(ToStwna piacana ▼ gotorini.) Mitt MlW «rschewt »ichentltch M«wmli n> •««■tag frrtttz. Kchriftleltung unb Bmwjliuno: PreSernova ulica Nr. 6. Telephon 21. — Ankündigungen werden iv der Benvalwn.z genen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen v «zugSprerse- Kür das Inland vierteljährig Din 30'—, halbjährig TW 60-—, ganzjährig Din 120'—. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. — Sinzelne Nummern Din 12». Rnmmer 72 ssSonntag, den 6. September 1923 _ | 50. Jahrgang Die Relativität in den Klagen nationaler Minderheiten - ein Gradmesser ihrer tatsächlichen Behandlung. Jede Miudeiheit, sei sie nun eine national?, eine kovsessiouelle. eine parlamentarische oder sonst irgend-«ine. wird immersort Klage zu führen wissen über ungerechte Behandlung von Seile der entsprechende» Mehrheit. Da« ist in dem Begriffe Minderheit allem schon begründet und diese Klagen dauern solange an, solange die betreffende Gruppe eben als Minderheit existiert, auch wenn sie — das kam m d kommt ver-kwzelt ja vor — keine verhältnismäßige Ursache zur Klage hat und es ihr unter Umständen ebenso gut oder besser ergeht als der Mehrheit. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß die Klagm jener Gruppen von sremdnationaten Staatsbürgern in irgend-eine« zeitgerössischen Staate, die man heute unter der Bezeichnung Minderheit gtweinhin versteht, vielleicht nur prinzipielle» Qurrulautentum sein könnten, wie t» die Mehrheiten aller Staaten im Hinblick aus die vatiovalen Minderheiten im eigenen Lande — natürlich bloß im Hinblick auf diese — wahrhaben möchten. Fast jede nationale Mindeiheit in Eurrpa hat heute soviel begründete Ursache zur Klagesührung, daß daneben die »Bedrückungen* der Vorkriegszeit als reine Kindereien erscheinen müssen. Besonder« jene Nationen, die vor dem Kriege die ganze Welt mit dem durchdringendsten Jammer über ihre Bedrückung als Minderheit ersiilllen, hoben sich, sobald sie die eigene Staatlichkeit erreichten oder an ihre Nationalstaaten angeschlossen wurden, sosort al» unerreichbare Meister der Unterdrückung ihrer in« ländischen nationalen Mind,rheiien entpuppt. Man braucht bloß an Italien und an die Tschechoslowakei zu denken. Was bedeutet die seinerzeitige .Unter» drückn ng* der Italiener in Trieft oder Trient — hat ei eine solche jemals gegeben? — gegenüber dem Vorgehen dieser selben Italiener gegen die Bewohner des kerndeutschen Etschland», wo sogar die deuischeu Ausschristen verboten find und alle deutschen Schulen vernichtet wurdee? Was bedeutet die seiner zeitige ,Be» drückung' der Tschechen gegen ihr Vorgehen gegen-über der Millionen starken deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei, wo. um nur ein gegenwärtig aktuelle» Beispiel avzusühren, ei« Weltbad — tausend-jähriger deutscher Kulturbesitzstaud inmitten eine» deutschen Gebiete» — zu TschtchifitiungSzwecken beschlagnahmt und ganz einfach .enteignet* wurde? Die heutigen nationalen Minderheiten haben also Ursache, sich zu beklagen, und von einer absolut gerechten uud sorldouervd guten Behandlung kann keine Rede sein, ganz abges.hen davon, daß gewisse Minderheiten oder wenigsten» Bestandteile derselbe» schon aus vatiooalpolitischen Gründen uud infolge ausländischer Einwirkungen eine absolut gute Be-Handlung, falls sie irgendwo existierte, niemals anerkennen würden. Wenn heute daher von der Behandlung einer nationalen Minderheit gesprochen oder die Qualität ihrer Bedrückung untersucht wird, so kann als Maßstab nur die Relativität und der vergleich der Behandlung mehrerer nationaler Minderheiten herangezogen werden. Da» heißt, man kann nicht, besonder» wenn man der zu betrachtenden Minderheit durch die gemeinsame Sprache nahesteht, einen nirgend» ixistierenden Jdealzustand hernehme» uud sogen: der slowenischen Minderheit in Kärnten geht e» schlecht, weil sich ihre Behandlung mit diesem Jdealzustand nicht deckt, oder der deutschen Minderheit in Slowenien geht «» nicht gut, weil ihre Behandlung diesem Jdealzustand nicht entspricht. Son- tzine Pilgerfahrt nach Aayreuth 1925. 111. Die Zoll- und Paßgtschichten auf dem Bahnhöfe in Salzburg waren rasch und glatt erledigt und schlag 6 Uhr setzte stch der Münchner Schnellzug in Bewe-grwg. Der geneigte Leser kann sich leicht denken, daß wir in diesem Augenblicke nicht» weniger al« schlecht aufgelegt waren. Wie man in diesem Zuge einsteigt, beginnt der Zauber München» auch schon zu wirken. Wir setzten un» in den Speisewagen und führten un» gewissermaßen als ersten Gruß München» einige Fläschchen Spater.bräu zu Gemüte. AIS wir am Chiemsee vorbei-fuhren, neigte sich die rotglühende Abendsonne zum Untergange, Land und See und un» mit Purpur über-gießend wie ei» riesiger heiliger Gral. Wir nahmen '< al» ein gute» Zeichen und täuschten un» nicht. Der Zug fuhr in rasendem Tempo, al» könnte er nicht rasch ger.ug noch München kommen. Gegen 9 Uhr Abends zeigte sich ein weithin ausgedehnter Heller Schein am nächtlichen Himmel. Die Geleise rechts und link» verzehn» verhundertfachten stch. Zahllos« weiße grüne rote Lichter blitzten auf, plötzlich erstrahlte die Lerkehr«auSstelIung in einem Meer von Licht. Wohl 20 Minuten ging» so wtiter, endlich grellste TageShelle und der Zug hielt unter den riesigen Eisengewölben de« Münchner Hauptbahnhofe». Mit der Hymne „Freude, hoher Götterfunken* zogen wir In die Stadt ein. Wir sangen ff, natürlich nur im Geiste, sonst hätte man un« sicher al« Mitglieder de» Eillier M. G. V. er-kannt und Geschichten mit un« gemacht. Wir meldeten un» nur pro forma in unserem Hotel zum .Roten Hahn* am Karlsplatz und brachen sogleich wieder auf. Ta e« schon zu spät war, unseren Wissensdurst zu befriedigen, beschlossen wir vorläufig, den Durst unserer Kehlen zu stillen und liitzen un« von den funkelnden Sälen de» Bürger,» Augustiner,- Pschorr,» Spaten,» Paulaver Brän usw. trirt die Neuhauser und Kaufinger-straße über den Marievplatz den Weg in« Hofbräuhau» weisen. Hier machten wir, nachdem wir mit Mühe und Not einen Platz gesunden, dem Geniu» lcci in Form von einigen Matz unsere Auswartung. HB!! Zwischen tausenden vrn frchen und freien deutschen Menschen, wir kennten» garnicht glauben und sagten e» un« immer wieder vcr: e« ist doch so, wir fir.d da! I Und iwrner wieder fetzte eS in tk ein: Freude, hoher Götter» funken! Vom Hofbräuhau« gingen wir noch in den Rat« hautkcller, köstlich durch feinen reichen, lustigen, künstlert-schen Schmuck und durch feine respektable Weinkarte. Bald erklangen unsere Römer, gefüllt mit eisgekühltem Rheinwein auf da« gütige Geschick, welche« un« al» Deutsche zur Welt kenmen ließ, al» Angehörige diese» herrliche» Volke», da« den BernichtungSwillen einer verblendeten Welt täglich mit neuen, unverwelklichen Knlt«rwerten vergilt. Geht hinaus, seht diese» Volk in seinen pelzen Zentren, seht e« bei der Arbeit l seht dern man kann — lassen wir diese beiden rez'proken Minderheiten im Bilde! — nur fragen: Was betrachten die Kärntner Slowenen al» Bedrückung uud als himmelschreiende Ungerechtigkeit und w a» müssen im Verhältnis dazu die Deutschen in Slo-wenien al« Ungerechtigkeit und Bedrückung betrachten? Der Unterschied zwischen diesen beiden Wa» bietet den Maßstab sür die Lage der einen und der andere» Minderheit. Wa» betrachten nun die Kärntner Slowenen al» eine bisher so unerhört« Ungerechtigkeit, daß sie e» in ihrem Blatte „Korcski Slovenec* in unge» wohnlicher Ausmachung, mit großen Lettern und unter der verzweifelten UcberHrift „Gibt e» für un» noch eine Gerechtigkeit?" der Mitwelt verkündigen? Hören wir! In Dobrlava» (Eberndorf) in Kärnten hat da» dortige Gemeindeamt den Saal urd da» Lesezimmer de» „Slowenischen Fortbildungivereine»* am 30. Dezember 1924 mit der Begründung für WohvungSzwlcke angesprochen, daß di«s« Räumlich-keilen leer stehen. Die Sparkasse in Kühnidors legte al» Eigentümerin de» Bereinthause» sosort Berufung «in, aber di« Wehriuogikommifslon beim Bezirk»« grricht in Eberndors bestätigt« da» Vorgehen der Gemeinde. Die Berufung ging weiter und da» Oberlandesgericht ta Graz verwarf die Beschlüsse d«r unteren Instanzen mit der Begründnng, daß diese Räumlichkeiten schon von Vereinen besetzt waren und die Gemeinde kein Recht habe, solche Räumlich-leiten zu ersassen. Wa» geschah nuu? Wir sahreu mit den sett gedruckten Worten de» „Korrski Slo« vevcc" fort: «Aber jetzt hört: man würde glauben, daß die ganze Angelegenheit infolge de» Urleil» de» OderlardeSgericht» in Graz geordnet sei und daß sich die Gerechtigkeit endlich einmal erwiesen habe. Im Gegenteil. Da« Bürgermeisteramt verwars eigen» mächtig den Beschluß de» Obergerichte» in dieser Rechtssache dadurch, daß e» den Eingang in die und lernt I I Blindwütiger Haß hat sich noch nie al« schöpferisch« Macht erwies«», wohl aber die neidlose An» erkennung de« Tüchtige». Wohl die ganze Nacht hätten wir im Rathau»» keller glückselig verträumt, wenn nicht der Gedanke a» die Strapaze» de»^ nächste» Tage« un« schlafe» g«» schick» hätte... München ist die Weltrestdenz de» König« Gambri» nu«, der hier im Kreise eine« urgemütlichen Menschen» schlage« Hof hält. München ist aber noch viel mehr, e« ist — nur 40 km von der Zugspitze entfernt — das Einbruchstor in die bayrischen und tirolischen Alpe», eS ist das Dorato aller Künste und eine Hochstätte deutscher Wissenschaft. Alle neun Musen reiche» sich hier di« Hand zu einem urgewallige», gottb«seelte» Tanz, zu strahlenden Feste» der Schönheit und de« Geiste«. Obendrein schwebe» eine Unmasse von lustigen feurigen Geistern im Dunstkreise der Frauentürme umher, WesenSelemente der Stadt, aber unnennbar und unwägbar I Wir wollen un« den Kopf nicht weiter zerbrechen und sagen kurz uud gut: München ist München. Wer München kennen lernen will, braucht dazu Monate. Wir hatten nur drei Tage zur Verfügung. Al» wir am Morgen de» 25. Juli von unserem Hotel aufbrachen, kamen wir un« vor wie Zwerge, die mit ein» gelegter Lanze gegen eine» Riefe» losstürme». Durch lange glänzend« Straßen, durchflutet von brausendem Leben, führte un« unser erster Weg zum KönigSplatz. SS ist jene Gegend, der König Ludwig I. durch zahl» «rite 2 stilln Zell»»> Nummer 72 BereinSräumlichkeiten versiegelte unk die Schlüssel verlangte. . . Soviel der Oeffeutlichkeit zur vor-läufigen Verständigung.* Ein zweiter Fall, der ia derselben Nummer in großer Aufmachung erscheint, ist folgender: Am 29. April wurde im Dorfe Dobrava gelegentlich eines Besuches des Fürstbischofs ein Triumphbogen mit slowenischer Ausschrift aufgestellt, der laut einer Anzeige bei der Gendarmerie mit weiß-rot-blauea Blumen und Bändern geschmückt war. Deshalb wurden von der Bezirlshaupimanofchast Klageasurt drei Mädchen, die den Bogen geschmückt hatten, zu 5 Schilling Geldstrafe verurteilt. Der »KoroSki Slovenec' schließt diesen Artikel mit dem fettgedruckten ironische« AuSruf: ES lebe die Gleichberechtigung! Diese beide» Fakta einer Bedrückung der slo-wenischen Minderheit in Kärnten haben in der hie« ftgert slowenischen Presse große E»pörung erweckt und sind durch alle hierländischen slowenischen Blätter gegangen. Der .SlovenSki Rarod" veröffentlicht sie unter der Ueberschrist „Deutsche Gewalttätigkeiten in Kärnten* und mit dem Zwischenruf: So etwa» kann nur im Lande der Freiheit, in Kärnten, vorkommen! AuS diesem AuSruf muß man schließen, daß auch de» Ljubljinaer Blatt „so etwa»' als die Höhe von nationaler Bedrückung erscheint und daß „ta etwas" hier bei unS in Bezug aus die deutsche Minderheit einsach unmöglich wäre! Dem Ljubljanaer »Slo-vutre" kommen diese Ereignisse in Kärnten so un-erhört und unglaublich vor, daß er sie mit nach« folgender feierlicher Einleitung versieht: Damit wir eS alle wissen, von der Regierung bi» zum letzten Slowenen und — Deutschen, wie eS den Slowenen in Kärnten ergeht, verzeichnen wir ... u. s. w. Man muß sich über die Naivität und Ber-hältnislosigkeit der hierländifchen slowenische» Blätter ganz einsach amüsieren, wenn sie die Eigenmächtigkeit einer Kärntner Gemeindevertretung in einer Wohnung«, angelegenheit und eine bezirkShauptmannschaftliche Bestrafung von 5 Schillingen als unerhörte Uiter» drückung der Kärnter Slowenen hinstellen, wovon die ganze entsetzte Welt bi» zum letzten Slowenen und Deutschen in Slowenien erfahren müsse! WaS würden wohl diese Blätter erst sagen, wenn man den Kärntner Slowenen Dermögrniobjekte nicht gege» ihren Willen vermietet, sondern weggenommen hätte! WaS würden sie sagen, wen» den Slowenen in Kärnten Häuser und Vermöge» weggenommen worden wären, gegen die vergliche» ihnen diese WohnungSangelegenheit als lächerlicher Mumpitz erscheinen müßte? WaS würde» sie sagen, wenn die slowenisch« Minderheit in Kärnten die Wegnahme reich«, im griechischen Stile errichtet« Monumentalbauten ein eigenartiges Gepräge gegeben hat. Damals bekam München den Ramen „Jlarathen." Kunstausstellung»-gebaude, Glyptothek, alt« und neue Pinakothek mit ihren weltberühmte» Sammlung«», die Propyläen und viele ander« Münchener Herrlichkeiten find ein Werk Ludwig I. I» seinen alten Tagen verliebte stch der Künstler auf dem Königsthrone in die schöne spanische Tänzerin Lola Montez. Die guten Münchener verstanden ihre» Lan» deSherrn nicht und stellten ihn vor die Wahl, entweder auf den Thron oder auf die Lola Montez zu verzichten. Der König wählte da« erstere und dankte ab. Run ruht sein feurige» Herz in der auch von ihm ^erbauten Basilika und 66 riesige Monolithen bewache» ,f:in« Rahe. In der nächsten Räbe der Propyläen steht die Villa, die der Enkel de« ersten Ludwig, König Ludwig II. seinem vergötterten Freunde Richard Wagner zum Geschenk gemacht hat. Auch diese Freundschaft gefiel den Münchner» nicht und der Meister mußte sich in die Schweiz zurück» ziehe». Ludwig II. aber flüchtete i» die Berge und schuf fein« Märchenschlösser. Am Pfingstmontag 183t! fand auch dieser KönigStraum in d«n Fluten de« Starnbergerse« sein Ende. Ja, tragische Vcrhängisse, schwere Unstimmigkeiten gab «S in diesem sonst so sorg« lo« gemütlichen Lande. Und doch hängt der Bayer mit jeder Faser seine» Herzen» an seinem KönigShause. Der mehr al» 1000 jährige Treubund zwischen Bayern und dem Hanse Wilteltbach hat allen Stürmen standgehalten. Er hat auch den Bluff von 1918 überdauert und Kronprinz Rupprecht, ein kluger, vornehmer Mensch ist schon heute, von von Vermögt« zu beklage» hätt«, die nur annähernd dem .Deutschen Haus* in Celje, dem Theater in Maribor, dem Deutschen Studentenheim in Maribor, dem Deutsche» Mädchenheim ia Maribor, der Marburger Hütte, der Philharmonie und dem Kasino in Ljubljana, dem Deutschen Studentenheim in Ko-cevje entsprechen? Wa» würd«« der „SlovenSki Narod" und der „Slovenec* erst dazu sagen? Von der Wegnahm« der Vermöge» der Tarn-, Gesangs, und Lesevereiae, der Büchereien u. s. w. gar nicht zu rede». Wir müsse» ausrichtig gestehen, daß wir un» freuen, wenn wir derlei Dinge im „Koroski Slo-venec" und in den hiesigen slowenischen Zeitungen lesen. Man muß unS nicht falsch verstehen. Wir freuen un» beileibe nicht, daß auch die Kärntner Slowenen — und sei eS in der kleinste» Kleinigkeit — ungerecht behandelt werden. Wir freuen un» darüber, daß eine WohnungSangelegenheit und eine Strafe von 5 Schillingen in einer derartigen Ausmachung und mit soviel echter Entrüstung gebracht werden. Wir sreuen uns, weil uns diese Aufmachung und diese Entrüstung beweisen, daß diese Dinge so ziemlich den G psel dessen vorstellen, wa» die Slowenen in Kärnten an Bedrückung und Ungerechtigkeit in einer solchen Richtung erleben können. Wir heiße» da» bestimmt nicht gut. Auch da8 dürste nicht vorkommen. Aber wir sreuen un», daß e» den Slowenen in Kärnten so notorisch und drastisch besser geht als uns, daß sie sich über „so etwa?" noch entrüsten können, daß wir dem „Deutjchen HauS" ia Celje, d«n Marburg«! Wegnahme», dem Studentenheim in Kocevje uad der Auslösung des dortig«» LesevereineS, daß wir all diesen und den andere» Dingen bloß die zwangsweise — Vermietung de« Lesezimmer» eine» Vereines in Kärnten gegenübergestellt sehen. Wir sreuen unS, daß der »Koroski Slovenec* und di« hiesigen Blätter diese Sache al» Ungeheuerlichkeit bringe». Würden die Kärntner Slowenen diese Fälle nicht oder nicht so verlautbaren, so könnte man wähaen, daß manche» geschieh», wa» zu veröffentliche» sie gehindert werden oder wa» ia dieser Ansmachung zu veröffentlichen die Gewöhnung an viel ärgere Dinge uvnotweadig «r» schein«» läßt. So klagen sie aber diese» ihr unge-wvhnteS Leid — eS ist da» ihr gute« Recht — und so könne» wir es mit unserem gewohnten uad ge» wohnlich gewordenen Lrid vergleichen. Wir gra» tulieren den Kärntner Slowenen, daß sie über nichts Aergere» zu klagen haben. Ihre Klage ist ge-rade wegen ihrer Ausgeregtheit ein verläßlicher Grad» mesier ihrer Behandlung. Daß diese, wenn schon „so Bolke» Gnaden, König von Bayer». Vor allem sind München und Witt«l«bach un» trennbare Begriffe. S«it Jahrhunderten hat «S keinen bayrischen Landesfürsten gegeben, der nicht alle» daran gesetzt hätte, in München Kunst- und Kulturgüter au?zu< stappeln, Maler, Dichter, Musiker, Gelehrte zu berufen und die Stadt zu dem zu machen, wa« sie heut« ist. So kommt «S, daß München eine verwirrende, ja be täubend« Fülle von Kunstwerken und Kunstzenüffen alle r Art bietet. Da gibt e« zunächst einmal viele tausend« von Bildern au« allen Zeiten. Di« alt« und neue Pinakothek, die Schackgalerie. da« Kunstausstellung«» gebäud«, die Lotzbecksammlung, die Sezession, der Gla»> Palast usw. Bilder, nicht» al» Bilder! Und jede« Jahr entstehen zahNose neue Sachen. E» versteht stch, daß die VerkaufSmöglichkeit in keinem Verhältnisse zur Masse der neugeschaffenen Kunstwerke steht. So ist mancher hochbegabte Maler heute in tiefer Not. Im Pschorr» bräu bot un» ein Mann In abgetragener Kleidung reizende glaSgemalte Schattenbilder zum Kaufe an. Von demselben Künstler hängen Heuer 2 Bilder im GlaS-Palast . .. Doch zurück zu unserer Wanderung! Vom König»-platz begaben wir un» an dem gewaltigen Neubau der technischen Hochschule vorbei in die alte Pinakothek. Die hlrr ausgestellte Sammlung umfaßt über 1000 Bildern alter Meister, darunter allein 74 Bilder von Rüben», etliche R-mbrandt», Franz Hat'S, zahlreiche van Dyt», die köstlichen Beltelbuben von Murillo, die Madonnen au» dem Hanse Tempi und della Tenda von Raffael, Hauptwerke von Tizian, Veronese, Boticelli, Tintoretto, etwas* al» schreckliche Ungerechtigkeit empfand«» wirb, relativ gut sein muß, wer von den Minderheit». ang«hörig«n anderer Staaten wird das auf Gnmd der unvergleichlich empfindlicheren eigenen Erfahrungen nicht bereitwilligst feststellen? Hätte wa» doch in unsrren stolzen BereinShäufern auch bloß zwangsweise — ein paar Zimmer — vermietet! Politische Runi> schau. ZMmw. 3?« der Vereinigung der strittigen Kragen in der Wegiernng. Zwischen den Radikalen und Radiöianer schare -ben noch immer einige strittige Frage» administrativer Natur, deren Elledigung von den letztere» mit Ua-geduld erwartrt wir». Di« wichtigst« davon ist die Frage der Ernennung der leiienv«» Beamten in den diesseitigen Gebieten. Man glaubt, daß anmittelbar nach der Zusammenkunst der Mehrzahl der Minister in Beogra» alle strittigen F.age» eiidrrnehmlich lösbar sein werdeo. Man spncht sogar davon, daß Innenminister Mor movik wegen de« Gegensatze» zwischen ihm uad d« Raeid Partei zurücktreten weroe. Farteiendämmernng? Wie die Beograder Blätter berichte», besteht in Kroatien das Bestreben, alle kleineren Parteien in eine neue kroatische Partei zu vereinigen. Ja Betracht kämen dte Rad c-Oiisi»enten, die Kroatische Vereinigung uvd die Rechtspartei. E» werde» die Nimm Dr. Lorkoviö, Dr. Bazala, Miklav! 6, Jagat.c, Dr. Poliö und Dr. Trumbi? genannt. Bekanntlich wollen sich auch die bosnischen Muselmanen mit den Davi» dooic Demokraten vereinigen und sogar von einer Fusion der RadtÜ Partei mit den Radikalen war tu den letzte» Tagen viel die Rede. Ausland. Z)ie Eröffnung der Aölkerönndtagnng in Kenf. Die diesjährige Bölkerbundtagung in Genf wurde am 2. September mit einer geheime» Sitzung des BölkerbundrateS eröffnet. Al» wichtigster Punkt der Tagung wird die österreichische F^age angesehen. ES besteht, soweit dies auS den Blättermeldungen ersichtlich, bei den maßgebenden Staaten keinerlei Geneigtheit, in eine Sanierung Oesterreich« durch den Anschloß an Deutschland einzuwilligen. Maa will im Gegenteil durch ein System von Verträgen — Oesterreich soll irgendwie auch in den gegenwärtig in London verhandelten SicherheitSpaktvertrag ein» bezogen werden — die Unabhängigkeit Oesterreich» garantieren. Die beiden Vöikerbunddelegierten Layioa und Rist, die mit der Uaterfuchung der österreichischen Tiepoto und ein« Unzahl Bilder der alte» deutsche» Schule, Holbein d. Ae., Luka» Cranach d. I. find au«-gezeichnet vertrete». Mit zu den kostbarsten Schätzen der alten Pinakothek gehören die weltberühmten „vier Temperamente* (mit dem herrlichen Pauluskopf) von Albrecht Dürer und da« wundervolle, nicht minder be» rühmt« Selbstvildniß de« gleiche» Meister». Dürer wollte in diesem Bilde nicht nur stch selbst sondern auch den Wetterlöser darstelle», wie «r sich d«m inneren Auge de» Künstler» offenbarte. Seitdem Ist dieser khristu«» typ bei allen christlichen Böllern herrschend geworden. Da» deutsche Volk hätte allein durch den Verkauf der in der alten Pinakothek befindliche» Kunstwerke eine» großen Teil der ihm aufgehalsten Kriegsschulden be» zahlen können. Ab-r zum Ruhme Deutschland» sei '« gesagt, e» hat trotz bitterster Not nicht ein einzige« Kunstwirk versilbert. Ja nicht genug an dem: Seit dem Umstürze ist in München eine ganz« Reihe neuer Museen entstanden, darunter da» deutsche Museum, w«lch?S — gewissermaßen ein Gegenstück zu Eckener» Amrrikaflug — den deutschen Namen und sein« Führer» chast auf allen Gebieten menschlicher Kultur auf» ne»e ruhmvoll erglänzen ließ. Nicht» ist so geeignet, den Ne» spekt auch der »unfreundlichen Nationen" vor dem deutschen Volke herauszufordern, al» diese» ungeheure Museum, eine Sammlung von Meisterwerke» der Technik von den ältesten Zeiten bi» zum beutigen Tage unter Berücksichtigung der Naturwissenschaften, so wett ste ür dte Technik grundlegend sind. I» 341 Sälen und Hallen mit einer Führung«» linie von 15 km — (da» ist der gerade Weg, den der Nummer 72 Wirtschaft betraut waren, sprechen sich für die Möglichkeit eine« selbständigen Bestehens aus. Laylon schlägt eine Ermäßigung der Zölle zwischen Oester-reich »ab den Nachfolgestaaten vor ohne Präjudiz sür die Meistbegünstigung. Rist hingegen verlangt den Abschluß eine« Wirtschaftsverträge« zwischen alle« Nachbarstaaten, wobei England und Frankreich auf die Meistbegünstigung verzichten «übten. Da« englische Handelsministerium ist jedoch nicht geneigt, Oesterreich zulieb« aus seinen Handel mit d«n Nach-solgestaalen zu verzichten. Sag im Raume stoßen stch dt« Ding«. _ Aurze Nachrichten. Da« große italienische Unterseeboot „Beniero* soll In de» sizlliauischen Gewässern gesunken sein. — Der Führer de« kaihol. Zentrum« In Deutschland, Adg Peter Span, ist im Bad wildungen im Alter von 80 Jahren gestorben. — Angesich!» der neuer, lichen Einfälle von bulgarischen Lomiteo in unier Territorium hat unser« Regierung d«r Sofioter Regierung gedroht, daß sie für jede» gelöteten jagofla-wischen Staatsbürger eine hohe Bußsumme verlangen werd«. — Stephan Radic hat in einem Communiqu6 jede Verbindung mit de» serbischen Handarbeitern abg,lehnt und sie eine v'rkracht« serbische Partei genannt; damit ist di« besonder« von Abg. Pueelj vetretiene Idee einer gemeinsamen bäuerlichen Front endgültig begraben. — Der Kriegsminister hat an« geoidaet, daß den Absolventen von Handelsschulen di« verkürzt« aktive Di«nst,«it zugestaneen wird. — In Rom find«» vom 9. bi« Ib. September ein iaier-nationaler Kongreß d«r alliierten Kriegsteilnehmer statt; au« Jugoslawien nehmen 10 D-l«gqten daran teil. — In Genf wurde am 1. September eine iniernaiiouale Alkoholkonserenz eröffnet, an der au« 24 Staaten 80 Delegierte teilnahmen. — Reich« Präsident Hindeuburg hat da« Tragen von mlliiäri-schen Uaisoimen de« «aiserrriche«, da« von Eb«rt verboten worden war, wieder erlaubt. — Der grie-ch'sche Außenminister erklärt« dieser Tage, daß Be» nizelos beabsichtige, nach Griechenland zurückzukehren und an der Spitze seiner Partei den offenen Kamps gegen die Pangalo« Regierung aufzunehmen; ans Grundlage diese« Berichte« ha, der Minist errat b«. schlössen, da« Parlam«nt aufzulösen und Neuwahlen «»«zuschreiben. — Der ,h malige ungarisch« In»«», minister Edmund von ve»>c,ky wurde wegen Belei» digung de« Reich»verweser« und Verletzung de« Amtsgeheimnisses zu drei Jahren Anker« verurteilt. — Da« spanische Transportschiff .Cspana Qrinio' sank bei Aidir mit 1000 Soldaten der spanischen Fremdenlegion an Bord infolge des Bombardement« der Riskadylen; kein einziger Manu wurde gerettet. Gegen Fettleibigkeit Fachmännern und ersten «apaz,täten anerkannte« Mittel Mr. v/ijiane T00 Vollkommen unschädlichI Ersolae ^ AlllctllS I vv nachgewiesen l Erhältlich m alle» Apotheken und Droguenen. — Erzeugt: Ehem. Pharm. Ladoratorm« Mr. D. Bris an, Zag red. Jtica &J4. Besucher durch all« Räume de« deutschen Museum« gehen mufc,) werden Geologie, Berg uad Hütten wesen, Metallbearbeitung, Kraftmaschinen, Landtransport Strafen,« Eisenbahn,. Tunnel, Brücken.- Wasser,- und Schiffsbau, Lnftschiffahrt, Phyjik, Musikinstrumente, Ehemie, Wohnung«, und Städtebau, Wasserversorgung Beleuchtung, VaStechnik, Elektrotechnik, Astronomie' Geodäsie, Terttlindustrie, Paptersabrikatton, Schreib und BervielfälttgungStechnik, Landwirtschaft Müllerei, Molkerei, Brauerei, Brennerei, Meleortogie usw., mit allen dazugehörige» Apparate» uad sonstigen Vorrichtungen dem Beschauer in unerhörter Vollständigkeit vorgeführt. Unter dem Museum befinden stch weitverzweigte Er, . Salz» und «ohltnbergbaue in vollem Betrieb«. Dte »eh»tansevd« von Apparaten im gan^n Museum könne» vom Beschauer selbst in Tätigkeit gefetzt werden. S« war un« «in« herzerquickende Freude, ganz« Schare» von deutschen Bube» und Mädel» mit glühender Wißbegierde hier arbeiten und lernen zu sehen. Eine besondere Anziehung bildet da« Planetarium ta der Abteilung sür Astronomie ein« Halbkugel von 12 Metern im Durchmesser in welcher ein großartiger Mechanismus da« ganze Weltall in Bewegung vorführt. Die ungeheure Tat de« deutsche» Museum« ist »oll. bracht worden, trot Umstur,, trotzdem der Baufond betm Zusammenbracht ver alten Reichsmark zur «inze entwertet wurde. Welch ein Volk! Nicht« ist be,eich»ender für den hohen Idealismus dieser Mensche» al« der marmorne Mittelpunkt de» MuseumS: «oethe ,1« der Ratnrforsch wohnte» Stund« in der Christuskirche statt. Vermählung. Am 5. September fand in der Pfarrkirche tn Celje die Trauung de« Herrn Max Loschier, Beamter, mit Fräulein Lina Jarsche, Modistin, statt. Vom Schwurgericht in Celje. Am Dienstag, dem ersten Tag« der herbstlichen Schwur-gericht«s?jfion. kam al« erster Fall der deS 29 jäh. rigen Miha Zorko auS Rifengozd bet Marija Gradec welcher der Brandlegung beschuldigt war, vor die Geschworen««. Zorko halte am 21. Juli, nachdem er sich betrunken h,tt«. «inrn Streit mit seinem Sties-vater Janez Gotar. mit dem er in argen Unfrieden lebte; in der Abenddämmerung ging «r hin und zündet« zuerst die zwei Harpsen und da« Siallge-gebäude de« Stiesvatn« an, dann später den Stall seiner Stiefschwester in Totsta an. Der erstere hatte «inm Schade» von 750.000, die letztere einen Schaden von 75 000 Dinar. Zorko wurde vvu de« Zeugen als roher und jähzorniger Mensch geschilderr. Die Geschworenen dejah'en all« Fragen «instimmig und Zorko wurde zu 10 Jahren schweren Lerkers ver-urteilt. — Der 13 jährig« Jarij Lraojc au« Do-brava bei Celje stand unter Anklage, am 21. Jani d. I. im Walde bei Spodnja Hudinja ein 13 jäh» rige« Mädchen vergewaltigt zu haben. Di« Geschworenen bestätigten «instimmig die Schuld und Lrajnc wurde wegen «inrs seltenen Umstände« bloß zu einem Jahr schweren Lerker« verurteilt. — Am 2. Sept. kamen drei Lmbe«morde zur Verhandlung. Angeklagt war da« in Dnbrow'ci bei Ulinow in Polen g«bor«ne 25.jährige Dienstmädchen Angela Smiala, am 8. Jani in Leskov.c ihrem unehelichen Sind bei der Geburt den Hal« durchgeschnitten zu haben. Die Angeklagte verantwortet« sich damit, daß sie von der Geburt überrascht worden sei und daß sie mehrmals erst die H5lfte der geplanten Gesamtanlage. Noch fehlt der ebenso große BIbliothck«bau, mit welchem demnächst begonnen werden soll. Nach seiner Bolleudung wird da» deutsche Museum daS größte Museum der ganze» Welt sei». Am Abend dieses überaus aastrengeuden TageS tat un« ein« Erholung dringend not. Wir gingen daher nach dem Abendeffen l» da» Restdenzthealer, — be< kannt lich einer der schönste» Rokokobaule» Deutschland», — und hörte» un» den „Münchner Fasching- an, ein fidele» anheimelndes Stück au» dem alten München. Unter anderem wird auch der herzige Metzgerlprung. ein alter Brauch der Münchner Fleischer,unft, auf der Bühne vorgeführt. Wir lachten un» gründlich au», eine Wohltat für un» arme Teufel, dte wir lange nicht mehr so recht vom Herze» gelacht hatten I Nach dem Theater wanderte» wir zunächst in den Löwenbräukeller. Hier fand aber gerade ein FestkommerS zu Ehren deS StenographenkongresseS statt. Alles schwarz von Stenographen, darunter viele mit Fahnen. Sie waren hier zusammengekommen um daS Andenken Gabeltbergcr« zu ehren und neue Wege zur Verein» heitlichung der Stenographie zu finde». Ein Fest Im Zeichen der Stenographie! Echt deutsch und in hohem Grade bezeichnend. Da un« die Stenographie so spät am Abende nicht mehr interessterte. zogen wir weiter in« Pschorr-bräu und von dort wieder in den RathauSkeller. ES kann uns also niemavd vorwerfe», daß wir den ehr-würdige» Bräuchen der Heimat untreu geworden wäre». Totmüde, aber i» gehobener, Stimmung beschlossen wir unseren ersten Tag in München. Seite 3 mit dem Messer gegen da« Sind stach, weil die Geburt nicht glücken wollte. Di« Geschworen«» ver-neinten di- Frage bezüglich Lindesmorde«, bejahten aber di« Frage, daß die Augeklagte alles versäumt hab«, wa« bei einer Grburt nötig s«i, und ver> urteilten di« Smiala zu zw«i Monaten strengen Arrest, die indessen bereit« durch die Untersuchung«-bast abgebüßt find. — Di« zweite Angeklagt«, dir 22 jährig« Dienstmagd Elisabeth Zmrzlak au« Ma-rija Reka, wurde beschuldigt, am 15. Mai ihr neu-gekorene« Sind im Wald in einem Bach ertränkt uad die Leiche mit Laub bedeckt zu haben. Die Be-schuldigle, welche die Absicht, da« Sind zu töten, leugnet, wurde zu drei Jahren schwere» LerkerS ver. urteilt. — Die dritte Verhandlung, di« um 12 15 begann, war geheim: Die 25 jährige vesitzer»toch»«r Anna Zaroj au« Prrlog b.-i Loajic« war beschuldigt, am 26. Mar ihr rieugrborrnc« «tnd, bessert Vater ein verheirateter Arbeiter ist, sosort nach der Geburt erstickt und dann im Gart«a begrabe» zu haben. Die Geschworenen sprachen die Angeklagte, die den Mord leugnete, von der Schuld di« LlndesmordeS frei, verurteilte» sie aber zu drei Monate» Arrest, weil sie den Behörden die G:burt nicht angezeigt halle. Dir SchwurgerichtSfession in Mari bor beginnt am 14. September. Vorläufig komme» solgende Fälle zur Verhandlung : Joan Zamuda und Ruprecht Senekov t, Raub; 16. September: Vladi-mir Jtoser, Amtsmißbrauch; Stephan Lozjen, Tod-schlag; 17. September: Dragotin Dukartt, Diedpahl und Maria Horvat, Mordversuch. Der regelmäßige monatliche Vieh markt in Crlj« findet am 7. September l. I. start. Di« Jrteressknten werden daraus ausmerksa« gemocht, daß aus den letzten monatlichen viehmarkt auch Cx. porteure gekommen find, di« fast da« ganze auf dem Markt aufgetrieben« Vieh auskauften; sicherlich wer. den auch am 7. September die Exporteure den Vieh-markt ia Ceij». besuchen. Freie Wohnungen. DaS Wohnungsgericht verlautbar» nachfolgend« freie Wohnungen: o) zum zweitenmal v-rlantbart«: 1. Petrovk« Nr. 1, ß.( Anton, 2 Zimmer; 2 Bukoszlak Nr. 23, Spl« Joan, 1 Zimmer mit Sparherd; 8. Orlavas, Gem. BraSlovc« Nc. 26, LoiSik Balbina, 1 Zimmer mit Mitbenutzung der Lüche; 4. Potvih, Gem. Ba«< lovie Nr. 25, Turv^ek Anton, 2 Zimmer, 1 Lüche; b) zum erstenmal verlautbart« Wohnungen: 5. Gof. poska ulica Nr. 34. Berger Franz, 1 Zimmer rhae «parherd; 6. Prekopa Nr. 6—7, Cizej Anton; 7. Gaber j« Nr. 83, Llraus G^org. Zimmer rnn Sparherd; 8. Gavrrje Rr. 101, Westen August, 2 Zimmer, Lüche; 9. Zavodna Nr. 31, Junger Ludwig und Lat. 3 Z »»er, Lüche. Von einem peinlichen Schauspiel wird dem Ljubljroaer „Jutro' au« BiSnjagora berichtet, wo dieser Tage ei» Markt stattfand, au dem sich auch der Fleischer uud Gastwirt Javornik au« Skosjica beteiligt«. Mitten im Marlilrerben traten zw«i Gendarm.n i» Begleitung »eS Cxekutor« zu Herrn J-vornik und teilten th» mit, dag sie an ihm die Pfäadung wegen v r ausständigen Steuern vor-nehmen würden. Dana trat der Cxekutor an den „Deliqaenttn" heran, durchtastete seine Tascht» und das Llrid und nahm ihm einig« Tausend Dinar w«g, mit denen Jzvornik auf den Markt gekommen war, um für feinen Betrieb einzukaufen. Natürlich erregt« da« Begebnis ungeheure« Auffehen unter dem anwesenden Volk . . . Sehr richtig! Zn der „Marburger Zeitung" schreibt Herr A. L., der, wie wir schon de« öfteren zu konstaiieren G legenheit halten, diejem Blatte jene Artikel liefert, die allein für die Betrachtung unserer aktuellen JnlandSfragen von Werte sind, u. a. fol> gendeS: Trotzdem dieser Abstieg Hierzuland« jedem, der sehen w:ll, greifbar ist, schern« bi« Steuerbüro-krati« in dem Wahne zu leben, daß die Gewerbt-treibenden Slowenien« ia Reichtümern schwimmen, denn die Heuer deu Ecwerd«krets«n vorgeschriebenen Steuern schlagen jeden Rekord. Steuern von 8. bi« 14.000 Dinar sind fogar sür Z vergbetrirb« 0t»rm, wenn e« auch fraglich bleibt, oa st« in dieser Kost-losen Z'it auch nur «inen folchen Umsatz zustand«* bringen werden. Man könnte fast glaube», e« handle sich nicht um Steuer». jo»d«rn um eine Vergnügung«, abgab«. Wehin die« führen soll, darüber köiirte» Gerichttvollzr-Her di« best- Aufklärung geben. Bor allem wäre aber zu bedenk«», daß bei Leichen, ob e« sich nun um wirtschaftliche oder ander« handelt, Steuern immer uneinbringlich fein werden. Gin Gegenstück zur Bestrafung der drei flowenischen Lärntnerwnen zu fünf Echllling Straf«, weil sie gelegentlich eine« B'fchofdefucheS den •eite 4 Tllller Zeituag XmmKT 72 Ehrenbogen mit weiß-rol-blaue» Blume« bzw. Bändern geschmückt hatten, finden wir in der „Gollscheer Zeitung" vom 1. November 1922. Zu bemerke» ist, daß ans ähnlichen Gründen damals auch die eben erst gegriinoele Ortsgruppe de« Schwäbisch.deutschen Kulturbundes in Stci oje aufgelöst unk einzelne Herren mit empfindlichen Geldstrafen belegt wurden. Die »Goltscheer Zeitung" schrieb: Di« dre, Neffelialer vurjchen Ariur Tramposch. Franz Perz und Joses Stiene wurden am 12. Oktober von d«r Bezirks-hauptmannfchaft Kocevje zur Beraniwortnng gezogen und zu je sieben Tagen Arrest verurteilt. Die Genannten hatten nämlich am 10. September (1922) einen von den Reffeltaler Mädchen zu Ehre» der Deutschen aus der Woiwodina angefertigten Ehren» bogen, der mit Eichenlaub, mit weißen, blaue» und rote» Astern, sowie mit So» nti-b Urnen geziert war, aufgestellt. Die UrtiilSbkg.ün« dang laut« in deutscher Ueberfetzung: „Ueberirriung nach tz 11 der Ministeri«lv«rordnung vom 20. Apul 1864, R. G. BI. Nr. 96, begangen dadurch, dav die Genannten in Kopnvmk Ehrenpforte» mit Farben gegen den ElaatScharakter aufgestellt und dieselben »it Sonnenblumen (schwarz-gelb) und Echenblätier» geschmückt haben, die seinerzeit da« Kennzeichen de» isterretchischen militaristische, Regime« gewesen find. Ditzmegen haben sie fich einer Handlung schuldig gemacht, wodurch sie Abneigung gegen die Regierung iu»d gleich,eilig Geringschötzung ihrer Anordnungen ausgedrückt haben. (1»und!chreiben an alle polinfche» Behörde» vom 18. März 1921, Amtsblatt Nr. 37 vom 12. April 1921)". Der Kccevjeer B?ziikShiup:« mnnnschaft verschlug es nicht da« geringste, daß in der zitterten Verordnung vom 18 März 1921 nur von Fahnen «tt verbotenen Farben, nicht aber von Blumen «it NlUurfarben, die ohne bestimmte An. einanderreihung und Zusammensetzung irgendwo an» gebracht werde», die Rede ist und nach de» Zater-p«e«atio»Sr,gel» dte Auslegung eine« Gesetze« oder einer Verordnung »ach dem Wortlaute zu geben ist. — Bemerke» möchten wir, daß dies« Mitteilung über die 7 Tage Arrest durchau« nicht in ausfallender Form oder mit feiten Letter», sondern al» aafpiuch lose, gewöhnliche Notiz gebracht wurde. Daß damal« und noch viel weniger heute kein Mensch auf den tollkühnen Gedanke» gekommen wäre, eine Ehren» Pforte mit schwarz-rot-gvldne» Bändern zu schmücken, bat braucht wohl nicht besonders betont zu werden. Au den Bedrückungen der Tiroler Deutsche«, die bekanntlich politische Verbündete de, Südsladen ia Italien find, stellt fich der .Ko roftfi Slovenec" am 2. September folgendermaßen: Die Sinder, die gebra»»t wurden, scheuen tat Feuer. Bisher wurden nur wir gebrannt und andere »achten ihre Narre» au« un«, aber jetzt nach dem Kriege haben sich die Verhältnisse manchenorts auch für die Deutschen geändert. Wir lachen fie nicht au«, aber wir fühlen eine gewisse Befriedigung: gut ist e«, deutsche Nachbarn, daß man auch euch einmal schiu ei» wenig verfolgt, vielleicht werdet ihr mit der Zeit vernünftig werden! Der „Slooenaki Rarod' als Grenz- geometer. Dieses Ljubljavaer Blatt läßt sich am Dienstag vernehmen: Bon unserer Nordgrenze wird unl geschrieben: Schon wieder lese» wir ia den Zeitllvgen über groß« Manifestationen für den An-Ichlug Oesterreich« an Deutschland. Bestimmt ist da» eine sehr gefährliche Erscheinung, dte un» aber al» die meiMangierlen Nachbarn wohl immer auf der Wacht finden muß. Die Sache wird sicherlich noch nicht ia so naher Zeit erledigt werden, wie sich das einige erhitzte Köpfe dort drüben vorstellen, aber fie zu verhindern wird nicht möglich sein. E« handelt stch u»S darum, ob auch wir mit unserer Nord, grenz« gege» Oesterreich zufcikden find und wa« wir im Fall« de» Zusammenschlusses von Oesterreich mit Deutschland verlangen. Daß unsere Nordgrenze auch im früheren Gltiermark nicht die ist, die fie fein müßte, darüber ist schon seinerzeit viel verhandelt worden; das slowenische Element reicht noch heute ziemlich weit (!) über die gegenwärtige Staatsgrenze Hinaue. Hier ist auch nicht der Platz, zu motivieren und zu beweisen, warum wir die Norvgrenze um «ine ziemliche Zahl von Kilometern nach Norden v:r-schoben hiben müssen; die besten Beweis« würde die Militärbehörde zur B.ifägung haben. E« handelt sich un« nur darum, »aß wir im Falle de» Zu-sammenfchlusse» Oesterreich? mit Deutschland, veu wir wohl nicht verhindern können, auch «ine eat sprech.nde Gceazlini« b«ko«mcn, und diese wäre: vom Dreieckkogel 1522 nach Schwanberg und über St. Aubrä zur Muc ungefähr 6 Km nördlich voa Lipnice (Leibn tz), von dort die gerade Linie nach Osten üver d«u Stradener Kogel 607 nach Martins- in Prekmurje. Da« wäre in allgemeinen Strichen die Grenzlinie; wir würden dabei aber auch aus den Korridor mit btt Tschechoslowakei nicht vergessen dürfen. Welche Konzessionen »an diesen neuangegliederten Gebieten besonder« ia f p r a ch l ich er Beziehung geben »üßte, da« ist wieder «in« andere wichtige Frage. J-tzt liegt e« an unseren Staatsmännern, die günstige Gelegenheit nicht zu versäumen und sosort die entsplecheaden Schritte zur Erreichung unserer berechtigten Ziele zu unternehme». Bezeichnend Wir haben schon einige Male festgestellt, das, unter den slowenischen Blättern der „SlovenSki Nirod" in Ljubljana die Rolle eine» Strategen auf sich gekommen hat, in der er sich mit mehr oder weniger Phantasie fortdauernd be» tätigt. Es ist nicht uninteresiavt, dann und wann ein« Kostprobe feiner diesbezüglichen Lnstunge» aufzugreifen, sonderlich wenn er die sonst so verachtete österreichische Volkswehr des lieben Zweckes wege» »IS bedrohliche Kriegsmacht uud di« sozialistischen Oesterreich« al« rachebrütende „Eroberer" hinzustellen versucht. A« vergangenen Sa«»tag leistet er fich unter der Überschrift „Bezeichnend" eine Phantasie, bei dere» Leklüre unsere» Grenzbewohnern höchst uu-notwendigerweise die Gr«u«virnen aufsteigen muffen. Folgende» läßt er sich au« Karate« berichten: Ja Jugoslawien seid ihr überzeugt, daß Oesterreich keine» imperialistischen, noch weniger aber rachlustigen Be-gieiden fröhat. Ihr seid überzeugt, daß da» Militär überhaupt nicht mehr in Betracht kommt, weil e» im Ginne de» St. G«rmaiu«r Fciedentvertrage« eat«. wasfnet wurde. Wie sehr irrt ihr l Entwaffnet wurde i»? «chaut »ur sein Miliiir an. wie stutzig ««übt uvd exerziert, wie ausgezeichnet e» ausgerüstet ist mit alle» Arten von Waffen l Blind müßte d«r fein, der glauben würde, daß Oesterreich dabei f,ied-liebende Ziele verfolgt. Wer jene kennt, die in Oesterreich kommandieren, weiß, daß st« vo» nicht« anderem träume» als davon, wieder zum blauen Meere her»ieder zu dringe». Die slowenischen Länder find ihnen nach wie vor da» Ziel aller Bestrebungen und Wünsch«. Bor allem wolle» fie die ehemalig« Südsteiermart bekomme», die sie al« deutschen Besitz bezeichnen, der ihnen gewaltsam weggenommen wurde. Bei der ersten Gelegenheit wollen sie si« selbst nehme». Und zu diesem Zweck bereiten sie fich mit fieberhaftem Eifer vor. Wie sie sich bewaffne» uvd exerzieren. bad«» wir schon erwäh«t, ab«r auch sonst dcretten sie sich vor. Besonders an de» jugoslawischen Grenzen sorgen si« für die Bernollkommang der KommunikationSmittel. Sie baurn Straßen auf hohe Berg« und in die entferntest«? Döifer, die nicht einmal davon träumten, daß fie jemals eine Reichs straße bekommen könnten, aber all diese Orte find an der Grenz«. Daß diese Straßen nicht aus Zu-Neigung für die Bevölkerung gebaut werden, ist klar. Sie find ja auch für den Verkehr ohne jede Wichtig-feit, haben aber in militärischer Beziehung, wenn e» zu einem bewaffnete» Konflikt mit uns kommt, und damit rechne» die Oesterreich«? augenscheinlich schon in absehbarer Zeit, eine recht große vedentung. Wie ihr seht, find die Oesterrelcher jeden Augenblick be-reit, wenn sich ihnen eine günstige Gelegenheit bietet, zu den Waffe» zu greife». Und ihr dort in Jugoslawien? Ihr seht uad hört nicht» und fingt bloß die Hym»e über Friedensliebe und Menschlichkeit, neben be1 aber streichelt ihr eure armen, unglück» lichen deutschen Staatsbürger..... Pa»t auf, paßt auf, daß sich ta» alles nicht an euch rächen wird, ihr Naivlinge! — ES wäre vielleicht beilsam. wenn der GeneralslabSches de« „SlovenSti Narod" einmal sei»« Füß« in kalik« Wasser stelle» uud üdrr die Frage nachsinne» wollte, wieio wohl diese O-sterreicher an allen Greuzpunkte» große und noble Zollhäuser ausbauen konnten, wenn sie vie G.enzen nicht für definitiv, sondern für p-oviiorisch hielte»? WaS den Seitenhieb auf die Deulich«» in Jugoslawien anbelangt, so wünichen wir >!zm bei aller Anerk mung diese» Nebenzwecke» feiner Schrei-dere« dennoch nicht, so „gestreichelt" zu werdkn, wie ein ztlne vo.i un« z. B. in Ptnj, in Mmiboc und in Novi S-v^c gestreichelt wurde» . . . Mit der österreichisch deutschen An schlußfrage deschäitigt sitz auch di« »Nova Cota' in Eelje, indem fie u. a. schreibt: Die Bereinigung Oesteireich« mit Deutschland nähert sich mit lasche« Schritten. DaS ist eine natürlich« Sache und «in« deutsche nationale Nolwendigkeit. E» wär« blind, wenn sich die Nachbarn der Bewegung »id«rs»tz-o un'» damit Kcast verschwenden wollten. Biui >st nicht Waffer und die Bölter hrbr» ihre Rechte. Wen» jetzt sranzöfisch« Blätter drohen, dag « not» wendig sei» wird, Miitel zu finden, um de» Zu-sammenschluß zu verhindern, so ist da« aus j-o«n Fall bloß ein naiver Vorsatz. Wir Nachbar» muffe» u»S mit dieser Absicht de« deutsche» Volke« b«sreund«n und sosort Rechnung legen, um weichen Preis wir eventuell bereit find, diese« Lestrebe» sogar »u unterstützen. Eine» ist schon im vorau» sicher. Wa« »ur einigermaßen unser ist und weffea sich irgendjemand erinnert, daß es irgendwie unser war, da« muff«« wir wieder bekommen, damit mit dem deutsche» Nachbar der Friede möglich ist. Klein« Nachrichten aus Slowenien. Pensioniert wurven »er Minister z. D. Dr. Bekoilsv Kokov:c und der HilfSämterdirektor bei der früheren Bezirkshauptmannfchaft in Maribor Kerl Dolenc — Herr Mathia« Ornig, Maschinenmeister in der Denk-terei W. Blanke tu P>uj. feiert am 6. September den 45. Jahres ag, fett er in da» genannte Unter-nehmen eintrat, wo er noch heute tätig ist. — Der Prioalbeamie Zanks Kolar au» Celje wurde a» v:r-gaogenen Sonn>ag «u Zagreb vor oe» Restaurant .Jägerhorn' von einem Automobil überfahren, al« er die Iliei übei quere» wollte; er würbe an den Armen unv am Kopf« ziemlich schwer v«rwund«t; da« Auto fuhr schleunigst davon. — Am So»» lag, dem 6. September, findet die Eröffnung der Ealg«schÜft für Büromaschuie» Ant. Rud. Legat & Co., Maribor, nur Slo» v«n«ka ulica 7, Ttlephoa 100. Keine Filiale! Preis des Hopfens. Au« Nür»b«rg wird am 2. -September berichier: Die Pretse sind fest. Für erstklassige Ware werden bi« 1120 Goldmark pro 100 gezahlt. (In jugoslawischer Währung ungefähr 145 Dinar für 1 kg). Für die Auszahlung der Kupon» der 7-prozentigen Inoestittonsanleihe au« dem Jayre 1921 hat die Geoeraldirektioa der Staatsschulden zufolge Beiordnung de« Finaozminist»« der Nitiovalvank in Beograd 17"5 Millionen zttf Verfügung gestellt. Frist der Auszahlung 15. Sexte», der 1. I. Austro-Daimler-Puch Oesterr. A.-F. (vormals Austro-Fiat) Vertretung für Slovenien nur: Ljubljana, Gledaliska ulica 2/111. AUTOMOBILE, MOTORRÄDER 2 PS UND 3 PS MOTORFELDBAHN, LASTAUTO, ERSATZTEILE etc. etc. im PHOTJLAPPARATE alle Bedarfsartikel liir Beruft* und Amateurptioto-Krnphen In reicher Auswahl Im Pboto«pArthau»c A. PERISSICH, CELJE SiomskOT tsg 3—4» hinter der Pfarrkirche En gro«, en det»it. Preislisten auf Wunnch. F»i'hm8nni»che Aunkiinfto. : Kummer 72 Cilltet Zett»aq Seite 5 S) Der Gufej. Eine Geschichte au« dem untersteirischen Bergland. Bon Anna Wambrechtsammer. Bor so viel Edelmut schien der kleine Diener der Gerechtigkeit die Sprache verloren zu haben. Sein langer «amerad aber lachte schon ziemlich weinselig: „T>a soll er nur hinkommen nach Maniwret«. Dort sind vier von den Unsrigen. Schneidige Bursche «I Die habe« ihn jetzt schon. Ho Jakob. luftig! Da brauchen wir nicht mehr viel zu laufen. Morgen ist der Bogel gefangen. Zur Gesundheit!' Der alte Michel schob se'n AlaS weg und drehte fich forschenden Blick'S nach dem Sprecher um. welcher gelassen hin»? setzte: „®t hat den W-g gegen Mannpreis hinauf»» genommen." Sprachhob den Krug upd leerte ihn auf einen Lug. Der Fremde griff nach der BiHche und hielt ste der Wirtin hin. „Slineiin, noch einen Trnnk! Die Herren Grenz» Wächter woden die Festnahme des RZuber» feiern.' „Ja, da» wollen wir!" bestätigte der Dicke, in« dem er die schon etwas kleinen, in WeineSwo nne schwimmenden »euglein ,u rollen versuchte, „wir waren ja auch mit dabei und kriegen unser Teil vom Preis." Die Wirtin brachte den Krug und unter eifrigem Zuspruch de» Unbekannten begannen die beiden Wächter, ihr Verdienst an der für ste feststehende« Gefangennahme des Räubers preisend, ein tolles Zechen. Die einheimischen Hölzer und Knechte schauten den drei Zechern schweigsam und nachdenklich zu. Der Tone trat zu einem der kleinen Fenster, stich eS auf und steckte den Kopf hinaus. „3U regnen hat 'S aufzehZrt," sagte er dann, sich umwendend, ia die Stube hinein, nahm seine Har» monika vom Ofen und schwang stch den breiten Riemen deS Instruments um die Schulter. Die beiden Grenzwächter lehnten, die schweren Tschako» neben stch, vom heftigen und ungewohnten Weingenuß duselnd, am Tische. „WaS bin ich schuldig, Wirtin?" fragte jetzt der Fremde stch leicht erhebend, griff in die Tasche und legte eine Anzahl klingender Silberm2nzea auf den Tisch. „Gute Nacht!" sagte er dann, schlang den Mantel um stch und verlieb kräftigen Schritte« die Stube. Die Grenzwächter waren in Schlaf gesunken. „Schaut'S, da liegt ja ein Zettel" sagte der Michel und wies mit dem Zeigefinger nach einem Streifen Papier, welcher vor dem verlassenen Platz des Fremden lag. Der Florian langte ihn herüber. „Da steht was drauf. Lest einmal, Meister MichelV Sie rückten dem Alten eine von den tlefherabgebrannten, ruhenden Kerzen zurecht. Bei deren flackerndem Scheine buchstabierte er langsam die Worte heraus: Ihr Diener de» Gesetze«, redet und prahlt weniger, aber seid dafür auf eurer Hut! Der hier bei euch saß, war der Gufcj. „Der Gulej," stammelten di« Zecher betroffen. „Da» hab' ich gleich gewußt ; aber un« tut er nicht»," sprach der Tonc und trat in die kühle Nacht hinau«, um über neblig nasse Wiesen den Weg zu seiner Waldhütte zu suchen. Al« er sid einmal gegen Mannprei« umsah, lag der Ort in tiefe« Dunkel gehüllt. Aber auf dem Burgfelsea oben waren noch zwei winzige Lichllein zu sehen. Die Fenster am Zimmer de« Schloßherrn. In der kleinen, schwer zugänglichen Felsenburg wachte zu dieser Stunde nur noch der alte Graf Protast. Da« war der Mann, welchcm, wie der alte Michel gesagt hatte, seit dem Verschwinden de« Junker« alle Lebenslust abhanden gekommen war. Er hatte ihn suchen lassen, selbst nach ihm geforscht uad, al» stch keine Spur von dem Vermißten finden lasse» wollte, gab er Befehl, alle Waldungen und Schluchten seine* Gebiete« nach dem Leichnam de« Junker» zu durchsuchen. Aber auch da« war erfolglos geblieben. Graf Joseph Kasimir saß einsam ta dem Welt» verlorenen Felsennest al» der Letzte seine» Hause» uad Geschlecht«. Die einzige Tochter, welche ihm von der früh verstorbenen Gattin gesch:ukt war, sollte in vi:rzeha Tagen ihre Hochzeit halten und dann dem jungen Galten auf dessen stelzen Herren fitz im sonnigen Sanntal folgen. Morgen schon sollte rege« Leben in da« stille Schloß einziehen, um e« für da« Fest zu bereiten und sobald diese« vorüber war den alternden Schloßherrn nach wie vor allein zurücklassen. Er gönnte seiner Tochter ihr junge« Glück vorn Herzen, obwohl er keine innigeren seelischen Beziehungen zu ihr hatte, er wußte fich von ihr geachtet und ver-langte nicht mehr. Da« Kind war ihm ja lieb, wie e« ihm einst auch dessen Mutter gewesen war, weil ihm ihre guten Eigenschaften gesielea und weil seine Frau eben der einzige Mensch gewesen war. welcher, den Junker ausgenommen, au! die Dauer dte Einsamkeit seine« Schlosse« mit ihm teilte. Joseph Kasimir war ei« schweigsamer, in fich selbst zurückgezogener Mann, und jetzt, in seinem Alter, drückte ihn da« Bewußtsein keinen Menschen zu haben, der ihm innerlich nahe stand, oft mehr, al» die paar Leute di« ihn umgaben, ahnten. Früher hatte ihn da» frisch kräftige Wesen des Junker» aufgeheitert. Aber jttzt war er ganz verlassen, von niemandem geliebt und selbst obne Liebe. Ein einsamer alter Baum im Herbste, wenn die Blätter fallen. (Fortsetzung folgt.) Ueä. univ. Dr. J. Marcius Slov. Bistrica behandelt Asthma kardialen und nervösen Ursprungs, Blutarmut, Epilepsie, Tuberkulose im I. Stad. Magengeschwür, chron. Lungenkatarrh (Euphysem), Gicht, Rheuma, Nierenentzündung und verschiedene Schwächezustände erfolgreich nach bewährtem Heilverfahren. Diirkopp-Auto sehr gut erhalten, "Viersitzer, betriebsbereit, ist preiswert zu verkaufen. Anzufragen bei W. Dengg in Ptuj. ercedes Schreibmaschine Messe Ljubljana PäY. 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Nähere Auskunft in der Verwaltung des Blattes. 3U68 Deutsche Schäferhunde reinrassige, mit Stammbaum und Dokumenten, 8 Wochen alt, Rüden, und deren Mutter (4 jahrig), vorzüglicher Wachhund, zu verkaufen. Gefl. Anfragen an Jos. Kveder, Celje. Freiwillige Feuerwehr und deren Bettungsabteilung in —Maribor Riesen-Kunst-Feuerwerk Samstag, den 12. September, um 20 Uhr in den Parkanlagen der Kaserne Kralja Petra I. (ehemalige ladettenschule) ausgeführt vom Internat. Meister-Pyrotechniker Heinrich Zack aus Graz. Dauer des Feuerwerks l1/, Stunden. ===== PROGRAMM: Einleitung : 20 Kanonenschläge, 5 Signalblitzbomben, 20 Soloraketen und Sterne in allen Farben. I. Front: Niagara-Wasserfalle aus hunderten Bränden. II. Front: Spielende Fener, Riesen-Drehfeuerwerk. III Front: Orientalische Phantasie mit 300 Riesenbränden. IV. Front: Märchen aus 1001 Nacht. V. Front: Als Clou des Abends: Huldigung Sr. Majestät des Königs Alexander I, sein Porträt aus tausenden von Lichtern dargestellt, sodann Ehrenbombardement. Schluss: Zwei Bukette in den Nationalfarben, 100 Kanonenschläge. Der Platz wird festlich beleuchtet. KONCERT UM 18 UHR. Für Erfrischungen wird gesorgt! Autoverkehr vom Glavni trg zum Festplatz und zurück. Eintritts Sitzplätze 20 Din, Stehplätze 10 Din Kinder, Militär und Feuerwehrmänner in Uniform zahlen die Hälfte. Da das Feuerwerk in dieser Grösse und Prachtausführung in Maribor noch nicht gesehen wurde, wird, um einen Massenandrang bei den Kassen vorzubeugen, ersucht, sich die Karten rechtzeitig bei den nachstehenden Vorverkaufs teilen zu besorgen: Eisenhandlung Rupert Jeglitsch, Gos-poska ulica, Manufakturwarengeschäft Ihl & Kühar, Aleksandrova cesta, Friseur Bien, Frankopanova ulica, Weingrosshandlung Pugel & Rossmann, Trg Svobode 3, H. Voller, Lajtersberg 70, und im Rüsthause der Freiwilligen Feuerwehr, KoroSka cesta. Der Reingewinn wird zur Anschaffung von Verbandmaterial und verschiedenen Feuerwehr-Ausrüstungsgegenständen verwendet. Bei schlechter Wittering findet die Veranstaltung am Sonntag den 13. September statt Gut Wehr ! Der Wehrausschuss. > eö •f" 2 ± mam a ® 5 5 -c t 2 s R3 " ® £ -3 := ®. fc -*= 1 ja s * t s- M s lifl3 . ^ 85 »1*11 fi*i» HÜ zi j> *§ »_r £>- ff! M ^ 5 S ? s Beehre mich dem sehr geehrten Publikum bekannt zu geben, dass ich eine neue Aütotaxe eröffnet habe. Uebernehme Fahrten nach allen Richtungen. Bitte um weiteres Wohlwollen. Anmeldungen in der Auto-delavnica Mihael Ozek, Gosposka ulica 19. Nione Bnrgit spricht:) f Spitze Schuhe sind jetzt modern und ich verdenke es niemand,C mit der Mode zu gehen, denn graxifiae Füsschen sind auch nach meinem Geschmack.1 Wa» für die Boschauer aber eine freudige Augenweide ist, wird für die Besitzer solcher Schuhe leider meist eine qullende Hühneraugen weide, auf der das Spazierengehen alle» andere all angenehm tat Da wird der schmiegsamste Shimray zum Dornenweg und die Karnevalszeit zu einer grausamen Fastenzeit für die Tanzlustigen, wenn sie sich nicht rechtzeitig von diesen Plagegeistern befreien. Deswegen kann man nicht oft genug auf Burgit verweisen und immer wieder crkISren, wie angenehm and sicher ein Burgit-Hühneraugenpflaster in wenigen Tagen diesen listigen Spielverderber mitsamt der Wurzel beseitigt. Aber dabei eollte man es nicht bewenden lassen, sondern seinen Füssen auch die Wohltat des ßurgit-ßallenptia*ters und de» Burgit-Fussbades zukommen lassen. Burgit-Ballenpflaster befreit die Fusa-sohlen in kürzester Zeit von jeder harten Haut. Burgit-Fu&sbad erfrischt die brennenden Füsse, stärkt Sehnen und Muskeln und macht die Füsse geschmeidig, so daas sie sieh auch in di« engsten Schuhe hineinschmiegen. Pflegen Sio Ihre Füsse fleissig mit Burgit und merken Sie sich, dass die Burgit-Sammelpackung mit allen drei Präparaten zum Vorzugspreis Won Din 30.— hier in der Drogerie und auch in jeder Apotheke zu haben ist. Sollte dieselbe bei Ihrem Lieferanten ausgegangen sein, was bei der starken Nachfrage vorkommen kann, dann lassen Sio sich eine solche direkt zusenden von unserem Depot der Firma Ivan Sveteä, Novomesto. Burgit Ges. m. b. H., Freilassing Bayern. Wichtig! Aufbewahren t Fortsetzung folgt! Eigentümer, Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Franz Schauer in Celje. — Druck und Verlag: VereinSbuchdruckerei .Celeja" in Celje. Für die Truckern verantwortlich: Gutdo Echidlo in Celje.