_________ . "^Z-b H^ß^.. ^5^ _____ .....-^---------------- <^MW'H^H^^^l^H.^3^^^X^^^ 6. TT2^^<-> Das Wergfchloß. äOom Felsen empor ein Vergschloß ragt. Schaut stolz zu mir herüber. Ein Zug von eilenden Wolken jagt ^ In hastigem Fluge darüber. Das sind die Stunden in Nolkengestalt, , Die über dem Schlosse wandern Dahin ohne Nast und Aufenthalt; Nasch folgt die eine der andern. Und wie sie ziehen, vom dunkeln Vlau Des reinen Himmels umgeben. Wird sichtlich alter der kühne Vau, Ner stolz aufragte noch eben. Es scheinen zu wanken Thurm und Thor; Si« drohn zu stürze» vom Hügel, Und die Vurg blickt wehmulhvoll empor Zu dem argen grauen Geflügel. Dort seh' ich ganz nah in ihrem Ncih» Vii, schwarzes Wolttein wallen, Steht's über dem Schloß, dann muß sein Gestein In Staub auseinander fallen. Vaterländisches. Die bevorstehende Wasserleitung für die Stadt V' Trieft. (V e s ch l u ß.) Von der Ansicht ausgegangen, und diese scheint uns eine vollkommen richtige, daß die Recca die uns zunächst gelegene Wassermasse ist, welche zu dem gegebenen Zweck dienen kann, handelt es sich nun darum, auf welche Wcise diese am vorthcilhaf.-testen der Stadt zugeführt werden könne. — Dieses künn auf zweifache Art geschehen. Erstens, das Wasser durch Hebewerke auf den Horizont des vorliegenden Terrains 50 bis 70 Wiener Klafter zu Hede,« , und durch Aquaducte von acht und mehre tau- fend Wiener Klafter Lä'nge an das Gebirgsgehänge unserer Stadt zu führen; oder zweitens, den 124 Klafter über dem Meeresspiegel liegenden, dem Meere zufließenden und dadurch der Stadt näher rückenden Fluß unter der Erde zu verfolgen, und von dem Punkte aus, wo er der Stadt am nächsten liegt, durch einen unterirdischen Stollen an dem am vortheilhaft gelegensten Punkte zu Tage zu fördern. Ein Stollen ohne diese Verkürzung würde über 7000 Wiener Klafter betragen müssen. Die erste Art, welche, abgerechnet die Hebe«-werke selbst, ihre sortdauernde Unterhaltung und die zu ihrer Thätigkeit nöthige Kraft, noch auf alle Küsten stoßen würde, die ein so langer Aquädukt über ein so höchst ungünstiges Terrain erfordert, schließt noch den Ucbelsiand ein, daß immer nur cine beschränkte und nicht die ganze Wassermasse dadurch gewonnen werden kann, und Hr. Lindner hat sich daher an die zweite gehalten. Seine Versuche, dem Laufe dir Recca unter der Erde zu folgen, stießen bald auf unübersteigliche Hindernisse für die Rückkehr. Obwohl das Innere des Strombettes einer Kirche gleicht, und die Höhe oft 6 bis 8 Klafter beträgt, so ist die Breite zuweilen nur einzelne Klaf« ter — das Bett oft durch losgerissene Fclscnmassm verengt, und die Katarakte, da die Wände glatt sind; nicht ohne Gefahr zu passiren. Er mußte demnach diese Untersuchungen, welche zwar schon gegen 400 Wiener Klafter ins Innere vorgeschritten waren, und deren R ichtung der Compaß angab, aufgeben und sie auf der O bei fläche, oder, um kunstgerecht zu sprechen, zu Tage fo rtsetzcn. Diese führten ihn, immer den Elfa!)» rungcn folgend,welchedieFo rmation dcsGebirgsund die örtlichen Erscheinungen angaben, nach und nach auf einen, gegen 180 Klafter ober dem Meeresspiegel liegen-den, und nur 16 bis 1800 Klafter von unseremEebirgK. gehänge entfernten Punkt, wo es gelang, durch 73 einen Einbruch m das Gebirge, mehre, in die Tiefe führende kleine Höhlungen auszuschließen, und durch fortgcseHte Sprengarbeiten auf 99 Klafter unter die Oberfläche zu kommen, wo das Rauschen eineZ stießenden Wassers gehört wird. Dieses Rauschen vermehrt sich und wird deutlich, sobald die Recca, wie im vorigen Monat, bedeutend anschwillt, uad war n^ch der Aussage der Bergarbeiter und sonstiger glaubwürdiger Zeugen in der Nacht vom 13. Jänner und dem darauf folgenden Tage brausend. Spätere Erkundigungen ergaben, daß damals oderhall) Sc. Canzian und Nacle die Recca vom Eis frei wurde, und dieses, nebst BestandtheUen von M ihlen und sonstigen Gegenständen, in das Innere fortgetrieben wurde. Nachdem man die Sprengarbeiten nach der Kluft, aus welcher die Luft entgegenströmte, fortbetrieben hatte, erreichte man neuerdings ein Paar verticale hohle Naume, und als man zuletzt abermals eine horizontale Geb!rgsspalte ausweitete, stürzten die durch die letzten Sprengungen gelösten Fel-.sentrümmer in eine bedeutende Tiefe und der Schall des Echo ließ eine große in die Länge gehende Aushöhlung erwarten. Als endlich Dinstag den 6. April die nöthigen Leitern an Ort und Stelle gebracht waren, gelangten an diesem Tage Nachmittags um halb vier Uhr, die Arbeiter, nachdem sie eine senk' rechte Höhe von 22 Klaftern auf Strickleitern hinabgestiegen waren, in einen, unabsehbaren Dom, und über große Anschwemmungen von Flußsand und Felsenmassen an das Strombett. Bei den weiteren Untersuchungen fand man sich in einer ungeheuren Aushöhlung von ungefähr 409 Klaftern Länge. Der Strom zieht sich von Südost in einer Breite von 2 bis 3 Klaftern und einer Tiefe von mehr als zwei Klaftern innerhalb ordentlicher Ufer hin, erweitert sich allmählig zu einer größeren Breite, welche bisher noch nicht ausgcmittelt werden konnte. Das Wasser ist krystallhell und von angenehmem Geschmack, strömt mit bedeutender Geschwindigkeit, und wenn wir auch nicht behaupten können, ^ daß es die Necca sey, so ist doch gewiß, daß es ' ein lebendiger Fluß ist, der eine bedeutende Wasscr-menge dcm Meere zuführt, und allen Anforderun- ^ gen entspricht, welche die Bedürfnisse unserer Stadt > in jeder Hinsicht machen können. So ist denn eine der wichtigsten Zeitfragen für i Trief: durch Umsicht und Ausdauer gelöst. Wir müs- < sen uns heute auf diese einfache Anzeige beschränken, und behalten un3 vor, darüber ausführlicher zu bo. richten, sobald uns die weiteren Erhebungen in dei» Stand setzen werden, diesen Gegenstand gründlich zu behandeln. Die Gespenster im Schlosse zn D*". l V e l ch l u 5) Einige Schritte von mir entfernt stand eil!» große, lange, feuerfarbige, mit rothem Zeuge rund behangene Kutsche, mit 4 ebenfalls roth bekleideten Rosscn bespannt, und 8 bis 10 Figuren, gleich denen meiner vorigen Umgebung, um dieselbe in der Runde; _^ noch mehrere rothe Collagen traten aus dem Hintergründe hervor, und beleuchteten mit hoch auflodernden Fackeln die Scene; die Rosse schnoben und stampften wild in die Erde, und schienen alle, sammt der ganzen höllischen Gesellschaft, von einem rothen überirdischen Glänze umgeben. Ein Pfiff drang durch die Lüfte, in unserer Nähe tummelten sich Rosse umher, und mehrere der rothen Fackelträger saßen hoch zu Gaule. Zu gleicher Zcit umfaßten mich mehrere Arme, und ich war im Nu in die Kutfche hineingehoben, zwei del rothen Begleiter sprangen auf den auswärtigen Sitz; ein abermaliger Pfiff, die Rosse jagten wie im Sturmwind davon, zu beiden Seiten ein rother Geselle mit hochauslodernder Fackel, und Hop Hop Hop ging's fort iin sausende,, Galopp, daß Noß und Reiter schnoben, unD Kies und Funken stoben. Der Mond war verschwunden, nur einzelne Sternlein funkelten noch am Himmel, und die ganze Natur schien in tiefen Grabesschlummer gewiegt, die Fackeln rings dcm Zuge flatterten hoch in die Lüfte, und durchbrachen mit schauerlicher Leuchte die Finsterniß der Nacht. — Bei zwei Stunden bereits waren wir so durch W.üd und wüste Gegenden gefahren, als dem furch> sam spähenden Auge plötzlich aus der Ferne ein Lich> lein, und der Schein einer langen weißen Mauer entgegen trat. —- Dumpfe Glockentöne klangen vom Lichtlein herüber — lauter pochte mein Herz; — es schlug 12 —hin starrten meine Augen auf das Lichtlein, das sich allmählig zur Kirche verwandelte. — Wir waren nahe der Maucr angelangt, — Entsez-zen ergriff meine Brust, — ein großer Kirchhof dehnte sich vor meinen Augen aus -» ein Thor sprang mit gewaltigem Schlage auf, die Nofse bäum- — 79 - ten sich, und sprangen wild hinein. -— Das Thor schlug prasselnd wieder zu. Ein geräumiges Feld', spärlich hie und da mit Mmpchen erleuchtet, breitete sich vor meinen Augen aus, und tausenderlei Gestalten schienen aus den Gräbern zu steigen. — Ein Grauen, so plötzlich am Rande der Vernichtung zu seyn, überfiel mich; -— ich wollte aus dem Wagen springen, die eiserne Unmöglichkeit stellte sich entgegen. Eine zweite Mauer, die wir bald erreicht hat« ten, mochte das Ende des Kirchhofes bilden, und der Zug hielt plötzlich stille. Die zwei rothen Ma"n» ner, welche außen saßen, sprangen vom Wagen, rissen den Kutschenschlag auf, und neues Entsetzen fesselte meine Sinne, ls ich vor mir ein frisches Grab und «eben diesem einen schwarzen Sarg er« blickte. Todeskälte überfiel meinen ganzen Körper, ein Schauer rieselte eisig durch meine Adern, das Blut stockte, ich fühlte von dem Augenblicke an cin Erstarren aller meiner Glieder, die Zunge war gelähmt, ich war lebendig todt, ich sah, hörte und fühlte was mit mir und um mich vorging, war aber keines Lautes, nicht der mindesten Bewegung mehr sähig. Zwei meiner Begleiter hoben mich aus dem Wagen, und legten mich, ohne meine Bande zu lösen, hinein in den Sarg — Todtenschädel grinzten mich ringsum an, und vermoderte Gebeine lagcn zerstreut umher; — die rothen Männer warfen den Deckel aus dcn Sarg und schlössen mich in dichte Finsterniß;,auf jeder. Seite hämmerten sie Nägel ein, und zcder Hammerschlag fuhr wie ein Messerstich durch meine Brust. — Ich merkte, daß sie mich in die Tiefe hinabließen und nach einigen Minuten grauser Stille war ich am Boden; gräßlich hörte ich oben mit Hauen in der Erde wühlen, Gebeine rollten hin und her, Todtenschädel flogen krachend auf den Sarg herab, und ein wildes Hohngelächter drang dumpf und schauerlich zu meinem Innern. Ein Tod-tensicber drang durch meinen Körper, krampfhaft zog ich Hände und Füße zusammen, noch einmal mahnte mich die Lebenskraft, sprengen wollte ich meine Fesseln, zertrümmern das enge Haus; fürchterlich bebte ich an dm hölzernen Wänden empor, die Kraft brach, das Bewußtseyn floh, Gefühl und Sinne schwanden ' gänzlich dahin. ' Eine lange Zeit mochte wohl verstrichen seyn, < als ich dcn Druck einer warmen Hand fühlte, ein wohlthätiges Feuer meine Adcrn durchlief und ich ! die Augen aufschlug. — Ein heiliger Schauer über- < siel mich, eine reizende, blendend weiße weibliche Gestalt blickte mit einem Auge der Verklärung, ei.-nem Auge des Himmels, hold lächelnd auf mich herab, — ich sah mich allcr Banden erlöst in meinem geöffneten Sarge auf dem Kirchhofe. Der Geist __ denn ein solches Wesen glaubte ich vor mir zu haben — hob mich sanft in die Höhe, ich wollte sprechen, danken, um Aufschluß bitten: ob ich auf dieser oder jener Welt mich befände^ die Erscheinung legte den Finger auf den Mund, und ich, überwältigt vom Gefühle der Verehrung, stürzte zu ihren Füßen, drückte einen brennenden Kuß auf ihre Lilienhand und — erwachte. Das ganze war ein Traum gewesen. __ Ich befand mich, 6 Uhr Morgens, auf meinem Bette im Schlosse D*^; vor mir stand die kleine Alte nn't dem Frühstück, und hielt mich bei der Hand, um mich zu wecken; — auf die gelbe dürre Hand der Alten fiel — o!dcr fatalen Täuschung! mein heißer Kuß. A. Schm—pfi. Feuilleton. (Wie viel braucht man, um anständig zu leben.) Ein britlischer Reisender berechnet auf splgende Weise die jährlichen Ausgaben einer 'einzelnen, Frankreich, Holland, Italien, Deutschland, England und Spanien bewohnenden Person'?^ In Frankreich: Paris 3200fl.; Versailles 2800fl.; Fon» taincbleau 2000 fl,; Tours i^O0fi.; Dijon1300 fl. Brziers 1200fl.; Bordeaux, Grasse, Lille,Marseille, Metz, Roucn und Straßburg 1800fl.; Amiens, Lyon, Montpclliere, Nantes, Orkans, Toulouse 1700 fi.; Angers, Angoulöme, Avignon, Brest, Caen, Lan-gres, Pau, Valencc, Vesoul 800 — 1000 fi. — In Italien: Mailand 2000 fi.; Genua, Parma, Venedig 1800 fi.; Neapel und Nom 1600 fi.; Li' vorno 1500 fl.; Bologna, Florenz, Turin 1400 si,; Bergamo,Como, Pavia, Siena,Verona1200fl.; An-cona, Brescia, Lucca, Pisa, Navcnna, Vicenza lOOOfl.; Nizza-2200fi.; kleinereStädte 600 —800 fi. —In der Schweiz: Genf 1600 fl.; Bern und Lausanne 1300fi., Basel, Neuenburg, Nevay, Zürich 1100 fi.; Freiburg, St. Gallen, Luceni, Schasshauscn, Winterthur 1000fl.; Aarau,Biel, Burgdorf, Chur, Frauenfcld, Sitten, Solothurn, Thun, Zvfingm 800 — 900 fl. — In Deutschland: Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg 2000 fi.; Bremen, Dresden, München, Wien 1800 si.; Aachen, Breslau, Darmstadt, Göttingen, Heidelberg, Triest 1600 fi.; Augsburg, El« 80 — berfeld, Lübeck, Stuttgart 2400 fl.j Bonn, Dussel» dorf, Karlsruhe, Kassel, Mannheim, Leipzig, Mag. deburg 1200 fl.; Braunschweig, Halle, Hannover, Köln, Koblenz, Munster, Potsdam, Prag lOOdfl; Danzig, Königsberg, Mainz, Nürnberg, Negens-burg, Rostock, Stettin, Tübingen, Würzburg 800 -^ 900 fl.; Altenburg, Ansbach, Vamberg, Brunn, Erfurt, Frankfurt a. d.O., Freiburg im Preisgrau, Gotha, Grätz, Hanau, Liegnitz, Salzburg, Schcm-nitz, Ulm, Weimar 600 — 800 fi.; Eger, Iglau Innsbruck, Konstanz, Laibach, Linz, Wetzlar,. Znaim, 500 — 600 fl. — In Belgien und Holland: Haag 2500 fi.; Amsterdam, Antwerpen, Brüs-ftl 2000 si.; Gent, Middelburg, Rotterdam 1600 si.; Haarlem, Leyden, Löwen, Lüttich 1500 fi.; Alost, Brügge, Dortrecht, Groningen, Herzogenbusch, Mastricht, Mecheln, Namur, Nymwegcn, Texcl, 1200 fl.; Diest, Luxemburg, Mons, Osten-de 800 — 1000 st. — In England: London 3500 fl.; Bath, Bristol, Liverpool,Windsor 3000fl.; Eoinburg, Glasgow, Manchester 2600 fl.; Birmingham, Dover, Halifax, Plymouth, Narnsgate 2500 fi.; Blackburn, Votton, Cambridge, Maccles-sield, Oxford, Preston, Stockport 2400 fl.; Du-hlm, Lancaster2000fi.; Leiccstcr, Nottingham, Wat-tirford l800 fi.; Abcrdeen, Dunder, Yorki500fi.j Belfast, Limmerik z200 fl.; Carlisle, Derby, Glo^ ccstcr, Londonderry l000ft.; Armagh, Cammarthen, Dundalk, Pembrocke 800 fl. — In Spanien: Bar-celona, Kadix, Madrid ,500 fi.; Malaga, Sevil-la, Valencia 300 fi. (Ein Liebesbrief.) Ein eben gewordener Doctor der Medicin sendete von der Universität an seinen Vater die Berechnung der Promotionskosten, darunter eine Weinrechnung von 80 Thalern zum sogenannten Doctorschmaus. Der Vater, voll ärger« licher Aufwallung, schrieb sofort an seinen Sohn zurück: „Hochcdelgedorner, hochgelahrter Herr Doctor! Hocl> gechrtester Herr Sohn! Meinst Du, verfluchtes Cham-pagncrgeficht, daß mir das Geld vom Baume fällt? Ich -und deine Mtttertrinken jungen Franzwein bei Tische und Abends auf dcm Nathskcller trinke ich den Wün nicht höher, als zu vierzehn Schilling, und Du, Gelbschnabel, saufst Champagner? Wenn Du, Schurke', in den vier Wochen, die Du zur Einrichtung Deiner Angelegenheiten noch dort blei^ ben willst, noch einen solchen Schmaus gibst, drehe ich Dir den Hals um, wenn Du nach Haufe kommst. Uebligens verbleibe ist mit schuldiger Hochachtung Ew. Hochedclgebören, meines hochgeehrtesten Herrn Doctors und Sohnes gehorsamster Diener und Vater N. (Damenstatistik) Ferdinand Stolle gibt in seinen Kamelien folgende Statistik der sächsischen Mädchen. Unter zehn sächsischen Mädchen ist eines sehr hübsch, eines recht hübsch, drei sind hübsch, drei weniger hübsch, zwei gar nicht hübsch___Schön ist ungefähr das fünfzigste und häßlich das dreißigste. Unter den zehn sächsischen Mädchen sind ferner drei bis vier liebenswü> dig, ein Paar sind angenehm, die übrigen lassen gleichgültig. — Geistreich sind von zehn eines oder zwei, gs» müthlich aberacht.—Naivität ist ihre Eardinaltugend und ihrNationaltypus. Unter nurzehn befinden sich we" nigstens sechs oder sieben N.>'ve. — Sich geschmackvoll zu kleiden verstehen von zehn drei oder vier. In Leipzig ändert sich dieß Verhältniß, da verstehen es acht. — Von zehn Mädchen bekommen drei den Mann ihre» Wahl; sechs heirathen, um unter die Haube zu kom» men, und eines bekommt gar keinen Mann. Nichts« destoweniger sind von zehn Ehen zwei glücklich, fün-zufrieden, zwei unzufrieden und nur eine unglücklich zu nennen. (Eine kurze aber Interessante Noveft Ie). In Paris vcrheiratheten sich unlängst zwei Freunde A. und B. zu gleicher Zeit. Ungeachtet deb Flitterwochen der beiden jungen Ehepaare vcrliebke sich bald darauf Herr A. in die Gattinn seines Freundes B. und hoffte hochentzückt, sich von ihr auch schon bestens begünstigt, indem er eines Morgens von lhr ein Billet erhielt, worin sie ihm zum Abend desselben Tages ein Rendezvous bei sich bewilligte, jedoch nur unter der Bedingung, daß er ihr zum Geschenk einen von ihr bezeichneten Ring, den s« an seiner Hand bemerkt hatte, mitbringe. Obwohl cr nun diesen Ring von seiner jungen Frau erhalten hattc, so überbrachte er ihr denselben doch als ein Opfer seiner Liebe, wobei er aber zu seiner größten Bestürzung von ihr di? Erklärung hören mußte: „daß er nun wieder gehen könne, indem sie weiter nichts als diesen Ring von ihm verlangt habe, wel-cher der ihrige sey und den seine Frau von ihrem Manne, dem sie ihn geschenkt, zum Präsent bekoln-men habe." (Der Kenner). Bci dem großen Brückm. bau zu Paris sahen die Unternehmer einen Mann beschäftigt, die Brücke auszumessen, ohne mir Jemanden ein Wort zu sprechen. Sie hictten ihn für einen Baumeister, und luden ihn zum Mittagsessen ein. Nach Tische baten sie ihn, er möchte ihnen seine Gedanken mittheilen, durch welche ihr Werk ohne Zweifel gewinnen könnte. „Ich denke," sagte er ihnen, «daß <^)ie sehr klug gethan haben, die Brücke der Breite nach über den Fluß zu bauen; denn wenn Sie selbe der Länge nach angelegt kä> ten, fo wären Sie damit nie zu Ende gekommen. Verleger: Iguaz Alois Edler v. Kleinmay r.