen und dem leidenschaftlichen Ämg-fing« das Handwerk zu legen. Slovenska Bistrica Besitzwechfel. Das Haus der Frau Anna v. Souoent in der Schulgasse ist in den Besitz des Herrn Hans Walland übergegangen. der darin Fremdenzimmer einzurichten beabsichtigt. Schadenfeuer. Dieser Tage brach beim An-wesen des Besitzers Hostej auf dem Iosefibcrg ein Feuer aus, welches in kurzer Zeit das Wohn- und das Wirtschaftsgebäude in Asche legte. Der Schaden ist erheblich, da auch sämtliche Wintervorräte ein Raub der Flammen geworden sind, und nur teil-weise durch die Versicherungssumme gedeckt. Da jedoch der Brand durch eine von manövrierendem Militär abgeschossene Leuchtrakete enstanden war, wird der Schaden vom Militärärar ersetzt werden. Beisetzung. Am Dienstag, dem 22. Oktober, wurden die Leiche des HolzindustricNen Herrn Franz Razborsek, die in der Iagodic'schen Gruft eine vor-läusige Ruhestätte gefunden hatte, sowie die Leiche von dessen Schwiegervater Herrn Alois Kummer nach erfolgter Crhumierung in der inzwischen neu errichteten Familiengruft beigesetzt. An der Studienreise slowenischer Lehrer nach Wien nahmen aus Slovenska Bistrica die Oberlehrerin Frau Otilija Feigel und der Lehrer Herr Branko Ceh teil. Schwerer Unfall. Dieser Tage wurde ein Soldat der hier aus Manöver durchziehenden Trup-pen auf der Reichsstraße unweit des Meglic'schen Hauses von einem Personenauto überfahren, sodaß er in schwerverletztem Zustande ins Allgemeine Krankenhaus nach Manbor gebracht werden mußte Aus dem Gerichtssaale. Vor dem hiesigen Bezirksgerichte tEinzelrichter Herr Vodosek) wurde kürzlich ein gewisser K. M. wegen Gewalttätigkeit, begangen durch einen tätlichen Ueberfall auf den Photographen Herrn Julius Tittl, zu 14 Tagen Arrests und zur Bezahlung von 300 Din Schmerzen-gelbes an den Uebersallenen verurteilt. Bautätigkeit ohne Bauplan. An der Triesterstraße ist nun wieder ein Häuschen unter Dach gebracht worden und für ein zweites sind be-reits einige Quadratmeter Baufläche abgesteckt. Es wäre wünschenswert, daß die maßgebenden Faktoren unser Städtchen vor der drohenden Älerdorfung endlich durch einen Bauplan schützen wurden. Schrifttum Fünf Jahre Deutsche Buch-Gemein-[chaft. Wohl seilen hat sich eine Organisation auf ihrem Arbeitsgebiet in so hohem Maße Verdienste um das Deutschtum im Auslande erworben, wie dies seitens der Deutschen Buch-Gemeinschaft der Fall ist. Stellten sich in den Iahren nach dem Kriege den Bücherfreunden in der Heimat bei der Schaffung einer eigenen Hausbibtiothek nahezu unüberwindliche Hindernisse in Form ungerechnet^ hoher Bücherpreise entgegen. >o gilt dies in er-hohlem Maße von den im Ausland lebenden Volksgenossen. die fern von der Heimat kaum eine Möglichkeit hatten, an der Entwicklung deutschen ski < EyinHenmantel), damit du was zum Zu-decken hast, und zahle dir noch einen halben Rubel drauf." „Keine Idee!" — „Na, also nicht", und ich spähte die Lagerstraße hinunter, als ob dort etwas wäre, was meine Anwesenheit dringend er-forderte, und schlenderte einige Schritte fort. „Du, gib anderthalb Rubel!" Ich ging weiter. „Einen Rubel!" Ich kehrte gleichmütig um. „Den Kitajski gebe ich dir und 80 Kopeken. Mehr nicht. Ich habe nur einen einzigen Rubel im Vermögxn." Er Über» legte, aber nicht lange, die lang entbehrten Fleisch-laberln lockten gewaltig. „Gut, her damit!" Er ging eilig seinen Mantel holen, ich wechselte den Silber-rubel und gab ihm den zerlumpten Chinesenmantel und 80 Kopeken. Abends wurde dann der Handel von den anderen in den Barackenwinkeln eingehend besprochen. Das einstimmige höhnische Urteil war: Ein Vieh! Es bezog sich aber nicht auf mich. Nun hatte ich den hechtgrauen Mantel und freute mich wie ein Kind seiner. Mit Vorsicht zog ich ihn an, wegen der Läuse, stellte den Kragen kühn empor und besah mich im Fensterglas. Schreck-lich gefiel ich mir. In der Nacht deckte ich mich je-doch damtt nicht zu, weil die staubigen Nähte, wie ich na-türlich sofort konstatiert hatte, voll mit ausgemergelten Läusen waren. Wie das teure Gut verläßlich enttausen? Ein Zufall kam zu Hilfe. Gerade in jenen Tagen mußten wir aus unserer Baracke aussiedeln. Nicht weit, nur über die Straße hinüber, wo in einem ehemaligen Garten ein hölzerner Offiziers-pavillon stand. Da gab es eine ziemliche Anzahl mittelgroßer Offizierszimmer, in welche wir mit zauberhafter Geschwindigkeit Doppelpritschen hinein-bauten. In einem Tag war alles fertig. Ich hatte mit dem schönbärtigen ^ugsführer aus Fürstenfeld eine eigene Pritsche zusammengezimmert. Das heißt, die Arbeit machte er und ein befreundeter Zimmer-mann. Eigentlich war es ein Doppelbett wie in den Kabinen der Dampfschiffe. Von der großen allge-meinen Pritsche stand es etwas entfemt an der Wand. Oben sollte ich vollkommen isoliert liegen, unten er. Wir verschafften uns einige Säcke, die wurden mit sauberen Hobelspänen gefüllt, ebenso ein Kopfpolster und unerhörte Prunkbetten waren fertig. Am meisten fteute mich dabei, daß die Läuseplage nun für mich w Ende sein sollte. Wie süß wollte ich nunmehr schlafen! Es war ein ganz großes Hochgefühl. An dem Tage, an dem wrr auszogen, zündete ich auf einem Sandhaufen hinter der Baracke ein Feuer an und stellte einen großen eisernen Kessel drüber, der dort im Freien gerostet hatte. In diesen Kessel warf ich, als das Wasser richtig wallte, meinen !>eliebten Mantel, dann die Bluse, die Hose, die ge-amte Wäsche, alles, so^ar die Fußlappen und den Bettelsack. Ich stand splitternackt daneben und rührte die ganze Geschichte mit einem gewichtigen Stecken um. Lange ließ ich es kochen, well die Erfahrung lehrte, daß die Läuse nach gewöhnlichem Brühen wieder zu sich kamen und dann um so erpichter bissen. Endlich schien es mir genug, ich nahm die Sachen heraus und hängte sie zum Trocknen auf. Inzwischen heizte ich den Kessel mit ftischem Wasser und ba-dete und pritschelte mit einer Inbrunst, daß ich feuer-rot wie ein Krebs war und mir fast die Haare ausgingen. Erst jetzt war ich sicher, daß keine Laus mehr bei mir am Leben war. Als die Kleider trocken waren, bearbeitete ich sie ordentlich mit eine? geborgten Bürste. Aus den Falten des Mantels schabte ich die unzähligen gekochten Insekten mit einem Holzbrettchen heraus. Ich war rein und blieb es über den ganzen heißen Sommer. Trotzdem versäumte ich an keinem Morgen die obligate Wucherei, denn einige Käme-raden behaupteten, daß die ganze Reinlichkeit und Isoliertheit doch nichts nutze, weil es in Rußland auch Läuse mit Flügeln gebe, die sie in den Nähten freilich wieder verlieren. Während der ganzen Zeit unseres Aufenthalts in der großen Baracke und im Pavillon war ich mtt einem Mediziner bekannt, der in Cilli zuhaus war. Er wohnte mit anderen österreichischen und ungarischen Einjährigen — unter letzteren war ein gelungenes Kerlchen, Doktor der Staatswissenschaften — in einem großen hellen Zimmer der Nachbar-barocke. Ost ging ich mit ihm. als es Frühjahr und Sommer war, auf dem grünen Rasen zwischen den beiden Baracken auf und nieder. Wir besprachen alles Mögliche, politisierten ein wenig, er erzählte von Cilli, das ich damals nur dem Namen nach kannte. Er hieß Arlt und verschwand später zu den Fleischtöpfen der Offiziersbaracken über der Bahn hinunter. Ich weiß nicht mehr, hatte er erfahren, daß er Kadett geworden war, oder kam ein Erlaß heraus, dah die Mediziner zu den Offizieren über-siedeln dursten. Jedenfalls hatte er verflucht recht. Hätte ich damals geahnt, wie die ganze sache aus-gehen werde, so hätte ich mich trotz aller Quatschereien, daß man zuhause gestraft würde und die empfan-genen 50-Rubelgehälter werde zurückzahlen müssen, schon von Anfang an als Offizier ausgegeben. Diese Rolle zu spielen wäre wahrhastig nicht schwer ge» wesen. Es gab, wie man sich erzählte, ohnedies einige helle Köpfe, die als Leutnants und Ober-leutnants da drunten lebten und praßten, obwohl sie als Erjatzreservisten in die Gefangenschaft geraten waren. Die waren eben schlaue Burschen und er-sparten sich so die ganze Läuse- und Typhusmisene, den ganzen Dreck und Gestank, all die abscheulichen Dinge des Mannschaftslagers. Die Einjährigen, von denen ich jetzt erzähle, waren öfters Schikanen ausgesetzt. Wenn es den Russen in den Karpathen oder in Polen schlecht ging, gab e» Befehle, daß auch die Einjährigen auf Ar-beit gehen müßten. Und so wurde zu Beginn des Frühjahrs einmal der Einjährige Wagner zur Arbeit bestimmt. Er war ein netter blonder Bursch mit Sönen blauen Augen. Gedient hatte er bei der arburger Landwehr, ob er aber ein Marburger war. weiß ich nicht, mir kommt vor, daß er aus Marburg auch zuHaus war. Als er erklärte, daß er krank sei, ließ ihn unser grober Starschi, der Zucker prügler, der in beiden Baracken zu kommandieren hatte, in den Arrest setzen. Dieser Arrest war ein Bretterverschlag an der Hinterseite unserer Baracke. Man redete bald bei unseren Zügen, daß der Ein-jährige Wagner, der schwer krank fei, im Arrest sitze, und schimpfte in allen Tonarten auf den schwarzen Russen. Eines Nachmittags nach mehreren Tagen sah ich den Einjährigen, wie er zum Lokus hinaufkroch. Der arme Kerl lap mehr im Sand als er ging. Ich sah ihm ins Gesicht und meine mitleidige Frage, wie es ihm gehe, erfror mir auf den Lippen. Sein Gesicht war voller Qual. In den Augen der weiße Schimmer des Vergehens. Mir kam er vor wie ein Sterbender. „Schlecht, Kamerad, schlecht...!" zitterte es von seinem verzerrten Mund. Ich rief andere und wir halfen ihm. Dann lief ich zu den Feldwebeln und zu Oehlschläger. Wir gingen zum Russen bitten, ohne Erfolg. Dann liefen einige von uns zu dem österreichischen Arzt, der unten im Lager-spital tättg war. Und der setzte es durch, daß Wagner aus dem Arrest ins Spital gebracht wurde. Ich trug selber an der Tragbahre mit, die auf unseren Schuttern ruhte. Es war ein ttauriger Zua Mir wollte das Herz zerspringen, als das arme Opfer den Kopf aus der Decke streckte und mich, der ich gerade bei seinem Kopf trug, einen Augenblick groß anschaute. Aus Augen, die schon in die Ewigkeit sahen. Und am nächsten Morgen ist er gestorben. Aus dem Arrest heraus in den Tod gegangen mit einer Blinddarm-entzünduna, die schon in vollem Eiter war. Ein so erschütterndes Begräbnis habe ich dann in der ganzen Kriegsgefangenschaft nicht mehr erlebt. Wir suchten uns Föhrenzweige und flochten Kränze. Die «schleifen machten wir aus Handtüchern, denen wir, damit sie Fransen bekamen. Fäden auszogen. Stumm bewegte sich der lange, lange, graue Zug über die gelbe Hügelwelle zum ziemlich entfernten Friedhof, vorne der Brettersarg unter grünen Krämen auf einem Karren, den ein Pferd zog. Und nichts Trostloseres konnte es geben als diesen Friedhof mit seinen schon für uns vorbereiteten tiefen Grabschächten im gelben Smrd, Die hochausgeworfenen Sand- Seite « Deutsche Zeitung Nummer 86 häufen erjchic lältesten Tode jtcntn mir wie entsetzliche Burgen des des fern der lieben Heimat. Ich weife heute nicht mehr, ob jemand geredet hat. Es war uns allen, die wir mit zusammengebissenen Zähnen und tränenden Augen hier zwischen den gelben Gräbern standen, so elend ums Herz, die Furcht-barkeit unseres Schicksals gähnte uns au» den offenen Löchern so schrecklich entgegen, dah die Ströme unserer Verzweiflung und Kameradschastsliebe dem Sarge unseres lieben Freundes nachflossen, als er tief hinunter verschwand. Nie habe ich dieses Grob auf dem Sandfriedhof von Beresowka vergessen. Q ACHTUNG! 1 2000 wunderschön« kunstgewerbliche Gegenstände und Bilder von akad. 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Wilhelm Sch»fte». der weil über die «renzen seiner engeren Heimat bekannt ge. wordene schwäbische Dichter und Schrift-Keller, nach einem Bildnis der Künstlerin Marie Eberhard 1 D«« neue «tralft- M»se«» in Leipzig, das die ZchS^e der Leipziger Museen iür Völkerkunde. Snnsl-gewerbe und LSnder-kund« würdig zur »kl-tun« bringen «oll. wurde nach vierjähriger Bau-zeit nunmehr eröffnet £SfcrtA, SXriM — Bild link«: 2.1 Jahre Schifter tirche. jki» Kirchgang am Z«n»tag in der romantische» Neine» Schisierkirche.Zie iS in einem Sahn unter, gebrach« und filhe» an! den märiiichen «e wSffern oon Ort zn Ort tlllMHNIIMUMIIimillWIllMIIIIWIIIIIIUIIIC Bild recht». •-» «r«We P»«Vs»«tchrrwerr der «Selt wird „ach «der zweijähriger Bauzeit von der Industrseversorgung «roh-Dre»den in Betried «<-- setzt. E« unterscheidet fW) von de» allncmcmen Speicheranlagen dadurch^ daß da« znr Stromgewinnunq nötige Wasser unter Birwendung billigen «derl-vlisiigen Nachtsirom« vom Sammelbecken nach dem etwa ISOMeter h»her und ««»Meterentsemt liegenden zweite» »»ecke» hochgepumpl wird. Tagsüber ftsttzi dann da« Wasser durch die Rodre aus Turbinen zur «rast' erzeugnng herab. Die beide» (später vier» eisernen Truckrodre habe» eine» Dundmeffer von 2,50 bi« 3.20 Meter: beide Becken soffen zusammen sstnf Millionen uubitmeler. - Blick auf da« sanimelbeckrudeiRiederwartha an der Elbe mit Sralthau«, Schalt- und Um-lpannanlage und den nach den oberen Becken führenden Rohren 0a«unl, ZHU»m* Sine märki/che Wa//erburg Bild link«: «Urf «ms Mc Plattemburg V»»e» si»»e» »te ZreWeatafe« gninb tottrat M» Heide etn. Der Au» grabt tiefe Sie^l in den aflbtn Sand. Mitten in Sumpf und Sand liegt dt« Platten-bürg. Dt« Burg tft alt. Tte wurde erbaut. al« die deutschen Fitrften d«n Osten kolonisierten. 1319 liefe fit Markgraf Waidemai dem Bifchof von Havelberg zur Residenz. — über zwei Jahrhunderte sah die Platten bürg vifchSf«, Legaten und Ritter inihren Sälen. Kl» die geistlichen Stiftungen tn der Reformation jurn Teil ihren Best» verlieren, verpfändet Joachim Friedrich die Burg l SÜ2 an da» ««schlecht von Saldern aus Wil»nack. da« Burgherr geblieben iS bi» auf den heutigen Tag. — BielbundertfShriger Efeu umrankt da» fefle Ha«». Um d«n Turm pfeift der Wind. Und aber die Heide winken die TKrine von Havelberg. Werben und Willnack. dil in Jahre 1314 reicht die «ejchichte diese» »tte» Hanfe», de» »Iteften Wohnhaus«» Saddeut'chlond« , J »»» Bild link»: Die neue katholische «irche St. Joseph t» Me»»t»ge«. die am 20. Oktober geweiht wurde TOWUt, inrmmhyim I Was kostet ein Eigenheim für mich? ! (2 (nfer Bolk trat sich in »roken Teilen de» Eigenheim» entwöhnt. I« der B-rstellling l X-t weiter Steife ist das Eigenheim ein (»egen stand de« Lnxn». Mub das so sein? } Allerdings: groftfpurioe Raivahmang üppiger Lebensforn, steht dem eigenen Heim nicht an. Tagegen ist da» bescheidene, sorgsam erwogene und zweckinötztge Heim fto ivel-ntlitb mehr «»gehörige de« Mittelstandes erreichbar, al» e» jun»«bft den «nscheinhat. Heute koOet da» Bauen eindreiviertelmal loviel. al» vor dein Srieae. E» bedar! — - ■ - ----- — • • —- —■— ^mfchranknng aller deshalb besonderer Sünlte. las, wertlofen Boden» und alleröuberster Emf «nsprükbe. um Idxra für HOO« Mark ein Höu»chen zu baue,'. ____ ant allgemeinen find al» geringste Baukosten bei billigein Boden MO» Mari a»zu>»ehme>». jjfti etwa 12000 fei» 15000 Mark ist fast überall (anfttt in den «eisten täroBfidMen) die Errichtung eine» kleinen und besrdeiden ««»gestattete» Haufe» möglich. Ein bürgerliche» Eigenheim. deffen Stuben zusammen 100 Quadratmeter enthalt«», tostet je nach Lage und «n»fk>l»rnn« etwa 1'iOOO bis 18000 Marl Dazu kommen für da» Bau-land noch IM» bis aooo Mark Ein lolitie» Hau» kostet allo etwa I»«« bi» 21000 Mark. Welche Summe der Bau-lustige für da» Eigenheim anlegen soll und kann, da» richtet stch vor allem nach dem Einkommen. Eine alle Regel sagt, daß ein Hau» zwei- bis dreimal soviel kosten darf, al» da» Jahreseinkommen betrügt. Tanach soll bet einem Jahreteinlommen von »>00 Mark da» Hau» nicht mehr al» «000 bi» »000 Mark kosten. bei einem Einkommen von «000 bis 5000 Mark würe ein Eigenheim im Werte bi» zu 12000 »der 15000 Mark an- ^ . aemesiea. und bei einem Jadre»einkommen von etwa >0000 Mark könnte da» oben al» Beispiel genannt« Eigenheim tm Werte von etwa 21000 Mark in Äussickt genommen werden. Wer die Betröge kür den Bau eine» Eigenheim» nicht auf der Sparkasse oder Bank liegen hat. für d«n gilt es «*» .zu sparen. Freilich muß man dazu «ednld aufbringen. Ein Kapital von zum B«ilpi«l 10000 Mark läfel sich von einem «edalts- oder voh»e«vföngrr nicdt in wenigen Jahr«» ersparen. Wohl aber kann fich jeder, der stch ernstlich ein Eigenheim wünscht. dU» für da» Mter stcherstellen. «er zum Beispiel in seinen, SO. Lebensjahre «in »apital von lOlvO Mark für den Bau eine» Eigenheims besten möU berichtet«» wir über den Star» de» X ersten Ralet«nslulU«uyes in Frank-surt am Main. — Und nun? der Phantast, der Träumer sieht bereit» etn Vellraumschtfi ans dem Mars, vielleicht auch er beiten weiter. Auf der Mretss-walder VW lim Q»al>. der kleinen Ostsee inlel. läßt Pros. Oberth den Start eine« Na B ketrnschiffe» Ereignis wer-den. Er will mit seinen Ber-koche» allerdings nicht gleich bi« zum Mond« «liegen, sondern vorläufig erst mal di« höh«» dünnen Luftschichten der Erde, di» in etwa 15 km Hdhe degirmendeStratosphär«.erkunden. Sa« später möglich wird - wer weiß e« ? Mit dem Weltraumschiff auf den Mond — vorlaufig im Film! Mittelbild: Das Raketenschiff ist gelandet; di« Insassen uriterlucve» voller Wlh-begterd« di« unbekannt« Gegend — Bild links: Emrr der Mitfahrer auf dem Um-gang des Raumschiffes während der Fahrt — Bild oben: Da» Laaerzelt der Mensche» aus dem Mo»d inmitt«» einer vhantaslischen Landschaft THf »rrt untrrcn ?IU»? imtmtmuw mit Nn ■nun «roftn L»»»-Fll« der Ufo .TU ffni» tan Dba*' ttten baden de« erforderlichen groften Nk,i»«»radiu» ««bracht. Wird der .«ras Zeppelin' die Reihe fort-i«tz«n? Wird di«» Schiff, da» i«ine !ab«Idafte Veifiung«!»digk«it auf d«n grofi«, Reffen di«i«» Soiuuier» gez«igt hat, im Sampf g«««n Si»w0ft«n und ung«klSrte Natnrgeivalten eingesetzt werden? ; D«S Fl««.ze«g de« englischen For->1 scher« Wilkin». der in den letzten -Iahren Flüge zur Erforschung de« 1 Nord und Südpol« unternahm Bild link«: tit .9I»rg«-, da» üuftfditff, mit dem Hm und seit zusammen mit SllSworth und Nodiie von Spitz-bergen au« IV2V den ersten Flug über da» Nordpolarmeer machte v«»»»« - S.B.D.. >>«»'>-> ™ Auslölungen au« voriger Nummer: | Licht und WKr»»: «tan». t»a«. Silbenrätsel: I. Delphi. 2. Insurgent, z Z. Eisenkraut. 4. Brenner. S. Lina. S. Ukraine, = — 7. Maseru. 8. Eiirade. 9. Dardanellen. 10. Eigen lob. 11. Rhaplodi«. 12. L«ffing. 13. Inkognito. - — 14. Eliao. 15. Burnu«, I«. Sld«. 17. Wi«»bad«n. | l«.Jri«, 1». Lappali«. 20 Lombardei. 21.Majoran: i __ Di« ©turn« der Pl«b« will mit DrSn«n I d«g»fi«n f«in. _ SuchrStf«l: R«r «in« Mittler weih allein. - «a« li«ben hei^t und glttiNich f«in. _ Btfucta*(att«nrAtfr[: Berlag«direitor. Rösselsprung: Zürnt. Freunde. nicht, wenn SpSttereuchverlachen! ß Erwid«rt lächelnd ihren Spott und wiht: Der Spötter »Sitz kam, nicht« verSchtlich macheu. | ®a« wirklich nicht verächtlich ist. IMIMIIMMNMNMMIMMIIMNNWlIllimillUlllltMHIIIIHIIIWIIIIMIIIIINIIIIIMIIIIUIIIinNIIIMlii ^NmiMMttmMliaillMIMim«IHII«HIMIIII»lll nillliHllimHIIMHIIIMIHMMIIIIMIIII Heiteres und Dummes