Mbacher Nr. 110. Plänumerati»n«prei«: Im Lomploil g«nzj. fi. ll, halbj. sl, z 5«. Fiil bi« Fusttllung ins Hau« halbj. 50 lr. Mit dn Post »an»j, ft. 15, halbj. 7 5<», Mittwoch, 14. Mai. Il>s«rtion»gtbül: Für Neine Inseiate bl« zu < Zeilen 35 tr.. größere per Heilc ß lr.; b« öfteren Wiederholungen per Zeile 3 lr. 1879. 'Amtlicher Mil. . Der Fmanzminister hat den Sekretär der Forst-"'^ Dvuiaiieudireetion in Görz. Eduard Per a ton er, Wl Fmanzsrkrel^r für den Bereich der Finanzdirection '" "irst ernannt. 3iichta>lltllchcr Theil. Parlamentarisches. ü« ^^ gegenüber dem Programme der „112" ver- Mntlichte Erklärung des Klubs der Linken des "vgelirdnetenhcmscs führt aus, daß die diesem Klub ^Ugeblicbcncu Mitglieder nicht ohne Befriedigung auf " abgelaufenen I"hre zurückblicken. Kein 'Mitglied schloß M) der Ueberzengung. daß betreffs' der Umfrage der Einfluß Oesterreichs nicht geschwächt ktdeii diirfe, sondern er müsse geachtet hervorgehen, /'lt vun der Zuversicht in die cigene Kraft. Keine l>az 3^ vnmag jetzt die Thatfache zu entkräften, das; zv" Vaterland bcivahrt blieb vor den Schrecken des H^es, suwic vor der Schniach dci lleinmüthigen ^ebcnz seiner selbst. Zu seinem tiefen Bedauern lei ^^ ausgetretenen Klubmitglieder einer wei« ^Scheidung zu, nachdeiu die pölilische Lage wieder in!> ^lN geändert fei nnd allc Parteien einig sind ^^Wunsche nach Frieden uud einer möglichst ge- ^? Belastung des Reiches. Die Aufgaben der ^ti!, sparte, des staatlichen und kulturellen Fort- «h. M sind durchaus uicht gänzlich erschöpft uud liy" Hlosscn. Die Aufgabe der nächsten Zeit besteht l,. ^efrreu Erfassen der wirihschaftlichen Fragen, "Mltlich rücksichtlich Deutschlands, des Südostens sM "" Innern. Das tünstigc Parlament soll nur cine ! lHe Regierung nillclstützc'n, die in diesen entschie- ^en Fragen eine klare und feste Haltung zu nehmen ^llag und die als nothwendig erkannten Maßnahmen !H gegenüber der gemeiufameu und ungarischen Re- ^?U!g' Geltung zu verschaffen weiß. Ersparungen l"> ^llcn Gebieten, folglich auch in der Militärverwal- '3, war stets ini Programm des Klubs. A Die Ertlärnng betont sodann die Ersetzung der h ^'uinenstcuer dlnch eiue rationelle Persoualeiulom-und die Beseitigung des Dcfieits. Die in loh AiäMuch eintretenden Ezechen würde der Klub aufs Und ,l ^^ ^"llcgen nnd Mitarbeiter willkommen heißen ^llill. ihre verfassungsmäßigen Anträge einer sorg-^iibe '/"^ unbefangenen Erwägung unterziehen. Die ^" ^wfczeiungen sind nil^t eingetroffen. Die Bc- kämpfnng des Pessimismus und das Eintreten für die Forderungen des Gefammtreichcs bildeten stets die Richtschnur des Klubs, der sich hievou auch bei dem uugarischeu Ausgleich leiten ließ. Gerade die damalige gemäßigte und versöhnliche Hallung legt dem Klub d,c Pflicht auf, nicht zu verschweigen, daß zur Eon-sulidierung des Fnedens dei> Reiches solche Ueberein-kommen nicht ausrelchen, wofern nicht allenthalben die Ueberzeugung sich befestigt, daß auch in der anderen Relchshälftc diefelbeu Anschauungen tiefere Wurzeln faffcn. daß man auch dort geneigt fei, den cinfeitigcn Staudpunkt anfzugcbcn. Mit den Worten „Freden und Arbeit" außerhalb und innerhalb des Parlaments werden die Mitglieder des Klubs vor ihre Wähler treten. — Der Bericht dcs Budgctausschnsses (Referent Dr. Sturm), betreffend das Gcfetz wegen Gewährung eines Darlehens an die Stadt Teplitz, lautet: „Das am 13. Februar d. I. eingetretene Versiegen der Tcplchcr Thermalquellen hat deu Furt-bestaud dieses für das Reich und für die ganze leidende Menfchheit überaus wichtigen KurplchcS in Frage gestellt nnd in ganz Europa vom Throne bis zur Hütte die ttbhaflcstc Theilnahme crwccll. Glücklicherweise wnrden die Teplitzrr Thermalquellen in kurzer Zeit und mit geringen Mitteln wieder aufgefuudcu und hie-dnrch nicht nur die Bewohner vou'Teplitz. foudcrn auch die au dcren Wohlstande milinterefsierten weite, stcn Kreise, ja selbst die nlaalsfinanzen vor schweren Berllisteil und Opfern bewahrt. Gewiß würde nicht nur die Stadt Teplitz, soudcrn auch das Laud Böhmen und das gauze Reich alle erforderlichen Mittel auge-weudet und aufgebracht haben, um oic Teplitzcr Thcr-malqucllen fclbst mit deul größten Koftcnaufwaude wieder aufzufinden uud zu sichern. Wenn nun durch die glückliche Wendung dcr Dinge die Stadt Teplitz von Opfern verschont blieb, welche den zur Hebung und Sicherung der Thermalquellen gegcnwärtiq erfor-derlichcu Betrag von etwa 120,000 ft. bciweitcm über>-stiegen hätten, fo läßt sich das Gleiche vom Staate behaupten, welcher jetzt uur um eiu Darlehen von 120,000 fl. angegangen wird. Die Regierungsvorlage wurde ohnc Molivcnbcricht eingebracht, die Mitglieder des Budgctausschusscs erhielte» jedoch Abdrücke dcr von dcr Stadt Tcplitz beim t. t. Fmauzmiuistcrium überreichten Pelltioucu, auf deren Begründung und Schlußbltlc der vorgelegte Gcscheutwurf beruht. „Aus dieser Petition geht hervor, daß Teplih durch Steuerleistung, Einwohnerzahl uud Fremden, verkehr zu den bedeutendsten und stcucrträftigstcn Städten Böhmens gehört, in den letzten zehn Jahren jedoch durch Bauten und Vcrschuneru.^wanla^.il zu Kurzwecken eine beträchtliche Stzuldelllc^ l.«f sich lud und eine noch für viele Jahre anda^rnoe C)^...^n^umlage von 50 Pcrzent auf die oirettcn S^u.rn .^lcheb»n n.uß. Zudrm ist dcr Kapnalt..iarlt ducc», oc.^. b^c..^.tlic^ infolge von Wassercinblucycn iu b^..c.^^c.rt^.l Bl,?gwer-kcn eingetretene Versleg^n der Tl,.cl.icllq^».u.n allac> miert und über die Sicherung dicscr Qu.ll^,l ii« Falle dcr Ausschöpfung der Bergwe-le ru^ l-in^N,^gj» be» ruhigt, so daß es der Swot Te^liH im 5^t...oär.lgen Augenblicke kaum möglich wäre, uas ,'ur L.Uusührung der Hebungsarbciten nöthige Aul>.h.n unter amr^hm-barcn Bedingungen aufzubringen. Andererseits würde es kaum gerechtfertigt erscheinen, einer Stadt von der Leistungsfähigkeit, wie sie Teplitz nach dem Inhalte der Petition iu dcu letzleu zehn Jahren bewährte, aus Rcichsmitteln einen Betrag unverzinslich zur Verfügung zu stellen und durch längere HinausschiVbung des Beginnes der Rückzahlungstermme den Charakter einer förmlichen Staatsfubvcntion aufkommen zu lassen. Der Budgclausschuß glaubte daher die Regierungs» Vorlage dahin amendieren zu müss.n, daß da» Darlehen per 120,000 fl. doch wenigft.nb mit 4 Perz«.nt, als dem für vorübergehende Kapitalkanlahen erziel-barcn geringsten Zinsfüße, zu verzinfen und nicht erst vom Jahre 1885, fondern schon vom Jahre 1861 in fünfzehn gleichen Jahresraten zurückzuzahlen ist. Hiednrch soll der Stadt Trplitz ein Darlehen zu Bcdiugungen gewährt werden, wie sie auf dem Kapilalsmarkte nicht erreichbar wären, um die wcrtlhätigc Theilnahme des Reiches au der Erhaltung der Teplltzer Thermalquellen darzuthun." Ocstcrreichijchcr NeichSrath. 456. Sitzung dcs Abgeordnetenhauses. Wien. 12. Mai. Bei der Äcrathuug dcs Staatsvoranschlages brachten v. Pflügl und Hausncr Resolutionen ein über die nledizinisch-chirmgischen Lehranstalten. Dr. Beer, Referent dcs Untcrrichlsausschusses, dem diese Resolutionen zugewiesen worden waren, beantragt folgende Fassung: „Die Regierung wird aufgefordert, in Erwägung zu zieheu, durch welche Mittel und Wege dem Mangel an Aerzten auf dem stachen Lande, insbesondere in den Gebirgsgegenden, abgeholfen werden könnte, und dem Abgeordnetenhaus" in der nächsten Session eine auf die Organifation des Sanitäliwefens oder auf die Ereieruug meoizinifcher Facnltäten bezügliche Borlage zu machen." Dr. Ezerkawski findet diese Resolution zu unbestimmt und beantragt eine neue, in der die Errich« Feuilleton. ^lera oder auf Äunklen Wegen. Uilima» von Ed. Attgurr. (Forlschlmg.) ^?"6"oc der Woche dcr Abwesenheit Alexa's ?^„?'e 5,^ ^ ^^ 2Ma^ den Unwillen über H!i"oche„5 hartnäckige Verschwiegenheit, und sie l?llt„ ^1' lhr liebliches Gesicht mit den >unschulds-Äi^oll ^" Angcn wiederzusehen uud ihre reine, 3« l?ulcttchr ailszusordcrn, und enlfchloß fich ln ^,> '»"'Utlichc Bclvohncr Mont Herons: den Ach, ,' -Nrs. I,,^.st^ Aler.a nild Lord Kingseourt, u7^lli« "'!'"' »nd Gefellschaftsabend einzuladen. Der Mril "ahm die Eiuladung für fich nnd feine Halls->»?^t,„" ^lrxa dachte nicht daran, die Einladung ^"schell^"'"^' ^'""^ ^ ^^ ^^^ ^"^" Llth^ fechten Zeit am festgefehten Abend fuhr der fll? lva. 'K W"gen mit den Eingeladenen ab. Die V^l li.Vv ">'ch und finster, nur wenige Sterne w^e». U,K ""d da am Himmel durch die zerrissenen ^MlMf.7f.Wage>l d,e Anhöhe hinabfnhr, dachte ^i^^nnis^ ^ "" U)rcn Vater. Eine Nacht wie llllf ^ »vali? "'^ sillster, würde er zu eiuem Besuch ^esi> ^ Tcn^f ^'^ ""' versucht, unizukehreu uud Hl^chtuiin Ue auf ihre,, Vater zu warten, aber die "' Und d," «^^ zu erregell, veranlaßte sie znm "kl, ^lbend iu Elyffebournc zuzubringen. Sie kamen am Ziele an, und dic Damen wur» dell ill die Garderobe gefühlt, wo sie Hüte und Mäntel ablegten und ihre Toilette ordneten, worauf sie sich in dcu Salou begaben. Lady Wolga empfing Mrs. Ingestre mit gewohnter Freundlichkeit, dann reichte sie Alexa dir Haud, während ihre Blicke die Augen des Mädchens suchten, und, von ciuem mächtigeu Gefühl getrieben, zog sie dieselbe an sich und küßte sie auf Stirn und Lippen. „Ich freue mich, Sie wiederzusehen, mein Kind," fprach sie in tiefem, innigem Ton. „Ich habe sie sehr vermißt!" Alexa antwortete mit einem dankbaren Blick; ehe sie aber antworten konnte, kam Lord Kingseonrt ni seiner sanften Weise nnd nahm die Aufmerksamkeit seiner schönen Wirthin für sich in Anspruch. Mrs. Iilgestrc und Alexa gingen weiter nnd mischten fich »liter dic Gäste, von oencn die letztere sehr kühl beachtet wurde. Lady Marlham, welche jetzt Alexa's Anwesenheit durch eine ernste VslbciiMlg nnd einige kühle Bemerluügrn begrüßte, halle in ihrem Haß g^en das Mädchen das Znsammentressen dcrfelben in dem Gar-ten zu Elyffebomne mit einem Fremden spät abends redlich weitererzählt, freilich nntcr dem Siegel dcr strengsten Verschwiegenheit, aber sie hatte Sorge getragen, daß jetzt alle Damen das „Geheimnis" wußten. Allen war bekannt, daß Alexa eine Fremde in England zu seiu vorgegeben hatte, daß aber ihr abendliches Stelldichein sie Lügen gestraft, uud daß fie trotz ihrer Schönheit und Unschuld eine Abenteuerin fei. Lady Wolga wußte nichts von diesem heimlichen Gerede, welches ihre Gäste stundenlang beschäftigte; aber sie bemerkte die Kälte und Zurückhaltung, welche, mau Alexa deutlich fühlen ließ, und widmete sich deshalb mit größerer Wärme und mehr dem Mädchen, als sie es sonst gethan haben würde. Lord Kingscourt führte Alexa zu Tifch; auch'ihm siel ihre Verlassenheit auf, und er war deichalb doppelt aufmerksam gegen sie, zu nicht geringem Aerger mancher jnngen Dame, welche dem jungen Grafen ge« wogen war. Nach dcm Essen, als die Gesellschaft in den Salon zurückgekehrt wur, fang und fpielte Alexa aus Erfnchcn dcr Lady Wolga, und ihr folgten andere. Die älteren Gäste sonderten sich von den jüngeren ab ^ nnd plauderten, während jene laut scherzleu und lachten uud sich mit Gesellschaftsspielen die Zeit vertrieben. Lord Kingseuurt hatte sich mit Alexa an einen Tisch in einer Ecke dcs Zimmers gesetzt, wo sie abgesondert von den andern die Illustrationen eines Pracht-wcrkcs besahen. Nach einiger Zeit gesellte sich Lady Marlham zu ihnen, nnd etwas später wurde Lord Kingscourt vou einer alten uud seiner Familie befreundeten Gräsin abgerufen nnd im Triumph z" 'hren Töchtern geführt, wo er derart in Anspruch genommen wurde, daß er nicht abkommen und zu Alex« zurua-kehssu konnte, ohne den Anstand z" "^ehen. Lady Marthams Gesellschaft war Alexa zuwider, sie überließ dieser deshalb das Buch und zog stch m eine Fensternische zurück, von wo aus sie den ganzen Saal übersehen tonnte. ,. . ., ^. ^ Ihre Augen ruhten vot-zugswclse aus ihrer Mut-ter, welche nebelt dcm Marquis saß, sich vertraulich 93s tung medizinisch'chirurgischer Facultäten in Lemberg, Olmütz und Salzburg verlangt wird. Hausner, v. Pflügt und Dr. Ed. Sueß unterstützen den Antrag des Dr. Czerkawski, der auch bei der Abstimmung mit großer Majorität angenom« men wird. Dr. Ruß referiert über die Gesetzentwürfe, betreffend die Secundärbahnen 6aslau-Zawratetz und Ehodau«Neudek, und empfiehlt, beide Vorlagen anzunehmen. Dies geschieht ohne Debatte in zweiter und dritter Lesung. Da3 Haus setzt hierauf die Sftezialberathung über die Thierseuchengesetze fort, und zwar zunächst über den Entwurf, betreffend „die Abwehr und Tilgung der ansteckenden Thierkrankheiten". H 9 handelt von der Beaufsichtigung der Märkte und Viehschaucn. Neu may er und Dr. Graf bekämpfen mehrere Bestimmungen, die den Betreffenden viel zu große Kosten auferlegen. Regierungsvertreter Sectionschef Kubin und Referent Ritter v. Pros-kowetz vertheidigen jedoch den Paragraph, der auch angenommen wird. Ebenso die H§ 10, 11 und 12, zu denen Schrems, Dr. Graf. Ritter u. Iaworski, Ritter v. Grocholsti, Dr. Ä!ronawettcr und Sectionschef Kubin fprechen. (Vorschriften für dm Transport auf Eisenbahnen und Schiffen, Untersuchung von Triebherden und Beschau des Schlacht-und Stechviehs.) Die Debatte wird abgebrochen. Nächste Sitzung morgen. Der wirthschaftliche Kampf in Deutschland. Die Abstimmung über die Art und Weisc der Berathung derZollvorlagen im deutschen Reichstag hat gezeigt, daß der Kanzler auf die Majorität rechnen kann. Die „National«Zeitung" schreibt: „Der Sieg der Tarifvorlage im Reichstage ist gestern durch die Alistimmung über die formelle Behandlung der Vorlage allen Augen sichtbar festgestellt worden. Schwarz und compact erhob es sich aus den Bänken der Rechten und des Centrums, als der Antrag Löwe zur Abstimmung kam; nur hie und da waren auf jenen Reihen einzelne Abgeordnete fitzen geblieben, wie auf der Linken Einzelne fich jener Abstimmung angeschlossen hatten. Damit ist für den Gesammt-Eharakter des Tarifes die Sache schon als erledigt zu betrachten. Die große Schlacht wird sich in eine Reihe von Einzelgefechten über die einzelnen Posi« tionen des Tarifs auflösen. Eine Fülle von Petitionen verlangt höhere Zölle, eine andere Fülle will dieselben herabgesetzt haben, beide Ansichten werden ihre Ver-treter finden. Allein das liegt gleichfalls jctzt schon klar, daß gerade im einzelnen die Positionen einen schwerenen Stand haben werden, als in ihrer Gesammt-heit, und eine Herabsetzung wird in vielfacher Weise stattfinden. Der Sommer wird nicht über das Land gegangen sein, ohue daß die Grundbedingungen der deutscheu Wirthschaft verändert find. Dagegen kann es nach dem Resultat der hentigen Berathung keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der Kelch der Vier-steuer diesmal noch vorübergehen wird. Dagegen ist man nahezu allseitig entschlossen, mit der Tabaks« Besteuerung endlich einmal abzuschließen." Der deutsche Reichskanzler hat dem Vundesrathe eincn Gesetzentwurf, betreffeud die provisorische Ein< und lächelnd mit ihm unterhaltend. Lord Montheron hatte heute nicht sein gewöhnliches melancholisches Aussehen; seine Augen leuchteten glückselig, sein Gesicht zeigte einen triumphierenden Ausdruck. In Alexa's Herz regte sich wieder brennende Eifersucht; denn das Paar sah in der That wie Liebende aus. Lady Wolga's Haupt war leicht gesenkt, eine zarte Ruthe bedeckte ihr gewöhnlich bleiches Antlitz, ihr stolzer Mund lächelte sanft. Sie sah aus, als hätte nie ein Schatten von Sorgen auf ihrer Stirn gelagert, als hätte nie Kummer au ihrem Herzen ge« nagt. Aber einmal, als Lady Wolga ihre Augen erhob und von ihrem Bewerber abwandte, bemerkte Alexa wieder den Blick, der sie schon einmal erschreckt hatte, — ein Blick voll Angst, Sorge und Widerwillen. Dieser Ausdruck schwand aber fast in demselben Augenblicke, in welchem er entstand, nnd Lady Wolga blickte den Marquis mit einem Lächeln an, welches ihn entzückte. „Sie sind Liebende!" dachte Alexa. „Sie werden sich heiraten, und mein Vater, — o mein armer Vater! Gott sei dank, daß er sie nicht so sehen kann!" Unwillkürlich oder wie durch eine geheimnisvolle Macht gezwungen, lenkte sie ihren Blick von dem Paar nach dem Fenster hinter ihr. Sie wurde blaß wie der Tod, und ihre Augen starrten voll Schreck auf ein geisterhaft bleiches Gesicht, dicht an das Fenster gedrückt, und in ein Paar glühender Angen, welche unbeweglich auf Lady Wolga und ihren Bewerber gehe stet waren. In dcm Schatten, welchen die Gardine auf das Gesicht warf, konnte sie dasselbe nicht genau erkenn.'», aber sie zweifelte keinen Augenblick daran, daß es ihr Vater war, welcher von draußen, alles beobachtet hatte. _________(Iortsetzunz folgt.) ührung von Aenderungen des Zolltarifs, das sogenannte Sperregesetz, vorgelegt, dessen Haupt-bestimmungen lauten: „tz 1. Eingangszölle von bis dahin zollfreien Gegenständen und Erhöhung bestehender Zölle, wegen deren Einführung dem Reichstag ein Gesetzentwurf zur Beschlußfassung vorgelegt ist, können mit Zustimmung des Vundesraths und des Reichstags durch Anordnung des Reichskanzlers vorläufig in Hebung gesetzt werden. § 2. Der Antrag auf Er> theilung der nach tz 1 erforderlichen Zustimmung des Reichstags bedarf nur einmaliger Berathung und Abstimmung des Reichstags. Es kann nach absoluter Stimmenmehrheit beschlossen werden, daß die Berathung und Abstimmung an demselben Tage stattfinden soll, an welchem der Antrag schriftlich eingebracht ist." Die gereizte Polemik zwischen dem Reichskanzler und dem Abgeordneten Laster wird selbst« verständlich in Neichstagskreisen vielfach besprochen. Die Haltung, welche der Präsident eingenommen, findet fast ungetheilten Beifall. Nach den letzten Worten des Reichskanzlers zu urtheilen, wird die Sache damit kaum abgeschlossen sein, da sie in die Frage greift, ob die Disciplinargewalt des Präsidenten sich auch auf die Mitglieder des Vundesrathes erstrecke. Die Kommission zur Vorberathung der von den Abgeordneten Neichensperger und Kleist-Retzow im deutschen Reichstage eingebrachten Gesehentwürfe, den Wucher betreffend, hielt am 10. d. M. ihre erste Sitzung ab. Man kam über die Generaldebatte nicht hinans. Die Frage, ob ein gesetzliches Zinsmaximum anzustreben sei, wurde verneint, dagegen darüber Uebereinstimmung erzielt, daß strafrechtlich gegen den Wucher vorgegangen werden soll. Vom Kriegsschauplatze in Südafrika. Die „London Gazette" enthält eine interessante Depesche des Lord Chelmsford, in welcher die zum Entsatze der Garnison von Ekowe getroffenen Maßregeln geschildert werden. Die Depesche lautet: „Am 2. April standen unsere Truppen wie gewöhnlich Punkt 4 Uhr morgens unter Waffen. Ein schwerer Nebel bedeckte das Land; die Sonne erhob sich gegen 6^4 Uhr; mit dem Anbruche des Tages hatten unsere Reiter wie gewöhnlich ihre Recu^nos^ierungcn begonnen. Um 5 Uhr 45 Minuten meldeten sie, sowie die Piquets des 60. und l^. Regiments, daß der Feind zum Angriff vorgehe. Eine Vorbereitung war nicht nöthig, noch Ordres zu ertheilen, mit Ausnahme des Befehls, die Pferde der Stabsoffiziere zu satteln; die Truppen befanden sich auf ihren Posten, und das Vieh war noch nicht freigelassen worden. Um tt Uhr begann der Angriff gegen die nördliche Front. Die Zulus avancierten sehr rasch und muthig und benutzten das wellenförmige Terrain und das hohe Gras. Es gelang dem Feinde jedoch nicht, sich auf mehr als 20 Jards zu nähern. Wir hatten auf diesem Punkte verschiedene Verluste zu beklagen, worunter Oberstlieutenant Northey vom 60. Regiment, welcher zwei Tage später seiner Wunde erlag. Die Gatling-Kanone erwies sich auf diesem Punkte von großem Nuhcn. Der hier zurückgeworfene Angriff wälzte sich jetzt nach der West- oder linken Seite. Hier fiel Lieutenant Solman vom 99. Regiment. Unterdessen machte der Feind mit frischen Truppen einen Angriff in unserem Rücken, in der Hoffnung, daß unsere Truppen nicht hinreichen würden, das Lager nach allen Seiten hin zu vertheidigen. Hier hielten sie beharrlich Stand, da sie in dem hohen Grasc und wellenförmigen Terrain Deckung fanden. Die berittene Infanterie und die Freiwilligen hatten unterdessen das Lager verlassen, um die Frontseite vom Feinde zu säubern. Ich ertheilte nunmehr dem Hauptmann Barrow den Befehl, nach rechts vorzurücken und die rechte Flanke des Feindes anzugreifen. „Es war jetzt halb 8 Uhr, und die Zulus hatten während der letzten anderthalb Stundeu drei Seiten des Lagers beharrlich angegriffen. Schon vor Erscheinen der Reiterei scheinen die Zulns die Hoffnungslosigkeit ihres Versuches, in unserm Rücken durchzubrechen, erkannt zu haben; sobald unsere Reiter sich zeigten, begann der Rückzug des Feindes, worauf sich das Natal-Eingebornencontingent, das im Rücken des Lagers verschanzt war, über den Graben warf und mit lauten: Hurrahgeschrei die Verfolgung fortsetzte. Unter Anführung der Reiter des Hanptmanns Barrow wurde der Feind mehrere Meilen weit verfolgt. Einer Meldung dieses Offiziers zufolge haben die Säbel der berittenen Infanterie die besten Dienste geleistet, indem etwa 50 bis <>0 Zulus niedergehauen wurden. Um 8 Uhr telegrafierte uns Oberst Pearfon, welcher von Ekuwe aus den Kampf beobachtet hatte, feine Glück« wünsche durch den Spiegeltelegrafen. Man bemerkte ganze Abtheilungen der Zulus in wilder Flucht nach dem Indulinda, welche, um sich zu erleichtern, ihre Waffen weggeworfen hatten. Kurz darauf beauftragte ich einige Offiziere sowie die Begräbnisabtheilungen, dic Verluste des Feindes in einem Umkreise von 1000 Aards zu zählen; 471 wurden begraben, 200 wurden später in der Nähe des Kampfplatzes gefunden. Ich glaube jedoch, daß der Gesammwerlnst des Feindes nicht unter tauseud Mann betragen wird. Nach den Aussagen der Gefangenen waren etwa 180 Koni" pagnien im Kampfe, d. h. circa 11,000 Mann, inclusive der Reserve. Unsere Verluste sind unbedeutend, wenn man in Betracht zieht, wie sehr das Lager dem Feuer des Feindes ausgesetzt war; ohne unsere Vorsichtsmaßregeln würde ein bedeutend größerer Verwjt zu beklagen gewesen sein. Aus den Aussagen der Gefangenen ergibt fich. daß die Zulus von dem Vormarsche meiner Trnppen erst 33 Stunden vor ihrem Angriffe gehört hatten; unsere Stärke war ihnen gleichfalls nicht bekannt." Die Depesche schließt: ,,IfY bin Oberst Pearson für fein standhaftes Aushalten M Ekowe zu um so größerem Danke verpflichtet, als er die Unglückibotschaft von Isandnla richtig erhalten hatte. Die Besetzung jenes Postens sowie des von Oberst Wood gehaltenen, in einer Zeit großer UN' sichcrheit, hatte ohne Zweifel einen mächtigen Eindruct in Südafrika hinterlassen, da andernfalls unsere I«" vasion des Zululandes unfehlbar als eine gänzlich mißglückte betrachtet worden wäre." Der Saatenstand in Oesterreich. II. Der Anbau der Sommersaaten ging auf sandigen Böden und in den Gegenden, welche sich einer mäßig feuchten Witterung erfreuten, rasch vor M war dagegen anf schweren Böden und in Gegenden mit anhaltenden Regengüssen sehr gehemmt, zu einein nicht ganz unbeträchtlichen Theile sogar beinahe stM^ lich aufgehalten. Der erstere Fall war vorwiegend »n Böhmen, besonders in dessen Vinuenlande, dann "i der Bukowina, auch in Nordtirol sowie an der S^ grenze Ungarns, besonders aber in Siebenbürgen. V" diesen Ländern ist der Anban der SonunersaattU größern Theils beendet oder ocr Vcendignng nahe, cbe»!^ und zwar trotz der Ungunst der Witterung, in Vorarlberg, Steiermart, 5t rain. Dalmazien nnd Südtirol, so wie anch in einzelnen Gegenden der übrigen Länder-Dagegen ist im Gebiete des Böhmerwaldes, in meM' Gegenden Mährens, im ehemaligen Tejchner Kre>! Schlesiens, in den meisten Gegenden Galiziens und " den westlichen Theilen Ungarns der Anban ungeniiM lich weit zurück. Die zeitlich gebauten Saaten M größtentheils sehr gut aufgelaufen nnd bestocken!^ theilweise bereits kräftig. Doch verursachte in malM' Gegenden, besonders Böhmens, Mährens und Galizi^' die Kalte entweder ein nngleichmäßigcs Aufgeben ^ einen kümmerlichen Stand der jungen Saaten, i»'", ^ ziemlich vielen Gegenden Ungarns. Kroazicns uild,' Küstenlandes die Nässe ein gelbliches, kränkliches ^" ' sehen derselben. .^. Soweit die Berichte reichen, ist der Anbau ^ Kartoffeln nnd Zuckerrüben nur im ^!"' lande Böhmens und einigen angrenzenden S^ii ' dann in einigen namentlich südlicheren Gegenden ".^ garns so wie in Siebenbürgen beendet, währen^ Galizim nnd in vielen Gegenden NicderösterlH! Mährens nnd Ungarns der i"nban sich mit iM! H auf die große Bodennässe voraussichtlich ungewiW lange verzögern wird. .^^ Das Gleiche gilt vom Mais in den me'!^. Gegenden, namentlich Ungarns und Kroaziens s" ,^ des' Küstenlandes und Südtirols. In den gena""^. Ländern fo wie in Steiermark und Käruten w ^ bisher verhältnismäßig nur wenig von dieser H ^, angebaut. Dagegen hat der Maisanbau in bcr ^^ wina, in Siebenbürgen und im ehemaligen " ,^ schon erfreuliche Fortschritte gemacht und sich ' Beendigung theilweise schon sehr genähert. , yen K'l ee nnd Wiesengras entwickeln sich.'^icht weitaus meisten Lagen gut, sind namentlich in^I ^,, gewachsen, versprechen demnach reiche FuttcrerM - ,y manchen Gegenden, besonders der NordwestläM^^ Galiziens, haben dieselben jedoch durch die any" ^,-Kälte insofern gelitten, als sie nicht nur "edlH ^,' dern anch schütter geblieben sind. Im südliche» "'^e wird Lnzerne und im Küstenlande wird Inc" bereits gemäht. ^ Ä^ Der Hopfen entwickelt kräftige Triebe. ^>^ ^ü men ist derselbe bereits geschnitten und wird ' ,„it die Stangen geführt; in Galizien ist man "^ dem Schneiden beschäftigt. .,: ^ Der Wein hat bei Arad bereits 15./" ^v mannstlldt 5) Centimeter lange Triebe entwicte ^ hat in Dalmazien seit 20. April, in den beste" ^,' Südtirols in den letzten Tagen des Monatee he'' chen anzusetzen begonnen. 5" den meisten ""^F aber zeigt er sich zwar gesund, wächst aber n ^>"' sam; im südlichen Mähren und in "anc^ ^„iB gegenden Niederösterrcichs treibt er noch "^ „ ^ an. Im Küstenlande gibt es viel von P" , ^ setztes Rebholz nnd in der Briber Gegelw^ d^ viele todte Reben. Im ehemaligen Bana" Springwurm ('I'm l. ix 1'iilorwm) beobaäM^^ , Der Blütenknospen-Ansatz ist ^^ / in ^ war - bei den wichtigeren Obst "^ „ur a" meisten Gegenden ein sehr reichlicher,.^ g,i Krain liegt in dieser Beziehung eme '" g^M > stiqe Angabe vor. Derzeit blühen "t °" Ws'"^ und Nordostländern, so wie auch ^ ' , er t < der wärmeren Lagen - in den Mpeuw"d^^ ^K Kirschen; in den kälteren Lagen der ge'ia, ^N 1" sind selbst diese noch nicht aufgebrochen. >> . 987 lichen Alpenländern so wie in Ungarn blithe,, je nach oer örtlichen Höhenlage und Obstsorte theils erst Kir-Ml. theils schon Aepfel, meistens aber Birnen und Mischten, im Kiistenlande haben selbst die Aepfel Hon ssrößtentheils verblüht. Von dem Regen wurde 'el, von den Frösten hingegen wenigstens bisher nur Mgesneuistkeiten. . —(Ein Maitag in Wie n) Seit Jahrzehnten Mte Wien keine fo ungünstige Witterung im Mai zu ^rztillMn. wie in diesem Jahre. Der letztverslofsenc Sonntag aber spultet geradezu jeder Schilderung. In M frühesten Morgenstunden schneite es, dann begann ^ m Strömen zu regnen uud regnete ohne Unterbrechung ^ zum Abend fort. Dabei herrschte ein förmlicher ^»lan, der den Regenschauer den armen Sterblichen, ,'e gezwungen waren, zu Fuß die Straßen zu passieren, "2 Besicht uder in den Nacken schlug. Von der Be- Uhuilg yli,^ Regenschirmen lonnte leine Rede sein, da ^ heulende Sturm die ausgespannten Parapluies iu ^ucke riß, su daß man es vorzog, Kleider und Hüte ^ Sundflut prciszugcbeu. Die Temperatur fiel jäh, !°„ ^h der Winterrock und das geheizte Zimmer vull- !^"g zu Ehrcu lameu. Geradezu wie zum Hohn vcr- Iitntlichten die Zcitnngcu in ihren Inscratenspaltcn die ^"ckendstcn Einladungen. So war zu lcscu: «Schwen- °lr: Erstes großes Maifes!; Sacher: Frühlings-Restaura. ^'"Prater; Suphienbad: Eröffnung des Vollbades." ""° das alles bei 2 Grad Reaumur I w, -- (Doppelselbstmord.) Iu Dornbach bei ^ haben am 11. d. M. der Kaufmann Anton von ., ^zer aus Hetzendorf nud Frau Helene v. Hcrtelendy, j/ ^ filr feine Frau ausgab und die in der That mit ^gemeinschaftlich lebte, ihrem Leben durch Erschießen W ^ gemacht. Ob er die Frau erschossen, läßt sich s^ constaticrcn; thatsächlich waren beide im Eiuver- > >Miz ^^ haben dies durch einen von beiden unter- ^^enelt Brief ducumcntiert. Sie waren Sonntag ^ in das ..Hotel Elisabeth" nach Dornbach gelum- h '.' hatten sich kurze Zeit im Extrazimmer des Gast« NW aufgehalten uud dauu ein Zimmer zum Uebcr- iiiw ^aMt. Sie verlicßcu aber Älioutag morgens das ttll.!^ "lch^. uud da dies ausfiel, so blickte der Zimmer- beche^ ^"h das Schlüsselloch ins Gemach. Er sah beide l«H ^Mos ails dem Eanapc, schöpfte Verdacht uud öie /.^ Zimmer öffnen. Als man eintrat, fand man ill n/'^l Gäste entseelt. Er war völlig angekleidet, sie I«l>!> Kleidern; neben ihm lag eine doppelläufige ent- gefi^ ^stille, mittelst welcher der Selbstmord aus- Äitt luorden war. Ueber die Ursache gab ein Brief ^ Wuß, den man nnf dem Tische fand. Der Brief /l erst knrz vor der That geschrieben worden und ^lt beiläufig folgendermaßen: „Wir erklären hiemit, "b wir im beiderseitigen Einverständnis uns das Leben Dünnen haben und aus folgcudcu Grüudcu aus der ^ gehen. Zuvor bitten wir Gott um Verzeihung, H.^vir diese That verübten, möge er uns ein gnädiger y^r sein; wir tonnten nicht anders. Du^ch schlechte dctl '" Ungarn haben wir unser ganzes Vern,ügcn l>ors^^ "'^ können uuseren Verpflichtungen in Hetzen- ^ U'cht ilachlonlmen. Böse „Freunde" und Wucherer "hue" "'^ ilnincr tiefer iu dcu Abgrund gczerrt, und bH,^^^ Verschulden sind wir so tief hineingerathen, bc,i s" "'^ ulchts mehr helfen köllueu. Su haben wir „„c Schluß gefaßt, unser Leben zu enden und bitten. belen" '" Hetzcndorf bekanntzugeben. Anton v. Stclzcr, "«ch K ^' H"tclendy, 1'. 8. Wir bitten, uufcru Tod ^l>'"^^udors bekanntzngcben. fo wie meine Schwester bey, w ^'drian-Werburg in Augsburg in Baicrn und ^Au lu^' der Frau Helcue v. Hcrtelendy, Herrn ^nte ^"llent, Io,efstadt, Gcorgsgasse Nr. 4. Meiuc h»!ls^' ^uu Nath. per Adresse: F. Dcmmclbaucr, Stroh- Xüs^ "ant, Singerstraße Nr. 7, möge das Nöthige für "lchenbegängnis besorgen." Ä^"7 (Ein Auerhahn als Gefangener.) ^^^ treibt der „N. fr. Pr." aus Fraulenmartt in ^ ""ch: I,n Garten zu Schünbrunn befindet sich ^zlxs/'" großer schöner Auerhahn. den übermäßige > " ln die Gefangenschaft brachte. Derselbe lain "ii^ yreren Tagen in das Dorf Hausjam. Pfarre s, ^s l in Oberöstcrreich, das eine Stuudc von den ^e» l^N des Kobcrnanßer Waldes entfernt liegt, gc-'^,/ 'rf mitten unter die Hanshühner u»d stellte den-3^' t>c,3 ^'^ und mit den Flügeln schleifend so eifrig d l '"»a ^ "'^^ rinmal die Leute beachtete, die in der bi 9etM'" !l"bcr Naubuugel sei unter ihr Hühner-l<>. kr ^ 7"' zusammenliefen. Eine der Hennen, auf u'°l ein, Wunders scharf abgefehcn hatte, flüchtete fich '0 ker ? beim Hause aufgeschichteten Stoß Scheiter, d !' ein^ ^ kürzte ihr nach. Diese Gelegenheit bc->v! '> «.^ ^"uern. warf feine Joppe über die i»> ' d>> m ber Attentäter war gefangen. Zuerst l>es l für "" ihren Gefangenen, den sie noch i,/>en s^'^" «rußen Raubvogel hielten, todten; sie Wlil den 1, 3""" "bcr doch eines Bessern, legten ihn s°ii,o^'^isl^ ^"^>^n ihn so dem Iagdpächtcr. Herrn V^'ide ^"^ '" Vöcklamarlt. der ihn sogleich ^ i's'"" er '"edigte und im Zimmer frei herumgehen ^ i,H ^"ä ruhig blieb. Als nochmals eine Henne ^ "üNlner Klassen wurde, stelltr ev wieder ein Gefieder hoch anf, fing zu balzen an und verfolgte.! mit den Flügeln den Buocn schleifend, die Henne, die sich scheu vor ihm zurückzog. Abends sendete dann Herr Schropp den Hahn nach Wien, wo er nach eingelangtem Beichte ganz wohl und frisch anlangte und in die Menagerie nach Schönbrunn verseht wurde. fokales. - (Die Generalversammlung des Laibacher Volksküchen Vereins) fand vergangenen Sonntag in den unteren Lokalitäten der alten Schieß-statte statt. Der Obmann des Vereins Herr Stadtkassier Hengthalcr. eröffnete die^lbc mit einer Ansprache, in welcher er hervorhob, daß der Besuch der Voltslüche im zweiten Vereinsjahre im Vergleiche zum ersten etwas nachgelassen habe. doch wurden immerhin noch genug Portionen ausgegeben, so daß der Bestand der Volksküche gesichert erscheint. Der Vorstand gedachte schließ, lich der unermüdlichen Thätigkeit der mitwirkenden Damen nnd sprach denselben den wärmsten Dank aus. Der Schriftführer des Vereins. Herr Dr. Josef Star«, trug hierauf den detaillierten Iahresgeschäftsbericht vor. Derselbe constaticrl, daß die Volksküche im verflossenen Jahre eine besondere Unlerstntznng in der für alle humanen Institute liebreich sorgenden Gemahlin des Herrn LandeSpräsidenten, Fran Anna Edlen v. KaUina. gefunden habe, welche gleich nach ihrer Ankunft in Laibach im Monate Juni 1878 bereitwilligst als obcche Schlchfran das Protcctorat über den Verein annahm. Frau v. Kallina beehrte wiederholt die Volksküche mit ihrem Besnchr, und war es ihr in erster Lim,' zu danlc», daß das patriotifche Fest am 24. April d. I, in fo gelnngener Weife durchgeführt werden tonnte. Der Bericht wurde von der Versammlung genehmigend zur Kenntnis geimmmen. Dem vum Vereinstassier Herrn Albin Achtschin erstatteten Jahresabschlüsse für die Zeit vom 111, April 1878 bis 30. April 1879 entnehmen Wir, daß im abgelaufenen Vereinsjahrc 39,380 Speise-und 47,442 Brodpurtiunen verabfolgt wurden. Für uer-kanfte Marken wurden 3054 st. 78 kr. eingenommen. Der Nass.'saldo beträgt 131 fl. 42 kr. Der Rcchnungs abschluß wurde genehmigt. Ueber Antrag des Herr» Landeshauptmannes Dr. Ritter v. Kaltenegger drückte die Generalversammlung der Direetion der Trisailer Kohlen gewerlschaft, welche der Voltslüche die Kohlen zu fehr herabgefetzten Preisen liefert, ihren Dank aus, desgleichen auch den Damen Florentine Turmin uud Johanna Tavcar. welche eine Wiederwahl in den Ausschuß ablehnten. In den Verwaltungsausschuh wurden schließlich gewählt die Herren: Franz Hengthaler, August Drelse, Albin Achtschin, Kaspar Achtschin. Dr. Josef Starö. Georg Freiberger, Adalbert Eberhart, Mathias Gerber nnd Franz Schantl; die Damen: Antonie Weinhart. Marie Murnik, Caroline Ahn, Marie Fichtel, Thercse Kellner und Jeanette Recher; in die Rechnnngslommis-sion die Herreu: Anton Thomas, Anton Klemeneic und Albert Valenta. Hierauf wurde die Versammlung ge» schlössen. ' — (Unabsendbare oder zurückgelangte Briefpostscuduugen am Laib acher Postamte.) Da sich die Fälle uicht selten ereignen, das; in Laibach aufgegebene Ariefc oder Korrespondenzkarten wegen uu» genügender Fraucatur, mangelhafter oder gänzlich fch lender Adresse vom hiesigen Postamtc nicht abgesendet Werden können, oder daß andererseits abgesendete Briefe und Karten von ihren Äestimmnngsortcn als unbestellbar au das Laibacher Postamt zurückgelangen, so beabsichtigen wir von nun au im Interesse des korrespondierenden Publikums wöchentlich oder jede zweite Woche, jc nach Erfordernis, ein genaues Verzeichnis aller derartigen Ariefpostsendungcn in unserem Blatte zu veröffentlichen, um die Aufgeber, beziehungsweise Adressaten derselben von dein Schicksale der betreffenden Sendungen iu Kenntnis zu setzen und ihne» hiednrch den Erhalt derselben zu erleichtern. Wir beginnen heute mit dem ersten Verzeichnisse, dcsscn Zusammenstellung wir der Zuvorkommenheit des gegenwärtigen Leiters des Lalbacher Postamtes verdanken. Una bscnd bare Bricspostsenduugen: 2) wegen ungenügender Francatur: 2 Korrespondenzkarten an Ire-neo Gerbi iu Udine; Francesco Dormisch in Udinc; Ellcna Mclle iu Alexandricn; — d) wegeu man« gelnder Adresse: Korrespondenzkarten: Freund an Freund: beschreibt während der Fahrt von Cilli bis Laibach diese Strecke; Johann Besil an Bruder: zeigt an die Absendung eines Kastens; Manica an Schwester: Halslranlhcit der Schwester Johanna; Maria Konc'an: Papa möge Donnerstag kmnmen,; Fanny, Heinrich, Anna. Irma nnd Lina Pock: Glückwünsche zum Namens, feste dem Schwager; — ein frankierter Brief ohne Siegel. Rctourge langte Sendungen: Kur resp on-dcnztarten an: Jakob Poznil in Alt-Gradiöla, Johann Pirnat in St. Martin bei Littai, Maria Lukar in Trieft. Johann Polorn in Fiumc. Anna Guitz und zwei Stück au Antonie Pauscher in Marburg, Rosa Mulc ill Graz. Johanna Tarmann (?) in Laibach, Maria Weih in Peggau; — Briefe au: Bancsfingli (?) in Bosnien, Franz Plcvnit, David Zertowitz, v. Enzingcr, Erzherzug Leopold nnd zwei Slück an Baron Rothschild, sämmtlich iu Wien; Ialob Hurgar iu St. Marcin, »Josef Stiebil, Anna Novak, Nathal Tercel, Domenka Mocor, sämmtlich in Trieft; Jakob Keeel, Frau Strach, beide in Salloch; zwei Stück an Mina Reset in Bischvflack, Kaspar Borstnar, I. Steinmetz in Brod a. d. Save; Albert Friedheim in Hamburg, Franz Gerbinc, Andreas Praz» nil und Iohanu Kaplan m Großlaschiz; Anna Goitz in Marburg. Gertrude Previll und Mathias Kolalj in Graz, Maria Sotlar in Seisenberg, Johann Pokorn in Fiume, Johann Gorsit in Iasenovae, Katharina Wot-tollo(?) in Villach, Josef Tertschet in Ratschach, Anton Reif in Prag. F. C, Hcineman in Erfurt, Mathias Do-bajc in Litlai, Franzista Glaöitz in Krainburg, Ignaz Oblal in Zirl. Martin Pcrne in Stein, Paul Zieche in KunerSdorf. Matthäus Koren in Brod a. d. Save. Annetta Vieentini in Trieft, Joses Ciligoj. Gertrude Schcrnc und N. N. O. K. p. r. in Laibach. — Die Aufgeber wollen über diese Sendungen verfügen. — sZaubervorstellungen im Theater) Ende dieser Woche wird Herr Carl Caperta, Besitzer eines magisch-physikalischen Zaubertheateri', im hiesigen landschaftlichen Theater einen Cyelus von Vorstellungen eröffnen. Das Programm seiner Productionen ist ein sehr reichhaltiges und umfaßt Vorstellungen aus der Magie, physikalische Experimente aus dem Gebiete der Optik. Elektrizität und des Magnetismus, spiritistische Darstellungen, Vorführung diverser neuer Erfindungen nnd physikalischer Scherze, des Niesenphotographen us. w., serner Ailbstattnngöpantumimcn mit einer elektrisch be-lenchteten Wunderfontaine, Geistercrscheinungen und ähnlichen belehrend < unterhaltenden Spukes mehr. Herrn Caperta, der sich im Lause des letztverflossenen Jahres in den Städten Graz, Prag und Pest durch längere Zrit nuter großem Erfolge produciertc, geht auS den genannten Orten ein vurthcilhafter Ruf voran. — (Casino-Soireen.) Die unter der Leitung des in den letzten Jahren an der hiesigen Bühne wiederholt als Orchesterdircttor engagiert gewesenen gewandten Violinspielers Herrn G. Mayer stehende Elite-Kapelle, uxlche nach Schluß der Theatcrsaison eine Tour durch Niirnten nnternahm nnd heute in Klagenfurt ihre Ab-schied5sonce veranstaltet, trifft morgen in Laibach ein und wird hier durch einige Abende in der Easino-Restauration spielen. Die lleiue. aus acht, zum grvhern Theile im Verbände unseres heurigen Theaterorchesters gestandenen Mnsitern bestehende Kapelle hat auf ihrer Konzerttour bisher überall sehr gefallen, und wissen die lärntnischen Blätter seit Wochen nicht genug des Lobes über ihr gerundetes Zusammcnspiel zu sagen. Von hier aus begibt sie sich nach Neuhaus. wo sie für die Dauer der Kursaisun als Badetapelle, engagiert ist. — (Feuerwehrfond.) Die vorgestern in Graz stattgcfundcne Generalversammlung der allgemeinen wechselseitigen Brandschadcn-Vcrsicherungsgesellschaft vo« tierte über Antrag des VerwaltunMathes zum Gedächtnisse an die auf den 4. Juni d. I. fallende, festlich zu begehende Feier des 50jährigen Bestandes der Gesell» schaft einen Betrag von 25,000 st, zu humanen Zwecken, wouou 4000 fl. zur Stiftung eines FonoeS zur Unterstützung der in Ausübung ihres Dienstes verunglückten Feuerwehrmänner in Striermark, Kärntcn und Krain zu verwenden sind. DieseS Kapital soll iu der Folge nach Maßgabe der Gebahrungsüberschüfsc erhöht werden. Weiters wurden bestimmt K336 st. zur Remuneration der Austaltsbeamten, 1140 ft, für quiescierte Anftalts» beamte. 35)2.') sl. für die Distrittslommissäre, 2350 si. für hnmanitäre Zwecke. — (Ein rabiater Liebhaber.) Wir bcrich» teteu vor mehreren Wochen, daß ein 25jähriger Bauern-bursche aus Polana im Krainburger Bezirke, Namens Fruuz Millavc, den Dienstherrn seiner Geliebten im Zorne darüber, daß ihn dieser bei einem mit seiner Geliebten im Viehstalle abgehaltenen zärtlichen Reudezvou» in unsanfter Weife gestört uno mit dem Stiele einer Mistgabel geschlagen hatte, mit seinem Messer überfiel und mehrere Stiche beibrachte, die den Tod des schwerverletzten Dienstherrn zur Folge hatten, Vorgestern nachmittags nnn hatte sich der genannte Bursche vor dcu Schranken des Laibacher Schwurgerichtshufes wegen dieser That zu verantworten. Die Geschwornen sprachen ihn im Sinne der Anklage des Verbrechens des Todt-schlugeS schuldig, infolge dessen Franz Millavc vom Gerichtshöfe zu vierjähriger schwerer Kerlerstrafe ver-urthnlt wurde, — (Verkehr auf der Südbahn ) Auf der Strecke Kauischa-Barcs ist die Bahn wieder hergestellt, nnd können Personen, und Lastenzüge anstandslos ver-' lehren. Hingegen wird der Verkehr auf der Linie Friedau-Kanischa einer Mittheilung der „Tagespost' zujulg? vor Ende der lausende,, Woche um so weniger ausgenommen werden können, als die Brücke bei Polstrau »nd der Bahnkörper bei Czalathurn neuerlich in einer größer« Ausdehnung neu hergestellt werden müssen, >"dem die Bauern an mehreren Stellen die Dämme zerstörten, um dem Wasser Abfluß zu verschaffen. Äus dem Schwurgerichtssaale. Laiuach, 12. Mai. (Verbrechen des Meuchelmordes.) Vorsitzender des Gerichtshofes : LGPr. Gertscher; Votanten: LGR. Dr. V'dic und LGSelr. Peßial. Die Staatsbehörde ist durch den StAS. Gerdeschitz. 938 die Vertheidigung durch den Advokaten Dr. v. Schreh vertreten. Als Schriftführer fungiert Auscultant Dr. Kavkiii. Auf der Anklagebank hat der kaum 15 Jahre alte Anton Zupanec Platz genommen, welcher des Verbrechens des Meuchelmordes nach den ߧ 134 und 135 Art. I des St. G, angeklagt ist. Anton Zupanec ist ein fehr kleiner, schwächlicher Mensch, welcher mit Offenheit auf alle an ihn gestellten Fragen antwortet. Seine Anssage ist der Anklageschrift nahezu ganz conform. Der Beschuldigte ist der Sohn eines Kaischlers nächst Stein, der sich in den letzten Jahren in der Stadt Stein ein Haus gebaut hat und nun dort wohnt. Seit etwa drei Jahren war der An» geklagte beim Handelsmanne Anton Treun in Sava nächst Aßling zu dessen vollster Zufriedenheit bedienstet. Am Faschingssonntage d. I. verließ Herr Treun abends fein Haus und begab sich in das nächstgelegene Wirthshaus. Vor seinem Ausgange ertheilte er der 25 Jahre alten Magd Mina Slivnik, welche seit vier Jahren bei ihm bedienstet ist, den Auftrag, ein halbes Liter Wein für sie und den Lehrjungen Zupanec zu holen. Letzterer aß und trank, ohne die geringste Bewegung merken zu lassen, nur fragte er die Mina Slivnik. ob sie, wenn sie schlafen gehe, bald einzuschlafen pflege, worauf ihm diese zur Antwort gab. daß ihn dies gar nichts angehe. Zupanec begab sich nun in sein im ersten Stocke gelegenes Zimmer zu Bette, stand jedoch, nachdem er kurze Zeit geschlafen hatte, schon nach einer Stunde auf, ergriff, vom ersten Stocke herabgehend, eine nächst der Stiege aufbewahrte Eisenstange, welche nach der gerichtlichen Erhebung 3^/, Kilogramm wiegt, und ging damit in das Zimmer der Magd Mina Slivnit, indem er das Licht und seine Stiefletten vor der Thüre stehen ließ. Hier führte er, nachdem er auf den Athem der Magd gehört und sich fo Kenntnis von der Lage derselben verschafft hatte, mit der Eisenstange drei Hiebe mit beiden Händen gegen den Kopf der Magd. Letztere wurde durch den ersten Hieb an der Stirne, durch deu zweiten am linken Theile der Hirnschale verwundet, den dritten Hieb wehrte sie. bereits erwacht, durch die vorgehaltene Hand ab. Sämmtliche Hiebe wurden glücklicherweise durch eine über das Bett der Magd gespannte Schnur zum Aufhängen der Wäsche gemildert da sonst jcder einzelne tüdtlich gewesen wäre. Die verwundete Magd eilte sofort in das gegen» über liegende Gasthaus, wo sich ihr Dienstherr Herr Treun befand, ließ ihn herausrufen und erzählte ihm bluttriefend den Vorfall. In Begleitung des im Gasthause anwesenden Gendarmeric» Wachtmeisters Johann Sojar begab sich nun Herr Treun in fein Haus, aus welchem jedoch der Angeklagte Zupanec unter Zurück-lassung seiner Stiefletten bereits entflohen war. Man verfolgte die im frischen Schnee sichtbaren Spuren und fand den Lehrjungen in der Dreschtenne des Nachbars in Hemd und Unterhose liegen. Bei seiner Festnahme zeigte, er sich keineswegs erschreckt, sondern gestand sofort in ganz gleichgiltigem Tone feine That ein. Conform mit feiner ersten Einvernehmung bekennt der Angeklagte auch bei der heutigen Verhandlung, daß er die Magd Mina Slivnil todten wollte, weil sie ihn wiederholt seinem Geschäftsherrn wegen begangener Nachlässigkeiten im Geschäfte denunciert hatte. Auf die Frage des Vertheidigers, ob er nicht die Folgen seiner That berechnet habe, erwidert der Angeklagte, er habe sehr wohl gewußt, daß er eingesperrt werde. Mina Slivnik und Herr Trcun erzählen den Sachverhalt der Anklageschrift und dcn Autsagcn de» Angeklagten gleichlautend. Treun fügt hinzu, er habe an feinem sonst verläßlichen Lehrjungen stets eine ge-wisse Schläfrigkeit auch bei Tage bemerkt, infolge dessen dieser von ihm und von der Magd oft gerügt wurde. Der Sachverständige. GerichtSarzt Dr. Kappler, erklärt, der Angeklagte dürfte angesichts des gänzlichen Mangels genügender Motive die That nicht im zurechnungsfähigen Zustande begangen haben. Infolgt dessen beantragt der Vertheidiger Dr. v. Schrey die ärztliche Beobachtung des Angeklagten und die Vertagung der Verhandlung. Diesem Antrage fchließt sich auch der Vertreter der Staatsbehörde an, worauf der Gerichtshof die Vertagung der Verhandlung befchließt. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 13. Mai. Das Herrenhaus nahm das Budget unverändert an. Handelsminister Chlumecky, eine diesfällige Anfrage beantwortend, glaubt, daß die kommissarischen Verhandlungen wegen einetz Handelsvertrages mit Serbien bald in Wien beginnen werden. Das Abgeordnetenhaus nahm das Gesetz betreffs ansteckender Thierkrankheiten an, erledigte einen großen Theil des Rmderpestgesetzes und genehmigte die Resolution auf Herabsetzung der Salzpreise. Paris, 13. Mai. Die Schwierigkeiten bezüglich Organisierung der Polizeipräfectur und Rückkehr der Kammern nach Paris sind behoben; das Ministerium wird unmodiftciert vor die Kammern treten, eventuell die Vertrauensfrage stellen. Petersburg, 13. Mai. Prinz Battenberg ist gestern morgens in Livadia angekommen. Der Zar ernannte denselben zum Generalmajor und (5hef des dreizehnten Iägerbataillons, mit welchem der Prinz den Donau« Uebergang mitmachte. ______ Wien, 12. Mai. Se. Majestät der Kaiser ist gestern abends, von dem Herzog Ludwig in Naiern und dem deutschen Botschafter begleitet, zur Auerhahn« jagd nach Neuberg gefahren und ist heute vormittags wieder zurückgekehrt. Der Kronprinz von Schweden ist heute abends nach Abschiedsaudlenzen bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin und der Erzherzogin Gisela über Frankfurt nach Koblenz abgereist. Wien, 12. Mai. Der gestohlene Geldpostbeutel ist heute früh von einem Schlossergehilfen am Ufer des Wiener-Neustädtcr Kanals leer und sorgfältig zusammengebunden aufgefunden worden. Trieft, 12. Mai. In der heutigen Stadtraths-sitzung präsidierte der zweite Vizepräsident Dr. Defacis, und waren mit ihm im ganzen 53 Mitglieder anwesend. Auf der Tagesordnung stand die Wahl des Podestil. Bei dem ersten Mahlgange erhielt Dr. Richard Äazzoni 27, Franz Dimmer 25, Dr. Vidacovich eine Stimme. Bei dem zweiten Wahlgange war das Resultat ein ganz gleiches. In der engern Wahl erhielt Dr. Bazzoni 28, Dimmer 25 Stimmen. Somit erscheint Bazzoni als Podeste gewühlt. Prag. 12. Mai. (Frdbl.) Das ..Tagblatt" erfährt, die kronprinzlichen Marställe werden im Juli um 50 Pferde verstärkt, nachdem Se. kaiserl. Hoheit im Herbste zum General avancieren und am Hradschin bleibenden Aufenthalt nehmen wird. Der Kaiserbesuch im Herbst gilt der Besichtigung der kronprinZlichen Häuslichkeit. Prag. 12. Mai. (Presse.) In der gestrigen Versammlung des altczechischen Klubs wurde collsta-liert, daß in der Frage der Reichsrathsbeschicknng die öffentliche Meinung der Bevölkerung den czcchischen Abgeordneten über den Kopf gewachfen und die öffentliche Discufsion nicht mehr hintanzuhalten sei. Um jedoch bei del, Wahlen die Führung zu erhalten, wurde die Abfassung einer Resolution beschlossen, wonach die Discussion betreffs der Beschickung des Reichsraths immerhin wünschenswerth sei, allein die Entscheidung darüber der gewählten Abgeordnetenversammlmlg zu überlassen wäre. Deutscherseits wurde noch keinerlei Deplltationswahl in Antrag gebracht. Pest, 12. Mai. Die gestrige Generalversammlung der Stadt Szegedin votierte den deutschen, französischen und englischen Nationen, del» Fürsten Schwarzenberg und der Stadt Debreczin (für die Uebernahme von 25 Waisenkindern) den Dank und beschloß, Seine Majestät den Kaiser zu ersuchen, behufs Herstellung der öffentlichen Gebäude eine Wohlthätigkeit-Lotter" bis zur Höhe von einer Million zu gestatten. Pari«, 12. Mai. Die Journale glauben aug" mein nicht an eine Ministerkrisis vor dem ZusammA tritt der Kammer. Die „Rcpublique Franyaise" mM den Rücktritt des Kabinets vermieden wissen, well " nicht sicher sei. daß ein anderes besser zusammenge, ? fein werde. Das gegenwärtige Kabinet revrasenm durchschnittlich die Anschauungen der Maiontat " beiden Kammern, und mit diesen Majoritäten MM man regieren. Telegrafischer Wechselkurs vom 13. Mai. «.H. Papier - stente «6 60. — Silber > Rente 6?'10. - "° Rente 78 95, - 1860er StaatS-Anlehen 12i 7b. - NaM'A" 828. - Kredit-Acticn 2«! . — London 117 35. - ^"V -—, K. l. Münz. Dukaten 5 53. - 20. Franlen«V" 3-36. — 100»Rcichsmarl 57 70. Wien. 13. Mai, 2'/. Uhr nachmittags. (Schli'ßH Kreditactien 260 30. 1860er Lose 12525. 1M " . 233-75. österreichische ssrancobant - —. österreichische "Ns!^ 114 20. Lombarden 77 25, Unioilbant 76 30, Lloudactien "" türlische Loje 20 50. CommunalMuleheu 11?' . EgYp'»^ Goldrente 78 92. ungarische Goldrente 32 70. Ruhig._______. Kcmdel und MkswirtlMstlWs, Rudolfswerth, 12. Mai. Die Durchschnitts-Preise ste^" sich auf dem hculigcu Marlte wie folgt: -----------------------------------------------—----------------------------------—--------^ lc, ft. lr. ^------- ---------- 1 Weizen pr. Hektoliter 6 90 Eier pr. Stück , - ^8 Korn ,. — — Milch pr. Liter . - " <>2 Gerste .. — —! Rindfleisch pr. Kilo . A haser .. 2 30 Kalbfleisch „ " ^. Halbfrucht „ — — Schweinefleisch „ " ^. Heiden „ — - Schöpsen fleisch „ '^ A Hirse „ - - Hähudcl Pr. Stück . ^ ^. Kukuruh „ 3 70 Tauben „ "" ^. Erdäpfel pr.Metrr.Itr. -— Heu pr, 100 Kilo - ^^ Liuscu pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . "" Erbsen „ — — holz, hartes, pr.Kubik» ^ Fisolen „ "^ ^ Meter . - - - Rmdsschmalzpr.Kilo — 90 — weiches, „ . „^ Schweineschmalz „ - 84 Wein. roth,, pr.Heltolit. ' ^. Speck, frisch, „ - - — weißer. „ Speck, geräuchert, „ — 70 Angekommene fremde. Am 13. Mai. Hotel Stadt Wien. Hiris. Buchhalter, und Kubo. ^Z'M, Hotel Elefant. Lcngyel, Ksm., Kanischa. — Pctsche,H -^ Altenmarkt. — Nanciglio, Obcrlicut,. s. Familie. ^.Mb». Vodnttar, Ksm,, und Bach. Beamter, Wien. — s"^ Geschäftsreisender, Neuwied. . Hotel Europa. Fcrstner, Bauführer, und Blau, S>s>"!, Mob' Vaierischer Hof. llilenti, Goldarbeitcr, Fiume. — Vlttlw, mcumZdorf. ylA' Vlohren. Rosa Edle Domianic und Semen Rosalia, H"" - Beuffi, Trieft. Verstorbene. , Den 13. Mai. Apollouia Hoffmann, landfchaf", " he' dieners-Galtin. 41 I., Voonilgasse Nr. 2. LungeM"""» chrou. Tuberkulose. Im Zlvilspitale: « gB' Den 11. Mai. Agnes Iazbcc. Arbeiterin, ^ H ^i< gentuberkuluse. — Georg Primosch, Zwängling, isI-^^--^ Meteorologische Beobachtungen in^aiba§> ' ^ W z; - NR 7U.Mg 0<1" 13. 2 ,. N. 735-38 -l-14'7 SO. schwach bewölk 3 „ Ab. 736 9? -j- 9 4 SO. schwach bewölkt ^z, Angenehmer Tag mit wechselnder Bewölkung, ^^alt^ mitte! der Wärme 4> 10 I". um 3 5« unterem /^5^^ Verantwortlicher Redacteur: Otl»mar Äc>m^^ 3)l)l!^!l!)(^(i)!. Wien, 12. Mai. (1 Uhr.) Angesichts der WitterungsverlMmsse blieb der Verlchr leblos, ohne daß eine flaue Tendenz zum Durchbruche gelangte. ^. 5>lb war« Papicrrcnte........66 40 66 50 Vilberrcnte........67-. 6710 Voldrente.........7305 7315 Lose, 1854........116 75 117- , 1860........12650 126 75 » I860 (zu 100 fl.) . . . 130'25 130 50 . 1864........161 25 161 50 Ung. Prämini.Nnl.....10125 101 50 Kredit.L..........17150 i?«« - Nuoolft-L.........I7-_. 17 25 Prämienanl. der Ttadt Wien 114 50 114 75 DottaU'Regulierungs.Lose . . ?03 25 109 50 Dumäuen - Pfandbriefe . . . 142 _ 14350 Qcsterr. Echatzscheine 1881 rück« zahlbar.........101 - —-— Oestcrr. Schatzscheine 1882 iücl« zahlbar........100 25 10040 Ungarische 7oldrente . . . . 32 4U 32 50 Ungarische «iscnbahN'Anlelhe . 108 ?b 103-Ungarische EisenbahN'Anleche, öuumlatwstücte.....- "8 50 10575 Ungarische Schatzanv. vom I- ^^ ^,,^ ^lnlehen der Stadtgemeinde Wien in «. V......99 50 100 - Velb Va« (3lundcntlaftunz2 Vbligatisnen. Vöhmen.........l02- 103 — Niederästerreich......104 75 — Galizien.........85'- 85-50 Siebenbürgen.......80-75 6150 Temeser Nannt......8150 82 - Ungarn..........«475 8525 «ttlen von Vaulen. «elb Wal^ Ansslo.österr. Bank..... 113-50 114 — Kreditanstalt ....... 259 - 253 25 Dcpositenblltis....... — - Kreditanstalt, unssar..... 22850 238'75 Oesterreichisch' ungarische Bank 829 - »30 Unionbank ........ 76- 7625 Vcrlehrsbant....... 11150 112- Wiener Bankverein..... 150 120-25 Actien von Transvsrt Nnlerneh-mullgeu. Alföld-Bahn .......12325 129 75 DonaU'Danipfschiff.Gesellschast 56«- - 56? -«lisabeth.Westbahn.....17750 178 - Veld ware Ferdinands»Nordbahn . . 2225—22:^0 — Frcmz.Ioscvh'Vahn . . . . ,4050 141'- («alizische Karl.Ludwig. Bahn 236— 236 25 KaschaU'Odcrberger Bahn . . 108 75 103 - Lembcrg»Czernowitzcr Bahn . 133 50 I!54 — Lloyd. Gesellschaft..... 583— 530- Oesterr. Nordwestbahn . . . 12775 128 — Rudolss'Nahn....... 131 -. 13150 Ttaatsbahn........ 26750 268 Ziidbahn.........77— 77 50 Thciß.Vahn........ 133 139 5') Uilgar-galiz. Verbindungsbahn 98 38'!,0 Ungarische Nordostbahu'. . . 124 - 124 50 Wiener Tramway.Hesellschast 184 50 185-- Pfandbriefe Mg.üst. Bodenkreditanst,li.Od.) 114 75 115 .. „ ^ , ^»""' 113 75. London 1N-20 bis 117 60. Napoleons 3-22 bis 3-26»/.. Gilber 100— bis 100' . .