Gfttiftlrtrunq: N,r»an«gasse Kr. 5. SrftMn Nr. *1. k*trr*rbt». tflgita Hatt der Vom- s. iWn- tlj( jon 11—U litt Gerat. H Matritm iintn »tchl Utf• iMtfcea. Rosimloit St», i»--»««» m*t btuKTASti««. ■■t M> (ffrnaltiiisl gftica •m* ihrj Ist fciOiq'i •<*-irt'I n «rhnjrra •n Bittet solamm l'tat-saAIuf. »I« .l> «kkc (B*At" ttfW* i*f! ttutatct ueb Caai*t«( *•# twrf««cB-*or.H *.**. Vrrwnltuig: »tathautgasse «r » THtnbo «t. *1, tiitrartM. VezugSbedmpwze» Dxt« tte ?«» tq>|K i *lrr:cf;«trlg . . .» , » »•IMCbvte ....»»«» •aiutdtrig. . . . K IS'» fat illll mli jatttt»| ia( H»«> ! Mbn.l!,-» . . . . » I I« BlntdliUrti . . . K t -tMIMcttn) Mdg . . . r i*- »iitl «ulltst rr»bj«a M M( fkio9#,]tbu6i?n um »ututinr« •infrirttcit Muimtct* «tlttn MI |«< WifefltSlu Ar. 21 Gilll. Lamstag den M. Würz 1915 40 Jahrgang. Der Weltkrieg. Die Aussassung, daß der Krieg in die ent-scheidende Knie eingetreten sei, wird durch eine Reihe von Meldungen bestätigt, die deutlich erken nrn lassen, »aß sowohl die militärischen Bewegungen der Entscheidung ziemlich rasch entgegenreifcn, daß aber auch in diplomatischer Beziehung eine endgil» tige Klärung der Lage schon in nächster Zeit zu er« warten ist. Wie dänische Blätter aus London melden, be-deute die Beschießung der Dardanellen die Einlei» tung einer großen allgemeinenAngrifsSbewegung des Dreiverbandes, die auf allen Linie» mit größtem Nachdrucke einsetzen und „bis zum letzten BluiS tropfen durchgeführt werden toll." — Daß man das in England wünscht, ist leicht erklärlich, allein od die Ausführung diesem Wunsche entsprechen wird, bleibt abzuwarten, da die Lage im Westen und im Osten einem solchen „großen Schlage" nicht günstig ist. Dir starken Verluste der Russen in den letzien Wochen fallen da nicht minder ins Gewicht, als die Ver»cheru»gen französischer Blätter, daß Josfre eist im Sommer die neue große Offensive unternehmen könne. Aus iTft Londoner Meldung geht aber das eine hervor, daß man in England die ganze Hoffnung auf die nächsten Ereignisse auf den Kriegs-schauplätzen setzt und der Ueberzeugung ist, daß der Sieg des Dreiverbandes jetzt oder nie mehr errun-gen werden kann. Gleichzeitig hat der Dreiverband «der auch venucht, durch Aufwerfung bcr Darda nellenfrage die Neutralen im Südosten und im Süden zu einer Stellungnahme, beziehungsweise zur Teilnahme «n dem Kriege an seiner Seite zu zwingen. Ea war das die l'tzie Karte, die der Drei« verband diplomatisch' auszuspielen hatte, allein der Streich war nicht genügend vorbereitet. Die Mög-lichkeit, daß die Dardanellen durch die engliich-fian-züsische Flotte durchbrochen und Konstannnopel uu-mittelbar bedroht werden würde, bat allein nicht ge-nügt, nm die an der Mittelmeerfrage interessierten Kpitztt und spione. (Die russische Geheimpolizei im Kriege.) Rußland halte im Frieden schon ein wcitver-zweigte» Spionagesystem angelegt. U bei all Hai der rollende Rudel eine große Rolle ge'pielt, in Polen wie in Galizien und in Preuße». Ruisiiche Offiziere beweqien sich ganz ungeniert in allen Siädten nahe der Grenze um „Einkäufe zu machen" oder um in einem besseren Restaurant „e »mal europäisch zu s; eisen". Einleuchten» genug klang das ja. Zeder, der die entsetzliche» Nester kennt, in denen die russi-schen Grenzlruppeu in Garnison stehen, wird er-messen könne» — wie sehr sich ein Oifizier — und sei's ein Russe — danach sehnen muß, wenigstens hin und wieder in einem guten t.'okal zu speisen und sich in einer sauberen, ordentlichen Umgebung zu be-wegen. Selbstverständlich wurden nun diese — häufig sogar in Uniform unternommenen -— Besuche zu Kundschafterzwecken benutzt. Oft genug ist beobachtet worden, wie russische Offiziere höchst ungeniert Kar. len hervorzogen und vom Eisenbahnwagen aus das Land studierten. Wiederholt mußten die deutschen Truppen bei den Kämpfen in Ostpreußen merken, daß sie ringsum von Spionen umlauert waren. So kam e« des ifteren vor, daß bestochene Windmüller mit den Mühlenflügeln, ja sogar mit Winke, flaggen, den Russen Signale gaben. Natürlich haue dieser „Sport" meist ein sehr schnelle» Ende: im Handumdrehen saß ein Granatschuß in der Mühle oder der Müller »urde von den deutschen Soldaten kurzerhand „an die Wand gestellt" . . . Mit Spionen aller Art Neutralen zum Eingreifen zu bewegen. Es war im Laufe der Pariser und Londoner Verhandlungen der leitenden französischen und englischen Minister mit dem russischen Finanzminister Bark nicht gelungen, zwischen den Dreibundmächten eine Vereinbarung darüber zu erzielen, was mit Konstantinopel im Falle seiner Einnahme »u geschehen hätte. Sasanow und Gorewykin verkündeten infolgedessen, daß Ruß-land von Konstantinopel Besitz ergreifen müsse, während England offiziell für die Jnternationalisierung Konstantinopels eintrat und in diesem Sinne auch den früheren griechischen Ministeipräsidenlev Veni-zeloS infolmirite, englische Blätter aber keinen Hehl daraus machten, dag Konstantinopel für England ein zweites Gibraliar werben und so daS Mitiel-meer zu einer englische» See machen müsse. Als nun im griechischen Kronrate über die Stellung Griechenlands zu der Daidanellenfrage entschieden weide» sollte, war Penizelo« nicht in der Loge, eine solidarische Bürgschaft de» Dreiverbandes betreffend die E.füllung der griechi chen Wünsche hinsichtlich Konstantinopels vorzuweisen; er hatte nur ein Ver-sprechen Englands, da» aber mit RütfrtU aus die Haltunz der englischen Press.' und die Politik Englands in Aeghpten für keine genügende Bürgschaft gehalten wurn. — So ichlug zunächst in Athen das Un!ernehmen des Dreiverbandes fehl, und wenn auch, trotz der Bildung des Kabinetts Ganari», das letzie Wo»t noch nicht gesprochen sein mag, so hat der Rückteitt VenizeloS doch bewiesen, daß auch Griechenland, das in dem Dardanellenspiel zunächst in Betracht kam, sich nicht so ohne weitere« in den Dienst deS Dreiverbandes spanne» läßt, landein lediglich nach Maßgabe seiner Interessen handelt. Man kann deshalb der Gestaltung der Dinge auch auf diplomatischem Gebiete in der nächsten Zeit mit aller Ruhe entaegenlehen Die Krise ist in voller Entwicklung und es ist Grund zu der Annahme vorhanden, daß ihr Verlaus auch die Entscheidung aus militärisctem Gebiete im Sinne unserer Erwartun-gen beschleunigen werde. wurde kurzer Piozeß gemacht. Und jetzt hat der russische Nachrichiendienst auf dieser Front lange nicht mehr die Ersolge zu verzeichnen wie srüh«. — Da außerdem aus seilen unserer Gegner nur sehr wenig Flieger vorhanden sind, die russische Kavallerie aber auch in diesem Kriege als Späher-tr»ppc vollkommen versagt — genau to, wie im Mandschureikliege — hat die russische Heeresleitung wenig Nachrichten bekommen, ein Vorteil, der in den großen Kämpfen um PHIkallen, Stallupönen, Lyk und Grajew sehr zustatien kam. In Polen ist der russische Nachrichtendienst un-gemein entwickelt. Besonders bedienen sich die Russen mit Vorliebe polnischer Kinder, die mit alle, hanb Kram handeln und natürlich sehr viel weniger aus-sallen. als erwachsene Leute. Sie lungern überall in und hinter der Front herum und melden, was sie ge'ehen haben. Ferner werden als Spione mit gutem Erfolg verwende«: Psarrer, Fö'ster, Gutsbesitzer, Kiämer, Gendarmen in Zivl. Fabrikspolizisten, Spitzel und Geheimagenten, die im Fiieden dazu da waren. daS polnische Volk zu überwachen, HauS-knechte, Stadlwächter, Schullehrer und Gemeinde» schre-ber, alles Personen, die in der Gegend wohl-bekannt sind und daher wenig aussallen, Auch ms schöne Geschlecht spielt eine gioße Rolle. So hielten sich lange Zeit einige Sängerinnen im Hotel-Varietce einer kleinen polnischen Stadt aus und suchten Ver-kehr mit Osflzieren. Es stellte sich heraus, daß die Mädchen im Dienste dcS russischen GeneralttabeS standen. — Besonders zum Ueberbringen von Nach-lichien zeigten sich die Weiber geeignet. Töchter von Popen, Kirchendienern und Lehrern ü ermittelten die Gegen Frankreich. 10. März. Die amtlichen Berichte aus dem deutschen Haupiquarticr lauten: Die GesechlStätig» feit war durch Schnee und sterken Frost ringe» schränkt, in den Vogesen sogar fast behindert. Nur in der Champagne wurde weiter gekämpft. Bei Souain blieben bayrische Truppen nach langan-dauerndem Handgemenge siegreich. Nordistlich von Le MeSnil drang der Feind an einzelnen Stellen vorübergehend in unsere Linien ein. Zn erbitterte« Nahkampfe, bei dem zur Unterstützung heraneilende sranzömche Reserven durch unseren Gegenstoß im Angreisen verhindert wurden, warfen wir den Feind endgiltig aus unserer Stellung. 11. März. Ein englischer Flieger warf über Menin Bomben ab. Erfolg hatte er nur mit einer Bombe, mit der er sieben Belgier tötete und zehn verwundete. Die Engländer griffen gestern unsere Stellungen bei Neuve-Ehapelle au; sie drangen an einzelnen Stellen in das Dorf ein. Der Kamps ist noch im Gang«. Ein englischer Vorstoß bei Givenchy wurde abgeschlagen. In der Champagne richteten die Fianzosen zwei Angriffe gegen den Waldzipel östlich von Souain aus dem sie vorgestern geworfen waren. Beide Angriffe wurden blutig abgewiesen. Die Kämpfe um den ReichSackerkopf in den Bögest« wurden gestern wieder aufgenommen. Der Abschluß der Winterschlacht in der Champagne. Mit den in den letzten Tagen gemeldeten Kämpken ist die „Winterschlacht in der Champagne" soweit zu einem Abschlüsse gebracht, daß kein Wie» derausflackern mehr an dem Endergebnis elwaS zu ändern vermag. Die Schlacht entstand, wie schon am i?. Februar mitgeteilt wurde, aus der Absicht der französischen Heeresleitung, den in Motoren hart bedrängten Russen in einem ohne jede Rücksicht auf Opier angesetzten Durchbcuchsversuche. als dessen nächste« Ziel die Stadt Veuzier« bezeichnet war, Entlastung zu bringen. Der bekannte Ausgaiig der Nachrichten nach Warschau. Auch Kinder leisteten häusig Bi'tendienste Besonder« tun sich die Mitglieder der Ochrana (geheime politische Polizei) hervor. Diese Spitzel, die im Frieden das Vo!k überwachen, aushorchen und bedrücken oder gor als Lock'pitzel tätig sind, leisten als Spione vorzügliche Dienste. Sie bleiben, wenn sich die Russen zurückziehen, in den Siädten und Döifern, um zu spionieren. Kein Menich. und sei e« der unglücklichste Zude, wagt es. einen solchen Mann anzuzeigen: man süichtet die Ochrana Man sürchiet, die Rusfen könnten zurückkehren und die Ochranaleute könnten dann grausam Rache neh-men . . . Nicht mit Unrecht, denn Polen und Juden, die un« bei unserem ersten Vormarsch in Polen be-hilslich qewesen waren, wurden von den Spitzeln bei Rückkehr der Rüsten angezeigt und massenhaft abgeschlachtet und gehängt. Dabei gab es Gc-meyel, die fast die Pogrome von Kischmew in den Schatten stellten . .. Die Ochranaleute führen über die Feinde Ruß-land« förmliche Listen. Zn Galizien hetzen sie die ruihenifche Bevölkerung gegen Deutsche und Oester-reicher auf, versprechen im Namen de« Zaren die Äuiie.lung de» Großgrundbesitze« unter die Bauern und preisen den Zaren als t'tsreier aller Slawen. Snderseit' Ingen sie dem leichtgläubigen, u»gedil» deien Volk vor, der deutsche Kaiser und der Kaiser von Oesterreich beabsichtigen nach dem Kriege wieder die Frone sür alle slawi'chen Bauern einzuführen. Sie verteilen Proklamationen, arbeiten mit Be« stechung und vor allem immer wieder mit der schrecklichen Drohung, mit dem Gespenst, vor dem Im Kampfe nordwestlich v«n Ostrolenka blieben un-ere Truppen siegreich; die Rnsfen ließen 6 Osfi-ziere, 900 Mann und 8 Maschinengewehre in un-feren Händen. Unfere Angriffe nördlich und nord-westlich von PraSznySz machten weiter Fortschritte. Im Kampfe nordwestlich von Rowe Miasto machten wir wieder 1660 Gefangene. Die amtlichen österreichischen Kriegs» berichte. 10. März. An der Front in Ruffischpolen herrscht auch weiter lebhafte Gefechtstätigkeit. In Westgalizien wurde das von unferen Truppen süd-lich Gorlice eroberte Gebiet noch erweitert. Ein an» schließender Schützengraben des Feindes wurde er-stürmt. Ueber 200 Mann Gefangene gemacht. Bei günstigen Sichtverhältniffen hatte gestern in einigen Abschnitten der Karpathensront unsere Artillerie durch gute Wirkung sichtlichen Erfolg. Eine nahe vor den eigenen Stillungen liegende Ruckenlinie, die von feindlicher Infanterie besetzt war. wurde insolge des flankierenden Feuer« unserer Artillerie flucht-artig geräumt und erlitt hiebei der Feind im wir-samsten Schrapnellseuer sehr schwere Verluste. Bei Eroberung einer Stellung in dieser Front wurden 300 Mann gefangen, viel Kriegsmaterial erbeutet. Vor unseren Stellungen in Südostgalizi'n herrscht im allgemeinen Ruhe. Nördlich Nadworna wurde ein Vorstoß schwacher feindlicher Kräste ab' gewiesen, gleichzeitig an anderer Stelle mehrere seind« liche Bataillone, die gegen die eigene Front vorge-gangen waren, zurückgeworfen; in der Verfolgung 190 Mann gefangen. In der Bukowina hat sich in der letzten Zeit nichts ereignet. Am nörd-lichen Prnthufer bei Czernowitz fanden nur unbe-deutende Plänkeleim statt. 11. März. Die in den letzten Tagen in Ruf» sischpolen und an der Front in Westgalizien bei und südlich Gorlice eroberten Geländeabschniite sind fest in unserem Besitz. Versuche de« Feinde«, einzelne Stützpunkte wieder zurückzugewinnen, scheiterten durchweg«. Neuerlicher starker Schneefall in den Karpathen hat die GefechtStStigkeit sehr behindert. Tr»tz dieser ungünstigen WitterungSverhältnisse hiel» ten an manchen Teilen der GesechtSsront Kämpfe an. So wurde bei Besitznahme einer Höhe der Geg-ner, mehrere Kompagnien stark, zurückgeworfen, zwei Offiziere und 350 Mann gefangen. Einzelne Nachtangriffe de« Feindes wurden uuter Verlusten des Angreifers zurückgeschlagen. Den vor einigen Stellungen nördlich Nadworna zurückgeworfenen feindlichen Kräften wurden in der Verfolgung noch weitere 230 Mann an Gefangenen abgenommen. Im übrigen an dieser Front sowie in der Bukowina Ruhe. Der Seekrieg gegen England. Vier britische Dampser vernichtet. Die englische Admiralität meldet: Der britische Dampser „Tawgistaa" ist bei Scarborought to»pe> Rummer 31 diert worden. Von den 38 Mann der Besatzung wurde einer gerettet. Der Dampser „Blackwoo»" mit 17 Mann Besatzung wurde bei Hafting«, der Dampfer „Prinzeß Victoria" mit 34 Manu Lefatzung bei Liverpool toipediert. Die Besatzungen der beide« letztgenannten Dampser wurde gereitet. Die Torpe» dierung sämtlicher Dampfer erfolgte morgens Der von der englischen Admiralität gechartele, mit Kohle« von Neu Castle nach Gibraltar bestimmte Dampfer ..Beethoven' der Reederei Jennesog Taylor Eo. i« Sunderland ist am 7. d. m Dover gesunken. Die Mannschaft wurde bis auf 2 Man« gerettet. Da« Schiff war entweder auf eine Mine geraten oder torpediert worden. Ein deutsche« Unterseeboot versenkt. Einer amtlichen Bekanntmachung der britischen Admiralität zusolge ist da« deutsche Unterseeboot «U 8" durch den englischen Zerstörer „Ariel* ge-rammt und zum Sinken gebracht worden. Die Be-'atzung wucde gerettet. Reun britische Schiffe überfällig. DaS „Hamburger Fremdenblatt' meldet auS Rotterdam: Zwischen dem 1. und 0. d sind neun aus der Fahrt England—Holland und England— Skandinavien begriffene engl.fche Dampfer überfällig geworden. Die Londoner Reedereien schränken weiter-hin die Annahme v>)n Frachtstücken nach Holland und Skandinavien ei». Der Flottenvorstoh gegen Antivari. Unser jüngster Flottenvorstoß vor Antisari vo» 1. auf den 2. d hat in mehreren Blättern eine ganz unrichtige Darstellung gefunden. Diesen aus der Au»-landepreffe übenlommenen Berichten sei der folgend« authentische Bericht gegenübergestellt: Am 1. d. um halb 3 Uhr früh sind drei unserer Torpedoboote, begleitet von drei Zerstörern, in den Hasen von An-tivari eingedrungen und haben eine Abteilung gelaa-det, welche die in den Magazinen am Steinwol» gelagerten Vorräte in Brand steckte und zerstörte. Der für die raschere Laudung französischer Trans-Porte »eugedaule Holzmolo mit Geleisen und Kran-inlagen wurde dulch Sprengung vollständig zerstört. Die sogenannt« ^acht „Rumija", di« schon f«it Zah-ren nur zum Warentransport, seit Monaten aber namentlich zum Schleppen von in Albanien mit Konterbande beladenen Seglern verwendet und diS-her bei unseren Aktionen ltets geschont worden ii't, wurde aus dem innersten Hafen he,ausgeholt und. da ftürmifcheS Wetter da« .iortführen verhindnte, vor der Hafeneinfahrt versenkt. Während dieser Vorgänge wurden unser« Fahr-zeug« eine Stunde lang nach und nach von fünf Batterien immer heftiger beschossen, aber nicht ge-t,offen. Die Torpedoboote habe« nur mit Maschinen-gewehren da» gegen sie und die gelandete Abteilung gerichtete Gewehrfeuer und außerdem zwei Waren- Seite 2 Mafurenkämpfe zeigt, daß die Absicht in keiner Weise erreicht worden ist. Aber auch der Durchbr»ch«versuch selbst dars heute als völlig und kläglich gescheitert bezeichnet werde». Entgegen allen Angaben in den offiziellen französischen Veröffentlichungen ist eS dem Feinde a« keiner Stelle gelungen, auch nur den geringsten nennenswerten Vorteil zu gewinnen. Wir verdanken dies der heldenhaften Haltung unserer dortigen Truppen, der Umsicht und Beharrlichkeit ihrer Füh-rer, in erster Linie dem Generaloberst v Einem, sowie den kommandierenden Generalen Riemann und Fleck. In Tag und Rächt ununterbrochenen Kämpfen hat der Gegner seit dem 1«. Februar nacheinander mehr al« sechs v»ll ausgefüllte Armeekorps und un-geheuerltche Massen schwerer Artilleriemnnition. eige-ner und amerikauiicher Fertigung — oft mehr als 100.000 Schüsse in 24 Stunde» — gegen die von iwei schwachen rheinischen Divisionen verteidigte front von acht Kilometer Breite geworsen. Uner-fchütterlich haben die Rheinländer und dir zu ihrer Unterstützung herangezogenen Bataill»ne der Garde und andere Berbän?« dem Ansturm iechssacher Ueber-legenheit nicht nur standgehalten, sondern sina ihm oft genug mit kräftigem Gegenstoß zuvorgekommen. So erklärt eS sich, daß, trotzdem es uch hier um reine Berteidigungskampse handelt, doch mehr als 2450 unverwundete Gefangene, da, unter 35 Offiziere, in unseren Händen blieben. Freilich sind un-sere ' Verluste einem tapferen Gegner gegenüber schwer: sie übertreffen sogar diejenigen, die die ge-samien in der Masurenfchlacht beteil.gten deutschen Kräfte erlitten Aber stc sind nicht umsonst gebracht. Dir Einbuße de« Feinde» ist auf mindesten» das Dreiiacht der unfrigen, das heißt auf mehr a»s 45.00» Mann, zu schätzen. Unser« Front in der Champagne steht fester al« je. Die französischen Anstrengungen haben keinerlei Ei»stuß auf den Verlauf der Dinge im Osten auszuüben vermocht. Sin neue» Ruhmesblatt hat deutsche Tapserkeit und deutsche Zähigkeit erworben, da« sich demjenigen, daS säst zur selben Zeit in Masuren erkämpft wurde, gleichwertig anreiht. Gegen die Russen. Bericht« de» deutschenHauptquartirr«. 10. März Ein erneuter Versuch der Russen, aus Augustow durchzustoßen, mißlang. Der Kampf nordwestlich von Ostrolenka dau rt noch an. Die Gefechte nordwestlich und westlich von PraSznySz nehmen weiter einen für u»S günstigen Verlauf. Ein Angriff von uns nordwestlich von Nowe Miasto macht Fortschritte. 11. März. Westlich von Sereje nahmen wir be« Russen 6üü Mann, 3 Geschütze und 2 Maschinengewehre ab. Ein erneuter DurchbruchSverfuch der Russen südlich von Augustow endigte mit der Vernichtung der dort eingesetzten russischen Gruppe». alle» zittert: „Wehe euch, wenn die Rusfen wieder-kommen (und sie kommen I) dan« w«rdet ihr alle gehenkt . . Meist sind diese Ochranaspitzel alte Soldaten, vielfach auch frühere Offizier«, wiffen als., in militärischen Dingen Bescheid. Sie stehen durch Mittelspersonen, zu denen merkwürdigerweise sogar viele Juden gehören, ständig in Verbindung mit den russischen Zentralbehörden. So erhielte« die Russen ständig wichtige Nachrichten, ja, sie ersuhren e« so-gar nach wenigen Tagen, wenn Stabsquartiere ver-legt wurden. Die Ochranaagenten verbreiten auch ständig falsche russische Siegesmeldungen unter der Bevölkerung. Auch polnische Gutsbesitzer u«d Industrielle, die «inrn großen Einfluß aus daS Arbeitervolk haben und den Deutschen viel'ach seindl'ch gesinnt sind, Hetzen gegen Deutschtand. Händler ziehen durch» Land und konspirieren mit den Russen, die polni-schen .Naiioualdemokraten" un» „Realisten" stehen gegen die Deulichen, Gelehrte und Redakteure nicht weniger. Kurz, wir haben einen schweren Stand, besonber» da die polnischen Grmeindebe-mten die Agitation gegen un» in der Hand haben, »erteilen sie doch die Lebensmittel an da« Volk Leider kann a« dieser Stelle nichts mehr über Einzelheiten ge sagt werden. Damit muffen wir b>« nach dem Kriege warten. Für heule gilt eS: „Augen und Ohren auf." l?iachdrucheuche zum Altar." „Mama l!' E» war ein Schrei der Empörung au« zwei Kehlen. „Nun, waS denn?" alterierte sich die Mutter, die eS nie verwinden konnte, daß ihre Aelieste s» unschön geraten und die sich immer gern tm Be-wußtsein der eigenen vornehmen Erscheinung sonnte. . Freßt mich bitte nur nicht gleich! Ihr kennt mich ja und wißt ganz gut, eS war nicht so bö« gemeint." Mana aber wandte der Taktlosen kalt tx» Rucken; ihre Schwester umschlang sie liebevoll Auch Hanna« Lippen zuckien. So war sie nun, die Mutter, unüberlegt, taktlos. "'Wiener 21 . f..,v /* Scite 3 lichter aus nächster Nähe mit einigen Granaten schössen und einen versenkt. Die Stadt wurde über-Haupt gar nicht beschossen. Don bei« Zerstörern in und vor dem Hafen wurde kein einziger «chuß ab-gegeben. Selbst die am Lande gelagerten größeren Venjinmenge» wurden wegen der Gefahr für zwei »ahe davor liegende Segelschiffe unbekannter Her funft nicht zerstört. Die von montenegrinischer Seite verbreiteten Schaudergeschichten von einer Beschießung der Siadt, von vielen zerstörten oder i» Flammen ausgegangenen Wohnhäusern, von der Menge der unter den Trümmern begrabenen und durch Schrapnell» gelöteten Bürger, insbesendere von Fruue» «sw, sind nichts als gehässige Erfindungen, wie solche jetzt von gegnerischer Seite mit Sicherheit zu erwarten waren. vom südlichen Kriegsschauplatze. AuS dem KriegSprefsequariier wird gemeldet: Aus Grund einer allerhöchsten Entschließung wurde dem Kommandanten der Balkanstreitkriste daS Recht eingeräumt, an MannschattSper'onen der ihm unter» peilte» deutschen Heeresköiper sür verdienstvolle Lei-stungen die silberne TaplerkeitsmedaiUe erster und zweiter Klasse zu verleihen. DaS Recht der Beilegung der goldenen Tapserkeitsmedaille hat sich das Oderkommando vorbehalten. Der Krieg der Türkei. Wie die Agence Telegraph-que Milli erfährt, haben die türkischen Truppen nach der vom Haupt« quartier gemeldeten Schlacht in Mesopotamien die Siädie Ahwaz und Ulaz besetzt. Der Feind, der v-llständig in die Flucht geschlagen ist, hat sich in der Umgebung von Lchuabie verschanz». Letzte Nachrichten. Österreichischer Kriegsbericht. 12. März. Amtlich wird ve»lautbar»: Die ei-tuation unserer Truppen in den neugewonnenen Stellungen in Russischpolen und Westgalizien hat sich weiter gefestigt. Angriffe des Feindes haben sich nicht mehr wiederholt. fei Jnowlodz an der Pilica brachte die eigene Artillerie gestern nach kurzem, heftigen Feuerkampf mehrere feindliche Batterien zum Schweigen. In den Karpathen wurde nach erbilter-»em Kampfe eine Onschast an der Straße CiSna— Bal'gro» genvmmen und die anschließenden Höhen im Lause des Tages während dichtem Schneegestöber vom Feinde gesäubert. Im westlichen Nachbar-abschnitt scheiterte unterdessen ein starker feindlicher Angriff. Art der übrigen Front in den Kaipaihen, sowie in Südostgalizien feine besonderen Ereignisse, da wahrend des ganzen Tages heftiger Schneesturm anhielt. Auch nördlich Ezernowitz herrscht Ruhe. Am südlichen Kriegsschauplatz hat sich seit längerer Zeit nichts ereignet. Unbedeutende Plänkeleien an der wonttnegriniichtn Grenze fanden stellenweise statt Schmollend betrachtete die Mutter ihre Tochter. Natürlich! Die hatten leicht, die Gekränkten z» spielen. Und warum? Was war an der häßlichen Szene Schuld? ManaS Eigensinn und stupide Kurz-pchligkeit. — Ach! sie seufzte und drehte sich in ihrer lebhasten Art energisch aus dem Absatz herum, daß das schwere Seidenl.eid rauschte. „Also ich gehe in daS Empfangszimmer, Willi> bald zu erwarten. Hoffentlich läßt er unS nicht »och fitzen." setzt, sie schon unter der Tür hinzu. „Unglaublich \" rief Hanna, als sich die Tür geschlossen. „Nimm'S nur nicht tragisch, Schwester» herz." Mana lächelte trübe. „Ich bin an Mamas Art gewöhnt, Hannchen " Die lehnte den Kopf gegen der Schwester Schulter. „Arme M>na. Und doch sällt'S Dir so schwer, «ns dem Haus zu gehen?" „Das nicht, Hannchen, nur.. „Sag'S nur heraus! Du kannst die dummen Erinnerungen nicht loS werden. Hast Du 'S denn »och immer nicht verwunden?" Die andere pießte die Stirn gegen das Fensterkreuz. Zin leise» Stöhnen schien ihre Brust zu heben. „ES ist nur — verstehst Du — grad' heute." „Arme Mana !" sprich Dich aus. Glaubst Du ich verstände Dich nicht?" Da umschlang die Aeltere die Jüngere auf. schluchzend. „Siehst Du, ich werde den Gedanken nicht loS. Damals — als ich jung war — als ich hätie glücklich sein können, denn ich wurde doch wenig peuS geliebt, hat man alles getan, mich von dem Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. 12. März. GroßeS Hauptquartier. Zwei seins-liche Linienschiffe, begleitet von ei»igen Torpedobooten, feuerten gestern aus Bad Westende mit über 70 Schüssen, ohne irgendwelchen Schaden anzu-richten. Als unsere Batterien in Tätigkeit »raten, entfernte sich daS feindliche Geschwader. Die Eng-linder, die sich in Nieuwe Eliopelle festsetzten, stießen heute nacht mehrmals in östlicher Richtung vor; sie wurden zurückgeschlagen. Auch nördlich von Nieuwe-Ehapelle wurden gestern schwächere englische Angriffe abgewiesen. Der Kamps in jener Gegend ist noch im Gange. In der Champagne herrscht im allge-meinen Ruhe. In den Bogesen war wegen heftigen Schneetreibens die GesechtStätigkeit nur gering. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich deS Augustower Waldes wurden die Russen geschlagen. Sie entzogen sich durch schleuni-gen Abmarsch in der Richtung Grodno einer völli-gen Niederlage. Wir muchlen hier über 4000 Gesängen?, darunter zwei Regimentskommandeure, und eroberten drei Geschütze und zehn Maschinengewehre. Auch aus der Gegend von Augustowo hat der Feind den Rückzug auf Grodno angetreten. Nordwestlich Ostrolenka nahmen wir im Angriffe drei Offiziere und 220 Mann gefanßen. Nördlich und nordwestlich von PraSznyez schritten unsere Angriffe fort. Ueber 3200 Gefangene blieben hier gestern in unseren Händen. Der Krieg der Türkei. Der Korrespondent der »Deutschen Tageszei-tung" meldet vom 11. d. neue schwere Verluste der Engländer in den Dardanellen. Mehrere englische Schiffe erlitten wied r erhebliche Beschädigungen und Berluste an Mannschaften. grr fltnfK Krir,; — ritt Kulturkampf. Humanität, geistige Verbrüderung, Jnternatio-nalisierung des Rechte»! Jahraus, jahrein hallte eS auf den internationalen Kongressen wieder von allen diesen Dingen, und heute? (£» war eine der großen Lügen, die dieser Krieg enthüllt hat. Die am lautesten al» die Apostel eines ne»en Welt-bürgertums gepredigt hatten, haben zuerst die Menschlichkeit mit Füßen getreten, sich als geistig Fremde erwiesen und schmählich alles Recht ge-brochen. In wenigen Tage» war vom Völkerrechte nur mehr ein Trümmerhaufe» übrig, und je länger der Krieg dauert, desto wilder reißt England alle Schranken nieder, die dem ZerstöruugStrieb bisher Mann meines Herzens zu trennen, nnd warum? Weil er der Mama nicht standesgemäß genug war. Heute, wo ich nur die Repräsentantin sein soll, soll ich Gott aus den Knien danken sür das große Glück, daß mich überhaupt noch einer will. Und ob es auch hinter mir wispert: die alte Schachtel l Der hätte auch eine Jüngere gekriegt — na, wahrscheinlich hat sie ordentlich Moneten — ich soll doch lächeln, stolz und bräutlich glücklich sein, soll mir die Haare fäiben und meinem Gatten Liebe und Dankbarkeit heucheln." „Mana, Mana. wie bitter Du bist und wie — ungerecht! Vielleicht wärst Du an des anderen Seite nur unglücklich geworden. Er ha» es nie zu eiwaS gebrach». Er soll kein guter Familienvater geworden sein." ,.Jch weiß es, Schwester. Sie haben es «uch mir zugetragen, und doch . . . Liebe »nacht einsaitig und gläubig — vielleicht wären wir doch glücklich geworden." „Vielleicht wirst Du'« auch jetzt." „In der VernunstSehe? Ja, gewiß, e« ist ja ein so großes Glück! Mach' nicht solch ängstliches Gesicht. Ich bin alt genug, um vernünftig zu sein — sehr vernüustig. Nur in dieser einen Stunde überwältigte «S mich. Hab' keine Angst — ich weiß, was ich meinem Gatten schuldig bin, ihm. Euch und der Welt. Undankbar soll man mich »ich» nennen. Ich werde meine Pflicht erfüllen. Mehr verlangt ja anet) Willibald nicht von mir. Still, da kommt sein Wagen. Gleich wird die Mama mich holen. O, sie wird sehr lieb sein, besonders mit ihrem neuen --chwiegersohn. Es ist ja auch so ein großes, großes Glück — mich doch noch an den Mann zu bringen!" _ selbst im Kriege gezogen waren. Vielleicht, daß der Pazifismus nach dem Kriege den Versuch macht, sich wieder zu erheben und das erstorbene Völkerrecht wieder zu beleben, allein eS wird vergebliche Mühe sein, weil der Krieg die Ursachen des Zusammen-bruches nicht beseitigen wird. Selbst der große deut» sche RechtSlehrer Franz von Lißt, der am längsten an den Gedanken eines, tzie ganze zivilisierte Welt umspannenden Menschheitsrechtes sestgehalien hatte, gesteht in seiner neuesten Schnst „Ein milleleuro-päischer Slaatenbund* (Sammlung .Zwischen Krieg und Frieden", 2. Heft, S. Hierzel, Leipzig, 80 Pf.) ein: „DaS alte Haus des die ganze Menschheit umfassenden Pazifismus ist zerfallen. Wir haben keine Lust, es wieder aufzubauen, aber in kleinem Raume wollen wir uns behaglich einrichten.' — An die Stelle der im bisherigen Völkerrecht unor-ganisch aufgehäuften Formen soll nach Lißt eine Organisation treten, deren Träger zunächst naturge-maß nur eine Gruppe gleichgestimmter Staaten sein kann. Die Formen deS bisherigen Völkerrechtes würden ausreichen, um den Besitzstand jede« Mit-gliede» zu sichern nnd die gemeinsame Abwehr gegen jeden Feind zu verbürgen und diese Verträge durch Gemeinsamkeit der Währung und deS MaßeS und Gewichtes sowie durch Vereinheitlichung de« VerkehrsrechlkS zu einem mitteleuropäischen Völker-recht auszugestalten. Dieser, Deutschland, Oester» reich Ungarn, die skandinawischen Länder, Holland, Italien und die Türkei und vielleicht auch Rumä-nie» und Bulgarien umsasfenden Staatenbund müßte nach Lißt ohne Rußland, wenn möglich mit Frank» reich und gegen England geschlossen werden, denn England ist die große Gefahr, die aller Freiheit und Kultur droht. — DaS ist auch der leitende Ge-danke zahlreicher Schriften, die in den letzten Wochen aus dem deutschen Büchermarkte erschienen sind. In seinen überaus anlegenden »Vaterländischen Verträgen" (Dietrichsche Verlagsbuchhandlung, Theo-dor Weicher. Leipzig) weist Professor Dr. Gustav Buchholz überzeugend aus England als den eigent-lichen Urheber des Krieges hin, auf dieses England, dos seit Jahrhunderten dieselbe sestlandsse>ndliche Politik macht, und in dem Buche „Die Vernichiung der englischen Weltmacht" (Wilhelm Borngräber, Berlin, 1*80 Mk.) kommt eine lauge Reihe deut-scher, skandinavischer und tüi kischer Gelehrter, Schrift-steller und Diplomaten zum Worte, um den Nach» weis zu sühren, daß die skandinawischen Länder, wie auch Italien und die Türkei, im gleichen Maße an einer Gestaltung ihrer Beziehungen zu Deutsch« land und Oesterreich Ungarn interessiert sind, die sie einerseits vor Rußland schützt, andererseits aber aus Englands brutaler Weltiyrannei erlöst. Nicht unerwähnt soll da auch die Schrist eines Hollän-der», ..Die Ursachen des großen Krieges" von D. K'.ay, bleiben (deutsche Uebersetzung van E. Heinecken-Lühring, H.DiffertS Buchhandlung. KottbuS. 30 Pf.), die beweist, daß man auch in Holland sich defjen bewußt ist, daß England bar j^der Fähigkeit, wirk» liche Kulturarbeit zu verrichten, durch Jahrhunderte alle Staaten und Völker, mit denen eS in Berührung kam. betrogen und vergewaltig» ha». ' Allein handelt es sich in diesem großen Kriege, in dem England unS Deutschen als daS böse Pnn-zip erscheint, wirklich nur um die AuS- und Ein-suhr von Wolle und Bananen, wirklich nur um materielle Interessen, wirtlich nur um den Welt-markt? Es ist bereits zu Beginn diese« Krieges wiederholt darauf hingewiesen worden, daß, so weit-umspannend auch die wirtschaftlichen Fragen sein mögen, über die entschieden werden soll, in ihnen die Bedeutung de« ungeheuren Ringen», deffen Zeu-gen wir sind, sich nicht erschöpft, sonder» daß dieser Krieg in seinem innersten Wesen «in Kulturkampf ist, ein Kampf zwischen deuifchgermanifchem Wesen einerseits und der Barbarei des russischen ZariSmu» und der absterbenden Kultur des Westens anderer« seit». Mit Recht äußert Prosefsor Buchholz Zweifel an der Behauptung Profeffor Lamp«echtS, daß in diesem Kriege sich auch die Auseinandersetzung de« westlichen Staatentums mit dem östlichen bereits vollzogen habe, allein der große GeschichtSschreiber leg« mit sicherem Griffe die eigentliche Ursache de» großen Krieges bloß, wenn er in seiner Schrift Krieg und Kultur- (7. Heft der Sammlung „Zwischen Krieg und Frieden", S. Hierzel, Leipzig, 1 Mk) die Bemerkung macht, daß in dem letzte» Jahrzehnte die geistige Haltung des Westens sich sehr bedenklich von der de« deutschen Volke« entfernt hat. Lamprecht entwirst in seiner Schrift ein wun-derbar geschlossenes Bild der kuliurellen Entwicklung des deutschen Volke» als völkiicher Gesamtheit, seit der Deutsche «uS seiner persönlich bürgerlichen Ab» geschlossenheit im 18. Jahrhunderte herauszutreten Serie 4 Jlummct 21 begann, durch das Zeilalter der „Empfindsamkeit", der individuellen Seelenanalyse sich zum „Klassizismus" erhob und dann durch die deutsche Philosophie zu einer durchdachte» Auffassung de« Ber-HSllnisse« des deutschen Wesens zu der Welt, wie sie inzwischen geworden war. gelangle. Gegenüber dieser organischen Entwicklung deutscher Kultur hat, wie Lamprecht bemerkt. England seit 1750 nichts Aehnliche« auszuweisen, und so konnte daS deutsche Volk, begabt mu dem Schatze einer geradezu ein-zigartigen innerlichen Gestaltung, in diesen Kiieg eintreten, an dessen Ende auch Lamprecht einen mitteleuropäischen Staatenbnnd erblickt, stark genug, um gemeinsame Kultur und gemeinsames Recht zu hüten. Weit auseinander sind die Wege Deutschlands und des Westen« gegangen, wie weit aber, das kommt erst dem Leser von Houston Stewart Cham-berlains herrlichen „KriegSaufsatzen" (F. Brück-mann, München. 1 Mk.) v>m vollen Bewußtsein. Hier fällt die nationale Verschiedenheit, die das Ur-teil eines Deutschgeborenen über Tngland und die Engländer deeinflußen könnte, weg und darum wirkt da«, waS Chamberlaiu über die Friedensliebe der Deutschen, über die deutsche Sprache und über Eng-land und Deutschland sagt, mit der vollen Wucht historischer Unparteilichkeit, mit der bezwingenden Gewalt lauterster Wahrheit. AuS der Tiefe cineS germanischen HerzenS hat da einer der größten Geister unserer Zeit unS Deutsche» ein Buch ge-schenkt, das un» da« Zeugnis gibt, daß wir rein in diesen Krieg gegangen sind und daß an deutschem Wesen nur die Welt genesen könne. England alsNuhnirßl-r i»rs deutschrn Militarismus. England versteht e« meisterhast, alle vom rein britischen EgviSmn« geleiteten Unternehmungen und die daraus hervorgehenden. in seinrm ureigensten Interesse geführten Kriege durch gewisse moralische Erörterungen und moralpolitische Schlagwörter zu beschönigen. So sphrte England seine Kolonialkriege gegen die spanische und französische Monarchie im 16., 17. nnd auch im 18. Jahrhundert im Namen der konfessionellen Toleranz und zur Bekämpsung der absoluten Monarchie. Gegen das republikanische Frankreich warf sich England als Verteidiger des monarchistischen AuioritätSgedankenS auf, gegen Na-poleon al» Hort der alten Dynastien von GotieS Gnaden, die e» gegen den korsischen Usurpator be-schützen wollte. Und der Gimpelsang, den es mit diesen moraliichen Schlagwörtern machte, nur stet« ein reichlicher l Im beutigen Riesenkamps, den da« britische Weltreich gegen die beiden deutschen Kaiser-mächte Mitteleuropas sührt, hat es in sehr geschickter Weise daS Schlagwort von der Notwendigkeit der Bekämpfung des deutschen Militarismus aufgegriffen. Dadurch sollten einerseits englische Konservative nnd Radikale in ihrem Deutschenhaß geeinigt, anderseits auch die republikanisch gesinnten Elemente in Ruß> land und Frankreich britischen Interessen dienstbar gemacht werden, denn sie alle hassen ja den deut-fchen .Militarismus". Auch in den neutralen Slaa-ten sollt« nun aus diese Weise England al» der „Schützer de« Recht« gegenüber der Gewalt" hingestellt werden. Die politische Phrase vom deutschen Militari»-muS ist gerade im Munde englischer Politiker nicht nur eine perfide Heuchelei, sondern auch eine schnöde Undankbarkeit gegenüber dem deutschen V»lkr dessen Soldaten dem biitischen Reiche in den KoalitionS-kriegen gegen Ludwig XI V. und den übrigen Bour-bonenkönigen sowie auch gegen Napoleon da« riesen-halte britische Kolonialreich erstritten haben. Unge-zählte Massen deutscher Soldaten haben in jenen Kriegen Blut und Leben sUr England gegeben. Deutscht Soldaten waren e«, die um« Georg von H.sf'N im spanischen Erbsolgekrieg sür die Eng'än-der Gibraltar erovert haben. Demiche Krieger waren »S, die da» große Kolonialreich d.S französischen Sonnenkönig« dem Könige von England erwarben. Der Vorwurf de« Militarismus, den der Engländer ununterbrochen dem Deutschen entgegensch'.eudert. sällt aus ihn selbst zurück Zum Schutze de« Geld» fackeS seiner obersten Zehntausend weiden im heuti-gen Weltkriege nicht diese mobilisiert, sondern gerade die ärmste Klasse der Bevölkerung, die vom Ansang an dem Krieg abhold war. So wird aus briti chcn und saibigen Söldnern de» König« von England ein Heer gebildet, welches den britischen Millionären in deren Namen der König von England regier«, die Beherrschung über eine Milliarde Menschen in den reichsten Ländern der Welt ermöglicht. Wer könnle sich angesichts diese« modernen Sklavenhan-bei«, dieser englischen Söldnerkriegsührung nicht in die verworsensten Zeilen des untergehenden Römer-reiches zurückversetzt »ühlen. Im Gegensatz zu dieser rücksichtslosen und fei« gen Kriegsührnng kämpft )aS deutsche Volk, kämpft Oesterreich Ungar» sür den eigenen Herd, und zwar dank der allgemeinen Wehrpflicht in geschlossenen Reihen, in welche» der deutsche Arbeiter ebenso steht wie der deutsche Fürst. Wo ist also der schä-bige morallose „Militarismus", auf britischer oder aus deutscher Seite? Wäre das deutsche Reich heute wie im 18. Jahrhundert nur ein Verband kleiner von England abhängiger Fürstentümer, aus welchen Großbritannien in ähnlicher Weise seine Söldner beziehen könnte, wie jetzt von seinen indischen Für-sten, so möchte e« gegen den deutschen Militarismus schwerlich moralpolitische Einwendungen erheben! Vielmehr würde eS dann nicht müde genug, diesem deutschen Militarismus oder besser gesagt die deutiche militärische Talkrast, die Entschlossenheit und den Mannesmut der deutschen Soldaten über alles Maß zu schätze» und zu preisen. Doch. Gott sei'S gedankt, die Zeit jener hessischen Landgrasen, die ihre Lan-dcSkinder an den englische» König du»ch Bermitt-lung gewisser Bankiers verschacherten, um die arme» Jrländer zu unterdrücken und Ostindien im Kampse gegen die Franzosen sür Großbritannien zu erwer« be», ist längst vorbei. Heute kämpst das deutsche Volk sür seine eigenen Interessen und nicht sür bri-tische, heute kämpst es sür einen eigenen König und Kaiser und nicht sür den Herrscher der Brite», kl hinc illae lacrirnae: Und daher die englischen KrokodilStränen über den „schändlichen deutschen Militarismus" l Aus LlM und Zsnd. Heldentod. Oberleutnant Gustav Bezdek im GebirgsarliUerieregiment Nr. 3, Besitzer de« Signum laudiS, ein Sohn des k. k. Baurate« bezdek, hat am 2. d im Alter von 2t Jahren bei GlawSko in den Ostkarpathen den Heldentod gefunden. Professor Dr. Prausnitz genesen. U:,i-versitäispiosessor Dr. Prausnitz. der, wie gemeldet, in der Ausübung seines ärztl chen Berufes an Flecktyphus erkrankt ist, hat erfreulicherweise die Krank-heit gut überstunden und verließ Freitag, vollkommen genesen, die JnsektionSadteilung deS Grazer neuen Allgemeinen Krankenhause«. Professor Dr. PrauSnitz wird eine Erbolungsreise antreten. Auszeichnung nach dem Tode. Dem Notariaiskandidaten Dr. Engelbert Schacher, der als Reserveleutnant aus dem südliche» Kriegsschauplatz den Heldentod sand, wurde nach seinem Tode das Mililärverdienstkreuz dritter Klasse mit der Kriegs-dekorativ» verliehen. Eine hochherzige Spende. Fräulein Marta R,»kusch in Cilli hat sich durch eine Reihe von Spende» für humanitäre Zwecke besonder« her-vorgetan. Erst kürzl ch 'pendele sie dem Genesungs-Heime der Südmaik in Kioisbach bei Graz 100 K. nun erfahre» wir, daß sie auch dem Fürsorqeschatz der Südmark die Spende von 100 K zukommen ließ Für diese Spenden, wodurch so reicher Segen gestiftet wird, gebührt der edlen Spenderin der wärmste Dank. Todessall. In Hölldorf bei Pöltichach starb Donnerstag Frau Emilie Wouk im 63 Lebensjahre. Aus dem Postdienfte. Der Postmeister Wladimir Fabiani in St. Leonhard in Sieiermark wurde zum Oberpostmeister l. Gehaltsstufe in Weiz, die Postadjunttin Marie Pristavec in Gratkorn zur f ostmeisterin erster Gehaltsstufe in St. Peter bei önig«berg, der Postassistent Adolf Gschaider in Brück an der Mur zum Postmeister I. Gehaltsstufe m Grvß-Lobming bei Knittelfeld und die Posterpe-dientin Marie Hackl in Mürzhofen zur Postmeisterin 1. GelialiSstuse in Hasendors ernannt. Für das Rote Kreuz. Für den Zweig-verein Eilli Siadl des Roten Kreuzes liefen nach-stehende Spenden ein: die Beamten- und Dienerschast de« Beziik«- und Kreii^erichleS. sowie der Ltaat«-an valtschaft in Eilli 243 K, Feldkurat Kobal (Ein» quartierungsgebühr 5'20 K, der Lehrkörper der Sna-benvolksschule in Cilli 6 K. Für die Reservistenfamilien spendete die Beamten- und Dienerschast des Bezirk«- und Krei«-gerichte«, sowie der Ztaatsanwalischait in Cilli 5 K. Ftecktyphusfälle in Knittelfeld Au« Graz, 11. d wird belichtet: Zu Knittelfeld ist der DistriklSarzt Dr Karl Krautner, der sich bei der Behandlung von Flecklyphuskranken im Lager der russischen Gefangenen infiziert hatte, dieser Krank-heil erlegen. Das Befinden deS ebenfalls im Russen» lager tätigen Arzte« Dr. Glasier, der gleichsaus an FleckiyphuS ei krankt ist, gibt zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß. Freiwillige Iungschützenabteilung in Cilli. Wir können m>t Befriedigung feststellen, daß die Freiwillige Jui'gschützcnadteilung sehr bedeutende Foi »schritte zu verzeichm» hat. Da« Glieder- und Kompagnieexerzicre« ist bereits vollendet und in den Lade- und Feuerübungen ist man bereit« soweit, daß am kommende» Sonntag mit dem Schaifsch>eßei> aus der Schießstätte begonnen werden kann. Wenn die Monturen und Waffen sür die Schützenabteilung einlangen weiden, wird auch sosort mit den Marsch-und Gefechtsübungen begonnen werden. Die Uedun» gen werden sehr exakt ansgesührt und e« ist stau» nenswert, wie ichnell sich die jungen Leute in daS Militärische hineingefunden hoben. E« steht zu hoffen, daß die Lchützenableilung in der kürzesten ^jeit vollkommen miliiärisch ausgebildet sein wird, f» daß sie bald auch ihrer Bestimmung wird zugeführt werden könne». Eine Iungschützenadteilung wurde auch in Gonobiy gebildet, zu welcher die Orte Oplotnitz, Weitenstein, Hl Geist und St. Marei» b. E. ge» hören und die zusammen eine Kompagnie bilden. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der Ehr>slu»kirchc abend« um 6 Uhr ein öffentlicher GotieSdienst statt. Herr Pfarrer May wird predigen über „Da« Lob der Treue". Am Mittwoch findet um 7 Uhr abend« eine Kriegsbet-stunde »alt. Zweiter vaterländischer Dolksadend. Auch vieler Adend hintn Vortrage brachien. Sehr dankbar .vurde» auch die in den Abend p'ächtig htnelupassenden Lieder u. zw „Mag auch die Liede weinen" von Winierberger und die bekannte „Setigpielsung" aus «ienzlS .kv^a-gelimann" begrübt, welche Fräulein Beiiy Payer mit klangvollr Stimme und liei.r Empfindung sang. Sin Appell des Piarrer«, Herzen und Hände den teutsch» evangelischen Flüchtlingen und dem Wiederaufbau ihrer HeinislStlen zu öffnen, schloß mit der Abiingung de» Kaiieilrede» den «den». DaS ReinerträgnrS betrug K 123, welches durch Spenden de» Frl. Martha Ra-kusch (Ä 5u), Herrn und Frau Hopp« >()) un» Herrn Ioief Achleiiner (>k 1«)) am solgeuden Tage auf X 1H3 erhöht würd«. Spenden für die verwundeten Sol-daten. Frau Dr. Dietz 4t) K, die Lehrerinnen oer städtischen Mädchenvolksschule und Herr Katechet Lastdachcr 16 50 tf, F äulein Prugger, Kindergärtnerin in Hochenegg, U Suachieln Eharpie, jjrau Haupimaiin Falkner und ^rau Pfarrer Muy IS Stück siricksachen, Frau Alice Gartenauer und Fräulein Gilda Richa vrischiedeue Sirlckaidri«, Un* genannt einen großen T'pp'ch, Frau Wilyelmme Zellenz 3 Polster und ein Puket alt« Leinwand, Fräulein Anna Schwab Handschuhe. ftnmiKt 21 AeiMche wacht Seite 5 Unsere Verluste. Die vom KriegSministe-num veröfientlichien Ve> lustlisten der österreichisch-ungarischen Armee weisen einschließlich der Verlust-liste 1^8 aus: Offiziere getollen336l.veiwundetl 1.76.'!, kriestSgriangen 1399: Mannschasispersoneu gefallen S8 348 verwundet ^22.155, keiegSgesangen 30 596. Die ausgewiesenen Gesamiverlust« betrogen also 487.622 Mann. Aus den Karpathen schreibt Herr Fähn-rich Raimund Moditz, ein Cillier. unter dem 25. Fe-bruar an einen Mitarbeiter des Grazer Tagblattes: .Sie werden mir wohl verzeihen, das ich mich des im Felde prakiischesten Schreckmittels (des Bleistis-tesl bedien«. Herzlichen Dank sür bad Schreiben sowie für die Zusendung des Grazer TagdlaiteS. Ich bin gar nicht ungehalten darüber, daß Sie weinen Bericht veröffentlicht haben und werde so frei sein, Ihnen bei nächster Gelegenheit wieder einen Bericht zukommen zu lassen. Mein Befinden und das der Mannschaft ist trotz Karpathenkälte zusri«-denstellend. Alks b«i gutem Humor und fleißig. Man kann eS sich im Hmterlande gar nicht vor-stellen, wie l licht einer im Felde „Hausbesitzer" «Iid. Als Staatsbeamter (Zchreibcr ist Postaffistent) hitte ich es nie dazugebracht. Die Verpflegung funk-tioniert ausgezeichnet." An alle handwerksmäßigen Schuh machermeister. Lau« einer uns zugekommenen Mitteilung kaust das Kriegsfnriorgeami d.s Kriegs Ministeriums Graz. Sporgasie 29, von Schuhmachern handwerksmäßig erzeugte, handgenähte, sogenannte voi'ercr Pergschuhe zu annehmbaren Preisen. Zwi-schenhändler bleiben gänzlich auSgeschlolsen. ES wird daher an alle Schuhmachermeister die Aufforderung gelichtet, sich bei dem genannten Amte um Berge-bung von Schuhlieferungen in oben angeführter Weise zu bewerben. ES 'empfiehl sich, dem Offert gleich «n Musterpaar beizuschließen. Bezahlung er-folgt sofort nach austandelofer Uebernahme. Die Schuhe sind sür unsere braven Soldaten im Felde bestimm!. Einschränkung des Milchverbrauches während der Kriegszeit. Auf Grund des § 7 der kaiserliche» Beiordnung vom 20. April 1854 hat die steiermärknche Statthalierei unter dem S. d. verordnet: Die Berfülteiung der Vollmilch an Schweine und Kälber nach dem Abspännen ist wäh-! nnd der Kriegsdauer verboten. Die Erzeugung. Verwendung und der Berkaus von Schlagobers ist «ährend der Kriegsdauer untersagt. Dieses Verbot bezieht sich jedoch nicht aus den betrieb der Kaffee» Häuser und Zuckerbäckereien an Sonn- und Feier» tagen. Die Ueber«eiung dieser Berordnung wird von den politischen Behördin' erster Instanz mit einer Ordnungsbuße von 2 bis 200 K oder sechsstündigem bis 14iägigem Airest geahndet. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Wilkiamkeit. Befunden wurde ein Geldtäschchen mit ge-riiizem Barinhalte, daß beim Stadtamte gegen Nschiveifung des E>gentumSrechleS behoben «erden kann Pachtgelegenheit. In einer Marburger llmgcbungsgemeinde an der Südbahn ist ein geiän-«iges Landhaus samt größerem Garten um 24 K monatlich zu verpachten. Anbote an den Bcrein Liidinark, Graz. Umfrage. Der Perein Südmark ersucht um Mitteilungen über beutsch-österreichische BezugSstellen für Zwirn, um für AuskunfiSzwecke jene gewiß ge-nngen Kleinbetriebe namhaft machen zu können, welche trotz de« englischen ZwirntrusteS die Erzeugung und Lieserung dieses bisher hauptsächlich von England belier'schien MasfenartikelS, wenn auch im kleineren Umfange, befolgen; ebenso wär« ihm die Ramhastmachung allsälliger slawischer ErzeugungS-firme» eiwunlchi. Eine aufsehenerregende Kaffeehaus szene Ip.elie sich, wie die Marbui^er Zeitung mel-b.i, dieser Tage im Kaffee Tberesienhos in Mar-bürg ab Es war beiläufig 12 Uhr »achis. als der aus SiUi nach Marburg übersiedelte und stets agitatvu'ch wirkend, slowenische Aovokat Dr. Köder-mann, der gegenwäilig als Reserveleutnanl dem 97. Infanterieregiment zu^eieilt ist. in Begleitung Nliiger ai derer Per onen, von denen einer der Ber> treier der Bank Slavin, B>raS, die andere eine Lehrperson aus rawach nanens Sturm iein soll, in Uniform im Kaffeehaus erschien, in welchem sich deren« zahl« eiche Ofs>n»e „Heil dir im Siegerkranz". Cifijicrc und Zivil standen auf und nur Dokior «ndermann blieb bei der zweiten Kaiserhymne demonstrativ sitzen. Während das Publikum der Musik stürmischen Skisall spendete, drehte sich Doktor Kodermann sitzend eine Zigarette und qualmte. Im Publikum erregte dies allgemeine G i»i nftiütq. Piötz-lich kam ein aktiver Ooerleuinaul auf den Doklor Kodermann zu und forderte ihm durch Wink und Wort aus, idn zu folgen. Dr. Kodermann mußte gehorchen und folgte dem Oberleutnant auS dem Gastraume in den Vorraum de« Kaffeehauses. Wa« sich dort abspielte, dürste keine Zeugen gehabt liaben; Tatsache aber ist, daß Dr. Kodermann das Kaffee-haus verließ. Im Publikum halte dieser Borsall die größte Erregung erweckt und zahlreiche nnzweideu-tige. gegen Dr. Kodermann gerichtete Aeußerungen hervorgerusen. In der ganzen Stadt wird dieser Borsall heute lebhait besprochen, umsomehr, als sich Dr. Kodermann während der kurzen Zeit seines Hierseins als Advokat durch seine politisch agilatori» sche Tätigkeit, die sich, wie erinnerlich, auch gegen die Damen deS Telephonamtes richtete, in der un liebsamsten Weife „bekanntgemach!" hatte. Abschied. . . . Und gleichmäßig donneind rollt nun der Zug vom lieblichen Städtchen fort in die Welt.. . Träumend im Abteil des Wagens sitz' ich, Denk der lieben, edlen Mädchen, Frauen — Träume sinnend von den guten Menschen. Die verlassen ich nun muß im Morgengrauen! Und am Körper — mild', zum Sterben müde Zog ich ei», ei» Krieger, wie nicht jeder —. Dank nun all' den opserssreud'gen Seelen Auszusprechen, drückt mir in die Hand die Feder! Dank dir .Rotes Kreuz"! Ich sind' nickt Worte; Nimm vmlieb mit meinem guten Willen! Doch mich deiner, aller, stets erinnern Wiid mir Trost sein, meine öden Tage füllen! . . . Und gleichmäßig rollend donnert der Zug vom Städtchen nun fort, das lieb ich gewann! Ein Deutschböhme. Briefe in das Ausland sowie in vom Feinde besetztes Inland. Au« Anlaß der zahlreichen Ankündigungen, mit welchem in- und ausländische Unternehmungen ihre Beförderung in das feindliche Ausland und in die vom Feinde be setzten Gebiete de» Inlandes anbieten, wird nachstehendes bekanntgegeben: 1. Der mit der Anord-nung der Mobilisierung eingestellt« Postverkehr mit dem seindlichen Auslande ist bisher weder unmittel« bar noch mittelbar wieder aufgenommen worden. Briefe in das feindliche Ausland, die in den Brief-sammelkästen vorgefunden oder in Sendnnaen in das neutrale Ausland angelroffen werden, gelangen sonach nickt zur Beförderung. 2. Die vom Feinde besetzten Gebiete der Monarchie sind nicht seindliche» Ausland sondern Inland. Briefe dabin sind daher zulässig. Da derzeit in diese Gebiete Postverbindun» gen nicht unterhalten werden, können die dahin be-stimmten Briefe in Bliese an neutrale Länder ein-gelegt werden, die in diese Gebiete Postverbindnngen unterhalten. Seit längerer Zeit wurde in vielen Fällen auch die Wahrnehmung gemacht, daß namentlich seilen» der Geschästswelt unter einem Umschlage nehrere Brirs« ins Ausland übersendet werden, da-mit sie dort zu einem niedrigeren Tarise weiter be-sördert werden. Ein solcher Porgang ist unznläffig; die Absender derartiger Sendungen setzen sich, da sich ihr Borgehen als eine Schädigung des österrei-chi'chen PostgefälleS darstellt, der Gefahr auS, daß gegen sie daS Gesällstrasversahren eingeleitet werde. Bei dieser Gelegenheit wird neuerlich erinnert, daß Briefe nach dem Auslande nur in offenem Zustande aufgegeben werden dürfen. Lesestoff für verwundete Soldaten. Die Schnttleiiung der De'ltschen ^.'acht erhielt nach stehendes Schreiben, das wir hiemit un'eren Leiern zur Kenntnis bringen: „In den verschiedenen Spi lälern Bosniens, der Herzegowina und Daimatiens liegt eine große Anzahl verwundeter deutscher Sol daien. E» wäee herU>ch zu begrüßen, wenn die ge-ehiten Leser und Leserinnen einiges Lefemaieri l senden würden. Wie viel« Bücher liegen verstaubt bei deutschen Leiern und wie viele deuische Zeitun-gen weiden unnöiig zeriisser, mit welchen den ver-wundeien Svldaien einige frohe Stunden bereitet werden küi'Nie.i. Deutsch, Männer und Frauen I Sendet den Verwundeten Lesesiosf, und zwar wohin immer, sei eS in die vei schnei en Kapathen, sei es in die Drinagegend oder in daS Innere unseres lieben Oesterreich»! Sendet Lesenoif an die verichi«> denen K>a»ke»häuser mii dem Bnmeik: „Für die Verwunde!?» deS dortigen Spitales." Dadu-ch wird nicht nur ein gutes Werk getan, sondern den armen Leidende» ihre Lage erleichtert, die doch etwa« von ihrer Heimat hören werden. Für die Verwundeten Bosniens, der Herzegowina und DalmatienS bin ich sehr gerne bereit, den Lesestoff zu übernehmen und denselben an die einzelnen Krankenhäuser gleichmäßig zu verteilen. Zch bemerke biebri, daß ich bis jetzt über 200 slowenische Bücher und Hunderte deutsche und slowenische Leitungen erhielt. Ich gab auch selbst meine kleine Bibl'vlhek, bestehend aus 42 deutschen Büchern, an Verwundete ab. Alle Leser und Leserinnen der Deutschen Wacht grüßt herzlichst Z.. Planinc Rechnungsunterosfizier bei der 16. Train-divifion in Mostar (Herzegowina). Bücherei des Steiermärkischen Ge-werbeförderungsinstitutes Graz. Das >o-eben erschienene elsie Zugangsvkrzeichnis enthält den Zugang der Bücherei für das Jahr 1914 und weist 700 neu hi.izugekommene Buchtitel und elf neue Zeitschriften nach. DaS Verzeichnis kann zum Preise von 40 Hellern vom Institute, Graz. Buiggasse 13, bezogen werden. Vermischtes. F e i n 1) e t a u 8 ! Die Jugend" erzählt sol« genden Scherz: Die Mitglieder eines vornehmen Londoner Klubs stecken ängstlich die Köpfe zufam-wen: Wie wehren wir uns nur vor diesen entsetz-lichen Deutschen? — Ein begüterter Lord zitiert sür seine schottischen Schlöffer und Orangerien, ein dicker Reeder stöhnt um seine überfälligen 34.287 Tons, die unter neuiraler Flagge schwimme» — jeder der Klubgenoffen hat sein« Not auf dem Her-zen — nur einer sitzt lächelnd da, al» rühie ihn der ganze Krieg nickt: der Lcuer der englischen Nationalsternwarte. „Nun." fragt man ihn, „sürch-ten Sie nicht« für Ihr Institut?" Er schüttelt be-ruhigt den Kopf: „Den Meridian von Greenwich können sie nicht torpedieren!" Unzuverlässig« Bundesgenossen. Seitdem die ..Große Aim««" de« ersten Nrpoleon durch Kalt« nnd Hunger zu Grunde ging, spielen in den KriegSberechnungen der Ruffen klimatische Borgänge eine große Rolle. Es ist bekannt, daß Nikolaus I. bei seinen Kämpfen gegen die verbün-beten West mach ie sta.k auf Den .General gebet* hoff,« und vom „Punct)** verhöhnt wurde, als dieser ihn im Stich ließ Auch im jetzigen Kampfe gegen uns und unsere BundeSgenoffen hat der „General Winter" versagt, und dasselbe Pech hatten die Ruffen schon im japanischen Kriege. Damals äußerte ein Freund KuropatkinS zu den fremden Militär-attachees: ,8it werden unS zunächst allmählich zurückziehen, ohne uns in einen Kampf mit über» legenen Kräften einzulassen. Eo werden wir un« bis Ende Mai zusammengezogen nnd Verstärkungen herangebracht haben; dann tritt die große Regen-period« ein. die zwei Monate dauert und wälirend der alle Operationen gänzlich ausgeschlossen sind. Nach Beendigung dieser Regenzeit werden wir stark genug sein, zum Angriff überzugehen." Aber, o Enttäuschung, der Tropenregen, auf den man al« BundeSgenoffen rechnete, trat nicht ein, und im August, als man mit den Operationen beginnen wollte, war das Sch'ckiol des Feldzuges durch die Schlacht bei Liaoyan schon entschieden. Ebenso blieb im zweiten Kriegsjahr die Regenperiode, auf die die Russen ihre straiegiiche» Pläne aufbauten, aus. — Und auch jetzt kommt schon wieder der Frühling, und in der „Winterschlacht" sind die Russen ver-»ichtend geschlagen worden. Der Ehrenmann Desclaux. In einer algerischen Zeitung wird eine reizende Geschichte auS der Ansangskairiere des vielgenannte» Generalzahl-meisters D«?cla»x erzählt, dessen SensationSpiozeß bevorsteht, eine Geschichte, die ein helle« Schlaglicht auf den edlen Eharakier dieses dunklen Ehrenman-ne« wirst. „Eines Tages." erzählt der Gewähr«-mann des algerischen Blattes, „frühstückte DeSclanx, der damals gerade auf der Sonnenhöhe seines Glücke« stand, in einem der vornehmsten Restauranis der Rne üiberte in Algier, als ihm der Kellner die Mitteilung machte, daß ihn eine Dame zu sprechen wünsche. DeSclanx betchied den Kellner grob oahin, daß man ihn gesälligst in Ruhe lassen möge, und daß er am allerwenigsten bei seinem Frühstück ge-stört werden möchie. Der Kellner entfernt« sich, um d«n w«n'g fteundliche» vcscheid der unbekannten Dame zu übe.bringen „Wenn eS sich so verhält," rief die Dame äegeilich, „so gehen Sie nur wieder zurück und bestellen Sie dem Herrn, daß seine Mutter ihn zu spiechen wün'che" Der Kellner tat, wie ihm geheißen, und bestellte: „Mein Herr, 6 DeichHe Utacht stamme 41 draußen ist Ihre Frau Mutier und wünscht Sie zu sprechen.' „Meine Mutter." schnauzte der Ge mülsmknsch. „ihretwegen werde ich mein Frühstück so wenig unterbrechen, wie wegen einer anderen. Lassen Sie mich gefälligst in Ruhe." Der Kellner entfernte sich aus« neue und berichtete schonend über den Ersolg de« Gesuche«. Kaum hatte Frau DeSclaux die Botschaft vernommen, als sie nach kurzem Ueber-legen geraden Weg« in den Speiiesaal ging und ihrem zärtlichen Spiößling vor versammelten Gästen ein paar kräftige Ohrseigen verabfolgte, die sie mit den erklärenden Worten begleitete: „Dieser Herr hier, der seine Mutter beleidigt und sie verachtet, weil sie arm ist, ist He,r Dekclaux. der mit dem Minister aus dem Duzfuß steht und jährlich 50.000 Franken verdient." Sprach« nnd entfernte sich, während ihr Sohn vor Scham und Wut rot wie ein Krebs auch seinerseits nach Hut und Mantel griff und unter dem Hohnlachen der Gäste den Rückzug antrat. Zerstörte Illusionen. Unter der Ueber-schris«: „Ein Gedenkblatt" veivssenilichi die Voisische Zeitung folgende amüsante Zusammenstellung: Prä« sident Poincare in seinem „Aufruf an das fran-zösiiche Voll" vom 3. Seprember 1914: „tie russischen Armeen rücken weiter vor, um den ent> scheidenden Stoß in das Herz des Deutschen Reiches zu führen." — Lord Curzon in einer Rede zu Glaskow am 12. September 1914: „Ich hoffe es zu erleben, daß die Lanzen der bengalischen Reiter auf den Straße» Berlins funkeln und diinselhäutige GurkhaS es sich im Potsdamer Park b quem machen." — Präsident Poincare in einer späteren Kund-gebung: „Die Ruffen marschieren entschlossene» SchriiteS auf die Hauptstadt des Deutschen Reiches " — Ministerpräsident Goremykin in der Dumarede vom 9 Febiuar 1915: „tie Taten unserer Trup-pen und die werivollen Dienste unserer Vkibündeten bringen uns jeden Tag dem ersehnten Ziele näher." Minister Sasanov in der Dumarade vom 9. Fe bruar 1915: „Die russischen Heere marschieren fest auf ihr Ziel zu und sichern den glückliche» Augen-blick des schließlich?« Triumphes Über den Feind." — Demgegenüber Oberst SchumSki in der PeterS« burger Birschewija WjedomaSki »ach der Masuren-schlacht: „Der Marsch nach Berlin, von dem die Toren faselten, stellt sich al« da« heraus, wa« jeder vernünftig Denkende wußte, als ein Unsinn." Schrifttum. Da Kriegs-Kockbuch der „Wiener Mode", piatti'cki erprob- «- d in Berücksichtigung «'!« wichtig.» G-Nchispuntir jusammenqelleUl von Maiianne Stern, ist soeben dichtencit. E» bietet den Frauen, , ,e bureb die gegenwärtnie Laqe in Bedrängnis .leiairn sind, die Mög. »chteit, einen bürgerlichen, sparsamen und vennoch nahr-buft.n und vor allem ivoblschmeckrnden Tiich bei geringstem Aufwand« an Zeit und Mitiet» b»iju»kUen. Ueber zu>ei-hunder» vorzügliche. einiuch heifletlbare Rejepie erleichtern der Hausjrau, sowohl dc« «S«bot des Siaaie«, als de.. Notwen»igtei'en des Hausnanoes Rechnung zu tragen. Das Buchlein ist in allen Buchhandlungen zum niedngen Pieiie von <0 Hellern erhältlich. Deiticke Siedlung im Osten. Von Prof. Dr. Raiiounv S 5iaindt. 34. Heil der von Ernit Jäckh herauSgegi-benen Flugichrijlensammlung „Der Deulsche ktrieg". Preis 5» Psennig. Teutsche Per a.,<>anNalt in Eiuilgait Dem Versasser der «Gestd'chte der Teutsche» in den Sarpaihenlänt'ern'' wiro man gewiß zugestehen muffen, daß er aus dem Gebiet, da» d.r Zud seiner Äibe» um ichieioi, justäiidig ist. Er versuch! taiin zum Aufdruck zu biii gen. was sich nach sast dreißigjähriger Beichäingung mit der Gesch'chie der Osidruischen und nach lon>.jähiiger w iliaiiger öchustarbeit ols leine Ueber eugung heraus-gestalte, hat. Wir sehe» in se, en gejauchi ichen «ussüh rvngen die germanischen Ricken in d>e Oniändee el>jiei»en und .päler wieder das Land verlassen; sie mittelalterl che Annediuiig e> »wickelte sich erfolgreiche wurde jevoch tn>olge ungüiift'ger Umstände zum großen Teil vernichtet- Ader wieder 'essle irotz aller Hi. de»nijje deutsche Kraft und Ar beit ein! Diese d-utschen Borposien im Osten, die j-hl eine große Bedeutung crt. ngt habe», gilt es jU schaben; für die tträiiigunq der Bündnisse zwischen dem Deutschen Striche u> d Loierreich-Ungarn ist zu iorg,n und der An-ich» ß der südöstlich, n Staaten anzustiebe»! Die nairn herzigen, lieri un» Bedeutung deutsch»! Loiposlenatbell fo «i»0>ingt>ch vor Augen süyienbrn Üluesühiungen des Beisasi.rs olllsen reger Anteiinalime sicher sein. Spendet Zigaretten für unsere Verwundeten! eutschösterreichischer Prehverein bekämpft de» Schund, fördert die Volks-bildung. Mitglieder erhalle» jährlich eine» reich illustrierte» Kalender und noch vier Bücher oder aus Wunsch vorzügliche Jugendschiisten mit Bildern. — Jahresbeitrag 2*20 K. Hauptleitung: Graz, Gralustraße 38. verstorbene im Monate Februar 1915. Franz Schwarz, 81 I., gewesener Notariats-beamter. Im Allgemeinen Krankenhause: Maria Walic, 48 I., Gemeindearme au« St. Georgen am Tabor. Buna Cerovschek, 66 I., GerichlsossizialSwilwe au» Cilli. Franz Babic, iiO I., Infanterist des Ins.« Reg. Nr. 87. !5ranz KereSzieS, L1 I , Zugssührer des Honved-Reg. Nr. 19. Rvsalia Krämer, 59 Jahre, Köchin aus Cilli. Alexander senica, 29 I, Kor« poral des In f. Reg. Nr. 87. Albert Roßmann, 41 I.. Privatbeamter aus Cilli Friedrich Polemik, 1 •/« I, Kind ans Gabe, je. Johann Cenc, 88 I., OltSarmer aus Kapeldorf, Bezirk Franz. Jakob Janezic. 23 I, Knecht ans Cilli. Dimytrov Pocho-dajle, 18 I., Flüchtling aus Galizien Franz Busta, 25 I., Artillerist deS Art-Reg. Nr. 8. Johann Sabo, 24 I., Trainkolda» der Traindivision Nr 28. Joses RoSer, 61 Z., Knecht aus Weitenstein. Maria Velcanzek, 52 I.. BergmannSgatlin auS Trifail. An on Hadalin, 28 I. Arbeiter aus Ratschach. Max Razgorschek, 4.'! I., Taglöhner aus Umgebung Sanerbrunn. Antonia Wolf, 34 I., Taglöhnerin aus Umgebung Sauerbrunn. Jgna^ Sebesta, 32 Jahre, Infanterist des Jnf.-Reg. Nr. 87. A ton Peer, 53 I., Hausbesitzer aus Store. Johann Scula, 24 Z., Znsantrnst des Ins. Reg. Nr. 87. Josef Mejak, 29 I., Kanonier des Feldkanonen-Reg. Nr. 7. Adolf Pilich, 7 Monat, ArbeiterSkind auS Umgebung Cilli. Johann Krhne, 25 I, Fabriks-arbeiter aus Dornbüchel. Lamuel S;ojka, 39 I, Infanterist des Landsturm Reg. Nr. 19. Im Garnisonsspitale Nr 9: Ljubomir Zvan-kovich, 48 I, Infanterist deS serbischen Jns.-Reg. Nr. 7. Lazar Lakatos, 28 I, Infanterist deS Ins.» Reg. Nr. 62. Josef Markus, 21 I., Infanterist de« Honved-Jnf >Reg Nr. 6. Anton Molnar, 29 Jahre. Infanterist de» Jns.-Reg. Nr. 68. Milutin Stojanovich. 22 I., Infanterist des serbischen Ins. Reg Nr. 14. Wenzel, Kellner, 25 I, Infanterist des Jnf.-Reg. Nr. 92. Im Landwehrmarodenha»« : Johann Petlnik, 31 I.. Infanterist des Jnf.-Reg. Nr 87. Siesan Dvorschak, 27 I., Eriatzreservtst de« Jns.-Reg. Nr. 87. Franz Reich, 26 I., Infanterist des Jnf.-Reg. Nr. 87. Hnichtssoat. Laibach. 6. März. Ein k. lt. Staatsbeamter als Russen-freund. DaS LandwehrdivisionSgericht Laibach (Vorsitzender Major Ieglic, Beisitzer Hauptmann Ruß, Hauptmann Kette, Leutnant v. Bi^arro, Bei Hand lungSleiter Oberleulnanlaudilor Stein, Vertreter der Anklage Oberlelltnantanditor Dr. Domenig) hatte heute über eine gegen den Adjunkten der k. k. Staats-bahnen Joses Repar we^en Verbrechens gonäß ß 65a St.-G erhobene Anklage zu urteilen. Dem von Dr. Azmann verteidigten Angekliglen, der Mitglied der südslawischen Cisenbahnerorganisation ist. wird zur Last gelegt, daß er am 8. September 1914 in der Station Vtschmarje bei der Fertigung des StundenpasseS in Gegenwart mehrerer Schaffner folgende Aeußerungen gemacht habe: „Wir können froh fein, wenn wir unter die Rusfcn kommen; wir werden vielleicht nicht kommen, aber wenn wir kom-men, so sind wir viel besser daran." Weiter»: „Rußland will nicht Oesterreich schaden, sondern nur die Slowenen retten," endlich, daß er aus die Frage deS ZugSsührers Bizjak, ob er denn russischer Sklave werden wolle, geantwortet habe: „So sin» wir halt österreichische SklavenDi? Zeugen ^ranz Ambrosic^ Franz Archar, Johann Sevsik. sämtliche Schassner der k. k. Siaaisbahnen. und ZugSsührer Anlon Bizjak sagen im Sinne der A»klag« au4. Der Zeuge Sevsik hat seinerzeit dem Station«-Meister G. die Aeußerungen des Adjunkten Rep« mitgeteilt, hat jedoch anläßlich seiner polizeiliche» Einvernehmung ia Abrede gestellt, Repar belast« zu haben. Bei der Verhandlung muß er zugebe», daß Repar rusiophile Aeußerungen gemacht hat, kann sich jedoch an deren Wortlaut nichl erinner». Der Zeuge Archar hat, bei der Polizei einverno»-men, erklärt, sich an gar nichts erinnern zu könne», vor den UntersuchuugSrichter und bei der VerHand« lung hat er jedoch die unter Anklage gestellte» Aeußerungen kltpp und klar bestätigt. Den Wider-spruch zwischen seinen Aussagen entschuldigt er da-mit, daß er bei der Polizei seinen Vorgesetzten nicht belasten wollte, aus Furcht, dienstlich Schade» j» leiden, weil der Angeklagte der südslawischen Eise»-bahnerorganisativn angehöre. Nach Vernehmung mehrerer Entlastungszeugen, die Belangloses au«-sagen, wird die Verhandlung geschlossen. Die Ur-teilssällung unterblieb, weil daS Gericht sich al« unzuständig «klärte, da die strasbare Handlung deren der Angeklagte beschuldigt wird, nicht de» Tatbestand deS Verbrechens nach § 65a, senden dem des Vergeben« deS H 305 St.-G. bilde, worüber das Zivilgericht zu urteilen hat. MATTQNI'S / ein213 n f in seiner e 'analytischen ff beschaffenheit.® bestes 1 altbewährte: FAMILIEN-6ETRÄNK. SerraYallo's Chinawein mit Eisen bestens angezeigt als Liebesgabe für Kriegsverwundete und Rekonvaleszenten. Von Aeizten ant-rkanntps und empfohlenes Kräftigungsmittel. Käuflich in cl--» Apotheken. «T. Serravallo. TriH«t-B»rooIa. Ecke Carnerie- ■. ntlarlaüstnss«. 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ES drängte sie mehr die sonnigen Gefilde Italiens, die französischen Bader auszusuchen als die Gefilde des Ostens, in-sonderheit die Etädle und Landschasten am Sereth und am Pruth, an welch litztenm Czernowitz ge-legen ist. Die Bukowina, die heute in aller Munde ist, war schon den Römern ein wertvolle» Land. Sie bildete» zur Zeit ihrer Kaiser einen Teil der römi-schen Provinz Dacia, deS Landes der Datier. Diese Datier die wohl den Goten nahe verwandt waren, zeichneten sich duich ihre Kriegstüchtigkeil aus Aber schon zu Beginn unserer Zeitrrchnung waren die germanischen Stämme >>ur sehr schwer zu gemein-samem Handeln zu bewegen. DaS erfuhr auch DecebaluS, der bedeutendste unter t>en Daciersülsten. Aber schließlich gelang eS demselben, die ei»zelnen FiirMtn der Dacier zu bewegen, sich ihn als Reichs, oberhaupt gefallen zu lassen. Als er dieS erreicht halte, trieb eS ihn, seine Herrschaft nach Süden hin zu erweitern. Im Jahre 86 drang er in das von den Römern beherrscht« Riedermösien, daS heutige Bul-garien ein und besiegte ein römisches Heer unter OppiuS SabinuS. Nun entschloß sich Kaiser Domi-nianS ein neucö Heer gegen die Dacier zu entsen-den. Mit dem Oberkommando betraute er den Gardepräsekten Cornelius Fuscus. Doch auch dieser wurde von DecebaluS geschlagen. Nun wurde im Jahre 88 Julianus mit der Ausgabe betraut, die Dacier zu unterwerfen. Dieser Feldherr erzielte zwar einige Erfolge, aber Kaiser Domianus sah sich doch veranlagt, mit DecebaluS Frieden zu schließen und ihm sogar einen Tribut zu zahlen. Bei dem Abschlüsse des Friedens erwies sich der Dacierkönig auch als ein auf die kulturelle He» bung seines BolkeS bedachter Herrscher, denn eine seine Forderung bestand darin, daß der Kaiser ihm römische Handwerker und Künstler in sein Land zu senden have. Dacien «freute sich nun eineS etwa zehnjährigen Friedens. Da hielt es der inzwischen aus den Thron gelangte Kaiser Trajan, der sich schon als Statthalter von Obergermanien, wie im Feldzuge gegen die Parther bewährt hatte, veran-laßt, der Tributzahlung an König DecebaluS wieder ledig zu werde». Im Zahre 101 zog er gegen ihn in? Feld schon im daeaussolgenden Jahre mußte DecebaluS sich Rom unterwerfen. Im Jahre 105 erhob er sich von neuem. Das Kriegsglück wollte ihm aber nicht mehr zur Seite sein. Die Dacier widersetzten sich zwar energisch, allein im Jahre 107 errang Kaiser Trajan mit der Eroberung ihrer Hauptstadt Sarmizegetuso, die bei dem jetzigen ru> mänischen Dorfe Varhely gelegen war, einen völli-gen Sieg über DecebaluS, der sich seine Niederlage so zu Herzen nahm, daß er sich selbst den Tod gab. Zu Ehren dieses römischen Sieges ward zu Rom die TrajanSsäule errichtet, die die Kunde über Trajans Unterwerfung der Dacier der Nachwelt er-hielt. Fast lf»0 Jahre blieb Dacien in römische» Händen und wurde ein blühendes Kulturland. Da brachen um die Mitte des 3. Jahrhunderts von Norden her germanische Stämme in das Land ein. Ihrem Anstürme vermochte daS alternde Rom nicht Widerstand zu leisten. Kaiser Aurelian gab daher Dacien aus. Im Lause der folgenden Jahrhunderte erlebte dann die Bukowina neue Wandlungen. Neue BolkSstämme siedelte» sich in ihr an. Mit der Zeit wurde sie ein Teil des Fürstentums Moldau. 2 Da« Jahr 1709 ließ die Russen. die sich im Kampfe mit den Türken befanden, in daS Land ziehen. Sech» Jahre später besetzten e» die Oester-reicher und im Jahre 1775 sah sich die Türkei ge-zwungen, die Bukowina an Maria Theresia, Oester-reich« große Kaiserin, abzutreten. Seit dieser Zeit ist die Bukowina in Oesterreich« Besitz und wenn auch in diesem Kriege Rußland sie okkupiert hatte, so ist e« sicher wohl ausgeschlossen, daß sie je unter russische Knutenhercschaft kommen wkd. Russe» sin-den sich ja auch in der Bukowina nur wenige. DaS GroS der Bevölkerung bilden die Rulhenen mit etwa» mehr denn 41 v. H Dann folgen die Rumänen mit zirka 32 v. H., die Deutschm mit zirka 21 v. H. Den Rest bilden Polen, Magyaren. Lippowaner und Großrussen. Welche Bedeutung an sich das Deutich-«um in der Bukowina hat, geht schon dirau« her-vor, daß in der zirka 10« 000 Einwohner zählenden Hauptstadt Czernowitz acht deutsche Zeitungen erschel-nen, daß hingegen nur eine einzige polnische und «ine einzige ruthenische in ihr Veröffentlichung findet, «uch die Leserzahl der deutschen Zeitungen ist eine recht ansehnliche. So erschein« in einer Auflage von 11.500 die „Allgemeine Zeitung", von 10.000 daS „Ezcrnowitzer Tageblatt". Die übrigen Zeitungen, wie „Bukowinaer Nachrichten", „Czernowitzer Zei> tung". ..Bukowinaer Post", „Volksfreund", .Bor-wärtS" und „VolkSwehr" bleiben ebenso wie die .Bukowyna", daS ruthenische und „Gazeta polSka' da« polvische Organ, weit hinter diesen Zahlen zu-rück. Anch die in Czernowitz befindliche Univeisität ist eine deutsche. Sie wird von mehr denn 1200 Hörern besucht, weist also eine Besucherzahl wie die Universität Erlangen aus. Man kann also getrost sagen, daß die Bukowina im Gegensatze zu dem pol-nischen Galizien ein deutsche« Laud ist. Sie zerjällt in neun BeziikShaupImannfchaften, von denen die Bezirkshauplmannschast Aimpolung mit 2350 Quadratkilometer die größte ist. Es folgen dann die Be-zirkihaiipimannschaflen Radautz mit 2140, Wiznitz mit 1499, Storozynetz mit 1150, Suczawa mit 1009, Czernowitz Land mit 875, Rotzman» mit 837, Sereih mit 518 und Czernowitz Stadt mit 57 Oua-dratkilometer. Die Stadt Czernowitz liegt am Ufer des Pruth und zwar auf einer zirka 250 Meter hohen Anhöhe. Ihre Bevölkerung ist, was da« Religionsbekenntnis anlangt, größtenteils griechifch-orientalisch Die Stadt selbst zählt nicht zu den ältesten Ansiedelungen der Bukowina. Sie findet vielmehr urkundlich erst im Jahre 1407 Erwähnung. Im Jahre der Besitzer-greisung durch Oesterreich war Czernowitz nur ein armseliges Dorf und erst unter hab« burgischer Herr. schaft hat sie sich zur Großstatt entwickelt. Die äl« teste Stadt der Bukowina ist wohl Sereth, die an dem Flusse gleichen Namen« und an der Bahnlinie Czernowitz Suczawa gelegen ist und zirka 8000 Ein-wohner zählt. Diese Ctadt bestand schon zu der Zeit, da Goten und Hunnen in das Land kamen. Sereth mach« einen sehr angenehmen Eindruck. Seine Be-völkerung ist zum größlen Teile deutsch. In der Neuzeit ist aber ihr einst sthr bedeutender Handel«-verkehr und zwar infolge neuer Bahnlinien recht zu-rückgegangen. Eine deutsche Stadt ist auch die etwas kleinere bukowlnifche Stadt Suczawa, die das Grab deS LandeSpatronS, des heiligen Johannes Novu« in sich birgt nnd die «inst die Residenz der Fürsten der Moldau war. Eine bedeutendere «tadt alS die beiden letztgenannten ist daS über 12.000 Einwohner zählende Radautz. In seiner schon im Jahre 1402 erbauten grirchisch orientalischen Kirche erzählen un« die Grabstätten Moldauischer Fürsten von ihrer ein-stigen Grüße und Macht. DaS an der Moldawa liegende Kimpolung erhebt sich »us einer mehr denn 700 Meter hohen Anhöhe. Hinsichtlich seiner Bevöl-kerung mit GOOO Einwohner steht eS recht bedeuteud hinter Radautz zurück. Hier spielt aber auch nicht der Deutsche die Hauptrolle, sondern der Rumäne. In Storozynetz. da« am linken Ufer deS Sereth liegt und ungefähr die gleiche Einwohnerzahl wie Kimpolung hat, dominiert wieder daS deutsche !le-lement, wenn auch der Rumäne stark vertreten ist. Im Großen und Ganzen zählt die Bukowina ,u den weitvollsten Gebieten Oesterreichs. Sie ist reich an Getreideland, Wiesen und Forsten. Im Tale der Suczawa, die in den am Pruth und Sereih sich hinziehenden Ebenen, steht die Landwirtschaft in hohir Blüte. Da« Ernteergebnis ist daher auch ein sehr guteS. So ergab im Jahre 1910 die Ernte an Weizen 290.978, an Roggen 335.940, an Gerste 415.552, an Hafer 566.059, an Mais 1,096.225, an Kartoffeln 3,957.925, an Zuckerrüben 601.132, an Wiefenheu 3,038 298 metrijche Zentner. In der Bukowina lernt man so recht den Unterschied zwi-schen deutscher und slawischer Landwirtschaft kennen, denn daS angrenzende polnische Galizien steht in landwirtschaftlicher Hinsicht weit hinter der Bukowina zurück. Ist im Winter das Klima der Bukowina auch ein rech» rauhe«, so ist eS doch ein recht ge-fünde«. Ihre HaupileidenSzeit hal nun wohl die Bukowina hinter sich. Rulhenen, Rumänen und Polen haben nun erkannt, welcher Art ruffiiche ..Kultur" ist, für die man dank freigebig auigestreu-»er Rubel besonder« in Rumänien noch immer Sym-pathie hat. In den nicht bestochenen Kreisen Rumä-nien« weiß man jetzt, daß Rumänien« Zukunft nur s «Ine gesegnete sein kann in enger Verbindung mit den beiden nun von Sieg zu Sieg schreitenden Z«n-tralmächlen. Hat auch gleich den ostpreußischen Ma-sur«n die österreichische Bukowina schwer gelitte», so wird sie nach dem Kriege wohl um so kräftig« aus-dlüken. denn gerade sie zählt ja zu den fruchtbarsten Gebiele» im Osten. (NichUrull vervitei.) Arühting in der Aatur. Bon A. M. Murger. Der Frühling ist die Zeit d«S Werdens, des wunderbaren Erwachens der Natur aus der Winter-ruh, die als Zustand deS Scheintodes ein« Verlang, samung des Leb«nela»d, in allen übrigen Ländern Ist sie ge-fallen, in Oesterreich von >6 3 v. T auf I5'2 v. T., in Ungarn von 17 6 auf 17*3, in Deutschland von I6't> auf 15-4 — Die stärkste Sieizerung weist Ru-mänien auf (von 14'2 auf 1L4). Die Seburlenziffer ist an, höchsten in Bosnien (40*8 v. T.), woraus Numäilien mit 39 8 v. T. folgt; am niedrigsten ist sie in Frankreich mit 19*6 v. T.. während sie daselbst 1901 noch 22 v. T. betrug. Gehoben Hai sich die Geburtenziffer in Bornes, Italien, Serbien, Bulgarien. Japan. E,yloo und Kanada; gleichgeblieben ist sie nur in Chile, während sie in allen anderen Ländern ge-sunken ist, u»d »war in Oesterreich von SS 8 auf 82'ti v. Z., in Ungarn von 37*8 auf 35 7 und i» Deutschland von 35 7 auf 29 8. Am stärksten ist sie in Belgien, nämlich um 6 3 gesunken; bezeichnend ist, daß auch im europäischen Rußland ein Rückgang von 47 9 auf 44 eingetreten ist. Die TodeSziffer ist am kleinsten in Neuseeland (>910: 9 7 v T.) und am höchste» in Chile (1910: 31 v. T. gegen 30 4 ». Z. im Jahre 1901 — Der Geburtenrückgang in den Kulturstaaten wird zum Teil ausgeglichen durch da» Sinken ihrer Sterbeziffer. Erhöht hat sich namenilich die Slerblichkeit nur in Serbien, Bulgarien, Japan und Kanada, während sie in allen übrigen Ländern gesunken ist. Von Chile abgesehen ist sie am stärksten gesunken in Deutschland, nämlich von 20'7 auf 16 2 v. T., während sie in Oesterreich von 24'1 auf 21'», in Ungarn von 25.4 aus 23 6 zurückgegangen ist. ffülZ RASCH, iicMuog, CILLi. Schrifttum. „Die Mode für Alle" Nr. 9, ein gedie« genes Wiener Modenalbum mit 500 Modellen, ist soeben erschienen. Der Krieg hat auch die Mode nicht unbeeinflußt gelassen. Die die Well erschüllern-den Ereignisse haben die Vorliebe für alles Au«-ländische mit einem Schlage zunichte gemach«. De«-halb wurde auch bei H'rauSgabe dieieS Album» jeder fremdländische Einschlag streng vermieden „Die Mode sür Alle" bringt nur Wiener Moden und hat sich auch hinsichtlich des Preises den KriegSver-häl'nissen am besten angepaßt. DaS Album enthält gegen 500 Modelle in Sommerkleidern. Blusen, Röcken, Kinderkleidern. Hauskleidern. Wäsche usw.. davon ein großer Teil in den herrichenden Mode-färben koloriert. Preis de« Heftes 1 20. Zu be;ie» hen durch jede Buchhandlung oder direkt vom Ber-läge „Wiener Chic", Wien 18., Wilthauergasse 17, gegeu Boreinsendung deS Betrages. 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T'iff* «•floi tchtrn obrr fanan wUltn, a«i» nicht mit Crm rezilnntßiv» Vcdr»nch ro» ^ Äaiser's , »sgsn- IPfeffermünz-Carametten nnadtot »»». . z» Xaufturt"«*# elf fco4(|rtnnl * ».. >P» hkk« l«t Vif. «, »«.((Hr. 3nh«un MAIn, Itnttii; S Pro fil. Ap°'d I?. Ii-t «xri-Htlt, «»»„«di«! Heu« 6«nlhr-Mi«. SU*n; Kl. «lunflfr. «al- eolti-apetlKfr, ®i»6.-¥anMt'• k I i«T 1!n'.l tiiif. i»onot>l». H-n» s«ni!xr. (eine. JlfoilKlr. Sann; Ä. tSlaii«» ®«l. MtM-avoi»rt(. ajittb^onM»««; »tanill.1 Her^. «»»Idelc. llto - nuftbruitn lomn in »Um lw tftt (Original-Singer) sind wecn Auslassung ile* Ge-cbäftes sehr billig (von 5U Kronen aafwärt<) m verkaufen. Anfrage b-i Jobana D linar. Gart«neas«e 16. MaschinschreibunterrichL Lehrbefähigter Maachitvächreiblehrer erteilt Unterricht im Mascliiiischreiben und St nographie zu sehr massigen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtssekretär Hans Blechinger in Cilli. 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