Cillier BÖ Wochenblatt. Zeitschrift z«r Belehrung und Vertretung deS Bürger- uud Bauernstandes. Erscheint vorläufig jeden Donnerstag. — Preis vierteljährig 45 sr. — Mit Postversendung ! si. 1 kr. EM' 9. ITVoüo i Licht, Recht, Wahrheit. DonnerStag am 25. Mai 1848. Verantwortliche Redaction: Vineenz Prasch, k. k. Professor. — I. E. Ganser. W o es, e » s cl) a n. Eilli am 19. Mai. Eine an die Redaktion gerichtete sehr gemäßigte Zuschrift stellt die, auf Grund-läge der unS zugemittelten Eorreopondenz in Nr. 6. unsere« BlatteS, besprochenen Vorfälle zu T— in einem ganz anderen Lichte dar, und seht insbesondere die dort angezogenen Worte gänzlich in Abrede »nd be-baupttt. daß jedeS Mittel angewendet worden sei um den Bauern einen richtigen Begriff des Wahlaktes beizubringen. Wir machen eS nnS zur angenehmen Pflicht, diese Berichtigung, deren vollständige Mittheilung zu viel Raum einnehmen würde, hier anzuführen und sprechen eS unumwunden aus, daß wir jeder ruhig gehaltenen Widerlegung einen Play gönnen werden, obschon unS die Preßgesetze dazu nur im Fallt einer angegriffenen Persönlichkeit verpflichten, waö hier durch-aus nicht der Fall war. Mögen daher unsere geehr» ten Mitarbeiter in Zukunft mit mehr Vorsicht zu Werke gehen, möge man eS aber auch nicht der Redaktion zur Last leg«,, wenn dieselbe, so lange amtliche Be-richte fehlen, Privatquellen zu benützen angewiesen ist, welche sich in ihren Zuschriften für die Wahrheit deS JnbalteS verbürgen. Man legt unS ferner zur Last, daß wir gegen einen gewissen Stand feindselig gesinnt seien. Wir theilen diese Anklage mit allen übrigen Re-daetionen, denen daran liegt, die Mißbräuche als solche darzustellen und deren ?lbwkndung a!S nothge-drungen zu bezeichnen. Reformen werden auch diesen Stand so wie alle treffen müssen und der guten Sache ist besser gedient, wenn die einzuleitenden Veränderun-gen im Voraus bekannt sind, somit nicht urplötzlich hereinbrechen. Anderseits vergesse man nicht, daß die Prrsse die Aufgabe habe ihre Zeit getreu abzuspiegeln. Endlich dürfen wir auch die zahlreichen Stimmen dieses Standes nicht überhören, welche mündlich und schrift-lich uns aufforderten, vor dem Lichte der Oeffenlich- seit ihre Zustände, die sie selbst als verworren und unhaltbar bezeichnen, mehrseitig zu besprechen. In dieser Beziehung dürste unS die herrschende Stimmung viel-leicht genauer bekannt sein, als unseren Gegnern, welche wir übrigens freundschaftlich ersuchen, ihre entgegen-gesetzte Ansicht, die wir gewiß nicht unbeachtet lassen werden, nicht auf Umwegen zum Austausche zu brin-gen. Nur durch offene Sprache ist Verständigung, ist Er-reichung deS Hauptzweckes möglich. Jene Umtriebe aber, welche den Eredit unseres BlatieS durch wohlbekannte Mittel zu schmälern beabsichtigten, können wir getrost alS zwecklose betrachten. Seit der kurzen Zeit des Er-scheinenS erfreut sich dasselbe selbst in weiter Ferne einer kaum gehofften Theilnahme und Verbreitung, was unS zur Bürgschaft dienen mag, daß unser Streben auch seine Anerkennung findet. Bei der am 21. d. M. abgehaltenen zweiten Sitzung des Vereines zur Vermittlung der deut-schen und slavischen Interessen kam das Gerücht zur Spracht, daß eine Deputation aus Eroatien Behufs einer politischen Vereinigung mit den slavifch-osterreich. Provin-zen erwartet werde, und eS wurde einhellig beschlossen, selbe im Falle ihres Eintreffens (welches übrigen» bis jetzt nicht erfolgte,) freundlich zu empfangen, sie der vollsten Sympathie und jeder Mitwirkung iin gesetzlichkn Wege zu versichern, wenn eS ihre Absicht sei, sich auf diese konstitutionelle Weise an das große deutsch-slavische Oesterreich mit Verfassung und Gesetz anzuschließen, daß abcr rbrn so entschieden jeder gewaltsame ungesetzliche Schritt hintangewiesen und sich gtgen eine Vereinigung mit Eroatien auf etwaiger Grundlage der dort bestehenden Gesetze und Verfassung feierlichst verwahrt werde. WeiterS wurde das System der direkten und indirekten Wahlen so wie die Umstaltung deS gegenwärtigen und Errichtung eines neuen politischen LesevereineS besprochen. Die dritte Sitz- X - 48 — ung am 2Z. d. M. hatte die Verfassung einer Petition u. die Wahl eines VereinöeassierS zum Gegenstande. Wien. Wir ergänzen die im letzten Blatte gegebenen Berichte über die Wiener Revolution durch folgende Darstellung: Je klarer man.die Ereignissebenrthei-len vermag, desto mehr stellt sich heraus, daß die mas-senhafte Erhebung eine bezahlte war, eine vom fremden Golde gedungene, um in der allgemeinen Verwirrung die Saat ^er Zwietracht zu faxn,'kurz, die Verfassung zu stürzen, den Thron zu erschüttern. Dieß beweisen die Summen Geldes, welche- auf der Universität aus-getheilt wurden, dieß der Umstand, daß am nämlichen Tage auch zu Paris und Berlin eine Erhebung statt fand; freilich wußie nur ein ganz geringer Theil, welch gewagtes Spiel man vo.habe, und die Idee deS Umsturzes war durch fremde Sendlinge gepredigt worden. Da kam in der 9. Abendstunde deS 17. Mai dem Ministerium die unerwartete Kunde zu, daß Sr. Maj. der Kaiser auS GesundheitSrücksichlcii in Begleitung der Kaiserin und deS durchlauchtigsten Erzherzogs Franz Earl sammt seiner erlauchten Gemahlin und drei Prinzen die Residenz verlassen und die Richtung nach Innsbruck eingeschlagen habe. Da daS Ministerium die Gründe und nähern Umstände dieser Abreise nicht kannte, so ha» dasselbe alsogleich eine Deputation an Sr. Maje-stät nachgesendet, um die dringende Bitte zu stellen, die Bevölkerung durch die R.irffehr des Kaisers oder durch Angabe der Giünde, welche dieselbe unmöglich machen, zu beruhigen. Leider erfolgte bis zur Stunde nur die Nachricht, daß die Reise ohne Aufenthalt nach Tyrol fortgesetzt werde. Die Bestürtzung, welche dieses Ereigniß in der Residenz hervorbrachte, ist unbeschreiblich. Greise sah man in ehrwürdigen Silberlocten um ihren Kaiser weinen. Einige Hochverräter, darunter die Redacteure des Fltimüthigen und der Eonstitution, Mahler, Tuvora und Hafner, welche sich erkühnten, die Republik auszurufen, wurden nebst 27 andern, größtentheilS fremden Individuen vom wüthenden Volke alsogleich verhaftet, und mit genauer Noth vom Later-nenpsahl, den sie verdient, gerettet. Die Abreise deS Kaisers wurde von manchen Seiten als ein Werk der Hosparthei betrachtet, indem eine große Anzahl hochadeliger Familien sich zugleich entfernt hatten. All-gemein aber sah man ein, daß man in der Wahl der Mittel zu weit gegangen sei, und alsobald kehrte die ruhige Besonnenheit zurück. DaS Ministerium erhielt in diesem schwierigen Augenblike Beweise d,S unumschränk-testen Vertrauens und entfaltete eine rastlose Thätigkeit. Die Studierenden erließe» an die bewaffneten Arbeiter einen Aufruf, um sie zur Ruhe und Ordnung zu er-mahnen; das politische Eomitv gestaltete sich in einen Sicherheitöauöschuß um, unter Vorsitz des Grafen Mon-lecucoli, die gemeinschaftliche Unterordnung der Ratio-nalgarde, der akademischen Legion, Bürgergarde und des Militärs unter das Commando deS Grafen Aue» sperg wurde bewerkstellig«; der niederösterreichifche Re- gierungspräsident erhielt die Ermächtigung im Falle der Nothwendigkeit inner den Linie» Wiens und auf die Umgebung von 2 Meilen das Standrecht zu eröffnen. WeiterS wurde an alle in Wien befiidlichen Gesandten vom zeitweiligen Ministerium eine Note gerichtet, daß dasselbe auch während der Abwesendhat Sr. Majestät die NegierungSgeschäfte fortführen werde, und die volle Verantwortlichkeit aller von ihm ergriffenen Maßregeln auf sich nehme. Ferner beschloß man ein besonderes Augenmerk auf die Fremden zu richten, und im Falle der. Nothwendigkeit die Entfernung einzelner aus der Residenz als sich ergebende Maßregel durchzusetzen. Ein schändliches Plaeat, die Verfolgung der Juden anra-thend, gab dem SicherheitSauSschuße Gelegenheit, ge> gen eine solche Barbarei energisch aufzutreten; schon früher hatte die Universität in alle Vorstädte Mitglieder abgeschickt, um dem Volke die Niederträchtigkeit eines solchen Ansinnens zu erkären, und es aufzufordern, jeden Verbreiter dieser elenden Schmähschrisi als Aufwiegler festzunehmen. Die Arbeiter in den Vorstädten zeigten sich vom besten Geiste beseelt. Viel zur Beruhigung trug auch eine Erklärung deS Ministerpräsidenten v. PillerSdorf bei, „daß die Petition nicht üderbracht, sondern erst über seine Aufforderung verfaßt worden und bei allen Verhandlungen nie der Eharaeter von Al'stand, Ordnung und Schicklichkeit verlaugnet worden sei." Dem ungeachtet muß man die Frage aufwerfen, ob jene Sturmpetition, unterstützt durch Bajonette, ob jene Fristbestimmung noch auf eonstitutiouellem Wege geblieben sei? — Die höchsten Herrschaften hatten die Reise in größter Eile zurückgelegt, und sich nirgends zu erkennen gegeben, mit Ausnahme von Strengberg, wo gefrühstückt wurde. Dieselben erregten den innigsten Schmerz der Anwesenden, Sie waren ohne irgend ein Gepäck nur in einfachen Sommerkleidern, jeder Wagen nur mit Einem Bedienten, von welchen keiner nicht ein-mahl einen Mantel hatte. Bon EnnS wurde der Weg unmittelbar über Klein-München nach Salzburg eilige-schlagen, wo daS Eintreffen in der Nacht vom 19. erfolgte, die Abreise fand bereits nach 3 Stunden statt u. nach den neuesten Nachrich'en sind Sr. Majestät beretts in Innsbruck angekommen. *) Die Kaiserin-Mutter blieb in Salzburg zurück. Daselbst wurde am 19. eine Versammlung gehalten, welcher auch der Eartinal Erz-bischos und Graf Fürsteuberg beiwohnten. In derselben wurde beschlossen, den Kaiser zur Rückkehr nach Linz zu bewegen, daselbst einen Provinzial-Landtag zusammen zu berufen, der aus Deputirten von Oberösterreich, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Tyrol und dem deut-schen (!) Theil Böhmens zusammengesetzt werden sollte, und bis zum Zusannnentritte des Wiener ReichStagS in Wirksamkeit bleiben müßte. Darauf erschien folgende •) Wir ersuchen unsern geehrten Herrn Abonnen-ten zu H. in Tyrol, um gefällige Mittheilung der weiteren Ereignisse. — 49 — Proklamation deS KreiShauptmanneS zu Salzburg: „In Folgt allerhöchsten Auftrages Sr. Majestät des Kaisers bringt der Gefertigte Nachstehendes zur allgtineinen Kenntniß: Die fanatischen Bestrebungen einer »ach zü-gelloser Freiheit irachiciide» Partti führten dic vcrhäng-nißvollen Ereignisse deS 15. d. M. herbei, welche das am 25. April l. I. mit allgemeinem Jubel begrüßte kaiserlich« Geschenk einer freisinnigen Eonstitution mit dem größten Undank und der rohesten Gewalt vergal-ten. Unter den Gcwaltschritten einer solchen ungesctz-lichen Bewegung, welche jeder schrankenlosen Willkühr dic Thore zu öffnen drohte, brschloß auch unser allcrgn. Kaiser nicht mehr länger in seiner Residenz zu verweilen, sondern sich nach Innsbruck zu begeben. Aus dieser Reist gereichte cS Sr. Majestät zum größten Troste stinrS tief gekränkten Baterherzcnö, überall die lautesten und rührendsten Beweise der »reuesten Liebt und Anhänglichkeit dcr ganzen Bevölkerung zu empfangen und von derselben so wi, von den heißesten Wünschen btgltittt, setzte Alltrhöchstdtrstlbc heute Morgen» die Reise nach einem kurzen Aufenthalt von hier nach Tyrol fort. GottcS Stgtn waltt fortan über dtin Haupte dtS allerb. Monarchen, dcr nur in dcm Glückt seiner Völker fein eigenes sucht u. findet. — Salzburg den 19. Mai 1343. Graf Gustav Ehorinöky, Hofrath. Von diesrr Procia. mation ließ Gras Wilczrk, wtlchcr als Dtputirttr dcr Wirncr bald darauf anlangte, alsoglrich alle vorfin-digcn Ercmplart zurück zithtn. AuS allen Provinst« wurden dem Kaiser Deputation«» nachgtschickt; in Prag wollte man sogar bei der ersten Kunde keine weitere Bcfchle vom Wiener Ministerium mehr annehmen, spä-»er jedoch ging dcr Antrag Palacky'S durch, eine Adresse und Deputation abzusenden, welche bloß die Gefühle deS Volkes für daS Kaiserhaus und nicht die Kritik der Vorgänge und der Bevölkerung Wiens enthalten sollte. Auch zwischen der czcchischen und deutschen Par-tci kam eine Versöhnung zu Stande. Dcn Wiencr Deputincn, welche den Kaiser mit den eingreifendsttn Worlcn zur Rückkehr bewegen wollten, sollen Sr. Majestät folgende väterliche Antwort ertheilt haben: „Liebe, gute, getreue Wiener! Ich kenne Euer Herz — mein Gemüth ist angegriffen, ich bin körper-lich leidend. WaS durch die Verirrnng bloß Einiger ge-schah, soll Euch in Meinen Augen keinen Makel vrr»' Ursachen. Gönnt mir einige Tagt dtr Erholung in TyrolS frischtr GebirgSluft. Ich bin vollkommen überzeugt, daß Ihr Mich heute noch wieder gerne in Euerer Mitte sehen wollt, und deßhalb hoffe ich auch, daß diese Ge-fühle in der kurzen Zeit der Abwesenheit von einigen Tagen biS zu meiner Rückkehr nicht geschwächt werden dürften." — Die Ankunft in Innsbruck erfolgte am 19. um 10 ein halb Uhr AbendS; in einem Augenblick war die ganze Stadt beleuchtet, d'ie kaiserliche Familie wurde mit endlosem Jubel empfangen. Gratj. Petition um Aufhebung der Klöster und Bruderschaften. (Schluß.) Auch wäre eint Rrform für unser Prirstrr-Se-minar zeitgemäß, und die nur an Ascetik, Heuchelei und Denunciation sich gewöhnenden jungen Theologen wer* den, bisher innerhalb der kalten Mauern gänzlicher Ab-geschloßenheit lebend, freier athmen und geistig mehr emporblühen, wenn man die gegenwärtigen Leiter dieses Seminars entfernen würde. Diese hochwürdigen Herren sind zu eifrig beflissen den Theologen jede gesunde GtisttS-Nabrung zu entziehen, sie für ihren künftigen bohrn Beruf alS Lehrer deS Volks und Seelsorger ganz untauglich, und zu verächtlichen nichtöwissenden Handwerkern heranzubilden, die den Tempel deS Herrn nur zur Krämerbude schnöder Selbstsucht herabwürdigen. Ferner bitten die gehorsamst Unterzeichneten, das hohe k. k. Landespräsidium in Sieiermark mögt dem hirsigtn Eonsistorium anordnen, daß diese unzähligen Sammlungen und förmlichen Erpressungen für gewisse fromme Zweckt aufhörrn, welche laut allerh. erlass. Vtrordnnngen vom 17. August l77l, 17. August 1732, 13. März 1733, 9. August 1733, 3. März 1734, 17. März 1791 ohnehin verbothen sind. Man hat bisher dein gemtinen Volke vorgespiegelt, daß durch diest frommen Gaben Gott ihre Gebete erhöre», ihre Sündtn verzeiht», und sie ungestraft in daS Himmel-reich eingehen werden. Diese frommen Gaben, welche der Proletarier oft von seintm im Schweiße dtS Angesichts schwer verdienten Lohn opfert, fließen aber gewöhnlich in die Kassrn drrjtnigtu Pfarrtr und Pfründe, wclcht ohne-hin reichlich dotirt sind. Durch daS Aufheben diestr aller oben benannten Institute und durch daS Einziehen ihres Vermögens werden dem Staate nicht unbedeutende Kapitalien, welche bis jetzt ohne Vortheil und Gewinn vergraben, zugebracht ; dadurch könnten mit Benützung der Gebäude dieser Institute öffentliche Arbeitshäuser errichtet, und vielen brotlosen Arbeitern Verdienst.- gegeben werden. Aus dem Boden deS blinden Aberglaubens, hierarchischer Despotie, Bigotterie und fanatischer Unduldsamkeit wird nie, weder für Staat noch Kirche Heil und Segen erblühen, dieser im finstern schleichenden und ihr tödtlich Gif» in daS Mark der Gesellschaft schleudernden geistlichen Hyder muß der Kvpf zertreten oder wenigstens unschädlich gemacht, jeder Einfluß aus Jugend-Erziehung benommen, überhaupt alle »uannliche und weibliche ErziehungS-Instilule »vissenschaftlich ge-bildeten Leitern anvertraut wtrden. Fest überzeugt, daß nur auf diesem Wege daS große Ziel erreicht werden kann, welches uns nun vorgesteckt, fest überzeugt, daß n»ir dann wicdcr vollkommen Ruhe und Ordnung wiederkehren, wenn dieser Krebsschaden ganz auS dem Körper der menschlichen Gesellschaft verschwindet, so sind wir ergebenst Unterzeichnete auch eben so fest überzeugt, daß Eine bohe — 50 — f. f. LandeSfielle in Eteiermark, die Unhaltbar feit dieser Institute unter den gegenwärtigen StaatS-Einrichtun-gen selbst einsehend, unsre unterthänigen Bitten kräftigst unterstützen und baldigst weiter beantwonen werde. Gratz am 28. April 1848. (Mit 500 Unterschriften.) Die Gegenpetition des Seckauer Ordinariats ge» den wir im nächsten Bl«tte, um die Stimmen beider Panheien zum Ausdrucke zu bringen. Wien. (Eorrefpondenz.) Am 22. l. M. sind in Wien 26 Personen an. gekommen, welche Feldmarschall Radetzki bei seinem Abgang von Mailand als Geißel mitgenommen unfe die bis seht in Kufstein sich aufgehalten hatten. Gegen Abgabe ihreö Ehrenwortes können sie ungehindert in der Stadt und Umgebung sich aufhallen. Der Sohn deS großen Dichters Manzoni der unsterbliche Verfasser der „peomcssi sposi" ist unter diesen. Professor F. S. NigriS. Gray. Der provisorische Landtag für daS Hcrzoglhum Stciermark wird ohne die bisherigen steiermärkifch-stän» difche Verfassung und die Rechte der steierm. Stände auf irgendeine Art zu beeinträchtigen, für den t 3. Juni d. I. ausgeschrieben, zu dem Zwecke, um ausschließend n»r über die Ablösung der Grundlasten, über eine Ge-meindeordnung und über die künftige Organisinmg deS Provinzial-LandtageS zu berath?» und seine dießfälligen Anträge an den Wiener Reichstag zn erstatten. Die Veriretung auf diesem Landtage entspricht dem zuerst von unserer Kreisstadt (f. Nro. 2 und 3. dieses Blattes) gestellten Ansuchen, wornach 30 Vertreter deS landtäflichen GutSbesitzeS, 30 Vertreter dcr bürgerlichen Gemeinden mit Inbegriff dcr Universität und des Io-anneums, dann dcr höhern Industrie, endlich 30 Ver-treter deS Bauernstandes und überhaupt deS unterthä-nigen Grundbesitzes als Abgeordnete gewählt werden sollen. DaS Weitere über den Wahlact tragen wir nächstens »ach. Beim ungarischen Ministerium wurde eine eigene Abtheilung für die croatischcn Angelegenheiten errichte». UebrigenS gestalten sich die Verhältnisse zwischen Un-gar» und Eroatien immer düsterer; der vom BanuS ausgegangenen Verkündigung des StandrechleS wurde vom ungarischen Ministerium die Absendung von Eommissärcn entgegengesetzt, an dcren Spitze HrabovSky und der bekannte Jossipovich stehen. Dagegen wurde vom BanuS daS Agramer Eomitat aufgefordert, alle Freifäßlcrschaaren so wie die Massalinsurrection bereit zu haltcn, um auf den ersten Ruf i»6 Feld zu rücken, ingleichen für Munition und Bcrproviantirung gehörige Sorge zu tragen. Den Eroaten soll Hülfe auS Bosnien zugesagt seyn; da» Bildniß dcS PalatinuS wurde in Agram auf offenem Marktc, wcnn gleich gegen den Willen deS BanuS verbrannt. Ein schon in Unterkrain angelangtes Gränzbataillon soll Gegenbefehl erhalten haben, und die weiteren Verstärkungen dürften sonach siir Italien ausbleiben. Zu Frankfurt wurde am 18. d. M. die cvn» stituircnde Vcrfammlung eröffnet; die Gesandicn vo« Meiningen, Altenburg, Braunschweig und Oldenburg erklärten die Bereitwilligkeit ihrer Regierungen alle nur irgend möglichen Opfer der Einheit und Freiheit Deutsch-landS bei Festsetzung der künftigen Rcichsverfaffung zu bringen. Republikanische Tendenzen die sich am 15. in Frankfurt bei einem Straffenauflaufe geltend machen wollten, fanden keinen weitern Anklang und die Ruhestörer, größtentheilS Ausländer wurden ttr» haftet. In Berlin dauern die Aufregung wrgcn dcr bcabsichtigtrn Zurückbcrufung deS Prinzcn von Preußen noch immer fort; der Kampf mit den poblnifchen In-surgenien in Posen ist bccndet, da dieselben unter Mit-roslawoki nach manchen Gefechten sich ergaben. Man fand bei ihnen auch ein französisches Geschütz. DaS zur Deckung dcr Rheinzränzc bcstiinmie 1. Bat. des österr. Reg. Wclingtvn hat Gegenbefehl erhalten, und mar-schirt nach Tirol. Schwcdcn wollte den Dänen ge-gen die Deutschen zu Hülse ziehen, hat sich aber eine genügende Garantie wegen Rückerstattung sämmtlicher Kriegskosten ausbcdungen, auch England will den Da» neu keine Waffen mehr leiste», indem die dänische StaatS-casse nicht mrhr als 75,000 fl. bcsitzrn soll. Zeitfragett. Mit wahrem Vcrgnügcn thcilcn wir folgenden Auszug eines zeitgemäßen Sendschreiben» unseres Fürstbi-schofeo an dc» ElcruS mit. Das Gute auzucrk,n»en, wo es sich find«, ist Pflicht der Presse, um so mehr freuen wir uns, den richtigen Tan folgender Stellen hervorheben zu können: Vernehmet, theuerste Mitbrü-der, im Sturme einer hochbewegien Zeit die Stimme Eures Oberhlrten; sie sey ein Wort zur rcchtcu Zeit. Alles unter dcr Sonne ist vorübergehend und veränderlich, wie uns die Geschichte unserer Tage zeiget. Königsthrone und Regierungsformen, die Menschen durch Jahrhunderte für Jahrtausende gebaut, sind in wem-gen Tagen, in einigen Stunden zu Trümmern geworden. Nur unsere h. katholische Kirche, vor 18 Jahr-Hunderten auf einen Felsen gebaut, steht unerschütter-»ich fest. Dieß ist unser Trost. Hoch schlagen die Wel-len an, die Stürme drohen daö Schifflein unseres Le-bens zu verschlingen; doch der Herr ist mit uii«. Er wird den Winden und dem brausenden Meere gebiethen; und abermals wird eS stille zur rechten Zeit. Dieß ist der Anker unserer Hoffnung. Aus ihn wollen wir fcst vertrauen, und werden nicht zn Schanden werden. Euer Herz betrübe sich nicht, und fürchte sich nicht. Die Schiffer dürfen im Sturme keine müfsigen Zuschauer bleiben, eben so wenig dürst» wir in dir-sei, Tagt» des Umsturzes und einer völligen Umstal-mng socialer Verhältnisse unthätig seyn. Icdcr von unö sep begeistert für das allgemeine Wohl, und diene mit der Gabe, wie er sie von Gott erhalten hat. Aus dcn Zcitcrei'gnissen für »nfcre uns Anvertrauten den bcstmög'ichstcn Nu^c» zu schcpscn, und Nichte zu rcrsäu-mcn, ist unser Bcruf. Nicht gegen den Strom schwimm mcn, oder denselben aushalten wolle», sondern durch besonnenes Handeln und sestes Zusammenballen den Strom »n dic Laufbahn dcr Religion und Gesetzlichkeit nach unsern Kräften weise einfetten zu helfen, damit er segnend seinen Gang nehme, ist unsere hohe Aufgabe. Jeter von uns trachte daber feine Stellung wohl z» begteifen, und führe das Ruder mit Kraft, aber auch mit Weiebeit und evangelischer Klugheit. — Gerne würde ich Euch in den Tagen der Gefahr für uns u»d unsere Herde mit Rath und Tbat nach meinen ge-ringe» Kräften beistrbcn, allein der iinmerwährendc Wcct"'el der Zeit und ihrer Verhältnisse, die fast mit jedem Tage etwas ?IrurS erzeugt, macht eine allge-meine feste Regel im Zufälligen weder rätblich noch möglich. Vernehmet darum nur einige Wünsche urd Winke Eures b'fcrgtcn Oberbirini, einige Werte des Trostes. 1. Seyen wir Freunde des Fortschrittes, ^ber nur Freunde deö Fortschrittes zum Guten. Unterstützen wir mit christlicher Liebe und Bereitwilligkeit die Bestrebungen einer neuen Zeit zur Begründung eiii.r zeitgeinässer» RegiernngSform, und wirken wir fo mir, daß uns und unsern Anvertrauten die erwei-»crte bürgerliche Freiheit zum Segen werde. Saget da-rum bei »der Gelegenheit den Gläubigen die für un-scre Zeit so Inhaltsschwere Wahrheit: Je grösier unsere Freiheit, desto größer ist auch un-s e r e Verantwortung vor Gott. 2. S.yen wir klug in Beurtheilung der Zeitereignisse, und büthen wir uns vor jeder Urbereilung im Reden und Handrln, »»> nicht zu tadeln und zu verwerfe», ,vas sich als gut bewähre» kann, noch vorlaut anzupreisen, waS erst die Zeit atS vendeilbaft begründen muß. Tie Kinder der Weit er-freier: i:i sbrer l?eidi-::'\f>afi nur alizuett beute das zum Hui'.inel. <1c morgen tn den Ko:i> tret«*». Zteden w» ni>fri am >> >1', damit iiiiiYv heiliges Amt «i^'t v.kat ifiil'i, u ivu P.» |a>.dlu»gen keine Volksredner; unsere Kanzel ist in der Kirche und Schule. Mengen wir unS nie in politische Vorgänge ein, außer über einen höheren Auftrag, nm nicht durch eine unzeitige un6 nicht zustehende Agitation unser Ansehen bei dem Volke zu verlieren. Dagegen zur Verbesserung der VolkSzustände das Unsere beizutragen, die Lasten deö Staates durch freiwillige Opfer nach Kräften zu erleichtern, fev für u»s eine ebe» fo süße als heilige Pflicht, deren Er-süllung Gott und das Vaterland von uns fordert. Auch sollen wir nicht versäumen (doch ohne dirret er Einmengiing, oder Bezeichnung der Personen) unser Volk zeitlich genug aufmerksam zumachen, daß eS bei den Wahlen der Abgeordneten zum allgemeinen Reichstage wohlbedacht und gewissenhaft die Stimmen abgebe und Männer wähle. dic Gott fürchten und daS Volk wahrhaft lieben, die mit dcr Kraft von Oben ausgerüstet für das Beste des Vaterlandes sprechen und stimmen, aber auch auf die Kirche, das Reich GotteS aus Erden nicht vergessen sollen. Machet die Wähler aufmerksam, daß von einer schlechten Wahl auch ein schlechter Ersolg abhänge, und auf ihr Gewissen zurückfalle. Fordert aber auch eure Pflegbefohlenen zum anhaltenden Gebethe aus; denn wenn der Herr daS Haus nicht baut, so arbeiten die Bauleute vergebens. (Fortsetzung folgt.) Ncucftc ?tacf>ricliteli Vom Kriegsschauplätze der Lombardie sind kciue weiteren Nachrichten v.'» Wichtigkeit eingelangt. Der Feind beichicßt Peechiera mi: erneuerter Heftigkeit, dcr FcstungScommandant von Mantua hattc einen Ausfall unternehmen lassen, wobei unsere Obristen Benedek, Ea-siellitz lind DcU den neapolitanischen und tookanischcn Truppen einen beträchtlichen Verlust beibrachten. Nu-gento Angriff auf Treviso geschab, »in den Abinarsch seiner Hauptarmec decke» zu können, dieselbe wird sich bereits mit Radetzki vereinigt habe», vor Treviso blieb eine bedeutende Abtheilung zurück. Rügent hat daS Commando dem F. M. {?. Tlnirn übergebe», bis Wel-den dasselbe übernimmt, er selbst bat sich, verwundet durch einen Sturz, »ach Gorz begeben, allein es ver-laute» dunkle Gerüchte über di> Stimmung der Trup-pkn gegen ihn. Die wichtigste Nachricht ist daö Ein-laufe» der vereinigten neapolitanischen, venetianischen und sardinischen Flotte in Trirst. Ein Theil derselben, daS neapolitanische Geschwader war vor Venedig er-schienen, und hatte unsere Flotille veranlaßt, die Blockade von Venedig aufzuheben. Später am 22. stand u»>!cr Geschwader dcm feindlichen vor Salvore gegen« über und unser Commandant KudriafSkp wollte bei der Kamrstust seiner Truppen »rop der lledcrlegenbeit des Feindes d»e Saia.hi aunedme». llui I Uhr Na^io erschienen die fe»idl>.d.u ,» haldli,,s !>.» n,p in,* tu, icdoch .nu iiin » llfv w»ede» zunnt. Man gewahrt darunter 5 Fregatten, 4 BriggS, 3 Eor-veten, 5 Dampfer »nd mehrere kleinere Fahrzeuge in der vordem Linie, im Hiittergrnnde unterscheidet man 5 andere Gruppen, ohne zu wisse», ob sie zur scind-lichtn Flotte gehören. Oberst KudriafSky bat mit Hilfe der Dampfboote sein Geschwader nach Triest gebracht, welches nach dem Ausdrucke deS österreichischen Lloyd, geschützt durch seine Batterien, sich gegen jeden Angriff sicher hält. Militär und Nationalgarde entwickeln unter dein Eommando deS F. M. L. Gyulap den größten Eifer. DaS englische Dampfboot welches am 22. mit Sir Stratsord Eanning nach Eonstantinopel abgeben sollte, ist wieder zurückgekehrt. Gestern erhielten wir ein italienisches Doeument deS feindlichen EontreadmiralS Altini an den Befehlshabe? der englischen Dampffre-gatte Terriblc: Wir theilen eS in folgender Uebersetzung Program m. ■11 J OQ» C » unselige Kampf dcr Sprachen und der durch sie vertretenen Nationalitäten beginn« unser großes Vaterland Österreich in seinem innigsten Verbände zu zerfetzen, und leider wird daS natürliche Gefühl der Nationalität durch innere und äußere Aufreizungen auf eine Art künstlich entzündet, daß die Explosion ganze Reiche zu zertrümmern dreht. Auf eine wahrhaft fanatische Höhe ist bereits die Erbitterung zwischen Deutschen und Slaven in den eigentlichen Herden deS SprachkampfeS, nähmlich in Böhmen nnd merkwürdiger Weise in den deutschen Hauptstädten Österreichs gestiegen, auf dcr einen Seite grberdet sich der Deutsche, als ob er durchaus die gleiche Berechtigung des Slaven auf Eultivirung feiner Sprache und auf die nothwendigen Folgen davon nicht aner-kennen könnc, auf dcr andern Seite verschmäh» dcr Slave jeden wie immer gearteten Verband mit Deutschen, setzt dcm brüderliche» Entgegenkommen schroffes Abstoßen, den bündigsten Zusagen kaltes Mißtrauen entgegen, und sucht sein Heil einzig in eine,» großen Slavenenreiche, wie der Deutsche im große» einigen Deutschland. Noch hat tiefer Kampf, dieser auflösende Krieg auf Tod und Leben unsere im engern Sinne vaterländischen Gauen »ur oberflächlich berührt, und wir wollen hoffen, daß das brüderliche freundliche Verhält-niß zwischen Deutschen und Slaven, welches vicllcicht nirgends das praktische Lebe» so durchdringt, als in dem südlichen Theile SteiermarkS, auch fortan der sichere Schild für beide Nationalitäten bleiben wird, allem in dieser stürmenden Zeit genügt eS nicht, sich in Hoffnungen zu wiegen, jeder, dcm ein Herz sürü Vaterland im Busen schlägt, ist berufen und verpflichtet, fein Scherslein beizutragen, und mit Wort und That einzustehen, überall wo eS Noth thut. Insbesondere scheinen wir durch unsere biober auSnamSweise glückliche Stclliing aufgefordert zu sein, für die Versöhnung dcr sich befehdenden Nationalitäten kräftigst zu wirken, so wie wir bisher durch unser Bei--spick gezeigt baben, daß unsere Interessen sich in einem höheren Eentralpunkte vereinigen, und naturnoibwendig kciiicSwcgS sich feindlich gegenüber stellen müssen. Dieser höhere EiilheitSpunct ist der Begriff eines mächtigen einigen Österreich, der Dcut-sche und der Slave gehen in dem Begriffe eines Österreichers auf, was dem Staate Österreich frommt, frommt dem Deutschen, so wie dem Slaven. Vor Allem aber ist eS Einigung alles Widerstrebenden in Österreich, was zur Befestigung Noth thut, ja wir können sagen, zur Erschaffung Österreichs, denn die Idee eines Vaterlandes Österreich ist ganz neugeboren, wenigstens erst kaum seit Wochen lebendig geworden. Die Einigung Österreichs sei daher daS Ziel unsers energischen Bestrebens, sie sei die Waage un-serer Worte, sie sei die Lenkcrin unserer Thaten, und die gleiche Berechtigung der Nationalitäten ist dic große geistige Macht, die allein zur Einheit führen, und dcm Staate Österreich einen unvergänglichen Altar in den Her-zen aller deutschen und slavischen Bewohner aiifbaurn wird. Um nun durch Wort und Thal für deu erhabenen Zweck: „Aufgehen des Deutschen und Slaven in Österreicher" durch das Mittel: „Gleiche Berechtigung beider Nationalitäten" nach unsern besten wenn gleich schwachen Kräften wirken zu können, hat sich hier ein Verein gegründet, der eS sich zur vorzüglichsten Aufgabe gestellt hat, die Nationalitäten zu versöhnen, die wahren Interessen ins Licht zu stellen und zu einigen, Gegen-sätze zu vermitteln, schiefe Stellungen zu ordnen, und besonders jeder Aufreizung, sie möge von welcher Seite immer als einseitige Parteibestrebung versucht werden, mit Kraft entgegenzutreten. Die Aufgabe dcr Mitglieder diese» Verein» wird daher sein, sich über die Mittel, die zu dem an. gegebenen Zwecke führen, zu berathen und zu verständigen, auf die Begebnisse ein achtsame- Auge zu haben durch Wort und Schrift die Vermittlung scheinbar entgegenstehender Interessen zu fördern, und alle extremen Bestrebungen zu bekämpfen. Da die höhere Einigung in einer gesunden staatlichen Entwicklung Österreich» liegt, so ist natür-lich nicht», wa» da» politische Leben Österreich» berühr«, von den Besprechungen ausgeschlossen, insbesondere dürfte der gegenwärtige Zustand unsere» Nachbarlandes Eroatien da» höchste Interesse in Anspruch nehmen. Wer nun Muth und Kraft in sich fühlt, an der angeführten erhabenen Arbeit Theil zu nehmen wird zum Beitritt« zum Verein eingeladen, der sich ganz gewiß die würdigste und jetzt für Österreich großartigste, seine Lebensfähigkeit bedingende Aufgabe gestellt hat, mögen unsere Kräfte auch gering sein, so laßt i.nS bedenken, auS dem unscheinbaren Keime wächst der Baum, dessen Riesenarme Hunderten Schatten und Dach ge-ben. Keiner meine: „ich bin zu schwach, waS ich nicht thue, wird ein Anderer thun," denn in solcher Meinung liegt die faule Wurzel für jedeS politische Leben, mit der Freiheit erwache die Thatkraft, wer die Freiheit genießen will, möge sie auch zu verdienen suchen. Unsere Kräfte werden aber wachsen und sich wenigsten» annähernd zur Aufgabe inS Verhältniß fiel» len, denn jeder wahre Österreich« ist unser Bundesgenosse, unser Verein umfasse daS ganze Vaterland, jeder der e» mit dessen Bestehen, Blüthe und Kräftigung ernst und redlich meint, im ganze» weiten Österreich ist zur Mitwirkung eingeladen. Über die besondern Mittel zur Bethätigung deS VereinSwirkenS und zur Verbindung und Verstän-digung mit Auswärtigen, über die innere uud äußere Organisirung deS Vereine» werden Beschlüsse gefaßt, und dic angenommenen Statuten seiner Zeit veröffentlicht, vorläufig dürften regelmäßige Versammlungen und die Begründung eines zweckmäßig eingerichteten Lese - Institutes, so wie Thätigkeit in Iournalien und Flugschriften angedeutet werden. Gott segne unser große» Vorhaben, da» Vaterland wird c» dankend erkennen. Vom Vereine zur Vermittlung der deutsche« uud slavischen Interessen. Cilli a», 16. Mai 18*8. — 45 — mir Rhede von Trieft 23. Mai. Indem ich die Ehre habe Ihnen den Empfang Ihrer sehr geschähen Zu» schrif, vom 23. Mai 1848 anzuzeigen, beehre ich mich zugleich, Sie in Kenntniß zu seyen, daß das Geschwa-der Sr. Majestät des Königs von Sardinien unter mei-nem Eommando sich in diesen Gewässern bloß zu dem Zwecke befindet, um unsern Handel gegen eine österreichische Kriegsmacht sicher zu stellen, die als eine, meiner Regierung feindliche, zu bekämpfen meine Pflicht erfordert. Ich habe die Ebre ,c. Er fügte noch münd-lich bei, ohne vorausgegangene Anzeige keine feindliche Maßregel gegen die Stadt zu ergreifen. Nro. 8. A ii h n n g. Cours der SiaatSpapiere vom 15. — 20. Mai 1343. StaatS ?bl. zu 5proc. V5' ., (4%, 02, 58, 57'/«. Bank-Acticn » —, 905, 820, 780, 830. Rordbabn 79',, 78, 7G';i, 72'/,, 75»/,. Gloggnißer 7K, 75, — — 72. MünzcurSin Trieft: Kaiserliche Dueaten 4 fl. 55 kr., 20 FrankcnStückc 8 fl. 52 kr. SouverainS d' Or 14 fl. 10 kr. K. M. Ther. Tbl. 2 fl. 2fr. 5 Franken-Stücke 2 fl. 3 Va kr. Freier-Verkanf. Es wird eine kleine Realität in der Gemeinde Untcrköliing gcgin sehr billige Zahlungsbedingniße aus freier Hand verlauft, daS Wohngcbäudc bestehend auS 4 Zimmer» ebener Erde, Küche und Speißgewölbe, im besten Bauzustande mit Ziegeln eingedeckt; fernerS l Stallung auf 3 Stück Vieh, und Dreschtenne und circa 5 Joch Grund; um daS weitere beliebe man sich bci Herrn I. B. Je retin, Buchhändler in Eilli zu melden. Wohnung zn vergeben. In der Stadt Eilli, Graper Gasse, 9h°. 77, ist eine geräumige lichte Wohnung, bestehend a»S 3 Zim-mcr, Küche und Speisekammer >w 2. Stock, dann gesperrter Holzlege und Bodenkammer mit 1. August v.J. zu vergeben. Anzufragen beim HauScigenthümer daselbst. K II n dina ch u n g einer groß. WaldabstocknugS-Lizitativu. Die gefertigte Herrschaften-Verwaltung beabsichtiget, cinb» unweit der Kreisstadt Eilli, kaum cine vieril Stunde von der k. k. Staatobahn entlegenen Wald mit durchaus schlagbaren Buchcnbestand im Flä-chcnmaße von 45 Joch 780 Q Klafter auf einmahlige Absteckung in sechs Jahren — an den Mcist-bicihendcn zu überlassen, und wird zu diesem Ende und zwar in der Rentamtskanzlei zu Reu - Ei11i am Montag den 29. Mai d. I. Vormittags von 10 bis 12 Uhr eine Lizitation abgehalten. Belieben Tragende wollen sich der Besichtigung deS Waldes und der nähern Bedingungen wegen bei dcm dicßhcrrschastlichen Rentamte melden, welches be- auftragt ist, die gewünschten Ausschlüsse zuvorkommend zn ertheilen. VerwaltungSamt der vereinigten Herrschaften zu Reu-Eilli den 12. Mai 1848. In dcr An cd - Kunst - und Muliknlien Handlung deS J. II Jerctlii in Eilli, ist so eben zu haben: Neueste Spezialkarte deS HerzogthumcS Stcyermark, in fünf Blättern, welche die Brucker, Eillier, Grayer, Indenburgcr und Marburger Kreis-Karten enthält, mit Eimbeilung dcr Bezirke und Angabe der Eisenbahnen in Farben - Druck. -- Preis aller fünf Blättcr nur 2 fl. 30 kr. E. M. Jedem Rciscndcn zu empfehlen: l'ost - und Strassen - Karte von Dnilsclilaiiil. und dcn Rachbar - Staaten bis London, Warschau und Rom. - Preis 30 kr. EM. (Kaiser») allgemeine beliebte Karte v. Steierinark. Preis 30 kr. EM.. Karte v. Deutschland. Preis 24 kc. EM. Karte der Eiseubahu zwischcn G r a I z und Eilli, in Brieftaschen - Fermat. — Preis nur 20 kr. EM Karte der Eisenbahn zwischen Wien und Eilli, die ganze Karte in Brieftaschen Format kostet nur 1 fl. EM. Ferncr ist daselbst eine große Auswahl von Land-kartcn, sowohl das In- wie auch Ausland bc-trcffcnd, zu dcn billigsten Preisen zu haben. Angekommene und Abgereiste von Eilli. 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