Bezugspreise für das ehemalige Hsterreich-Ung. ganzjährig K 10 — halbiährig K 5 — jür Amerika: ganzjährig D. 2 50 §nr das übrige Ausland ganzjährig K 12 — Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Dlanuskrivte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Boten m Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Hchriftkeitnng des Kottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen iIr,jerate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkaffen-Konto Nr. 842.285. Ar. 12. Kottschee, am 12. April 1919. Jahrgang XVI. Also feiern mir Ostern! Sind wir durch den Krieg doch alt geworden. Wenn wir zurückdenken, wie wir Ostern gefeiert haben, als wirklich Ostern war, in der Natur, in unseren Herzen, in unserem Lande, wenn wir daran denken, fast fühlt man sich — alt. Eigentlich war die Osterzeit bei uns im Dorfe ja immer ein Wendepunkt des Jahres. Zuerst das lange Fasten, — Fasten nicht nur als Enthaltung von Fleischspeisen gedacht, sondern tatsächlich bis Mittag mit leerem Magen herumlaufen —, darauf der wohl-gedeckte Tisch am Ostersonntagmorgen, ’ die Anbauzeit um Ostern herum, die Ackerarbeit und wohl auch das neue „Anzügle" oder der neue Hut zur Osterzeit verkörperten diesen Wendepunkt. „As Oastrn bekimmescht du a neien Rock" war der Trost schon seit dem Fasching. Und um den Palmsonntag herum gingen wir dann in die Stadt, gewöhnlich der Vater oder die Mutter mit, um beim Bartelme oder Hofmann das neue österliche „Anzügle" zu erstehen. „Ja, es ischt et mehr z'labn, bia teier d'Sochen schon hent" ... jammerte das gute Elternherz gleich beim Betreten des Geschäftsladens. Damals jammerten unsere Leute — im Frieden — vor 10 Jahren oder wieviel. . .; 12 Gulden kostete ein Buaben-anzügle und 80 Kreuzer ein Hut. „Die Burgarlein hent schon teier wia d'Juden" . .. jammerte man gewöhnlich bei der Heimfahrt. Natürlich war der Einkauf noch größer für die Osterzeit, — Boxhördln, Rosinen, Feigen, Gewürze, ein neues „Heferl" — und was halt die Osterzeit noch verlangt. Von Baiersch Joschein, wo noch um 8 Kreuzer eine gute Rindsuppe hinuntergelöffelt wurde, ging's vom Ostereinkauf wieder heimwärts in dieser geweihten Zeit, wo das Ofenloch, wo alle Zimmer, der Garten, die Äcker dufteten und anlockten, nicht nur die Jungen, sondern auch die Alten. Wie ist ja doch diese Zeit heilig, nicht nur im kirchlichen Sinne, auch in der Natur, wo das Samenkorn zu neuer Frucht in die Ackerfurche gelegt wird, Ostern, wo gewöhnlich die ersten sonnigen Tage wieder beginnen, unser Sonnenball die ersten Frühlingsboten hervorzaubert aus dem ausgeruhten Erdreich. Alte Herzen werden wieder jung; jung erfrischend, erhebend selbst kranke, leidende Menschenkinder. Wie kamen sie am Palmsonntag daher, die frischen Schwärme von Buben und Mädeln, mit den Palmruten, in Bündel gebunden, mit Fähnlein und Bändern behängen. Und als wir dann erst Ostern feierten, alle Jahre so frei, so froh, so erhebend, wie war doch der sonnige Ostersonntagmorgen erlösend aus der schwarzen Karwoche, wie da die „Tschischt-lein" und Körblein vollbepackl zur Kirche wunderten. Waren nicht unsere Herzen doppelt so froh? Es war Auferstehung im wahrsten Sinne des Wortes im ganzen Land. Freilich jammerten auch damals die Leute; Sorgen, Kummer, überfüllte Arbeit wollten sie drückend finden. Aber was waren diese Sorgen von damals gegen heute ... wohl nur eine Laune. Der Krieg hat uns rauh gemacht; unser Geist will nicht mehr recht an solche Zeiten glauben, wir empfinden Furcht, die Unmöglichkeit solcher Tage; — das Hineinbrüten in unsere Tage verleidet uns fast den Gedanken an solche Ostern. Ja, warum ist es heute nicht mehr möglich, so froh Ostern zu feiern? Es ist ja wieder Frieden. So wird mancher wohl glauben. Ja, es ist wieder Frieden, wenigstens zum Teil. Die Männer und Buben sind wieder daheim, die Familie sitzt wieder zusammen beim Osterlamm, wieder grünt und sproßt es auf unseren Äckern und Wiesen, wieder klingen österliche Kirchengesänge durch die Gotteshäuser; aber ist es auch Ostern in unseren Herzen? Ist unser deutsches Herz auch österlich erhebend, jubelt es.mit, den Frühlingssang zu verstärken, zu stärken den Glauben an die Auferstehung, die Besserwerdung? Es wäre aber nicht deutsche Art, nicht die Art des Gottscheers, nun den Pflug in der Furche stecken zu lassen und weiter zu brüten. Das Menschenschicksal ist hart, das Völkerschicksal noch härter. Aber Schicksale haben immer eine höchste und eine tiefste' Stufe. Und besonders das Bölkerschicksal steigt immer auf die höchste Stufe der Entfaltung, der Blüte, um dann jäh zu fallen, zu sterben. Aber aus dem Sterben wurde seit jeher immer wieder ein Werden, aus dem abgehackten Gesträuch sprossen immer wieder neue Zweige, viel saftigere, empor. Seien wir stark im Schmerze, stark durch's ganze liebe Ländchen. So feiern wir Ostern; in fester Zuversicht, in wunderbarer Eintracht im ganzen Ländchen. Und unsere Kirchenglocken, die wenigen, die der grausame Krieg uns noch gelassen, sie werden in gar feierlicher Art über die Fluren und Berge klingen —- über unser Vaterland I Im festen Glauben an eben dieses Vaterland, an Haus und Hof, im festen Glauben an uns selbst, so feiern wir Ostern, nach Väterart. So ein Glauben an die Auferstehung, an die Besserwerdung in unserem Herzen, so ein Glauben an Volk und Heimat wird sicherlich nicht zuschanden werden und uns einst wieder lichtere Ostern bringen! Sepp König. Aus Stadt und Land. Gottschee. (Abschiedsabend.) Dem von Gottschee scheidenden Herrn Fachlehrer Josef Eimer zu Ehren wurde am 9. d. M. im Gasthause des Herrn Tomitsch ein gemütlicher Abschiedsabend veranstaltet, der sehr zahlreich besucht war. Mn hatte das Bedürfnis, Herrn Elmer, der wegen seines durch und durch ehrenwerten Charakters und seiner trefflichen persönlichen Eigenschaften die Sympathien aller Bevölkerungskreise genoß, noch einmal warm die Hand zu drücken und herzlich Lebewohl zu sagen. Herr Fachlehrer Elmer hat seit dem Jahre 1894, also nahezu 25 Jahre, an unserer Fachschule als eifriger, pflichttreuer Werkmeister und Lehrer mit bestem Erfolge gewirkt. Auch die Hubertusjünger schützten ihn und die Bienenzüchter zählten ihn ebenfalls zu ihrer Gilde. Herr Elmer ist nach seinem Heimatsorte Goisern in Oberösterreich übersiedelt. Er wird uns Gottscheern stets in angenehmer, freundlicher Erinnerung bleiben. — (Sitzung der Stadtgemeindevertretung.) Am 16. d. M. Nachmittag fand eine Sitzung der Stadtgemeindevertretung statt. Herr Bürgermeister Alois Loy hielt zu Beginn der Sitzung einen längeren warmen Nachruf nach dem am 3. April plötzlich verstorbenen Mitglieds der Stadtvertretung Herrn Matthias Rom d. Ä. Sein Andenken wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. Um den ohne jede Bezüge dastehenden Pensionisten Vor-schüffe auszahlen zu können, wurde der Gemeinderat ermächtigt, den hiezu notwendigen Geldbetrag sich zu beschaffen. Verhandlungen werden diesbezüglich mit dem hiesigen Wirtschaftsrate oder mit der städtischen Sparkasse gepflogen werden. Dem Ansuchen des Hausbesitzers Herrn Morocutti, es möge der vor seinem Hause stehende Kastanienbaum deshalb entfernt werden, weil derselbe dem Gebäude schadet, wurde entsprochen. Herr Morocutti kann den Baum auf seine Kosten vollständig entfernen lassen, dafür geht das Holz in sein Eigentum über. Fürst Karl Auersperg suchte um Aufnahme in den Heimatverband der Stadt Gottschee an. Seinem Ansuchen wurde umso lieber entsprochen, da Seine Durchlaucht Ehrenbürger der Stadt Gottschee ist. Die Anordnung, betreffend die Entschädigung für die Bestellung von Pferden für die Feuerwehr bei Bränden, wurde dahin abgeändert, daß der Besitzer für jeden Kilometer Hinfahrt 3 K (statt 1 K) erhält. Die Prämie für die Knechte wurde auch erhöht, und zwar bekommt der erste 6 K (früher 3 K), der zweite 4 K (bisher 2 K). Dies gilt selbstverständlich nur für jene Besitzer und ihre Knechte, die den Zug freiwillig beistellen. — (Immer Regen!) Das Regenwetter dauert au. Allgemein ist die Klage, wie schwer es heuer ist, den Anbau zu vollführen. Das fortdauernde Regenwetter erschwert es ungemein, etwas in den Boden hineinzubringen. — (Erhöhung der Südbahntarife.) Die Lokaltarife aller im Bereiche Jugoslawiens gelegenen Strecken der Südbahu sind um 200 Prozent erhöht worden. Diese Erhöhung ist am 18. d. M. in Kraft getreten. — (Aufhebung der Briefzensur.) Nach einer Meldung aus Belgrad hat der Kriegsminister eine Verordnung herausgegeben, womit die Zensur für in das Ausland gerichtete Briefe, Postkarten, Telegramme aufgehoben wird. Für die Zensur im internationalen Verkehr bleiben nur die Zensurbehörden in Belgrad, Ragusa, Agram, Laibach, Nisch, Skoplje (Uesküb), Neusatz, Saloniki und Cetinje. Alle übrigen Zensurbehörden sind abberufen. — (Das Verhältnis der politischen Parteien) in Krain zueinander beginnt sich wieder zu verschärfen. Die Parteikämpfe zwischen den liberalen Demokraten und der allslowenischen Volkspartei fangen wieder an. In Schelimle kam es unlängst bei einer Volksversammlung sogar zu einer blutigen Schlägerei. — (Reisen im Jnlande.) Jeder Reisende, der sich außerhalb seines ordentlichen Wohnsitzes aufhält, muß sich mit einem Jdentitätsscheine ausweisen. Dieser hat außer dem Amtssiegel und der amtlichen Unterschrift insbesondere den Namen, das Alter, den Beruf und den ordentlichen Wohnsitz zu enthalten. Für die Ausgabe solcher Jdentitätsscheine sind die staatlichen Polizeibehörden, und wo solche nicht bestehen, die Bürgermeisterämter und die zu diesem Zwecke vom Gemeindevorsteher aufgestellten Vertrauensmänner zuständig. Für Beamte und öffentliche Bedienstete dürfen die betreffenden Ämter, Behörden und Anstalten die vorgeschriebenen Jdentitätsscheine auch selbst ausgeben. Amtliche Legitimationen ersetzen diese Jdentitätsscheine. — (Die Einberufung eines slowenischen Landtags) fordert „Slovenec" unter Hinweis darauf, daß derselbe für Slowenien ursprünglich versprochen worden war. Hiedurch würde die Regierung auch die notwendige Stütze im Volke finden. Würde sich die Tätigkeit der Provinzialregierungen vor den Augen der Volksvertreter abwickeln, so würde sie beim Volke mehr Anerkennung und Verständnis finden. — (Scharfe Angriffe auf den Finanzminister.) Die „Večerni Novosti" in Belgrad greifen den Finanzminister Ninčič sehr scharf an, weil er in der Reichsvertretung behauptet hatte, der Staat stehe vor dem finanziellen Zusammenbruch. — (Triest und Fiume.) Nach italienischen Quellen bestätigt es sich, wie aus Genf gemeldet wird, daß zwischen Deutschösterreich und Italien Verhandlungen im Zuge sind in dem Sinne, daß Deutschösterreich in Triest einen Freihafen für sich bekäme. Mit Ausnahme der Danziger Frage sind nunmehr alle größeren Probleme gelöst. Das schwierigste Problem stellt Fiume dar. Es heißt, daß Wilson und Lloyd George früher für eine Autonomie Fiumes gewesen sind. — („Beiträge zur Geschichte und Landeskunde von Gottschee.") Im vorigen Dezember ist das erste Heft dieser Beiträge erschienen. Die große Abnahme desselben ist der beste Beweis dafür, daß die Herausgabe dieser Beiträge einem Bedürfnisse und Wunsche unserer gesamten heimischen Bevölkerung entspricht. In den nächsten Wochen erscheint nun das zweite Heft dieser Beiträge, bezw. das erste Heft des Jahrganges 1919. Es wird den Schluß der Abhandlung über die Herkunft der Gottscheer und die Besiedlung Gottschees enthalten, ferner anschließend daran einen Aussatz über die Geschichte Gottschees im 14. und 15. Jahrhundert und mehrere kleinere Beiträge. Der Umfang des Heftes dürfte wahrscheinlich vier Druckbogen ausmachen. Der Preis wird demnach voraussichtlich 4 K betragen. Bestellungen darauf nimmt die Buchdruckerei Pavlicek in Gottschee entgegen. — (Die Donauföveration.) „Slovenec" tritt für das Zustandekommen des Donaubundes ein, d. h. eines Bundes zwischen Deutschösterreich, Jugoslawien, Tschechoslowakien und Ungarn. „Denn das steht fest, immer werden wir nicht miteinander Krieg führen können, immer werden wir nicht unsere Grenzen gegeneinander absperren können, denn die Existenzverkettungen sind zu notwendig, als daß sie sich durch Zoll- und andere Paragraphen für immer zerreißen ließen. Die Ernüchterung kommt früher oder später und die Erkenntnis setzt sich in uns allen fest, daß sichere Verbindungen gewonnen werden müssen, damit wir alle, die wir in Mitteleuropa sind, uns erhalten. Kleine Staaten brauchen notwendig eine Stütze. Dieselben bekommen sie von selbst,, wenn sie sich selbst gut entrichten und darauf in einen wirtschaftlichen Verband auf Grund gerechten Verständnisses eintreten. Möge jeder das Seine erhalten und jedem das Seine geben . . . Ein Verband der demokratisch eingerichteten, sozial reorganisierten Staaten an der Donaulinie ist eine Forderung Mitteleuropas, ein Postulat der friedlichen und gesunden Entwicklung aller, denen die Natur den Weg zum Meere weist." — Die gegenseitige Absperrung ist auf die Länge unhaltbar, sie würde geradezu katastrophal wirken. Man kann Länder und Reiche nicht gewaltsam in einen Zustand zurückschrauben, wie er vor hundert oder tausend Jahren bestanden hat. Eine vollkommene Grenzsperre gegen die Nachbarstaaten müßte das eigene Land zugrunde richten. Nur in einem Staate, dessen Kaufmann seine Waren aller Welt verkaufen kann, in einem Staate, der mitkonkurriert, kann sich eine lebensfähige Industrie entwickeln und den Staat lebensfähig erhalten." — Wenn diese Erkenntnis sich immer mehr Bahn bricht und die Ernüchterung aus dem Taumel des nationalen Chauvinismus sich in gesunder Weise vollzieht, dann kann es auch für die Deutschen in Jugoslawien eine Hoffnung geben auf ein erträgliches Dasein im Staate. — (Erhöhung der Verpflegsgebühren.) Am Frauen- spitale in Rudolfswert wurden die Verpflegsgebühren für die erste Klaffe auf 20 K, für die zweite Klaffe auf 15 K und für die dritte Klasse auf 5'50 K erhöht. — (Der 24 Stunden tag.) Wie die Belgrader „Pravda" meldet, hat der Ministerrat beschlossen, daß im ganzen Bereiche des Königreiches SHS mit 1. Mai l. I. die Tageszeit von 1 bis 24 zu zählen ist. — (Das serbische Strafgesetz.) Das Belgrader Amtsblatt „Službene Novine" veröffentlicht eine Verordnung, womit die Rechtsgültigkeit der Hauptstücke IX und X des Strafgesetzes für das Königreich Serbien auf den ganzen Machtbereich des Königreiches SHS ausgedehnt wird. — (Neue Tabakpreise.) Mit 8. April sind nachstehende Tabakpreise in Kraft getreten: für Zigarren: Virginier 36 h das Stück, Butannika 54 h, Regalitas 72 h, Trabuko 66 h, Operas 45 h, Brasil 27 h, Portoriko 24 h, Zigarillos 17 h; für Zigaretten: Egypnsche (ohne Mundstück) 24 h, Prinzeß 21 ki, Damen 12 h, Sport 10 h, Ungarische 4 h, Drama 6 h; für Rauchtabak (100 Gramm): feinster Türkischer 33 K, feiner Pursitschan 37 K, feiner Herzegowiner 24 K. — (Wiederabstellung des freien Handels.) Die Agramer Pravda meldet aus Belgrad: Der Minister für Ernährung Dr. Koroscc gedenkt den freien Handel abzustellen und den gebundenen Handel wieder einzuführen, da es sich gezeigt habe, daß der freie Handel ein großes Hindernis für die Volksernährung ist. — (Die Freigabe der Jagd und Fischerei bevorstehend?) Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Zentral-regierung in Belgrad ein Jagd- und Fischereigesetz zu schaffen, womit das System der freien Jagd und Fischerei in ähnlicher Weise eingeführt werden soll, wie es bisher in Serbien, Bosnien, Herzegowina und Dalmatien bestanden hat. — (Amtliche Stampiglien.) Alle höheren Staatsämter im ganzen Königreiche SHS werden in Hinkunft drei Stampiglien führen, nämlich ein slowenisches, ein kroatisches und ein serbisches (in der Cyrillica). Die Akten werden bei allen Ämtern jene Stampiglie tragen müssen, weiche der erste diesbezügliche Akt trägt. — (ZurDarnachachtungfürReisende!) Wir machen darauf aufmerksam, daß, wer nach Deutschösterreich reisen will, zuerst das Visum des Kommandos der Draudivisiou in Laibach einzuholen hat, dann erst das Visum der Vertretung des deutsch-österreichischen Staates (Valvasorplatz Nr. 6). — (Die Nationalisierung der Industrie.) Unter Bezugnahme auf einen Aufsatz im „Slovenski Narod" über die Nationalisierung der Industrie schreibt die Cillier „Deutsche Wacht": „Es gibt keinen Teil des jugoslawischen Königreiches, wo man sich die Austreibung des seit Jahrhunderten heimischen deutschen Wesens so radikal angelegen sein läßt wie in Slowenien. Dies ist zum Teil begreiflich, weil die Aufrichtung der nationalen Herrschaft hier jetzt die Hauptsache ist und der blinde Kampfeifer zu einem rücksichtslosen Vorgehen gegen alles Deutsche anspornt. Darin liegt aber ein großer Fehler, der der Entwicklung des Staatswesens nur schaden wird. Es wäre doch viel vernünftiger, wenn man den mit der Scholle verwachsenen deutschen Unternehmungsgeist und die den geänderten Verhältnissen sich loyal anpassende Wirtschaftskraft und Arbeitsfähigkeit der Entwicklung des Staatswesens, dessen nationaler Charakter dadurch keineswegs leiden würde, nutzbar und dienstbar bleiben ließe. So würde auch die industrielle Richtung im slowenischen Volksgeiste gesund und natürlich ausreifen und zu einer nationalen Industrie führen. In Kroatien und Serbien fällt es niemandem ein, gegen die Deutschen so vorzugehen, und in Belgrad wird niemandem übel, wenn er eine deutsche Aufschrift liest oder ein deutsches Wort hört. Zu einer vollständigen geistigen Abschließung gegen die Kultur« weit, in der dieses begabte slowenische Volk ausgewachsen ist, ist es noch zu jung und die kulturelle Fernwechselwirkung mit Frankreich kann nur ein Spiel einiger Bevorzugter bleiben, ohne dauernde und tiefere Wirkung auf die Volksmasse, die — verzeihen Sie das harte Wort! — mit tausend unsichtbaren und unzerreißbaren Fäden mit der deutschen Weltkultur verknüpft ist, ohne dadurch in der Freiheit nationaler Entfaltung im geringsten gehemmt zu sein und ohne sich gegen diesen Geist, der seit Jahrhunderten hier heimisch ist, wirklich aufzulehnen." — (Pferdeklassifikation.) In den letztvergangenen Wochen fanden in den verschiedenen Gegenden unseres Bezirkes Pferdeklassifikationen statt. — (Einfuhr von Heilmitteln.) Der Schweizer Bundesrat hat die Ausfuhr von Medikamenten und Sanitätsmaterial nach Jugoslawien bewilligt. Den Mangel daran hatte man bereits sehr schwer empfunden. — (Regelung der Valuta.) Aus Belgrad wird berichtet, es bestehe der Plan, die jugoslawische Valuta im kommenden August zu regeln, und zwar in der Weise, daß 2 Kronen. 1 Dinar gelten. Das wäre aber dann nicht der alte Dinar, sondern der neue Staatsdinar. Ferner soll nach tschechischem Muster ein Prozentsatz der vorgelegten Banknoten als Staatsdarlehen für eine Slaatsobligativn umgetauscht werden, die jede Bank in Jugoslawien belehnen würde. — (Unifizierung der deutschen Valuta.) Wie die „Politisch-parlamentarischen Nachrichten" in Berlin erfahren, sind die Vorbereitungen zu der Vereinigung Deutschösterreichs mit Deutschland derart vorgeschritten, daß die erste deutsche Kommission nach Wien abrefft, wo sie mit einer deutschösterreichischen Kommission beraten soll. Die Beratungen werden sich gegenwärtig bloß aus die Valutasrage beziehen. — (800 Millionen nicht gestempelte Banknoten.) Man schätzt den Wert der in Jugoslawien zirkulierenden nicht gestempelten Banknoten auf 800 Millionen Kronen. Es heißt, daß die Menge der ungestempelten Banknoten deshalb so groß ist, weil die Kaufleute nichtgestempeltes Geld reservieren, um Handel mit Deutschösterreich, Ungarn und Fiume treiben zu können, wo gestempelte Noten nicht angenommen werden. — (Der Präliminarfriede) soll, wie die neueste Nachricht lautet, am 12. Mai unterschrieben werden. — (Für Militärpensionisten, Witwen und Waisen.) Die Miliärruheständler (Gagisten) erhalten ihre Ruhegebühren nicht mehr durch die Wiener Liquidator angewiesen, sondern von der Milüärindeutartz für Slowenien in Laibach, wo alle Gagisten, endgültig Pensionierten der österr.-ungarischen Armee, ihre Pension erhalten werden, sobald die bezügliche Verordnung veröffentlicht wird. Anmeldungen sind an die Militärintendanz in Laibach zu richten. An Witwen und Waisen nach Militärpersonen gelangen auch fernerhin die Pensions- und Versorgungsgebühren zur Auszahlung, wenn diese Witwen und Waisen nach slowenischen Orten zuständig sind, wenn ihnen die österr.-ungarische Militärverwaltung diese Gebühren schon angewiesen gehabt hat und wenn sie in deren Genüsse schon gestanden sind. Ausgezahlt werden auch allfällige Rückstände für frühere Monate. Die Interessenten mögen sich schriftlich oder persönlich bei der Militärintendanz für Slowenien in Laibach melden (Belgier Kaserne) und ihre Dokumente mit« bringen. Jene Witwen und Waisen, die bisher noch nicht im Genüsse solcher Bezüge standen, haben sich beim Gemeinde- oder beim Pfarramte zu melden, um zu erfahren, wie sie vorzugehen haben, damit sie die Versorgungsgebühren angewiesen erhalten. Patenralinvalide (nicht jene aus dem letzten Weltkriege) haben zu melden, seit wann sie schon keine Pensionen aus Wien erhalten, und haben ihre Dokumente ebendort wie die Witwen und Waisen vorzulegen. Die Invaliden des , letzten Krieges erhalten ihre ihnen zugemessenen Gebühren bei den Überprüfungskommissivnen, zu denen sie gerufen werden; jene aber, die . schon bisher ihre Pensionen aus Wien erhalten haben, haben sich mit ihren Dokumenten bei der Militärintendanz in Laibach zu melden, wo sie ihre Gebühren auch eventuell für zurück ausbezahlt erhalten. Amtsstunden: von 10 — 12 Uhr vormittags und von 2 — 5 Uhr nachmittags. Die Beiträge gelangen durch die Postsparkasse zur Auszahlung.^ — (Entwertung der Banknoten zu 25 und zu 10.000 Kronen.) Wie aus Wien gemeldet wird, werden die Banknoten zu 25 und zu 10.000 Kronen wegen zahlreicher begangener Fälschungen demnächst aus dem Verkehr gezogen werden. In der tschechoslowakischen Republik und im südslawischen Staat wurden sie bekanntlich überhaupt zur Abstempeluug nicht zugelassen. — (Die slawische Gottesdien st spräche und die deutschen Gemeinden.) Der „Reichspost" wird aus gelehrten Kreisen geschrieben: Sowohl in deutschen als auch in slawischen Zeitungen' wurde in letzter Zeit wiederholt die Nachricht gebracht von einer Einführung der slawischen Liturgie in Jugoslawien und in der Tschecho-Slowakei. Die Nachricht entspricht jedoch nicht der wirklichen Sachlage. Eineslawische Liturgie gibt es nicht. Der Gottesdienst der slawisch-orthodoxen Kirche stimmt mit jenem des Patriarchats von Konstantinopel in allem Wesentlichen überein . . . Für Jugoslawien ist die Gewährung der slawischen Sprache im Gottesdienste eine Lebensfrage des Katholizismus gegenüber der serbischen Orthodoxie. Anderseits wird aber durch eine ganz allgemeine Einführung des Slawischen in die Kirche eine Reihe deutscher Siedlungen in Jugoslawien national bedroht. Es wäre zu wünschen, daß Rom diese wichtige Frage in ähnlicher Weise löst, wie beim Konkordate Serbiens (1914). In einem ergänzenden Zusatz des Konkordats, .der in der serbischen Staatszeitung (Srpske Novine 1914, Nr. 199) veröffentlicht wurde, gestattete Rom für die Katholiken Serbiens die altslawische Gottesdienstsprache mit glagolitischer Schrift. Jedoch sollte dieses Privileg nur für jene^katholifchen Pfarreien Geltung haben, die der Apostolische L-tuhl auf Grund der Nationalitätenverhältnisse namentlich bekanntgibt. Durch diese Einschränkung hoffte man die Entnationalisierung der katholischen Albanesen, die Serbien durch die Einführung der slawischen Kultsprache erstrebte, zu verhindern. Den deutschen Gemeinden in Jugoslawien und in der Tschecho-Slowakei droht die Gesahr des Verlustes ihrer Nationalität durch Schule und Kirche. Wird in der wichtigen Frage der slawischen Gottesdienstsprache nicht ein goldener Mittelweg der Mäßigung und Gerechtigkeit gefunden, so wird den deutschen Gemeinden dieser neuen Staatswesen von anderer Seite religiöse Hilse zu teil werden. Ernste Anzeichen dafür sind vorhanden." Laiöach. (Die 56. Jahreshauptversammlung des Laibacher Deutschen Turnvereines), die Sonntag, den 6. des Ostermonds 1919, vormittag im kleinen Saale der Tonhalle abgehalten wurde, stand begreiflicherweise unter dem Eindrücke der schweren Wirkungen des politisch-geschichtlichen Umschwunges der Zeit. Der Vorsitzende, Sprechwart A. Mahr, begrüßte die Erschienenen und gab der Stimmung des Tages würdigen Ausdruck. Dem Tätigkeitsberichte konnte man entnehmen, daß der Turnrat, trotzdem er zuletzt nur mehr 4 Mitglieder zählte — die übrigen sind in Gefangenschaft oder nach Deutschösterreich abgewandert —, mit Erfolg seiner Aufgabe nachgekommen ist. Der Turnbetrieb litt unter der Schwierigkeit der Raumbeschaffung. Im Winter 1917/18 diente die „Turnbaracke", bis im April die Turnhalle wieder frei wurde, worauf sie im Herbst wieder militärisch als Sanitäts-Ma-terial-Lager in Verwendung kam und der Turubetrieb sonach in den Turnsaal der deutschen Mädchenschule, und als dieser auch militärisch beansprucht wurde, zuletzt in ein kleines Zimmer im, Schulkuratorinm verlegt werden mußte. Im Sommer hatte sich aber der Turnbetrieb so belebt, daß der Verein als Mitglied des k. k. österreichischen Reichsjugendbundes ein gelungenes Schauturnen in der Turnhalle, und zwar am 30. Juni veranstalten konnte. Was die geselligenVeranstaltungen anbelangt, so hat der Verein sich in Gesellschaft mit dem deutschen Singvereine (unter der Leitung der Herren V. Ranth und Ant. Furchmoser) in den Dienst der Armen- und Kriegsfürsorge gestellt, sich an dem Fastnachtabend der Südmark-Frauen-Ortsgruppe und an der Jofefifeier zu Gunsten des Fonds für „Kriegerheimstätten" Beteiligt, wobei die reizenden Blumenreigen der Mädchenriegen und der Älplerreigen hervorragende Leistungen darstellten, um die sich Turnlehrer Pohle besonders verdient gemacht hatte. Auch das Fastnachtspiel „Prinz Karneval und die Fastenfee", gedichtet und auf die Bühne gebracht von Dr. Binder, bedeutete einen künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg. Die geplante Veranstaltung für den Peter-Paulilag, die auf den Herbst verschoben werden mußte und an der die Marburger sich beteiligt hätten, ist leider nicht zustande gekommen, weil im Herbste der vollständige Umsturz der Verhältnisse jede derartige Unternehmung unmöglich machte, um so mehr, als es auch an einem geeigneten Raum fehlte, da das Kasino ebenfalls militärisch belegt wurde. Der Umzug aus den verschiedenen Tururäumen, endlich die Räumung des „Jahnzimmers" haben dank der Umsicht des Zeugwartes H. Pohle verhältnismäßig wenig Schaden verursacht. Der härteste Schlag aber tras den Verein mit der am 2. Jänner erfolgten boshaften Beschädigung des Anastasins-Grün-Denkmals, die dieses fast zur Ruine machte. — Trotz allen politischen und wirtschaftlichen Mißgeschickes blieben die Mitglieder dem Vereine treu; erst im Spätherbste machte sich die Abwanderung der deutschen Beamtenfamilien fühlbar, so daß die Zahl der Mitglieder unter 200 herabsank. Der Tod hielt auch seine Ernte und beraubte den Verein sechs seiner Mitglieder: Frau Susanne Meisetz, die Herren Jakob Witt, Hans Heyß, der den Fliegertod starb, August Trappen, Heinrich Kenda und Karl Wannisch. Die Versammelten ehrten das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. — Dem Berichte des Turnwartes Pohle war zu entnehmen, daß in insgesamt 411 Turnzeiten 3946 Besucher, gezählt wurden (Vereinsriegen 151 Z.:939 Besucher — Knaben- und Mädchenriegen 260 Z.: 3007 Besucher), der Betrieb sich also gebessert hatte. — Der Bericht des Säckelwartes H. Hecking zeugte von guter Wirtschaft, um die sich Herr Hager als zweiter Säckelwart verdient gemacht hat, so daß die Hauptversammlung in der Lage war, dem Turnrate die Verleihung von Ehrengaben an verdiente Mitglieder, darunter auch der Familie Zirnstein, zu genehmigen. Bei der Änderung der Satzungen, die sich schon seit längerer Zeit als notwendig herausgestellt hatte, wurde den geänderten Verhältnissen auch Rechnung getragen, indein die Bestimmungen über den Turn-rat und über die Auflösung des Vereines verbessert wurden. Die Neuwahl des Turnrates, die schon nach den neuen Bestimmungen vorgenommen wurde, brachte, da Sprechwart Mahr endgültig eine Wiederwahl abgelehnt hatte, folgendes Ergebnis: Dr. Binder (Sprechwart), Dr. Schweiger, Prof. Rizzi, H. Ulbrich, Turnlehrer Pohle. — Nachdem Herr Ranth dem scheidenden Sprechwarte Mahr in herzlichsten Worten für die 35jährige Amtsführung gedankt, Herr Dr. Poje in gleicher Weife auch der übrigen abtretenden Turnratsmitglieder gedacht hatte, schloß der Vorsitzende, indem er sich tiefbewegt verabschiedete, mit dem Wunsche auf eine schönere Zukunft des Vereines die Versammlung. Aus dem Amtsblatt* der Landesregierung $f>$ in Laibach. Kundmachung itßer den Reiseverkehr. Amtsblatt Nr. LXIV vom 18. März 1919. Im Einverständnisse mit dem Ministerrat und mit Rücksicht auf die herrschenden Verhältnisse und auf den Standpunkt des Ober-Militärkom-mandos hat das Ministerium für innere Angelegenheiten mit dem Erlaß vom 3. März 1919, Z. 1195, für Reisen folgendes angeordnet: 1.) Für den inneren Verkehr im Königreiche SHS sind Reisepapiere nicht vorgeschrieben. Mit Rücksicht auf die jetzigen Knegsverhältnisse ist es jedoch notwendig, daß jeder Reisende irgendeinen Ausweis mit sich führt, mit dem er sich legitimieren und den er auf Verlangen den Polizeiorganen vorzeigen kann. Denn es könnte Vorkommen, daß er an der Weiterreise gehindert würde, sollte er seme Identität nicht genügend Nachweisen. 2.) Der Eintritt aus dem Auslande oder der Austritt oder Übertritt in do gestat bestin gestat Reise schieb €taa: Emw und Staai begeb dann, innen von t gäbe der T Zustir einem verbü sein, i zur A mit d für in sorgt, zustän vom 1 in un •gegebf Kundi wegen Minist Minist frame über d Miner äietnbi Linsch, Zahr t Ar können Hause I fasfeb und ( bis V verlas fia in das Ausland ist nur mit rechtsgültigen Reisepapieren und an jenen Orten gestattet, die gegenüber den feindlichen Staaten vom Ober-Militärkommando bestimmt werden. Das Reifen in feindliche Staaten wird verboten. Ausnahmsweise gestattet der Minister für innere Angelegenheiten nur dienstliche Reifen, private Reifen jedoch nur in ganz außerordentlichen Fällen schneller und unaufschiebbarer Art, die von der Bezirks- oder Polizeibehörde Bestätigt sein müssen. Staatsbürger eines feindlichen Staates können in das Königreich nur mit Einwilligung des Ministers für innere Angelegenheiten reifen. Aus verständlichen Gründen und mit Rücksicht auf den beschränkten und erschwerten Verkehr werden auch Reisen in verbündete und neutrale Staaten begrenzt. Außer Amtspersonen können sich dahin auch andere Personen begeben in wichtigen Handels- und privaten Geschäften, in diesen jedoch nur bann, wenn sie nicht militärpflichtig sind und ihnen dies der Minister für innere Angelegenheiten gestattet hat. Reisepapiere werden im Jnlande von den Kreisvorstehmtgen, bezw. von den Bezirksverwaltungen oder Polizeibehörden, kompetent für die Herausgabe von Reisepässen, ausgefolgt, jedoch immer erst nur dann, wenn dies der Minister für innere Angelegenheiten gestaltet hat. Reisepässe, die mit Zustimmung des Ministers verabfolgt werden, müssen in allen Fällen mit einem Bilde des Reifenden versehen, bann von dem eigenen und von dem verbündeten Militärkommando sowie vom Vertreter jenes Staates vidiert sein, in welchen zu reisen gewünscht wird. Sollten am Orte, wo der Reisepaß zur Ausgabe gelangt, sich diese Behörden nicht befinden, muß der Reisepaß mit der Photographie und mit einem besonderen Berichte atz das Ministerium für innere Angelegenheiten gesendet werden, damit dieses -die Vidierung besorgt. Der vidierte Reisepaß wird dem Besitzer in kürzester Zeit durch die zuständigen Behörden zugeschickt. Die Vorschriften der Verordnung der Landesregierung für Slowenien vom 10. Jänner 1919, Z. 282 (Amtsblatt Nr. XXXVI), betreffend die Reisen in und außerhalb Sloweniens, insofern sie sich nicht mit der neuheraus-•gegebenen Verordnung decken, werden mithin aufgehoben. Kundmachung betreffend den freien Kandel im Innern des Königreiches SKS. Amtsblatt Nr. LXX1 vom 4. April 1919. Damit alle Mißverständnisse verschwinden, die in der Bevölkerung wegen des freien Handels im Innern des Königreiches herrschen, hat der Ministerrat in seiner Sitzung am 18. März 1919, Z. 3886, auf Antrag des Ministers für Handel und Industrie beschlossen: 1.) Im Königreiche SHS ist der Handel im inneren Verkehre vollkommen frei. 2.) Ausgenommen sind nur die monopolisierten und jene Gegenstände, über die der Ministerrat besonders beschließt. Dies sind bisher: Salz, Petroleum, Mineralöle, Zünder, Zucker, Tabak und Zigarettenpapier. 3.) Der Warenverkehr zwischen den einzelnen Gebieten ist vollkommen frei und dürfen ihn die örtlichen Behörden weder erschweren noch verhindern. 4.) Alle bisherigen Zentralen der früheren österr.-ungarischeu Verwaltung, Beschränkungen, Kontingentierungen, Verfügungen mit Waren oder Belastungen, ausgegeben von örtlichen Verwaltungsbehörden, haben zu entfallen. 4.) Das persönliche Recht des Handels ist durch die besondere Gesetze der einzelnen Gebiete geregelt, solange diese Gesetze nicht vereinheitlicht werden. 6.) Die Ausfuhr der Waren über die Demarkationslinie und in neutrale Staaten wird bis zum Friedensschlüsse und im Interesse der gesamten Zentralmacht, u. zw. nach Satzungen reguliert, die für die Verkehrs-Zentral-Verwaltuug beim Ministerium für Handel und Industrie Geltung haben; die Ausfuhr in feindliche Staaten ist aber an die Zustimmung des Ministerrates gebunden. Kundmachung. Amtsblatt Nr. LXIV vom 18. März. Alle Gemeindeämter und alle autonomen Vertretungskörper haben jede Veränderung der Pferde, die von der Klassifizierungskommisston mit einem Evidenzblatte versehen sind, dem Kommando der Draudivision — dem Evidenzamte für Pferde, Zvezdarska ulica Nr. 1, anzuzeigen. Die Verzeichnisse der Evidenzblätter werden allen Gemeindeämtern nach Beendigung der Klassifizierung zugestellt. Bei Veränderungen ist es notwendig, den Namen und die Gemeinde des neuen Besitzers anzuführen. Verordnung des HrnShrnngsanttes in Laiöach üöer die Köchffpreife keim Kkeinverka.ifc von Erzeugnissen aus Schweinefleisch. Amtsblatt Nr. LII vom 20. Februar 1919, Zahl 365. § 1. In teilweiser Abänderung, bezw. Vervollständigung der Verordnung vom 19. Dezember 1918, Z. 214 (Amtsblatt Nr. XXVII), wird für den Kleinverkauf von Schweinefleisch mit Speck, d. i. Fleisch von Mastschweinen, von dem der Speck nicht abgenommen wird, in allen Gebieten von Slowenien der Höchstpreis mit 16 K für das Kilogramm festgesetzt. Dieser höhere Preis gilt ausschließlich nur für Fleisch der erwähnten Art, nicht aber auch für anderes frisches Schweinefleisch. § 2. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Kietnbrntfgeile oder eren Raum \0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch \etn halbes 3aht wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Besttl-lungen von den in unserem Blptte angezeigten Firmen sich stets auf den „Goltscheer Boten" zu beziehen. Irotmeht, event. ein Aaar neue Schuhe können gegen Mais oder Maismehl eingetauscht werden. ‘ Anzufragen im Hause Nr. 87, 2. Stock. m-:Aufforderung, -w Sämtliche p. t. Parteien, die bei mit noch Gelder, Spar« faffebüchel, Urkunden oder sonstige Schriften in Verwahrung und erliegen haben, werden hiemit ersucht, dieselben längstens bis f. Zltai l. J. in meiner Aanzlei zu beheben, da ich Gottschee verlasse und nach Deutschösterreich übersiedle. Gottschee, am \7. April yzg. Dr. Moritz Karnitschnig Notar. gemischt, jeder Art, Schweinshaare, Ochsen- und Pferde-Schweishaare, Felle von Wild jeder Art kaufen zu besten Preisen W. «Njoriuelt und Ka. in (fallt. 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