Khristleitung: iu«gass« Nr. 5 tfMncn'iitx« Ho»«). HJtjU: UgUA (mit Mw to ecs»> » ffctrr-M >n 11—1* I(i »am. Sra BfTDrn m»l .lbni, aamnlt!« Ei»-|rn niit ücrMftitUat. Illlltltaigtl I U 8'W SJilt 4tut «stt SiiRtUnng tat HiUlt! v!»»»Illi> .... II: —"56 Htattrijütctg . . . L 1*50 {«fttigtia ....#. »■— »amlilitli) ; . . S. «•— HUi'* niSS'Ji st<» Mi K^»g»a«dühi«» m» sie DbLicfin fktMBi)aag»-«»tii»UT tu 8« ,»r Ar. Hi. Killt, Donnerstag, 11. chctoöer 1900. 25. Zayrgang. Zwan der — „Htegante." i Sa» Ungeahnte wird Ereignis! Dr. Iwan Sfn frenetisches Gelächter muss den ganzen stqirk durchdröhnen, wenn die „Südsteirifche" « der »denkbarst (!) paffendst-n Persönlichkeit', t« .wirklich auch gewählt werden wird', schreibt: Lr. Ivan D»c k o ist eine elegante Er» jjuiung, von ausgesucht feinen Um-lug I f o t m t n und eine« bewunderungS-, itiigm, ruhig erwägenden Charakter» jlwUS stürmische, leidenschaftliche Ltse» ist ihm fremd. AIS solchen wird (!) vj ihn bald (!) allgemein liebgewinnen. Aber ich «ehr. Dr. D.iko genießt (»iv!) den Ruf taii auigezeichneten und in allen feinen iltrne h m u n g e n glücklichen (!) Juristen. Sin Commentar zu dieser Verhöhnung deS fcfcflo ist wohl überflüssig. Oder sollen wir Bi io eine kritische Beleuchtung der „zaubergewat. Erscheinung" und Heldengestalt Dr. DeckoS »? Sollen wirdaran erinnern, wie der Mann n kll.UmgangSformen" und dem „leidenschafts-!»a Leitn' beim Tjchechenfeste im Narodni Dom l Per Z)ieö. Novelette von Jakob Oedoen. k« alle Franz Abraham trippelte langsam [fcksft entlang. Plötzlich aber vertrat ihm die lRariha Iorlai den We^. die den Alten von lch»en Veranda her erblickt hatte. Mo — Sie bleiben noch immer bei Ihrer VW Hh führe gar keine Klage, mein Kind, ich ! m mein Geld haben.' .Und warum verdächtigen Sie just meinen .Sticht ich habt ihn im Verdacht, sondern der lkchihos.' s was Sie nicht sagen! Sitzt mein Mann ch l»is Ihre Beschuldigung hin im Kerker?" Dam» suhr sie im Tone tieffter Ueberzeugung fort: I .Und doch möcht' ich daraus schwören, dass iin'chMg ist.' ig sein! Ich weiß nur, dass ich den Kauf-jsrt meinen Ochsen in Makfalva noch in der |tafr gehabt hab': das könnte mein Bruder auch Wgen. wenn ihn der liebe Gott nicht so uner-takt abgerufen hätte." Dabei wies er aus das Dkchdarhau». »Wir haben in der Garküche zu-l» getrunken und auch er hat daS getupfte j|ti4lrin gesehen, in welche« mein Geld eingewickelt." ($u und dann?" Tann hab' ich mich zu Fuß auf den Heimweg cht und bei dem Gegescher PasS hat mich dein eingeholt und aus seinen Wagen genommen» hat mich der Schlaf übermannt und wie ich mit dem Revolver gedroht hat? Auch die juristischen Erfolge Dr. DeckoS sind zu bekannt, als das« wir die Berechtigung deS Ausdruckes »zguba* einer Erörterung unterziehen könnten. An der „Sü&stwifchi»" Hymne auf Dr. Decko ist bemerkenswert, dass sie es ängstlich vermeidet, die Candidatur als eine flovenifch-nationale zu be-zeichnen. Sie faselt wohl von einem »Entgegen-kommen von Seite der slovenischen Partei gegen-über den übrigen Interessenten", sie meint „dass die Deutschen daS Mandat wenigstens einmal schon auS Klugheit den Slovenen überlassen sollten". Ebenso srech, wie albern! AIS die Bewilligung deS SokolsesteS auf natürlichem Wege nicht zu erlangen war, da versuchte «S die windische Presse mit einer Anbiederung an die deutsche Geschäftswelt. „Wenn Ihr unS daS Sokolfest bewilligt." so schrieben sie, „dann sei aller Groll gegen die deutschen Kaufleute und Gewerbetreibenden vergessen und wir werden in himmlischem Frieden leben." Man ist von deuticher Seite über diese alberne und verlogene Anbiederung selbstverständlich zur Tagesordnung übergegangen, weil man sich in einen politischen Bettelhandel überhaupt nicht einläsSt und weil ins-besondere bislang noch kein Ereignis im Stande war, der windischen BerhetzungSpolitik Einhalt zu gebieten. Auch jetzt wieder glauben die windischen Hetzer daS Mandat, daS in ehrlichem offenen Wahl-kämpfe dank der deutschen Mehrheit der Wähler-schast der deutschen Partei erhalten blieb, zu er« betteln, nachdem sie selbst keine Hoffnung hegen, eS im ehrlichen Kampfe zu erobern. Wenn die flo-venischen Politiker glaubt», dass das Cillier Mandat von RechtSwegtn den Slovenen gehört, wozu brauchen sie dann die „Klugheit" ihrer Gegner, wozu benöthigen sie dann die »Wahlentha ltu ng" der deutschen Handels- und Gewerbetreibenden? Glauben etwa die slovenischen Politiker, dass die erwacht bin, war das Geld beim Teufel. Mehr weiß ich nicht. TaS Uebrige soll der Gerichtshof herausfinden. „Wollte Gott! Denn mein Mann hat das Geld nicht berührt, da« weiß ich." „Wo ist also da« Geld hingekommen? „Jemand hat eS Ihnen aus der Tasche gestohlen. Gott möge dem elenden Diebe selbst auf der anderen Welt die ewige Ruhe nicht schenken." „Ja, ja, daS sag' ich auch", brummte der weißhaarige Franz Abraham und trippelte weiter die Gosse entlang. Während dies Gespräch vor dem HauSthor geführt wurde, breitete im Nachbargarten die alte NachbarSwitwe ein paar rothgewürfelte Kiffen auf dem Rasen aus. Gestern hatten sie ihr den ein« zigen Sohn begraben und sein Bettzeug war's, da« sie nun lüftete. „Trösten Sie sich, Frau Nachbarin", wandte sich Martha Jorlai an die tiefgebeugte Mutter, „wir haben halt alle unser Kreuz zu tragen." „Mir hat Gott schwere« auserlegt, mein Kind." „Und mir vielleicht nicht? Freilich hat Ihnen Gott plötzlich den einzigen Sohn genommen, aber er ist wenigsten« eine« natürlichen, schönen Tode« gestorben und bat ein ehrliche« Andenken hinter» lassen. Aber wa« sollen wir machen, ich und meine Kinder, wenn man meinen armen Mann de« Dieb» stahl« beschuldigt und unschuldig in den Kerker ge-worsen hat?" „Aber Ihr Mann kann doch nach Haufe kom-men, mein Sohn aber nicht mehr." deutschen Geschäftsleute so dumm sind, zu glauben, das» die Slovenen nach „wenigstens theilweiser (deutscher) Wahlemhaltung" sosort den „Frieden auf volkswirtschaftlichem Gebiete" herstellen, mit der Boykottierung deutscher Geschäftsleute aushören und die nationalen slovenischen GeschästSconcurrenzen kurzweg verschwinden lassen werden? Der politische Kampf kennt keine Geschenke und keine Bettelei und gerade die slovenische Partei hat dort, wo sie dank einer unrichtigen GesetzeSauSlegung über eine schwache Mehrheit verfügt, in der Cillier B e» zirkSvertretung, von einer billigen und ge» rechien Anerkennung der deutschen Minderheit nie etwaS wissen wollen. Es ist aber auch dieser deutschen Minderheit nie eingefallen, ihre Rechte anders geltend zu machen, als wk eben alS Rechte. Den wirtschaftlichen Kampf werden die deutschen Geschäfts-leute, ohne Rücksicht auf politische Strömungen, auf Grund ihrer Leistungsfähigkeit auskämpfen, geradeso wie die deutsche Stadtbevölkerung auch fernerhin dem leistungsfähigen slovenischen Landwirte seine Er» zeugniffe abkaufen wird. Wenn die windische Presse im kommenden Wahlkampse dem deutschen Geschäftsmann die dankbarst abgelehnte Rolle de« „dummen Kerls" zugedacht hat, so thut sie die« in ver-doppeltem Maße bei der Beamtenschaft. Die „Südsteirische" schreibt wörtlich: „Außerdem er« schien noch bei jeder Wahl eine große Zahl von Beamten, die e» überS Herz brachten, das Volt für da« sie eigentlich da sind und von dem sie leben, nun diesem Volte die Vertre-tung im ReichSrathe entreißen zu helfen." Die gesammte Beamtenschaft de« Wahlbezirkes muss diese Infamie mit Entrüstung zurückweisen. Ja die Beamtenschaft ist sür da« Volk „da" — in ihrem beruflichen, amtlichen Wirken; aber für Und sich die Augen mit dem Schürzenzipfel trocknend, fuhr sie fort: „Ich hab' auch gar keine Lust gehabt, zum Jahrmarkte zu fahren. Wie wenn ich gespürt hätte, das« ihm etwa« geschieht. Aber mein Sandor hat große Lust gehabt und so sind wir doch gesahren. Und dann ist er mir plötzlich krank geworden und gestern hab' ich ihn begraben — meinen Einzigen!" Dann wandle sie sich wortlos um und gieng in da« verödete Haus zurück. Auf die Ofenbank gekauert, weinte sie still vor sich hin. Von draußen klang zuweilen die Stimme der Nachbarin an ihr Ohr, die, vor dem Hausthor stehend, jedem Vor-übergehenden ihr Leid klagte und dem wirklichen Thäter, uni deffentwillen ihr Mann unschuldig lei» den muss — die allerschauerlichsten Verwünschungen auSstieß. Die trauernde Mutter hörte schluchzend die unaufhörlich sich wiederholenden Flüche und seufzte tief auf. „Ach, du lieber Gott, warum stirbt nicht lieber so ein Schurke, anstatt meine« braven, guten schmuckeu Jungen." Dann erhob sie sich, öffnete die große uralte Truhe und begann die Kleider ihre« SohneS auS» zuräumen, Stück für Stück. Jedes faltete sie aus-einander, streichelte eS liebkosend und legte eS wieder forgfältig auf feinen Platz zurück, indes» ihr die hellen Thränen über die runzligen Wangen tropften und ihr Herz fast brechen wollte vor bit-terem Weh. „Mein Sohn! Mein Sandorl" AIS sie die Joppe mit den grünen Aufschlägen in die Hand nahm, die er beim Jahrmarkt ge- 2 1900 da« ganze Volk unv nicht nur für Ein Volk, am allerwenigsten für da« von Decko und Sernec und deren geistlichen Helfer«helfern verhetzte Volk. In ihrem außeramtlichen Wirten aber muss der Be« amtenschaft jene staatsbürgerliche Freiheit erhalten bleiben, welche ihr die Bethätigung der Gesinnung gestattet. Oder sind unsere Staatsbeamten Staats-bürg« niederer Ordnung, oder sind sie Mame-luken der windischen Hetzpolitik? Leben etwa die österreichischen Staatsbeamten vom slovenischen Volke, welche» kaum ein Zehntel der deutschen Steuerleistting trägt? Und eine Infamie sonder-gleichen ist «S. wenn die „Südsteirifche" den Be-amten »anS Herz legt, sie mögen nicht im Sinne K. H. Wolfs aus purem Muthwillen dem preußischen einköpfigen Aar die Brücke bis zur Adria bauen helfen." Diese Büberei war freilich nirgend« besser angebrach», als bei der Slimmenwerbung für einen Mann, der seinem Heim den Namen de« russischen Kaiser-schlosst» Livadia gegeben hat. Mit wir schon letzthin ausgeführt habt», ist die slooenische Wahltactik dadurch charakterisiert, das« »die Slovenen die Candidatur eines Beamten dermaltn, wo die Regierung die Slovenen förm-lich knechiet, auf das Entschiedenste perhorreScieren." Die slovenischen Beamten, welche dem Candidaten der slovenischen Partei ihre Stimme geben werden, werden also auch dagegen demonstrieren, dass „die Regierung die Slovenen knechtet" — wir werden ihnen dies ebensowenig verargen, wie ihre offen-kundige Zustimmung zu eine« Wahlprogramme, in welchem „die äußerste Obstruciion zum Prin-cipe erhoben" ist. Wir verlangen aber, das« die Gesinnung der deutschen Beamten wie die aller anderen Staatsbürger geachtet und nicht beschimpft und verdächtigt wird. Für den Candidaten Dr. Decko werden also in« Feld geführt: Die Bewunderung seiner körper-lichen und geistigen Schönheit, der Appell an eine Charakterlosigkeit deutscher Geschäftsleute, sowie die Herabminderung und Verdächtigung der deutschen Staatsbeamten. Diesen drei Argumenten der Lächer« lichkeit wird noch ein vierte» zugesellt, von dem wir nur zu dem Zwecke der Erheiterung Notiz nehmen: Die „Damen de» windischen Salon»" sollen, wenn alle Stricke reißen, siegbringende Wahlamazonen werden! Die „Südsteirifche" schreibt nämlich: ,4. Ein Factor ist bisher in unserem politischen Leben zu wenig hervorge« treten, ich meine das zart« Geschlecht. Wie tragen und in welcher der schlanke, schöne Buriche manche» Mädchenherz höher schlagen gemacht, sitl ihr auS der inneren Brusttasche ganz unerwarteter Weise ein Päckchen in den Schoß. .WaS ist denn da«?" Sie öffnete es und schrie mit bleichen Lippen laut aus: „Du mein Herr Gott fei mir gnädig!" DaS Päckchen enthielt ein getupfte» Tüchlein und darin die nämliche Summe, die der alte Franz Abraham für feinen Ochsen bekommen hatte. Ihr Athem stockt», einen Augenblick lang ward e» ihr schwarz vor den Augen. Ihr war'S, als stürze das Dach über ihrem Kopfe zusammen. Für den Augenblick meinte sie zu träumen. Oder war vielleicht daS HauS verhext? Denn das ist un-möglich — ganz unmöglich. „O, mein Gott, mein Gott!* Aber vergebens war all' ihr Jammer, daS Geld lag ihr im Schoß, zwei Hunderter und drei Zehner, ganz wie'» der alte Franz Abraham den GenSdarmen angegeben. Mit scheuer Hast band sie eS wieder in daS Tüchlein und barg eS in dem Busen und wollte hinaus ins Freie, denn sie meinte ersticken zu müssen. Ader die Glieder versagten ihr den Dienst, kraftlos sank sie in den Seffel zurück und blieb regungslos mit gerungenen Händen sitzen. Ihr theurer, einziger Sohn ein Dieb, ein ge-meiner Verbrecher! Wohl war er ein etwa« leicht-lebiger Bursche, der lieber in die Schänke als in die Kirche gieng, aber jeder hatte ihn al« ehrlichen guten Menschen gekannt, der keiner Fliege etwa» zu muthig haben doch an der Seite der Boerenhelden in jüngster Zeit ihre Frauen und Töchter gestritten! Wäre den Boeren der Sieg befchieden gewesen, wäre die» nicht zum mindesten da» Verdienst det Frauen gewesen! Oder ein nähere» Beispiel! Man gehe zu einer Wahl nach Wien. Wa» für groß-artige Dienste leisten da die Frauen der guten Sache. Elegante Damen fuchen da da» ärmste Schusterlein in deffen Werkstatt aus und expedieren (!) e» flink per Fiaker zu« Wahllokale; die Wahllokale selbst sind mit einem Kranze schmucker Damen umstellt (!), die galant den Männern, den Wählern die weißen Nelken in die Knopflöcher stecken I — Wäre eS da wirklich von unS Vcr-messenhell, zu hoffen, das» sich die Damenwelt auch bei un» der Reich»rath»wahl an« nehmen werde. — Wenn dann nach glücklich beendeter Wahl in den Grenzen strengsten A n st a n d e» de» S i e g e»f e st (!!!) wird (sie!) gefeiert werden, wem klingen nicht schon jetzt in den Ohren begeisterte Trinksprüche auf unsere neuesten liebenswürdigen Verbündeten!" Der begeisterte Jüngling, der schon heute vom damensrohen SiegeSsest schwärm», verräth unS nicht, in welcher Weise die slooenische „Damen-welt" Herr Dr. Decko zum Siege verhelfen wird. DaS Benehmen der spuckenden und geifernden Damen am Cillier Narodni dom am Tage deS Tschechinrummels gibt allerdings einen recht appe-tittlichen Vorgeschmack von den Heldenthaten der windischen Wahlamazonen — trotz der imponierenden Versicherung de» „strengsten Anstand«»«. Die „Südsteirifche" meint schließlich: „Dr. Decko .... Abgeordneter der Stadt Cilli, ein Factum, über da» ganz Oesterreich erstaunen wird." (!!) Wenn der Herr von Livadia auf Grund jener Argumente gewählt werden könnte, welche die »Südsteirifche-für seine Candidatur in» Treffen sührt, dann müs»te er wohl selbst am meisten darüber staunen. Iwan der „Elegante" wird aber hoffentlich vor diesem Schrecken bewahrt bleiben. An die deutschen Wähler Steiernwrlis. Dem im Jahre 1837 gewählten Abge-ordnetenhaufe ist durch das Auflösungspatent vom 7. September ein vorzeitige» Ende be- Leide that. Und er, er sollte das gethan haben? Nein, nein unmöglich! Aber wie lam das Geld in seine Tasche? Schrecklich, zum Wahnsinnigwerden! Sollte der Alte eS verloren haben und war Sandor der Finder? Wa« hatte die Unglückliche zu diesem Ent» schlusse getrieben? Sie zermartert« sich da« Hirn, um eine an-nehmbare Erklärung zu finden. Vergebens. Ihr Sohn musste der Thäter gewesen sein. Wer weiß, vielleicht der ungewohnte Trunk, die Gelegenheit. Er hatte in der Garküche neben dem Alten gesessen und daS gelbgetupste Päckchen schaute gar ver« führerifch aus der Brusttasche deS WammseS hervor. Damals mochte die Versuchung an ihn herange-treten sein. Cr konnte die That leicht begehen, denn der Alte war total betrunken und konnte kaum die Zunge regen. Herzbrechendes Schluchzen schüttelte den ma-geren Körper der Alten und vorwurfsvoll jam> merle sie: „O, Sandor, Sandor. wie hast du dich so weit vergessen können." Von draußen tönte noch immer die Stimme der Nachbarin herein, die abermals Jemandem ihr Leid klagte und dem Missethäter fluchte, der all' diesen Kummer über sie gebracht. „Mein Hrrr und Go»! All' diefe Flüche fallen auf da« Grab meine« unglücklichen Kindes." Nein, das darf nicht so bleiben. Der Un-schuldige darf nicht länger leiden. Und ihren Sohn soll niemand mehr im Grabe verfluchen. Denn, reitet worden; binnen wenigen Monaten werde» die Wähler neuerdings an die Urne beruf» werden und damit in der Lage fein, eina entscheidenden Einfluss auf den weiteren Ganz der politischen Entwicklung zu üben. DaS unglückselige slavisch-clericale Rezie-rungsfystem, das sich vom Ministerium Tcasie bis auf die Gegenwart vererbte, hat eS daha gebracht, dass alle parlamentarische Thätigkeit in Oesterreich gelähmt wurde. Die Berfaffiuij besteht fast nur mehr auf dem Papiere; der fortgesetzte Missbrauch des § 14 des Elaatt-grundgesetzeS bereitet auf den unverhüllten A« solutiSmuS vor. Getreu diesem System:, war der unfi» higste der Minister, der polnische Graf Bader, berufen, bei der Erneuerung des Ausgleicht mit Ungarn die österreichischen Wirren auf da« Aeußerste zu steigern. Der polnischen Geschäfts-Politiker und der volkSverrätherifcheu Clericala war er sicher, und um die tschechischen Stimme» sür den, unsere Wohlfahrt preisgebenden Äst« gleich zu kaufen, erließ er die Sprachenverord« nungen. Den Deutschen wurde die schwerste wirtschaftliche Schädigung und die empfind-lichste nationale Demüthigung zugedacht. Dagegen den unbeugsamsten Widerstand zu leisten, hat die Deutsche Bolkspartei als Ehrenpflicht itsd als Gebot der Selbsterhaltung betrachtet. Die mächtig aufgerüttelte nationale Volksbewegung in ganz Deutschösterreich stählte den Wida-stand unserer Abgeordneten, bis sie im Zusammenwirken mit anderen deutschen Partei« die bedingungslose Aushebung der Sprachen»«' ordnnngcn erzwungen hatten. Die Obstruction der Tschechen aber gilt nunmehr nicht einem ihnen angeblich zuge-fügten Unrechte, sie wollen das böhmisch Staatsrecht, die Zertrümmerung der Verfassung, die Zerreißung des Staates. Es gibt nur eine Lösung: Vollständiger Bruch mit dem slavisch-clericalen Systeme, da» den Staat in die Gefahr des Zerfalles qcstüxjt hat! Kein Pactieren mit dem Slaventhum und wenn er auch gefünv'.gt, >o war er ja doch ihr »md, ihr einziges, geliebtes Kind. DaS Geld mus« dem rechtmäßige» Besitzer zurückgegeben werden. Aber wie? Sollte fit d-e Schande de« eigenen SohneS eingestehen? Soll sie ihn im Dorfe al« Dieb brandmarken, damit ko«-wende Geschlechter seinen theuren Name» mit Ler-achiung nennen? Nein, sie kann nicht zum $«> rathet werden an ihrem eigenen Kinde. Wa« thun? Rathlo« zermarterte sie sich Ix, Kops, um einen Au«weg zu finde», und in ihrer Verzweiflung jammerte sie so laut, das« die L«» übergehenden stehen blieben und lauschten. „Die Arme! Sie beweint i^ren einzigen Loh»", seufzte manche mitleivige Seele. „So ein braver, hübscher Junge. Schade! Schade!" Der armen Mutler drin im einsame» Häutche» aber war's, al« hätte sie den Sohn »um zweite»-male verloren. Die Schande! Die Schande! Bald klagte sie ihn streng de« Verbrechen« a» uad ver-urtheilte ihn erbarmung«lo«. Tann wieder fand sie tausend Entschuldigungen für fein Thu». „Nein, nein, er war nicht bei Sinnne». Sei» arme« Gehirn mus« krank gewesen sei», dar»» tit er auch so plöglich gestorben!" Dieser traurige Gedanke schien ihr etwa» Trost zu gewähren, aber bald tauchten die peinigende» Qualen wieder auf. Wa« thun? Wie den llajhil-digen befreien, sür dessen Leiden Gott ihre» sah» zur Rechenschaft ziehen wird. Sie mus« den Fluch vom Grabe ihre« Kinde» wenden, und sein Andenken vor dem schatte» jez« lichen Verdachte« bewahren. 1900 fern unersättlichen Forderungen! Der Staat «iss auf seine natürliche und geschichtliche Ißwndlage gestellt und der deutschen Spricht fe Stellung als Staatssprache zuerkannt krttn! Aber auch der schmählichen politische» Khängigkeit von Ungarn und unserer Wirt-Wichen Tributpflicht sei unbedingt, und wäre i selbst durch Lösung de« dualistischen Verhält-ifa, ein Ende bereitet. Das ist der Wille lc deutsch gesinnten Wählerschaft. Nicht durch die Schuld unserer parlamen» Äschen Vertreter sind die wirtschaftlichen Interessen des Volkes unberücksichtigt geblieben, las Elend und die Rückständigkeit haben die Kzierungen zu verantworten, die, lange bevor i eine Obstruction gab, in einer Reihe von jiken den wichtigsten wirtschaftlichen Förde-np weder Verständnis noch guten Willen «lxzenbrachten. In den letzten Jahren aber fas jene Regierungen die Verantwortung, durch fco Schuld und Schwäche jedem ehrenhaften Kitschen die nationale Nothwehr zur obersten ßslichl gemacht wurde, und die sich durch die itlaaentarische Obstruction nicht gehindert Ptn, die Bevölkerung durch Erhöhung drücken-fc Steuern (Zuckersteuer!) wirtschaftlich schwer f schädigen. Doppelt schwer lastet die politische Kstvirtschast ans den Alpenländern, die seit aus so vielen Gebieten der staatlichen ß:sorgc hinter anderen Theile des Reiches pLtkzcsetzt wurden. Die Abgeordneten, die die latsch gesinnte Wählerschaft nun zn wählen «erden, der wirtschaftlichen und social» chronischen Forderungen der Teutschen Volks« Ktei eingedenk, die fortschreitende Nothlage in «ieitenden Stände mit allem Nachdrucke H»yscn, sobald nur immer die allgemein:« sttitischm Verhältnisse eS ermöglichen. Aber die Deutsche» in Oesterreich sind in cum Kertheidigungszustande. So lange der laiffy Feind vor den Mauent steht, so lange w raus unterm Hochdrucke eines deutfchfeind-Wen Regierungssystems befinde», so lange wir Tat Held brannte ihren Busen wie glühende Ink. Sie wollte e« lo4 werden um jeden Preis. Ein soll der Dieb sein. Denn jemand musste lljtix, damit kein Fluch eines Unschuldigen die «i- Sute ihre« Kinde« störe und so nahm die Simdiebf die Schuld aus sich. Sie von Furien gejagt stürzte sie hinaus durch to Ldstgarten in» Freie und hastet« entlang an ta litten, der Mühle zu. Aus dem Wege mur-Kitt sie leise: ja. so wird'S gehen. ES gibt kein an-te« MM.» L« Rande de« Dorfe« blieb sie vor dem tef» de« alten Franz Abraham stehen, dessen httlfad unter den Bäumen aus dem Rasen spielte, rat tief da« Kind an den Zaun. ,Srzsi! Ist Großpapa zu Hause?' La." €i< nah« rasch da« Päckchen auS dem Busen. »Da, nimm da« und trag'S deinem Großvater mtin, aber verlier S ja nicht.' | ,3 wo dennl" .Und sag' dem Großpapa, ich hab'S gethan, >m^t aus dem Markte; aber ich hätt'S bereut, w» a — er soll verzeihen. Mich sieht er nimmer £it kleine hüpste fröhlich mit der Botschaft Ne alte Frau eilte aber mit fliegender Hast «5We zu. dort, wo der Gießbach am wildesten Ulm» und rauscht. .Keil, Hohn, e« ist gesühnt!" Und die Wellen schlagen plätschernd zusammen. UNS der Tücke und des VerratheS der clericalen Volksgenosse» — gleichviel, welche Parteibc-zeichnung sie führen — und der zum Theile volksfremden Einflüsse der großkapitalistischen Machthaber zn erwehren haben, gibt es nur eine Pflicht: unerbitterlicher Kampf auch mit den schärfsten Waffen und bis zuin Aeußersten! In diesem Sinne mögen die treuen deutschen Wähler Steiermarks ihr Stiinmrecht üben! Ihre Abgeordneten werden an der Willens-äußerung des Volkes einen Rückhalt besitzen, der sie gegen alle Anfechtungen gefeit macht. Die großen Ziele, die Zukunft des deutschen Volksstammes im Auge und an der Zusammen-geHörigkeit aller seiner Theile festhaltend, werden die Vertreter DeutfchsteiermarkS ihre regste Fürsorge dem engeren Heimatlande widmen und gegen alle Bestrebungen, die auf die all-mähliche Zerreißung des Landes und die Unter-grabung des DeutfchthumS in Untersteiermark gerichtet sind, die entschiedenste Abwehr üben. Kein Fuß breit deutschen Bodens, kein Titelchen deutschen Rechtes darf preisgegeben werden: das sei die Losung der Wahltage! Die Leitung der Deutschen VolkSpartei in Steiermark. Graz, am 8. October 1900. Ibg. Sr. pommer vor seinen Wühlern. Rohitsch, 8. October. Dr. I. Pommer. der bisherige Abgeordnete, erschien am 6. October in unserem Markte, um in einer Wählerversammlung seinen Rechenschaftsbericht zu erstatten. Diese Ver-sammlung fand im Gasthofe „Zur Post' statt, war sehr zahlreich besucht und nahm einen allseits befriedigenden Verlaus. Nachdem Herr Bürgermeister Carl Ferschnig alle Anwesenden und namentlich den Herrn Abgeordneten freundlichst begrüßt hatte und Herr Dr. Franz Schuster zum Vorsitzenden der Ver-sammlung gewählt worden war, sprach der geehrte Herr Abgeordnete durch mehr als zwei Stunde» über die Verhältnisse und Vorgänge im Abgeordneten-hause, über seine persönliche Thätigkeit und die seines ParteiverbandeS. Er nahm sich die Mühe, den Zweck einzelner Anträge und ihre Bedeutung näher zu be-leuchten und erwarb sich durch seine klare» und eingehende» Darlegungen den vollsten Dank der den verschiedensten Ständen angehörende» Wähler. Am Schlüsse der Versammlung sprachen die Wähler dem Herrn Abgeordneten den besten Dank aus, und die einmüthige Abstimmung mag dem Herrn Abgeord-nete» ein Beweis sein, dass der aus den Wühler-kreisen heraus geäußerte Wunsch, Herr Dr. Josef Pommer möge wieder als Wahlwerber auftreten, ein aufrichtiger ist. Seine Erklärung, dem Rufe Folge leisten zu wollen, wurde mit allgemeinem Bei« falle ausgenommen. politische Kundschau. Zur Kohlentheuerung. Bei den in unserem Staate bestehenden RegierungSzuständen, steht wohl kaum zu erhoffen, das« hinsichtlich der Ausbeutung der Bevölkerung durch das Großcapital, eine Aende-rung zum Besseren eintreten werde. Unsere Regie-rung wird auch dann, wenn bei den bevorstehenden ReichSrathSwahlen unerschrockene radicale Männer in da« Abgeordnetenhaus gewählt werden, kaum gegen den Wucher auftrete» und wird aus parlamentarischem Weg« die Frage der VolkSbewuche-rung nicht gelöst werden. Nur ein Mittel gibt e«, welche« dem Wucher ein „Schach!' zurufen kann und die« ist die Selbsthilfe des Volkes. Wenn unsere Regierung gestattet, das« einige unersättliche VolkSauSdtuter den Preis der Kohle in unsinniger Weife erhöhten, so mus« e« auch gestattet sein, das» sich da« Volk mit dem Volte verbindet, das« sich da« kohlenfördernde Volk mit dem kohlenverbrauchen-den einigt und geeint vorgeht. Wenn bisher die Kohlenarbeiter bei der Arbeitseinstellung nur ihren Vortheil zu erreichen suchten, — höheren Arbeitslohn, — dabei aber außer Acht ließen, dass die WerkSbesitzer die Preise ins Ungeheuerliche erhöhen können, wie e« nach dem letzten Streik auch ge- 3 schehen ist, so mus« nunmehr ein anderer Vorgang eingeschlagen werden. Die Arbeiter sollen streiken, sie sollen eine» Lohn erhallen, bei dem sie bestehen können und darum müssen sie von den Kohlenver-brauchenden unterstützt werden. Die Kohlenarbeiter dürfen aber die Arbeit nur dann aufnehmen, wenn die Grubenbesitzer den Preis für die Kohle nicht unmäßig erhöhen und alle wucherischen Zwischen-dändler vom Weiterverkaufe ausschließen. Fall« sich die Grubenbesitzer zu diesem Geschäfte nicht ver-stellen, wäre der Staat zu zwingen, neue Gruben auszuschließen und die Kohle dem Volke als un-verletzbares Gemeingut zu sichern. Nicht nur bei der Kohle kann das Volk dem Wucher steuern, sondern überall aus allen Gebieten und mit dem Hand in Handgehen deS arbeitenden mit dem verbrauchen-den Volte, hört der Wucher auf und werden die Großcapitalisten bald einsehen, wie schwach und hilflos sie gegenüber dem selbsthelienden Volke sind. Z)ie patriotische« Klerikalen. Bekanntlich spielt sich die schwarze Garde stet« al« die Muster-pairioteopartei auf und glaubt mit idrer kaiser-ireuen und österreichischen Gesinnung alle anderen Parteien in den Schatten zu stellen. Das« eS mit dieser patriotische» Gesinnung der Clericalen recht windig aussieht, hat man erst jüngst au« dem Falle Stadler ersehen können. Die Clericalen sind eben nur solange Patrioten, solange e« nach ihre« Willen geht und der clericale Grundsatz: „Und der Kaiser absolut, wenn er unsern Willen thut" kam auch diesmal zur Geltung. Weil der Kaiser dem Erz-bischof Stadler etwa« mehr Zurückhaltung in der Politik empfahl und den politisierenden Kirchen-surften in die gebürenden Schranken zurücktrieb, ist die clericale Presse ganz au« dem Häuschen. Ja, das officirlle Organ der Katholiken, die „Katho-lifche Kirchenzeitung" wurde wegen Besprechung de« Falles Stadler beschlagnahmt und zwar wegen keine» geringeren Vergehens als der — Majestät«-beleidigung. Diese Beschlagnahme wurde vom Lande«-als Pressgerichte mit der Begründung-bestätigt, das« dieser Artikel in den incriminierten Stelle» daS kaiserliche Cabinetschreibe» der Kritik in einer Weise unterziehe, welche die Ehrfurcht gegen den Kaiser verletzt und zum Hasse und Verachtung wider die Person desselben, sowie wider die Staatsverwaltung aufzureizen sucht', wodurch der Thatbestand de« Verbrechens der MajestätSbeleidigung nach § 63 St.-G. und der Störung der öffentlichen Ruhe nach § 65 a St.-G. gegeben erscheint. — Ein solches Er-lenninis musste gegenüber einem officiellen Organe der Mufterpatrioie» gefällt werden! Verherrlichung des Königsmordes. Wie die »Ag.-Ztg." bericht«, wurde wegen Gutheißung de» KönigSmordeS wieder ein päpstlicher Priester verur-theilt. Don D. Buona, Pfarrer von Civitella di Perca-nestro (Umbrien), hat feine Pfarrkinder zum Gebet (!) für den „Märtyrer" BreSci aufgefordert, .durch dessen Hand der gerechte Gott einen großen Uebel-ihäter gezüchtigt habe." (!) Die Strafkammer von Camerino verurtheilte den Angeklagten zu sechs Mo-naien Gefängnis und 500 Lire Geldstrafe. Ein .Uebelthäter' ist der König von Italien in den Auge» der Papstanhänger, weil er den Kirchenstaat, diese glücklich beseitigte Pestbeule, in der mehr Un-zucht, Schamlosigkeit und Meuchelmord getrieben wurde, als in der ganzen übrigen Welt zusammen, nicht wiederherstellen will. Don Buona ist der neunte Rompriester, der wegen Verherrlichung BreSciS verurtheilt wurde. Bei unS in Oesterreich sind sie bekanntlich „die Patrioten.' Aber auch nur, solange man sie politisch schalten und wallen lässt. Wie man ihnen das Politiktreiben verbietet, werden sie ungeberdig, siehe die jüngste Affaire Stadler, „Vaterland" und „Katholische Kirchen-zeitung". Aus Stadt und Land. Zum Beginne bet Kheatersaison. Das schmeichelhafte Urtheil der Laibacher Kritik über die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft des Herr» Theater-directorS Berthold Wolf ist keineswegs übertriebe». Am letzten SamStag begaben sich einige kunstverständige Mitglieder des Gemeinderathes nach Laibach und hatten bei der Aufführung des „Boecacio" Gelegenheit, der Leistungsfähigkeit der Laibacher Ge-sellschast daS denkbar beste Zeugnis auszustellen. Die Herren sind mit der angenehmen Ueberzeugung zurückgekehrt, dass unserer Stadt wohl überhaupt noch nie eine Theatergefellschaft befchieden war, die an Leistungsfähigkeit der diesjährigen gleichkäme. Was Wunder, wenn schon jetzt die Nachfrage nach stän-digen Sitze» begonnen hat und insbesondere der am Sonntag den 14. October stattfindenden Logen-Licitation mit lebhaftestem Interesse 4 entgegengesehen wird. Die Ausrufpreise der Logen stellen sich folgendermaßen: Parterre: Nr. I 2 S . 4 S 1 160.--180.— 130.— 140.— 160.— Nr. S 7 S 9 10 K 160.— 180.— 130.— 140.— 160.— I. Rang: Str. . 4 S 6 7 8 K 100.— 120.— 160.— 180.— 180.— Nr. 9 10 11 12 K 160.— 120.— 100.— 100.— Hheatervorjlellung zugunsten des Deutschen Studentenheims. Der AuSjchnsS des Cillier Deutschen Studentenheims fühlt sich anyenehm ver-pflichtet, an dieser Stelle auch noch öffentlich den geschätzten Kuustkrästen, sowie allen, die zum Ge-lmgen der Veranstaltung ihre Mitwirkung geliehen, nicht minder auch den zahlreichen Besuchern, durch deren Erscheinen «ne so namdaste Einnahme er-zielt wurde, den herzlichsten Dank auSzusprechen. H>ersonarverändcrnngcn beim Südvahn-Aetrievs Anlpectorat in Hraz. ES wird un« mitgetheilt, das« zum Beiried»-Ober!nspeclor an Stelle deS verstorbenen kais. Rathe» Wunderbaldinger Oberinspector kais. Rath Herr Ottokar Killer, Fach-reserem sür den ZugsörderungSdienst, zum Fach-referenten für den Verkehr»dienst der Inspektor Herr Carl Novoszad von der Eentrale ernannt wurde. Der Jnspecior Herr Wilhelm Schärtler wurde zur Dienstleistung bei der Eentrale einbe-rufen. > Z)ie freiwillige Kenerwehr in Küffer begieng Sonntag die Feier thre» 30jährigen Bestände», womit gleichzeitig der zweite diesjährige Bezirkstag de« Feuerwehr-Bezirkes Eilli abgehalten wurde. Der liebliche Markt Tüffer zeigte reichlichen Flaggen-schmuck. Der Besuch des Festes war ein überaus großer. Um 2 Uhr nachmittag» erfolgte der Ein-marsch in den Markt unter Aoramritt der Tüfserer Musikkapelle. Die Schul- sowie die Schauüdung, welche von der freiwilligen Feuerwehr Tüffer exact durchgeführt worden sind, muffen «n jeder Beziehung als sehr gelungene bezeichnet werde», inibesondcr» legte die Steigermannschaft von großer Schlag« fertigkeit Zeugnis ab; lobend mus« auch die rasche Schlauchemsaltung und Instandsetzung der Spritze hervorgehoben werden, wosür dem Hauptmann Herrn Paul Bast die volle Anerkennung ausgesprochen worden ist. Nach der Uebung fand im Gemeinde-rathisaale die Sitzung der Delegierten des Bezirke» unter Borsitz des Bezirk»obmanne» Herrn Anlon Eich berger statt. Al» Delegierte waren er-schienen: Franz D i r n b e r g e r. Joses K re l l (Eilli), Joses K u m p, Franz R e b e r n a k (Gonoditz), Franz Kleinschrodt, Josef Tramschegg (Hochenegg), Joses Dolinschegg, Marku» Schentjurz (Hcastnigg). Franz Jamschegg. Martin Su-pantschlisch (Laat), Ludwig Schescherko, Josef Gorischeg (MontpreiS). Malthäu» Pirto-scheg, Aloi» Gusej (Neuhaus), Paul Mal. Johann Ritoschek (Schönstein), Anton Hermann. Michael WuSdaritsch (Tüss-r), Anton Tischler, HanS H o f b a u e r (Weitenstein), Bin-cenz Priboschitz, Franz F erd er (Wöllan). Bürgermeister H. Weber begrüßte die Delegierten namen» de» Markte» in herzlichen Worten mit dem Wunsche, das» die zu fassenden Beschlüsse mit Er-folg gekrönt werden mögen. Als Ort zur Ad-Haltung de» nächsten Feuerwehr-BezirkSlage» wurde St. Georgen a. d. Südb. bestimmt. Auch wurde der Antrag angenommen, die Ausschließung deS Feuerwehroereine« Trifail auS dem steiermärki-schen LandeSfeuerwehrverbande in Durchführung zu bringen, weil sich derselbe de» slovenischen Eoui-mandoS bedient, wa» statutenwidrig ist, nachdem ausschließlich nur solche Bereute dem Verbände an-gehören dürfen, die deutsche» Eommando führen. Nach Erschöpfung der Tagesordnung und Be-sprechung interner Angelegenheiten wurde dem Vor« sitzenden Herrn Eichberger der Dank sür die umsichtige Leitung deS Bezirkstages ausgesprochen. Hieraus versammelte» sich die Vereine im Hotel Horiak zur Festkneipe, welche von Herrn Joses Krell geleitet wurde. Hiebei brachte die Tüfserer Musikkapelle eine Reihe hübscher Musikstücke zu Gehör, wosür sie mit lebhaftem Beisall belohnt wurde. Z>er dritte Sndvahneilzug steht wenigstens schon am Papiere. Zm October-Fahrplane finden wir unter 2 d und 1 b zwei Eilzüge, welche die Strecke ..Keutsche Macht- Wien—Trieft in der Zeit von 7 Uhr abends bis 7 Uhr 10 Min. früh, beziehungsweise die Strecke Triest —Wien in derLeit von 6 Uhr 35 Min. abends biS 6 Uhr 45 Min. früh zurücklegen. Die Station Steinbrück passieren diese Lüge um 2 Uhr 39 Min. nachts, beziehungsweise 10 Uhr 57 Min. nachts. In Cilli hält der Zug »ach dem Fahrplane nicht I Dieser geradezu unglaubliche Umstand zeigt, dass seitens der Bahnverwaltung mif die Bedeutung der Station Cilli kein Bedacht genommen wurde. Wenn man von der Wiener Localstrecke absieht, so muss man wohl sagen, dass die Stadt Cilli der hervor-ragendste Ort ist, an dem dieser neue Lug — vorübersährt! Unsere so volkreiche, in' jeder Beziehung mächtig aufblühende Stadt ist ja doch der Mittelpunkt eines der bevölkertsten und fruchtbarsten Thäler der Monarchie, der Mittelpunkt eines mit Bädern und Heilquellen reich durchsetzten Gebietes, welches alljährlich von Tausenden vornehmer Gäste, die aus weiter Ferne nach Untersteiermark kommen, aufgesucht werde». Die Zweigbahn Cilli—Wöllan —Unter-Drauburg führt übrigens in ein reiches Industriegebiet, welches auszerdcm als eine der Hopfenkammern des Reiches auf die reisende Handels-welt eine bedeutende Anziehungskraft auSübt. Alle diese Umstände lassen daS dringende Begehren der Bevölkerung Cillis, dass der dritte Eilzug hier halt«, als vollkommen gerechtfertigt erscheinen und legen der Südbahngesellschaft die unabweisliche Pflicht auf, diesem geradezu vitalen Interesse Rechnung zu tragen. Wie wir hören, wird der Cillier Gemeinderath zu dieser Frage demnächst Stellung nehmen. Wahlnachrichte». Die socialdemokratische Parte, hat sür den unterstetriichen Wahlbezirk der V. Curie den Arbeiterführer Michael Oobal auS Sagor al» Candidate>> aufgestellt. — Der Kampf zwischen Hridar und Tickar fängt an recht lebhaste Formen anzunehmen. Die Clericalen leisten an Heuchelei das liebliche. So schreibt „Slooenec" in seiner letzien SamZtagnummec: „Gegen den Willen der Geistlichkeit ist noch kein Candidal bei den steirischen Slovenen durchgedrungen und wird auch nie einer durchdringen". Und in derselben Spalte steht geschrieben: .Die Cillier Vertrauensmänner-Versammlung hat das letzte Wort den Wahlmännern überlassen, welche sicherlich die Verdienste deS gegenwärtigen Abgeordnete» Aickar zu schätzen wissen werden". Diese ..Schätzung" wird nach dem Obigen selbst-verständlich nur nach dem Dictate der Geistlichkeit erfolgen, welche die Wahlmännerwahlen in den, Landgemeinden ganz nach ihrem Geschmacke durch« führen wird. Die Aussichten Hridar» schwinden, zumal ihn „Slooenec" auch von der nationalen Seite zu fassen weiß. In der Laibacher Strumpf« Wirkerei soll der Geschäftsleiter ein Reichsdeutscher, der Reisende aber ein Jude sein. „Slooenec" sagt dazu nur: Svoji k svojim! — ohne Commentar. — Eine Versammlung slovenischer Vertrauensmänner in Marburg beschloss am Sonntag — wie dem „Grazer Tagblatt" gemeldet wird — die zu wählenden ReichSrathSabgeordneten zu verpflichten, mit den Croaten und Serben abermals einen einheitlichen ReichSrathSclub zu bilden und mit dem Tschechen-club in freundschaftlich« Beziehungen zu treten. Sämmtliche slovenischen ReichSrathS- und Landtag«-abgeordneten haben sich jederzeit die Losung »Lo» von Graz!" vor Augen zu halten und nach dieser ihre Handlungen einzurichten. Unerhörte Hoheit. Als Herr Vicar May in der vergangenen Woche in der Bennnengasse eine Leiche einsegnete, ereignete sich ein Act unerhörter Roheit. Während der evangelische Priester an der Leiche im Hofraume eine ergreifende Rede hielt, spie ihn vom Gange im ersten Stockwerke deS betreffenden HauseS die 8-1 jährige Armendetheilte Margaretha K r a i n z an und äußerte sich, es fei Todsünde, den Worten des evangelischen Geistlichen zu lauschen. Gegen die wahnwitzige Frömmler», wurde das Strafverfahren wegen Verbrechens der ReligionS-ftörung eingeleitet. „Wenn das Held im Kalten klingt, die Seele in den Kimmet springt". Dem .Slovenski Narov" wird geschrieben: „Es ist nicht lange her, feit ich zufällig bei einem Leichenbegängnisse in der Nähe eine» größeren Orte» in Untersteiermark an» wesend war. Man beerdigte gerade einen Reichen au» der Gegend. Al» die Ceremonie beendigt war. trat ein schlichter, ärmlich gekleideter Mann mit einem kleinen Sarg« in der Hand hinzu. Mit Thränen in den Äugen wandte er sich an den Kaplan und bat ihn: „Herr, mir ist mein Kind siestorden; ich bin zu arm, um zahlen zu können. Weil Sie schon gerade da sind, bitte ich Sie schön, begraben Sie mein Kind auch noch!" Der Kaplan er«t hervorluge». Der „Bachernjäger", eine Hüz°ot-gestalt auS jener kämpf« und sturmdurchtobte» ^nt, leitet un» auf die Höhen des düsteröeival)e«» Bachern und an seiner Hand lernen wir die Lo-« und die Schauer jene» fagenumsoonnenen Te^ir^ stocke» kennen. Duftig und unmuthig ist damn i>.iu tieftraurig« LiebeS^eschichte, sein Irren und W» verknüpf!. Mild versöhnend klingt die Dichtung tiri, deren bilderreiche, glutvolle und tiefpoetische spricht unS fesselt und bezaubert. — Arthur Schreyer feit daS Büchlein stylvoll und hochpoetisch iQutnat; dieS alles und der originelle, reizende Eind«» machen e» zu einer der schönsten Festgaben, uaiitafc lich für den Weihnachtstisch. ^l. Geist Sei Datsche, am 5. October IM (G e m e, n d e w a h l e n.) Am 4. d. Ä. fni»« hier die Gememdeausschusswahlen statt, bei welcher alle deutschforlschrtttlich gesinnten Candidatea tu> stimmig gewählt wurden. Keiner von den Anhäigea de« Herrn Pfarrers, welcher e» vorzog, den -Vzhb ori zu verlassen, bethätigte sich an der Wahl. Da süße Herr Pfarrer L e d n i k dürste wohl bei Je vorletzten Wahl, bei welcher er Verschiedene» a> lebte, zur Ueberzeugung gelangt sein, das» in inm Pfarre für seine Agitation kein Feld sei Er auch» wohl von der Kanzel au» viele Verficht, s» Schafe im Dunkeln zu behalten, stteß aoer ax einen harten Stein. Der Ort Hl.-Geist stezl «ch al« eine Insel in dem weiten, finstere« %m Wohl hat die Bewohnerschaft dieses Orte» d» Herrn Franz P o f f u k, SchlosSdeiitzer, der all Wohlthäter, Gönner und Beschützer derselbe« mit Rath und That an die Hand geht, diese ikinz-seit zu verdanken. Fichtenwald. (DeutscherLeseverei Der Deutsche Leseverein hält Sonnabend den 15 k um halb 9 Uhr abends in der Gastwirtschaft Smr-l-seine Jahresversammlung mit nachstehender Jag* ordnung ab : 1. Bericht deS Obmannes; 2. Bmch des SäckelwarteS; 3. Neuwahl des Vorstände» deS Schiedsgerichtes; 4. Aufnahme neuer Mitglied»' 4. Freie Anträge. — Gesinnungsgenossen find kommen! Hvltkauf für die pariser Iöeltansitej Um dem Odstzüchter Mittelsteiermark» neueÄ'^ gebiete zu schaffen, wurde seilen» de» LmSei^ schusse« beschlossen, die Pariser Weltau«stelliuß D beschicken, zu welchem Behuf« ein Waggon 0»! benöthigt wird. Refl-ctiert wird bloß aus fe„» |L U.« ». fln. G.Henneberg,Seiden*Fabrikant(k.n.k.H.iJZünci 1900 Deutsche Itfadjt" 5 Die Wirren in China dürsten, wie die be-taute Importfirma Meßmer infolge mehrerer An» jkigin mittheilt, eine Erhöhung der Theepreise vor« tr| aicht zur Folge haben, weil die Producte der MMtt Ernte zum größten Theile von China be-«t verschifft und schwimmend sind; einige iidvngen erster Pflückungm haben die europäischen Ma bereits erreicht. Wenn allerdings die Boxer-[iBMiUinQ sich über den Jang-Toze-Kiang hinaus «f Sie südlich gelegenen Plätze Hankow, Shanghai ich Canion — eine Entfernung von Peking wie «a Palermo von Wien — ausdehnen würde, »iren Störungen im Theehandel und Steigerung ♦et Preise im Frühjahre unausbleiblich. Hoffen «r, das» dieser Fall nicht eintreten wird. HvstverKauf nur per Kassa! ^ In der „Neuen Freien Presse" vom 6. Oc-I afcn 1900 ist folgende Notiz enthalten: „Die I br.txn Inhaber der Hamburger angesehenen Import-I w Exportsirma Ludwig v. Lorentz sind seit einigen I Zogen ipurlo« verschwunden. ES solle» große For-I Kangen, darunter auch Wechselverbindlichkeiten Wmuber den flüchtig geworrenen Firma-Inhabern I tchehen. Der Vorsall ruft großes Aufseyen hervor." AuS diesem Vorfall geht klar hervor, dass wir «seren Äorrath an Obst nur gegen Barzahlung «ec gegen von der sreiermärkischen Escompte-Bank «ecepuerte Wechsel abgeben solle», denn die Crevi-lt«»i>g aus Grund von JnsormationSberichten ist I «eignet, unseren Producenten sehr empfindlichen [wjaoeii zu bringen. AuS diesem Grunde, sowie «ch auS anderen Gründen, kann und wird die ' Ldjtverwerlhungsstelle in Graz JnformaiionSbureaux fit irgend Jemand speciell nicht in An'pruch nehmen. LmrauenSfelige, die eventuell zu Schaden kommen, nchnl es sich dann mit sich selbst ausmachen. Die Firma Lorentz in Hamburg kommt in »serem Adressenbuche nicht vor. Bon der OdstverwerihungSstelle Graz T. Scheierling. Deutscher Schutverein. Ja der Sitzung des engeren Ausschusses vom ' 3. Oktober d. I. wurde für geleistete Spenden der lipncasie in Freistadt i. Schl., dem Lehrervereine „ ReutzauS i. B., der Siammtischgesellschast im Hciel „Pou" in Neudek und der Forstverwaliung ■ Ferlach, ferner der Ortsgruppe Frendenberg in ^ Kimen für den Ertrag eines SchulvireinSfesteS w der Ortsgruppe Aussig für den Ertrag deS ßnuuerseste» vom 8. Juli d. I. der geziemende Jant abgestattet. Der stramm deutschen Lieder-M.Orpheus- zu Galatz in Rumänien, welche Mi treue Förderin der Erhaltung deS Deutsch-fyuni ist, wurde zu ihrem am 6. October statt-DejiwZenen 37 jährigen Stiftungsfest« ein warm > Wps»nSeii«s BeglückwünschungSschreiben gesendet. Der Zchule in Laurein wurde zur Unter-Dzunz armer Schulkinder, denen die nothwendige zum Besuche der Schule mangelte, ein fcrtit zur Anschaffung beivilligt. Dem Kinder-Min m Liebenan wurde der bisherige ZuschusS «höhl und sür arme Schulkinder in Liebenau ein ?->rag zugewiesen. Angelegenheiten der Verein«-«stauen m Sl. Egqdi, Frieda», N.umarkil, Wall.« Rtseriisch, Windijch - Feistritz und Winterberg mlien in Beraihung gezogen und der Erledigung Mtsöhrt. Än Spenden giengen serner ein: Von der Ontgruppe Rauschengrund K 151.—, Eibenschitz, Lritzruppe, Zinsenzuwachs L 8.30. AuS Sammel-schätzen giengen ein: Trebnitz X 34.10 und Eiben-schq £ 60.-. Kalender des Deutschen Schntvereines auf its Aabr 1W1. Redigierl von Hermann Hango. ^Äcrlag von A. PichlerS Wilwe und Sohn, Druck im Reißer und Werihner in Wien.) — Diese» beliebte deutsche Jahrbuch in seiner netten Aus-flattung liegt uns in seinem 15. Jahrgange vor. Et enthalt außer dem üblichen Kalender-Jnhalte »ick wertvolle Beiträgt deutsch-öiterreichischer Schrift-Wer. so: Eine interessante Charakterstudie von Ferdinand v. Saar, »Die Brüder", eine launige und doch ties poetische Humoreske P«ter RoseggerS, eme packende Erzählung seines jüngeren LaudS-«aimei Kraungruder, eine seine und fesselnde Novelle Fcitz LemmermayerS auS der Wiener Ge-selljchafi, ein« herzinnige Kinoerpeschichte Gust. Andr. «essel«, seiner da« durch den Vortrag LewinSkyS a der Wiener Grillparzer-Gesellschaft bekannte Mrchen Hermann HangoS: „Wie daS Leben zu | iem Tode kam", dann Prosa-Arbeiten neuerer Autoren, wie Eugen Probst» liebliche Dorfgeschichte auS dem d-mschen Volksleben in Ungarn und Robert PlischkeS kleine Erzählung auS den Sudeten, außerdem Beiträge von Sophie v. Kduenberg, Ed. Zeische, Karl Bienenstein, I. Peter. R. Klein-ecke, L. Wasserdurger, I. Langl, H. Ströhl, Sprüche und Gedichte von Adols Pichler, Hörmann, Naaff, Frimberger, als Musik-Beilage zwei echte Tiroler Volkslieder aus der wertvollen Kohl'schen Samm-lung, zahlreiche Textillustraiionen von Schulmeister, Angela Trennn, Hugo Ströhl und zwei hübsche Vollbilder von Langl und Zetsche. Als Titelbild bringt der Kalender seinen Leser» eine schöne Wieder-gäbe deS Wiener Gntendergdenkmales von Bild-Hauer Bitterlich sammt einem Begleitworie. Hine wahre Helchichte. Erzählt von Rot>eri Schwarz. Ein Ehepaar, arme, aber ehrsame Bauersleute, hatte einen Sohn. Uno weil dieser daS einzige Kind der Ehe und überdies recht wohlgerathcn war, hatten idn die Eltern sehr lieb; namentlich war er der Mutier Stolz und Freude. Aber «S kam die Zeit der Militärpflichtigkeit, und HanS — so hieß der Bauernjohn — musste Soldat werden. Darüber war nun die Bäuerin ganz unglücklich. Vor allem bereitete «S ihr Kummer, des gewohnten Zusammenseins und Umganges mit ihrem Sohne entbehren zu müssen; und dann quälte sie sich mit allerlei Gedanke», dass ihr Herz-dlatt an diesem oder jenem nothleiden werde, dass ihm dies oder jenes zustoßen könne und er sodann ohne Pflege und Hilfe wäre u. s. w. Wohl halte HanS seit seinem Einrücken einigemal geschrieben und durchaus nicht geklagt, aber das konnte die Mutter nicht beruhigen. So fafSie sie denn den EntschlusS, ihren HanS im GarnijonSorte, in der Kaserne, zu besuchen, um sich von seinem Wohlbe-finden persönlich überzeugen und ihn nebenbei mit manchem Nothwendigen und Nützlichen versehen zu können. Und bald sollte dieS geschehen, gleich nach den dringendsten Erntearbeiten. Der Tag der Reise war bestimmt, der Tag der Reise war gekommen. Kurz nach Mitternacht sagte die Bäuerin ihrem Manne „B'hüt Gott!" und trat ihren Weg an. Sie wollte nämlich zu guter Morgenstunde in der Stadt sein, um ihren Sohn noch vor dem Ausrücken zu den täglichen militäri-schen Uebungen iressen und sprechen zu können: und noch am seiden Vormittage nach einiger Rast und nach Besuch der schonen Stadtkirche gedachte sie wieder heimwärts zu wandern, denn sür me^r als einen Tag konnte die häusliche Arbeit ihre Hände nicht entbehren. Draußen aber war es kohlschwarze Nacht; nur der weißliche Staub der Landstraße wies der Bäuerin ihren Pfad. Dazu heulte der Wind in allen Tonarten. Unsere Bäuerin war jedoch Wind und Wetter gewohnt. Sie steckte sich mit einer Nadel ihr Tuch am Halse fest, band sich den ziemlich schweren Korb mit einem Tragluche aus den Rücken und schritt, den schwachleuchtenden Slaubstreifen der Straße im Auge haltend, guten MutheS rüstig ihres Weges weiter. Ihre Gedanken weilten abwechselnd daheim, bei der Wirtschaft und bei HanS. Entweder dachte sie nach, wie der heutige Tag daheim verlausen werde, oder sie malte sich mit lebhaften Farben auS, wie ihr HanS überrascht und ersreut sein werde über ihren Besuch, über die Herrlichkeiten im Korbe u. s. w.; und von diesem lebhaften und angenehmen Bilde erfüllt blieb sie einigemale erschrocken stehen, wenn sie sich der sie umgebenden Finsternis und Oede wieder bewusSt wurde. Kein Siernlein leuchtete in die irdische Nacht. Unermüdet pfiff und heuchelte der.Wind, und in diese grausigen Töne mischte sich hundertsacheS Seufzen, Aechzen, Knarren, Krachen und anderes verworrene Geräusch, denn eben führte der Weg durch einen Wald. Beinade wäre unserer Bäuerin die Furcht ge-kommen. Da aber fühlte ihre Hand den Rosen-kränz, den sie beständig bei sich trug; sie zog ihn eilendS hervor und sand nun, wie schon oft, Trost und Muth im Gebe»« wieder. Als das Weib so belend und sinnend und ganz in sich gekehrt dahinwanderie, trat aus einmal eine schwarze Gestalt an ihre Seit«. Erschreckt wollte sie zurückweichen; doch schon hatte die Gestalt nach ihrem Halle gefasst, und ehe die Bäuerin sich recht besinnen oder zur Wehr setzen konnte, fühlte sie plötzlich die Last auf ihrem Rücken verschwinden und gleichzeitig zerrann die Gestalt vor ihren Augen in eine schwarze Nacht. Noch ganz betäubt that die Bäuerin einige Schritte nach jener Richtung, in welcher die Gestalt verschwunden war. Doch bald blieb sie stehen und die Wirklichkeit kam üoer sie. Kein Zweifel! Der Korb war fort. Sie rang die Hände und weinte und jammerte und bohrte die Augen in die Finster-niS. Aber was half e«! Tiefe Nacht verschloss die Umgebung und ihrem Jammer antwortete der Wind. Im tiefsten Herzen betrübt wandte sie sich wieder langsam dem Wege zu. Ihr Schritt aber war träge, denn sie war auf einmal müde geworden. Auch das Gebet gab keine Kraft mehr und Nacht wurde es nun auch in ihrem Jn.iern. Erst nach geraumer Weile erhob die Bäuerin wieder ihre Augen, ob nicht irgendwo ein Hoff» nungSsternlein blinke. Und siehe da! Klein und schwach, aber dennoch klar, und sür die Bäuerin trostreich schimmerte ein Lichtlein zu ihr herüber. Unwillkürlich lenkte sie dahin ihre Schritte. Erst während des Gehen« ward sie sich klar darüber, wa« sie eiaenilich wollte. Ihr jetziger Weg führte über Stoppelfelder und Feldraine. Ihr Führer war daS Lichtlein, daS allmählich heller und größer wurde und nun deutlich eine viereckige Gestalt erkennen ließ. Kein Zweifel, die Lichtquelle war das Fensterlein eines erleuchteten StübchenS. Und al» die Bäuerin noch näher ge-kommen war, vermochte sie trotz der dichten Finster« niS mehrere kleine Häuschen zu unterscheiden, welche längs eine« Fahrweges eine Reihe bildeten. Sie erinnerte sich auch jetzt, von dem Vorhandensein und von der Lage dieses Dörfchens fchon gehört zu haben. Leise trat nun die Bäuerin an« Fenster und warf einen Blick in das erleuchtete Stüdchen. Da sah sie nun freilich wenig Tröstendes und Ein-labendes. Aber Menschen sand sie doch in dem Häuschen und ein Obdach bot dasselbe doch in dieser schaurigen Nacht. Entschlossen trat sie nun an die Hausthür und klopfte, zuerst leise und dann stärker. Endlich nahten von innen schleppende Tritte und die Thür wurde geöffnet, ohne das« vorher von innen gesragt wor« den wäre. Es schien, als werde in de« Hause jemand erwartet. Unsere Bäuerin bat nun um ein Obdach für den Rest der Nacht, aber sie musSte lange und dringend bitten, bis eS ihr endlich gewährt wurde. Die Frau im Hause — die Stimme ließ nämlich eine Frau erkennen — wollte lange nicht einwil« ligen und. wie eS schien, hauptsächlich deshalb, weil ihr Mann nicht zu Hause wäre. Nachdem nun die Bäuerin EinlasS erhalten hatte, wurde die HauSthüre wieder verriegelt und die beiden Frauen begaben sich in die Wohnstube. Hier wurde der Bäuerin die Ofenbank al» Ruhe-platz angewiesen und die HauSsrau trat, ohne ihren Gast weiter zu beachten, durch eine kleine Thür in ein dunkles Nebengemach. Die Bäuerin besah nun mit erklärlicher Neu-gierde daS Siübchen. das sich ihr gastlich geöffnet hatte. Aber nirgends sand ihr Auge einen ange« nehmen Ruhepunkt. Alle», wa» sie sah, verrieth große Dürftigkeit und Verwahrlosung. Ermüdet und angewidert hüllte sie sich in ihr Tuch und schloss die Augen. AuS der dunklen Nebenkammer drang daS gleichmäßige Athmen und Schnarchen eines Schlafenden, und an der kahlen Wand tickte zögern eine von Rauch und Schmutz völlig geschwärzte alte Holzuhr. Eben war die Bäuerin daran, einzuschlummern. Da öffneten sich plötzlich ihre Augen, sie beugte sich vor und schien zu horchen. Hatte nicht soeben je-mand geklopft? Richtig. eS klopfte schon wieder! Und die HauSsrau schnarcht weiter! „ES wird der Mann sein!" dachte die Bäuerin» .ich will ihm öffnen!" Und sofort schritt sie nach der HauSihür, öffnete und war im Begriff, sich zu erklären, al» ein dunkler Gegenstand herangereicht wurde mit den rauhen und kurzen Worten: „Da, nimm!" Mechanisch griff die Bäuerin nach dem Gegen-stände und stand noch unbeweglich und einigermaßen verwirrt, al» der Unbekannte sich, wie seine Tritte verriethen, wieder eilig entfernte. Aber wa» hielt denn die Bäuerin eigentlich in den Händen? Ei war ihr so gewohnt, ihren Händen fo vertraut! Sie griff und fühlte weiter und ihr Herz begann stürmisch zu schlagen — es war offen-bar ihr Korb, sie hielt den ihr vor kurzer Zeit geraubten Korb wieder in ihren Händen. Zitternd öffnete sie den Deckel und »astete noch dem ihr be-kannten Inhalt — alle» war da! Nun kam es ü">er sie wie eine Offenbarung, und zugleich fühlte sie ihre alte Kraft wiederkehren. Leise schlüpfte sie zur HauSthüre hinau», schloss 6 ..Deutsche Wacht- 1900 dieselbe und schritt behutsam, aber eilig der Straße zu. Ein rasselnder Wagen beutete ihr die Richtung an; überdies war eS jetzt auch etwa« weniger dunkel als früher. Und von nun an schlug alleS zum Glücke der Bäuerin. ES gelang ihr. den Wagen zu erreichen. Der Fuhrmann ließ sie aussitzen und hiedurch war nun alle weitere Mühe und Sorge von ihr ge» Kommen. Wie die Bäuerin, so haben wohl auch unsere Leser längst errathen, dass eine wundersame Fügung des Himmels die Fron in das Haus des Räubers geführt und dass der letztere selber den geraubten Korb der Eigenthstmerin zurückstellen mußte. Seine Uebelihat misslang auf diese Weise und die irdische Gerechtigkeit strafte ihn noch obendrein mit Schande und Kerker. Damit nehmen wir nun Abschied von der Bäuerin und wünschen ihr — obwohl daS Erzählte längst vergangen ist — ein fröhliches Wiedersehen mit ihrem HanS. vermischtes. Hine Kirche geflossen. Fünfzig Bürger auS Whiterker. Rew-Jerjey, sind wegen eines gewiss seltenen Vergehens vor den Gerichtshof von Bel-vedere gefordert worden: sie haben eine Kirche mit ihrem ganzen Inhalte gestohlen und fortgeschleppt! Ein Priester der griechischen Kirche hatte vor kurzem die Ermächtigung erhalten, in Whiterker eine Kirche zu bauen. Die Arbeiten hatten begonnen und waren, trotz deS Einsprüche» eines Theile« der Bevölkerung, fast beendet. Als die Gegenpartei sah, das« jeder Widerspruch wirkungslos blieb, schritt sie zur ent-schlrssenen That. In einer Rocht hoben fünfzig Männer daS ganze Gebäude auf Rollen und zogen eS auf ein andere» Terrain. Alles, was in der Kirche war. bracht!n sie mit einemmale fort. Die Leichtigkeit deS Transporte« erklärt sich dadurch, dass die Kirche ein Holzbau war. Der griechische Priester, der natürlich höchst entrüstet war, hat Verhafibesehle gegen die Uebelihäter erwirkt, und der Eonstabler führte sie nun vor den Gerichtshof von Belvedere, dem Hauptorte deS DistricteS. Die Richter sind angesichts oiefeS ungewöhnlichen Dieb-stahl« in größter Verlegenheit wegen des Straf-auSmaße«. Hin Man« mit zwei Krauen. Im Feder 1888 verschwand auS Land«Sbergen spurlos der Handel»-mann Hasselbusch, seine Frau und fünf unversorgte Kinder zurücklassend. Bisher fehlte jede Spur von dem Perschollenen. Da wendete sich nun kürzlich plötzlich «in« Frau Hasselbusch aus Billwärder (Hamburg) schriftlich an den Gemeindevorstand in Landesbergen, ihn um eine Auskunft bittend. Die weiteren Ermittlungen haben dann ergeben, dass der verschollene Hasselbusch sich 1893 auch in Billwärder verheiratet hat. An diesem Orte ist er am 27. Mai d. I. an den Folgen «ine» Selbst-Mordversuches gestorben. Er hinterlässt zwei Frauen und neun unversorgte Kinder. Einbruch im Vatikan. Aus Rom 3. d. wird gemeldet: Wie versichert wird, erbrachen im Vatikan unbekannte Thäter mit Stemmeisen eine eiserne Easse und stahlen au» derselben 357.000 Lire in Renten-titreS und 3000 Lire Gold. Die Casse befand sich im zweiten Stocke des Vatikan» und gehörte der Ver-waltung der päpstlichen Paläste, der die Erhaltung der Equipage, Pferde, sowie der Dekorationen für die St. PeterS-Kirche obliegt. ES steht fest, dass die Diebe mit den Räumlichkeiten vertraut gewesen sein müssen und den Diebstahl bequem vorbereitet hatten. Der Untersuchungsrichter im Vatikan, Eingarelli, pflegt die Nachforfchungen nach den Thätern, von denen bis jetzt jede Spur fehlt. begeistertes Loblied auf Deutschland singt nach der »Magdeb. Ztg." der bekannte amerikanisch« Kanzelredner Talmage, der von einer europäischen Reise nach New-Aork zurückgekehrt ist. In einem im „Christian Herald' veröffentlichten Aufsatz schreibt er u. a.: „Keinen einzigen Bettler in Berlin, keinen in Dresden, keinen in ganz Deutschland haben wir gesehen. In anderen Ländern Europas ist der Bettler eine gewöhnliche Er-scheinung. Doch in Deutschland wird man weder vor den Kirchen, noch auf den Bahnhöfen oder auf den Straßen angebettelt. Was ist der Grund? Deutsch» land wird von keiner Nation an Wohlstand übertroffen. DaS Volk hat reichlich Nahrung, Kleidung und Wohnung. Reinlichkeit, ein Zeichen de» Wohlstände», herrscht überall. In Deutschland gibt eS viel Wasser, wohlvertheilt und überall benützt. Wir sind im Hochsommer, doch nirgends spüren wir üble Gerüchte. Berlin ist im August so gesund wie im Jänner. Nur zwei Betrunkene« sind wir im ganzen Reiche begegnet. Deutsche» Bier ist nicht so schlimm wie amerikanischer Whiskey. Ohne Zweisel gibt e« auch in Deutschland Armut und Elend, doch wir müssten es erst suchen, um eS zu finden." Luther ist nach Talmage'» Ansicht immer noch die gewaltigste religiöse Macht in Deutschland, wa» neben der segensreichen Regierung der Hohenzollcrn den Wohl« stand deS Lande» erkläre. Den tiefsten Eindruck hat Deutschland auf ihn gemacht, al» die Heimat der Ge-mäldc und der Musik. Wa» er in Berlin, Potsdam und Dresden an Bildern sah, hat ihn entzückt und er-griffen. Und daS Verständnis für Musik ist ihm erst in der Hofkirche zu Dresden ausgegangen. Er schließt sein Loblied: „O Land Händel'S und Schumann'» und Humboldt'S, Schiller'S und Goethe'«, Lessing'S und Schleiermacher'S und Luther'S und Melanchthon'»! Friede und Glück sei mit Dirl" Zlever ?anl Krüger, den nun wohl bald in den Niederlanden eintreffenden Burenprästdenten, theilt der Herausgeber der „Rev. of Reviews", Stead, u. a. folgende» mit: Krüger'» Nüchternheit ist sprichwörtlich und er kennt keine Nachsicht bei denen, welche den Alkohol missbrauchen. Bei den amtlichen Festmählern trinkt er nur Kaffee und er hat noch nie einen Trink-spruch ander» al» in Milch ausgebracht. Krüger i?'»t sehr schnell, dreimal täglich; Früh ein leichtes Frühstück, mittags ein reichliches Mahl, abends ein leichtes Mahl. Mittags ist er gewöhlich allein bei Tisch, weil die Damen des Hauses nicht zu derselben Stunde speisen; die Herren werden eher bedient. In seiner Familie herrscht Krüger mit eiserner Faust und vor ihm bleibt nicht« verborgen. Mit seiner gewaltigen Stimme donnert er denjenigen nieder, der sich etwa» hat zu schulden kommen lassen. Im übrigen ist er sehr liebenswürdig gegen die Seinen. Die auf Krüger'» Gut angestellten Arbeiter haben ihm noch nie die Achtung versagt, denn sie wissen, dass er ebenso gerecht wie streng ist. DaS Verhältnis der Arbeiter zu ihrem Herrn ist rein Mittel-alterlich, aber: ..Er ist anspruchsvoll, aber durchaus gerecht." Von sich selbst sagte er einmal: „Ich bin kein Politiker, sondern ein Gutsbesitzer, und wenn ich Ochsen vor einen Karren spanne, so nehme ich die un geschicktesten an die Deichsel und vornehm die, aus die ich mich verlassen kann. So ist e» auch bei der Regierung. Habe ich ungehorsame Beamte, behalte ich sie in der Näh«, um sie zu züchtigen; die treuen und geschickten srnde ich auf entferntere Stellen, wo ste keine Ueberwachung brauchen." Ueber die Gemahlin Krüger's erzählt Stead: Frau Krüger ist beim Buren-volle sehr beliebt, namentlich wegen ihrer Sorge für die Kranken. Nach der Johannesburger Dynamit-Entzündung opferte ste sich so auf, das» sie Wochen lang krank war. Vor allem Neuen hegt sie ein große» Entsetzen. So kann ste sich nicht an die Eisenbahnen gewöhnen und meidet auch die Bahnhöfe. „Ich habe bi» jetzt, ohne diese Dinge zu sehen, leben können, und will da« auch in Zukunft so halten." Z»er Kerr Aainkef ßeitelbanm besucht mit seiner Familie ein Gartenrestaurant und bestellt für sich und seine siebengliederige Familie zusammen ei» GlaS Bier. Als dasselbe gebucht wird, beginnt er mitgebrachte Esöwaren auszupacken und an seine Familien-angehörigen zu vertheilen. Der Kellner, dem diese» Benehmen nicht gefällt, macht Herrn Teitelbaum darauf aufmerksam, dass «S nicht angienge, das» sich die Gäste die Speisen mitbrächten, und e» fei dieses auch gar nicht in diesem Gasthause üblich. Doch Herr Teitel-bäum lässt sich nicht einschüchtern und fährt den Kellner an: „Wo» gehl dos Se a? Se geht do» gor nix a. Se hoben mvr do nix zu befehlen." Der Kellner, der der einsieht, das» . er mit diesem Gast« nicht fertig würde, schickt den Oberkellner. Aber auch diesem er-geht e» nicht besser. Der Jude sieht auch ihn nicht für eompelent an. So bleibt nicht» andere» übrig, al» den Wirt zu rufen. Al» derselbe erscheint, ent-spinnt sich zwischen ihm und dem Herrn Teitelbaum folgende» Zwiegespräch: „Mein Herr, ich kann e» ent-schieden nicht dulden, das» Sie sich mit Ihrer ganzen zahlreichen Familie zu einem einzigen Glase Bier an den Tisch setzen und außerdem noch in meinem Lorale Ihre mitgebrachten Speisevorräthe verzehren." „Wo» hoben Se do zu befehlen, ich kenn Se jo gor nix. Von Jhne las»' ich mer nix befehlen, wer sein Se überhaupt?" — „Ich bin der Wirt und Besitzer diese» Vocale»." — s«in der Wirt. So. do» fraut mich. Mit Jhne hab i fcho früher reden gewellt. Ich bitt Se, warüm t« eigentlich hatt ka Militärconcert?" Wildabschuss in Steiermark. Nach einer ofsiciellen statistischen Zusammenstellung gelangten im Jahre 1L99 nachstehend benannte Wildgattungen zum Abschus«, und zwar an Nutzwild: 5763 Stück Rothwild, 57 Stück Damwild, 12.143 Rehe, 250 l Gemsen. 73.401 Hasen, 118 Kaninchen. 2185 Stück Auerwild, 1426 Birkwild, 2999 Stück Haselwild, 252 Schneehühner, 57 Steinhühner. 29.774 Fasanen, 37.892 Feldhühner, 3723 Wachteln, 2372 Waldschnepfen, 476 Moorschnepsen, 280 Wildgänse, 3230 Wildenten; an Raubwild: 4329 Füchse, 1235 Marder, 1652 Iltisse, 141 Fischottern, 855 Wildkatzen, 626 Dachse. ISAdler^ 352 Uhu. 11.002 Habichte, Falken, Sperber», und 2186 Eulen. Zlnentgelttiche Stellenvermittlung und Herberge erhalten brave deutsche Dienstmädchen m Marburg, Bürgerstraße 44, II. Stock. — Nähere Auskünfte werden in der Herberge ertheilt. Äll» brieflichen Anfragen ist eine Marke für die ttürf» antwort beizulegen. Dienstmädchen, welche rtm auswärts kommen, haben sich vorher schriftlich m der Herberge anzumelden. — Südmark-Fraue»- ut& Mädchen-OrtSgruppe Marburg. Füglich ein kleines Ersparnis summiert bald zu einem namhaften Betrag, der insbesondere für jeden Haushalt beachtenswert ist. Ein solches EripaniA wird erzielt mittelst der in hunderttausenden von Familie» erprobten und bewährten Kaffeemischung halb Behoe» laffee, halb KathreinerS Kneipp-Malzkaffee. Doch dtefette Durch dieselbe erhält daS Kaffcegetränk eine '4fa, appetitliche Farbe, einen besonderen Wohlgeschmack, «o wird zugleich der Gesundheit zuträglich.' Ueberall, »» diese Kaffeemischung eingeführt würd«» hat sie sich tut daS Beste bewährt und wird der so bereitete «ifiee mit immer größerer Vorliebe getrunken. Nur oerireiite man stet» Kathreiner» Kneipp-Malzkaffee, der alle» Bohnenkaffcegefchmack besitzt. Derselbe ist überall ja haben, darf jegoch niemals offen verkauft werden iad ist nur echt in den bekannten Kathreiner-Paketen. Die deutsche Stellenvermittlung in Dr»«» hat «ine größer« Anzahl offener Posten für Lehr« linge, Eompioiristen, Eorr«spond«nten. Co»«i«. Stubenmädchen. Bonnen, Dienstmädchen, Kinda» Mädchen und Köchinnen und ergeht daher an all« SteUensuchenden. welche sich um diese Posten de-werben wollen der Rus, sich an die deutsche Zielle» Vermittlung in Brünn zu wenden. Jeder Äir» Meldung ist ein Poriobeitrag von 20 I> oeizufüg«. — Die Herren Arbeitgeber werden höflichst Darauf aufmerksam gemacht, das« auch eine größere La-zahl von Bewerbern aller BernfS,zweige vorqe-meldet sind und werden gebeten, sich im Bedani-falle an die deutsche Stellenvermittlung in Briiint zuwenden. Kanzlei: Brünn, Adlergasse Nr. lZ. öc* Teutschen Schulveteiil» und unseres Schutzvcrents „Südmark" bei Spielen und Wetten, sowie bei Keß-lichkeitcn. Testamente» und unverhofften Gewinnst«. Schriftthum. 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Nummer des Kirchenlichts trägt auf der Ii«iie ein packende» Bild „Im Beichtstuhl" und Wt Beiträge von Teut, Fischart, Pfarrer Ferk, die den LoS von Rom-Berichte und die beschlagnahmten len auS Nr. 17 „Der Scherer*. Die dieSwöchent-Suegabe deS „Odin* hat folgend«» Inhalt: fruf. (Gedicht.) — Drr „Odin* und die National-tui. — Offene Anfrage an die Fortschrittspartei ! Lesterreich. (Von Teut.) — Deutfchthum und Wahrung. — Schwarz-gelbe Randglossen. (Von Teut.) Zum ProcesS Steinwender—Pacher. — Aus drin Ist. — Allerlei. — Schriftthum. — Unter der k »Das freie Wort in Oesterreich* veröffentlicht .Odin" eine ganze Reihe von beschlagnahmten auS den „Unverfälschten deutschen Worten", ter: Der deutsche Kampfgeist zur Zeit der Be-itriege. — Deutsch« Wahrworte. — Die christ-Nichstenliebe der römische» Kirch«. — Drr Kampf die Juden nicht strafbar. — Die Clericalen der slavenfreundlichen Regierung. — Kennig der pfäffischen Lthrererziehung u. a. m. 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