Freytag den 23. September 1826. Menschenwürde u.:d Hu.nanuar cmcs katho- ^ llschen Landftfarrers. ' (Aus dem Wanderer). < DaSTd.l b.y Horn, wo 5.. Bernhard gele. z.n, wird «0. d,m0>.«e Möd.i..q dii Grünberg ^ «on ,i..r Bi« Legende verwahrt« früher sehr löblich die ^eidan uud Thatk.ast für die Religion: waru« sollei^ivir nlchl den schönen Erfolg der Arbeit und Opf,/sur l" Humanität zu« aueifernden GebächtmH aufbewadli» ? Iaco Sivieswald, gebor«!'auf einer Mühl« bey Brand im I. O. M. B. unter dir Herrschaft Ra» stenberg, «rhielt s«ine Iugendbildung größtentheils in dem nachbarlichen Stift« Zwettl, wurde Weltpri«» ster, war H Iadre ^^f b,t Localie St. Bernhard, nnb durch 45 Jahre Pfarrer zu Neilnkirchen, eine halb« Stunde »on St. Bernhard. Er besorgte auf dieser ehrwürdigen Stell« sein Priesteramt mit reinem Rtligionseifer und mit einem Herzen voll Menschenliebe, besonders gegen die Schul« jugenh und beym Krankenbette. Die Zeit seiner Ruhe und Erhohlung widmete er der Obstcultur und der Bienenzucht. Er benutzte die Litteratur und di« Correspondenz mit gleichzeitigen Gelehrten für di«s« Zwecke. — Von Christ und Diel bezog er eie au<» gezeichnetsten Obstsorten, und sein Forschergeist drang > bis nach Amerika, um Obst-S«lt«nh«it«n z« erhalten. « 3», den Gärten der Herrfchaft St. Bernhard vegetirt von ihm noch ein seltenes Kilfchbäumchen, dessen Va. terland Amerika ist, und „ur Nachtszeit blühet, weil dort in seinem Vaterlande Tageszeit ist; deßhalb auch selten Frucht bringet. — Di« um Bernhard unter dem Nahmen P a s kol mo ri-B ir'n (den wahren pomo, logischen Nahmen kann ich nach gereifter Frucht erst später angeben) bekannte, ausschließend dieser Gegend «"gehörige gute Virnsone hat «r ron der gräflich,n Veßtzerinn der Herrschaft Bolih hier einheimisch ge. «acht u. s. w. . Der Pfarrort Neunlirchen, auf liner etwa, «uhen Anhohe gelegen, vom matten, tr-cknen, mit Kles gemischten Lehmboden karg bestiftet, ist der Obst-«ültur nicht günstig. Eine holbe Stunde von Neunkir. chtn liegt im Thal ein bescheidenes Dörfchen, Poy. S«n genannt. Dort kaufte der ehrwürdige Priester Schieiwald «in kleines Bauernhaus mit dazu gehöri-gen 3 Joch Ackern und «inen Baumgar^en, was er mit «inigen llberländgründen von Zeit zu Zeit vergrößerte. Hier legce Pfarrer Schieswald Baumschulen und Obstgarten an; theilte nicht nur an seine Pfarrkinder, son« dern an di» ganz« Umgegend u.ientgeldlich jung« ver. «belte Obstbaume aus, unterrichtet« di, Bauern und ihre Kinder in der Veredlung der Nänme, zeigt, ihnen Vie Vorzüge des guten und Dauerobstes vor dem ge. «einen Landobst; ermunterte die dortigen Bewohner zum Handel, und deßwegen zum Obstbaue im Großen; gab Anweisung und Propfr.iser, und wirkte durch Lehre und Beyspiel, Ermunterung und Nutzen auf diese Gegend so ausgezeichnet durch 45 Jahre, daß der Wohlstand dieser ganzen Gegend dem Obstbau, und dieser allein dem seel.Pfar. »er zu Neunkirchen zu verdanken ist. Zu bedauern bleibt, daß seine Obst-Cataloge und mehrere schätzbare Schriften in Verlust gerathen sind. Auch >ie Bienenzucht, als eineLündbeschäftigung, die keinen Aeiildeten Mann verunreimgt, liebte er sehr, und führte »anchen L«ndwirth seiner Umgebung mit Wärme in dieses sein zweyte« Lieblingsfach ein. Sein Bienen, stand war bis 6 Wäldern umgürtet und durchzogen wurde. Das erste Bergwerk in Böhmen soll ein Eisenbergweik in de>r Gegend der jetzigen Äbten Töpel gewesen und im Jahre 670 unter Herzog Crocus entdeckt worden seyn. I« Jahre 72b geschah die Entdeckung eines reichen Sil« berbergwerks ;u Libin, wovon Herzog Primielaus die ersten dicken Silberniünzen prägen ließ. Das Jahr darauf wurde in einem Walde, Dolenzky genannt, ei« Seifenwerk angelegt und Golo aus der lthmartige« Erde gewaschen. Zu gleiche.^Zeil fand ein gewisser Knulen eine mächtige Goldader, von deren Ertrag,» dem Herzog ein Geschenk machte, welches so schw«» war, als der Herzog selbst. Sehr reich war von dieser Zeit an BöhmenS Bergsegen / und nach AlbinuS An» gäbe meldet ein« alte, obgleich sehr übertrieb«««, rühm« redige Sage, daß zu Nellisau und der Umgegend allei» gegen 3oo Goldmühlen (so nannte man damahls die Pochwerke) gestanden haben sollen. Eben so erzählt ein altes Histörchen: daß, als ein Bergmann sein Weib schlug, und sie barfuß seinen Streichen «ntfiiehen woll« te, verwundete sie an einem zu Tage ausgewachsene« Zacken Silber ihre Füße, und entdeckte dadurch ei« Bergwerk von so hohem Werthe, d«ß der Eigenthümer desselben seinem Könige eine Tonne Goldes leihen und ihm den zerrissenen Schuldbrief in einer goldenen Schuf. «) Aus der kurzen Übersicht der Geschichte des Vera« baues im Erzgebirge, pon Dietrich und Weder. 3. Annaberg ib^H. s,l ali Geschenk jurück.gtr?» fonnt,. ^>,:ch H5H,, fährt die Saqe fort, dieser Eigenlöhner große Geldsuilimen by aber späterhin durch die Hoff,>hi-l s,i„es Weibes, der die ersten Schläge so wohl becommen wären, gänzlich verarmt, ur.d habe ihm t.:s viele Gelo nber. hanpl nur Unfrieden in'sHaus gebracht. Das Berg. werk aber hatte sich ausgebaut und wäre zur Hussite». :,it ganz verschüttet worden. Der Konig Wen;eilau5 in Vö'hmen führte zuerst in seinem Lande ein Bergrecht und eine Bergordnung «in / welche späterhin unsern Berggesetzen zur Grundlage diente. Konig Wenzels Berggesetzbuch, nur i„ lateinischer Sprache geschrieben/ wurde späterhin durch Matthias Elterlein aus der Zwänitz, welcher zuletzt Schichtmeister im IoachimZthal war, in's Deutsch« übersetzt. ----------.—^^--------- Die Blutegel am Neusiedler See. Früher wurde der Fang der in den sumpfigenGe-Ainden dieser Stadt in unglaublicher Menge befindli. chen Plutegel nur von «ioigen armen Leuten betü'e. ben, die ihre Beute meisteinheils nach Wien zum Verlaufe trugen. Während d.'r Anwesenheit der Franzosen im Jahre i8c)c) wurde ein solcher Vlutegel-Träger »>n franzosischen Wachtposten angehalten/ und, nach dem gewöhnlichen Ausfragen, zu dem Vorsteher eines Militär - Spitals gefährr. Abgefordert, den Preis für seinen Fang zu bestimmen, >o.'gt« der arme Mann koum, die kleine Summe auizusprechen, die er gewöhnlich da-' fur in Wien in Bancozetteln erhielt. Den Fingerzeig, den die Franzosen dadurch bekommen hatten, ließen s»e nicht unbenutzt; bald kamen einig« Männer aus Frankreich an die Ufer des Neusiedler See'S, und betrieben den Handel mit Blutegeln von da direct in ihr Vater, l«nd. Im l«ilf,nden Jahre nun haben sich fünf, aus der Nähe von Paris gebürtige Männer förmlich in Neusitdl medlrgelassen, «inen Garten, der mit gutem Quellwasser versehen ist, gemiethet, und ein stabiles Blutegel-Depot «rrichtlt. In die Hunberttausende Vlulegel werden nun in der Umgegend gefangen, an diese Männer verkauft und von ihnen eingesetzt. Ein eigener, künstlich verfertigter Wage»: wird jeht all« Mooache mit einer Ladung Blutegel durch Postpferde von Neusiedl nach Frankreich und Holland spednc, und viele arme Leute dieser Gegend erhalten dadurch einen neuen, einträglichen Nahlunq^iweiq. Jene nmf Fran« zosei, haben geäußert: „der Neusiedler See sey die reich« ste Quelle an Blutegeln iu Europa." (Man musi übri« ge»Z wissen, daß die Pariser Spitäler jährlich gegen sechs Millionen Blutegel verbrauchen; das Hotel Dieu allein täglich, in jedem Krankexsaal, worin sich steti 5o bib 60 Personen befinden, ungefähr 470 Stuck.) Astronomische Notiz. Der nun schon dem unbew.>ff,i?ten Auge sichlbar« Komi't wurde von mir in der Nacht vom 2l. zum 23. d. M lim 2 Uhr Morgens gesehen. El besiudet sich in dem Sternbild« des Scieres an dem Knie dei linken Norderfußes iu der Nachbarschaft der beyden Stern« f/ un? ,., so zwar, daß er mit dem Sie den ge sti> n, ( Plejaden der sogenannten Gluckhenne), und denHyaden (das > am Kopf l?es Stiers) ein gleich. , schenklichtes Dreyeck formiret, und vom Aldebran lnigefahr so weit abstehet, al< dies«!' uow Siebeng«. ^ stirn. Die Richtung sexxs scho» ^lemlich bedeutenden Schweifes lauft bcynah» mit l^er uoti,» Seite des > parallel, und nach eben der Gegend hin, nach welcher die Spitze des > gerichtet ist. Wären nicht eberr mondhelle Nachte, s« würd« man ihn schon um 5» Uhr Nachts in Osten erblick,« können. Laibach a-n 22. September »825. Prof. Frank. M i s z e l l e n. Der Garten«Verein zu London hat i« April d. I. folgende correspondirende Mitglieder gewählt: Carl den Zehnen, König von Frankreich; ben Kronprinzen von Preußen; den Erzher^g Johann von Österreich; Herrn Desfontaines, Professor der Pstanzenkund« am naturgeschichtlichen Museum zu Paris. ««druckt bey Iznaz Aloyt Edlen »,n «l«inm«yr.