Gedruckt mit Edlen von Kleinmaycrschen Schriften. Freytag den 25. MHrz »8^4. Kriegsschauplatz. x^ine Abtheilung des unter den Befehlen d?s Generals Bülow stehenden Heeres, geführt van dem General ^hämen, bat bey dem Ein« rücken in Frankreich, d^e ober Soissons an der Oi!> gelegne befestt^e Stadt Fere überfallen, i-cselbe genommen , n. d nebst 400 Mann Ge< san^nen, ungeheure Voi rärke an Waffen, kc» hensnntteln und Kriegsbedürfnissen vorgefunden, deren W?rtk ans2c> Millionen Fr geschätzt wird. General Bälow war am 26. Febr. mit seiner Armee in Laon eingetroffen, und hatte sich daselbst mit dem Korps des G-L. Winzingerode vereinigt. Beyde brachen Tags darauf nach Sois» sons auf, um sich an den Feldmarschall Blücher, der mit seiner ganzen Armee am rechten User der Marne, zwischen Chateak'Thierry und Meaux stand, anzuschliessen. Nachstehendes Schreiben ist dem Oesterrel-chischen ^latzkommandanteii ia Lausanne zuge» sindt warden: Brig den Z. M5rz »314. Herr Kommandant! Nach den Befehlen des Obersten Simbschen> habe ich die Ehre Sie zu benachrichtigen, daß ein feindliches BaraMon am >8. Februar nber den Simplon vorgedrungen ist. und unsere Vorposten bis Nro. 3. zurückgedrängt hat. Am 2. März um 5 Uhr Morgens, ließ der Oberste »«M VatM«m anpreisen ^ welches ungeachtet des hartnäckigsten Widerstandes MM ver. nichtet wurde. Ein Oberster, » Oberstlieute. «ant, i Ildjutantmajor, 7 Capitains, l6Qf-sizlere und Chirurgen, sind in unsere Hände ge-faäen. Vukasovich, Maior. Lausanne vom 1. März. Wir haben hie, ,c> bis ,z? fralG sächsischen Lieutenant hon Zieg dahin verWe^ Mehr als H« Mann blieben auf dem Platz. Ein Escadronschef, l Lieutenant, ly Gens» barmen undbeilä'lsig »oc»Mann machte erzu Ge« fangenen. Hierauf gieng er bei Arras und Amiens vorbey, u«d kam den 26. nach Chauey. Da sich die Einwohner in der Vorstatt bewaff-net, und 2 Kosacken blessn't, ließ er sie bis auf 5 niedersäbeln, die er gefangen nahm, und erwartet nun Befehl, ob er sie foll erschießen lassen, und ob er nach Paris oder nach Rollen in der Normandie marschiren soll. Der Prinz Regent findet sich etwas unpäß, lich. — Wie man sagt, soll der Herzog von Cnmberland die Wittwe des Prinzen Ludwig von Preußen, geborn? Prinz/. Februar das Personale des dasigeu königl. Stadtgerichts, der königlich. Finaiudirektioil, der Kreiskasse, die Advoka, ten und andere königl. Staatsdiener, zusam« wen 40 Kopfe, 4 Stunden lang im Feuer.— In dem Treffen bey Bar sur Aube am 27. Februar blieb neben dem König von Preußen sein General« Adjutant General Ranch. — So wie der König von Neapel an Frankreich den Krieg erkort hatte, wurden alle in Eioil-oder Militärdiensten der ncapolltaniscken Regierung stehende Franzosen zurückberufen, um sich binnen Z Monaten, vom 17. Februar an qe, rechnet, in Frankreich einzufinden. — Die Blokade von Besancon wird noch immer fort« gesetzt. Aus Basel wurde uuter dem y März gcschrie. ben: „ In der verstoßenen Nacht, von » bis gegen F Uhr, wnrhe Hünningen wieder heftig aus Bomben beschossen. Die Festung antwortete leb« haft, und verschonte auchVasel nicht. Eine Vom» be von »5» Pfund fiel in das Haus des Statthalters Gysendörser, in der Vorstadt St. Io, haun, drang bis in den Keller, und richtete gro« ße Verwüstungen an ; das Haus sing an zu brennen, doch wurde das Feuer baldZwieder gelöscht. Mehrere andere Häuser in derselben Vorstadt, so wie Klein - Basel, Klein - Hünningcn. Neu« forf und Vourglibrc haben gleichfalls stark ge< litten. Die Einwotmer der am meisten ausgesetzten Gegende«, siüchten sich mit ihreu Habsclig' keilen. ' . . Alton a vom 4- März. Leider herrschen h-cr fortwährend ansteckende Fieber, und der Blockadezustand zwischen dem Bclagerungscorps vor Hamburg beschwert uns nicht wenig. — Nachrichten aus Hamburg zu« folge, ist dort em sehr angesehener Bürger vor ein Kriegsgericht gestellt worden, weil er unse< re Zeitung, den M:ikur, hat in die Stadt bringen lassen, und nur durch die Fürbitte sei« ner Tochter, ward er vom Tode bcsrelt. Da-voust hat in den letzten Tagen eincn glänzenden Ball gegeben. Man wird die Angriffe' ans Hamburg einstellen, bis schweres Geschütz an» gelangt seyn wird. Niederlande. Weil die feindlichen Truppen aus Antwerpen , Ostende Lille, und anderen von ihnen noch besetzten Platzen, wiederhohlt Ausfälle machten / wodurch G?nt mehr oder weniger bedroht wur« de, so sind am >. März alle noch zu Brüssel befindlichen Truppen nach jener Stadt abgesandt worden, um d-eselbe in Sckutz zu nehmen. An demselben Tage hat die Besatzung von Antwerpen einen starken Ausfall gemacht, unb hat viel V'.eh und Lebensmittel aus den umlie« ssenden Orten zusamrnenqsl-affr. als sie aber zurückgetrieben wurde, an Mannschaft, besonders durch Deserzion, einen nahmhasten Verlust erlitten. Der zum Befehlshaber ernannte General Carnot hat sich am 2. F;br. als Bauer verklci-der, durch das Thor von Flandcrn nach Antwerpen, wo nur io,'t> näckig vertheidigen werden. Auch nach Naardcn hat man mittelst Granaten eine Proklamation an die darin besindlichcn Hollander geschleudert, um selbe zur ElMvcichung anzueisern. Ein' Geschwader von 8 Englischen Kriegs: sckissen, das am i V.ärz l?y Terncnzen ein. traf, hat daselbst Englische Truppen zur Verstärkung des Heeres in Flandern, ans Land ge» setzt. Als das Geschwader bcy dem Fort Bres» fens vorbenschiNte, wurde von der Französischen Besatzung des Forts ein lebhaftes Jener gemacht, das aber den Englischen Schissen keinen Echa' den zufügte. Brüssel vom 7. März. Nach dem Willen der hohen alllirttn Mächte sollen alle diejenigen ?crsonen, welche wegen Conscriplionsverbrechen, Zuwiderhandlungen ge-aen das ConM'cittMstem und die Erhebung der Dohnen und vereinten Abgaben verhaftet sind, in Freiheit gesetzt wkrdcn. Der Herzog von Ur»el, Maire unsrer Stadt, der mn seine Entlassung von diesem wichtigen Anne angesucht hat, ist verbastet, und durch 2 preußische Offiziere nach Münster gebracht worden. Die Herren, welche als Dcputirte der Nie, berlandc ins große Hauptquartier der Alliirten abgesandt sind, haben sich von iehcr durch ihre Anhänglichkeit an das Hnus Oesterreich aus» gezeichnet. Der Herzog von Beaufort, einer der angesehensten Adelickeu und reichsten Guts» besser, ist der Schwiegersohn des Fürsten von Olarb.cindet-ss, der Marquis von Chasteler ist em Oheim des berühntten Generals gleichen NalMiV) i» k k. österreichischen Diensten, und bcx Marquis d'Aösche hat 'lange Zcir in k. k. östcrreich. Kriegsdiensten gestanden In Belgien werden 4 Infanterie-Regimen« ter, jedes von 160a Mann errichtet, welche den Nnnen der 4 Städte, Brüssel, Gent, M»ns und Namnr sührcn werden. 3luck wird in Brüssel ein Cadallerie «Regiment und eine Baume reitender Artillerie errichtet. Frankreich. Der General Vavon Decour, dcr die zweyte Abtheilung dcr jungen Garde befehligte, und bey Vrienne verwundet worden war, ist am «8. in Paris wirklich verstorben. Er war Zy Jahre alt, hatte 22 Jahre im Felde gedient, und galt als ein sehr erfahrner Anführer. . E«n Todesfall anderer Art erfolgte zu Pa« ns am 24. Februar., da Herr Geossroi, der gelehrte und witzige Herausgeber des ^ouinal cle I'^u^ire, in einem Alter von 70 Jahren verstarb. Sein ganzes Lcbcn war dem Lehr« - antte und ten Missenschaftcn gcwiimet. Ceme » oft sehr sonderbaren und widersinnigln M?!-' nungen, die er mit schneidendem Witze ünd ei-' ncr eindringenden Schreibart vmocbl, haben ' sein periodisches Vlatt zu einer beliebten Lcse-! Unterhaltung durch gar.z Europa dcy c.kcn gc. bildeten Klassen erhoben. Auch der General Baste, vorhinr.igcr Admiral, und steter Waffengefährtc Napoleons ist an seinen Wunden gestorben, kingcgen hat man Hoffnung, daß General Chattau genesen werde. Die Pariser Blätter vom »3. Februar mcl, den mit vieler Freude, daß am ,7. die erste Kolonne Kriegsgefangene uutcr unermeßlichen Volkszuströmen in Paris einrückte. Die russischen Gefangenen wären durch die Stadt gezogen ohne im Modesten die Schönheit dieser Hauptstadt dcr Welt zu bewundern, noch deren Denkmale mit einem Blicle zu würdigen. Tags darauf folgte eine zweyte Kolonne. Paris litt srühcr von Einlallen der Nor-männer. die es in den Jahren 845, 846, 886 und 890 belagerten. Unter der Regierung Lud« wigs IV. (Ultramin) fiel es i« die Gewalt Hu» go des Grossen. Unter Karl VII. eroberten es die Engländer. In dem bürgerlichen Kriege wurde es von der Ligue besetzt, von Heinrich III. belagert, usn Heinrich IV. erobert. Italien. Florenz den 27. Febr. Die Schiffe aller befreundeten und neutralen Nationen dürfen, jedoch ohne Flagge, in den Haftn von Livorno einlaufen: bewaffnete Fahrzeuge müssen sich außer Kanoncnsch'.lßwette halten. Die Entscheidung, auf die man am gespannte. sien war, ist erfolgt: die Einfuhr Englischer Manufaktur-Waaren ist im südlichen Italien erlaubt. ' E ngla n d. . Es wird mit Gewißheit versichert, daß Cau» laincourt gleich bei der ersten Unterredung dem Lord Castlcreagh b«e Vorstellung maclM>den Kongreß von Chatillon nach Paris zu verlegen. Dieß ward abgeschlagen und zwar aus dem Grunde, weil Paris in der Linie der Kriegs» operationcn läge. Castlereagh hat, wie schon erwähnt, EauljncouttzuEhatlllon verla!stn,-und l seitdem auck keine diplomatische Kommunikation ^ mit diesem Abgesandten gehabt. -- Die Mor, l ning Chonicle vc>m l^. Febr. enthält Notitzen ! über den mit Napoleon abzuschließenden Frie» ^ den, worin Folgendes vorzüglich merkwürdig ist: , Niemand zweifelt, daß Bonaparte durch je« den möglichen Schleichweg, den sein und seiner Kreatur?« Arglist ihm anweisen, den wüthen» den Sturm zu entstehen trackten wird, womit Europa's Mäckte ihn nun bedrängen. Ausser Stande, auf allen den Punkten, von woher er angegriffen wird, seinen Rächern die Spitze zn bieten^ und am Abgrunde stehend, wo der tödtliche schlag ihn treffen muß, sucht er Frie« densunterhandlungen anzuknüpfen und die Allir» ten in ihrem Siegesläufe aufzuhalten. Nur seine Krone sucht er zu retten; läßt man sie ihm, so ist er gerettet, und seine Plane werden in der Zukunft von Neuem reifen." . . . E!n Sobn des bekannten Toussiint l'Ouverture, Kaiser von Domingo, befindet sich gegenwärtig in London, wo er einer guten Erziehung genießt. — Die Engländer haben ^Sambotz Besorgnisse. — Der Wanderer erlaubt sich aber nsch zur Ehrenrettung seiner LandSleme beizusetzen, daß nicht sowohl der größere ?b«il der Einwohner, sondern der bei weitem klein» ste, ober weilwirkende, nämlich gewisse Tod-lenoögel, welche er vor einigen Tagen un'c? der Rubrick: Die aescheiden Leule, charakleri, sllt hat. die Sch»ld an dieser unerttälbaren Kleillmüthigkeil tragen. Wir wollen uns niht erlauben, dasselbe von unserer Stadt zu sageu. sondern voraus« sehen, daß alle gleiches Vertrauen- aus die Kraft der verbündete» Heere haben, und wissen, daß ein großer Zweck nicht ohne große Opfer erreicht werden könne» Sbon am ersten März befanden sich die vordersten Kosackenpostcn vor den Barriere» von Paris. Wechsel - Cours in Wien, am 5. M5rz 1314. Augsburg, fu> »oo Gulden? 217 zM UA