Sänftleitung; «atha»Sgassr Wr. 5. Ctlcvtcn Rt. 31, hsltrurtaB G »»« ch 5» » »tl tü^Ila f«lt . »ulnid-i- so €er.n- e. jurt-t«o< »»» 11—1* Q4« xrm H -sZIch«»-» iwrbtn niij» »»«»»,■uunloft «In • «ullnt nbArn »a M« ee|a«tqd>iHrr»r. »m HtliiltifS (fttfaituagt-SftmrcE «iwimrtt fttfaacwatt jclKn Wi tat JUbcfftütiBK W>lMrt> »-vjjittr», . Nr. 52 Cilli, Samstag den 1. Juli 1916. 41. Jahrgang. Die pariser Kmisrrriy. Die Pariser Wirtschastskonserenz hat ihren Be-schlüssln eine Begründung beigegeben, in »er die Behauptung aufgestellt wird, daß die Mittelmächte ebenso wie sie 1914 den Krieg angezettelt hatten, nunmehr auch den Kamps aus wirtschaftlichem Ge> biete vorbereiten, um eine wirtschaftliche Hegemonie vorzubereiten, gegen die die Alliierten sich «ehren müffen. Gegenüber dieser Gefahr sei es deshalb drin-gend geboten, daß sich die Alliierten nicht nur un-lereinander fest zusammenschließen, sondern auch der Gesam heit der neutralen Linder die wirtschaftliche Unabhängigkeit und die Achtung gesunder kommerziellen Grundsätze sichein. — Also da» alte Gaukel-spiel, die Entente, die bereits in Reval den großen Krieg vorbereitet und seitdem durch Jahre organi-ftect hat. al» die armen Verfolgten und Angegriffenen hinzustellen! Sonderlich viel Glück werden die Alliierten damit indessen nicht haben. Sie, beziehung«-weise chre Vormacht England, haben ja den Krieg von Anbeginn sosort aus da« wirtschaftliche Gebiet hinübergespielt und wenn England seine neuen hau-delspolitischen Raubzüge gar mit seiner Fürsorge für die Neutralen decken will, so haben eben die Neutralen seit August 1914 zur Genüge erfahren, daß ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit und ihr« ge-funden kommerziellen Grundsätze nur einen Feind haben: England. — Die KriegSpolitik England» selbst aber läßt bereit» deutlich erkennen, daß nicht nur die Mittelmächte und ihre Verbündete» und nicht nur die Neutralen, sondern auch die Lerbün» beten England» selbst dessen Geldhunger zum Opfer gebracht werden sollen. — Wie Italien seit dem Frühjahr« 1915 von England auSgewucheit wird, ist bekannt, nicht minder auch, daß England seit dem Eintritt« Italien» in den Krieg di« Kontrolle über dessen ganze Eisenindustrie und dessen ganzen See-Handel an sich gerissen hat, während e» andererseits den Krieg benützt, um ganze Industriezweige Frank-reich» lahmzulegen, und die Versorgung Frankreich« mit diesen Erzeugnissen englischen Fabriken znzu-schanzen, wobei e» den gesunden kommerziellen Grund-sähen Englands durchaus entspricht, daß e« die sran-zösische HandelSko, respondenz ebenso öffnet wie die Eine Stunde des Schreckens. Von Julius Berger. Guido war mein bester Freund, und hätte ihn nicht bei einer Spazierfahrt nach Amerika eine Welle tber Bord gespült, so wäre er es auch gewiß noch heut«. Da«al», es sind jetzt laut Notiz in meinem Tagebuch sieben Jahre der. gelobte ich, dem teuren Toten, wie e» Zournalistenbrauch, ein Denkmal zu fetzen. Hier ist e»! Guido wollt« Psarrir werden; in welcher Religionsgemeinschaft, darüber war er «it sich selbst noch nicht einig. Ich lernte ihn kennen, als er noch aus der diesbezüglichen Suche war. Ein Artikel von mir über die materielle Grund' läge de» Traumes bracht« im nämlichen Blatt einen Gegeuartikel, unterzeichnet: Guido. Das entsachte «einen Aerger. Guido kennen lernen, ihm im Duell die Wahrheit meiner Worte klar zu machen, das war mein Wunsch. Sein Wunsch war ähnlich. Wir lernten uns kennen, verstehen und wurden, wie schou gesagt, die besten Freunde. Nun suchte ich mit ihm. An einem Tagt speiste Guido bei mir zu Mit-tag, am andern ich bei ihm. Wir hatten unS beide nämlich keine Frauen, aber Wirtinnen genommen; ich aus Grundsatz, er au? Vorsicht. Denn al» even« tueller katholischer Geistlicher . . .!• der Neutralen, um der englische» Konkurrenz die Geschäftsgeheimnis der Industriellen und der Kauft leute der Verbündeten und der Neutralen zugänglich zu machen. Die ungeheuren ökonomischen Verluste Frank-reich» und Italiens, mache» diese dem Gedanken eines Wirtschaftskriege» geneigt, indem sie die erlittenen Verluste zu ersetzen hoffe», allein, können sie ernst-lich daran denken, auf diesem Wege auch nur die Zinsen Ihrer Krieg» chulden auszubringen, so lange England daS WirtschastSbündni« der Alliierten leitet? Selbst durch die halbamtlichen Besprechungen über die Pariser Konferenz in der französischen und der italienischen Presse leuchten diese Zweifel durch, und die Bedeutung der Pariser Beschlüsse liegt zweifel-lo» auch in der Hauptsache in ihre« ersten Abschnitte, da« heißt, in den jeden Handel mit den Mittel mäch-ten und mit wirklichen Neutralen ausschließenden Maßnahme.« während der Krieg»dauer. Maßnahmen, die ausschließlich den Zweck hoben, die wirtschaftliche Kontrille England« über feine Verbündeten zu festigen und auch über den Friedensschluß hinau» wirk-sam zu wachen. Z«m Teil mag das auch von den Übergangsbestimmungen gelten, die hauptsächlich die Ausbeutung der Bodenschätze in den alliierten Län-der» den Alliierten sichern sollen, da« heißt in Wirk-lichkeit England, da» nach dem Kriege allein von den Alliierten noch Gelb und Kredit haben wird. Wa» die Beschlüsse der Konferenz über da« künftige Wirt-schaftsbündnis betrifft, sind sie von dekorativer Na-tur, lediglich bestimmt, die Bevölkerung der England verbündeten Länder in den Glauben zu versetzen, daß diese» WirtschaftibündniS mit England gleich aus gleich geschlossen werben soll und nicht von vorn-herein aus ihre wirtschaftliche Knechtung und AuS-deutung durch England angelegt ist. Im Uebrigen aber hat Lord George Recht, wenn er sagt, baß wichtiger al» die Beschlüsse der Pariser Konferenz es fei, die Mittelmächte zu schlage» Da» «erden die Alliierten aber nicht zustande bringen und darum haben die Pariser Beschlüsse nur für die Verbündeten Englands Bedeutung, weil sie ihre Auspowerung durch den teueren Bundesgenossen fördern. Eine» Tage» wartete ich vergeben» auf meinen Mittagsgast. Ich hatte den üblichen Schluck Cognac vor dem Essen schon hinter »ir, die Flasche Bier beim Essen ebenfalls, und schritt gerade zur Weinflasche. Ich lehnte mich erwartungsvoll im Stuhl zurück, machte noch einen herzhasten Schluck und ver-fiel in tieft» Sinnen und Grübeln . . . Da trat plötzlich Guido «in, mein Freund Guido, eine Jammergestalt I Sein Haar war gebleicht, sein Antlitz blaß, und schweigend nahm er auf feinem Stuhle Platz. „Guido, mein Freund, wa» ist Dir?" fragt« ich ihn erschrocken. „Viel, sehr viel", gab er mir kopfschüttelnd zurück. „Sprich, ich vergehe vor Ungeduld", unterbrach ich sein nachsolgende« Schweigen. „Du weißt", begann er zitternden ToneS, „ich will Pfarer werden und suche mir die Religion au», di« mir zusagt.' .Da» weiß ich", lautete «ein« Antwort. „Doch, Du weißt nicht", sprach er leise weiter, „wie schwer mir die Wahl sällt. Ueberall Gutes, überall Minderwertiges und überall der Glaube, das Beste zu haben. Ach, ivenn ich doch in die Unter-weit könnte, da» Minderwertige in Augenschein zu nehmen, das Gute fände ich selbst. Doch mir wird übel, gib mir doch einen SchnapS." Ich sprang auf, schritt an meinen Lchrank, holte Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte de» österreichischen General st abeS. 23 Juni. Amtlich wird Verlautbart: Bei Kuty wiederholte der Feind seine Angriffe mit dem gleichen Mißerfolg wie an den Vortagen. Sonst in der Bukowina und in Ostgaliziei nicht Neue». Süd-westlich von Nowo'Poczajew schlugen unser« Bor» posten süns Nachtangriffe der Russen ab. Westlich von Torlzyn brach «in starker russischer Angriff in unserem Artillerie« und Jnfauteriefeuer zusam«en. Westlich von Sokul erstürmten deutsche Truppen das Gehöft Liniewka und mehrere andere Stellungen. 88. Juni. Bei Jzwor in der Bukowina zer-sprengten unsere Abteilungen «in russisch«» Kavallerieregiment. Im Raume östlich von K»lomea er-neuerte der Feind gestern in einer Frontbieite v»n 40 Kilometern seine Mastenangriffe; e» kam zu er« bitterten wechselvollen Kämpsen. An zahlreichen Punkten gelang e» dem aufopfernden Eingreisen her-beieilender Reserven, den überlegenen Gegner im Handgemenge zu werfen, doch mußte schließlich in den Abendstunden ein Teil unserer Front gegen K«-lomea und südlich davon zurückgenommen werden. In der Dnjestr-Schlinge, nördlich von Obertqn, wiesen österreichisch-ungarische Truppe» zwei über« legene ruffische Angriffe ab. In gleicher Weis« scheiterten alle Versuche de» Gegner», die westlich von Nowo-Poczajew verschanzten Abteilungen de» Eperjeser Jnsanterieregiment» 67 zu werfen. In Wolhynien verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. 30. Juni. Nordöstlich von Kirlibaba schlugen unser« Abteilungen ruffische Angriffe ab. Bei Pistyn, nordwestlich von Kulh, kam «» gestern nenerlich zu erbitterten Kämpsen. Infolge de» Drucke» der hier angesetzten feindlichen Kräfte wurden unsere Truppen in den Raum westlich und südwestlich von Kolomea zurückgenommen. Nördlich von Obertyn brachen mehrere ruffische Reiterangriffe unter schweren Ver-lusten in uns««« Feuer zusammen. Westlich von Sokul am Styr versuchte der Feind vergebens, die tag» zuvor von den deutsche« Truppen eroberten Stellungen zurückzugewinnen. einen guten Likör herbei und reichte ihn Guido. Ganz gegen seine Gewohnheit setzte er die Flasche an und zog. zog, bi» sie leer war. „Guido, wa» ist Dir 7" rief ich ihn an. „So, ich fahre hinab, auf Wiedersehnl" Da» waren feine letzten Worte. Und so lang, wie er war — 189 Zentimeter — fiel er auf dem Teppich nieder. Erschreckt faßte ich ihn an — o Hi««el, eine Leiche! I« Nu war ich am Schrank — hatte ich mich vergriffen und meinem besten Freunde Gift gereicht? Alle Heiligen — der Likör stand da — die Flasche mit der Karbolsäure sehlte. Ich stürzte hinaus zum Arzt. Der war nicht zu Hau>e. Ich wollte zur Polizei---Unvorsichtigkeit! — Auf einer Prowenadeubank ließ ich mich er» schöpft nieder. Da saß schon jemand neben mir, ein Herr mit Knebelbart, der mich sest fixierte. „Was grinsen Si: mich an", polterte ich, „glau-den Sie, ich bin ein Giftmischer?" ..Ob ja oder nein, folgen Sie mir", gebot er, schob seinen Arm in den meinen, und willenlos folgte ich ihm, willenlos . . . Wir mochten eine gute Stunde schweigend ge-wandert sein, als wir aa einem riesengroßen Tor standen, über dem ein schwarze» Schild mit weißer S«>e 3 Druide Dacht Kummer 52 Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 28. Juni. Bei der Heeresgruppe de« General» von Linsingen wurden da« Dorf Linien??« (»estlich von Sokul) und die südlich des Dorfes liegenden russischen Stellungen mit stürmender Hand genommcn. 29. Juni. Russische Angriffe einiger Kompanien zwischen Dubatowka und Smorgon scheiterten im Sperrfeuer. Bei Smessitschi, südöstlich von Ljubtscha, stürmte eine deutsche Abteilung einen feindlichen Stützpunkt istlich des Njemen, nahmen zwei Offiziere, ü6 Mann gefangen und erbeuteten zwei Ma-schinengrwthre, zwei Minenwerser. 30. Juni. Abgesehen von einem für uns günstigen Gcsechte nördlich de« Jlfensee« (südwestlich Dünaburg) ist vom Nordteile der Front nicht» We-fernliches zu berichten. Heeresgruppe des General« von Linsingen. Südöstlich Linie«?» blieben Gegenangriffe der von unseren Truppen erneut auS ihren Stellungen geworfenen Russen ergebnislos. Es wurden über 100 Gefangene gemacht, sieben Maschinengewehre er-beulet. Gegen Frankreich und England. Großes Hauptquartier, 28. Juni. Vom Kanal von La Bassee bis südlich der Somme machte der Gegner unter vielfach starkem Artillerieeinsätze sowie im Anschlusse «» Sprengungen und unter dem Schutze von Rauch- und GaSwolken Erkungsvorstöße, die mühelos abgewiesen wurden. Auch in der Champagne scheiterten Unternehmungen schwächerer feindlicher Abteilungen nordöstlich von Le Mesnil. Läng« der Maa» wurden om .Tote» Mann" nacht» Handgra-natenabteilungen des Gegner« abgewehrt. Recht» des Flusse« haben die Franzosen nach etwa zwölsstündi-ger heftiger Feuervorbereitung gestern den ganzen Tag über mit starken, zum Teil neu heran>esührltn Kräften di« von unS am 23. Juni eroberten Stel-lungen auf dem Höhenrücken „Kalte Erbe", das Fleury und die östlich anschließenden Linien ange-griffen. Unter ganz außerordentlichen Verlusten durch das Sperrfeuer unserer Artillerie und im Kampfe m,t unserer braven Infanterie find alle Angriffe restlos zusammengebrochen. EH, feindlicher Flieger wurde bei Douawont abgeschossen. Am 25. d. hat Leutnant Höhvdorf bei Raucourt nördlich von No-meiiy sein siebentes feindliche« Flugzeug, einen sran-jösischen Doppeldecker, außer Gefecht gesetzt. Wie sich bei weiterer Untersuchung herausgestellt hat. trifft die Angabe im Tagesberichte vom 23. b., unier den gefangenen Angreifern auf Karlsruhe hätten sich Engländer befunden, nicht zu. Die Gefangenen sind sämtlich Franzosen. 29. Juni. Da« Gesamtbild an der englischen und am Nordflügel der französischen Fro. l ist im Wesentlichen da« gleiche wie am vorhergehenden Tag. Die Borstöße feindlicher Patrouillen und stärkerer Jnfanterieabteilungen sowie auch die Gasangriffe sin» zahlreicher geworden. Ueberall ist der Gegner abgewiesen. Die Gaiwellen bliebe» ohne Ergebnis. Der Artilleriekamps erreichte teilweise große Heftig - Inschrift hing, zu lese«: .Lasset draußen die Hoffnung r .Hier bin ich zu Haufe", ließ sich mein Begleiter mit heiserer Stimme lächelnd vernehmen, ..bitte, treten Sie ein, wir haben ja so wie so miteinander zu reden. Bitte!" Und schon schnellte da« Tor auf, ehe ich ant-Worten konnte, schon war ich eingetreten, und schon fiel es knarrend und krachend in sein« Angeln. Ich war erschreckt einen Schritt seitwärts getreten, da fühlte ich ein«n beißenden Schmerz in der Wade. Himmel, ein pechschwarzer Köter hatte sich festge» »issen. „Mein Hündchen", sagte ruhig mein Begleiter, indem er das Tier von mir entfernte, »sonst gut dressiert, nur nach meiner längeren Abwesenheit et-wa» launenhaft." Wir gingen, imm«r schweigend, weiter. E» war zum Umkommen heiß in dem langen Gange, den wir passierten, und ein pestilenzartiger Schwefelgeruch strömt« uns entgegen. Ich konnt« es nicht mehr aus-halten und unterbrach da« Schweigen. „Herr, wenn Sie hier wohne», so kann die« mir schon recht fein. Mir gefällt eS hier aber bis j(vt nicht im Mindesten. Wollen Sie die Güte haben, mich umkehren zu lasten!" .Auf halbem Wege kehrt kein Mann um." sagte lächelnd mein Begl«iter. und willenlos folgte ich ihm weiter, willenlos . .." Wir standen vor einer kleinen Tür. keit. Auch an unserer Front nördlich der ESne« und in der Champagne zwischen Auberive und den Ar-zonnen entfalteten die Franzosen lebhaftere Feuer-tätigkeit. Auch hier wurden schwächere Angriffe leicht zurückgeschlagen. Recht« der Maa« fanden nordwest-lich de» Werke« Thiaumont kleinere Jnfanteriekämpfe statt. 30. Juni. Ruch gestern und im Laufe der Nacht schlugen unsere Truppen englische und fran-zösische Vorstöße an mehreren Stellen bei Richebourg durch sofortigen Gegenangriff zurück. Die feindlichen Gegenangriffe «erden ergebnislos fortgesetzt. Die starke Artillerietitigkeit hielt mit Unterbrechungen an. Südöstlich von Tahure und beim Gehöfte Maison de Champagne vorgehend« französische Abteilungen wur» den blutig abgewiesen. Link« der Maa« wurden an der Höhe 304 von un« Fortschritte erzielt. Recht« des Flusses gab es keine Jnsanterietäiigkeit. Die Gesamtzahl der bei unseren Erfolgen vom 23. Juni und bei der Abwehr der großen französischen Gegen-angrifft eingebrachten Gefangenen beträgt 70 Off» ziere, 3200 Mann. Hauptmann Bölke schoß am Abend des 27. Juni beim Gehöfte Thiaumont das l9. feindliche Flugzeug ab, Leutnant Parschu östlich von Peronne am 29. d. das fünfte. In der Gegend von BoureuilleS (Argonnen) wurde ein französischer Doppeldecker durch Abwehrfeuer heruntergeholt. Der Krieg gegen Italien. 28. Juni. Amtlich wird verlautbart: Ge» stern griffen die Italiener zwischen Etsch und Brenta an mehreren Stellen an, so im Bal dei Foxi, am Pasubio, gegen den Monte Rasta und im Lorterrain des Monte Zebio. Alle diese Angriffe wurden blutig abgewiesen. Bei den von stärkeren feindlichen Kräften geführten Vorstößen gegen den Monte Rasta fielen 530 Gejangene, darunter 15 Offiziere, in unsere Hände. An der Kärntner Front wiederholte der Feind seine fruchtlosen Anstrengungen im Plöckeuad-schnitt«. Leine Angriffe richteten sich hauptsächlich gegen den Freilose! und den Großen Pal. Stellen-weise kam e» bi» zum Handgemenge. Die braven Verteidiger blieben im festen Besitz aller ihrer Stel-lungen. Unsere Flieger belegten die Bahnhöfe und militärischen Anlagen von Treviso, Monte BeUuno. Licenza und Padua, sowie die Adriawerke von Mon-faleone mit Bomben. 29. Juni. Gestirn nachmittag» begannen die Italiener einzelne Teile unserer Front auf der Hoch« stäche von Doberdo lebhafter zu beschießen, abends wirkten zahlreiche schwer: Batterien gegen den Monte San Michel« und d«n Raum von San Martina. Nachdem sich diese« Feuer aus die ganze Hochfläche ausgedehnt und zu größter Stärke gesteigert hatte, ging die feindliche Infanterie zum Angriffe vor. Nun entspannen sich, namentlich am Monte San Mich-le. bei San Martino und östlich Vermegliano, sehr heftige Kämpfe, die noch fortdauern. Alle Vor-stöße de« Feinde» wurden, zum Teile durch Gegen-angriff«, abgeschlagen. Am Görzer Brückenkvpie grrf-fen bi« Italiener den Südteil unserer Podgorastel-lung an. drangen in die vordersten Gläben ein, wurden aber hinausgeworfen. Zwischen Brenta und „Können Sie lesen?" fragt« mich der Unbekannte. „Na nu", gab ich ihm zurück, „sogar auch schreiben." „Aha!* war seine Antwort, „dann bitte, lesen Sie diese« Schild." «Böse Zungeu". also la» ich. „Gut. wir treten ein, aber an der Tür stehen bleiben", also gebot der Fremde. An einem langen Tisch saßen Damen beim Kaffee, schweigend, wie der Tod. „Da» sind die. die im Leben böse Zungen hat-ten. Hier sind ihnen die lose» Dinger abgeschnitten", erklärte mir mein Begleiter. „So?" fragte ich, „doch e« ist hier verdammt warm." „Temperatur ist schon zu sehr gesunken", lä-chelte der Mann, „bitte, hier ist Holz ." Er nötigte mich, ein Holzscheit in den offenen Herb zu werfen. Da grinste mich eine der Damen — sie hug «in Diabrm — fürchterlich an. Unb al« die anderen ihrem Beispiel folgen wollten, duldete e« mich nicht länger. Mit einem Satz war ich znr Tür hinau«gesprungen. Der Andere spornstreichs hin-ter mir her. .So", sagte er, .wir gehen noch weiter. Litte hier, lesen Sie diese« Schild." „Bösere Zungen", also la« ich. „Gut, wir treten ein, aber an der Türe stehen bleiben", sprach der Rätselhafte wieder in gebieten dem Tone. Etsch gingen feindliche Abteilungen verschiedener Stärke an vielen Siellen gegen unsere neue Front vor. Lolche Vorstöße wurden im Raume de« Monte Ze-bio, nördlich de» PosinataleS, am Monte Testo, im Brandtale und am Zugnarücken abgewiesen. In die-stn Kämpfen macht?» unser« Truppen etwa 200 Ge-fangene. 30. Juni. Die Kämpfe im Abschnitte der Hoch-fläche von Doberdo dauern fort und waren nacht» im Raume von San Martino besonder» heftig. Un-sere Truppen schlugen wieder alle Angriffe der Jta -liener ab; nur östlich von Lelz ist die Säuberung einiger Gräben noch im Gange. Der Görzer Brücken-köpf stand unter starkem Geschütz- und Minenwerser-Teuer. Versuche der feindlichen Infanterie, gegen nn-fere Podgorastcllung vorwärts zu kommen, wurden vereitelt. An der Kärntner Front scheiterten gezne-rischc Angriffe auf den Großen und «leinen Pal, sowie auf dem Freikofil. Im Pustcrlalc stehen die Orte Sillian, Jnnichc» und Toblach unter dem Feuer weittragender schwerer Geschützt. Im Raume zwischen Brenta unb Elsch hat sich da» Bild der Tätigkeit der Italiener nicht geändert. Stärkere und schwächere Abteilungen griffen an zahlreichen Frontstellen frucht-loS an. Bei einem solchen Angriffe aus unsere Bor colastellung feuerte die italienische Artillerie kräftig in ihre zögernd vorgehenden Jnfanterielinien. Bei den gestrigen Kämpfen brachten unsere Truppen 309 Gesängen«, darunter 5 Offiziere, 7 Maschinengewehre und 400 Gewehre ein. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen des türkischen Haupt-quartier»: 28. Juni. Iraks'ont. Nach verzweifelten An-griffen gegen unsere Stellungen östlich von Sermik verließen die Russen, da sie keine Ersolge erzielten und ziemlich große Verluste erlitten hatten, am 27. Juni ihr« befestigten Stellungen östlich von Sermil und zogen sich in der Richtung auf Kerind, 10 Kilometer südöstlich von Sermil, zurück. Unsere Trup-pen verfolgen den Feind. Am 27. Juni nachmittag« beschossen ein Panzerkreuzer, ein Monitor und zwei Torpedoboote trfolglo« die anatolische Küste und die Dardanellenmeerenge. Unsere Artillerie erwiderte da« Feuer. Ein jeindl'ches Flugzeug, das au» der Rich-tung von Myttlenr gegr» Photia kam, wurde durch da» Feuer ««serer Artillerie vertrieben. Ultimatum der Union an Mexiko. Die „Neue Züricher Zeitung" bringt folgende Drahimelbung au« NewAort: Gestern wurde der mexikanischen Regierung offiziell da» Ultimatum durch den amerikanischen Gesandten Rodger« überreicht. Die Antwort wird binnen 48 Stunden gefordert. Gestern unternahmen die lateinischen Republiken Amerika» bei Lansing einen neuen vermittelnden Schritt, der jedoch keinen Erfolg hatte. Der Staat»-fekretär erwiderte, daß der Augenblick nicht opportun fei, da eine Vermittlung nur nach der Unterwerfung Carranza» erfolgen könne. Nach dem Wortlaut be« Ultimatums wird die Freilassung der amerikanischen Gefangenen allein al« nicht gtnügtnd angesehen. Um einen ziemlich runden Tisch herum saß eine große Anzahl Herren in ganz verfchiedenartiger Tracht: ich sah unwillkürlich hin und gewahrte zu meinem größten Erstaunen mehrer« G^istlichenklridungcn. Ich traute meinen Augen kaum. Mein Begleiter muß mein Erstaunen bemerkt haben, denn er begann so-fort wieder lächelnd: „Da» sind die, bie im Leben böser« Zungen haben. Hier sinb au« ihnen die losen Dinger abge-schnitten und auch die Fuß- und Fingerspitzen dazu, damit sie einander nicht kratzen können. Sie rücken immerwährend um den Tisch herum und können bi» zur Stunde nicht einig werten." „Ach wa«", mußte ich hrevorbrmgen. „aber hier ist e» ja noch viel heißer. D.r Schweiß bricht mir hervor." „Temperatur ist viel zu tief gesunken Hier hei-zen wir mit Nußkohlen. Gestatten Sie, da» besorge ich selber." Mit diesen Worten schüttete er drei Schaufeln voll i» den offenen Herd. Ich war der Ohnmacht nahe und stürzte hin-au« ... Da stand mein Freund Guido plötzlich vor mir . . . „Nun, ich hab» mich ein Wenig verspätet, hatte in meiner Angelegenheit zu tun. Aber Du scheinst famoS geschlafen zu haben", redete er mich an. Ich wischte mir die Augen ... b«i Gott ... ich war eing«schlaf«n... ei» Traum! ..Guido", sagte ich, „weißt Du, Pfarrer ..." Hamster 52 Deutsche Dacht oft« 8 tpcmi öaritaj« nicht »sfiziell die Bera«twortu«ß für de« Angriff bei Tarrizal übernimmt. Die U«ter»er« s»«g Earrauza» wird in p»lilisch«n Kreise« al» sehr unwahrscheinlich bezeichuet. Die vorbereituige« für «ine schon i» allernächster Zeit einzuleitend« kriege-rische Aktien «erden lebhaft betrieben. Ueberall »erden alle Arten von Lebeii»«itteli> zur verpr» »iantieruig zusammengekauft. Für den Ankauf von 70.000 Pferden wurde« mrhr al» 10 Million«« Dollars ausgegeben. Nach San Antonio (Texa») «urde ein« groß« Anzahl von Maultieren transportiert. Der Kongreß und die Minister In» ihr Mög-lichste», um die Lorbereitung«» in all«n Departement» zu beschleunigen. Gestern ist für da« Armeebudzet «in Nachtragiiredit von 26 Millionen Dollar» ge» nehmigt worden. Man glaubt, daß Earranza der Situation nicht gewachsen ist. Die Eröffnung der Feindseligkeiten steht nahe bevor. Die mexikanische Mobilisati»« wird lebhast betrieben; e» «erden Schützengräben ausgeworfen und Kanonen in Stel« lung gebracht. Die Morgenblätter erklären, daß, fall» »eitere Freiwillige zum Dienste aufgerufen werden sollten, Roosevelt sich bewerben werde, zum General-major ernannt zu werden und 12.000 vollständig ausgerüstete Mannschasten in» Feld sühreu zn bttr-» fen. Die Rekrutierung sei schon im Gange. Am Balkan. Bulgarischer amtlicher Bericht. 18. Juni. Bericht de» bulgarischen General-stabes vom 27. Juni. Die Lage an der mazedoni-scheu Front ist unverändert geblieben. Im Wardar« tal« un» an den Südhingen de» Belafchitza-Rücken» dauert die tägliche schwere Kanonade von beiden Seiten fort. — Am 24. Juni haben wir durch un-ser Feuer die Franzosen zur Räumung ihrer Stel-lung nördlich der Ortschaft Gorni Poroj gezwungen. Gestirn zerstörte das Feuer unserer Artillerie aus dem rechten User de» Wardar zwei feindliche Ge« schütze und rief in Munitionidepols Explosionen her« vor. An der ganzen Front finden fast zu jedtrjStunde Patrouillen- und Porpostengefechle mit für un» gün-stigem Au»gange statt. Die feindlichen Flieger war-fen sortgesetzt Brandbomben auf die Felder in den Gegenden der Därser Karazözlii, Kirköj, Oraßli, Zinelli und Gendzerli (alle am Unterlauf der Mesta, südwestlich von Zanti) ab. Läng» d«» unteren Lau» se» der Mesta wurden, insbesondere am 25. Juni, sech» Flieger gesichtet. Am 26. Juni beschoß ein seindlicheS Flugzeug ergebni»lo» da» Dorf Mer> _ Gauiirrtrrti'rtilg iifö Hwiitrö Äüi»n»rk. Am Sonntag den 25. Juni hat im Sitzung»-saale de» Südmarkhaufe« in Graz ein Gauverire-tertag de» Vereine» stattgefunden, zu welchem «ine mit Rücksicht aus die VerkehrSschwierigkeite« ziem« lich stattliche Zahl von Mitgliedern der Hauptleitung „Ist nicht mehr", unterbrach er mich in heiter-ft«r Laune. Ich gehe «ach Amerika und werd« Journalist." Er ging. Ich sah ih« nicht mehr wieder . . . Durch «ine Welle über Bord »ar er i« die Tiefen de» Meere» gerissen worden. Nachdruck verbalen. Hin Hruß aus dem Jenseits. ?lov«llett« von Norbert Höhring. Die Schlacht, die in der Rächt getobt, ver-wogte. Da» Morgenrot stieg über de« Bergen auf. Windumfpielt irrten die ersten Sonnenstrahlen über dunkle Körper hi», über zusammengeschossene Schützengräben, eingerutscht« Wände. üb«r Vernichtung und Schutt, aus dem abgerissen« Gliedmaßen und eingtschlagcne Schädel hervorstarrten . . . Fernweg Pferde.,etrappcl und Gesang: „Die Kürassiere reiten, Der Morgen dämmert aus. Nun heißt e» wohl bei Zeiten Aus'S Sterben sich bereiten — Groß ist der Feinde Haus." Auf dem Kampfgelände lag zwischen den Opfern der Nacht ein Schwerverwundeter. Ob da« alte Soldatenlied ihn erreichte? Mit Anstrengung hatte er den Kops ein wenig gehoben, al» lausche er. In seinen groß ausgeschla- u«d de» Aussicht «rate» so«i« vo« Abgeordnete« »er Gaue a»5 allen Teilen d«S Südmarkgebiete» erschienen war. Unter andere« nahmen auch die Reich»« rat»abgeordneten Schulrat Held und Dr. H»s»a«n von Wellenhos teil. Der Obmann de» Bereine«, Abg. I. W. Do-bernig, beglückwünschte zunächst den ersten Obmann-stellvertreter Prosessor Dr. Scharitzer, anläßlich seiner Wahl zum Rektor der Karl Franzen» Uni-»ersttät in Sraz (lebhafte Heilruse), und erstattete hierauf nach herzlicher Begrüßung der zum Teil auS we ter Ferne Erschienenen ei«en »msaffenden Tätigkeitbericht, in welche« die schwierigen verhält« nisse de« Vereine» zur Zeit der Uebernahm« der Führung durch den Genannten im Juni 1914 und die Entwicklung der Lage seit jenem Zeitpunkt« in offener und ungeschminkter Weise dargelegt wurden. Au« dem Berichte sei nur die erfteuliche Feststellung hervorgehoben, daß die finanzielle Grundlage de» Vereines vollkommen gesichert ist. Die Einzelheiten deS Berichtes werden in den BereinS-„Mitteilungta" veröffentlicht werden. Daran anschließend erstattete der derzeitige Zahlmeister de» Vereine«. Felle, eine« auSsührlichen Kassebericht über da» Jahr 1915, bei dem er »er-gleichsweise die Einnahmen- «nd Ausgabeposten und den VermögenSstand der Jahre 1910 — 1914 Hera«-zog. AuS seiner Darstellung ging hervor, daß die KriegSjahre zwar einen bedeutenden Ausfall an Ein-nahmen zur Folge hatten, daß aber dennoch durch erhöhte Sparsamkeit in der Verwaltung und Ein« schiänkung der UnterstützungStätigkeit der Bestand deS Vereine« gesichert worden ist. Weiter« gab der gewesene Leiter de» Südmark-Soldaten Genesungsheimes in Kroiibach, Proseffor V. Theiß, einen zwar knappen, aber dennoch sehr übersichtlichen Bericht über die Gründung und Tätig» keit des genannten Heimes, wobei er de« rastlosen Eiser« der Anregerin des GenesungSheim-GedankenS, Frau Dr. Maresch, und der übrige« Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auS der GeseUschast in war-men, anerkennenden Worten gedachte. Ebenso ^ab er die Gründe der plötzlichen Auflösung deS HeimeS erschöpfenden Ausschluß. Auch dieser Bericht wurde beifällig begrüß: und wird gleich dem Rechenschaft»-berichte in der nächsten Nummer der Südmark-„Mitteilungen' veröffentlicht werden. Eine längere lebhafte Wechselred« rief di« Frag« der Abhaltung einer SüdmarkHauptversammluug im Jahr« 1916 hervor. AIs Gründe gege» die Ab-Haltung der Hauptversammlung wurden insbesondere die Verkehrsschwierigkeiten und die militärische Dienst-leistung sehr vieler in den Ortsgruppen führender Südmärker hervorgehoben, weshalb die Befürchtung besteht, daß eine Hauptversammlung sehr schwach besucht sein würde. Der Gauvertretertag beschloß, die Entscheidung betreff« Abhaltung einer Hauptversammlung dem Ecmeffen der Hauptleitung zu überlassen, nahm die Berichte zustimmend zur Kennt-niS und drückte der Hauptleitung für ihr« Tätigkeit den wärmsten Dank aus. Einmütig sprach man sich auch für die Abhaltung von Gau- und OrtSgrup- genen Augen, in denen «inst wohl viel glübendeS Leben grwrfen sein mochte, stand nun ein tiefe« Grauen und zugleich ein flackernde», unruhige« Licht . . . Marternd jagte« in dem totmüden Hirn die Gedanken: Wird — er — kommen? Gott Bater, gib — mir Kraft ... bis dahin . . . War da» nicht Pierdesprenge« ? Kam — er — nun? Rein — Kürassiere — sern — die — sangen. Wie hitte — der Kamerad — doch erzählt? Uelberg gesallen damals in Masuren. U«d sie — Marga viel zu müde — zum Schaffe« und Nach-denken. Die staatliche Pension reichte nicht und die Eltern trotz de» Enkel« . . . unerbittlich. Horch — jetzt?! War daS nicht Hufklappern eine» Pferde«? Angsterfüllt lauschte der Verwundete . . . Nein, der Schall entfernte sich wieder . . . Hatten die Boten den — Leutnant — nicht gefunden? Ach . . . und eS hing — doch — so viel — von seine« — Eintreffen ab . . . für sie und für das Kind . . . Ein Schwindel befiel dem Lauicher und zwang ihn, den Kops wieder aus den gerollten Mantel zu-rücksinken zu lassen. SterbenSmalt ward' ihm. Sollte schon da« Ende kommen . . .!?--Allmächtiger, Kraft . . . Kraft ... bi» er hier ist und ich . . . Wa» ihm die Seele erfüllte, erstand vor seinen pe«tage» m de« einzelnen Lindern innerhalb gewiffer Zeiträume au«. Mit großer Aufmerksamkeit wurde der Bericht de» Schulrate« Held, der die Erstattung de«selbe» a« Stelle de« am Erscheinen verhinderten Land,«« gericheSrateS Dr. Lutz au« Wie» übernahm, über di« Kriegerheimstättensrage vom Standpunkte de» vereine» Südmark entgegengenommen. Zu diese« Gegenstande sprach auch der Vertreter de« Gaue» Leobe«, Hofrat vauer, indem er die genaueste Prü« fung aller damit zusammenhängenden Fragen und den weitestgehend«n Zusa«m«nschluß all«r deu tsch -völkisch«« Schutzvereine »nh, Abgeordneten empsohl. Der Gauvertretertag sa«d sich i« der einheitliche» Meinung, daß ihr« Verwirklichung erst dann mög-lich sein werde, we«n feiten» der Regierung durch grundlegende Gesetze die Vorbedingungen in der Kriegerheimstättenangelegeuheit geschaffen sein wer-den. Bi» dahin wird die Südm^rk-Hauptleitung die Sache im Auge behalten und die nötigen vorarbei« ten fortsetzen. WeiterS «urde dem Antrage der Hauptleitung zugestimmi, die bisherigen Eingänge für den Krieg»-waifenschatz dem allgemeinen Südmark-Waisenschatz? einzuverleiben und au» letzterem allfällige Zuschüsse zu den für KriegSwaisen nötigen Ausgaben zu lei« ste«. Zu diesem Gegenstand« leuchtete Dr. A«; brofchitlch aus Silli, daß das dortige Waisen- und und LehrlingSheim eine ersreuliche Erstarkung ausweise und daß nach Kriegsende deffen Vergrößerung geplant sei. Schließlich «urde noch der letzte Punkt der Tagesordnung: Ausbau der Verein»tätigkeit, küns« tig« Werbearbeit eingehend erörtert, die Auegabe neuer Postkarten und Wehrschatzmarken dem Bedürf-»ifft und deai Ermesse« der Hauptleitung überlassen, sowie eine Anzahl wichtige GeschästSstücke der Erledigung zugeführt. Mit Dankesworten an die Erschienenen schloß sodann der Obmann die Tagung. Aus SlaM unb Kmd. Belobende Anerkennung des Armee Kommandos für vorzügliche Dienstleistung im Eisenbahn Kriegsdienste. Den nachstehen, de«. im Bereiche der Feldtransportleitung Nr. 9 in Verwendung stehende« ges-llschastlichen Bediensteten wurde vom Armeekommando in Anerkennung vor« züglicher Dienstleistung im Eisenbahn -Kriegsdienste die belobende Anerkennung ausgesprochen: Dem Oberinspektor und V»lkehr»resere«ten kais. Rat Zat« loukal. Vorstand der Beamiengruppe der T. Ue. K. in Pragerhof; den Oberrevidenten Anton Lorder und Ferdinand Bargetzi. beide Jnstradierungsbeamte der T. Ue. K. in Pragerhof; den Inspektoren Emmerich Malavrh. Borstand der JnstradierungSbehörde in Steinbrück; Joses Schmölzer und Maschinenkommis-sär Jos. PaSnocht, Beamte bei der JnstradierungS-behörde in Steinbrück; dem Oberrevidenten Georg umfangenen Sinnen wie eine Vision —: Arm war er trotz seines Reichtums gewesen — ei« Dürstender am Quell der Liebe. Früh verwaist ausgewach-sen im Hause de« kaltherzigen Vormund», der nur eine Pflicht gegen sein Mündel gekannt: deffen elter» liches Erbe treu zu verwalten . . . Doch der Le« denSlenz streut auch in« liebeärmste Leben seine Blüten! Gesunden hatte der Einsame diejenige, die ihm da« Frauenideal. daS in jedem ManneSherzen lebt, verkörperte, und ausgeschüttet hatte er über diese eine den lang ausgespeicherten Reichtum unver, langter Liebe . . . Geglaubt hatte sein große», gu« te« Herz an dieses Glück und geträumt von dessen höchster Vollendung . . . Und da plötzlich — Ein unzweideutige» Eeräusch rüttelte den lot-kranke» Grübler aus . . . Ja fieberhafter Hast zerrte er sich halbweg« auf . . . Ein flirrende» Feuer kam in seinem Blick . . . Nach Atem ringend, die weitgeöffneten Augen dem Schall zugewandt, saß er gespannt lauschend da — Dann kam ein heiserer Erlösungsschrei von sei-nen Lippen — Drei Reiter, ein Offizier und zwei Soldaten, kamen angesprengt. Gleich daraus hatte der Leutnant sich über den am Boden Liegenden gebeugt, nahm dessen kalte Hände in seine Rechte und sprach be« schwichtigend aus ihn ein: „Ruhig bleibe«, lieber Herr Kamerad, ich verlaffe Sie nicht. Gern will ich niederschreiben, was Sie wünschen. Und daß Sie selbst Ihren Namen darunter setzen, wird auch ge« lingen." E«tte 4 €katt und de« Assistenten KlemenS Kasper in Pra> gerhof; dem Inspektor Julius Kügler, Stationschef in Cilli; de» Revid«nt«n Oskar Prato, Hau« Al-brecht, Walter Stosin«, Robert Herrisch und dem Adjunkten Stanislau« Stergar, sämtlich« Beamte der Kriegs-Filial-Wagtiidirigitrung in Laibach. Weiter« «urde in Anerkennung vor üglicher Dienstleistung bei Entwurf unb Leitung ber hydrotechnischen Bauten für die Karst-Wafferv-rsorgung dem Inspektor Ju» Ihr# Seemann in Wien die belobende Anerkennung ausgesprochen. Soldatenbegräbnisse. Am 28. Juni wur-den aus dem städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet: Der kriegsgefangene Russe Ivan SIemenko und ber Jnfanter'st Joses Bracic de« 26. L.-J.-R. Wohltätigtteits-Konzert im Stadt-parke. Aar Montag den 3. Juli findet bei günstiger Witterung da» 13. WohltätigkeitSkcnzert der Musikabteilung deS Ersatzbataillon« de« Ins..Reg. Nr. 87 im Stadipark statt. Beginn 6'/, Uhr nachmittag. finde 8 Uhr abend«. Eintritt 20 Heller sür bie Person. Linder unter 10 Jahren frei. Evangelisch« Gemeinde. Morgen Sonn-tag. findet in der Ehristu«kirche um 10 Uhr vor-mutig« ein öffentlicher Gottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wrd über ..Ernste Pflichten in ernster Zeit." Städtische Lichtspielbühne. Den Besu-chern ber städtischen Lichtspielbühne winkt für die nächsten Tag« ein besonderer Genuß. Die L-uung hat für den 7.» 8. und 3. Juli die Aufführung eine« erstklassigen Filmwerke« „Die Stimme de« Toten* mit d?m berühmten Filmschauspieler Alwin Neuß in ber Hauptrolle bestimmt. An den gleichen Tagen «erden noch folgende Neuheiten jur Aufführung gelangen : Die herrliche Naturaufnahme .Technische Riesenleistung in Amerika*, das großartige Lustspiel in einem Akte „Der schüchterne Fredy" und der komische Schlager .Lebenselixier". Bitte aus dem Felde. Zu diesem in der letzten Folge unsere« Blatte« veröffentlichten Ausrufe teilen wir mit, daß Frau Theresia Rebeuschegg die erbetene Ziehharmonika sür eine Marschkompanie unsere« 87. I,fanterieregimente« gestiftet hat. Der wackeren Spenderin sei auch an dieser Stelle herz-lichst Dank gesagt. völkische Treue bis in den Tod. Am 15. April d. I. erlag in einer Militär Sanitäi«an-statt in St. Paul in Lärmen der Landsturm.Kor-poral Mathias Plesoinig den Berittzungen, di« er im heldenmütigen Kampfe vor Görz erlitten hatt«. Mathia« Plesoinig war durch mehr al« 10 Jahre Diener in der Knabenerziehung«anstalt de« Grazer Schutzvereine« in Wallendorf und erfreute sich wäh-rend dieser ganzen Zeit allgemeiner Beliebtheit und ber besonderen Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Gleich zu Beginn de« Weltkriege« wurde er einbe-rufen und stand bis zu seiner Verwundung immer im Feld«. Der verewigte war stets ein treuer Sohn seines deutschen Volkes unb betätigte seine deutsche Gesinnung in jeder Weise; den schönsten Beweis die» ser seiner Gesinnung gab er aber in sein«« letzten Da tastetet« der Verwundete nach der Hand be« Hilfsbereite». Aus deffen Wink brachten die Soldaten, bie abwartend gestanden, eine kleine Mappe dem Leut-nant. Dieser öffnete sie und entnahm ihr einen Bo-gen Schreibpapier und Tintenstift. „Musketier Kurt Lemke und Fritz Hellbach, Sie beide sind also hier al« Zeugen der Angaden unsere« Verwundeten, die ich jetzt, aus dessen Wunsch zu Protokoll dringe» werde," sagte der Offizier. „Jawohl, Herr Leutnant.* Und nun spielte sich aus dem schaurigen, über-sonnten Schlachtplan ein« kurze, ergreifende Hand« lung ab. Gestützt von den Soldaten, diktierte der Verwundete, oft absetzen müssend, dem Leutnant Worte in die Feder — Worte, schwer preisgegeben den fremden Ohren. Irgendwo knatterten Maschinengewehre — Halb« weg« brüllte Kanonendonner aus, verroltte aber wieder. Dort, wo die Tote« sich häuften, surrten Fliegenschwürme. Ueber das Gesicht des Diktierenden hatten sich graue Schatten gelagert. Keuchend war sein Atem, aber der ihm innewohnenve eiserne W lle siegte noch eiu allerletztes Mal und lieh seiner Hand, die ver» sagen wollte, die Fähigkeit, seinen Namen unter das fertige Schriftstück zu setzen. „Mutti — ich hab' doch Hunger!* Wie eine Anklage hallte dieser Ruf durch die enge, kleine Wohnung, dahin Frau Marga Uelzberg ^«chche W«cht_ Willen vom 28. Juli 1914, in w«lchem er aber als «deutscher Arbeiter" dem Deutschen Schuloerein einen Betrag von 500 K vermachte und auch die G«meinb« Unlerdrauburg sür deutsche Arme reich bedachte. Die« se« erhebende Beispiel treuer Anhänglichkeit unb völ» kischer Gesinnung verdient qewiß der Vergeffenheit entrissen zu »rrd«n; ber Dentschi Schuloerein wirb dem wackeren Manne, ber in diesem furchtbaren Bölkerringen sür sein Vaterland und für sein Volk den Heldentod erlitten hat, stel« ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren. Bedenkliche Anzeichen, fis ist geradezu erschreckend, wie sich in letzter Zeit die Unsicherheit im Unterlanbe steigert. Jede Folge der Zeitungen bringt Nachrichten über Einbrüche, Diebstähle, ja man liest sogar von Taten wohlorganisierter Banden, die wohlbewaffnet ihr nächtliches Unwesen treiben. Wohin soll da« führen, wenn erst der Krieg vor-über sein wird und die auf das Morden gewohnt«» Leute zurückkommen werden. Es wird un« wieder aus Marburg berichtet: In der Nacht zum 15. d. machte eine Einbrecherbande Streifzüg« durch mehrere Ortschaften der Umgebung. Bei der Mühlenbesiyerin Anna Kerschitz in Reka wurden sie verscheucht un» zogen nun zu« Gemischtwarenhändler Joses Schlam-berger in Pivol». Hier erbrach die Bande die Ge-schästStür und drang in« Geschäft«lokal, konnte je-doch nicht« erbeuten, da sie auf da« Geschrei des Schlamberger die Flucht ergreifen mußte. Vom Zchlamberger zogen die nächtlichen Gesellen zu dem kaum 130 Schritte von dort entsernten Gemischt« warengeschäste be« Franz Lebe, erbrachen die Ge-schäsi«türe und drängn» in« Lokal, wo sich Waren im Wert: von 4000 Kronen befanden. Sie rissen sämtliche Läden auf. warsen die Waren durcheinan-der, nahmen aber nur 20 Kilo Bohnenkaffee, Wert 220 K, Braunschweigerwurst um 12 K, Brot und Zigarren mit. Vom Lebe zog die Bande »ach Ober-Kölsch zum Gastwirt Leopold Tomaschitsch und ver» suchte bei einem Fenster einzubrechen, mußte jedoch davon absehen, da der Gastwirt erwachte und aus-schrie. Tomaschitsch feuerte hieraus einen Schreckschuß auS seinem Jagdgewehr ad, die Diebe legten jedoch nicht viel Wert daraus und erbrachen kaum 200 Schritte vom Tomaschitsch entfernt, die Stalltüre der Gastwirtin Elif« Koren. Aber auch hier wurden sie durch das Geschrei der Hausleute »«scheucht. Von da zogen sie zum Besitzer Michael Domanik in Ober' Kölsch, banden die Hau«t>tre mittet« eine« Querbalken« ab und machten sich an die Arbeit, die Feustergilter eine« unbewohnten Zimmer«, wo Selchfleisch und Speck ausbewahrt ist, auszuwiegen. Sie mußten aber auch hier ohne Beute abziehe», da die Hausiern« erwachten vnd zu schreien begannen. Schließlich drang bie Einbrecherbande in« Gemischlwarengeschäst der Martha Polz in Ober-Kötich ein, und erbeutete dort 10 Stück Seidenlücher, Wert 96 K, eine Plüsch-Haube, Wert 16 K, einen halbseidenen Regenschirm, Wert 24, Eßwaren um K 12'20 und Tabak unb Zigaretten im Werte von 39 Kronen. Brand. Am 21. Juni brannte da« dem Be-sitzer Bla« Jagodic, Eisenbahnarbeiter in Podplat sich nach dem Zusammenbruch ihre« LebensglückeS — dem Heldentod ihre« Gatten — geflüchtet hatte. AuS dem Nomadenleben, da« sie an der Seite ihre« ManneS, eines Opernsingers, geführt, war ihr an Besitztümern nicht« gebliebe», ulS die zahlreichen Photographien, die den Künstler in seineu Rollen zeigten. Nun bildeten ße den einzigen Schmuck de« dürstigen Heim«, da« nur den n«twendigsten HauS-rat barg. Leerer und kälter noch ul« diese« Heim war ber jungen Witwe die» Dasein geworden, seit er von ihr gegangen war, um dessen Willen sie, die Baronesse von Torsten, einst alle Brücken hinter sich abgebrochen hatte. Wa» sie an gesicherter Exi-stenz ausgegeben, halte ihr di« Liebe ersetzt, und der lachende Leichtsinn be« Galten, der da« rasch er» wordene Geld ebenso rasch wieder durch die Finger rollen lieh, sie mit zum Sind de« Augenblicks ge? macht. Nnn aber, da da« Schicksal jäh und surcht» bar über sie hereingebrochen, stand sie ungestählt und ohnmächtig vor den Ausgaben, di« ihrer noch warteten. Längst hatte ein grausiges Gespenst hier seinen Einzug gehalten. Die Kunst, sparsam zu wirschas-ten, hatte die verwöhnte Patrizierin nicht gelernt, und die rapid zunehmende Teuerung tat ein übrige» dazu, daß Frau Marga mit der staatlichen Pension kaum zur Hälfte reichte. Dumpse Verzweiflung wechselten in ihr mit unklaren Plänen, dem Gesühl: so geht e« nicht länger — eiwas muß geschehen. Deine Pflicht 5tui»«er 58 bei Rohitsch gehörige unb in Negaun befindliche Wohnhaus bi« zu den Grundmauern gänzlich nieder, welches Gebäude Jagodic kürzlich vom Besitzer Jakob D»lsak in Negaun um 3350 K gekauft hat. Da« abgebrannte Gebäude war aus 2d00 K versichert und es wird vermutet, daß da« Gebäude von einem Unbekannten, der dem Jagodic feindlich gesinnt ist, angezündet wurde. Mit dem Gebäude verbrannten veeschiedene Einrichtung«gegenstände, Wäsche und der-gleichen. Dolksftimmung in der Kriegszeit. Deutscher Leben«aussaffunz ist es völlig unvers,änd» lich, wie es in dieser tiesernsten und großen Zeit, dir über da« Geschick ganzer Völker entscheidet unb s» unendlich viel Leid und Weh über Tausende un-serer Volksgenossen bringt, Menschen geben kann, die an seichten Lustbarkeiten Gefallen finden können, die nach Vergnügungen verlangen, während die bra-ven Soldaten, die zum Schutze der Daheimgedlie» brnrn ihr Leben einsetzten, die größten Entbehrungen leiden unb viele von ihnen verwundet oder tot daS Schlachtsrlb bedecken. So sehr seichte unb lärmenbe Lustbarkeilen ausgeschloffen sein müssen, so wenig will damit geiagt sein, daß wir un« etwa in Schmerz und Trauer innerhalb unserer vier Mauern verzehren sollen. Hilflose Verzagtheit wäre schlimmer al« oberflächliche Sorglosigkeit. Je mehr die gewal-tigen Ereignisse aus un« wirken, desto mehr macht sich auch da« Bdürsnis geltend, sich anderen mitzu-teilen un» im Kreise unserer Frennde und Volk«ge. noffen da« auSzusprechen, wa« unser Fühlen und Denke» so gewaltig ergreift. Gewiß sind in unserem Volke die Mutigen und Starken gegenüber den Schwachen und Zaghaften in der Ueberzahl und da-rum kann die öffentliche Besprechung der Geschehnisse keinerlei Gefahren in sich schließen; im Gegenteil! Durch geeignete Vera»staltungen kann unendlich viel Gutes und Wertvolles geschaffen werden. In vielen Ortsgruppen de« Deutschen Schulvereine« sind im Sinne der Anregung der Vernnsleitung bereit« va-terlänbische Abende durchgeführt worden, die alle einen die Teilnehmer befriedigenden Verlauf nahmen, und den Veranstaltern keine zu große Mühe machten, da reiche Behelfe » Reden, Noten, Gedichte, auch Lichtbilder) zur Verfügung gestellt »urde». So »er» anstalteten in letzter Zeit u. a. die beiven Onsgrup-pen in Schluckenau einen zweiten vaterländische» Abend, der «inen Reinertrag von run» K 350 er» zielte, von welchem der Deutsche Schulverei» K 150 erhielt, während der Restbetrag sür Kriegswitwen und Waisen nach gesallene» Kriegern bestimmt wurde. Der erste vaterländische Abend dieser Ortsgruppe ergab für b«A Deutschen Schuloerein einen Betrag von K 110. Ferner erzielten die Ortsgruppen Zuck-«antel bei ihrem vaterländischen Abend 10O St, Ortsgruppe Arnau 187 K, Ortsgruppe Honositz K 113 68, Ortsgruppe ZlabingS K 50 usw. Ueber den glänzenden Erfolg de« vaterländischen Abende» der Frauenort«gruppr Reichenberg, der einen Rein-ertrag von 1800 K ausweisen konnte, wurde in einer besonderen Veröffentlichung berichtet. Man sieht darau«, daß e« ganz gut möglich ist, auch während ist es, zu handeln — um des Kinde« — um de« BubiS willen I Ja, BubiDer kleine blondlockige Schelm, mit den großen, leuchtenden Blauaugen des Vaters, ließ daS Köpschen hängen, gerade wie ein matter kleiner Vogel. Statt seines zwitschernden Lachens klang aus dem herb geschlossenen Mündchen nur ab und zu der Klageruf: „Mutti — ich hab' doch Hunger!* Wahnsinnig glaubte die Mutter über diesen Rus zu werden. Sie selbst glich nur noch eine« Schatten. Auch ihr hungerte — ach — wie lange schon! Unb mit jedem Tage der Entbehrungen nah« ihre körperliche Schwäche zu un» lähmte ihre ge-ringe physische Kraft zum Hanteln völlig. Wenn sie nach schlaflos vollbrachter Nacht sich morgens erhob, geschah e« mit dem dnmpsen, wilden Wunsche: Könntest du doch diesem Elend ein Ende machen. Aber wenn sie ging — freiwillig aus diesem Leben ging — mußte sie da« Kind mitnehmen. Ju seelischer Hilslosigkeit rang sie mit sich. Wimmernd lag sie vor dem Bilde de« toten, ver-götterten Galten auf den' Knieen und flehte um Hilfe und wußte doch, daß ihr von ihm keine Hilfe kommen könne. Wo diese zu finde» war — dort anznklopsen aber überwand ihr Stolz nicht. So hatte sie gedacht. Allein eS gab eine Macht, die stärker noch als ihr Stolz, eine Macht, die unerbittlich und Hohn-lächelnd diesen niederzwang. DaS war da« grausige Nummer 52 Deutsche Wacht Sitte 5 der Knejljeit Veranstaltungen ja Künsten de« Cent« schen Schulvereine« durchzusühre», wenn der gute Wille vorhanden ist. Selbstverständlich empfiehlt e» sich, einen Teil bei Reingewinne« Lrieg»fjtrsorze> zwecken zuzuführen. Aus dem fahrenden Iuge gesprungen. Zwischen Markt Tüsser und Röwerbad sprang in der Nacht aus den 26. d. ein Infanterist au» dem fahrenden Pers»ne»juze. Er wurde eine Streck» ab-seilt vo« Geleise gefunden und in bewußtlosem Zu» stände in da« Spital nach Cilli gebracht. Frauen im Eisenbahndienfte. Nach dem Beispiele der Straßenbahnen ging auch die Südbahn daran, aus den kürzeren Strecken sür den Personen-zugtdienst Frauen zu verwenden. Nach den ersten Versuchen auf der Wiener Lokalstrecke, die vollauf befriedigten, konnte man am 27. d. auch in Marburg zum erstenmale Frauen in der schmucken Uuiform von Schaffnennnen sehen, vorläufig wurde nur eine beschränkte Zahl weiblicher Kräfte zu diesem Zwecke aufgevommcn, un» zwar nur sür kürzere Führte« und ausnahmslos zu den TageSpersonenzügen. Versendung von Druckerzeugnissen mit der Post in das Ausland, von nun an gelten für die Versendung der Erzeugnisse deS Druck». Stich-, lithographischen, autographischen oder ähnlichen mechanischen Verfahrens mit der Post in das verbündete und niutrale Ausland ohne Rücksicht auf die Ausstattung und vcrsendungsweise dieser Erzeugnisse (in Briefe», Paketen unter Schleife u. dgl.) nachstehende Bestimmungen: 1. Nach Deutschland unterliegt die Versendung der Druckerzeugnisse keiner Beschränkung, 2. Nach den übrigen verbündeten so» wie nach dem neutralen Auslande ist die Versendung von Druckerzeugnissen durch Private im allgemeinen unzulässig. Ausgenommen von diesem Verbote sind: a) die poftabonnierten und die von den Zeitungen unmittelbar bei den Postämtern ausgegebenen Zei» tungsexemplare ; b) die im Druck- und ähnlichen Ber-fahren erzeugten Gegenstände des Buch-, Kunst, und Musikalienhandels unter der Voraussetzung der nn» miitelbaren Aufgabe durch den Händler dem Post schaller; c) die Preislisten der Handelsfirmen, deren Versendung im Jnleresse der heimischen Geschäfts, weit gelegen ist, jedoch nur nach Bulgarien und der Türkei unter den Bedingungen, daß die Druckgegen» stände du» Ausmaß eines normalen Bogen? Papier nicht überschreiten, daß sie beim Postschalter djich Organe der absendenden Firma ausgeliefert werden und daß ihre Zadl so gering ist, daß die Zensurie» ru»g nicht erheblich erschwer« wird. (Massenseudun-gen sind unzuläss'g.) Gegen fremdländische Vornamen. Das sächsische Ministerium des Innern hat bestimmt, daß Aiurige auf Aenderung sremdländischer Vornamen, die aus Anlaß des Krieges gestellt werden, gründ-sätzlich geneymigt werde» sollen. Außerdem werden, um für die Zukunft tunlichst der Eintragung fremd-läudischcr Vornamen vorzubeugen, die SlaadeSdea«» te» angewiesen, bei der Anmeldung solcher Bornamen die Beieiligle» stcis aus den fremdländischen Ur» Gespenst, das von dem kleinen Witwenheim nun restlos Besitz ergriff. An warmen, nahrhast zuberei-teten Mahlzeiten fehlte es Mutter und Xind schon längst, an Ausstrich gleichfalls, und trockenes Brot schrammt im Magen, macht die Wangen hohl und die Glieder schlaff. Da nun ihre Ernährung »ut-schließlich hierin bestand, 'v reichte natirlich die Lnegsbrolration nicht und zitternd zählte Frau Marga, geborene Baronesse von Torsten, allmor-gendlich ihre B'vimarken ab sür den Tag und zählte und rechnete, ob auch zum nächsten welche blieben. Und der Winter e»dloS, die Stube kalt und di« Kohlen unerschwinglich. Herzzerreißend klang das Weisen des blondlockigen 'leinen Buben durch den unwirtlichen Raum. Da hatte Frau Marga eine furchtbare Angst gepackt, Ihr kleiner Liebling, da« Vermächtnis ihre« teuren Toten, mußte erhallen bleiben — fein Leben war mehr wert als Demütigung u»d Stolz, der im Staube lag. vor ihrer gemarterten Phantasie war das väterliche Schloß aufgestiegen in seiner starren Vornehmheit — jed«r Winkel darin erfüllt von Ahnenstolz der Besitzer. DeS VaterS Achtung gebie» tende Gestalt, das Stolz getragene Antlitz unnah-bar. Die Mutter, schlank und doch und rassig; un-glaublich kühl der Blick der müde» A»gen. Und eS war heraufgestiegen eine winddurch-peitschte Herbstnacht. Der Regen hatte gegen die Fenster des Schlosses geprasselt, ans dem eben eine dunkle Gestali gcstohen wa>. hinein in Dunkelheit und Wetter — hinein in die Arme de» Geliebten. sp»«»g hinzuweisen und sie ausdrücklich zu befrag«», ob sie trotzdem den fremde» Name» eintragen sollen. Außer de» Standesbeamten si»d auch di« Seiter »nd di« Angestellt«» von Privat«ntbindungsaostalt«» u»d Hebammen anzuweisen, gegebenenfalls die M»tt«r entsprechend zu verständige». Achtet auf die Kleinen! Dieser Tage be-gab sich die Besitzerin A»na Sivka in St. Veit bei Grobeln» auf den unweit vom Hause gelegene» Acker, während der Gatte A»ton Sivka »ach St. Peter bei Königsberg Einkäufe besorgen ging, Anna Sivka ließ ihr« beiden Töchter und zwar die zwei Jahre alte Olga und die zwölf Jahre alte Agne» allein zu Hause zurück. I» einem unbewachten Augenblicke stieg da< Lind auf einen Sluhl und nahm eine Flasche vom Fenster herab, in welcher sich Essigsäure befand und trank aus dieser, in der Meinung, es sei Milch darinnen. Das Kind erlitt derartige schwere innere Verletzungen, daß es trotz rasch ange-Wandler ärztlicher Hilfe noch am selben Tage un-ter furchtbaren Qualen starb. Zwei Gauner. Dieser Tage wurden in Lo» cic bei Franz zwei Gauner verhaftet, die schon lange in der dortigen Gegend ihr Unwesen trieben. Es sind dies Robert Gold und Samuel Rauch, beide edle Söhne Israels. Die zwei Mauschel haben bei verschiedenen Bauern Lichtbilderbeiiellunge» entgegen» genommen uud ließen sich von den verlraucnss«Iigen Bauern Angaben auszahlen. Natürlich »«rtratrn diese beiden Ehrenmänner leine Firma uud die geprellten Bauern sahen wcder Iichtbilder, noch ihre Angaben wieder. DaS Geschäst blüht« vorzüglich, di« endlich die Gendarmerie den beiden Herren in der Gestalt ihrer Verhaftung da» Handwerk legte. Wie wir hören, scheint die Gendarmen« einen gute» Fang ge» «acht z» haben, und sollen die beiden Gauner «eh-rere« ander« am Kerbholz« haben. Einbruch über Einbruch. In der Nacht vo« 19. aus den 2t>. Juni wurde in das dem Rechls-onwalte Dr. Eernec in Cilli gehörige Winzerhau« in Loke eingebrochen und iu« demselben Eßwaren gestohlen. In derselben Nacht wurde offenbar von denselben Tätern bei der Besitzerin Josesa Dobovic-nik in Loke, ferner beim Besitzer Bouch ebendort »nd bei der Besitzeria Hraftnik eingebrocheu und gleich-fall« LebenSmittel gestohlen. Traurige Folgen der allgemeinen LebenSmittelleuerung! vom heihen Kaffee verbrüht. Äm 26 Juni wurde daS siebenjährige Söhnchen de« Besitzer« Franz Palir in Givbeliio von feiner Großmutter, al» diesrlb« Kaffee kochte, durch derrn Unvorsichlig. keil derart mit siedendem Kasiee überschültet, daß das Ki»d sehr schwere Brandwunden erlitt und im hossuungSlosen Zustande in daS Allgemeine Kranken-hau« nach llilli gebracht werden mußte. Diebstahle Die d«i der Besitzerin Valerie Zwenkl in Doberteschendors bei St. Peter im Sann-!ale bedienstete Magd Anna Jalovz stahl ihrer Dienstgeberin Kleider, Wäsche und Schuhe im Werte von 200 K Bei der Durchsuchung durch di« Gen-darmeri« wurden bei der verhafteten noch viele an- Was mochte au« dem armen betrogenen Mann geworden sein, dem Marga, Baronesse von Torsten, sich verlobt gehabt und dann so schmählich verlassen hatte l? „Ich hab' doch Hung«r, Mutti." Di«s«r Jammerruf hatte die Gesichte zer'rüm-wert und Marga Uelzberg die Feder in die Hand gedrückt. Der Brief an die Ellern war adgei,aoge größten Deutschen haben ihre Wefen»verwandtschaft mit deutscher Eigenart auS> drücklich anerkannt, fo Lulher . . denn die lateini-schen Buchstab«» hindern un» Über die Maßen sehr, gut deutsch zu lesen"). Bi«marck (.Deutsche Bücher mit lateinischen Buchstaben lese ich nicht I"). «ant, G«the, Herder, Simrock, Freytag, Rosegger und ver-schieden? andere. Deutschfeindliche Fremdlinge und jene Auchdeut-schen. die auS der Rücksicht auf fremde Völker nicht herauskommen und dabei auf da» eigene Volk vergessen, habe die deutsch« bekämpft und die Laleinschrift ver-breitet. Gehen Sie heute durch die Straßen Ihrer Stadt, so werden Sie unter viele» Hunderten kaum mehr ein Schild in deutscher Schrift finden. Und wie viele Bücher sind zwar in deutscher Svracke, aber nicht in neuer Schrift gedruckt! Und sehen Sie etwa allzu häufig deutsche Besuchskarten ode» eine deutsche Unter-schrif«? 800 deutsche Hochschullehrer haben im Jahre 1912 sür die deutsche Schrift aufgerufen und im Bunde mit der Vereinigung der Freunde deutscher Schrift in Darmstadt alle Scheingründ« widerlegt, die zu Gunsten der Lateinschrift angeführt wurden. Auch in Wien hat sich ein solcher Bund gegründet (19. Bez., Chimanistraße 24), dessen Auftuf in Bezug auf In-halt und Sprach« vorbildlich genannt werde» muß. „Dürste man," so schließt dieser Aufruf, «wohl einem anderen Volke eine ähnliche Verleugnung Völkischer Eigenart zumuten? Haben wir al« große», hochent» wickelte» Volk nicht da» Recht, stolz zu sein auf unsere geistigen und künstlerischen Güter, zu den auch vollbe-rechtigt unsere Schrift zählt? In allen Gauen der deutschen Erde erschallt hexte der begründete Ruf nach Natur- nnd Heimatschutz. So schützen wir denn auch einen wesentlichen Bestandteil unserer gesamten geistigen Errungenschaften, unsere schöne deutsche Schrift. Helfet alle mit, da» traute Gewand unserer teuren Mutter-sprach« zu bewahren!" Jetzt scheint mir die Zeit, auch in dieser Hinficht da» deutsche Gewissen zu wecken. Man kann vielleicht nicht verlangen, daß jeder Geschäftsmann nunmehr fein Schild umschreiben lasse, aber wo in Zukunft ei» neue« angebracht wirt> da s»u efl deutsch sein, nicht nur in der Sprache, sondern auch in der Schrift. Und deutsche Bücher und Zeitschriften sollen in Hinkunft nur mehr deutsch gedruckt werden l Ein schönes Beispiel völkischen Erwachen» hat der deutsche und österreichische Alpen-verein gegeben. Er halte vor nicht allzulang« Zeit einen Antraa abgelehnt, seine Mitteilungen irit deutschen Buchstaben drucken zu lassen mit der — nebenbei bemerkt längst widerlegten — Behauptung, daß die Au»-länder (Engländer, Fianzosen u. a.) die Lateinschrift besser zu lesen »erstünden. Nach dem AuSbruche de» Krieges aber erklärte er, daß zwar dieselben Gründe noch weiter bestünden, daß nunmehr aber höher als diese die Rücksicht aus deutsche» VolkSwm stünde und da« nächste Heft der Zeitschrift war deutsch gedruckt. Fort also nicht nur mit den Fremdwörtern, son-dern auch mit den Lateinbuchstaben sür di- deutsche Sprache in Druck und Schrift! Hier wäre besonder« für die Genossenschaften der Schriftenmaler sowie für die deutschen Buchdrucker und Verleger ein schöne« Feld zur Betätigung. Dr. Gustav Miether. NuHßanükung Wrih Nasch Rathaus »« gaste 1 ♦ ♦ Willi :: "Äs Schrifttum. Die jetzige russische Offensive in Wol-Hymen und Ostgalizien läßt brauchbare Karten die-ser Kampfgebiete heute als ein dringende« vedürf-ni» we'tester Kreise erscheinen. Für den augenblick» lich so hart umstrittenen oftgalizifchen KriegSschau-platz bietet Flemming« Generalkarte von Galizien lPreiS 1-50 Mark) ein überaus eingehende« Karten-bild. In dem großen Maßstabe von 1 : 600.000 gezeichnet, ermöglicht diese Karte die Ausnahme eine» sehr reichen Inhalt«, während anderseits die m brauner Farbe gedruckte Gebirztzeichiunz alle Schrift trotz der zahlreichen Namen deutlich lesbar bleibe» läßt. Da» Gebiet von Ostgalizien bi» zur Di»d behandelt Flemming« Kriegskarte von Weftrußla»« Nr. 26 (Prei« I Mark), aus der also auch die Kampfplätze am Styr, am Pripet. am Narocz-See, bei Dünaburg usw. dargestellt sind. Entsprechend der hohen Bedeutung sür den Krieg, welch« i» diese» Gebieten die ausgedehnten Sümpfe ausweisen, sind letztere auf der Karte durch einen farbigen Fliche»-ton besonder» kenntlich gemacht. Auch diese Karte weist eine sehr in die Einzelheiten gehende Darstel-lungSweise aus. Deutsche, unte-ftützet eure Lchutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus« gegebenen Wirtschaftsgegenstände. Eingesendet. , beste tlahrung für Säuglinge. Kinder, Rekonvaleszente* nach Manen-* OarmerMranhungen Jederzeit erhäfth'ch. Probtdoho ui d Ichrr- Khe ft-ztHehe Bro»rbdre Ober Kiodcrpfl-c • gratis dorcl> dio Sestle's Klndermehl« Ge sellsch»rt. Wie», I. Bilnsrstra&se 7 8. BESTES ALTBEWÄHR FAMILIEN-6ETRÄNR. EINZIB IN SEINER ANALYTISCHEN BESCHAFFENHEIT. 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Lind strich der Nachtwind durch die grünen Laubkronen der riesigen Kastan en und Buchen in den Gärten de» städtischen Villenviertels. Es war Juni. Auf den Blättern der MonatSrofen, in deren Grün sich schon hier und da werdende Blütenknofpen, wie verschämt, versteckten, wiegten sich winzige leuchtende Punkte: JohanniSkäserchen. Im dustenden Fliederhain aber sang eine Nachtigall ihre alte zauberhaft süße Weise von LiebeSglück und LiebeSweh. Ueber der wie im Mondlicht gebadeten Landschaft aber lag köstlich, ster stiller Friede der Friede der schlummernde» Natur. Bon all diesem Zauber, von dem Frieden, an dem sich die Natur im Schoße dieser köstlichen Juninacht wohl sein ließ, schien jedoch auch nicht der leiseste Hauch die Herzen jener Mcnschenberührt zu haben, die sich eben jetzt im Wohngemach der kleinen Villa, die der Oberst a. D. o. Elten mit den Seinigen bewohnte, vereinigt hatten. Und doch hätte es auch bei Jenen nur eine« Blickes auf den stillen Garten und den nachbarlichen Park bedurft, um den ganzen Lauber all der Pracht aus nächster Nähe auf sich wirken zu lassen. Doch Elten» mußte e» heute wohl an der rechten Stimmung dazu fehlen. Frau von Elten, eine kleine, überzarte Fr««, mit stetig verängstigtem Gesicht, saß, die Hände im Schoß gefaltet, mit dem Rücken gegen die offene Balkontür und sah aus langen Augen auf den Gat-ten, der, las verköeperte Bild der Wut, mit mäch-tigen Schritten daS Gemach durchmaß. „Und ich bleibe dabei", grollte von Elten eben, »ich habe keinen Sohn mehr, wenn eben dieser Sohn die Traditionen seiner Bäter mit Füßen tritt, wenn dieser Knabe jede Rücksicht gegen un», seine Eltern, gegen seinen Namen außer Ach« läßt." „So wirst Du Dich eben daran gewöhnt» müs« sen, lieber Bruder, keinen Sohn mehr zu haben', sagte eine volle Altstimme vom Fenster herüber. Der Oberst suhr, wie von einer Tarantel gestochen, her-um. „So? muß ich? Muß ich wirklich?" braust« er aus. „ES ist ja sehr liebenswürdig von Dir, lieb« Elisabeth, zu Gunsten diese» ehrvergessenen Knaben gegen mich Partei zu nehmen!" Fräulein von Elten wandt« sich mit eine« Achselzucken ab. ,,Du wirst Dich wohl oder übel fügen müssen", sagte sie. „Kraft hat eben Dein Starrkopf l" Der Oberst lachte grimmig. „So, hat er? S«hr liebenswürdig von Dir. Aber natürlich, Du bist ja die Sanftmut in Person, natürlich I Du —" „Ich verlier« wenigstens di« Herrschast nie über mich", fiel ihm die Schwester kühl in» Wort. „Natürlich! Natürlich I Du bist ja auch ein Monstrum an Tugenden, an —" „Ader lieber Papa, liebe Tante, so streitet Euch doch nicht immer!" suchte sich jetzt da» schlanke, junge Mädchen, daS bisher scheinbar antcilSloS in eine« Schaukelstuhl geruht hatte, ins Mittel zu legen. Doch sie goß nur Oel ins Feuer. Der Zorn deS BaterS wandte stch auch g«g«n sie, der Tochter. „Auch Du? Natürlich l Hätte e« mir auch denken können!" grollte er. „Dr«i Frau«nzimm«r gegen einen Mann! ES ist zum Haarausrausen!" „Aber lieber Mann", suchte sich die kleine Frau Oberst zu verteidigen, „Helene und ich widerspreche» Dir doch gewiß rücht. Wir —• „Ihr seid natürlich die sanftesten, geduldigsten Engel vo» der Welt", höhnte der erzürnte Hau«herr, der eS sich nu» einmal in den Kopf gesetzt zu haben schien. Niemanden ausreden zu lassen. „Als ob man daS nicht kennen würde. Die W«ib«r halten zusam« mcn wie di« Kltttrn, w«nnS gegen «inen Mann und 2 F* I fei.et auch gegen den eigenen Gallen, Bruder und Vater Front zu machen gibt! Kenn ich! Kenn ich!" W Die Oberstin seufzte resigniert, doch sie machte keinen versuch mehr, sich ju verteidigen. Helene hatte sich wieder in ihren Schaukelstudl geschmiegt. Lästig lagen ihre schlanken Hände im Schoß, gedankenlos schob sie «n den Ringen, die ihre Finger schmückten. „Tu mir den Gefallen und laß die Spielerei, e« macht mich nervö«", fuhr der Pater, in seiner Wanderung durch da» Zimmer innehaltend und sich vor der Tochter auspflanzend, diese an. Die Getadelte hob den Blick mit einem Ausdruck des Staunen« zum Antlitz de« Vaters. Sie mochte einen solchen Ton von dieser Seite nicht gewohnt sein und als habe er den stumme« Vorwurf diese» Blickes verstanden, wandte sich der Oberst, etwa» Unverständliche» in seinen grauen Bart murmelnd, von der Tochter ab. „Alle» ist gegen mich!" schalt er, seine Wanderung wieder ausnehmend. „Ossen oder im Geheimen! Und Du", wandte er sich gegen die Schwester, die die Arme über der Brust gekreuzt, jede seiner Bewegung gen mit spöttisch-kaltem Blick verfolgte. „Du bist die Schlimmste! Ja, ja, Du bist die Schlimmste! Anstatt dem Jungen, den Du nun einmal wie Dei» nen Augapfel vor jedem gerechten Angriff hütest, Vernunft zu predige«, anstatt ihn zur Einsicht zu bringen, setzest Du ihm Mücken ein in den Kopf, bestärkst ihn in seiner Oppositionslust, nimmst offen Sielung gegen mich." Fräulein Elisabeth von Ellen schien durchau» nicht au» ihrer kühlen Ruhe herauszubringen zu sein. Mit einem Lächeln u« den einst viel bewunderten, noch immer schönen Mund sagte sie gelassen: „Ich habe Dich ausreden lassen, lieber Hugo. Jetzt ge« statte ich mir einige Worte." Ihr Bruder fuhr sich mit einer ungeduldigen Bewegung durch da» noch volle, sast weiße Haar. „Also rede! Aber bitte, mache e» kurz!' „Du weißt, ich pflege mich stet« kurz zufasse», lieber vruder!" „Ja doch! Also--ich bitte!" und der Oberst ließ sich, ergeben in sein Schicksal, in einen Sessel fallen. „Deine Angrifft gegen meine Person", begann seine Schwester, „bin ich gewöhnt. Sie sind mir nicht» Neue». Pflege mich ja auch sonst nicht da-gegen zu verteidigen. Heute aber kann ich nicht an-ander«. Du wirfst mir vor. daß Kraft, mein Paten- kind meine volle Zuneigung besitzt--al» ob nicht auch Du in ihm Deinen Abgott erblicktest, al» ob nicht auch Du stolz auf diesen Deinen Sohn wärest!" Jetzt hielt e» aber der cholerische Bruder nicht meh» au». Er sprang von seinem Sitz empor. „Dacht ich« mir doch I Ich sah e« schon kommen. Jetzt mird der Pfeil umgedreht — ich bin der Schuldige. O, diese Weiber!" Ueber der Schwester Gesicht ging ein Heller Schein. „Lieber Bruder!" sagte sie mit tiefer Stimme, die jetzt nicht ohne Schärfe war, „ich pflege stet» logisch zu sein!' und sie richtete ihre junonische Ge« stall noch straffer auf. Ellen lachte grimmig aus. „Logisch? Natürlich, wie könnte meine Schwe-ster, da« Fräulein von Elten-Nordegg wohl unlo-gisch sein? Für gewöhnlich klagt man, daß die Frauen keine Logik hätten. Ein Mirza-Schaffe singt ja wohl sogar davon, aber bewahre der Himmel jeden vor einer logischen Frau oder auch nur Schwe» ster I Da« ist eine Strafe, ein Kreuz!" Fräulein Elisabeth wars einen vernichtenden Blick auf den Bruder, den sie um einige Finger breit überragte. „Deine Ausfälle sind wenig ge» fchmackvoll. lieber Hugo!" sagte sie kalt. „Laß mich in Ruh!" schrie der Oberst. „Halt den Mund, sage ich Dir. Hier bin ich der Herr im Hause!" Er hielt inne und sah etwa« unsicher auf die Schwester, die sich eben an ihm vorbei, der Türe zu bewegte. Mit einigen schnellen Schritten holte er sie ein und vertrat ihr den Weg. „WaS soll denn da« wieder bedeuten?' Sie würdigte ihn nur nie« eisigen Blickes. „Du wirst mir wohl trotz Deiner DeSpotenge« lüfte gestatten, mich aus mein Zimmer zurückzuziehen und mich sowohl vor Deinen — Liebenswürdigkeiten zu sichern", sagte sie, mit der Miene einer Fürstin, der man zu nahe getreten. Der Oberst biß sich aus die Lippen. „Na, ich denke doch, wir sollten un« doch s» weit kennen, um gelegentlich einmal ein Auze zuzu- drücken, wenn--hm--kurz, ich bitte Dich, bleibe hier! Mir ist nicht gerade danach zu Mute, auch noch mit Dir in stummer Fehde zu liegen!" „Du ziehst die laute anscheinend vor", spöttelte Elisabeth. Doch sie stand von ihrem Vorsatz, sich zu-rückzuziehen, ab. Ein kurze» Schweigen entstand. Je-der schien zu warten, daß einer der Ändere» da« inSStockengeratene Gespräch wieder aufnehme. Sollten Krafl» Wünsche und Neigungen sich ».ich! mit de» Oheims ZukunstSplänen für unseren Sohn einigen, so müssen wir doch wohl Alle» tu», Krast umzu» stimmen.' „Leider kamst Du etwa« spät zu dieser Einsicht", meinte der Oberst. Seine Gattin blickte schuldbewußt zu Boden. 3 „Ich — ich — war ja ganz Deiner Ansicht, lieber Hugo I" stammelte sie. Ihre Schwägerin spendete ihr einen mitleidig geringschätzigen Blick. „Agne« wagte c« nur nicht, dies« ihre Meinung laut werden zu lassen!" spöttelte sie, worauf He« lene, unruhig werdend, in ihrem Stuhl hin« und herrückte. Die Tochter kannte doch die Reizbarkeit de» Bater» zu gut. Diese« Mal aber blieb da« erwar-tete Ausbrausen von jener Seit« auS. Der Oberst hing seinen Gedanken nach und daß diese nicht die heitersten waren, da« zeigte die tiefe Falte, die sich zwischen den mächtigen Brauen eingegrabcn hatte. Endlich räusperte sich die Oberstin, die mit ängst-lichen Blicken bald auf den Gatten, bald auf die resolute Schwägerin sah, vor der sir immer eine ge-Heime Angst empfand, und sagte leise, gleichsam da» sür um Entschuldigung bittend, daß sie da« Wort zu ergreifen wage. „Ich möchte doch, daß Ihr Euch einiget." , Schweigend betrachtete Fräulein von Elten ihren Bruder und etwa« wie Mitleid lag in ihrem Blick. Sie trat neben den Sinnenden und legte ihre große weiße Hand aus seine vorgeneigte Schulter. „Lieder Hugo, ich weiß, daß du schwer an die-scr Wendung der Dinge trägst. Glaube nicht, daß ich mich nicht in Deine Stimmung hineindenken könnte! Ich weiß, Du hängst mit leidenschaftlicher Zärtlichkeit an Deinem Sohn, mit weit größerer Zähigkeit aber auch an Deinen sogenannten Tradi-tionen. Es ist bitter, all die mühsam ausgebauten Zuk,ust«pläne in ein Nicht« zusammensinken zu sehen, von .ill den Illusionen Abschied nehmen zu müssen; aber sind, dürsen wir denn solche Egoisten sein, die um die Erfüllung eigener Wünsche daS Glück An« derer, da« Glück de« eigenen Kinde« opfern?" Anscheinend ruhig war der Oberst den Au«> lassuuge» seiner Schwester gesolgt. Jetzt aber regte sich doch wieder der alt« Groll in ihm; e« klang au« feiner Stimme, al« er jetzt sprach: „Und da« sagst Du mir, Du — «in« Tochter d«r Elten-Nordegg« 7 Du?' Auch auf Elisabeth« weißer Stirne zeigte sich eine kleine Unmut»salt«. „Ja, ich Hugo, ich. trotzdem ich eine Elten» Nordegg bin! Der Wahlspruch unsere« Hause« heißt: „AuS eigener Krast l" Dein Sohn heißt Krast. Er selbst ist die Verkörperung d«r Kraft. Er ist jung, «r liebt di« Freiheit. Kannst Du e« ihm vrrarg«», wenn er sich selbst sein Leben schaffen will; au« eigener Krast?" „Und bedenkst Du nicht, Elisabeth, wa« e« für un«, für Dich, sür meine Familie, für mich, kurz, un« alle bedeutet, wenn Dein Schützling dem Dränge seine« Herzen« oder besser seinem Tollkopf folgt? Weißt D» vielleicht nicht, daß Baron Senden seine Hand von eben diesem Tollkops und auch von un« ziehen würde, daß Helene dann noch Jahre warten könnte, ehe ihr Verlobter zum Hauptmann avanciert, sie endlich heimzuführen in der Lag« wär«? Weißt Du von allcdem nicht« ?'* Fräulein von Ellen« Stirn hatte sich mehr und mehr umwölkt. „Leider kann ich Deine Frage nicht verneinen, Hugo. Ich weiß da« Alle«, weiß, mit welchen Hoff-nungen und Plänen Du Dich getragen hast! Du wolltest au« Deinem Sohn und der Baronesse Seu-den-Jarxdors ein Paar machen, wolltest Deinem be-gabten Sohne eine glänzende Karriere mit dieser Heirat erschließen. Au« alledem wird, kann jetzt nicht« werden l Doch bedenke auch, wem Du da« Scheitern all diestr Pläne zu danken hast! Nicht Dein Sohn war die Beranlassung; eben diese Baronesse Senden selbst. Durch ihren Hochmut, ihre Uebcrhebung, ihren Standesdünkel stachelte Krajt« Etolz, seine Empfindlichkeit, seinen Trotz bis zum Aeußersten auf und trieb e« endlich dazu, daß der, den sie nach unseren und ihre» eigenen Vat«r« Wünschen zu ihren Füßen zwingen sollte, die Ketten sprengte, die Trad.tion und Familieu-, auch wohl Standc«rücksicht«n ihm geschmiedet. Laß mich auSrede», Hugo I Du wirfst Deinem Sohne Schroffheit vor. Du willst mir ent-gegnen, er hätt« der Erbin, der verwöhnten Schön« heit, weniger selbstbewußt entgegengetreten, ein ge-sügigereL Werkzeug ihrer Launen — au« Rücksicht für Dich, sich selbst und un« sein können. Doch sage mir, wo bliebe da die Srlbstachtung, die ein Edelmann nicht verlieren dars? Möchtest Du Deinen Sohn zum Pantosselhelden degradiert wissen ? Kannst Du Dir Deinen Sohn in einer solchen Rolle den-ken? Wa« aber halte und hat die Baronesse Andere« im Sinn, al« Krast ihr Uebergewicht an vä-terlichem Reichtum, an Tilel fühlen zu lassen, ihn zu demütigen, ihm da« Abhängigkeiliverhällni« zu ihrem Baier immer auf« Neue in« Gedächtnis zu rufen? Kannst Du die Nichtigkeit meiner Auffassung widerlegen? Die Schwester hatte, ohne einzuhalten, doch auch ohne ihre Ruhe zu verlieren, gesprochen. Ihre Worte schienen denn auch nicht ohne Wirkung aus den, für den sie bestimmt, zu sein. Weniger schroff als vorhin gab der Oberst der Schwester, deren Ueberlegenheit ihm momentan, wo sein Temperament mit ihm durch-zugehen pflegte, wohl zum Bewußtsein kam, zu be-denken: „Du malst zu schwarz, Elisabeth. Renate ist 4 verwöhnt. Ärafii schroffe Art wird sie gereizt haben. Ei» wenig mehr Entgegenkommen feinerfeit« hätte un« vielleicht längst zum ersehnten Ziele geführt; doch der Junge. . „Doch der Zunge", fiel ihm die Schwester mit leichtem Zucken um die Mundwinkel in« Wort, „tat, wa« sein Bater einer so a»fprnch«vollen, unlieben«-würdigen jungen Dame gegenüber auch getan hätte. Er wie« sie einfach in ihre Schranken und zeigte sich ihr gewachsen. Da« war Alle«!" Elten gab sich nicht leicht gefangen. „Ich will ja nicht bestreiten, daß Renaten« Wesen manche« zu wünschen übrig läßt, aber —> — wie konnte, dürfte mein Sohn einfach hinter meinem Rücken feinen Ab-schied einreichen? Hast Du auch dafür eine Ent-schuldigung?" „Ich dächte, da brauchte man nicht erst zu s«° chen!" enigegnete ihm da« Fräulein schlagsertig. „Du stecktest den Jungen wider seinen Willen «nd sein« Neigung, wider Deine eigene Einsicht in die Sa- dettenschule, nur--n»«il e« die Wünsche eine« reichen Oheim« zu respektieren galt." „Elisabeth l" „Willst Du ei etwa leugnen, lieber Bruder? Baron Senden äußert« den Wunsch, sein Patenlmd die Ossizier«lausbahn einschlagen zu sehen und sein Wunsch ward Dir Befehl, weil die klingende Unter-stützunz nicht au«bli«b." „Elisabeth!" donnert« jetzt der Oberst kirschrot vor Zorn. Doch wo Alle gezittert hätten, zuckte da« Fräulein nicht einmal mit der Wimper. Fast begeg-nete ihr Blick dem zornsprühenden de« Bruder«. Zähneknirschend wandt« der sich ab. „Du wogst viel Elisabeth!" grollte er. „Ein Anderer oder eine Andere dürste sich da« nicht er-laubin! Du pochst «in wenig stark aus unsere Blut«-Verwandtschaft, wie« mir scheint." Elisabeth lächelte: „Lieber Hugo, Du kennst gewiß da« schöne Sprichwort: Ein« Kräh« hackt der anderen nicht da« Auge au«! Wir sind eben auch au» einem Holz geschnitzt. „Willst Du mich damit etwa liebenswürdiger Weise auch zur Krähe stem-pel» 's" „Lieber Hugo, da müßte ich ja auch mich zu jenen wenig anmutigen Tieren zählen I Solche Ge-schmacklosigkeit aber wirst Du einer Frau doch nicht zutrauen." Jetzt lächelte auch Helene. Nur die Obersti» fühlt« nicht» von einer heit«r«n Regung. Ihr lag e« wie ein «Ip auf dem Herzen. „Gott, «ein Gott, wie wird da« enden?" dacht« si«. De« Gatten zur« »ende Stimme riß sie au« ihren trüben Betrach-tungen. „Und da miget Ihr nun sagen, wa« Ihr wollt. Der Junge muß zur Einsicht gebracht werden! Noch ist fein Abschi«d«gesuch nicht genehmigt, er muß e« rückgängig machen." (Zortsetzung folgt.> Hedanken. Vom Bücheraaschauen allein ist noch niemand gelehrt geworden. » Sage mir, welche Bücher du liest, und ich werde dir sagen, wer du bist. » Di« Schul« hat vor allem den Zweck, dem Menschen da« richtig« Dtnken zu lehren. ♦ Schüler immer schelten «olle», heißt über blühende Felder mit «inem Wagen fahren. * Heiterkeit und Frohsinn sind da« beste Schmieröl für die LebenSmaschine. * Gewöhne dich doch daran, in dir den Hauptseind zu erblicken und nicht da draußen, und du hast de» ersten Schritt in da« Paradie« getan l Dr. Paul Musil v. Mollenbruck. Vermischtes. Der französische Bund für da« Le-b e n. Wie w«nig man in Frankrtich mit den bishr-rigen Zuständen im allgemeinen einverstanden ist, geht sehr deutlich au» der großen Zahl der verfchie-densten Vereine hervor, die zur Durchführung man-nigfacher Verbesserungen gegründet werden. Am b«. kanntesten wurde bisher der Bund gegen di« Drück«-berger, aber auch der von dem Prosesio» der Recht«-Wissenschaften an dem Katholischen Institut in Paris, Paul Bureau, jüngst in« Leben gerufene Bund für da« Leben verdient Beachtung. Er gilt der Bekamp-fung de« Geburtenrückgänge« in Frankreich. Der außerordentlich starke Mannschaftöverbrauch der fran-zösische» Arme« hat diese so oft und stet« erfolglose erörterte Frage von neuem in den Bordergrund der Allgemeinheit gerückt, und der Bund soll all« recht-lichen und wirtschaftlichen Neuerungen, die sie ihre« Ziele näher dringen können, anwenden. Ganz be-sonder« aber beabsichtigt man, den Weg einer mora-lischen volk«erziehung einzuschlagen, di« j«d«n Bür-ger auf di« Pflichten der Rassen ausmerkfam machen und so zu einer ganz neuen Art de« Familien- und Gesellschast«lebenS führen soll. Welchen Erfolg der Bund für da« Leben in Frankreich zu erringen ver-mag. bleibt abzuwarten. *.umma 52 Deutsche Macht Scne 7 Zl. 7185/1916. Kundmachung. Ausgabe von Pferden für landwirtschaftliche Arbeiten (Kom-mandierungen von Mannschaften und Ausgabe von Pferden zu land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten). Laul telegraphischen Erlasses deS k. k. Ackerbauministeriums vom Juni 1910, Zl. 26178, hat daS f. u. f. Kriegsministerium (Abt. 10) mit Erlaß Zl. 80SZ1/Nes. die Militärkommandos beauftragt, die Ausgabezeit von Pserden zu landwirtschaftlichen Arbeiten bis zur Beendigung der Ernte zu verlängern. Die Kavallerie und schweren Zugpferde, die dem Armee-Oberkommando in Cilli unterstehen, sind jedoch für landwirtschaftliche Arbeiten zufolge ge» nannten Erlasses nicht mehr heranzuziehen. Weiter hat das k. k. Ackerbauministerium mit dem Erlasse vom 30. Mai 1916, Zl. 25775, in teilweiser Abänderung der Erlässe vom März 1916, Zl. 10545, (Statthallerei-Runderlaß vom 10. März 1916, Zl. 7.1999 Mob./92) betreffend Urlaube und Kommandierungen zu landwirtschaftlichen Arbeiten, sowie vom 4. März 1916, Zl. 10259, (Statth.-Rnnderlaß vom 10. März 1916, Zl. 4 819 W. M./7) betreffend die Ausgabe von Pserden sür landwirtschast-liche Arbeite» bekannt gegeben, daß Gesuche um Kommandierungen von Mann-schalten sowie lleberlassung von Pserden, auch unmittelbar bei der Landes-Arbeitsnachweisstelle eingebracht werden können und daß sohin eine vorherige Begutachtung durch die politische Bezirksbehörde entfallen kann. Stadtamt Cilli, am 18. Juni 1916. __Der Bürgermeister: Dr. v. Iabornegg. Einstöckiges Wohnhaus nengebant, mit Gastwirtschaft, Bruint wein-sehank. Trafik nnd Garten in einem ilent-echen Ort« in unmittelbarer N&h? von Cilli ist preiswürdig zu verkaufen. Daselb*1 sind auch weitere drei Wohnh&uaer mit ertrHgflhieer Oeknnomie ^wkAntlifh. Auskunft erteilt die BealitätenTerkehrareimitt-lung der Stadtgiiueinde Cilli (Sekret&r Hanf Blechinger) ~ Villa Wohnhaus in reiitnder I.age, 1 Stock hoch, mit 2 Wohnungen tu je 3 ZimiiH rn, Badeüuinif-r. 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Herrn Pfarrer Fritz Kukovic für den dem Dahingeschiedenen gewidmeten ehrenden Nachruf, der Kurdirektion der Landeskuranstalt Neuhaus nnd der Freiwilligen Feuerwehr in Neuhaus sowie allen jenen, die dem Verstorbenen das letzte Geleite gaben. Bad Neuhaus bei Cilli, am 1. Juli 1916. Die trauernden Hinterbliebenen. pfaff - näbmasebim * Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. \ Sticken! Neueste SpezialApparate ! 1 v Niederlage bei :: Jos. Weren Manufaktur-Geschäft Cilli, Rathauegasso Bezirksorganisationsleiter für die politischen Bezirke C i11 i, Gonobitz, ^indischgraz, werden sofort aufgenommen. Erfordernisse: Bedingte Kenntnis beider Landessprachen. Bei den Behörden akreditierte Bewerber als Beamte in Ruhe Invaliden werden bevorzugt. Schriftliche Offerte sind zu richten an k. k. österr. Militär-Witwen- nnd Waisenfond unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Kaiser], königl. Apostolischen Majestät. Abteilang: Kriegsversicherung. Landesstelle: Laibach, Schellenburggasse 6/2. 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