'^' O^) n n, h«l»l. fi, 5-50. y«» b!e AufieNnnq »n» Ha>!» Samstag, 16. April. V!,b«h»I»n«en per X«»>e 5 l» L^V^/Z.» ^^m^" ^' Feiertage wegen erscheint die nächste ^"^«erDienstag, den 19. April. Amtlicher Theil. . Gesetz vom 11. April 1881, !ührun ^^ Ermächtigung der Regierung zur Aus-'""9 einer Cleditoperation bchufs Deckung des °orauisichtl,chen Abganges des Jahres I88l. findecÜ!. ^"^unniung beider Häuser des Reichsrathes ^ly anzuurdnen wie folgt: dl« ,m cv Legierung wird ermächtigt, zur Deckung Aaa^.^h" ^^' voraussichtlich sich ergebenden «sl"""^ e'nen Betrag von fünfzig Millionen'Gulden tionen ' ^" Währung durch Begebung von Obliga. ltichisV'"" '"'^ '""l ^°m Hundert in Noten öster. steuets? "ahruiig verzinslichen, nicht rückzahlbaren biele M . ^chuld ^ beschaffen, eventuell solange Arlla^ ' '"" "'^^ sta'tgefunden hl,t. die nöthigen tiis " '"' "^''«e einer im Laufe des Jahres l88I ""Mlende,, fchwcbenden Schuld aufzubringen, dir j3, ^ D'cse in Noten verzinsliche Rentenschuld wird /„ Hsrathe vertretenen Königreiche und Länder tinned "" eigenes hiefür aufzulegendes Schuldbuch Elaa V",.""b unter die gesetzliche'Ueberwachung der zest^^"lden.Controlcommifsion des Reichsralhe« lNllll»?^ dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Kund- ^""a «n Wirksamkeit. 3>nan. ?" bem Vollzuge diese, Gesetze« wlrd der >Mun,ster beauftragt. ' ""en, am 11. April 1881. ^. 3«nz Joseph m. p. °' nehmm,,°. ''""ll ^" Handelsministerium» l. " Ministerien des Innern und der Finan-»um MVtt ^'"i l««l, dcllefjrnd die ^achaich,»«« der "n Mai,^'^"^ ^"l!r" im öffenllichen Verlehrr dicucn-^ dann ( ^llvlch»^ Wagen und sonstisten Messavparate »^^ " "r aichpfllchtigeil Fässer i Nr 31 die Verordnung des handelemimsteriums im Einver» nehmen mit dem Miuisterium des Innern vom 28sten März 1881. womit ein Verbot der Älijbrwllhrung von, den bestehenden ?lichungsvorschliftcn nicht entsprechenden Maßen, Gewichten oder Wagen in den Verlaussstätten der Ocwerbctrcibendrn crlnssen wird' Nr. 32 das Gesetz vom 7. April 1881 über die tauschweise Ucberlassung des sogenannten „welschen Hofes" in Kutten« berg an die wemrinde «uttenberg: Ar »3 das Gejrh vom 11. Äpiil I«8I. betreffcno die Ermäch, tigung der Regierung znr Ausjuhrxng einer Creditopera-«ion behufs Deckung des voraussichtlichr» Abganges des Jahre« 1331 " („Wr. Ztg." Nr. 85 vom 14 Npril 1881.) Erkenntnisse. Das l. l. i!andcsaericht Wien als Pressgericht hat auf Antrag der l, f. Staatsanwaltschas, erfannl, das« der Inhalt der Nr, 15 der gsitschrist „Die Post" vom 9, April 1381 in dem unter drr Aufschrift : „Postalische Iuniusbril-ss ans Dalmazien, Nihilisten (Eine Warnung)" erscheinende ' ns Vcrgchen nach 8 300 St, w. begründe, und hn! „^ ! P. O, das Verbot der Ucitcrvcrbreitung ' " l ausgesprochen. Das l. l. Landcsgcricht l ,n Prag hat aus Antrag der s, l. 2laatsanwallin,!i,i „ni l!'üi Erfcnntnisse voin 2!^ März l88I, Z, 82?.l, die Weltr,velbrs,tung der Druclschrist: „Revanche, Episode aus den Tagen der llommunr. von iieon (lladct. Aus dem Französischen überseht, mit einem Vorwort von W, Liebknecht, ginich. Verlag von N. hertcr, Industrie-halle. 1880" nach 8 505 St, W, verboten. _______ Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät drr Kaiser haben, wie das ^Präger Abendblatt" meldet, den durch Feuer verunglückten Insassen von Dudin eme Unterstützung von 300 ft. zu fpcnden geruht. Zur Vermahlung Sr. k. n. k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolf. «Heute haben wir — schreibt der hier erschei« nende „Slovenec" — unsern Lesern eine freudige Neuigkeit mitzutheilen. Es wirb in Laib ach zur Erinnerung an die Vermählung des Krön-vrinzen Rudolf eine neue Kirche gebaut wer-den, die dem allcrheiligsten Herzen Jesu geweiht sein wird, deren in Kram noch leine besteht. An der Spitze des Unternehmens steht der geehrte Herr Ku» lovii'. Auch der hochwürdigste Herr Fürstbischof interessiert sich warm dafür und wird alsbald nach seiner Rückkehr von der Äermählungsfeier des Kronprinzen den Grundstein dazu weihen, darnach wird sofort der Bau beginnen, so dass die neue Kirche viel« leicht schon heuer vollendet sein kann. Sie lommt auf den Platz neben der Dampfmühle sbeim Südbahnhuf) zu stehen. Der Plan ist bereits fertig und die Kosten werben aus milden Gaben bestritten werden." Wie der »Wiener Abenbpost" berichtet »ird. haben sich infolge einer an sämmtliche akademische Vereine der Wiener Hochschulen ergangenen Einladung eines Vorbereitungscomile's die Vereine: lath. Studentenverein „Austria" (deutsch), „Nkademicly Spolel ve Vidni". „Epolcl ieslych Mrdiku a Piiro-dozpytcu" sbeide czechisch). „Ogmslo" (polnisch), »Romania Iuna" (rumänisch), „Slovenija" (slo-venisch), „Bukowina" (ruthemsck), ,Zora" (serbisch), „Tattan" (slovalisch), „Drujtvo hroactih Tehmla" (kroatisch) geeinigt, an dem Vermählungsfeste Sr. l. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf in entsprechender Weise theilzunehmen. Der anfangs geplante Fackelzug, an dem sich die gesammte durch die oben angeführten Vereine vertretene Studentenschaft beiheiligt hatte, musste aus dem Grunde unterbleiben, weil ein solcher mit den Bestimmungen des allgemeinen Festprogramme« im Widersprüche stünde. Dafür wurde in einer der letzten Sitzungen des Comite's beschlossen, dem lronprinzlichen Paare einr in neun Sprachen verfasste, prachtvoll ausgestattete Adresse zu überreichen, um aus d«ese Wl>se den loyalen Gefühlen der durch die erwähnten Vereine vertretenen Wiener Studentenschaft beredten Ausdruck zu geben. Behufs Ausführung dieses Beschlusses wurde em besonderes, aus fünf Mitgliedern bestehendes llo» mile gewählt. Die Festcommission des Wiener Gemeinde-rathes macht folgende Mittheilung: Mit dem Feuerwerker Herrn U. Stuwer wurde das Uebereinlommen getroffen, dass am Abende des Volksfestes nach em-getrelener Dunkelheit auf zwei grohen Wiesen des Praters zwei Feuerwerke, jedes zu drei Fronten, abgebrannt werden. Außerdem werden emige Plätze mit bengalischen Lichtern beleuchtet, Der Fechtmeister Hartl hat sich bereit erklärt, während des Volksfeste» em großes Schausechten zu veranstalten, its würde zuerst das moderne Fechten, hierauf ein Preisfechten und zuletzt ein Fechten in historischen Kostümen ausgeführt werden. Auch mit den Vertretern des Gauverbandes des niederöslelleichischen Turnvereines wurden Verhandlungen angeknüpft, damit während de» Volksfestes ein Schauturnen, das auch im Vorjahre so viel Beifall fand, stattfinden könne, Der mährische La„de5llueschuss hat in seiner am 12» d. Mts. stattgefundenen Sitzung die Wahl der Deputation, welche zur Vermählung Sr. l. und k. Hoheit des durchlauchtigsten ttlo,lprinzen die Glückwünsche des Landes Mühien zu überbringen hat, bereits vollzogen. In die Deputation wurden die Landesaus-schussbeisiher Ritter v. Manner, Dr. Promber und Dr. Arom delegiert; geführt wird die Deputation von Sr. Excellenz dem Landeshauptmanne Fre'herrn von Widmann. — In Rliznov hat fich ein Verein gebildet, welcher zum Axoenlen an den freudevollen lag Feuilleton ^ weiterer Beitrag über die Verarmung der Landbevölkerung Untertrains. ^ Mottling, im April 1881. ^tkl,' . " Wir die Gründe über die Verarmung der ^l°tt «"^ Landbevölkerung, welche Ihr geschätztes Kachle ^ und 77 vom 5. und 6. April d. I. !°llen., '^.^'elcn, glauben wir einiges nachtragen zu 'An'lllp/^^ aeeignet erscheinen wird, auf die hie-. 3taN''^ "" »""es Licht zu werfen. baucht >> d" Fleiheitsrausch des Jahre« 1848 ^ sick' z." U"!erlhämgleilsverband aufgehoben war. Mer F, °'e Landbevölkerung in ihrer Seligkeit ob l damal ""'"t b"" Wohlleben hin. umsomehr als lchen. iin^ ." Jahre an Fruchtbarkeit nicht« zu wün-ber i^l'N llkhe,,. In der Nnhoffung der Fortdauer ^c>hr voll^ wurden die besten Ernten von Jahr zu ^en. N? 2 aufgezehrt, weil niemand an einen mög-°"dere m , ^ späterer Jahre dachte. Zchcnte und ? War ,? < ""b Geldgieblgkcilen waren entfallen. Steuer. ^^ "'ch^ anderes als für die Leistung c 'l inn.. !. ö" sorgen, die damals noch mäßig waren, ^"en «m^^"/^l- "'id Kriegszufchlag. sowie die ^ ^anoesumlagen noch nicht kannte, ^astun« ?/'le ^"""' die Ausarbeitungen der Grund-U Zustande. Die« hatte zur natürlichen Folge, dass nun auch die Zahlung der Grundentlastungs. Gebüren zur Vorschrcibung und zur Einfordrrung kam. Da sich aber die Geschäfte der Grundeutlastung durch mehrere Jahre (0 bis 7 Jahre) verzögerten, fo wuchs natürlich auch die Zahlung der Grundentlastungs'Ge» büren für ebenso viele Jahre an, fo dass nach Verlauf dieser Zeit ein ganz erkleckliches Sümmchen auf einmal zur Zahlungsvoischieibung gelangte, insbesondere da schon d,e Kapitalsiaten, sowie die Zinsen hievon und der Rückstand vom Jahre 1848 zur Zahlung verfallen waren. Dieser längere Zahlungsaufschub erzeugte bei dem Bauernvolke die irrthümliche Meinung, es sei diese Zahlungsvorschreibung nur eine ideelle, vom hart betroffenen Großbssitzthum provocierte und nicht von der Regierung ausgegangene, weswegen die Zahlung gar nicht geleistet wurde, und je länger dieser Zahlungsaufschub dauerte, desto mehr wuchs die Iahretschuldig. leit und der Rückstand an, da auch schließlich Ver-zugSzmsen zur Vorschreibnng gebracht werben mussten. Angesichts dessen musste» daher die Finanzbehör-den endlich Ernst machen, um dru, weiteren Anwachsen der Glundentlastungsgebüren Einhalt zu thun. Diese Gcbüren wurden sohin von den Steueramtern mit aller Energie eingetrieben, es wurden den Bauern der meist ails eiil paar schwachen Oechsclein oder einer Kuh be» stehende Viehstand und andere Wirlschaslsgerathc oft selbst nur zum halben Werte oder darunter verlaust, so dass kaum die Kosten der Execution g^cki »mud,». während der exequierle Rückstand doch noch immer im Hange veiblieb. Durch diesen, durch die Lässigkeit der Bauern selbst provocierten Vorgang sind dieselben in völlige Armut und Zahlungsunfähigkeit gerathen, was sehr einlenchtrnd ,st. wenn man bedenkt, dass die Bauern ohne jeglichen Vichstand, somit ohne Mittel zur Bearbeitung und Düngung ihrer Wirtschaften, nicht pro-fperieren und nicht existieren können, dass sie also nothwendigerweise dem Pauperismus verfallen und in gänzliche Zcihlllnq«l»niah>gl>!t gerathen mussten. U« sich jedoch einl- auf der Oberfläche zu erhal- ten, sind solcht i nl'thgedrungen, Anlchen zu contrahieren, nalllllich gegen 10-, 15- bis li^proc. Jahreszinsen. Ein kieines Missjabr. und der Bauer ist nicht imstande, diese hohen Zmsen zu erschwingen; die Zinsenlast ist drückend, sie wachst furchtbar an und er ist geopfert, da der Gläubiger doch auch sein Velo wieder haben will. Die erhöhten Steuern, die großen Zinsen vom gemachten Anlehen bringen den Bauer an den Bettelstab, nachdem er um sein Hab und Gut gekommen ist. Wenn sich einige Bauern bei solchen Verhält-„issen noch auf der Oberfläche der Existenz erhalten, so liegt der Grund darin, dass sie bei der Freitheil-barleit des Grundes und Bodens von ihrem Besitz-thume einige Prellen vrrlausln und aus dem Eilöse derselben die schlimmsten Gläubiger befriedigen, wenia, steiis retten si? dmck d,.^», Vorgang sür einige geü Laibachn Zeitung Nr. 86 748 16. April 188l. der Vermählung ein? Heilanstalt ..Rudolpho'Stephania-num", für minder bemittelte Officiere, Beamle und Lehrer errichten will. Von mehreren dortigen In« fassen sowie vom Verschönerungsvereine in Rojnov sind dem erwähnten Vereinszwecke bereits 600 Gulden zugewendet worden. — Das Grazer uniformierte Bürgercorps hat anlässlich der Vermählung des durch» lauchtigsten Kronprinzen eine kunstvoll ausgestattete Glückwunschadresse ausführen lassen. Rede Sr. Excellenz des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht Freiherr« v. Conrad- Eybesseld. (Fortsetzung und Schluss.) Bei diesem Anlasse möchte ich mir auch erlauben, auf eine Bemerkung eines anderen verehrten Redners zurückzukommen, welcher einen Vergleich angestellt hat einerseits zwischen dem, was den Landtagen überlassen werden soll, und der Thätigkeit der Landtage in Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung und an» dererseits zwischen den Behörden, denen durch den vorliegenden Majoritätsantrag des Schulausschusses dieser Wirkungskreis überlassen wird. Dieser hochverehrte Redner hat es bedauert, dass durch eine solche Maßregel es der Beamtenwillkür überlassen werde, diese Verfügungen zu treffen. Ich bin überzeugt, dass mit diesem Ausdrucke nichts anderes bezeichnet werden wollte als die discretionäre Gewalt der Behörden, die ihrer Aufgabe nachkommen, mdem sie das Gesetz vollziehen und dass es nicht als krditrium, als t6i 63t mori Misir ausgelegt werden sollte. Es bedarf wirklich nur eines Blickes auf die Thätigkeit der Schulbehörden, um sich zu überzeugen, dafs es keine begründete Veranlassung giebt, um ihnen eine willkürliche Handhabung des Gesetzes oder eine außerhalb des Gesetzes liegende Thätigkeit vor« zuwerfen. Sie erlauben mir, meine Harren, darauf hinzudeuten, welche Aufgabe ein Vezirksschulrath hat. Wir haben Länder, in denen nicht für den einzelnen po« lilischen Verwaltungsbezirk, wie z. V. in Nieder« österreich. sondern für jeden Gerichtsbezirk eine Bezirksschulbehörde besteht Nun giebt es politische Verwaltungsbezirke, die fünf oder sechs Gerichtsbezirke umfassen, in welchen also sechs Schulbehörden an der Spitze für Schulangelegenheilen bestehen. Jede von diesen soll regelmäßig Sitzung halten und jeder solchen Sitzung hat der Bczirkshauptmann. der Vorsteher der politischen BeHürde, beizuwohnen und vorzusihen, also an sechs verschiedenen Orten in diesem Vm sitze zu functionieren. daneben aber seine politischen Verwaltnngsgeschäfte zu besorgen ebenso wie Steuerangelegenheiten und andere Finanzangelegenheiten, oder den Vorsitz in einer Grund-fteuer'Regulierungscommission zu führen, oder die Ent> sendung eines staatsanwaltschastlichen Fmiclionärs zu übernehmen, und wie alle die Obliegenheiten heißen, die im Laufe der Zeit in dem Chef der politischen Behörde sich concentriert haben. Es mag vorkommen, dass in einem oder in dem anderen Falle in der Thätigkeit der Bezirksschulbehörden wahrzunehmen ist, dass sie gewisse Verhältnisse nicht richtig aufgefasst oder etwas versäumt oder langsamer behandelt haben, als es vielleicht den Interessen der Parteien entspricht, aber gewiss ist kein Grund, ihnen Ueberschreitung des Gesetzes, vielleicht auch nicht in den allerseltensten Fällen, oder gar Willkür vorzuwerfen. Und wenn ein anderer geehrter Herr Redner des hohen Hauses bemerkt hat, dass bezüglich der Thätigkeit der Landtage gegenüber der der Schulbehörden es auffallend sei, warum man auf die Verschiedenheit Wert lege, die durch die Wirksamkeit der Landtage an den Grenzen entstehen würde und dass eine solche Verschiedenheit fühlbarer wäre, wenn sie nach den Bezirken obwaltet und an den Grenzen der verschiedenen Bezirke die eine Partei so, die andere anders sich behandelt findet, so muss ich darauf entgegnen: Die Verfügun^ gen der Aezirlsschulbehörden, wie sie jetzt im Rah-men der administrativen Verfügung getroffen wurden, sind solche, welche auf thatsächlich exceptionellen Verhältnissen beruhen, und sobald diese exceptionellen Verhältnisse im Nachbarbezirke eintreten, so wird ganz gewiss dieselbe Verfügung auch dort zur Geltung tom-men, es wird eine verschiedene Behandlung nicht ein« treten können, und sollte es vorkommen, dass einer oder der andere Bezirksschulrath eben eine divergierende, eine mit der allgemeinen Norm nicht übereinstimmende Ansicht zur Geltung gebracht hat, so haben wir ein sehr reichlich ausgestattetes Instanzwesen, welches in höherer oder höchster Instanz gewiss die Gleichförmigkeit wieder herstellen wird. Eine Bestimmung in den beiden vorliegenden An« trägen ist vollkommen gleichartig, und dass ist die im zweiten Alinea enthaltene Aenderung, vermöge deren die Religion unter die Gegenstände aufgenommen ist, welche unter allen Umständen als Lehrziel zu betrachten sind. Ich habe es mit Freude begrüßt, dass die Unterrichtscommission des hohen Hauses — wie ich es nicht anders erwartete — einstimmig der Ausnahme beigetreten ist, nicht als wenn ich barin erkennen könnte, dass etwas, was im Geiste oder Principe des früheren Volksschulgesetzes fehlt, erst jetzt neu hineingebracht wurde, dass nicht bloß als Grundsatz im Artikel I ausgesprochen ist, dass die Religion der erste und wichtigste Lehrgegenstand ist, dass sie in der Reihe der Lehrgegenstände in erster Linie immer ge« nannt ist. Das Alinea 2, wo diese Einschaltung geschieht, betrifft vielmehr nur Ausnahmsfälle, nicht die» jenigen Fälle, wo die Kinder überhaupt der achtjährigen Schulpflicht genügt haben und daher ein gewis» ses Lehrziel schon erreichten, das genügend ist, damit sie entlassen werden könnten, sondern es betrifft nur diejenigen Fälle, wo das Kind trotz der zurückgelegten acht Schuljahre und des fortg-filhrlen Unterrichtes am Schlüsse desselben von der Schulleitung nicht als solches anerkannt wird, welches das minimale Lehrziel erreicht hat, und daher den Unterricht noch fortsetzen soll. Nur für diefe Fälle tritt das 2. Alinea des § 2! in Wirksamkeit. In der Regel wird lein Enllassungs-zeugnis verlangt. Allein der Lehrplan mit Inbegriff der Religion ist ein solcher, dass ein normal organisiertes Kind unter 1(100 Fällen — man kann sagen — in 990 Fällen, gewiss nach zurückgelegter achtjähriger Schulpflicht sowie in anderen Gegenständen auch in der Religion den entsprechenden Unterricht erhalten hat und es eines Entlassungszeugnisses nicht bedarf. Insofern — ich möchte sagen — in formaler Hinsicht ist die Bedeutung dieser Einschaltung nicht so wichtig, aber um so wichtiger ist sie dadurch, dass da, wo von dem Lehrziele und von der Erreichung eines Lehrzieles überhanpt im Gesetze die Rede ist. dieser erste und wichtigste Gegenstand nicht fehle, der Gegenstand, welcher insbesondere für diejenigen Kinder, welche einer häuslichen Erziehung entbehren, alles umfasst, was ihnen an sittlichen Gegriffen von Wahrheit. Recht und Tugend für ihr ganzes Leben mitgegeben wird. Es mögen Schwierig» leiten in der Durchführung dieses Alinea 2 vorkommen, und dies ist auch dagegen geltend gemacht worden ; es mögen Schwierigkeiten vorkommen an Orten, sich selbst und ihre Familie vor der gänzlichen Expos« sessionierung. Die hohen Interessen, die hier allgemein die Bauern an ihre Gläubiger zu zahlen haben — 10 pEt. ist das Minimum — sind zumeist als erste und Hauptursache der großen, rapid zunehmenden Verarmung der Landbevölkerung anzusehen, abgesehen vom Misswachse durch Elementarereigmsse jeglicher Art. Ein wirksamer Damm gegen weitere Verarmung und allgemeines Proletariat der Landbevölkerung könnte wohl dadurch geseht werden, das« der hohe Reichsrath ein Gesetz beschließ?, des Inhaltes: Der Staat übernehme die Schulden der Bauern, insoweit solche den reellen Wert der Realität nicht übersteigen, in eigene Obsorge, respective Zahlungsverbindlichkeit gegen 6proc. Verzinsung, wovon 5 pCt. als regelmäßige Zinse». 1 pEt. aber als Kapitalsamortisation durch die Steuerämter gleichzeitig mit der Steuerschuldigkeit einzuheben wären. Die Gläubiger wären aber mit 5proc. Staats- oder Hypothekarobligationen zu entfertiqen. Diese Obligationen würden entweder mittelst Verlosungen rückzuzahlen oder einzulösen oder auch bürsenmähig wie andere Effecten zu veräußern sein. Mit der Interessenzahlungs-Ersparnis an die Gläu« biger von mindestens 4 pEt. würde wohl auch die Iahresschuldigteit der Steuern gedeckt werden. Ich illustriere dies durch ein Beispiel: Ein Bauer ist zum Beispiel 500 fl. schuldig, die 10« bis 12proc. Interessen, die er jetzt hievon als Minimum zahlen muss. betragen per Jahr 50 bis v« st-. d«sstn Gteuerschuldigkeit beträgt in der Regel hier 20 fl., folglich beträgt seine Iahresschuldigkcit an Zinsen und Steuern 70 bis 80 st. Bei Convcrlie' rung seiner Hypothekarschuld per 5>lX) ft. in die Staatsschuld würde der Bauer ü. 0 pEt. nur 30 fl. Zinsen und 20 st. Steuer, zusammen also mit 50 st. jährlich, statt 70 bis «0 fl., zu zahlen haben. Während also der Bauer jetzt von 500 ft. Schuld« kapital 50 bis 60 ft. Zinsen z>l zahlen hat, würde er nach Eonverlierung der Hypothelarschuld an Zinsen und S:euern 50 fl. zu zahlen haben. Bei 1000 st. oder noch mehr Schuldenlast des Bauern ist natürlich das Verhältnis ein weit grellere«, weil 1000 ft. 100 bis 120 ft. Zinsen bedingen, während die Sleuer-schuldigkeit gleichfalls m>r 20 fl. beträgt. Nach Con-vertierung der l000 fl.-Schuld hätte also der Schuld-ner bloß 60 st. Zinsen und 20 fl. Steuern, zusammen daher «0 st. zu zahlen, während er jetzt 120 bis 140 st. Zinsen und Steuern zahlen muss. Die außerordentlichen Vortheile der Schulden« convertierung durch den Staat für den Bauer sind in die Augen springend, und es wäre nur zu wünschen, dass dieselbe je eher, desto besser ins Werk gesetzt werde. Der Socialismus hätte eine Handhabe weniger, mit dieser Maßregel unzufrieden zu sein. Möge dieser Rathschlag an maßgebender Stelle wohl beherziget werden! Heil und Segen würde daraus erblühen und der Weiterverarmung des Land-volles wirksam begegnet werden. li. wo die Kinder verschiedener Konfessionen zerst"" wohnen und für diese ein eigener Religionsunttli'^ nicht abgehalten werden kann. weil eben d,e KatttY' ihrer Eonfession nicht in der Nähe sind. Dab"" aber Ausnahmsfälle, denen durch die AbmimsttM". Rechnung getragen werden wird und kann, um ! vielen anderen Fällen, die sich nicht durch eme«. nütze und unmögliche Casuistik erschöpfen lassen. Ein anderer Gegenstand ist allerdings nur l einem dieser Anträge berührt, und das ist me ^"u^ welchen Einfluss die Erleichterungen, die hier gew^ werden sollen, auf die Verpflichtungen der ^ gemeinden bezüglich der Lehrer und Schulg""" haben. Hier ist eine Bestimmung darüber nur m " Antrügen der Majorität des Abgeordnetelchauies " Handen, wonach bei Berechnung der Lehrkra,« Klassen keine Rücksicht zu nehmen sei auf d« «m des 7. und 8. Schuljahres, wenn sie diese Ell"cht"mu genießen, das ist eine Bestimmung, die eine beoM" Tragweite hat. In dem Antrage der MajorM Schulausschusses ,st allerdings von keinem aM' derten Unterrichte dieser Kinder die Ncde und o«" könnte man folgern, nachoem ein abgesonderter " richt nicht stattfindet, kann auch nicht eine ^M^ der bezüglichen Lehrkräfte veranschlagt werden- « es ist doch von Abendschulen und anderen W""'" f, rungen die Rede. und ich erlaube mir daraus ^ mertsam zu machen, dass in der Schweiz lü^cy „ demselben Anlasse Verfügungen getroffen lmnde>>, "' gerade in den Lehrstunden für die unteren «",, eine Verminderung eintrete, damit in diesen ^ stunden diejenigen eintreten können, die, dem < ,^ 8. Schuljahre angehörend, einen besonderen Unleu", genießen. ,^ Außerdem hat jede ein« und zweiklassige Vy ihre freien Tage, gunze und halbe Tage. an ^ diejenigen unterrichtet weiden könnten, welcye .^ Erleichterung genießen, und es würde also a«^^ diesem Falle den Gemeinden die Möglichkeit W sein, del der Berechnung der Lehrlläfte und >""!' gewisse Erleichterungen den Schulgemeinden i wenden. ^ Im allgemeinen habe ich nun die Stellung ^ Regierung gegenüber der vorliegenden Frage Y ^ gekennzeichnet. Es hat ein verehrter Sp"«^" . gestern die Aeußerung eines englisch," Staa'»'«" ^ erwähnt, der kürzlich gesagt habe. bcvc'l """, ^c» Wahlrecht erweitert, möge man für einen erw" Schulunterricht sorgen. ^ Ich knüpfe daran die Bemerkung, dass vor ^ gen Wochen von der englischen Regierung " ^z österreichische Regierung durch ihren Vertreter ,^ Ersuchen gestellt worden ist, ihr unsere Vorl^ > über die Schulpflicht und die Durchführung der» „ mitzutheilen. Wir wissen, dass in einem ""^ großen Staate im Süden man ebenfalls m" ^^, Sorgfalt und Elfer auf die Durchführung der ^, Pflicht bedacht war, und dass man daselbst "" Mt vlsorluul geschaffen hat, welches vorläufig >"6 ,soli" Zuhilfenahme von militärischen Kräften m p""' ,z schen Localitäten den Bedürfnissen genügt, ^^' möglich ist, die großen Auslagen der neue" ^, bauten zu machen und die Anstellung so "" . .el>« kräfte zu bewerkstelligen. Das sind lirsch"'" Hei, welche gewiss nicht unbeachtet an uns voruv u^ können und uns gewiss zur Ueberzeugung >^h» müssen, dass im Schulwesen alles auf den ^, begründeten, wohl und richtig wahrgenommene ment der Durchführung jeder Neuerung ankoN" ' ^ Das ist die Ueberzeugung, mit ber '^ ^he. Unterrichtsverwaltung allein vorgehen zu mM" ^ A< Ich habe Ihnen dargelegt, dass ich dle 3"ge^,M leichterungen nnd Abhilfe in der jetzigen Äelpi'^ch nothwendig sind. bejahen miisse, lch habe ^^' c^tl>U" ^ zll Wünsche, die sie als recht und billig 1""'' ^h"'" verschaffen. Sie werden dann nach °cn 9^ß ^ ruhmvollen Traditionen dieses Hauses "'^. -.sse g/' richtiges staatliches und wirtschaftliches ^ ^chB-fördert haben, sondern auch ein I'^eresje />" ^r auf der diese Angelegenheit schon seit >° ", ofl^" Zeit mit der ganzen Schwere einer sogenanm Frage lastet. — Zur Lage. ^zl- Die wahrhaft gr^rtigc und erhebe^ „ ^l-nähme, welche sich anlässlich der bevorsteyen ^ mählung Sr. k. und. Hoheit de« durchlauchtig'' Mell prinzen'Erzherzogs issudolf u,id Ihrer" ^ ^ ^"" ^lenzen hmau« kllndgiebt, wird von N sorgen post" in folgender Weise geschildert: «7m?^ ""e freudige Erregung beherrscht doch die 10?" ^" Oesterreicher angesichts der für den Ruksl ""beraumten Vermählung des Kronprinzen Nns, °,l und wie wetteifern alle Provinzen und alle ?/ ^°hl finden, dafs sich in ihm das höchste ist b "'chcldendste staatliche Interesse verkörpert. Das Lnls»?s- ^kheimnis jenes allgemeinen Jubels und und -<""*' "elcher bei jedem Anlasse den Kaiser Mnb l i '^ "mbraust, und das ist der Erklärung«. Nut w i3^ ^ bewunderungswürdige Einmüthigkeit. jll -i, ^ ^^ l;anze große Reich wie ein Mann Kro.m würdigcn Feier des Vermählungsfeste« des ""p/'"zen Rudolf vorbereitet.« PtefsV0. d. M. '"" '" b" «Neuen freien Val, .,^ wörtlich folgender Sah zu lesen: «Das l>°« un " ^" abgelaufenen Reichsralhtsession ist Noch "Erledigte Budget, welches in den Archiven stehen ! ^" Auferstehung harrt, und noch immer die ei, l, " ^p'be der Geschichte dieses Reichsrathes lede l5 f',"c"des Epigramm die Worte der Thron. Cellist l^"llung der parlamentarischen Aufgaben durch g^elHlänkung und weise Ausnützung der Blesse« ^ ^kMe begleitet aber dieselbe „Neue freie on Us, dle Nachricht.' das« von Seite des Präsidiums Luna ^""knhauses b" möglichste Beschleuni-l'i nii^ l^ Budgetdebatte in Aussicht genommen sp'e/' Sender bissigen Bemerkung: ,Die Mund-^fliinV '"'^ l" das Organ der Rechtspartei kürzlich 2«?!. ^"' !°^ "^ "U" auch hier in Aussicht ^ ^^ b" genannte Betrag binnen wenigen den Er o a >, "^" llesunden haben wird." — Ueber ächtet die <^'"s"hrung an der hiesigen Börse be-?"te vorüber. !"'sch e Leitung", dass die neue dass der aan .^ ^" Paricurs überschritt, ferner ^ eine st« , "ellag mehrfach genommen werde, so Musste ^!. c^ deduction der Anmeldungen erfolgen luna« n,^le „Wiener Allgemeine Zei-°'e neue ^ ' "^" beginn der Mittagsbörse wurde " Verkeil '^""t'ge österreichische Pafticrrente in ""len HuA »ebracht. lts entwickelte sich nach dem Ule wurk, ^ 2"°bezu stürmischer Begehr, procent-^50 ^ °e. hoher „Geld gelegt", so dass erst bei Ü" tveniap S"' ^^'usse zustande gekommen sind, Zeicht. ^ "inuten später war der Paricurs (100) ^ Vom Ausland. ^""a «,?"twort der griechischen Regie. jNehl ""> die identische Note der Mächte ist nun« "". eri^s . "'^ altern telegraphisch gemeldet wor. !>lause ^ ""^ ^""' '^ar's und Athen selbst ^psend Dkv^ch"' darüber, wenn auch nicht er» tanzen ""° nur allgemeine Andeutungen enthaltend, Hllichz e'nander. Da sie aber zum Theile wider. Unheil" l""ten. l° '^ es begreiflich, dass auch die ^s oer Z'«""^ die Aeußerung Griechenlands Mnimenk» ')k >"'bet. eine nichls weniger als über-d>tsalem °! ^'"^'^ Urthe.le stehen sogar in ^ Nli?^ ^"'^tze zu einander, indem die cinen l l tvs,,i ^" Antwort den Charakter etner vollen ' " Vo l!l^ ^^""piellen Annahme der großmä'cht. ^ikch^ Schläge brimt'ssen, während die anderen die ballen ^'""ciation als eine indirect ablehnende z'bher vy..^'" ganzen und großen überwiegt in den iV^n lu'^^ben Stimmen dle Meinnng. dass die n ^ ves^"^"'lands weder den bezüglich chres In-^ den ul'^! aewesenen weilgehenden Befürchtungen. ^rlu^« ^^"^ vielfach gehegten allzu sanguinischen . Die f " ""l d«.«.^ nziisischen Rüstungen gegen Tu-""N sort. A«« Toulon und Marseille werden heute neue Truvpeneinschiffungsn gemeldet. Zum Höchst-commanbii'rendsn des Expedltioilscorp« wurde drr Divisionsgeneral Forgemol.'zum Gcneralstabschef Oberst Prinz von Polignac ernannt. Die Generale Lorgerot, Vincendon und Ritter commandieren je eine Brigade. In der Aufstellung der Truppen ist. einem Pariser Berichte zufolge, eine Veränderung eingetreten. Die ersten Anordnungen waren auf Züchtigung der Kr«, mirs gerichtet; aber diese bleiben jetzt so zu sagen links liegen, und die Operalion geht von Sulharras das Thal der Medscherda hinunter direct auf Tmn« selbst los. Das »st viel leichtere Arbeit und zugleich vorthellhafter für den höheren Zweck. Die Truppen, die den ersten Anordnungen uemäh nach 2a Lalle ge« sendet werden sollten, gehen nun nach Vona. wo der General Vmcendon jetzt seine Division formiert und wo General Osmont am 11. April erwartet wurde. Gerüchtweise verlautet in Rom, dass die ämn-binatlon, wonach alle Führer der Linken in das neue Cab »net eintreten sollen, auf Schwierigkeiten stoße. Calroli weigert sich. dieser Combination beizutreten, soll jedoch versprochen haben, em Mlmsterium der Linken zu unterstützen. Die Situation ist cme ungewisse. Die „Gazeta de Madrid" veröffentlicht die schon seit einiger Zeit erwarteten königlichen Decrete über Cuba. Dieselben stellen die wichtige Colonie »n staatsrechtlicher Beziehung dem Mutlerlandc c,leich, indem sie die spanische Versassung und Gesehaebung auf dieselbe ausdehnen. Eine durchg'eifende Reform oes Zollwesens auf Cuba soll solgen. da eine der wesentlichsten Beschwerden der Cubaner darin bestand, dass sie duich die bestehende Zollgesetzgebung zugunsten der spanischsn Producenten ungebürlich benachlhelligt seien und diesen um theures Geld ablaufen müssten, was sie von anderswo, namentlich aus den nahen Häfen der nordamcrikanischen Union, viel leichter und billiger bekämen. Ein au« Aden , den 22. v. M.. datierte« Schrei, ben meldet den Tod des König« Johannes von Abyssinien. Dcr König sei auf einem Kriegszuge mit Melcnik. König von Schoa, begriffen gewesen und bei einem Scharmützel im Lande der Gallas-Neger gefallen. König Johannes war nach dem Tode des „Kaisers" Theodor zur Herrschaft gelangt, weichn vor dreizehn Jahren das Leben verlor, als die Engländer unler Lord Napier of Magdala die abyssinische H^'pistadt mit stürmischer Hand eloberteu. Er hatte viel mit inneren Feinden fowie mit Nachbarn zu kämpfen, darunter auch mit den Egyptern, denen er vor mehreren Jahren einige sehr empfindliche Nieder-! lagen beigebracht hat. ! Zum Process der Kaisermörder berichtet man den, „Triester Tagblatt" aus Peters-bürg unterm 11. d.M.: Es gilt als sehr zweisel-haft, das« die Hinrichtung aller verurtheilten Nihi-listen erfolgt. Es sind Andeutungen bereits ergangen, dass die Begnadigungen in Erwäaima. gezogen wer. den. Dieselben gelten aber inbetreff der Haüplangellagten als nicht wahrscheinlich. Bei der Urtheilsverlündigung von Montag wollte Scheljaboff verhindern, das« die Gefährten Einspruch erheben, indem er sich zum Abschied von ihnen anschickte. Ein Gendarm ließ dies nicht zu. Der Prä« sident forderte aber den Gendarm auf. Scheljciboff freizulassen. Mittlerweile wurden von mehreren Ver» urtheilten Urtheilsabschristen begehrt. Während der Verlesung des Urtheils drückte Scheljabofs der Pe-rowskaja mehrmals krampfhaft die Hand. Interessant ist, dass der Staatsanwall Mura-wieff mit der Perowslaja zusammen aufgewachsen und ihr Iugendgespiele war. sich mit ihr dutzte u»o nun die Todesstrafe gegen sie beantragen musste. Wahrscheinlich findet — was auch da» Richtigste wäre — die Hinrichtung nicht öffentlich, sondern in der Festung statt. Hagesueuigkeiten. — (Palast damen Ihrer Majestät.) Meh. rere der yalizischen Aristokratie angehörende Damen sind zu Palastdamen Ihrer Majestät der Kaiserin ernannt worden. Es find die»: d,e Gemahlinnen der Fürsten Alexander Czavloryski «nd Adam Supieha, der Vrasen Ludwia Wodzicli. Arthl,r Pflock, (Krzeszowice). Wla. dimir Dzirduszycki (g-wrssn-n Lcmdmarschall« von Ga» lizirn) und Wilhrlm Sirmiensli'Levicli. — (Oefterreichische Cavaliere auf der Lttw-njagd.) Graf Esztrlhazy. wie bekannt, in Oe. srllscbaft de» Fürsten Liecht-nstrin und be» Vrafen Palffy auf eincr afrikanischen Iagdrcise begriffen, hatte eine« der furchtbarsten Al>ei,tsuer zu bestehen, au» dem rr glücklicherweise wenigsten» nicht sehr schwer verletzt hervorgieng. Ein Lvwe, von einer Kugel de» Grafen, aber nicht tödtlich getroffen, stürzte sich' auf den Schi!, hm. warf ihn nieder und riss ihm mit einer Vordertahe die Schulter auf. Im selben Momente hatte einer der Leil'jaaer die Geistesgegenwart, aus da» wüthende Thier zuzuspringen und ihm mit aller Kraft und so glücklich ein Waidmesser knapp am Schulterblatt einzustoßen, das« der Lvwe sich aufbäumte und. bi« in« Herz getroffen, neben dem verwundeten Grafen verendend niederstürzte. Dr. Palme au» Wien, welcher die genannten Taoalie« als Reifearzt begleitet, legte dem Grafen Eszterhazy sofort die nbthigen Verbünde an, und hofft derselbe t« einigen Wochen die Heilung der mehr schmerzlichen alß gefährlichen Wunden. Während der Lbwe abgestreift wurde, hatte einer der hiebe, Veschüftigten du» Unglück, sich in da» Knie ein Messer eiizuftohen. und bedarf derselbe ebenfalls einer wochenlangen Vehandlnna. — (Da» Erdbeben in Vhio») Der Vericht-erslatter der „Times" telegraphiert au» Thio» vo» 8, d.M.: «Ich besuchte heute den südöstlichen Theil der Insel- da» Erdbeben musste daselbst heftiger gewesen sein al» hier. Ich fand Menita, welche» I8.OX) Einwohner zählte, und die kleineren Dvrfer Monafttr, Virino» und Thilatia gänzlich zerstört; auch nicht Vi« Haus hat dem Erdbeben widerstanden. Die Ueberleben-den lagern alle auf freiem Felde in Zelten, Hütten und Schupfen. Sie sind ziemlich gut mit Vrot versorgt, doch fehlt e« ihnen sehr an ärztlichem Veiftande, welcher von englischen und amerikanischen Aerzten geleistet wird. Vi» armes Weib erzählte mir. das» e» zwei Tage lang ihr Kind unter einem Schutt» und Steinhaufen um Hilfe stöhnen hörte, allein leinen der Dörfler dazu brinzen konnte, ihre hilfreiche Hand zu leihen, Vmige Matrosen von Ihrer Majestät Schiff „Vittern". welche die traurige Glschichle gehört hatten und von dem Schmerze der Mutter gerührt waren, machten sich sofort an die Arbeit und hatten in weniger als einer Stunde mit eigener Lebensgefahr das Kind aus dem Schütte gezogen, allein e» war bereits kalt und steif, wahrscheinlich eine Beute der Erschöpfung oder de» Hunger», G» liehen sich viele rührende Geschichten dieser Art erzählen. Die Ausgrabungen in der alten Festung bahier, in welcher sich ungefähr 350muselmännische und50jildische Familien befanden, sind in Angriff genommen worden' 145 Leichen sind bereit» geborgen worden." — Ein vom 11. d. M. 7 Uhr 20 Mm. datierte» Telegram« aus Chios meldet: „Ein heftiger Erdstoß, der drei bis vier Minuten dauerte und allmählich an Stärke zunahm, ist soeben über die Insel dahingezogen. Die Folge war, dass auf allen Seiten Häuser einstürzten." — (Versuchter Kindesraub) Die Stadt Ntwyotl befindet sich in großer Aufregung wegen des misellmgenen Naubes eine» Kinde» behus» Geloerpres-sung, P,e Familie des Herrn Stra»burgers, eine» wohlhabenden Juweliers, erhielt während mehrerer Noch« Vriefe, welche mit der Entführung seiner eilfjährizen Tochter Nosa drohten, fall» nicht 60.000 Dollar» gezahlt würden E» wurde ein Versuch gemacht, da» Kind zu rauben, allein derselbe misslang, worauf die Sache in die Hände der Geheimpolizei gelegt wurde Die Verschwörer hatten vorgeschlagen, das» die Gouvernante in einer gewissen Straße einen bestimmten Weg einschlage und da» in einem Umschlag geborgene Gelb zur Erde werfe, sobald ein Pistolenschus» abgefeuert worden. Die» wurde zu wiederholtenmalen versucht, allein eß fiel lein Schuss. Schließlich traf abermal» ein Vries mit der Weisung ein, dass die» nochmal» und unverzüglich geschehen solle. Die Gouvernante machte sich mit einem mit gewöhnlichem Papier gefüllten Umschlag »uf den Weg und gieng. dem Auftrag gemäß, der Kl, Strafe entlang nach der fünften Avanue Aus einem Umweg betrat ein Geheimpolizist die in der 3lähe der 61. Straße gelegene Madison Avenue, al» die Gouvernante ihres Wege» daher kam. Em Schus» erfolgte, die Gouvernante ließ den Umschlag fallen und ein Mann hob ihn auf. Der Geheimpolizist lief hinzu und e» »ntspann sich ein Handgemenge, bei welchem da» Pistol des Polizisten, wie er behauptet, zufälligerweise sich entlud. Die Kugel drang in da» Auge de» Manne» und tödtete denselben sofort. Der Mitschuldige, welch« auch ein Pistol abgeschossen, wurde gleichsall» arretiert und seitdem sind weitere Verhaftungen erfolgt. Sämmtliche Theilnehmer an dem Tomplot sind Deutsche, welche im Oktober im gleichen Dampfer m,t Herrn Strasburger» Familie au» Europa hier eintrafen; der Plan scheint auf dem Dampsboot ausgeheckt worden zu sein. Die Verhafteten haben ein volle» Gestandn'» abgelegt ' auch ist da» Iimmer entdeckt worden, wo das Kind verborgen gehalten werden sollte; serner soll für die Hauvtl»ethe>ligtln an dem Eomplot bereit» die Ueberfahrt nach Europa gesichert gewesen sein. Locales. — (gu ben Vermählung»feftlichke Vorstellungen im Theater Politeama Rosett, ""o deren Theatern getroffen. Mehrere Dampfer ^ Sr. l. und l. Hoheit dem Kronprinzen entgegen!^ — Die Escaore unter dem Commando des 6°" Admirals von Eberan ist vormittag« hier "'ge"" London. 14. April. (Presse.) Heule elM^ die Aerzte zum erstenmale, dass Beaconss'c Zustand sich entschieden bessere und dass sie "1 "" nesung hoffen. ^,f Petersburg. 14. April, nachts. ^^',st im Processe Ryssal off die Vollstreckung der Tod eSstrafe durcy Strang filr morgen früh l) Uhr auf dem SeNM^ schen Platze festgesetzt. Gegen Jesse Hel!"" » bleibt die Vollziehung des Urtheiles b,s nach " Enibindung ausgesetzt. ..„„g Petersburg, 15. April. Die Hlur'A"^ der anlaselich des Attentate« vcrurtheilten ^«,,-chell wnrde um 10 Uhr vormittags auf dem Semenos,'"^ Platze beendet. Vei Michailoff riss der V> ^ zweimal. Trotz des Zusammenlaufcs des « ^ in den Straßen und auf dem Richtplahe nmro Ordnung nicht gestört. Des Char frei tags wegen war geft^ Wien die Börse geschlossen. ^^^ Verstorbene. .^ Den 15 April. Matthäus Meriol. Lonsist"i° 63 I. Domplatz Nr. 9. Echlagfluss. , «^«tochtel' Den 14. April. Maria Vobusel. Profess"" 3 I. Vcgaaasfe Nr. 6, Scharlach. Im Tivilspi tale: , ^g I„ Den l 3. Npril. Maria Ienlo. Taglöhn"'«. ^ Peritonitis. — «„ton Pirc, Inwohner. 46 I. Lung« culose. 5n«?s''' Den 15. Upril. Varthelmii Kremzar. Inwoyn« Altersschwäche. Lottoziehung vom 13. April: Brunn: 48 22 1 24 ^^--^ Meteorologisch^^ K -; D n - ^i A ?U.Mg 740-24^^4 9 o. schwach bewölkt g.I3 1 O. schwach bewA 9 . Ab. ?Z9 29 ^ 4. 9 3 O, schwach bewail' ^ ^ Vcwöllt. abwechselnd Sonnenschein. Da« Tagt Wärme 4- 9 1". gleich dem Normale. _^.. -^^1 Verantwortlicher Redacteur: U t t 0 m a r^V av^^' Eingesendet. Wichtig für Magenleiienie.^ Herrn Julius Echaumnnn. Apotheker «n ^ ^ Mit Vernmigrn theile ich Ihnen wenduna Ihres Magcnsalzrs von ciner durch '5> '.' mit ^ ^ bewirltcn Ausgctricbenhei» des Magens, ""v,, .^t ""^ brennen, schon nach Verbrauch von 2 Schachte^ u^^o^ und mich jeht bei fortgesetzter Anwendung ^ .ghalb '^H" einer ungestörten autcn Verdauung crsreuc '" ^ps" Maaensalz an solchen Uebeln Leidenden aufs ' kann. Achlungevoll^^ Joseph St-,, vonH) Ungarns. Preis einer Schachtel 75 ,r "ers«"" listens zwei Schachteln acgen Nachnahme)___--------^^ Her Maza^ Nr. 8 vom 15. April 18^^^ ^ ist hier eingetroffen und wird versendet. i7.,