Prünumerationspreije: Für Laibach llsammt Zustellung in'« Haus): Ganzjährig . . fl. 5,— Halbjährig . . „ 2.50 Vierteljährig . „ t.2Z Mit Pofiversendung! Ganzjährig, . fl, 6,— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . „ l.50 Einzelne Nummer» 5 kr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Tillstllg und Freitllg.) Manustrivte werten nicht zurückgesendet, anonyme Mitteilungen nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dinstag am 20. September 1870. Insertionsgebühren^ Für die zweispaltige Petit» zeile oder deren Raum bc' einmaliger Einschaltung 6kr.,2mal8tr., 3mal l0kr Stempel jedesmal 30 kr. Redaktion: Hauptplah Nr. 313, II , Stock. Administration eben» daselbst in Ottofar Kleir'S Buchhandlung. Nr. 75. Die Thronrede, mit welcher der Kaiser am 17. d. M . den zisleithanischen Reichs­ralh eröffnete, lautet: Geehrte Herren von beiden Häusern des Reichsrathes! I n ernster Zeit habe ich Sie 'zur Erfüllung Ihrer wichtigen Aufgaben berufen. Während ein blutiger Kampf über weite Gebiete des Welt­ teiles seine verheerenden Wirkungen breitet, erfreut sich dieses Reich der Segnungen des Friedens, und die äußere Ruhe, welche uns be­ wahrt geblieben, soll vor allem dazu dienen, den verfassungsmäßigen Einrichtungen des Staates feste Grundlagen zu sichern. Gegen Ende der vorigen Session hat der regelmäßige Fort­gang in den Berathungen des Abgeordnetenhauses Störungen er­litten. Um diesen zu begegnen, und zngleich allen Theilen die Gele­genheit zu erneutem Ausdruck ihrer Wünsche zu bieten, habe ich es für meine Regentenpflicht erkannt, neue Wahlen anzuordnen. Mit besonderer Befriedigung sehe ich Sie nun um Mich ver­sammelt und heiße Sie herzlich willkommen, Sie, Meine Herren Mitglieder des Herrenhauses, welche vor allem berufen siM, den die Wohlfahrt und Machtstellung des Reiches fördernden Gedanken Aus­druck zu geben, und Sie, meine Herren vom Hause der Abgeord­neten, welche aus den Königreichen und Ländern entsendet, die Wünsche des Thciles dem Bedürfnisse des Ganzen einzufügen bestrebt sein werben, — Sie beide — Ich weiß es — beseelt jenes wahrhaft patriotische Gefühl und österreichische Bewußtsein, das Meine Völker um den Thron Meiner Ahnen vereint, um die höchsten Aufgaben des Staates zu erfüllen. Nicht einem Mangel dieser Gefühle will Ich es zuschreiben, daß Ich die Vertreter Meines Königreiches Böhmen heule noch in Ihren Reihen vermisse. Aber Ich muß es um so tiefer beklagen, wenn Ich die schweren und folgenreichen Ereignisse dieser Zeit, die unablässigen Bemühungen Meiner Regierung, um die Widerstreben­ten auf das gemeinsame Feld verfassungsmäßiger Thätigkeit zu füh­ren, wenn Ich die dringende Notwendigkeit in's Auge fasse, die innere Gestaltung des Reiches zum gedeihlichen Abschlüsse zu bringen. Aufgabe der Regierung wirb es fein, alle gesetzlichen Mittel aufzubieten, um fo rasch wie möglich auch diesem Königreiche die Theilnahme an den wichtigen Arbeiten dieser Session zu sichern. Ihre Aufgabe, meine Herren, wird es sein, geführt von dem Geiste der Mäßigung und Gerechtigkeit die Maßregeln zu berathen, welche geeignet sein werden, in der Verfassung den Boden zu sichern, auf welchem den Einzelbedurfnissen jedes Landes und Volksstammes die mit der Macht der Monarchie vereinbare Befriedigung gewährt werden soll. ^Unter den Aufgaben, welche Sie in der bevorstehenden Session erwarten, steht zunächst jene der Entsendung von Abgeordneten in die Delegation. Sie werden diese Wahl treffen zum gedeihlichen Zusammen­wirken mit den Abgeordneten der Länder der ungarischen Krone für die Behandlung von Angelegenheiten, welche unter den gegenwärtigen Verhältnissen mit besonderer Wichtigkeit an Sie herantreten. Ein anderer Gegenstand, welcher Ihre Aufmerksamkeit in er­höhtem Maße in Anspruch nehmen wird, ist die Ordnung einer Reihe von Verhältnissen zwischen der katholischen Kirche und der Staatsgewalt, welche durch die Lösung der mit dem heiligen Stuhle bestandenen Konvention nolhwendig geworden ist. Meine Regierung wird Ihnen darüber die entsprechenden Vorlagen machen. Ich gebe Mich der sicheren Erwartung hin, daß es Ihren Be­ mühungen gelingen werde, die seit Langem schwebenden Arbeiten zum Zwecke einer neuen Gesetzgebung auf dem Gebiete des Zivil-Prozesses, des materiellen Strafrechtes und des Strafprozesses znm Abschlüsse zu bringen. Die glückliche Lösung dieser Aufgabe wird ein neuer bedeu­ tungsvoller Schritt sein auf dem Wege der Entwicklung unseres Vaterlandes. Als ein mehr und mehr fühlbares Bedürfniß hat sich eine dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaften und des öffentlichen Un­ terrichtes entsprechende Reform der Einrichtungen der Universitäten herausgestellt. Meine Negierung wird Ihnen den Entwurf eines auf dieses Ziel gerichteten Gesetzes vorlegen. Sie werden, Meine Herren, die Staatsvoranschläge für das kommende Jahr Ihrer sorgfältigen Prüfung unterziehen und auf Grund der Vorlagen Meiner Regierung der Lösung voltswirth­ schaftlicher Fragen jene eingehende Würdigung zuwenden, welche in ihr die Bürgschaft steten Aufschwunges auf dem Gebiete materiellen Wohlstandes erkennt. Endlich werden Ihnen zur verfassungsmäßigen Behandlung jene Verfügungen vorgelegt, welche bei der Dringlichkeit des Gegenstandes auf dem Wege der Verordnung getroffen werden mußten. Gott möge Ihre Bemühungen segnen. Vertrauensvoll, wie Ich Meinen Ruf an Sie ergehen ließ sehe Ich Sie zum Beginne Ihrer Thätigkeit schreiten. Ihre Worte werden ein weithin vernehmbares Zeugniß von Treue und Vater­landsliebe sein und Ihre friedlichen Thaten — Ich bin dessen ge­wiß — für des Reiches innere Wohlfahrt wie für sein Ansehen und seine Machtstellung reiche Früchte bringen. Möge jene Macht und Kraft, welche die Eintracht verleiht, aus Ihrer Mitte auf alle Völker Oesterreichs sich verbreiten und segens­voll sie führen auf jenen Bahnen, auf denen wahre Freiheit, Wohl­fahrt und Ehre jedem Einzelnen, jedem Stamme und Lande, und dem gesllmmten Reiche erblühen. Zur Situation. Den Mitgliedern der böhmischen Deputation, welche Sonntag in einer Audienz die bekannte Adresse des böhmischen Landtages zur Allerhöchsten Kenntniß brachte, wurde von Sr . Majestät dem Kaiser entgegnet, daß er die Gefühle der Ergebenheit huldvollst entgegen» nehme. Was die Adresse betrifft, fcll sie dem Ministerium zur ver­fassungsmäßigen Behandlung übergeben werden; man werde in keinem Falle von dem Wege der Verfassung abgehen. Deßhalb werde der Landtag des Königreichs Böhmen aufgefordert, die Wahlen in den Reichsralh ungesäumt vorzunehmen. Der Kaiser betonte scharf und nachdrücklichst, daß er seine voll­ständige und eingehende Antwort dem böhmischen Landtage selbst zukommen lassen werde, ihnen (nämlich den Herren von der Abreß» deputation) habe er nichts zu sagen, als daß er ihnen rathe, sie möchten in den Reichsralh wählen. Ueber diese Audienz erhält das „W. Tagbl." noch folgende verläßliche Mittheilungen: I n seiner Antwort, welche der Kaiser nicht, wie sonst üblich, aus einem Papiere ablas, betonte derselbe, daß er von dem durch die Verfassung vorgeschriebenen Wege nicht um eines Haares Breite weichen werde; wenn die (Iechen Wünsche haben, so mögen sie diese im Reichsrathe vorbringen und vor allem in denselben wählen. Der Kaiser sprach seine Erwiderung in ziemlich scharfem und so bestimmtem Tone, daß die Deputation fast bestürzt den Audienz­ saal verließ. Der größte Theil derselben ist schon gestern Abends nach Prag zurückgereist. Vom Kriegsschauplatze nichts neues; die Italiener sollen gestern in Rom einmarschirt sein. Aus Krakau wird dem „W. Tagbl." telegrasirt: Der Gou­verneur von Riga hat die Stadt Riga zur Zahlung von hundert-' tausend Silberrubeln verurtheilt, weil viele Häuser gelegentlich des preußischen Sieges bei Sedan mit Fahnen geschmückt waren. Die Rigaer Kaufmannschaft hatte hunderttausend Rubel für die deutschen Verwundeten gesammelt; der Gouverneur befahl, die Summe in zwei gleiche Hälften zu theilen, deren eine dem deutschen, die andere dem französischen Hilfskomits übersendet werden soll. Tagesneuigkeiten. — Die „Wiener Ztg." veröffentlicht eine kaiserliche Verord­nung, laut welcher die Mün z scheine zu zehn Kreuzer und die Silberscheidemünze zu sechs Kreuzer Konv.-Münze mit der Jahreszahl 1848 und 1849 nur mehr bis einschließlich den 30. September 1870 in ihrem bisherigen Umlaufswerthe eingelöst wer­den. Nach Ablauf dieses Termines entfällt hinsichtlich der Münz­fcheine jede weitere Einlösungsverbindlichkeit und sind dieselben vom 1. Oktober 1870 angefangen ungiltig. Vom 1. Oktober 1870 an­gefangen wird die Silberscheidemünze zu sechs Kreuzer K,»M. mit der Jahreszahl 1848 und 1849 nur mehr gegen Vergütung des Materialwertes in Silber von dem k. t, Hauptmünzamte in Wien Feuilleton. Dr. Tomcms Tod. (Fortsetzung.) Nie der Donner und Blitz er weltert in Reihen der Feinde; Mancher getroffen schon liegt von der Schärfe des schlagenden Wortes, Manches Prinzip schon gestürzt, das die Gegner errichtet als Brustwehr, Und in den Reihen der Feinde geschossen schon klaffende Breschen. Nicht ist es Kampf mehr, ledig der Waffen zum rechtlichen Kampfe Stellen die Feinde nur Truppen des Scheins, der Fräsen entgegen, Ziehen Masken auch an, die Kämpfer des Rechtes zu schrecken Oder zu täuschen das Volt durch Larven der eigenen Führer. Alles umsonst! I m Wanken die Truppe der feigen Bastarde, Und die Streiter des Rechts sich nähern den Thoreu „Sloveniens." Bald, o Göttin, erreicht ist das Ziel, die Grenze des Landes, So du dem Helden gezeigt, ihn neckend durch Worte des Truges: Daß ihm nimmer gegönnt in das Land, das gelobte, der Eintritt. Schon ist er nah' an der Pfort', schon berührt mit dem Fuß er die Schwelle; Nimmer zurück er geht, nie wankt er, gelanget am Ziele. Ietzo den Fuß er hebt, zu betreten die offene Schwelle. Wehe! Halt ein! Göttin, o wehre dem dräuenden Fatum, Schirme das würdige Haupt vor dem Streich des geschwungenen Schwertes, So sich jetzo erhebt, zu fallen zerspaltend den Scheitel Unseres Helden, der nimmer erlegen dem sichtbaren Feinde. Rette den Edlen doch uns, den flehenden Kindern der Slava, Rette dem Volke den Kampfer, den Schrecken des wüthenden Feindes, Der sich erhebet zur Stell', von neuem die Stellung bedrohend, Die es errungen durch Muth, mit dem Schwerte des heiligen Rechtes; Rett' ihn dem Lande, das er bereichert mit Wegen der Schienen; Rette der „Urtica," ihn, dem schönen Vereine den Gründer, Der ihm gestanden zuerst als stützende Säul' des Gebäudes, So für Slovenen gebaut, als ein schützendes, wärmendes Treibhaus und von den Gold- und Silbereinlösungskassen bei den Punzirungs­ämtern in Linz, Prag, Krakau, Lemberg, Graz, Bregenz und Trieft zur Einlösung übernommen. Dem k. k. Finanzministeriuin ist jedoch vorbehalten, mit dem tön. ungarischen Finanzministerium nach Ab­lauf des Emziehungstermines der Silberscheidemllnze zu sechs Kreuzern K.-M. einen Einlösungswerlh derselben gegen Noten zu vereinbaren. Dieser Einlösungswerlh wird öffentlich kundgemacht werden. Weiters gibt eine Kundmachung des Finanzministeriums bekannt, daß die Einlösung der Münzscheine und Scchskreuzerstücke mit den Jahres­zahlen 1848 und 1849 vom 1. September 1870 an, statt bei der Stlllltszenlraltasse, in der bisherigen Weise bei der k. k. Landes­hauptkasse in Wien zu erfolgen hat. — Um einem tief empfundenen Bedürfnisse abzuhelfen, ist die Menschheit wieder mit einer neuen Kultivirungs- und Zivilisations-Maschine bereichert worden. Das Verdienst gebührt einem Mecha­niker Fell in der Maschinenfabrik von Rüdinger in Augsburg. Diese neue Erfindung foll bei weitem die Mitrailleuseu übertreffen, ist von einfacher Konstruktion und beruht auf einem ganz neuen System; die Wirkung ist grausenerregend. Oberflächlich und so weit beschrie­ben, als man An- und Insicht nehmen kann, bestehen sie aus 4, 2 Zoll im Durchschnitt starken Flintenläufen von Gußstahl, von mittelstarkem Korn, sind 4 Schuh im Gesichte lang, liegen horizontal neben einander in je 2 Zoll Entfernung, mit einem einzigen Ziel­korn auf der rechten Seite, haben die Richtung auf den halben Mann und sind mittelst einfachem Mechanismus wagrecht und senk­recht beweglich, auf einer ganz leichten Lafette mit einem ganz kleinen Rücksitze für den dirigirenden Artilleristen befestigt. Diese vier Läufe liegen mit den Zündlöchern in einem viereckigen, eisernen, verdeckten Kasten von 1 ^ Schuh Länge, Breite und Höhe; an ihm rechts befindet sich ein Drehrad mit Kurbel von 1 ^ Schuh Durchmesser, dann 4 unten am Hinteren Theile des Kastens angebrachte kleinere Hebel nebst einem Aushebehebel von ^ Schuh Länge, welcher über demselben liegt. I n dem Kasten selbst befindet sich gegen Vorn auf dessen ganzer Höhe eine Abtheilung von vier Schichten, welche pa­rallel mit den obigen Laufen ziehen und je viermal 80 gewöhnliche Slavischer Musenerzeugnisse, Hort der heim'schen Talente, Die sich gewidmet der Bildung, Belehrung des slavischen Volkes, Zu bereichern den Schatz durch Werke des Wissens, der Künste. Rette der Menschheit zulieb die Zierde des edlen Charakters, Rett' ihn der Muse des Lieds, der schönsten begeisternder Künste! Eile, o Muse, herbei und fange mit schützendem Schilde Deiner Gunst, die so oft Du bewiesen, den tödtlichen Schwertstreich. Schütze, o Slava, auch Du das Haupt des begeisterten Streiters Deiner Schaar, der hoch das Banner getragen des Rechtes, Deinen Ruhm vermehrt und zum Siege geführet die Deinen. Ietzo gebeut Dir die Pflicht des Dankes, zu schützen den Wackern, Welcher niemals gewankt im Kampf' um den Namen der Slava. Schirmet ihn alle zum Lohn für treulich geleistete Dienste! — Wehe, Ihr wendet Euch ab, Ihr gebietet dem Schwerte nicht Einhalt! Könnt Ihr es nicht? O Schmach der gepriesenen Göttinen Allmacht! Nein, Ihr wollet es nicht! Die Brust ist baar der Gefühle Menschlichen Seins, die Herzen entrücket dem irdischen Kummer. Nimmer das Elend begreift die göttlich nur fühlende Göttin, Ledig des fühlenden Leib's, befreiet des rasenden Schmerzes. Weiber seid Ihr, so die Gunst nur selten dauernd geschenket, Wehe dem Manne, der Euch sich gibt im blinden Vertrauen! Hold seid Ihr nur, wenn er zieht den Wagen Eures Triumfes, Sonder Schonung Ihr stoßt den Gedienten von Euch in den Abgrund. Nimmer sein fern'res Geschick Euch rühret die marmornen Herzen. Glaubt Ihr, daß schwach ihm der Geist, die Glieder erlahmet im Dienste, Daß gebrochen die Kräfte, der Edle nicht tauglich zum Dienste? Sehet, o sehet das Nug', das flammet in hoher Begeistrung, Sehet die mächtige Stirn, den Sitz erhabener Plane; Beide Euch künden die Gluth im Innern des thätigen Körpers. Noch ist er fähig zum Dienst, den Ruhm der Musen zu mehren. Nimmer gereuen soll's Euch des jetzo gewährten Schutzes, Froh wird preisen das Volk und verehren den Namen der Musen, So ihm beschützet, erhalten den wackeren, eifrigen Streiter; Und aus den Gauen Sloveniens erschallen im Chore Gesänge Freudigen Danks, so das Volk den schützenden Göttinen sendet. Ewig wird klingen der Ruhm der Musen in slavischen Gauen. Patronen mit oben abgerundeten Kugeln in Metallkapseln frei be­weglich einlassen. So hergerichtet, setzt sich ein Mann auf den be­schriebenen Rücksitz, hebt den oben bezeichneten Aushebehebel in die Höhe und dreht das angeführte Rad in mittlerer Schnelligkeit; hierdurch fallen die bezeichneten Patronen schnell nach einander in die vier Läufe, welche sich sofort schließen und mit einer Geschwindigkeit abfeuern, wornach 320 Schüsse in der Minute auf eine Entfernung von 1000 Schritte» in recht sicherer Weise sich ergeben. Während sich das fragliche Rad in dieser Art dreht, legt stets ei» anderer Man n fort und fort Patronen zu, so daß hiedurch das Feuern nach Belieben unausgesetzt fo lange fortgeführt werden kann, bis man dessen Zweck vollkommen erreicht hat. Hiebei entweicht zugleich der Pulverdampf aus einem schlottartigen kleinen Trichter, der in den viereckigen Kasten eingesetzt ist. Lokales. Lllibllch, 20. September. — (Voltsschülwcsen.) Zu Oberlehrern an der hiesigen städti­schen Hauptschule wurden vom konst. Gemeinderathe Herr Vela r und Herr Lima , Lehrer in Wolfsberg, zu Unterlehrern die Herren Kokal j und Visja t ernannt; die Leitung der Parallelklassen an der Normlllschule wurde Herrn Velar , bei der St . Ialobsschule Herrn Praprotnik übertragen. — (Ueber die Bewaldung des Karstes) wird auf Einladung der k. k. Landwirthschaftsgesellschllft Herr Ludwig Dimie , k. k. Waldschätzungsreferent, in Innerkrain an drei Orten Vorträge halten und zwar Sonntag den 25. September in Adelsberg , — Sonn­tag den 2. Oktober in Senoöeoe , und Sonntag den 9. Oktober in Illyrisch-Feistritz. Die Versammlungen, durch die Kreis­hlluptmannschaft in Adelsberg bewilligt, finden an den oben bezeich­neten Sonntagen nach der Christenlehre statt, die Vortragssprache ist die slovenische. Der Versammlungsort soll von dem Vorstände der betreffenden Filiale der Landwirthschaftsgesellschllft entweder unter freiem Himmel, oder bei ungünstiger Witterung in einem geräumigen Lokale bestimmt werden. Der Zulritt ist jedermann, dem es um die Wehe, Ih r wendet Euch ab, nicht wehrend dem tödtlichen Streiche! Nichts zu rühren vermag, zu erweichen der Güttinen Herzen. Ietzo erhebe Dich Du , o Liebe des Volkes zum Helden, Reiße dem Fatum das Schwert aus den blind nur treffenden Händen, Lenke auf and're den Streich, mit Lust sich stellet ein jeder Bietend dem Schwert sein Haupt, zu retten das theure des Führers; Dessen bedarf noch das Volk, bedarf noch Sloveniens Gedeihen. Wähle, o Fatum, ein anderes Haupt, das im tödtlichen Streiche Fällt allein , nicht hemmend des ganzen Volkes Bewegung. Nimmer ist's Dein Beruf, zu vernichten entstandene Hoffnung, Plötzlich zu rauben dem Volk die rechtlich erworbene Stütze, Menschen nur treffe Dein Schwert, die wandelnd am Wege Du findest, Gleich dem wüthenden Thier, das schnaubend zur Rechten und Linken Beißet nur jenes Geschöpf, das ihm bringet der waltende Zufall Sonder Wahl ; doch nimmer es jaget nach Führern der Herde. Gehe vorüber an ihm. Was nützt Dir der Körper des Helden, Der Dir als Beute nur bleibt, den Geist wirst nimmer Du treffen; Frei und erlöset der Hüll' entschwebt er zu Gelstern der Väter. Doch auch der Leib Di r nicht bleibt; ihn nehmen die nagenden Würmer. Was Dir als Lohn wohl bleibt, als Frucht des grausamen Streiches? Also der Haß nur blind zu zerstören, zu wüsten nur trachtet Sonder Gewinn für sich selbst, doch anderen bemühet zu schaden. Also gehandelt die Feinde des Edlen; ohn' jeglichen Nutzen Nagten sie emsig am Ruf und streueten häufig Verleumdung Ueber sein Haupt, zu vernichten des Volkes erkorenen Liebling Ohne eig'nen Gewinn, zu befriedigen Triebe des Neides Und sich zu freuen des Falls des ihnen erhabenen Mannes. Große Gefahr Di r droht, o Fatum, wenn D u ihn nicht lassest; Ferne bis jetzo Di r stand die ätzende Säure „Verleumdung," Männiglich glaubt' Dich gerecht und ferne parteiischer Spaltung, Glaubte, daß D u nur mähest die reif Di r erscheinenden Halme Sunder Wahl, und niemals der Stimme der Menschen gehorchend. Raubst D u jedoch hier den Mann , den die Feinde geraubet schon wünschten, Stracks ist verloren Dein Ruf; daß Dustehest im Solde der Gegner, Jeder dann schreit und käuflich Dich nennet die grübelnde Menschheit. (Schluß folgt.) Hebung der Kultur am Karste zu thun ist, gestattet. Wi r ersuchen hiermit die Pfarrvorsiände freundlichst, diese Nachricht nach Mög ­lichkeit unter der Bevölkerung des Karstes zu verbreiten und sie zu zahlreichem Besuche dieser Vortrage aufzufordern. — (Tic t. k. priv. Südbahn-Gcscllschaft) gibt bekannt, daß Mittwoch den 21 . September von Trief t bis Gra z ein Separat-Personenzug verkehrt, zu welchem Fahrkarten zum halbe n Preis e ausgegeben werden. — (Journalistisches.) Die vereinigten Nummern 7 und 8 des von Dr. Raslag redigirten „k'i-HVuiK ZiovLuslli" sind so eben erschienen und wir machen unsere Mitbürger in Laibach vor allem auf den jeden Denkenden gewiß interessireuden Artikel über Errich ­tung einer Universität in Laibllch aufmerksam mit dem Beisatze, daß auch einzelne Nummern des „ki-avirik " in den Buch­handlungen der Herren Klerr, Lercher, dann Zeschko und Till zu haben sind. — Ueber die Universität in Laibllch wird auch der „Triglav" nächstens einen ausführlichen Artikel bringen. — (Tic Feuerwehr,) bekanntlich ein nenckkutarisches Institut, das seine Tüchtigkeit im Löschen des — Durstes schon mehrfach bewiesen und sich in „Feuerwehrkneipen" wiederholt ausgezeichnet, hatte am vergangenen Samstag wieder einmal einen Ehrentag. Um sieben Uhr Abends signalisirten nämlich zwei Kanonenschüsse ein Schadenfeuer auf der Unterkrainerstraße. Flink, wie die nemskutari» fchen Turner schon sind, versammelten sie sich, nachdem kaum eine halbe Stunde seit den Schüssen verflossen war, vor dem Nath-Hause und rasselten mit all dem von der Stadt angekauften und theuer bezahlten Uebungsapparat hinaus, der Brandstätte zu. Einige hundert Schritte von dem Schauplatze des Feuers machte indeß der bcmbastische Aufzug plötzlich Halt, weil der Feuerwehrhauptmann bemerkt hatte, daß das brennende Objekt knapp an der Grenze des Laibacher Stadtrayonö stand, und zurück ging's in die Stadt, welchem Zuge sich auch eine Abtheilung Militär anschloß, die auf den Vrand­ort kommandirt war, und somit hatte der „Ucbungsmarsch" ein Ende, so daß die Herrchen noch rechtzeitig ins Theater zurückkehren konnten, denn es wäre doch schade gewesen, wenn sie durch den Brand um den Genuß eines Theaterabendes gekommen wären. Die Helden lösten sich dann auch sofort nach dem glorreich beendeten Feldzuge in das größte Wohlgefallen auf. — Es war zwar ganz gleichgültig, ob die zierlich behelmeten Helden bei der Brandstätte anwesend gewesen wären oder nicht, Beweis dessen deren Bravouren in Ziß^H, allein unverantwortlich ist es, daß sie zugleich die Mili­ill'rmllnnschaft mit zurücknahmen, welche doch an der Feuerstätte von irgend welchem Nutzen gewesen wäre. Ist etwa das Militär auch nur für Hilfeleistungen bei Bränden innerhalb des Stadtrahons da, wie die Turnerfeuerwehr? Oder sollte die Al'theilung nur die Be­stimmung gehabt haben, der Feuerwehr als Bedeckung zu dienen und dieselbe auch auf dem Rückwege zu eskortiren und vor etwaigen Unfällen zu bewahren? — Noch ärgerlicher aber ist ein anderer Umstand. I n früheren Zeiten gingen nämlich stets Feuerspritzen aus der Stadt nach allen Gegenden hin ab und thaten sehr gute Dienste, da sie früher an der Brandstätte ankamen, als beispielsweise die Feuerwehr je ankommen kann; nun aber, nachdem die Turnerfeuer­wehr das Monopol des Löschens auf sich genommen hat, rührt sich keine dieser Spritzen vom Platze, da die Führer theils nicht gewillt sind, sich von dem ersten besten vorlauten Sladtföhnchen Hofmeistern zu lassen, theils weil man sich, obwohl mit Unrecht, wie die Erfah­rung zeigt, auf die Feuerwehr verläßt. Und fo kam es, daß dießmal am Vrandplatze nicht eine einzige Spritze anwesend war, obwohl die Entfernung keineswegs groß ist. Derlei ist wirklich unverantwortlich! Aus dem Eigensinn und der Prahlsucht einer Klique, welche die Feuerwehr geschaffen, um sich damit pomphaft zu zieren und poli­tische Zwecke zu verfolgen, erwächst dem Lande und Volke nur Nllch­theil. Wann wird es doch so weit kommen, daß die wenigen Bürger, die noch an dieser nemskutarischen Klique hängen, einsehen, daß man sie am Gängelbande führt und daß die ganze Institution der Feuer­wehr, wie sie jetzt besteht, nichts als blauer Dunst ist, der von der Stadt sehr theuer bezahlt wird! Für eine Spielerei ist das Institut doch zu kostspielig, und wer da behauptet, daß diese Feuerwehr was taugt oder je was taugen wird, ist entweder überspannt oder noch etwas ärgeres. Wir bleiben demnach heute fester als je bei un­serer längst schon aufgestellten Behauptung: Dies e Feuerwehr ist nur gut für Feuerwehrballe und Kneipen, fönst aber zu rein gar nichts. Punktum! I n dem zahnärztlichen Etablissement Die PriNtiniidchenschnIe des des in Adelsberg wird am 1. Oktober l. I . eröffnet. I n derselben wird der Unter­richt mit deutscher Unterrichtssprache in allen für die vierklassigen Normalhauptschulen vorgeschriebenen Gegenständen, ferner in der Kirchengeschichte und Geograsie, endlich auch in allen weillichen Hand» arbeiten ertheilt. Das Slovenische wird als obligater Gegenstand, das Italienische aber nur auf besonder« Wunsch gelehrt. Anfängerinen werden nach der Schreiblehrmethode unterrichtet. I n der Anstalt selbst werden Mädchen in Kost, Pflege und sorgfältige Erziehung aufgenommen. 68—1. ssMU «M ü Wer auf zwei Monate Vtttttt Gulden dringend bedarf, erhält dieselben bei Herrn Bernard, Lederhändler in Laibach. Bedingungen: HsV<ß sl. Und auch mehr Interessen für zwei Monate und schleiche gerichtliche Sekaturen, wenn die Interessen nicht zur anberaumten Sekunde gezahlt weiden. Näheres erfährt man bei einem, der dem gesagten Menschen­freunde einmal auf's Eis ging, jedoch nicht mehr gehen wird und deßhalb Herrn Bernard, Lederhändlei, anderen nachdrücklichst empfiehlt. 69—1. Gin Geschundener. Ein Lehrling wild in einer ^ am hiesigen Platze aufgenommen. 66—2. Vedingnisse: Alter 14 Jahre und wo möglich, die ersten Klassen der Realschule absolvirt. Das Nähere in der Administration dieses Blattes. K. k, privil. IQ Niuuten weiße 3 » Jahne. Von dem Wiener Medizinalrath geprüfte „Lllen ­2»linpS8t»", übt vermöge ihrer antiseptischen und antislor­butischen Eigenschaften auch auf das Zahnfleisch und alle Ge­ bilde des Mundes einen höchst wohlthätigen und heilsamen Einfluß, bei deren Gebrauch sämmtliche medikamentöse Mund­ wasser-Pasten und Pulver selbstverständlich überflüssig werden. 6lelt»e un«l sellWÄr«« XüKne ^«p«len bei ntle «luren Untleruunß e bei »Ilen vor» NÄNÄenen ?«r»8iten „blen«len-. in 8llder. Versendungen im Inlande gegen Postnachnahme, im Aus­ lände gegen Einsendung von 1 Thlr. — Aerzte, Apotheker und Wiederverkäufe! gegen Komptant Rabatt. Slavisches Waarenhaus 50—5. Kärntnerring Nr. 2, Wien. werden bis 5. Oktober alle Operationen mit und ohne Narkose schmerzlos und schonend vorgenommen, hohle Zähne in Gold dauernd plombirt, i M Künstliche Zahne und galye Gebisse W l werden von dem Zahnkllnstler «In 8t derart verfertiget, daß zu ihrem Festhalten weder Hacken noch Federn nöthig sind, ohne die vorhandenen Wurzeln zu entfernen, schonend eingesetzt. Ordination von 9 bis 5 Uhr. 6?—3. Heimann'sches Haus, Hradeczky-Brncke. Aufruf an alle patriotischen Oesterreicher! Mitbürger! — Patrioten! Die unösterreichische, vor den momentanen Erfolgen eines ge­wissenlosen Prätoriancrthumes im Staube liegende, die Zwietracht unter den österreichischen Völkern mit Absicht schürende Haltung der meisten Wiener Journale hat uns veranlaßt, ein neues großes po­litisches Journal zu gründen, welches ehrlich und entschieden für Oesterreich eintreten und ein Organ aller patriotischen Oesterreicher sein wnd. Dieses Journal wird täglich in doppelt so großem Formate als die Pressen erscheinen und wird heißen: „NM P^IRlOI." Die erste Nummer des „Patriot" erscheint am 10. d. M. An alle guten Bürger des Vaterlandes wenden wir uns mit der Bitte, unser patriotisches Unternehmen zu unterstützen. Die Sache Oesterreichs ist die Sache der wahren Völkerfreiheit. Wer die Freiheit wahrhaft liebt, kann nie und nimmer wünschen, daß unsere Monarchie, welche berufen ist, das friedliche und gedeihliche Nebeneinanderleben verschiedener Völker zu verwirklichen, und hiemit eines der erhabensten Probleme der Zivilisation zu lösen, jenem militärischen Despotismus dienstbar gemacht werde, der immer drohender sein Haupt in Europa erhebt. Unser Journal wird in jeder Beziehung allen Anforderungen entsprechen, die man an ein großes publizistisches Organstellen kann. Durch unsere Verbindungen mit den hervorragendsten Politikern und Parteiführern Oesterreichs werden wir in der Lage sein, stets zuerst die wichtigsten und interessantesten Nachrichten zu veröffentlichen. Unsere Redaktion und Administration befindet sich Praterstraße Nr. 50, wohin alle Briefe zu adresfiren sind. Die Priinumerationsprcise sind: Für Wien: Für die Königreiche und Länder: Ganzjährig . 14 fl. 40 lr. Ganzjährig . 18 st. — lr. Halbjährig . 7 „ 20 „ Halbjährig . 9 „ — „ Vierteljährig . 3 „ 60 „ Vierteljährig . 4 „ 50 „ Monatlich . 1 „ 20 „ Monatlich . 1 „ 50 ,, Muxelue Uuininoru a 5 Kr. Mitbürger! — Patrioten! Wer ein guter Oesterreicher, wer ein wahrhafter Patriot ist,, wird kein anderes Wiener Blatt abonniren, als dasjenige, zu dessen Herausgabe sich die Unterzeichneten vereiniget haben. Wien, Anfangs September 1870. 65-2. Mehrere österreichische Patrioten. Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: ^»K. ^läZovo. — Druck von ^onek LlaLniK in Laibach.