^žl" 44. ^^ M, R84<^^ WHMM "^^ Tatbachor Jettnng. Dinstag den 2. Uuni. I l I v r l e n. 3aibach. am 2. Iunl. Das am 3d. v. M^ eingetretene Allerhöchst« Namenöftst Sr. k. k. apo, stolischen Majestät Ferdinand I. unsers allergnä-digsten Herrn und Landesvatero, gab der treuen Be-vöceerung dieser Hauptstadt bm «rwünschlen Anlaß, die Gefühle inniger Liebe, von der Aller Herz«n durchdrungen sind, öffentlich zu äußern. Um 10 Uhr hielten der hochwürdigste Fürstbischof in der hiesigen Domkirche, vor welcher eine Division des vaterländi» schen Regimentes Prinz Hoheulohe^Langenburg en N2i-a6e ausgestellt war, ein feierliches Hochamt. Sämmtlich« Civil« und Mililärautontäten, di« Her^ ren Stände, der hoh« Adel beiderlei Geschlechteg, die Stiftsbamen, d«r Slabtmagistral, di« Vtepräsentan. ten der Bürgelschaft, so wle «in« große Weug« An< dächliger aus allen Volesclass««. wohnten dem sole«' n«n Hochamte bei, und vereinten mit dem andcichti» gen Gebet« ihre« obersten Seelenhirten ihr heißeS Flehen, um des Himmels reichsten Segen für ihren geliebten Herrn und Hellscher, zu «bitten. Frankreich. Paris, lL. Mai. Die Regierung hat über dit Operationen der afrikanischen Arme« seit der te« legraphischen Depesche vom 9. Mai keine ofsiciellen Berichte erhalten. Privatbri«se aus Vcherschel vom gleichen Datum melden, daß die Expeditionsarmee, welche durch drei Bataillone von Oran verstärkt worden , nachdem sie sich wieder mit Lebensmitteln ver. sehen, unverzüglich "ach Medeah marschiren sollte. Das Wetter war, günstig und der Gesundheitszustand der Truppen vortrefflich- Auch die Prinzen befanden sich wohl. Die Verwundeten, etwa hundert Mann, wurden nach Algier ttansporlitt. Die Zahl der Tod« ten überstieg nicht ^25^ , Der einzige Osficier. dessen Verlust wir seit dem Treffen am 27. zu bedauern haben, ist ein Lieutenant des zweiten leichten In» fanterieregiments. Hr. Marqutsan, Bataillonschef, wurde leicht verwundn,- der Vbrist des 17. leichten Infanleriereglments, Hr. Miltgen, erhielt eine Wunde an der Hüfte (er ist in Algier gestorben). Außer ihnen wurde kein höherer Ofsicier verwundet. (Allg. Z.) K p ll n i t n. Vorbeaux, z?. Mai. Cabrera wa» vor kurzem in Morella; so wird wenigstens von Sarragoff» und von Alcaniz aus versichert. Er war in großer Uniform, hielt eine energische Anrede an die Besatzung, versprach jedem Soldaten täglich «ine Pefet«f> Sold und verkündigte ihnen die nah? Ankunft von 100.000 Nuss«n und Oesterreichern, denen er, wie er weislich hinzusetzt», in Person entgegeneile, um den Plan zum bevorstehenden Fcldzuge mit ihnen zu verabreden. Diese schamlose Lüge scheint — sollte »an «s glauben — ihr» Wirkung nicht verfehlt zu hab«n, d«nn was noch an Garnison ln Molella ist (man sagt H500 Mann), soll nun zum Widerstand entschlossen sepn. Einer ihrer vornehmsten Officier», der von Saragossa gebürtig ist, übersandte vor einigen Tagen seiner allen dort lebenden Mutler sein Testament, was zu beweisen scheint, daß MM sich aufs Aeußerste gefaßt macht. Auch kchmen seitdem nur wenige Deserteurs mehr aus der Festung. Cabrera soll Morella nach kurzem Aufenthalte wieder verlassen haben, und man glaubte noch immer, daß er die Absicht habe, sich über Meer zu retten, und die Trümmer seiner Arme« ihrem Schicksale zu u^et^ lassen« Eine lange Erfahrung lchrt uns jedoch, wie unsicher alle, Nachrichten über Cabrera lmd,- denn ist sein Auftreten zu Morella in der gemeldeten Wti.se wahr, so ist sein« Gesundheil nothwendig besser, alS man si« uns seit Monaten von allen Seiten her schildert. — Esparlero fährt in seinen Belageruugsan-stalten fott. Den ll. Mai sollten «i Scück Geschütz von Alcaniz und 12 von Hijar nebst einer großen Meng, von Wurfgeschoß, Munition unk L«-bensmilleln zur Armee abgehen; in Summe soll der, Belagerungepark 82 Kanonen zählen. Zu Saragossa hielt man 500 Karren und eine Zahl Maulthiere. bereit, die gleichfalls den 12. ob,r iö. mit LedenS- 174 Mitteln nach Monroyo abgehen sollten. General Avckrbe stand am l0. mit seiner Division zu Villa« franca-, O'Donnell halle an diesem Tage wahrschein» lich die Belagerung von Cantavieja begonnen. Der brave Brigadier Zurbano liegt am Typhus darnieder, und soll, wie es heißt, nach Alcaniz, wo nichl nach Saragossa gebracht werden. Die ganz« 2km«< bedauert diesen Unfall, der sie eines ihr« tüchtigsten Führer beraubt. Dasselbe Uebel halle m den letzten Tagen mehrere Soldaten weggerafft, und man furch» tele sein weiteres Umsichgreifen^ -" Die Scheußlichkeiten deS spanischen Bürgerkriegs sind zahl »und maßlos. So ließ das Ungeheue«-Balmaseda am 25. März dem Aide-de-Camp Marolo'S, Obersten La-petre, zu VVtela in Gegenwart der vlrsammellen Garnison und Einwohner durch zwei Bauern den Kopf abschneiden und vor dem Thore von Valfa'Iobre aufpflanzen. Dabei jubelten Soldaten und Volk: „ES lebe die Religion! der absolute König, der Graf v.Morella, unserer tapferer Commandant Balmastda, und Tod den Verrälhern!" ^- Nach Nrleftn aus Perthus vom 12. schien die Hauptmasse der Insur» genten sich bei Castell Tersol zu concenlriren,- sie hatte am 7. die Richtung von Colls «n Pina einge-schlagen, ohne Zweifel, um die Dorfer in der Ebene von Viez zu plündern, wo der constitution««« Gene» ral Carbo mit nur 1000 Mann Fußvolk und l50 Reitern stand, und mit Ungeduld Verstärkung von Salcedo erwartete. Die bei Campredon gcstanoenen (^arlisten waren den 50. von St. Pau gegen Vuima aufgebrochen. — Segarra, der am 1. Mai in Berga zurück war, soll, einem Gerüchte nach, seine Ent' lassung angeboten haben. -^ Die Gefangenen von Alpuente liefen neulich bei ihrer Ankunft zu Valen» cia große Gefahr, von der rasenden Menge erwürgt-zu werden. Ein durch seine Schändlichkeiten berüch^ tigter Hauptmann, Namens Blanco, entkam nur mit Noth der Wuth ,deß Pöbels. — Seit-1^-Tagen-kommt die Post von Saragossa nur noch dreimal die Woche, was die schnelle Mittheilung der Nach' richten von Nieder-Aragonien wesentlich verzögert. .« '! .--! (Allg. Z) '! Telegraphische Dresche. Bayonne, l6. Mai. Dle Gruppen der Königinn unter dem Befehle deS Generals D'Donnell h^ben atn ll. Cantavieja ohne Schwertstreiä) besetzt, da die Factlos?« diese Stadt, nachdem st« sie angezündet, verlassen hatten. (Monit.) lln;H n> Großbritannien. -^ 3n' der Iahreszusammenkunft der V»Mner' MissiMsgrsellschnft am'icf. Mai in Exeterhall ward fegender Bericht über d,n jetzlgen Stand der Mis- Anzahl der Missionäre 556, nebst ?5l (theils emgcbornen, theilb englischen) Assistenten; Anzahl der Missionarstalionen 26t; der Kirchen li)i; der Communicanlen 9966j der Schiller lzt,752. — Einnahme des letzten Jahrs 9l,iHI Pf., Ausgabe 82,,9? Pf. Von einem anonymen Einwohner der manufactullreibenden Disiricte ist neuerlich der Gesellschaft »in Capital, von luouo Pf. anOertlaüt'wo^b'en, nnd'aus Lancashire d»r jährlich« aus 202 Ps. sich delaufende Erl,ag zweier Pachtungen. Nach Briefen aus Neu-Veeland (Hobart-Town) hae sich daselbst im October vergangenen Jahrs, bei Ausbrnch «ineS Ausstandes einzelner Stämme, der Notljarber Stamm, unter . Anführung eines einge-bornen Missionars, gegen den Notorowkow-Stamm aUfS lapferste und glücklichste vertheidigt, und dies«, Umstand dem Ansehen der Missionäre «inen neu^n Schwung gegeben. (Allg. Z.) Griechenland. Athen, ,^. Mai. Mehr als je zeigen sich dieses Jahr die Klephten und beunruhigen das Land. Die Nlgierung hat auf die Köpfe verschitdener Klcph-ten-Häuptlinge nicht unbedeutende Summen gesetzt. Schon mehrere dieser Preise wurden verdient. Esst vor tvtnigen Woch«n attakirlen die Landleut» bei Theben drei Räuber. Einem gelang eS zu entfliehen; ein zweiter wurde gefangen Und b,r - drill»' im Kampfe getödlct. Dem Gefangenen gaben die Bauern den Kopf seines todten Camerab,n in di» Hand und.lrattsporlirten ihn fo nach der Hauptstadt. Daß diese grelle Scene in den Straßen AlhenS großes Aufsehen machte, kann man sich denken. (Allg. Z.) Gsmanisches Neich. Von der tür'kischen iZ ranze, 9. Mai. Die Aufregung unter deck Türken, in' Folge der, gemäß des Hatlischerifs von Wulhaneh versuchten St?uer-umlsgung, nimmt lN den europäischen Provinzen deS Reichs, namentlich in Bosnien, Albanien und Ma-cedonien', so wie auch in den östlichen Provinzen Asiens> geimhrt von'ägyptischem Einflüsse, immer mehr überhänd. Es liegen Briefe aus Adrianopel PhilivpoM,- Sophia/ SereS, Skophia, Iamnz/ Ochrida,Scutari, Pristina, Serajevo und andern Slad^ ten vor mir, wrlche einstimmig die Nuhe in den be» zeichneten Gegenden als höchst bedroht schildern. Hie und da sprach man von dem Plane der Türken, über die 'christlich« Bevölkerung herzufallen und sie gänzlich auszurotten. Wirklich verlautet, daß zur' AliZfühvung dieses höllischen Vorhabens das griechische Osterfest bestimmt gewesen, und nm die Umsicht llW her Behörden den Schlag vereitelt habe. In s'rmimg-' . lung von Truppen blicd den Behörden kaum «in ande- » res Mittel, alsdieChristenselbst aufdieihnendrohende s Gefahr aufmerksam zu machen, und sie zu ermun« j lern, sich ebenfalls zu bewaffnen, und so für die «i- < gene Sicherheit Sorge zu tragen. Diesem wohlmei- j nenden Rathe ist die christliche Bevölkerung, wie be- < gresiich, bereitwilligst "acheekonimen, und so sieht < man jetzt die beiden Glaubensparteicn mit d«n Waf- , fen in der Hand einander gegenüberstehen, wodurch j zwar der Uebermulh der Türken einigermaßen ge- , dämpft, aber in gleichem Grade die Gefahr blutiger , Reibungen gesteigert erscheint. Jeder Morgen, jeder , Abend wird mit Bangigkeit und Angst erwartet, die beständig, Gefahr gestaltet kaum die nöthige Nachtruhe, und das Betrübendste ist, daß kein End« dieses jammervollen Zustandes abzusehen ist. - Die Montenegriner scheinen auch von diesem Stand der Dinge ihren Vortheil ziehen zu wollen: sie legen eS offenbar darauf an, den drohenden Kampf zwischen der christlichen und türkischen Bevölkerung zum Ausbruch zu brinL«n und sich in der Wewkrung ,u dessen Lettern aufzuschwingen. Ihre neuesten kühnen Naudzüge sprechen hiesür. Gegen Oesterreich beobachten sie fortwäh. rend die größte Rücksicht. — Die neueste Bewegung in Serbien hat bis jetzt wenigstens schon einen thtil. weisen Erfolg errungen. Die von dem Volke verlangte Verlegung des Regierungssitzes nach Kraguje-vatz ist bereits entschieden und wird ohne Zweifel bald erfolgen. Hinsichtlich der übrigen Forderungen deS Volks wird von Constantinopel Entscheidung erwartet. Vor deren Eintreffen wird indessen daS vor Belgrad harrende Volk sich nicht zerstreu,«, und ls ist darum nur zu wünschen, daß si« nicht abschlägig laute, in welchem Fall« arge Excesse zu besorgen waren. Indessen ist kaum denkbar, daß die Pforte die Man« ner, welche tst'ch nach der Vertreibung Miloschs an, die Spitze der Verwaltung drängten, und welche sse mit Ehrenbezeigungen überhäufte, gegen die sich nun das Volk einstimmig erhoben hat, werde fallen lassen, ohne wenigstens «ine gerichtliche Procedur zur Bedingung zu machcn. (Allg. Z.) A e a y v t e n. Alexandria, i?. April. Heute herrschte große Freude im Palast. Mehemed Ali, welcher mit sichtbarer Spannung die Ankunft des französischen Pakeibooles erwartete, um die Meinung des neuen Ministeriums ' über ihn zu erfahren, ist jetzt ganz entzückt. Di« Nachrichten aus Frankreich scheinen Jedermann den Kopf «erdreht zu haben. Die Re-dcn des Hrn. Thiers und des Hrn. Vcrrycr, die sich der Pascha übersetzt« ließ, haden ihm die größten h'öffnutigin eingeflößt, baß ihn die Regierung kub« oig Philipps nicht preisgeben werde. Er gtht in einer Ansicht noch weiter, und ist fest überzeugt, daß Frankreich ihn nothigenfallS gegen England und die »ndern Machte unterstützen würd,. Auch hat er Te-ehl« zur thätigen Betreibung der KriegSrüstungen rlassen, wie wenn er auf dem Puncte wäre, dln 5cldiug zu beginnen. — Die Nachrichten aus Speien sind ziemlich unbedeutend und betreffen haupt-ächlich di» Iudenfache von Damaskus, die fottwäh->end die Gemüther beschäftigt. Die Erbitterung zegen die Juden scheint in Syrien aufs Aeußnste zellieben zu werden. (Allg. 3.) V e r s i e n. Wir haben aus Persien Nachrichten von Herrn Carl Texier und seinen beiden Reisegefährten, den HH. Philiberl de la Guiche und Roger de la Bour« bounaye erhalten. Den Briefen dtS Hrn. Texier zu: folge bietet das gegenwärtige Peifien in Vergleichung mit den älternZeiten einerseits eine auffallende Aehn^ lichkeit, anderseits aber einen bedeutenden Contrast dar. Man sieht noch immer jenes Volk, das, selbst in jenen Zeiten, »vo es im Luxus und in Vkrgnu-gungln lebt», sich durch seine unglaublich raffmine Grausamkeit auszeichnete; von der orientalischen be» spotischen Allmacht seiner Souveräne aber, vvr der sich von einem Ende Prrsicns bis zum andern Alles ohne Unterschied niederwarf, ist nur noch ein Schatten übrig. »Seit langer Zeit, schreibt Hr. Texier in ei, nem neuen Briefe aus Ispahan vom Anfang dieses Jahrs, hören wir die französische Votschaft ankündigen; ich glaube aber, daß wir noch vor deren Eintreffen das Land verlassen haben werben. Diese Mission dürfte von der schwachen Autorität dcL Schahs sehr schlecht unterstützt werden. Man wird sich kaum eine Vorstellung davon machen, wie tief dieses Reich gesunken ist. Es besteht in der That keine Regierung mehr. Wer nur immer zwölf Mann zusammenbringen kann, macht sich zum Parteitbef. Man tödlet, man mordet sich auf den Straßen; und so sehr sich auch der Gouverneur bemüht, diesen Unordnungen Einhalt zu thun, so sieht man sie doch täglich wieder sich erneuern. Ich habe Ihnen in einem früheren Schreiben die rivalisirenden Staalkgewallen, welche sich die Autorität streitig machen, bezeichnet. Wir haben einer derselben in der Person deS großen Mustcid, dessen Macht weit große» als die des Schahs ist, einen Besuch gemacht. Er hat uns sehr gut aufgenommen, und uns noch diesen Abend Briefe nach Schiras zugeschickt. Wenn wir in die Gebirge der Vactyaren, eineS Stammes, der die Autorität des Schahs nicht anerkennt, eindringen,^so werden nil 176 die von einem englischen Reisenden angezeigten, aber noch nicht besuchten Ruinen von Suza aufsuchen. Da der Scheich Islam «in großes Ansehen bei den Muselmännern genießt, so hofft« wir, daß uns seine Briefe als Reisepaß dienen sollen. Man hat unS aber vor Allem empfohlen, den Namen des Schahs nicht auszusprechen.« So tief gesunken und zerrüttet ist jetzt bei den Persern Staat und Gesellschaft. WaS ihre eben so raffinirten als seltsamen Grausam, keiten betrifft, so haben wir schon früher, nach Hrn. Texier. daS Project des Gouverneurs von Ispahan gemeldet, »inen Thurm aus lebenden Menschen, wie einer in Schiras existirt, zu erbauen. »Der Gouver, neur-Eunuch, sagt er, beHarri auf feinem Entwurf, mit seinen Gefangenen einen Thurm zu bauen, wie der in Schiras mit den bactyarischen Gefangenen war. Ueberhaupt zeigt dieser Gouverneur in StraffälOn einen gräßlichen Reichthum der Einbildungskraft. So fand im verflossenen Jahr ein kleiner Aufstand Statt. Er bemächtigte sich der Unzufriedenen, und machte aus ihnen, wie er es nannie, einen Weingarten; man begrub sie lebendig mit dem Kopse ein, daß ihre Beine auS dem Boden hervorragten, und Wie «in Rebengelander sich darstellten. Wenn ich nicht die Thätigkeit sähe, womit man AlleS zur bevor» stehenden Erbauung des Thurms vorbereitet, so wür« de ich die Sache für ein Mährchen halten, so aber ist sie nur allzu wahr.» — Di« Schönheit dss Kli-ma'S, der Reichthum der Wohnungen stehen mit ei< ner solchen Verkehrtheit in schlechtem Einklang. Der Reisende preist sich glücklich, den Winter in einer so herrlichen Temperatur zuzubringen; er beschreibt in heiterer Stimmung die religiösen, ganz mit ein« gebrannten Malereien bedeckten Denkmäler, deren Dome, Minarets, vom schönsten Grün mit glänzen« den Vlumenguirlanden geziert sind. Diese Malereien sind auf emaillirten Ziegeln sixirt, welch« die Veklei» dung >ieser Gebäude ausmachen. „W.,« di« Paläste des Königs von Persien betrifft, so sind sie. sagt er, obwohl sie aus Holz gebaut sind, von sehr reich,c Architektur. Es sind mitten in schonen Gärten, wel: che von fließendem Wasser durchströmt sind, errichtete Kioske. Die persischen Malereien sind sehr merkwürdig; man bemerkt schon eine gewisse Aehnlichkeit mit chinesischen Malereien daran. Die von mir copirten Gemälde stellen Schah-Abbas, von seinem Hofe um« geben', in einer großen Grupp« von el«a zwanzig Figuren dar, so wie Thamasp Kuli-Chan mit dem indischen Botschafter, und Felh-Ali-Schah auf seinem Thron«, von seinen Ministern umg,h«n.« Die Ta» ßcsneui'gkeit zu Ispahan scheint seit einig,? Zeit der Verdruß des Imams von Mascatz,u seyn, dem seine unmäßige Liebhaberei fur elne Art Sauerkraut» Tür-chi genannt, das die meisten Perser vorzüglich gern genießen, «ine abschlägige Antwort bei einem Hel-rathsgesuch mit einer Nicht« des Schahs zugezogen hat. Der Bruder dieses Souveräns hat, nach Empfang des HeiralhSguts, das in jenem Land, dem Schwiegervater durch den künftigen Tochtcrmann eingehändigt wird, die Ablieferung seiner Tochter unter unzähligen Vorwänden verzögert, die der Imam bei dem häusigen Zusenden des trefflichen Turchi's sich gefallen ließ. Am Ende ward aber der Imam durch das allgemeine Gerücht, daß die Prinzessinn, statt sich an Sauerkraut zu laben, «inen ihrer Vettern zum Tröster angenommen habe, aus seiner Apa« lhi« gerissen, und er macht jetzt Zurüstungen, um die von ihm im voraus bezahlte Gemahlinn zu erobern. „Die Behörden von Ispahan, sagt Hr. Texier haben uns Empfehlungsschreiben für alle Orte, durch die wir von Ispahan bis Bagdad kommen werden, mitgegeben. Wir werden uns über zehn Tage in P»r-sepolis und kurz» Z«it in Schiras aufhalten; von da werden wir Sckapur besuchen, und dann nach der Gegend von Schuster gehen, um die in dem Werke deS Hrn. Ra'.vlinson als die Stelle der Nul« nen des ehemaligen Suza's angegebene Gegend zu besuchen. Es sollen dort kostbare archäologische Schäz« ze befindlich stpn, di« noch 5« heben sind.» Der Constitution«?! schreibt: «Die französische Gesandtschaft unter Graf Sercep ist am 25. März von Teheran nach Ispahan abgegangen. Sie braucht zu dieser Reis, zwei Monate. — EZ scheint, daß «S dem Schah gelungen ist, die aufrührerischen Unlherlhanen in seiner alten Hauptstadt zum Gehorsam zurückzubringen. Er ist entschlossen, auch die südlichen Provinzen zu unterwerfen, welche seit seiner Thronbesteigung im Aufruhrstand sind. — Allen Briefen zufolg« ist dl« Stadt Teheran düster und schmutzig. Die Prinzen und bl« Großen sind dem Schah ins Lager gefolgt. Weber Truppen noch Be-amte sind in Teheran. — Die zahlreichen Kriege der persischen Schahs gegen die Russen und Afgha« r>en, wie gegen ihr« eigenen Unterthanen, haben die Hilfsquellen des Landes gänzlich erschöpft. Persien hat keinerlei Manufacturer,, und jährlich geht mehr von dem wenigen noch übrigen Gold für fremd« Waren ins AuSland. — Der Fanatismus gehl so weit, daß, als eine alt« Da«,,, Frau de la M.... die ,'nzig» Französinn, die zu Teheran wohnt, auf del Gesandlschaft erschien, um ihre Landsleute zu besuchen, dis persischen Soldaten die Vajonnet» vor ihr kreuzten, obgleich ste in ihr A^smah gehüllt war. > , ,. ("'lg. Z.)^ Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.