als Gxtra-Beilage zur Laibachev Zeitung. ' ^Z 2 H. Do ll ll l' rft ag a m 2tt. Vocc Nl d o r. ._________________A ^ 8 . ^in freimüthiftes Wort im ^amc« der schwer bedrängten Vewohll^r de^ > slacheu La'ldes. ( GchIu ^ ) Wor All-in folscht mir Fl.isi de» Urheber» der unruhigen Btinlniung a,,f dem sieche» Lande <:ach, lmd federt von ihueu die stiengste Rechenschaft. Die verdient? Strafe lulls- s,e uimachsichclich treffe», s:e mö-gen hoch oder niedrig stehe,,, mittelbar oder unmittelbar die Verbrechen veranlaßt haben. Gegen sie wen--det die qrößte Strenge an; zertretet der Schlange den Kopf ihre Glieder werde» von selbst absterbe». Ist aber die befahl' vorüber, dam, folgt dem Triebe eueres edle« Hebens, übt Milde statt der Strenge »nd flehs von Obe» Gnade für die Verirrte» an. c'chr Oberbehörden aber unterstützr »>it euerem gil' ten Beispiele und mit enerer grö,'!^r» Ersah, u»g die Bemühnnge» der Unterbehörde»; über,vachc u»ermüdet, strenge lind genau dieselben. Begehrt ii, beliebigen ein-lcliic» Fallen die Vorlage der über Vorkehrungen und Untersuchungen aufgcnonnnene» Aintöschrifte» auch dann, we»» es die bestehenden Gesetze nicht verschreibe». Thut ihr es öfter uud i» Augenblicken, we»» die Un-terbehorden es am wenigste» ahnen, so werd^, diese ihre A>nt«l)<,»dlm>gcn cif.igc.- .>..d umsichtiger vor.ieh-„iei, und ihr werdet euch lichter überzeuge», ob sie ihre Pflicht erfülle». Ihr werdet i» der Lage sey», die Irrenden ;u belehre», diejenigen, die sich durch besondern Eifer und Treue auszeichnen, za loben und ^u belohne», ' die Schwankenden uud Saumseligen zu ermuntevn, die Pstichcoergesseue» zu tadeln und zu bestrafe». Lob m,d Tadel, Belohnung und Strafe zu rechter Zeit habe., manchen ehrvergessenen Scaat5die»er zur Pflicht zurückgeführt, de» Eifer und die Treue des gewis^ha^ ten Beanllc» aber bewahrt uud gesteigert! Vor Allem verseht die Unterbehörden mit der erforderlichen bewaffnen Macht, damit sie >hrc» Anordnungen Geltung verschaffe» tonnen; habt ihr sie mcht, so fordert sie dringend von den höchste» Behörden und wiederholt enere Bitte, falls euch nicbt sogleich Gehör geschenkt wiro. Die bewaffnete Macht ader bestehe, wenn es anders möglich ist, »Icht ans Eingebornen, denn es ist z" besorge», das; sie zögernd einschreiten, oder gar keinen Gebrauch von ihren Wass.n gegen ihre Landsleute mache» würden, weil sich unter den Unruhestiftern ihre Verwandten nnd Freunde befu.de,, könnten. Eingeborne si,'5 a»ch leichter zu verfüh,e» , als Fremde, u»d auf dem flache» Lande flüstert man slch sogar ins O!)r, die Feinde der Ordnung gebe» sich der Hoffnung hin, das; die bewaffnete Macht bei dem er-sten Zusammenstoße mit den Landsleute» ihrer Pflicht und ihren, Eide uugetreu weiden dürfte Wen» gleich, zum Rühme unserer tapfern Armee sey es gesagt, eine solche Pfiichtvergesftnheit bei derselben sehr selten vorkömmt, so sollte» uns doch die wenige» Au^uahms' fälle, welche slch in Italien, Wie» und Ungarn ereignet habe», warne», die, bewass,>ece Macht einer solche» Versuchling nicht unuöchiger Weise auszusetzen! Vergoßt nicht, ihr Obs','bchö',den! die Strafe» uud den Schadenersatz, ;» welche» die Feinde der Ordnung und Ruhe von de» Strafbehörden verurtheilc wurden, zum warnenden Beispiele für diciemgen, die in ihrc Fußstapfe» treten möchte», allgemein bekannt zu ma ,, chen, damit sie den Landleuten zu Ohren kommen, welche noch immer eine heilsame Furcht vor de» pemliche,, Strafen haben und sich wohl hüten werden, sich il, U»ter»ehmu»sp'» el»;u!asse», die e!»e» bedeutenden Schadenersah z,ir Folge haben konnten. Verschweigt jed-ch die Namen der unglücklichen V^lirtheilre» , damit si>-incht au den Pranger gestellt werden, uud ihr euch! »ichc gegen die Gesetze der Meuschlichkeii und des Staates verstoßet. Ihr Mitbürger aber, die ihr in so ernster Zeit nut der Besorgung der öffentlich/» Geschäfte betraut seyd, erkennt i» ihren, ga»;e» Uünange die Wichtigkeit u»d Schwierigkeit eurer Sendung! L>'ßt euch weder durch die ^in^ermsse, die ellch entgegengesetzt werden, noch durch die Gefahre», die euch bedrohe», abschrecke». Seht denselben die größte Umsicht und Ruhe u»d eine» »»erschülterliche» Muth eutgegen Buhlt un, de» Beifall keiner Panel; steht über derselbe» auf freige-».'ählrem, selbständigem Boden; seyd freiinnthig , schrei» tet mir dem Zeitgeiste lind de» Wissenschaften sorr, erkennt die Bl'dürfülffe eurer Verwaltete» , verzichtet auf jede» persönliche» Vortheil, auf die persönliche BePiemlichkeic, auf läppische Eifersüchtelei u»d b,i»gt, iven» es die Umstäi.de heische,,, elier Leben selbst dem Valerlande u»d dein Wohle eurer Mitbürger zu«,, Opfer! Seyd ihr dieser Aufgabe „icht gewachsen, so säumt nicht, euer Amt eiorn, Würdigern abzutreten, «preis, El),e und de» Segen Gottes aber alle» lenc» Staatsbürgern, welche sich des Vertrauens, das man ihnen geschenkt hat, vollkommen würdig bezeigen lind ihre Pflichte» ihrem ganzen Umfange nach mit Gewissenhaftigkeit erfüllen! _^ < , Nun »och ei» Wort an euch, ihr Priester! de»en di>,' schölieBestimmuiig zuTheil wurde, das hohe Vermictleramt des Erlösers auf Erden fortzusetzen. Werdet Boten des Friedeiis lind belehret fleisuq und furchtlos die Land-leute über ihre Pflichten gegen den Staat, die Behörden nnd ihre ehemaligen Grundherren. Ihr Oberhirten aber, überwachet emsig euere Untergebenen, daunt sie i» ihrem Eifer nicht erkalten, noch ihr heiliges Amt misibrauchc» ! Auf diese Art erfüllt ihr den Willen eue-res göttliche» Herr» und Meisters, welcher r»ere» m.'Ul schenfrcundlichen Bemühu»ge» seine» Segen gewis; nicht , versagen wird!! Wördl a,n 8. December I8, eiutrat i» die Arena politische» Treibens; ihr g»bührt e die Iuiliacive i» der Anbahnung der neuen Ordnung - der Neltveihalcnisse, deren dröhnender Gang jetzt an - uns vorüberschreitet; als aber die Mittelclasse ihr staat-l, lich Wirken begann, war Übeifills; an Capitalien aller llj Alt im Lande, l,nd unstreitig hatte jene Schichte der Bevölkerung ein qeiuissermasien natürliches Monopol, den Besitz zu erhalten und zu vermehren. Unwillkürlich sind diese allgemeinen Auseinandersetzungen weitschweifig geworden; durch Auf^ahluug ei»7 schlafender Facie» werden wir ihre Begränzung ver» »,ilte!n. H,mer läsit die keusche uud sittsame Penelope, während der Wauderuiigeu des reisegep! üfteu U l y s-sl> 5, 5>l,ölf Scla^''!en in fast nnausgesetzter Thätigkeit den Mühlen zuweise» , um die fm'z Hans nöthigen Vorräihe zu m^hle». Jenes Fürste»baus Icbte auf ver« hältnisinläsiig einfachen, F»s;e , und Ub^vtreibung läge in der Annahme, als hatte Penelope auf solche Weise de» Unt.'ihalc von 300 Personen zu bestreiten gehabt. I» ,c»er geldlose» Zeit, wo jeglich Bedürfnis, nur uu-ter Ströme» menschliche» Schweiße) herbeigeschafft werde» kounle, war also je cine Menschenlraft erforderlich, um für 25 Personen, vielleicht auch l',nr für die Hälfie, das „öc!>ige M.h! zu bereiten. I» uuseier Zeit erfor» dert die Mehler.;elig»ng, mic Hilfe der Eapilalien, unendlich wenige, liienschliche Anne. I» oer bci Paris g^ll'g.'nen, mit großem Geldam'wande elbaute» Mühle v.'» St. Maure gcuiigen zivan^ig Aibeiter, l>m das täglich nöthige Mehl für eine hunderttauseud Mann starke Armee herbeizuschaffen; hier arbeitet also eine. Person für 5(100 Esser. Die Arbeit jener griechische,, Sclaviuen war eine fast über. oder vielmehr nnmensch-liche; Penelope war jedoch auf logischen, Wege ge>-zwuiigcn, sie sehr mager uud kurz zu halten, da ihre Arbeit nur höchst magere Resultate abwarf; aus dersel» bei, Ursache ko»»te es ihren übrigen Sclavme» »icht besser elgehen. Gleich einem electrische» Strahle machte sich die negative Wirkung des Geldmangels in allen Nuauceu menschlichen Kunstfleißes fühlbar; überall war gehäufte Arbeit und vielzählige Arbeitermasse den geringfügigsten Erfolgen, und folgerecht den, uiigenügeiidsten Lohne der Beschäftigte» gegeiiüber gestellt Denken >vir uns den Betrieb sämmtlicher industriellen Modalitäten eines Landes auf dein großartigen Fuß der Mühle von St. Maure, so könnte mit leichter Mühe jeglichem Arbeiter ei» wlmscheuswertheZ Loos bereitet werden; das Verhältniß der Gesammtproduction des Staates wäre dann in Anbetracht der beschäftigten n»d folglich zu be-theilenden Arbeiter ein mehr als genügend großes. Diese» müßte ein bedeutender Lohn, so »öie dein Eapicalir stei, ei» höchst annehmbarer Gewinn zu Theil werden. Leider gleichen selbst heut zu Tage noch nicht alle Mühlen denen von St. Maure, und sind die Werk< statten französischen Kunstfleißes uoch nicht so vervollkommnet, a>5 sie eö seyn kön»te». Noch fehlt sehr V<-, deutendes an jeuer Capitalshöhe, welche allei» u»s in . Stand setzen könnte, alle Arbeicverlangeude linccr gleich l trwünschtei, Bedingungen zu beschäftigen. Mic der Her« 5 stellung eines so günstige» Verhält»isses zwischen der , nöthigen Fondsmenge nnd der großen Arbeiterzahl geht cs uns wie jenen wandernde» Israelite,, mit dem gelobten Lande; trotz aller sehnenden Hoffnung liegt die Erfüllung in weicer, blauer Ferne. > Abgesehen vo» den neuen Entdeckungen, mit welchen der menschliche Erfindungsgeist fortwährend die Ge« e sellschafc bereichert, würde sich schon bei dein jetzigen t Stande technische» Wissens die Möglichkeit nnendlich ; besserer Becheiliing unserer Arbeiter mit den Erzeug.- , »issen ihrer Thätigkeit eröffnen, wen» nur des Geldes .- »,ehr wäre. Wir lassen einige approrimatwe Angaben r folgen, als geistige Ruhepuocte in der weiten Steppe r der Speculation. A« I» kleinen Schmiedeessen arbeiteten nicht nur die Zeitgenosse» Homer's und der 3lömer, sondern auch die in der Kunst um so viel vorgerückteu Eisenarbeiter des Mittelalters. Heut zu Tage werde» dergleichen ?lr-beiten, so wie die unendlich mehr Vollkonnnenheit er--fordernde» Operationen des Walzens und Streckens in riesigen, thurmarcigen Hochöfen vorgenommen, in welchen jedoch der Kraftverbrauch eines einzigen Menschen mehl' leistet, als sonst die Summe von dreißig. Wir sehen a!so die menschliche Productivkral't im Fache der Eisen» Industrie seit 5 — 6 Jahrhunderten um's 3l)fache zu Gunsten der Capitalsmacht gestciaert. Wenden wir unsern vergleichenden Blick a»f die Erzeugung bedruckter Kleiderstoffe, und betrachten bloß die Baumwollspinncrei, wie selb« vor wenig Jahren noch die Spinnerinen Ostindiens, und bis zum Jahre 1769, vor der Erfindung Arkwright's, selbst jene Europa's betrieben. Vergleichen wir deren Leistungen mit denen, welche die großen Mannfacturanstalte» Mühlhausens oder Manchesters mittelst der doit gebräuchlichen Spindeln erziele». Die Tagesmühe einer tüchtiae», nach alter 'Art arbeitenden Spinnerin leistete die Halste des Resultates einer jetzt gewöhnliche» Spindelarbeit; die Verwendung eines einzigen Menschen genügt für wenigstens >60 Spindeln. Dil'ch die Wunderthätigkeit des Geldes ist also der Wunsch des Aristoteles zur verkörperten Wahrheit geworden; die Spindeln bewegen fich selbstständig, und den» Menschen liegt nur ob, sie zu überwachen. Kraft des Capitals hat also in diesem Zweige menschlicher Thätigkeit di, Productivmachc sich wenigstens im Verhältnisse wie l : ll2l) gehoben. Konnte ich also nicht mit vollem Rechte dem Gelde geheimnißvolle Kräsie zuschreiben? Gleicht sein Zauber m'cht mindestens dem fabelhaftem Wirken des alten Merlins, oder ähnlichen mythischer Wunderthäter? Der Gebrauch der Maschinen, also mir anderen Worten: die abermalige Kraft des Capital), hat in der Flachsspinnerei eine Umwälzung herbeigeführt, durch welche die Productivkrafc des Menschen im Verhältniß von 1 : 250 gesteigert wurde. Welches Verhältnis; müßte man endlich zwischen der Zugkraft des, eine Locomotive leitenden Maschinisten, und jener des armen Indianers aufstellen, welcher zu de» Zeiten Mo» tez um a's in Mexiko, oder unter den Inka's in Peru die Stelle des Lastpferdes, welches die Nacur dem amerikanischen Continent versagt, mühselig vertreten mußte? Ungeheneres leistet der Eiste mit Hilfe der enormen Caoitalsanlage, welche den, Bau der Eisenbahn und der Anfertigung ihres Materials gewidmet worden; der Andere kannce die Ca-pitalhilfe nicht dem Namen nach, wenn man nicht die Lianenficchle als solche anschlagen will, womit er die Last auf seinen« Nucken befestigte. Ich drücke m>ch je--doch schlecht aus, wenn ich von solcher Ärmlichkeit, im Sinne de> Vergangenheit spreche; sie drückt auch noch lastend aus die Gegenwart. Noch schleppen die India-ner in den Cordillerel» schwere Holzlasten anf dem eigenen Rücken, und um nicht so weit zu gehen, sehen wir nicht, wie Manner und Weiber in den Alpen und Pyrenäen die Getreide- und Heuernte von den höchsten Bergeshöhen in ihre Thäler auf dem Rücken cranspor. tiren, wie sie den mühsam erzeugten Dünger aus den Tiefen wieder auf die Bergesgipfel schleppen; wie sie endlich in unermüdlicher Ameisenthätigkeit die von den Frlstn durch Waldsiröme herabgeschwemmte Dammerde durch neu hinauf beförderte ersi-tzcn? Es kann also kein Zweisel obwalten, daß die Verbesserung des Schicksals der Bevölkerung von der Stei< gerung des Capitals abhängt, oder besser gesagt, von der Entwickelung aller, was immer für Namen habenden Capitalien, mit Einschluß desjenigen, txis dem Men. schen selbst innewohnl, das an de» Fingerspitzen haftet, oder in» Kopfe und selbst im Heizen des Arbeiters sei.-l'«n Sitz hat, wozu technische Geschicklichkeit, die Lust an der Arbeit, so wie das rege Interesse an dein Ge- deihen der Gesammtunternehmung anf's Wesentlichste gehören. Damit wolle» wir jedoch keineswegs gesagt haben, das: durch die C^.pitalsverniehrung allein alle» Übeln abgeholfen, allen Wunden Heilung a/brachc wer-den töune. Wir wissen, das; auch die Erfüllung noch ganz anderer Bedingungen unumgänglich nöthig sey. Soll die größere Capitalsmenge nützliche Verwendung finden können, so muß allch die Summe des menschlichen Wis sens denselben Progressivweg einschlagen i es har der Geist der Gotteserkenntniß den Keim zur umfassenden Verbrüderung in unsere Herzen gepflanzt; diese Ver-brüderung muß in Zweigen lind Wurzeln das practische Gesammtleben der Nationen umfassen. Das erste Grundgesetz der schassenden Gottheit heißt harmonische Übereinstimmung der anscheinend he-terogenen Thätigkeiten; diesem Gesetze wiid auch der Gang der Civilisation, in seinen anscheinend verworre-neu lind complicirren Bewegungen Folge leisten müssen. Nur dann werden daher wahrhaft großartige Fortschritte eines Volkes ermöglicht, wenn solches nicht eine einseitige Richtung einschlägt, sondern in majestätischen Massen alle zum Centrum führeudeu Wege betritt. So wird, bei dem jetzigen Zustande Europa's, eine Nation unmögüch bedeutend größere Reichthümer erlangen, ohne daß sich gleichzeitig das Gebier ihres praccischen und abstracten Wissens beträchtlich erweitere; eben so würde die Civilisation absolute Rückschiitte in einem Lande! machen, in welchem man jenes religiöse Gefühl, das! uns den Nächsten wie uns selbst lieben heii)t, zu beschränken und zu unterdrücken suchte; wo solches geschähe, da würde» Nebel die Geisteshelle umdüstern, und die ^ Capicalskrasc nicht wachsen, sondern in schleuniger Ab- ^ nähme hinschwinden. Ich schließe mit einer Bemerkung über jene fran- , z'ösische Republik, welche unsere Väter a>n l<1. August, mit Enthusiasmus begrüßen, um sie am 18. Brumaire zu Grabe zu tragen. In vielartigen, und doch sammt-^ lich wahren Formeln ließe sich die eine Ursache ihres « Sturzes umschreiben. Forscher, denen an klaier Dar» ° stellung des Urgrundes historischer Begebenheiten gele» z gen, werden mir mir vielleicht folgende Formel genügend ' finden. „Die Regierungen, welche damals in bunter Reihenfolge au das Staatsruder gelangten, hatten aus Unkenntnis;, oder überwältigt durch den Drang der Zei-cen, das staatliche Capital nicht nur nicht zu vcrgrö->! ßern, sondern selbst dessen Abnahme nicht zu verhindern 5 gewußt." Es mag Formeln geben, die den Sturz UN' serer erstell Republik auf hochtrabenderen: oder philosophischerem Wege erkläre»; unserer muß man wenigstens daö Vcrdicnst genauer Umgränzung und scharfer, ursachc licher Bezeichnung zuerkenne». Unsere erste Republik konnte also die der Nation gemachten Versprechungen »icht erfüllen, weil ihr die physischen Mittel zu solchem Zwecke fehlten; au ihre Stelle trat bekanntlich der krasseste, von der Geschichte »ic'/l strenge genug zu richreude Despotismus und doch hinterließ sie bei ihrem Abtreten vom Wcirschanplatze in der Brust der Menge kein schmerz» lich Bedauern. Nur jene höhern Nature», die al) hellsehende Freunde des Fortschrittes in der Freiheit das höchste Lebensgut erkennen, nur diese schickten ihr den sehnenden Blick in das weltgeschichtliche Grab nach. Vieles bleibt noch über die Beziehungen des Capitals zu der Verbesserung menschlicher Zustaude zu sahen übrig, und öfter werde ich daranf noch zurückkam-men müssen. In so fern es in einem freien Lande der Regierung zusteht, sich in die Bcwirthschaftung der Capitalien einzumischen, stehen ihr verschiedene Maßregeln zu solchem Zweck zu Gebote. Solche habe» cnt^ weder unmitcclbare, oder entfernter liegende Wirkung zur Folge. Sobald ich über die Organisation der Arbeit sprechen werde, soll beiden Modificationen umfassende Behandlung zu Theil weiden. Überflüssig elscheint fast die Bemerkung, daß die Art der Beiheiligung der Arbeiter an den Productions-Ergebnissen in unsern Besprechungen oben au stehen müsse. Das Loos Frankreichs ^as Loos Frankreichs, die nächste Zukunft Europa's ist in diesemAugenblicke schon entschieden. Noch können die Stimmen nicht alle gezählt, das Resultat der Wahl nicht veröffentlicht seyn, aber in den Urnen liegt bereits das Geheimniß, lind wir wissen nicht, ob es glück.- oder unglückspendend daraus hervorgehe. Es ist eine entsetzliche Tragödie, wie tief ein Volk sinken könne, wenn zwlsche» einem Cavaignac und einem i5onis Napoleon auch nur ein Schwanken Statt finden kann; zwischen eincm Manne, der im Juni Frankreich und E.iropa von den Gräueln eines entmenschten Radicalismus gerettet, der mit der Weisheit eines gewiegten Staatsmannes den Frieden Europa's erhalten und der Republik d>'e Möglichkeit eines Fortlcbens gezeigt, und eincm Menschen, der durch nichts als zwei Albernheiten oon sich reden gemacht hat. Aber die monarchische Ioee ist in Frankreich so fest gewurzelt, daß man es lieber wagen will, eine» Buonaparte zum Präsidenten z>.i wählen, weil man auf seine Eitelkeit zählt, daß er die Monarchie, wen,, auch als Kaiserreich wieder herstellen »rerde, als daß man Cavaignac wähle, der ehrlich genug scheint, Frankreichs Washi ngton werden zu wollen. Man will eine Puppe, mit der man spielen kann, und har doch nicht den Muth, die Karten offen hin;uleqen. Man sch„t sich nach und scheut die entschiedene Erklärung : Wir wollen die Monarchie! Frankreich stellt sich ein trauriges wslmmnium i>.'m-littl-tuli» aus, denn es hat nicht den Mnth zu erklären-Wir sind im Februar überrunmpelt worden. Die großen Chancen, welche Louis Napoleon hat, sind nur Chancen für die Monarchie; wer für i.)n stimmt, ist ei» Gegner der RepubÜr', und doch wählt man fiir die Nevllblik! Wie winde man selche Halbheit in Deutschland „ennen? Oder glaube» die Anhänger der Monarchie, dcrUbergang durchLouisBo u apartew^-de ein ruhiger, kampfloser seyn? Gewiß nicht! Wenn also der Kampf unausweichlich, warum ihn hinausschieben, und mit ihm j'.'nen Znstand der Ungewißheit, an welchen, Europa schon seit 10 Monaten zu Grunde geht! Man wirft den Deutschen politische Unmündigkeit vor; die Franzose» der Jetztzeit trifft dieser Vorwurf weit schwerer — denn die Deutschen wissen wohl, was sie »vollen, allein sie wissen »iclil, wie sie es sollen. Der Deutsche ist nur um die Mittel verleg?», um so mehr, da die theoietischc Negierung in Frankfurt das Erenipel nicht löst, und die Putsche alle mißlingen. Man sagte immer: der Deutsche überlege und der Franzose handle — in den letzten neun Monaten war es unigekehlt — da haben die Deutschen zu wenig übei> legt, lind die Franzosen gehen nüt solchem Raffinement zu Werke, daß sie es vielleicht anch in der That noch dahin bringen, ohne eine Resolutionen die Monar,» chic hineinzuspringen. Europa will Ruhe! Das .ist der sehnsüchtige Gedanke, der von W.'st nach Ost zieht ^ und Europa will Ruhe, tönt eö ihm von Süden entgegen. Das gelungene Experiment in P^enßen beweist es nenerdings, daß am Ende doch nichts so practisch ist, als der schlichte Verstand dcs Volkes. Wo es sich darum handelte, die wahren Interessen zu vertheidigen, da stellt am Ende Jeder seinen Man». Und dahin mußte es kommen!__Mau mußte so viel des Unsinnes z» Markte bringen, daß am EndL das Volk die falschen Propheten selbst entlarven konnce. Wenn Rom, das i/inen 6. October bereits anch hatte, und hoffentlich auch seinen l. November haben wird, zur Vernunft wird gebrachr sey», we»n Italien nicht mehr der Herd des Auswurfes vo» gan; Europa ist, dann treten die große» R^ollilionen alle ii: den Hin«-tergrund, den» Frankreich hat seine Rolle an Deutsch» land abgetreten und Deutschland —> will Ruhe. (Österr. Corresp.) Verleger: Issnaz Alois Kloinn,ayr. — Verantwortlicher Nedactenr: Leopold Kordesch.