(unst-Zeit stellt. : wun- Hans ster-tb in h als :i für irtgen ir die rst e rbenb iellem stellte Raub e sich übern iXIarb j mit imen-einem i zer-rletzt. Nösel, 13-7 Aus- Termin (1) iltung 1 (2) ttschee. l. >eshalb Bezugspreise; Air Gsterreich-Ungarn: ganzjährig K 4-—-halbjährig K 2' — Air Amerika: ganzjährig D. 1:,25 Air das übrige Ausland: ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. am 4. und 19. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDaiibennappe' eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Vermattung des Kottschecr Boten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Kchristteitung des Hottschecr Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage öe§ Gotischen- Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.288. Verschleißstelle: Schul-gafse Nr. 75. Nr. 3. Oottschee, am 4. Keöruar 1904. Jahrgang I. OedenMatL für Dr. Josef Suppan. Es gibt nicht bloß eine Aristokratie der Geburt, es gibt auch einen Adel des Geistes und des Herzens. Menschen gewöhnlichen Schlages ist meist nur das eigene Ich, ist selbstischer Genuß und Erwerb des Daseins Ziel und Inhalt. Edlere Naturen leben [ich aus im Dienste für die Mitmenschen, im Wirken für das Wohl der Allgemeinheit. Glücklich das Volk, glücklich das 2and, welches Männer solcher Gesinnung besitzt. Die Deutschen des Landes zumal in ihrer bescheidenen numerischen Minderheit, sie müssen bestrebt sein, durch persönliche Tüchtigkeit, durch Trefflichkeit der Leistungen gewissermaßen das zu ersetzen, das wettzumachen, was ihnen an Zahl gebricht. Eilt gutes Geschick hat es so gefügt, daß es den Deutschen Krains nie an Männern fehlte, auf welche sie mit Stolz und Freude blicken konnten. Muß man die Deutschen in unserem Lande überhaupt nicht zählen, sondern wägen, so ist die Lücke umso empfindlicher, der Verlust umso schwerer, wenn der Tüchtigsten einer uns entrissen wird Groß und allgemein war denn auch die Trauer, aly der greife Führer der Deutschen Krains, Dr. Josef Suppan, am 5. Juli 1902 aus dem Leben schied. Die Krainische Sparkasse hat vor kurzem dem Andenken des edlen Verblichenen eine würdige Ehrung bereitet. Das von der Hand des Wiener Künstlers C. T. Schwerdtner meisterhaft geformte Bild ihres verewigten Amtsdirektors ist vor wenigen Wochen im Sitzungssaale der Anstalt aufgestellt und feierlich enthüllt worden. ________ _____________ Auch Gottschee hat alle Ursache, dem unermüdlichen Förderer-feiner Interessen ein Blatt frommsinnigen Gedenkens zu weihen. Unsere Aufgabe kann es hier allerdings nicht sein, ein ausführliches Lebensbild des verdienstvollen deutschen Mannes zu zeichnen. Dies ist bereits von kundiger und berufener Hand in der Gedenkschrift geschehen, welche anläßlich der Feier der Enthüllung des Relief-Mbes im Aufträge der Direktion der Krainischen Sparkasse veröffentlicht wurde. Wir müssen uns daraus beschränken, aus derselben das Allerwichtigste in wenigen Worten hervorzuheben. Gleich beim Beginne des verfassungsmäßigen Lebens m Österreich zum Landtagsabgeordneten gewählt, nahm Dr. Suppan als Mitglied des Landesausschusses und vorübergehend auch als Landeshauptmann-Stellvertreter an der notwendigen Neuorganisation der gesamten Landesverwaltnng ganz hervorragenden Anteil. Vom Fahre 1873 bis 1879 entfaltete er auch als Reichsratsabgeordneter eine für das Wohl Krains sehr ersprießliche Tätigkeit Ms Gemeinderat und Bürgermeister der Landeshauptstadt (1864 bis 1883, bezw. 1869 bis 1871) führte er unter schwierigen Verhältnissen die Finanzierung des Laibacher Lotterie-Anlehens durch, durch welches die Geldmittel beschafft wurden, deren die Landeshauptstadt zur Durchführung gemeinnütziger Neuschöpsungen bedurfte. Die Vertretung Laibachs wählte nunmehr £>r Suppan m dankbarer Anerkennung seiner großen Verdienste im ^zahre 187l einmütig zum Ehrenbürger. Bereits im Jahre 186o hatte ihm die Stadt Rudolfswert das Ehrenbürgerrecht verliehen. Im Jahre 1869 wurde der hochangesehene, scharfblickende Jurist als ordentliches Mitglied in das k. k. Reichsgericht berufen dem er 25 Jahre als stimmführender Rat angehörte. Als er 1894 Pie Ortsnamen der deutschen Sprachinsel' Kottschee. (2. Fortsetzung.) JnfrühererZeitkameninGottscheeohneZweifelWildschweinevor. Valvasor erzählt (II. 223), der Friedrichsteiner Wald sei bewohnt voll viel Rot- und Schwarzwild. Im Loschiner Walde, sagt er, (II 224) fände man viele Bären nebst Rot- und Schwarzwild; auch im „Groß-Reifnitzerwalde" kämen Bären, Hirsche und Wildschweine vor. Das alte Urbar vom Jahre 1574 weiß von einer solchen Menge von Wildschweinen allerdings weniger zu erzählen. In dem Kapitel, das über die Jagd („Reisgejeidt") handelt, Hecht es daß es in der Herrschaft Gottschee keine anderen Jagden gebe als auf Wölfe, Füchse „und Hasen, außer daß es sich begebe, daß von den „kroatischen Odnissen" bisweilen ein Hirsch, em Reh ein Wildschwein oder ein Bär über die Kulpa gejagt werde, dem' dann die Bauern mit Büchsen und Rieden nachzögen. Damals scheint also das Wildschwein nicht eigentlich Standwild gewesen zu sein Man könnte übrigens auch an unser nützliches Hausborstenvieh denken. Heißt es doch im alten Urbar unter dem Titel ,>ß> recht" (== Schweinemast), daß, wenn etwa alle mer bis sechs ^ahre das „Buech-Aaß" (Buchecker) gerate, die Untertanen das Recht hätten ihre eigenen zu Hause „erzügelten" Schweine m das „Miß (Mästung) treiben zu dürften. Allein der Schweinberg kam dabei wohl kaum in Betracht; er ist sei auch viel zu unbedeutend; vielmehr dürften die ursprünglich zur Herrschaft Gottschee gehörigen, später an Kroatien gekommenen Waldgebiete zwischen Offmmtz, Gerovo und in der Gegend dortselbst als „Aaßwälder gemeint sein Es 'ist demnach nicht ganz abzuweisen, wenn Slavisten behaupten, der Name Schweinberg, der in Kram übrigens auch als Ortsname vorkommt (Schweinberg bei Tschernembl), habe überhaupt mit den Schweinen nichts zu tun; das liebe Borstenvieh, ob wild oder zahm, sei ganz unschuldig an dem nicht eben sehr poetisch klingenden Namen. Miklosich und Krek leiten den Namen her vom slovenischen sviba = Hartriegel. Das Vorkommen slovemscher Ortsbezeichnungen, zumal an der Grenze des Gottscheer Gebietes, hat nichts Auffallendes an sich. Wir brauchen da nur ans die allernächste Nachbarschaft, aus den Stermec (= steiler Abhang), auf den Reberbrunn (reber = Leite), auf Windischdorf usw. hmzublicken. Über den Schweinberg kommen wir zunächst nach Loschm: Ober-, Unter- und Neuloschin. Zur Not ließe sich dieser Name allerdings aus dein Deutschen erklären. Nach Buck (Flurnamenbuch) ist nämlich Lost, Lose eine Abgabe für Nutzungen an den Eigen-tiimer, also ciu sišachtgcld, bciuu der Gruud uud Bodeu selbst, für freiwillig auf dies Ehrenamt verzichtete, wurde er durch Verleihung des Komturkreuzes des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. Im Jahre 1895 wurde er zum Mitglieds des k. k. Staatsgerichtshofes ernannt. Von 1886 bis 1902 entfaltete Dr. Suppan als Amtsdirektor der Krainischen Sparkasse eine erfolg- und segensreiche Tätigkeit. Von den zahlreichen Schöpfungen, welche der um das Gedeihen und Erblühen des ersten und ältesten Finanzinstitutes des Landes hochverdiente Amtsdirektor ins Leben rief, anregte und förderte, sei insbesondere die im Jahre 1885 erfolgte Errichtung der vierklasfigen deutschen Knaben-Volksschule in Laibach hervorgehoben, für deren dauernde Sicherstellung auch ein eigener Schulerhaltungsfond sowie ein Lehrerpensionsfond gegründet wurde. Auch das Zustandekommen einer Altarssparkasse für die minderbemittelten, auf knappen Tagesverdienst angewiesenen Schichten der Bevölkerung ist Dr. Suppans Werk. Wie auf sozialpolitischem, so war Dr. Suppan auch auf kulturellem Gebiete stets auf das Wohl seines Heimatlandes bedacht. Als in Unterkrain die Not der Phylloxera auf das höchste gestiegen war, arbeitete er für die Rettung der Rebenkultur einen Wiederherstellungsplan aus und leitete eine vom schönsten Erfolge begleitete Hilfstätigkeit ein. Von besonders weittragender Bedeutung für das krainische Unterland war die günstige Finanzierung der Unterkrainer Bahnen im Jahre 1891, welche unter Dr. Suppans leitender Mitwirkung dnrchgeführt wurde. Hiedurch hat sich der Verewigte im Gebiete von Gottschee und Rudolfswert ein dauerndes Denkmal gesetzt. Für die Hebung des Schulwesens, für die Förderung der Volksbildung, für die Steigerung der Erwerbsfähigkeit der Gewerbetreibenden war Dr. Suppan unermüdlich tätig. Der im Jahre 1888 gegründete „Verein zur Herstellung von Arbeiterwohnungen in Laibach", welcher bereits eine Reihe mustergültiger Arbeiterhäuser geschaffen hat, erfreute sich seiner werktätigen Unterstützung und Mitarbeitung. Und als im Jahre 1895 Laibach von der schrecklichen Erdbebenkatastrophe heimgesucht wurde, wußte Dr. Suppan nicht nur der großen Not des Augenblicks zu steuern, sondern entwarf auch einen wohldurchdachten Hilfsplan. Im nämlichen Jahre feierte die Krainische Sparkasse das fünfundsiebzigjährige Jubiläum ihres Bestandes. Unter den aus diesem Anlässe von ihr gewidmeten hochherzigen Schenkungen sei besonders der Plan und Entwurf zu dem mit einem Kostenaufwands von weit mehr als einer Million Kronen ins Leben zu rufenden Franz Josefs-Siechenhause hervorgehoben. Es würde den Rahmen dieses bescheidenen Aufsatzes überschreiten, wollten wir noch im einzelnen aufzählen, was der Ver- den Pacht gezahlt wird; hiernach gab es z. B. anderswo stocklosi, holzlosi; um 1326 in Schwaben ein „Bonum Laubelosin". Aber diese Ableitung sieht, fürchteich, einem Notbehelfe nur allzu ähnlich; es wäre dies vielleicht eher eine Unterlegung als eine Auslegung. Ist der Name, was ja in solcher Umgebung nur zu wahrscheinlich ist, sloveuischen Ursprunges, so dürfte er auf luža == Sumpf also Sumpfe bene (man denke an die dortigen Lachen bei Überschwemmungen) oder vielleicht noch richtiger auf lozapgS Wald Hinweisen. Loza heißt ja insbesondere Niederwald. Bor der Besiedlung war ja dort Wald. Lovšin ist übrigens auch ein häufiger Familienname im Reifnitzer Tale. Auch in Böhmen kommt dieser Ortsname vor, z. B. ein Losin bei Kuttenberg, ein Losina bei Pilsen. Im Urbar der Herrschaft Gottschee aus dem Jahre 1574 kommt Oberlosin (4 Huben) und „Nider-Losin" (2 Huben) vor, wobei sich der Zusatz „Ober" und „Nieder" selbstverständlich aus der Lage erklärt. Neuloschin heißt im Bolksmuude auch Kurtlern; ob dies von Kurt ==Konrad herzuleiten oder auf andere Weise zu erklären ist, wissen wir nicht. Bemerkt sei nur, daß „Kurtlsch" auch als Hausname (Bulgoname) in Klindorf vorkommt. Von Lofchin führt uns der Weg zunächst nach Koflern, d. i. bei denen am Kofel dortselbst. Kofel bedeutet eine steinige ewigte für Kunst und Wissenschaft, für den allgemeinen Fortschritt und für das Vereinswesen geleistet hat. Überall, wo es galt, Gutes zu schaffen, war seine säende Hand bereit und noch die kommenden Geschlechter werden die goldenen Früchte seines Wirkens in Hülle und Fülle genießen. Das innere Wesen des ausgezeichneten Mannes, seine weit-schaueude Erkenntnis der Menschen und Dinge, seine unermüdliche Arbeitskraft und Arbeitslust, die Originalität seiner Ideen hat Herr Dr. Adolf Schaffer in seiner meisterhaften, von edlem Schwünge getragenen Gedenkrede nach Gebühr gewürdigt und dabei auch den tiefernsten, Zug seines Wesens, sein zähes Festhalten an der einmal gefaßten Überzeugung, seinen festen Unabhängigkeitssinn nach oben wie nach unten, seine Treue zu Volk und Land trefflich hervorgehoben. Hoch ragte die stark ausgeprägte, eigenständige Persönlichkeit Dr. Suppans empor über das schmieg- und biegsame Niveau der Gewöhnlichkeit, über das ermüdende Gleichmaß des Dutzeud-menschentums. Dr. Suppan war ein überzeugter Anhänger edel-freiheitlicher Entwicklung auf allen Gebieten; er wußte dabei seinen Sinn für gesunden Fortschritt stets in schönem Einklänge zu erhalten mit religiösem Denken und Fühlen. — Für Stadt und Land Gottschee hatte Dr. Suppan stets ein warmes Herz. Für seine hervorragenden Verdienste um das Zustandekommen der Unterkrainer Bahnen, durch welche unser Gebiet nach jahrzehntelangem Ringen und Streben endlich in den Weltverkehr einbezogen wurde, verlieh ihm die dankbare Stadtgemeinde Gottschee in der Festsitzung der Gemeindevertretung vom 25. September 1893 — am 27. September wurde die Strecke Laibach-Gottschee feierlich eröffnet — zufolge einmütig gefaßten Beschlusses das Ehrenbürgerrecht. Als die Krainische Sparkasse in ihrem Jubiläumsjahre 1895 u. a. den Beschluß faßte, es sei zur Verabfolgung von mit drei Prozent zu verzinsenden und mit ein halb Prozent zu amortisierenden Darlehen an Landstädte Krams für Ässanierungszwecke, für Versorgung mit Triukwasser usw. ein Betrag von 600.000 K zu widmen, da hatte der allverehrte Amtsdirektor vor allem die Stadt Gottschee vor Augen, die für die Herstellung ihres Wasserwerkes eines ausreichenden Darlehens bedurfte. Auch für den Bau des Waisenhauses in Gottschee, für den Zubau an der hiesigen Fachschule, für Bauherstellungen am Gym-nasialgebäude sowie für die Ergänzung der naturwissenschaftlichen Sammlungen des Gymnasiums, daun für den Umbau und die Neuadaptierung des Distriktskrankenhauses usw. hatte die Krainische Sparkasse, diese große Wohltäterin unseres Kronlandes, auf Dr. Suppans warme Befürwortung eine offene Hand; ebenso wurden von ihr Stiftplätze (Stipendien) geschaffen für Schüler der Bodenerhebung und ist in Tirol auch ein häusiger Name für kegelförmige Berge. Im alten Urbar trägt der Name den Umlaut „Khöflern" (8 Huben). Kowel, Kövele, Kefele kommt auch als Flurname (Waldteil-Name) im Gottscheeischen vor. Elze denkt an den Familiennamen Koster und weist darauf hin, daß Koffel auch ein hennebergischer (fränkischer) Familienname ist. Der Familienname Koster findet sich allerdings in Gottschee auch vor; aber wir glauben, daß Koflern nicht von diesem Familiennamen, sondern von der dort vorfiudlichen steinigen Erhöhung — in Koslern ragen aus der Erde Steine und Felsen hervor — abzuleiten ist. Wenden wir nun unsere Schritte nach dem nahe gelegenen Windischdorf. Namen wie Windisch-Baumgarten ill Niederösterreich, Windischberg, Windisch - Feistritz, Windisch-Büchein, Windischgraz in Steiermark, Windisch - Garsten in Oberösterreich, Windisch - Matrei in Tirol deuten, wie männiglich bekannt, auf Ansiedlungen von Winden oder Wenden:.— Slovenen hin. Diese bewohnten nämlich vor Jahrhunderten ein viel ausgedehnteres Gebiet als jetzt. Windisch-Garsten in Oberösterreich und Windifch-Matrei in Tirol geben uns ja gewissermaßen die Grenzpunkte ihrer Siedlungen nach Norden und nach Westen an. — ' (Fortsetzung folgt.) Fachschule für Holzbearbeitung in Gottschee. Wie im ganzen Lande, so gibt es wohl auch in Gottschee kaum eine Schule, ein humanitäres Unternehmen- -eine gemeinnützige Zwecke verfolgende Bereinigung, der nicht durch.-des Verewigten Vermittlung Unterstützungen zugeflossen wären. . - I Und diese Spenden und Gaben, sie wurden nicht kalten Herzens - und mit -geschäftsmäßiger-, Gleichgültigkeit zugewendet-; Dr. Suppan- nahm vielmehr an den Geschicken Gottschees-persönlich regen und warmen Anteil. Sowohl zum großen. Eröffnnngsfeste der Bahnstrecke- Laibach-Gottschee (1893), als auch zur Einweihung des neuen Vvlksschulgebäudes (1894) wie zur Eröffnungsfeier des städtischen Wasser- und-Elektrizitätswerkes (1896) erschien der Ehrenbürger Gottschees persönlich und freute sich mit uns an dem schönen Gelingen-' Sein Sohn, -®t, Fritz Suppan, machte nach Absolvierung der juridischen-Studien in Gottschee-vier Jahre Advokaturspraxis mit, und als den ebenso begabten als charaktervollen und überall beliebten jungen Mann, auf den man die. schönsten Hoffnungen setzte, im Jahre 1894 ein herbes Geschick in der Blüte der Jahre dahinraffte, da trauerte.-der große Kreis der Gottscheer Freunde des Verstorbenen mit dem schwer getroffenen Vater, mit der in tiefsten Schmerz versetzten.Familie. —- Dr. Josef Suppan ist tot, aber seine Werke leben fort. Gesegnet-sei das Andenken des Mannes, der Segen gebracht hat seinem Volke! Die Anfänge des Schulunterrichtes in Kottfchee.* Nach Michael Wallers, des Schulmeisters aus Laibach, Wirken in Gottschee verschwindet jegliche Spur eines Schulunterrichtes der Gottscheer Jugend. Es kamen eben wieder die traurigen Zeiten der Türkeneinfälle, welche sich seit 1522 häufiger wiederholten und fast das ganze sechzehnte Jahrhundert ausfüllten; dann die Zeiten des Bauernaufstandes- der auch die Nachbarländer erfaßte und-bis in die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts nicht völlig unterdrückt werden konnte: Zeiten allgemeiner und anhaltender Aufregung, welche, nicht die notwendigen Bedingungen einer ruhigen und gedeihlichen Entwicklung des Schulwesens boten. Zum erstenmal geschieht des Lehrerstandes ausdrückliche Erwähnung in einer Urkunde vom Jahre 1669. Am 25. April des genannten Jahres verlieh nämlich Graf Wolf Engelbrecht von Auersperg als „rechtmäßiger Herr und Patron" die Stadtpfarre Gvttschee einem gewissen Hieronymus von Stemberg, der sich durch einen Revers verpflichten mußte, daß er für die Stadt einen geschickten Schullehrer, Organisten und Mesner besorgen werde. Ob und inwieweit ihm dies gelungen ist, wissen wir nicht. Nur so viel ist bekannt, daß schon am 22. Oktober desselben Jahres der Pfarrer von Tschermoschnitz, Georg Opplanitsch, zum Stadtpfarrer von Gottschee ernannt wurde. Konnte also auch Stemberg, durch frühzeitigen Tod entrissen, feiner Verbindlichkeit hinsichtlich der Einführung des Schulunterrichtes nicht Nachkommen, so beweist doch das obgenannte Aktenstück, daß man das Bedürfnis nach einem regelrechten Schulunterrichte in Gottschee lebhaft fühlte und bestrebt war, demselben nach Möglichkeit abzuhelfen. Die Schnlfrage war also jedenfalls um diese Zeit in Fluß geraten. Wir kommen ins achtzehnte Jahrhundert. Hier wandeln wir auf sicherer Fährte. Vor uns liegt ein gedrucktes Testament des Adam Matthäus von Sukovitz vom 24. Oktober 1735. Darin beklagt der selige Stifter, daß aus Ermanglung eines ordentlichen Schullehrers die Erziehung der Jugend in Gottschee beinahe ganz darniederliege. Da er aber die Überzeugung habe, daß dem Volke an einem guten Schullehrer sehr gelegen sei, dieser jedoch ohne hinreichende Einkünfte seinem Berufe nicht genügen könne, widme er dem jeweiligen Schullehrer aus den jährlichen Interessen seiner Hinterlassenschaft 65 fl- a. W, als Zubesserung zu dem bereits * Siehe Nummer 1 des Gottscheer Boten. bestehenden Einkommen der Schullehrer, Zugleich wird in diesem Testamente von dem Lehrer.verlangt, daß er ein nüchterner und rechtschaffener Mann sei, eine gute- Handschrift habe, auf die Musik, besonders auf das Orgelspiel und das Singen sich wohl, verstehe sowie auch, daß .er die Jugend, für die-erste lateinische Schule vorzubereiten und in- anderen nützlichen Kenntnissen zu unterrichten wisse. Ans dieser Stelle geht also hervor, daß schon vor dem Jahre 1735, in Gottschee eine Schule bestanden hat, daß es schon damals den Gottscheern an einer schulmäßigen Erziehung sehr gelegen war, daß aber die Schullehrer unter anderm auch deshalb nicht viel leisten konnten, weil ihre Einkünfte.zum sorgenfreien Unterhalte nicht hinreichten. Wir haben also hier ein vollgültiges Zeugnis für die.Tatsache, . daß. die Stadt Gottschee schon in den ersten Jahrzehnten des achtzehnten, wenn nicht, schon zu Ende des siebzehnten Jahrhunderts., im Besitze'einer Schule, d. i. eines geregelten Unterrichtes der Jugend, war, . Wer. war Adam. Matthäus von Sukovitz? Geboren im Jahre. 1670, war er der Sprößling -einer sehr angesehenen und wohlhabenden Familie, in Gottschee. Sein Vater, Martin Sukovitz, war neunmal (novies) Stadtrichter und als solcher weltliches Oberhaupt (Bürgermeister) vom Gottschee (urbi Gottscheviae prae-fuit). Er hatte drei Söhne: den soeben genannten Adam -Matthäus, dann Johann Ignaz, und Jakob. Letzterer, geboren am 10. Juli 1683, dürfte vor dem Vater oder bald nach ihm gestorben sein; denn auf dem Grabdenkmal,- das die dankbaren Söhne ihrem verstorbenen Vater errichteten, befinden -sich nur die Namen der beiden Erstgenannten. Dieses Denkmal, das in der alten Pfarrkirche am Friedhofe in der Wand rechts vom Eingänge eingemauert war, befindet sich gegenwärtig als Pflasterstein vor. dem Eingänge in die jetzige Friedhofskapelle. Die Schrift ist kaum mehr leserlich, doch besteht eine wortgetreue Abschrift davon im Laibacher Rudolfinum. Daraus entnehmen wir, daß Johann Ignaz Doktor der Philosophie, Adam Matthäus aber Doktor beider Rechte und Advokat war. Wegen seiner gediegenen juridischen Kenntnisse war er ein gesuchter Rechtsanwalt. Er scheint auch der Rechtsberater der in Kärnten und Krain begüterten fürstlichen Familie Porcia-gewesen zu sein und wurde von Hannibal Alfons Emanuel Fürsten Porcia für .feine Verdienste um das fürstliche Haus mit Diplom dto. Spittal, 21. Dezember 1712 in den Adelstand erhoben. Nach dem Tode seiner Gattin, die ihm keine Kinder hinterließ, trat er in den geistlichen Stand und lebte als Priester in Gottschee, wie es scheint, ohne eigentliche Anstellung, zurückgezogen, Wohltaten spendend und alle durch seinen frommen Lebenswandel erbauend. Er machte mehrere fromme Stiftungen, darunter die oberwähnte Schullehrer-stiftung) Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Laibach, wo er auch sein Testament verfaßte und am 11. Mat 1736 im Alter von 66 Jahren eines seligen Todes starb. Seine Überreste ruhen „ad PP. Franciscanos“, d. i. auf dem beim ehemaligen Franziskanerkloster, dem späteren (nunmehr demolierten) Gymnasial-gebäude gelegenen, schon längst aufgelassenen Friedhofe, der Begräbnisstätte vieler Adeligen. Die Familie Sukovitz in Gottschee ist ausgestorben. Zur Steuer der Wahrheit in Sachen des St. Palael-Pereiues. Unter Hinweis auf eine Notiz in der ersten.Nummer unseres Blattes bringt das „Grazer Tagblatt" in seiner Beilage „Deutsche Stimmen" vom 21. Jänner einen Bericht aus Gottschee., indem wir nachstehendes lesen: „Der St. Rafaelverein, der vorgibt, den Auswanderern nach Amerika an die Hand zu gehen, ist aus den Verhandlungen des galizischen Landtages bekannt, wo haarsträubende Dinge darüber enthüllt wurden. Es zeigte sich, daß er durch seine Vertrauensmänner — katholische Geistliche — Taufende von Leuten zur Auswanderung verführte und sie ausnützte, um sie dem Elende vreiszugeben. Nun errät man, warum niemals gegen die Auswanderung gepredigt wurde. Möge man noch so sehr das Wirken dieses Vereines verteidigen, die Tatsache bleibt aufrecht, daß er die Auswanderung begünstigt." Auf eine in dieser Angelegenheit gestellte Anfrage kam vor kurzem ein Schreiben ans Lemberg, dem wir folgende Stellen entnehmen: „Die angegebene Verhandlung des gnlizischen Landtages fand überhaupt gar nicht statt und ist eine Erfindung. Wahr ist nur, daß im Jahre 1896 einige radikale Blätter ähnliche unsinnige Lügen ausgestreut haben, die natürlich dementiert wurden. Die Vorwürfe gegen den St. Rafaelverein find ganz unbegründet. Er verdient gar nichts, er erteilt die Auskünfte unentgeltlich und erhielt niemals Provisionen. Als im Jahre 1895 in Galizien eine Massenauswanderung nach B. (in Südamerika) entstand, suchte der Verein nach Kräften dieselbe zu verhindern. Da dies aber nicht möglich war, so sandte er zwei Delegierte nach B., um dieses Land in Augenschein zu nehmen, und leitete betrat die Auswanderung nach P., wo jetzt blühenbe polnische Kolonien vorhanben sinb. Er sandte auch mehrmals mit den Auswanderern seine Vertrauensmänner, um die Auswanderer zu beschützen. Da hiezu die Mittel des Vereines nicht immer ausreichten, erhielt er mehrmals Unterstützungen vom Landesansschnsse. Wegen eingetretener Schwierigkeiten mußte er nach einiger Zeit seine Tätigkeit einstellen, was zur Folge hatte, daß die Auswanderung in die Hände der Agenten geriet. Die Katholikentage in Lemberg und der Nationaltag, welcher im Sommer 1903 in Lemberg tagte, verlangten in Resolutionen die Wiederaufnahme der Tätigkeit des St. Rafaelvereines. Dr. Maximilian Ritter v. Thnllie, Profeffor der technischen Hochschule in Lemberg und Mitglied des St. Rafaelvereines". Auf Grund dieser Berichtigung bleibt nun folgendes festgenagelt: 1.) Unwahr ist, daß im galizischen Landtage Verhandlungen in gedachtem Sinne stattgefunden haben; wahr ist dagegen, daß die Landtagsverhandlungen, auf welche sich ber Gottscheer Berichterstatter beruft, eine pure Erfindung sind. 2.) Unwahr ist also auch, baß haarstränbenbe Dinge über ben St. Rafaelverein bort enthüllt wurden; wahr ist dagegen, daß solche Enthüllungen nicht Vorkommen konnten, weil die bezüglichen Verhandlungen überhaupt nicht stattfanden. 3.) Unwahr ist, daß die angeblich Schuldtragenden die Vertrauensmänner des genannten Vereines waren; wahr ist vielmehr, daß weder den Verein noch dessen Vertrauensmänner in dieser Richtung irgendeine Schuld trifft. 4.) Unwahr ist, daß hinsichtlich der Auswanberung katholischen Geistlichen irgendetwas zur Last gelegt werben kann; wahr ist vielmehr, daß während des zeitweiligen Stillstandes ber Vereinstätigkeit sich ber Auswauberungs-bewegnug gewissenlose Agenten bemächtigten, welche gewiß keine katholischen Priester waren. 5.) Unwahr ist, daß der Verein Tausende von Leuten zur Auswanderung verführte; wahr ist vielmehr, daß er dieselbe nach Kräften zu verhindern suchte. 6.) Unwahr ist, daß der Verein durch katholische Geistliche die Auswanderer ausnützt; wahr ist vielmehr, daß sich derselbe nichts verdient, seine Auskünfte unentgeltlich erteilt usw. 7.) Unwahr ist, daß aus egoistischen Gründen gegen die Auswanberung nie geprebigt würbe; wahr ist vielmehr, baß der Berichterstatter nicht wissen kann, ob und wann solche Predigten stattfanden, weil er überhaupt nicht in bie Kirche geht ratb nie eine Prebigt hört. 8.) Unwahr ist, baß ber Verein brach katholische Priester Tausende dem Elende preisgab; wahr ist im Gegenteil, daß, wenn die Auswanderung unvermeidlich war, er den Auswanderern in der Fremde- ein erträgliches Dasein zu verschaffen wußte. 9.) Unwahr ist endlich, daß der Verein die Auswanderung begünstigt; wahr ist vielmehr, daß er prinzipiell die Auswanderung zu verhindern und einzuschränken sucht und nur, wenn ihm dies nicht gelingt, in richtigem Verständnis christlicher Nächstenliebe den Auswanderern an die Hand geht, um sie vor physischen und moralischen Gefahren zu schützen. Aus dieser Berichtigung geht also mit voller Bestimmtheit hervor, baß die Anwürfe des Berichterstatters des Grazer Tagblattes von A bis Z unwahr sind und auf puren Erfindungen beruhen. Wie kann man denn, will man überhaupt ein Freund der Wahrheit, ein gewissenhafter Mensch sein, in einem öffentlichen Blatte über Dinge den Stab brechen, die man offenbar gar nicht kennt! Ist das eines besonnenen Mannes würdig? Ist das charaktervoll? Doch unseren Leserkreis dürften vielleicht weniger die galizischen Verhältnisse interessieren als die unserer engereu Heimat. Auch da bewegt sich der phantasiebegabte Herr Berichterstatter ganz ohne Scheu, ganz munter und lustig auf dem Boden der Unwahrheit und der handgreiflichsten Erfindung. Er schreibt, baß die Gottscheer Geistlichkeit die Auswanderung begünstige, daß niemals gegen die Auswanderung geprebigt worben sei n. bgl.; das gerade Gegenteil ist wahr. Würde der verehrteste Herr Berichterstatter überhaupt jemals eine Predigt angehört haben, was ihm gar nicht geschadet hätte, so hätte er sich persönlich überzeugen können, daß oft und oft auch von der Kanzel herab eindringlich gegen das Umsichgreifen der Auswanderung Stellung genommen und auf die damit verbundenen sittlichen und wirtschaftlichen Gefahren mit allem Nachdrucke aufmerksam gemacht worden ist. Aber freilich, die wirtschaftliche Not in der Heimat ist so groß, daß derlei Warnungen nicht immer auf einen günstigen Boden fallen konnten. Wenn nun jüngst in einer Versammlung deutscher Seelsorger, denen bas Wohl ihrer deutschen Landsleute mindestens ebenso warm am Herzen liegt als dem Herrn Berichterstatter des Grazer Tagblattes, die Frage erwogen wurde, ob es sich bei der Unmöglichkeit, die Auswanderung zu verhindern, nicht empfehle, Schritte zu tun, damit solche Auswanderer, die nicht aus die Hilfe und Unterstützung von Landsleuten drüben rechnen können, vor bem Elende, vor schäm- und rücksichtsloser Ausbeutung durch gewissenlose Agenten usw. geschützt werden, wenn ferner hiebei auch der eventuellen Mithilfe des in dieser Beziehung durchaus segensreich wirkenden Rafaelvereines gedacht wurde, so wirb jeder Unbefangene, jeder vernünftig Denkende hierin nichts Tadelnswertes finden, sondern das gewiß nur lobenswerte Bestreben, nach Menschen- und Christenpflicht den i Mitmenschen, den hilfsbedürftigen deutschen Landsleuten nach Möglichkeit zu nützen, sie vor Gefahren und Unglück zu bewahren, mit Freuden anerkennen. Übrigens wird der Zweck und die Aufgabe des genannten Vereines ohnehin bemnächst in unserem Blatte ausführlicher bargelegt werben ratb es wird sich dann jedermann selbst über ihn ein richtiges Urteil bilden können. Werden wir von dem Ehrgefühle nnb ber Wahrheitsliebe des Herrn Berichterstatters des Grazer Tagblattes wohl erwarten dürfen, daß er seine unrichtigen Behauptungen und unbedachten Anwürfe loyal zurücknimmt? Aus Stabt und Land. Gottschee. (Inspizierung.) Landesgendarmerie - Kommandant Herr k. k. Oberstleutnant Riedlinger inspizierte in der dritten Jännerwoche mehrere Gendarmerieposten des Gerichtsbezirkes Gottschee. — (Straßenausschuß.) Bei der am 25. Jänner 1904 in Anwesenheit des Herrn k. k. Regierungsrates Dr. Michael Gstettenhoser im Stadtamte in Gottschee vorgenommenen Wahl wurde Herr Alois Loy, Bürgermeister der Stadt Gottschee, neuerdings einstimmig znm Obmann des Bezirksstraßenausschusses Gottschee und Herr Johann Lakner,. k. k. Postmeister aus Mosel, zu dessen Stellvertreter gewählt. Der Straßenausschuß des Konkurrenzbezirkes Gottschee besteht aus nachstehenden Herrn: Alois Loy, Obmann, Johann Lakner, Stellvertreter; ben Ausschußmännern: Alois Eisenzopf, Realitätenbesitzer aus Altlag; Michael Jurkovič, Gemeinbevorsteher aus Fara; Josef OLura, Gemeidevorsteher aus Ossiunitz; Daniel Ranzinger, Gemeinderat der Stadt Gottschee; Josef Röthel, Gemeiuderat ber Stabt Gottschee; Rudolf Schadin g er, herzoglicher Forstmeister in Gottschee; Peter Schneider, Gemeindevorsteher aus Rieg; Anton Wessel, Gemeindevorsteher aus Obergras; Johann Wüchse, Realitätenbesitzer ans Nesseltal und der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft als Höchstbesteuerte mit Virilstimme, vertreten durch den Bergdirektor Aron Komposch in Gottschee. Als Ersatzmänner gehören dem Ausschüsse an die Herrn Hans Arko, Realitätenbesitzer aus Gottschee; Josef Kreiner, Realitätenbesitzer aus Gottschee; Josef Oswald, Kaufmann aus Gottschee; Franz Perz, Besitzer und Gastwirt aus Malgern; Hans Jonke, Gemeindevorsteher aus Mosel, Anton Kresse, Besitzerund Gastwirt aus Schalkendorf. — Unmittelbar daraus fand die erste Sitzung des neu konstituierten Bezirksstraßenausschusses statt. — Hiebei wurde zur Deckung des Erfordernisses für Bezirksstraßen und zur Hälfte für Landesstraßen, zusammen im Betrage per 35.533 K 77 h, öte Eingebung einer 20% Umlage auf alle im Konlurrenzdezirre Gottschee vorgeschriebenen umlagenpflichtigen Steuern für das Jahr 1904 beschlossen. — Ferner gelangte das Ansuchen der Gemeinden Morobitz und Rieg um Gewährung einer Subventwn zum Zwecke der Herstellung einer Verbindungsstraße zwischen den beiden Pfarrgemeinden Rieg und Morobitz mit dem veranschlagten Kostenerfordernisse per 26.000 K zur Beratung und wurde zum Zwecke der eingehenden Durchberatung und sohinigen Antragstellung im Plenum ein dreigliedriger Unterausschuß, bestehend aus den Herren Daniel R an z i n g er, Rudolf S ch a d in g er und Peter Schneider einstimmig gewählt. ^ — (Feuerwehr Gottschee.) Bei der am 18. Jauner 1904 in der Stadtamtskanzlei stattgehabten Sitzung des Wehrausschusses wurde Herr Johann Fornbacher, Realitätenbesitzer aus Gottschee, in Würdigung der Verdienste, die sich der Genannte während eines Zeitraumes von 25 Jahren um den Verein erworben hat, dessen Ausschüsse er seit 22 Jahren als ordentliches Mitglied angehörte, zum Ehrenmitglieds des Ausschusses einstimmig ernannt. Möge dieses Beispiel seltener Treue und Anhänglichkeit an den Verein zum Ansporn seiner Vereinsgenossen dienen. Gut Heil dem wackeren Mannes ^^^hrkränzchen.) Ein frisches, schaffensfrohes Leben und Streben ist es, das nunmehr unsere wackere Feuerwehr beseelt und ihr immer mehr die Sympathien aller Bevölkerungskreise erwirbt. Die Beliebtheit, deren sich der Verein erfreut, zeigte sich auch deutlich in der großen Teilnahme am Feuerwerhrkränzchen, welches am 30 Jänner im Hotel „Stadt Triest" stattfand. An dem Tanzfeste nahmen über 200 Personen teil, darunter Abordnungen der freiwilligen Feuerwehren von Mitterdorf, Mösel und Lienfeld. Eine besondere Sorgfalt war auf die Ausschmückung des Saales verwendet worden. Das Kaiserbild an der rechten Saalseite war mit reichem Schmuckbehang aus schwarzgelbem Fahnenstoff dekoriert. Gegenüber demselben ragte über einem Wald von exotischen Blatt-pflanzen und von mit rot-weißer Draperie umrahmten Feuerwehremblemen die mächtige Vereinsfahne in die Höhe des Saales hinein, bekanntlich ein Geschenk weiland Ihrer Durchlaucht der Fürstin Auersperg, Herzogin von Gottschee. Der Hintergrund des Raumes trug reichen schwarz-rot-gelben Fahnenstoffschmuck. Trinkhörner, Helme, Beile usw. vervollständigten die festliche Ausstattung. An der Stirnseite des Saales leuchtete den Besuchern das Wappen der Stadt Gottschee aus weiß-blauem Hintergründe (den Stadtfarben) entgegen. Herr Wehrhauptmann-Stellvertreter Gottlieb Marek, der sich als umsichtiger Tanzdirigent um das Gelingen des Abends sehr verdient machte, eröffnete nach 8 Uhr abends mit Frau Apotheker Stark! den Tanz, dem nun mit Lust und Ausdauer bis in die späte Morgenstunde gehuldigt wurde. Die frohbelebte Stimmung, welche allgemein herrschte, wurde nicht durch den leisesten Mißton gestört. Das Fest, welches den schönsten Verlauf nahm, brachte auch einen hübschen Reinertrag für den guten Zweck (Anschaffung von Löschrequisiten); es wurden an der Kasse 210 K eingenommen und dieser Einnahme stehen nur ziemlich mäßige Regieauslagen gegenüber. — (Musikschule.) Herr Josef Fischer, Lehrer an der Musikschule zu Oberdorf, bei Komotau in Böhmen, wurde zum Musiklehrer an der neu gegründeten Musikschule in Gottschee ernannt. Herr Fischer ist staatlich geprüft und besitzt das Sehr-befähigungszeugnis für Mittelschulen. — (Operation.) Der k. k. Postmeister Herr Josef Hannika hat sich eines langjährigen Magenübels wegen in Wien an der Klinik des Hofrates Professor v. Eiseisberg einer schwierigen Operation unterzogen, welche vollkommen gelungen ist. Der Herr Postmeister fühlt sich jetzt ganz hergestellt und hat bereits wieder die Leitung des hiesigen Postamtes übernommen. — (Die Umlagen) auf die direkten Steuern belaufen sich in der Gemeinde Gottschee für das Jahr 1904 wie folgt: Landesumlage 40%, Gemeindeumlage 64%, Bezirksumlage 23%, Sanitätsdistriktsumlage 5%, zusammen 132%. Die Umlagen — sie sind leider immer noch hoch genug — sind gegenwärtig um zirka 20% niedriger als in den Vorjahren, wo sie bekanntlich die Höhe von mehr als 150% erreichten. — Die 8oci. 88. L. j. des Gottscheer - Dekanates hat ihre Monatskonferenz am 9. Februar in Altlag. Die hochw. Herren Josef Gliebe und Johann Maußer haben das Referat, elfterer über „Religion ist Privatsache", letzterer über „Die Wichtigkeit des Studiums der sozialen Frage". — Herr Gottlieb Marek, Bäckermeister, hat das Haus Nr. 15 in der Stadt Gottschee vom Herrn Johann Jaklitsch um den Preis von 13.120 K käuflich an sich gebracht. — Der St. Fabian- und Sebastianmarkt erfreute sich trotz der ungünstigen Witterung eines guten Besuches. Das Hornvieh, besonders Kühe, hatten einen hohen Preis. Es waren Käufer sogar aus Triest zugegen. — (Tanzkränzchen.) Die Ortsgruppen des Deutschen Schulvereines und der Südmark veranstalten am 7. Februar im Hotel „Stadt Triest" ein Tanzkränzchen, dessen allfälliges Reinerträgnis für das deutsche Studentenheim in Gottschee bestimmt ist. — (Dilettantentheater.) Am 22. Jänner fand im Hotel „Zur Post" eine Dilettantentheater-Vorstellung zu Gunsten des Deutschen Kindergartens statt. Zur Aufführung gelangte „Ihr Romanheld", ferner das Singspiel „Linchen und Minchen", der Pilgerchor aus der Oper „Tannhäuser" und „Prinz Übermut". Sämtliche Darbietungen ernteten reichen Beifall und auch das Erträgnis für den wohltätigen Zweck war ein sehr befriedigendes. — (Ernennungen.) Herr Johann Ditz wurde zum Leutnant in der Reserve, Herr Peter Jonke zum Reservekadetten, beide im Infanterie-Regiment Nr. 27, ernannt. — (Literarisches.) Im Dezemberhefte (1903) der „Sammlung gemeinnütziger Vorträge", herausgegeben vom Deutschen Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag ist ans der Feder unseres Landsmannes, Herrn Dr. Hans Tschinkel, k. k. Professors am Staatsgymnasium in Smichow, eine Broschüre erschienen, betitelt „Die Gymnasialffage — eine nationale Frage". Auf diese in leichtflüssigem Stile geschriebene und in vornehmem Tone gehaltene Schrift feien hiemit jene Kreise aufmerksam gemacht, die sich für die Frage der Gymnasialreform interessieren. (Gendarmerie.) Die Gendarmerieposten im Gottscheer Bezirke und Gebiete sind in nachstehenden Ortschaften mit folgendem Stande aufgestellt. Zur Abteilung Laibach Nr. 2 gehören: Gottschee 4, Altlag 2, Nesseltal 3, Rieg 3, Obermösel 3, Petrina bei Fara 3, Ossiunitz 3, Suchen 3; zur Abteilung Rudolfswert Nr. 3: Tschermoschnitz 3. — (Inspektion.) Am 18. und 19. Jänner inspizierte der k. k. Landesschuliuspektor, Herr Franz Hubad, das Staatsunter-gymnasium in Gottschee. — (Personalnachricht.) Herr Ferdinand Wolsegger, Sohn des Herrn k. k. Gymnasialdirektors Peter W o l s e g g e r, ist zum k. k. Landesregierungs - Konzeptspraktikanten in Klagenfurt ernannt worden. — (Besitzwechsel.) Die Trifailer Kohlenwerksgesellschaft hat das Kohlenwerk in Reichenburg a. d. Save vom Grafen Oppersdorf um 1,600.000 K gekauft. Durch den Ankauf dieses Kohlenwerkes, das zwar aufgeschlossen ist, aber nicht abgebaut wird, wird der Besitz der Gesellschaft an Kohlenwerken in der dortigen Gegend (Trifail, Hrastnigg und Sagor) abgerundet. Beim Ankäufe handelte es sich, vorderhand wenigstens, nicht um ein Objekt, das sofort ausgenützt werden soll, sondern um die Hintanhaltung einer eventuell möglichen Konkurrenz in der Nachbarschaft. —- (Tiroler Abend.) Der am 17. Jänner im Hotel „Stadt Triest" wie alljährlich veranstaltete „Tiroler Abend" war gut besucht. Küche und Keller boten Vorzügliches; auch dem Ta»',vergnügen wurde mit Ausdauer gehuldigt. Witterdorf. (Aus Schule und Gemeinde.) Der k. k. Bezirksschulrat ernannte Herrn Pfarrer Joses Eppich zum Ortsschul-iuspektor, während Herr Gemeindevorsteher Matthias Siegmund zum Obmanne des Ortsschulrates gewählt wurde. — Wir haben seit kurzem hier einen zweiten Fleischhauer. Daß beide ihr Auskommen fänden, gönnt man ihnen, doch ist es immerhin fraglich. Der Fleischhauer Herr Franz Pestl ist auch um das Gastgewerbe eingekommen um unserer 45 Nummern zählenden Ortschaft zutn sechsten Wirtshause zu verhelfen. — Durch Sturz Uns/der Straße erlitt die alte halbtaube Katharina Rankel, genannt „Mnlzkathe". eineu Fußgelenksbruch. Sie wurde nach Laibach ins Spital überführt. Schwarzenbach. (Feuerwehr.) Am 18. Jänner laufenden Jahres wurde von den hiesigen Ortsinsassen eine Feuerspritze um den Preis von 1100 K angekauft. Hiemit ist der Anfang zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr geschaffen worden. Die Spritze stammt aus der deutschen Firma Max Samassa in Laibach. Wie wir hören, wird sich auch die Ortschaft Hasenfeld eine Feuerspritze auschaffeu. Langenton. (Hausierhandel.) Das Abgeordnetenhaus hat seinerzeit in den § 16 des Hausiergesetzes unter die begünstigten Gegenden, welche bezüglich des.Hausierhandels gewisse, sehr wichtige Vorrechte genießen, in Kraut die Bewohner der ehemaligen Herrschaften Gottschee, Pölland und Reifnitz (in den politischen Bezirken Gottschee, Tschernembl und Rudolfswert) ausgenommen. Im Herrenhause gelangte diese Gesetzesstelle in abgeänderter Weise zur Annahme. Sie lautet nämlich nunmehr: „3. In Kretin: a) die Bewohner des ganzen politischen Bezirkes Gottschee; b) die Bewohner der Ortsgemeinden Stockendorf, Altenmarkt, Radenze, Tal, Tfchöplach, Unterberg, Döblitfch, Oberch, Tanzberg und Butoraj im politischen Bezirke Tschernembl; c) die Bewohner der Ortsgemeinden Tschermoschnitz und Pöllaudl im politischen Bezirke Rudolfswert". Vergeblich suchen wir darunter unsere Gemeinde Langenton, mit den Ortschaften Komutzen, Kuntschen, Lacknern, Langenton, Rotenftein, Ober-Warmberg, Unter-Warmberg und Zinken. Diese Ortschaften haben seit jeher zur Herrschaft Gottschee gehört und somit an den schon seit mehr als 400 Jahren (seit 1492) für die Gottscheer bestehenden besonderen Hausierprivilegien immer und unbestritten Anteil gehabt. Gehört ja doch das Gebiet unserer Gemeinde zu den ärmsten und unergiebigsten Landstrichen des Gottscheer Landes und es dürfte ziemlich allgemein bekannt sein, daß ,es bei uns Striche gibt, wo man den mageren, steinigen Bodeu nicht einmal mit dem Psluge, sondern nur mit der Haue bearbeiten kann. Es sind demnach gerade vor allem die Leute unserer Gemeinde vielfach auf einen die Fristnng einer, wenn auch kümmerlichen Existenz ermöglichenden Nebenerwerb uud Zuschuß angewiesen, wie ihn der Hausierhandel einbringt. Kommt unsere Gemeinde nicht namentlich ins Gesetz hinein, so wird sie auf den Verordnungsweg, das heißt alfo auf das Wohlwollen und die Gnade des Handelsministeriums angewiesen sein. Es ist aber gewiß gar kein Grund vorhanden, warum gerade eine der allerärmsten Gemeinden des Läudcheus unverdienterweise znrückftehen sollte. Wir sind ja auch vollkommen davon überzeugt, daß die Auslaffuug nicht eine beabsichtigte war, sondern nur ein Versehen, unterlaufen ist. Das Gesetz kommt nun wieder im Abgeordnetenhause zur Verhandlung, wo die Sache gutgemacht werden kann. Wie wir hören, hat Herr Bürgermeister Loy als Obmann des Aktionsausschusses der Gottscheer Gemeinden diesbezüglich bereits eine Eingabe an das hohe Abgeordnetenhaus gerichtet und um die Einbeziehung unserer Gemeinde in den § 16 des Hausiergesetzes angesucht. Wir sind dafür fehr dankbar und zweifeln nicht, daß auch uns Gerechtigkeit widerfahren wird. Wessettak, (Auswandernug.). Am 18. Jänner d. I. sind ans der. Ortschaft Nesseltal -vier Personen nach Ameriky ausgewandert, darunter .eine noch junge Person, die.schon zum drittem male dahin die Reise unternimmt. In Kürze dümen wieder Einige, folgen, n. zw..junge Mädchen von 16 Jahren und etwas darüber. Eine wahre ansteckende. Krankheit,, besonders- für. unser engeres Heimatsland. Wann? Wo.?. Durch wen lomite man ein Heilmittel dagegen finden? Wemt uicht .unter anderem die eigenen Eltern dagegen, entschieden auf treten.-—- wohl nicht! Die jungen Arbeitskräfte geheu -verloren;.-. MHause bleiben unmündige Kinder,. alte Leute -und .immer mehr?leere Häuser und unbearbeitete Grundbesitze.. Seit wenig mehr als: zehn-Jahren ist die Bevölkerung der Gemeinde von über 2000 Seelen auf unter 1600 gesunken. .Wohin kommen wir nach.zehn Jahren, wenn es weiter so fort geht! — (Von der Schule.) Am 24. Jänner d. I. hat Fräulein Leopoldiue Bukowi-tz ihren hiesigen.Lehrposten verlassen uud einen solchen an der dreiklassigen Volksschule in Altlag an.getreten., Dadurch . ist. leider wieder eine Störung in dem Unterrichte an der hiesigen dreiklassigen Schule eingetreten, da nur. ein Halbtagsunterricht erteilt werden kann. Uud ist dieses umsomehr fühlbar, als .auch von hierorts die Exkurreudyschnle in Reichenau versehen werden muß. Daß die nunmehrigen beiden Lehrkräfte sehr tüchtig, in der Erfüllung.-ihrer obliegenden. Pflichten besonders-gewissenhaft sind, darin stimmen wir alle lobend überein. Aber-was nützt der sonst noch so . gute Wille, wenn .infolge der Überanstrengung die Kräfte erlahmen müssen. Wir hoffen darum zuversichtlich, daß von der höheren Schulbehörde die Besetzung der hiesigen dritten Lehrstelle ehemöglichst veranlaßt werden wird. ,. Lichtmöach. (Ernennung.) Für die daselbst befindliche Volksschule ist seitens des löblichen k. k. Bezirksschulrates für die weitere Funktionsdauer zum .Ortsschuliuspektor der gutbekannte und geachtete Herr Johann Kraker von Lichtenbach bestellt worden. Ein Veteran ans „Vater Radetzky's Zeiten" hat er auch niemals vergessen, für die Interessen der Schule in Lichtenbach nach seinen Kräften und bestem Wissen und Können einzustehen. Möge er, der jetzt leider krank, bald genesen, und den ihm wiederum verliehenen Ehrenposten zum Wohle der Schule uud zu seiner eigenen Freude iimc haben. Kschermoschmtz. Bei der Ortsschulratswahl am 21. d. M. wurden für die zwei ausgelosteu Mitglieder wiedergewählt: Herr Josef Hutter aus Plüsch als Obmann und neugewählt Herr Andreas Sprecher aus Altsag. Am 29. d. M. fand die Wahl des B e r m ö g e n s v e r -w a l t u n g s - A u s f ch u fs e s der Ortschaft Tschermoschnitz statt. Gewählt wurden: Herr Franz Kleinen als Obmann, Andreas Brms.kelle und Matth. Erker als Ausschüsse. Die Ortschaft hat schon vor Jahren die ihr aus den Markteinkünften.zufließenden Gelder zu dem Zwecke hinterlegt, um seinerzeit eine Wasserleitung zu baueu. Da sich bereits eine ansehnliche Summe angesammelt hat, die Kosten der Wasserleitung aber wegen der glücklichen Ortsverhältnisse sehr geringe wären, so wird es sich der neue Ausschuß sehr am Herzen gelegen sein lassen, bald an die Ausführung des Projektes zu denken. Gegenwärtig muffen die Einwohner ihr Wasser von weither holen, da in der Ortschaft weder Zisternen- noch irgendein anderes Wasser zu haben ist. Im Falle eines Feuers müßten sie die Hände in den Schoß legen und schön zufchanen, wie die ganze Ortfchaft deu Flammen zum Opfer fällt. Drum frisch an die Arbeit. Höermösck. (Feuerwehrmusik. — Gendarmerieposten.) Durch eifriges Sammeln von Unterstützungsgeldern ist es im vergangenen Jahre dem hierortigen Wehrhauptmanne. Herrn Hans Jonke gelungen, die vollständige Ausrüstung der Fenerwehr-Mann-fchaft nnd die Errichtung eines feinem Zwecke vollkommen entsprechenden Spritzenhauses mit einer kostbaren, von der Firma Greisenegger & Schlenz in Fiume zum Geschenke gemachten Auf- schriftstafel „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr" zu bewirken. Am 13. d. M. ist in der Organisierung der Feuerwehr mit der Gründung eines Feuerwehr-Mustkfondes und der Konstituierung eines diesbezüglichen Ausschusses ein weiterer Schritt getan worden. Die Ausbildung der Musikkapelle wird Schneidermeister Johann Stalzer übernehmen — Infolge der beunruhigenden Gerüchte über Einbruchsfälle von Seite einer organisierten Diebs- und Räuberbande und infolge der durch die weite Entfernung vom Gendarmerieposten in Gottschee bedingten Notwendigkeit ist hierorts im vergangenen Herbste ein aus drei Mann bestehender Gendarmerieposten, welcher seinen Sitz vorläufig in einem Privathause hat, errichtet worden. Mit 1. Mai 1904 zieht derselbe in die als Gendarmeriekaserne zu renovierende „alte Schule" ein. Mnterwarmverg. (Ortsschulrat.) Bei der am 10. d. M. stattgefundenen Neuwahl des Ortsschulrates wurden gewählt: Peter-Hutter zum Obmann, Alois Erker zum Obrnam:=Stellvertreter, Johann Grill, August Schauer, Anton König. Wir geben unserer Freude darüber Ausdruck, daß nunmehr durchwegs schul- und lehrer-sreundliche Mitglieder im Ortsschulrate sitzen. Schmerzlich wird es empfunden, daß ein altes Mitglied, Johann Kraker, aus dem Ortsschulrate geschieden ist. "-^(Verschiedenes.) In unserer Gegend hat in der Weihnachtswoche der Rauhreif an den Obst- und Waldbäumen einen' großen Schaden angerichtet. Infolge des vorhergehenden Regens und stark darniederliegenden Nebels waren die Bäume mit einer fingerdicken Eiskruste überzogen; unter der Schnee- und Eislast ist eine Anzahl von Bäumen zusammengebrochen. Der Gesamtschaden, der in den fürstlichen Waldungen geradezu enorm ist, wird sich erst nach Eintritt des Tauwetters berechnen lassen. — Am 17. Jänner brannte in Oberwarmberg das Haus des Georg König, vulgo Jonkeisch, nieder. Dem wackeren Einschreiten der Nachbarn und Ortsbewohner war es zu verdanken, daß das Feuer keine weitere Ausdehnung annahm. Die Entstehungsursache war leidige Unvorsichtigkeit. Der Schaden ist durch eilte entsprechende Versicherung gedeckt. — Schwer heimgesucht wurde der fürstliche Forstheger Muchitsch zu Lackuern, dem am 19. Jänner l. I. seine Frau und sein Söhnlein durch den Tod entrissen wurden. Mutter und Kind lagen noch-auf der Totenbahre, als dem schwergeprüften Manne am 21. Jänner wieder der unerbittliche Sensenmann seine Mutter dahinraffte. Den schwergeprüften Mann mögen die Worte trösten: „Was Gott auf deine Schulter legt, mit Gott auch leicht die Schulter trägt!" giefmtaf. (Die Hand der Mutter.) Ein Waisenkind, ein armes Kind, es fehlt ihm die Hand der Mutter, die, über dasselbe ausgestreckt, ein Zeichen des Schutzes und Segens ist. — Solche Arme sind wir katholische Christen nicht, fehlt uns auch die Hand der irdischen Mutter, die himmlische hat die ihrige über uns ausgestreckt. Tiefental, obwohl mitten im Walde versteckt, dürfte doch allen Gottscheern als beliebter Wallfahrtsort der Mutter Gottes bekannt sein, kommen sie doch dieselbe namentlich am 5. August alle Hahre scharenweise besuchen; es mochten wohl schon so manche ihre schützende und segnende Hand gefühlt haben, wie es den AAntalern selber im vergangenen Herbste ergangen ist. Das Dorf selbst liegt in einer ausgezeichneten Obstgegend; von rauhen Winden geschützt, gedeiht hier auch das edelste Obst; leider kümmern sich die Einwohner selber viel zu wenig um diesen vergrabenen Schatz So war auch der vergangene Herbst ein sehr gutes Obstjahr.' Das Obst wurde frisch genossen, verkauft, Zwetschken zu Schnaps gebrannt, natürlich auch in großer Menge gedörrt. In einer Herbstnacht ging ein solcher Dörrofen in Flammen auf, zu einer Stunde wo alles in tiefstem Schlafe lag. Als der Besitzer erwachte, sah er die Fenster seiner Wohnung taghell beleuchtet. Kaum zwei Schritte von der Brandstätte steht eine Harpfe, die nicht leer war, noch weitere zwei Schritte seine Stallungen mit Streu weit in den Garten hinein ausgestreut. Nur ein leiser Luftzug, der einen Funken zuruckgeworfen hätte, die Stallungen hätten Feuer gefangen, und das ganze Dorf, dessen Häuser so eng bei einander stehen und meist mit Stroh gedeckt sind, wäre samt der altehrwürdigen Kirche der Mutter Gottes ein Raub der Flammen geworden. — Aber der Wind ging beständig gegen Wald und Äcker, daß bloß der Dörrofen m Feuer aufgegangen. — War da nicht eine schützende Mutterhand im Spiele? Ein moderner Ungläubiger würde über obige Worte vielleicht mitleidig lächeln, es war Zufall — wir gläubige Ehnsten^ die wir vielfach aus unserem Leben unsere gute Mutter kennen, scheuen uns nicht zu bekennen: Es war die schützende Hand unserer himmlischen Mutter. Ml'ag. Bis zur endgültigen Besetzung der freien Lehrstelle wurde unserer Schule Fräulein Leopoldine Bukowitz, Lehrerin an der Volksschule in Nesseltal, aushilfsweise zugewiesen. — Herr Z°feT Samide, Lehrer und Schulleiter in Langenton, ist i/die dritte Gehaltsklasse vorgerückt. — Vor 14 Tagen sind fünf Männer aus Amerika hieher zurückgekehrt. In Kürze kommen wieder mehrere. Höergras. (Brand.) Am 11. Jänner nachts entstand im hiesigen Schulgebäude ein Brand, der die Dachung und Teile des Dachbodens ergriff und einen Schaden von mehr als 700 Kronen verursachte. Laitiach. Unser hochwürdigster Herr Fürstbischof Dr. Anton Bonaventura trat am 21. Jänner in Begleitung eines Diözesan-prresters seine Romreise an. Am 23. Jänner wurde er von Seiner Heiligkeit Papst Pius X. in Audienz empfangen. In der Nacht mtst den 31. Jänner ist er wohlbehalten wieder in seiner Diözese zurückgekehrt. -7- Am 25. Jänner war im Hofe des Hauses Nr 23 an der Unterkrainerstraße eine Kinderschar mit dem Versteckenspiel beschäftigt. Hiebei erkletterte das sechsjährige Bahnwächterstöchterchen Antoma Novak eine an die Mauer angelehnte Schottertruhe. Diese kippte um und traf das arme Kind so unglücklich am Kopse daß es einen Schädelbruch erlitt und sofort tot blieb. Ummarktl. (Kraftanlage.) Das Gefälle des St Anna-oder Mosenckbaches, welcher eine durchschnittliche Wassermenge von 2000 Sekundenlitern führt, wird nunmehr zur Herstellung einer großen elektrischen Kraftanlage — bisher die größte in Krain — für bte Firma Glanzmann & Gaßner ausgenützt. Diese große Anlctge, welche ihresgleichen ctuch in Kärnten unb Steiermark nicht ct bk Aufgabe, zunächst bie 400 PS. Dampsreserve ber Fabrik der Firma zu ersetzen und den Kraftüberschuß zum Betriebe der bereits durchgeführten und noch weiter vorzunehmenden Erweiterung der Fabrik zu liefern. Die neue Anlage ist unter ber bewährten Leitung des Herrn Bergdirektors S. Rieqer hergestellt worden. 1 ilttboffsmerf. (Franz Josef-Spital.) Im Jahre 1903 wurden im Krankenhause der Barmherzigen Brüder in Kandia 1626 Kranke verpflegt; die Zahl der Verpflegstage betrug 30.918. Das Spital besteht nunmehr zehn Jahre und es wurden während dieser Zeit im ganzen 10.255 Kranke mit 190.936 Vervflegs-tagen verpflegt. Idria. Unsere Bergstadt soll nun auch eine Bahnverbindung erhalten, ^zn Laibach fand vor kurzem eine Beratung über ein neuev Bahnprojekt statt, au welcher auch der Bürgermeister von Udine in Italien mit zwei dortigen Ingenieuren teilnahm. Es handelt sich um die Herstellung einer direkten Bahnverbindung von Udme-Cividale-St. Luzia-Idria mit Laibach, welche umsomehr Ausstcht auf Realisierung hätte, als das Projekt einer Bahn von Adria bereits in Angriff genommen worden ist. Aßking. Der hiesige Bahnstationsvorstand, Herr Franz Wieser, wurde nach Hieflau in Steiermark übersetzt. An dessen Stelle wurde Staatsbahnadjunkt Herr Johann Zupanc in Selztal zum Vorstande der Station Aßling ernannt. _ Domschake. (Ein furchtbares Verbrechen) wurde am Freitag nachmittags in unserem Jndustrieorte Domschale verübt Der dreißigjährige Sohn des Realitätenbesitzers Alois Cunder es dl tu T bk 91 m W sei ko D ei: se et. ei ■xS de ft st E L st tt ri T A £ i s S' Z g ( u '4 st Bi st ij Ü 9 4 d § 9 9 T i1 I I fl Ž 1 schoß mittels eines Revolvers auf seinen Vater und seine Stiefmutter. Das Motiv der entsetzlichen Tat war der Umstand, daß der Vater ihm den Besitz nicht übergeben wollte. Der unmenschliche Sohn ward nach der Tat flüchtig. Die Stiefmutter starb nach wenigen Stunden. Die Verletzung des greisen Vaters ist lebensgefährlich. Unterlag. Zum Ortsschuliuspektor unserer Volksschule wurde Herr Alois Ruppe, Gemeindevorsteher von Unterlag, wieder ernannt. (Smffittben. Die am 27. Dezember v. I. gestorbene Taglöhnerin Katharina Mantel hat vor ihrem Tode unserer Filialkirche zur heiligsten Dreifaltigkeit 20 K gespendet; Gott der Herr lohne es ihr. Wieg. In eine höhere Gehaltsklaffe vorgerückt sind von der Gottscheer Lehrerschaft Herr Jakob Ostermann," Oberlehrer in Rieg in die erste, Herr I. Kranland, Oberlehrer in Mosel, Herr Georg Erker, Lehrer in Unterlag und Herr I. Jaklitsch, Lehrer in Göttenitz in die zweite Gehaltsklasse. Nachrichten aus Amerika. (Überschwemmung.) Im westlichen Teile des Staates New Jork ist eine große Überschwemmung. Mehrere Brücken riß das Wasser mit sich. Der Verkehr mit der Eisenbahn ist eingestellt. Die Häuser am Ufer in Pittsburg stehen unter Wasser. Viele Fabriken mußten geschlossen werden. Man schätzt den Schaden auf eine Million Dollar. (Orkan.) Aus New Jork wird gemeldet, daß am 22. d. M. in der Stadt Maundsville ein heftiger Sturmwind viel Schaden angerichtet hat. 37 Personen sind tat, 306 Häuser eingestürzt. Auch sehr viel Vieh ging zugrunde. Amtsblatt. (Erledigte Stiftungen.) Bei der Feldzeugmeister Freiherr v. Wel-denschen Stiftung sind mehrere erledigte Plätze zu besetzen. Anspruch darauf haben jene, welche als Soldaten im italienischen Feldzuge 1848/49 oder 1848 vor Wien durch Verwundung erwerbsunfähig geworden sind. Diesbezügliche Gesuche müssen unmittelbar an das k. t Ergänzungs-Bezirks-Kornmando bis 15. Februar l. I. eingereicht werden. (Sterbefälle.) Pfarre Gottschee: Am 2. Jänner: Pauline Jonke, Sele Nr. 7, 5 Tage alt: am 4. Jänner: Reinfried Josef Wolf, Gottschee, 1 Monat alt; am 9. Jänner; Margaretha Lamperter, Lienfeld Nr. 13, 90 Jahre alt; am 18. Jänner: Maria Wolf, Lienfeld Nr. 12, 1 Jahr alt; am 23. Jänner: Magdalena Schober, Sele Nr. 29, 2 Jahre alt; am 24. Jänner: Maria Köstner, Mooswald Nr. 34, 57 Jahre alt; am 28. Jänner: Anton Gasperitfch, Schwarzenbach Nr. 3, 48 Jahre alt; am 30. Jänner: Joses Petsche, Hasenfeld Nr. 13, 61 Jahre alt. — Pfarre Altlag: Im Jänner: Karoline König, Altlag Nr. 87, 3 Monate alt; Katharina König, Altlag Nr. 32, 81 Jahre alt; am 17. Jänner: Antonia Samide, Hohenberg Nr. 11, 1 Tag. — Pfarre Tschermoschnitz: Im Jänner: Gertrud Kraker aus Neutabor, 57 Jahre alt; Agnes Schober aus Räuter, 73 Jahre alt. — Pfarre Unterwarmberg: Am 26. Jänner: Josef Schauer, Ober« warmberg Nr. 11, 24 Jahre alt. — Pfarre Nesseltal: Am 8. Jänner: Agnes Stalzer, Oberdeutschau Nr. 1, 72 Jahre alt. — Pfarre Mitterdorf: Am 31. Jänner: Dorothea Tscherne von Malgern, 40 Jahre alt. — Pfarre Mosel: Am 13. Jänner: Magdalena Lackner, Nieder« mösel Nr. 2, 64 Jahre alt; am 19 Dezember: Gertrud Montel, Reintal Nr. 45 62 Jahre alt. (Eheschließungen.) Pfarre Gottschee: Am 17. Jänner: Franz Kresse aus Pöllandl mit Maria König aus. Hohenberg; am 24. Jänner: Josef Lamperter aus Grafenfeld mit Maria Schleimer ans Lienfeld. — Pfarre Mitterdorf: Am 25. Jänner: Josef Perz mit Magdal. Kamme beide aus Malgern. — Pfarre Tschermoschnitz: Am 26. Jänner: Herr Lehrer Franz Erker mit Fräulein Lehrerin Gabriele Jereb; Herr Alois TekalciL, Gemischtwarenhändler, mit Fräulein Theresia Urch aus Möttling. Briefkasten. G. R. in Wien, I. El. 3. Recht herzlichen Dank für die freundliche Begrüßung; ein Probeblatt an H. I. G. in N. ist abgefendet worden. — Wir ersuchen unsere P. T. Abnehmer, den Gottscheer Boten zu reklamieren, falls er nicht rechtzeitig eintreffen sollte. Postreklamationen sind gebührenfrei. — Bei der großen Auflage des Gottscheer Boten ist bei der Expedition desselben ein Irrtum leicht möglich. Wir ersuchen deshalb um Nachsicht. Anzeigen. Gelegenheitskauf. Ein fast neuer Uniformmantel — paffend für Finanzwachleute oder Gendarmerie — sowie verschiedene Herrenkleider und Möbelstücke sind sehr billig zu verkaufen. Anzufragen in ZwiM'ern Nr. 38. Haus samt Wirtschaftsgebäuden, mit 29 Joch Grund, zwei schönen Gärten mit viel Obstbäumen, gute Acker und Wiesen, sehr schöner Wald mit viel Schwarz- und Lärchenholz, .eine viertel Stunde von der Kirche und der Schule entfernt, ist wegen Übersiedlung aus freier Hand sofort billig zu verkaufen. Nähere Auskunft beim Eigentümer Josef Kandler, Köen Wr. 4. Post Rieg. ~ 4 (3—1) Jur Aeachtung! Jeden Käufer einer Nähmaschine warnen wir bei Ankauf einer solchen vor den vielen billigen, ganz untergeordneten Fabrikaten, die heute auf dem Markte erscheinen. Wer Freude an einer Nähmaschine haben will, wende I Üch an 5 (ll—l) lob. lax & Sohn in Laibach. Kaörik in Linz gegründet 1867, bisheriger Matz 125000 Stück. Zn Schalkendorf Mr. 7 sind Ungefähr 2—2 (2) 100 Zentner schönes Ackerheu zu verkaufen. Zentner 1 fl. 30 kr. Anzufragen bei Hearg Mihelin Gottschee. 00000 Gegründet im Jatzre 1832. . 00000 Pie anerkannt Sesten »? Ölfarben zerrieben mit Maschinen neuester Konstruktion, übertreffen jede Konkurrenz in ihrer Feinheit, die es ermöglicht, mit einer kleinen Menge große Flächen zu überziehen, versendet zu niedrigen Preisen Adolf Kanptmann in Laiöach GIfarbenfabrik, Firnis, Lack und Glaserkitt. Elektrischer Wetriel». . g (6—i) 00000 Illustrierte Wreiskiste gratis. 00000 Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Josef Pavlicek. — Herausgeber Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.