Nr. 5. Montag, 7. Jänner 1889. 108. Jahrgang. Mbacher Zeitung. ?««.?"». "»"""?""' ^ll PoNntllcndung : «anzjäh,!, fi. 1«, halbziihliz sl- ?<«». Im «omptol«: ^ Die „Lalbacher geitnn," »rscheint tiglich mlt «n»ll»hme be» Venn« nnd Feiert»,,, Die «»«»«»st,»»»o« ,»n»lllhl«n f, 11. hlllbjahli« sl.5,»o, Für die Zustellung in« Hau« «anMri« sl. l. — I»l,rtl»»«,t»i»r l y»r U bcftnbel fich Vahnhrsgafi« ,ü, dir Medaltio» Vahnhojgasse 2«, Eprechstunben der «ebaction täglich von »«me Inserate bi» „« < .^llen 25 »>-., größere v» ^eile « li,- bei «lteren Miebllholungen pr, Zeile > lr, M iy bj, 12 Uhr vürmltla,,».— llnsranllert« »r<«<» »erben nicht «nztnommen und »lanulcrlpl» nichl" .s^^ndensein des «wilden» Menschen ist ohne s?n^ " "^" Linie auf ungenaue Berichte der Rei-din« zurückzuführen. Wir wisfen ja. welche Wunder, a «..^"""""l'ch in früheren Zeiten berichtet und ge-ni/^ ?"?"'' Wir brauchen nur an die Menschen >"l ynnotzlöpfen zu erinnern, welche an den Ufern des wp? ^"k" sollten, oder an die «Einschenkler», uelcye uuf ihrem einzigen Beine wuudcrbar schnell ^en und vortrefflich springen konnten nnd welche uucy .Fußschattncr. genannt wurden, weil sie sich bei ^ 5 .Hlbe auf den Rücken legten und ihren großen miy gleich elnem Sonnenfchirme über sich ausbreiteten. Ns_., , ,/udllch an die «Schwanzmenschen., welche "irila s Urwälder und die Dschnngeln von Borneo be-vvlkrn sollten! Gegenüber solchen Menschenarten muss der «wilde» Mensch noch als eine recht zahme Fabel erscheinen; kein Wunder darnm. dass man bis in die neueste Zeit an dessen Existenz nicht zweifelte! Wurde doch noch vor vier Jahren an die Berliner anthropologische Ge« sellschaft ein Bericht über die Papua-Inseln eingesandt, in dem wörtlich zu lesen ist: stierten nur in d^r Phantasie einiger unkritischen Reisenden, wie das einst auch mit dem «vergoldeten König Dorado» der Fall war. Darum sagt auch Dr. Johannes Ranke mit Recht in seinem vortrefflichen Werke «Der Mensch»: «Thierartige, wilde Völker oder Stämme, welche die Mittelglieder zwischen Mensch und Affe dar-stellen, gibt es nicht.» «Äber.» fügt er noch hinzu, «es gibt auch nicht einzelne Individuen, welche wissenschaftlich als solche Mitglieder aufgestellt werdeu dürften.» (-. I.. Mbllcher Zeitung Nr. 5. 35 7. Jänner 1889. stigen Umstände sich 50. bis 55.000mal wieberholen, um dem lieben Publicum einen einzigen fehlerfreien Bogen in die Hände zu liefern. — (D i e ö st e r r e i ch i f ch e n M i t t e l f ch u l e n.) Das «Verordnungsblatt für den Dienstbereich des Ministeriums für Cultus und Unterricht» bringt eine Statistik der mit dem Oeffentlichkeitsrechte beliehcncn Gymnasien und Realfchulen in Oesterreich im Schuljahre 1836/89. Die Gesammtzahl der Gymnasien beträgt 172, die der Realschulen 85. I>, Bezug auf die Kategorien sind ^o Untergymnasien, 20 Unterrealschulen, 9 Realgymnasien, ^«9 Obergymnasien, 65 Obcrrealschulen und 19 Real-und Obergymnasien zu verzeichnen. Erhalten werden 123 Gymnasien und 54 Realschulen durch den Staat, 9 Gym-nasieu und 16 Realschulen durch das Land, 21 Gymnasien und 9 Realschulen durch Städte, 2 Gymnasien durch Bischöfe, 12 Gymnasien durch Orden, 2 Gymnasien und 1 Realschule durch Fonds, endlich 3 Gymnasien und c. Realschulen durch Private. Die Unterrichtssprache ist an 96 Gymnasien und 59 Realschulen deutsch, an 40 Gym-nasieu und 17 Realschulen böhmisch, an 23 Gymnasien uno 5 Realschulen polnisch, an 4 Gymnasien uud 3 Realschulen ltalleuisch, an 1 Gymnasium ruthenisch, an :; Gym« nasien und 1 Realschule serbo-kroatisch, endlich an 5 Gym-nasien utraquistisch. Von der Gesammtzahl entfallen auf Kram 4 Gymnasien und 1 Realschule. Ueber die Frequenz der Mittelschulen ist schließlich zu constatieren, dass die ^ahl der Schüler an sämmtlichen Gymnasien zu Anfang des aufenden Semesters 55.404, die der Realschulen 18.545, zusammen 73,949 betrug. — (Scene in e iner M e nagerie.) Aus Flo-renz schreibt man: Der Thierbändiger Michele Stocci, ""?"."! .der Menagerie Hava angestellt ist, hatte sich "brend semes hiesigen Aufenthalles in ein Aürgermäd-chcn verliebt, welche häusig mit ihrer Familie den Vor-^uungen lm Circus beiwohnte. Am Abend des 31sten ^ecemver war das Fräulein wieder im Zuschauerraum, und (dtoccl arbeitete im Tigcrkäfig. Plötzlich sah er, wie eln lunger Offtcier neben dem Mädchen Platz nahm und l"!^?5 " ""gelegentlichst sprach. Von Eisersucht er-^>st, I.eß er alle Vorsichtsmaßregeln beiseite und gab der "genn d,c sich ihm näherte, zornig einen Fußtritt. Das 4Uler^ das solche Behandlung nicht gewöhnt war, sprang auf ^tocci los und begann ihn zu zerfleischen. Tödlich veneht wurde der Unglückliche von dem Personal aus dem Käsig getragen. K^ ^ < Vom Theate ^) ^er berühmte amerikanische k«^'^^nm^°^ ^^ im Frühjahre wieder nach Deutschland und zunächst nach Berlin. Der amerikanische Tragöde w.rd wieder in einigen Shalespeare-Nollen am Berlmer Residenz-Theater gastieren. Wie mitgetheilt wird, gedenkt Mr. Booth, auch in Wien mehrere Vorstellungen zu veranstalten. - Frau Adelina Patti wird vom Som-mer d.eses Jahres an als engagiertes Mitglied der Großen Oper in Paris angehören .«,. 7" t.^ch'^"') Der Herzog von Marlbo-rougy besitzt m seinen Treibhäusern von Blenheim unwett von London ohne Zweifel eine der wertvollsten A^een-Sammlungen der Welt. Nicht weniger als 30.000 Exemplare dieser Pfla„ze>,gattu.'g sind daselbst angehäuft. Emzelne haben 50 bis 100 Guineen ae-lostet. " — («DieGründung desDeutschenReiches».) In Berlin sind Vorbereitungen im Gange, um auf Grund der Acten des Staatsarchivs ein Werk unter dem Titel: «Die Gründung des Deutschen Reiches» herauszugeben. Das Werk soll viele Irrthümer berichtigen, welche über die Umstände der Gründung des Reiches verbreitet sind. — (Donau-Dampfschiffahrt.) Infolge des allwärts herrschenden starken Frostwctters und der vor» gerückten Jahreszeit wird der Verkehr auf sämmtlichen Linien eingestellt. Nur auf der Save, welche noch gänzlich eisfrei ist, wird der Schiffahrtsb'lrieb bis auf wei» teres aufrecht erhalten. — (Theaterbrand.) Das Grand Theatre zu Kirlcaldi in Schottland brannte am 29, December 1888 in früher Morgenstunde bis zum Grunde nieder. Es war erst vor zwei Jahren eröffnet worden und hatte Sihraum für 1400 Personen. — (Der kleine Hochstapler.) Mutter: Hast du den Apfel in der Zwischenpause gegessen? — Söhnchen: Nein, Schneiders Franz hat ihn mir weggenommen. — Mutler: Und du hast es ruhig gescheheu lassen? — Söhnchen: Ja, er sammelt Beiträge zur Befreiung der Sclaven in Afrika. ^'ocal- und Prouinzial-Nachrichten. Das Boelhoven-Concert, welches die philharmonische Gesellschaft gestern abends im Redoulensaale zum Besten der Veethoven«Sammlung in Heiligenstadt vor ausverkauslem Hause veranstaltete, gab der genannten Gesellschaft die Gelegenheit, einerseits ein diesem Institute im Vorjahre gegebenes Versprechen ein» zulösen, anderseits aber auch den Manen des unsterblichen Tonheros eine pietätvolle Ovation zu bringen. Führte uns auch das Programm des Abends Beethoven in vielseitiger Gestaltung seines unerschöpflichen Talentes vor, so mussten wir trotzdem leider aus seine eigentliche Domäne, das Orchester, verzichten, da im Interesse eines Concerterträgnisses ein solches zu verwenden nicht zulässig schien. Den Abend leitete ein sinniger Prolog Josef Wei lens ein, den Fräulein Emmy Valenta verständnisvoll, mit schönem sonoren Organe vortrug. Die Sprecherin hat sich in die poetischen Schönheiten der form« und sprachgewandten Dichtung hineingelebt und verstand es, dieselben mit richliger Accentuierung hervorzuheben. Reicher Beifall und mehrfache Hervorrufe klön« ten du Leistung der Sprecherin. Von wahrhaft hcrzerhehender Wirkung waren die majestätischen Accorde des Bcethoven'schen Chores «Die Ehre Gottes», welchen der durch die Sänger des Turnvereines bis auf 60 Sänger verstärkte Männerchor der philharmonischen Gesellschaft im Vereine mit diesen mit so warmer Begeisterung und tadelloser Präcision vortrug, dass derselbe stürmisch zur Wiederholung verlangt wurde. Der Beifall des Publicums galt gewiss in erster Linie der gelungenen Ausführung des herrlichen Chores, aber zweifellos auch der Thatsache des seit länger entbehrten vereinten Wirkens aller männlichen Gesangslräste jenes Theiles der Bevölkerung, auf welchen die philharmonische Gefelljchaft in ihrer Thätigkeit zunächst angewiesen ist. Mit so besetztem Chore wird die artistische Leitung der philharmonischen Gesellschaft hoffentlich bald in die Lage kommen, uns auch wieder größere chorifche Aufführungen zu bieten, und in dieser frohen Aussicht begrüßen wir die eben berührte Thatsache, als ein freudiges musikalisches Ereignis. Fräulein Paula Loger, stets eine willkommene Erscheinung, spielte das ^-äur-Anbante, eine graziöse Composition Beethovens aus seiner ersten Zeit. Alle Vorzüge ihres Spieles, Sicherheit der Technil, Schönheit des Anschlages, Klarheit der Phrasierung und Verständnis der Auffassung kamen umfomehr zur Geltung, als sie diefesmal auch eine dankbare Composition zu spielen hatte, im Gegensahe zu der Wahl bei ihrem letzten Auftreten. Fräulein Loger kann mit ihrer Leistung und auch mit der Art, wie selbe vom Publicum aufgenommen wurde, zufrieden fein. Der Damenchor, ebenfalls in stattlicher Anzahl auftretend und beim Erscheinen sympathisch begrüßt, sang drei «schottische Volkslieder», unisono mit Clavier-, Violin-und Violoncellbegleitung. Die Damen sangen die norbi-schen Nationallieder correct, stilvoll und gut nuanciert, und was bei dieser Art Arrangement besonders wichtig schien, mit der nöthigen Kraftreserve. Auch sie mussten das letzte Lied wiederholen. Frau Racic, deren Spiel unS noch von dem Smetana'schen Trio aus einem Kam« mermusilabend der abgelaufenen Saifon in unvergesslicher Erinnerung geblieben ist, zeigte auch biesesmal, noch mehr aber bei der Begleitung des Chores aus «Christus am Oelberge», dass sie eine Pianistin ist, die über geläuterten musikalischen Geschmack, über eindringliches Ersassen des musikalischen Gedankens, über künstlerisches Naturell und dazu über ein reiches Material technischer Mittel, um ihr Fühlen auch auf den Hörer zu übertragen, gebietet. Dass die Dame mit solchem Können sich aus die Rolle der Chorbegleiterin beschränkt und uns nicht mit einer selbständigen Pike erfreute, ist eine Bescheidenheit, die wir zwar gerne anerkennen wollen, bei der wir aber das Gefühl haben, dabei zu kurz zu kommen. Die Herren Gerstner und Lasner unterstützten die Lieder auf das wirksamste. Herrn Concertmeisters Gerstner Spiel beim Vortrage der reizenden Romanze in I'-äur war meisterhaft, wie immer, sein Ton klang süß, sein Vortrag war tadellos und entfesselte einen förmlichen Beifallssturm, der sich in zahllosen Hervorrufen mani-festierte. Frau Renata Bock, der jüngste Liebling unseres Concertpublicums, hielt, was sie jüngst bei ihrem ersten Auftreten verfprach, auch diesesmal wieder. Ihr schöner, sonorer, echter Alt wirkte wieder siegreich, ihr Vortrag ganz dem Charakter der Composition angepasst, schwer-müthig in «Mignon», schwärmerisch innig im «Andenken», künstlerisch durchgeistigt in beiden Liedern. Sie gab infolge des nicht endenwollenden Beifallssturmes noch ein Veethoven'sches Lied zu. Wir hoffen gelegentlich einer größeren chorifchen Aufführung sie in einer bedeutenden Allparthie beschäftigt zu finden; die seltene Gelegenheit, eine solche Altistin zu besitzen, soll und darf nicht unbenutzt bleiben. Vom äußeren Erfolge zu berichten, erscheint als selbstverständlich überflüssig. Den Schluss des reichhaltigen Programms bildete die Arie Seraphs und der Chor der Engel aus dem Oratorium «Christus am Oelberge». Fräulein Fini Valentin sang die Arie beS Seraphs mit lieblicher Stimme, und bewältigte sie die Schwierigleiten der nur Nachdruck verboten. Fieben nnö Feiösn. uloman aus der Pariser Gesellschaft von K. du Voiögobeh. (3. Fortsetzung.) Nun erst begannen für die Gräfin die Schwie-N'^"' an welche sie im erste», Augenblicke nicht ge-oaazt halte. Sollte sie unter da« hell erleuchtete Portal ,!,?', """°" zwischen die Diener und Lakaien, die dort zwelMohne umherstehen würden? Was mussten jene "me von chr denken, wenn sie nach dem Grafen von "Mac fragte? Wenn ein unglücklicher Zufall ihr einen "er. freunde Georges' in den Weg führte, einen jeuer 7"an„er. °le ihr Haus befuchten. was würden sie den-l 3,' "«!'" '" b'e Gräfin zu nächtlicher Stunde in ficht-ni^7 ^"'"gung hier an diesem Orte trafen? Würde aller M ^ ""^"' '^ ""^ 'h"s Gatten Name in ,,, s^" Zeit drängte, und es galt, einen Entfchluss vom N "!<.b°lt beschloss sie. den Kutscher, der eben Mn pn ^"6' um den Wagenschlag zu öffnen, als Nn.^" entsenden. Sie befahl ihm. sich zu dem A" " ä" begeben und diesem zu melden, dass eine Wünick ^"' w"la.es von Üistrac sofort zu fprecheu «Ganz gul,. entgegnete der Mann mit pfiffigem ^"zwmrern. «Ihr Auftrag foll genau besorgt wer-No ^".t6""e« ohne Angst in, Wagen sitzen bleiben; mein 4zierd wird sich nicht rühren, denn es ist seit morgens b "hr emgespannt.» n,;. .^lebhafter Ungeduld folgte die Gräfin Listrac «nll den Augen dem Manne, der langsam und schwer. laUlg m die hell erleuchtete Einfahrt des Haufes trat. ^«, ^1 verschwand aus ihrem Gesichtskreise gerade in oem Momente, in welchem ein Herr. die Cigarre zwi« Mn den L,ppen, den leichten Sftazierstocl unter dem Arm. die Hände in den Taschen seines Paletots, auf die Schwelle des Hauses trat. Bianca erbebte; auf den eisten Blick hatte sie ihren Gatten erkannt, zwar nur an Gang und Haltung, da fie von seinem Gesicht nichts sehen konnte, weil er den Kragen in die Höhe geschlagen halte. «Ich habe ihm unrecht gethan.» flüsterte sie freu« bigen Herzens, «er war wirklich im Club und hat gar nicht daran gedacht, bei jener Frau zu weilen, auf welche ich eifersüchtig bin. Doch — was ist das? Er kaun nicht wissen, dass ich ihn hier erwarte, denn der Kutscher ist an ihm vorübergegangen, ohne mit ihm zu sprechen, und trotzdem kommt er auf mich zu! Er mufs mich bemerkt haben! O, unglaublich!» Es war allerdings unglaublich, umsomehr, als der Fiaker im Dunkeln stand, während vor demselben neben einem Gascandclaber sich ein von diesem hell beleuchtetes, elegantes Coupö befand. Bianca streckte den Kopf vorsichtig zum Fenster hinaus, und so geschah es. dass sie an dem Wagen» schlag jenes anderen Coupös eine fein behandschuhte Damenhand bemerkte, welche sich auf lebhaftes Ge-sticulierm verlegte. Kein Zweifel, diese Handbewegungen galten dem Grafen von Listrac, der nun auch wirk. lich mit beschleunigten Schritten auf den Wagen zu» gefchritten kam. Bianca's Herz begann hörbar zu pochen. Wenn sie ihren Gefühlen hätte Folge leisten können, so würde sie am liebsten aus dem Wagen gesprungen scin, um zwi» schen Georges und jene Frau zu treten; nur müh« sam gelang es ihr, an sich zu halten. Georges sah den Fialcr gar nicht, in dem seine Fran saß; er hatte nur Augen für das elegante Coupes welches er jetzt erreichte. Die Hand am Wagenschlag zog sich zurück; nachdem sie die seine gedrückt; er aber plauderte in lebhaftem Tone mit der darin sitzenden Dame, während er den Ellbogen auf die Thür ihres Wagens stützte. Bianca konnte die Worte nicht verstehen, die gesprochen wurden, aber sie hörte das helle Lachen; die Qualen, welche sie litt, mochten jenen ähneln, welche Dante den Verdammten der Hölle andichtet. Auf einmal, nachdem der Graf dem Kutscher einige Worte zugerufen, stieg er rasch in den Wagen ein und nahm an der Seite seiner zweifelsohne schönen Gefährtin Platz. Bianca drohten die Sinne zu schwinden. Der Kutscher des Fiakers, in welchem sich die Gräfin befand, lehrte eben in dem Augenblick aus dem Eluhlocal zurück, als der andere Wagen sich anschickte, fortzufahren. «Habe nichts ausgerichtet, meine Dame,» sprach er in dem gleichen, vertraulichen Tone, wie früher, zu der Gräfin, «der Herr ist schon fort; Sie sind um fünf Minuten zu spät gekommen!» Die heisere Stimme des Mannes lieh die Gräfin aus ihrer Betäubung erwachen. «Sie sehen jenes Fuhrwerk dort voran?» rief sie ihm zu. «Folgen Sie dem Wagen, bis derselbe anhält. Ich gebe Ihnen einen Louisdor. wenn Sie das Coups nicht aus den Augen verlieren.» Förmlich elektrisiert durch die Aussicht auf das glänzende Trinkgeld, stieg der Kutscher rasch aus den Bock, und fort rollte der Wagen, jenem ersten nach. «Sie ist es. ich bin dessen gewiss!» flüsterte die Gläfm, indem sie sich in höchster Erregung in ihren Sitz zurücklehnte. «Sie ist es. jene Madame de Ven« serrade, die mir meinen Georges geraubt hat! Wohin sie nur fahren mögen?» (Fortsetzung folgt.) Mbachcr Heilung Nr. 5.______________________________________36________________________________ 7. Jänner 1889. für tüchtig geschulte Sängerinnen zugänglichen Aufgabe mit überraschender Sicherheit, insbesondere brachte sie die colorierten Stellen mit Leichtigkeit und in perlendem Flusse zu Gehör. Fräulein Valentin machte mit ihrem gestrigen Erfolge ihrer Lehrerin Fräulein Clementine Eberhart alle Ehre. Der gemischte Chor, von dessen Besetzung wir schon eingangs berichteten, trat mit Sicherheit ein, im zarten Piano einsetzend, wenn er die Oberstimme zu begleiten hatte, im mächtigen Forte dahinbrausend, wenn er durch Tonmasse und Vielstimmigteit selbständig wirkt. Von wunderbarer Wirkung war der fugierte Satz «Verdammung ist ihr Los», und wurde diese prächtige Stelle mit anerkennenswertester Präcision gebracht. Frau Racic führte die Pianobegleitung mustergiltig durch. Sollte es der artistischen Leitung nicht möglich sein, uns dieses oder ein anderes Oratorium mit Orchester vorzuführen? Nach dem gestrigen Abende mit solchen Solokräften und solchem Chore glauben wir uns zu dieser Hoffnung berechtigt. — Nach dem Gesagten können wir das gestrige Concert als einen ungewöhnlichen Erfolg der philharmonischen Gesellschaft registrieren. — (Hof-undStaatshandbuchderöster-reichisch-ungarischen Monarchie 1889.) Soeben ist der neue Jahrgang dieses seit Jahren erscheinenden, nun schon zum Bedürfnisse gewordenen Nachschlagebuches von der k. l. Hof» und Staatsdruckerci in Wien herausgegeben worden. Nas Hof« und Staatshandbuch bietet nach den neuesten amtlichen Paten eine ge« naue Ueberficht des gesammten Organismus der österreichisch-ungarischen Monarchie. Dasselbe umfasst den Hofstaat Sr. Majestät und der Mitglieder des Kaiserhauses sowie sämmtliche Civil« und Militärbehörden sowohl der im Reichsrathe vertretenen als auch der zur ungarischen Krone gehörigen Länder. Der Jahrgang 1889 des Hof-und Staatshandbuches bildet einen ansehnlichen Band mit über 70.000 Namen auf circa 1400 Seiten. Der Preis von 5 st. 80 kr. für ein in Leinwand gebundenes Exemplar ist ein äußerst geringer, und sollte diese« Hilfsbuch in keiner Kanzlei, in keinem Comptoir lc. fehlen. — (Entsetzlicher Eisenbahnunfall.) Auf der Strecke Fiume.Karlstadt der ungarischen Staatsbahnen nächst der Station Meja bri Buccari hat Freitag abends ein Eisenbahnunglück stattgesunden. Ein leerer Lastzug wurde von der Nora in die Luft gehoben und den Damm hinab gefchleudert. Trotz der Schutzwände waren die letzten Waggons von dem furchtbaren Norasturm erfasst und deren acht vom Zuge losgerissen worden, einer ist entgleist. Der Conducteur Schleining und der Zugspacker Gilgenbach blleben todt, der Conducteur Cermal wurde verwundet. Dieselben waren in ihren Guckhäuschen. Eine von der Station Plase telegraphisch bestellte Hilfsmafchine brachte einige beherzte Männer zur Bergung des Zuges und der Leichen. Der Conduc» teur Gregoric, welcher vou der Hilfsmaschine zuerst herabstieg, wurde von der Vora ersasst, in die Lust ge« hoben und über den Damm in einen Abgrund geschleu» dert, wo er todt gesunden wurde. — (Schicksale von Auswanderern.) Die Leser werden sich erinnern, dass vor einiger Zeit das Treiben galizischer Auswanderungsagenten an das Tageslicht gezogen wurde, welche die armen polnischen, ruthe-nischen und slovatischen Bauern um ihre Barschaft betrogen, sie mit Gewalt in ihren Agenturen zurückhielten und fonstige Gewaltthätigkeiten an ihnen verübten, um dieselben endlich ausgeplündert an der Küste Nordamerika's abzusetzen oder sie weiter in die Bergwerke abzuliefern, wo die armen Auswanderer in eine förmliche Sclaverei geriethen. Weniger arg verfuhren die Triester Auswanderungsagenten gegenüber den dortigen Auswanderern, welche sie nach Brasilien beförderten; allein nach einem Briefe eines flovenischen Auswanderers, welchen die «Edinost» veröffentlicht, verstehen auch sie es nicht übel, mit der Leimspille umzugehen. Es war bestimmt, dass die Triester Auswanderer in eine Gegend der Landschaft Ninas Geras gebracht werden sollten; die Agenten sehten sie jedoch an einem anderen Orte ab, wo nichts als Himmel und Gestrüpp zu sehen und nicht einmal Wasser vorhanden war, um den Durst zu löschen. Die Auswanderer kamen da zur Ueberzeugung, dass man sie wie Vieh verlaust habe, das man eben hinführt, wohin man will. Eine Anzahl verließ die Schar, die anderen aber verlangten, nach Rio de Janeiro zurückgebracht zu werden. Dazu entfchlossen sich endlich die Agenten; aus dem Wege mussten aber die armen Auswanderer viel Hunger ausstehen, so dass es namentlich unter den Frauen und Kindern viel Weinen und Jammern gab. Uebrigens hatte es auch schon auf der Hinreise schmale Bissen gegeben. «Wie viel haben uns,» heißt es in dem Schreiben, «die Triester Agenten ver» sprochen, wie haben sie es verstanden, uns zu verblenden l» Die Agenten hatten sich beeilt, mit Umgehung des österreichischen Consulates in Rio de Janeiro die Auswanderer in die Wüste hinauszuschaffen, indem sie wahrscheinlich daraus speculierten. dass das arme Volk in seiner Hilflosigkeit sich alles werde gefallen lassen und dass der Rebach dann umso grüher sein werde. Nach der Rücklehr begaben sich einige Mann zum österreichischen Con° sul, um sich zu beschweren und seine Vermittlung an» zurufen. Die armen Auswanderer, welche sich bei Ab- senkung des Briefes auf der Izola di Fori befanden, möchten am liebsten wieder in ihr altes Vaterland zurücklehren und tragen sich auch mit der Hoffnung, dass ihnen dies gelingen wird. — (Traurige Berichterstattung.) Der bekannte Laibacher Berichterstatter der Grazer «Tagespost» — seine Berichte gelten viel auch bei der «Deutschen Zeitung» und der «Neuen freien Presse» — ist ein sonderbarer Kauz, dem sich nicht leicht jemand gleichstellen kann. Es ist seine bei ihm schon zur zweiten Natur gewordene Gewohnheit, auch die achtbarsten Persönlichkeiten zu verdächtigen. Wird er widerlegt, lügengestraft, so verdächtigt er, treu seinem Grundsatze: c^wmniars Äuäactyl-. keck weiter, unbekümmert um die Beweise für feine Behauptungen. Er bildet sich übrigens ein, eine besonders einflussreiche, wichtige Persönlichkeit zu sein: er meint, die Regierung selbst müsse ihre Verfügungen auf Grund seiner Berichte treffen. Erzielt er mit seinen Berichten keine Wirkung, bleiben seine Verdäch» tigungen unbeachtet, dann ärgert er sich gewaltig. Und so möchte er auch darüber vor Aerger vergehen und macht seinem Herzen Luft in den oberwähnten Blättern, dafs bei der Berufung der neuen Bezirlsschulinspectoren für Krain nicht auf seine Stimme Rücksicht genommen wurde, dass sich unter den Ernannten auch einige Männer befinden, welche er schon mehrmals in tendenziöser Weise verdächtigt hatte. Nun, er möge sich nur ärgern, dies geniert niemanden. — (Personalnachricht.) Herzog Ernst von Sachsen - Altenburg hat den Schriftsteller und Redacteur Heinrich Penn in Brunn — bekanntlich ein geborener Laibacher — «in Anerkennung seiner umfangreichen und verdienstlichen literarischen Thätigkeit» durch Verleihung der herzoglich Altenburgischen Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft mit der Krone ausgezeichnet; weiters wurde dem genannten Schriftsteller «in Anerkennung seiner Verdienste auf schriftstellerischem Gebiete» vom Fürsten Ferdinand von Bulgarien das Ritterkreuz des Alexander-Ordens verliehen. — (Verbotene Bücher für die Viblio-the ken.) Zufolge einer zwischen dem Ministerium des Innern, dem Unterrichtsministerium und dem Justiz» Ministerium gepflogenen Verhandlung wurde angeordnet, dass von Neujahr ab von allen verbotenen, dem Verfalle unterliegenden oder zur Vernichtung bestimmten Büchern, Zeitungen oder sonstigen Druckschriften je ein Exemplar an die k. l. Hofbibliothek und an die Universitäts-Biblio-thek von der Pressbehörde abzuliefern sind. Bisher wurden von verbotenen oder zur Vernichtung bestimmten Druckschristen je ein Exemplar bei der Staatsanwaltschaft, bei der Polizei, bei dem Ministerium des Innern und bei dem Ministerraths'Präsidium ausbewahrt. — (Die philharmonische Gesellschaft) erhielt gestern während des Concertes folgendes Telegramm aus Wien: «Der hochverehrten philharmonischen Gesellschaft, der wackeren Künstlerschar und dem anwesenden musikalischen Publicum innigsten Dank für das schöne Iusam» menwirlen bei Förderung einer edlen Sache. Die Leitung der Beethoven-Sammlung.» — (Opfer der Bora.) Der 51 Jahre alte Gastwirt Ignaz St es in aus Adelsberg wurde Freitag abends am Staatsbahnhofe in Borst von der Bora zu Boden geschleudert, wobei er sich einen Fuß brach. Ein aus Trieft telegraphisch herbeigerufener Arzt leistete ihm die erste Hilse, worauf der Verunglückte in das Triester Krankenhaus überführt wurde. — (Aus dem Gerichtssaale.) DerRauchfang-kehrcrgehilfe Franz Habjan, welcher vor einigen Monaten Herrn Victor Naglas in der Römerstraße mit einem Messer schwer und Herrn Josef Pleiweis leicht verletzt hatte, wurde vom hiesigen Landesgerichte wegen Verbrechens der schweren körperlichen Verletzung zu vierzehn Monaten schweren Kerlers verurtheilt. — (Einbruchsdiebstahl.) In der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner wurde in die Bamberg-Luckmann'sche Leimfabrik in der Martinsstrahe, und zwar in das Bureau des Geschäftsführers eingebrochen, in demselben die Schul,-lade erbrochen und ein Betrag von 70 bis 80 fl. gestohlen. Ein der That verdächtiges Individuum, welches in der Leimfabrik beschäftigt war, wurde uou der städtischen Polizei bereits gestern nachmittags verhaftet. — (Excefs.) Gestern nachmittags excedierte in der Floriansstrahe in der Schnapsboutique Justin der städtische Arbeiter Sit 0 ra. Derselbe zerschlug eine Fensterscheibe, verletzte sich dabei aber die Schlagader der rechten Hand, so dass er blutüberströmt durch die Po« lizei aus einer Tragbahre ins Civilspital überstellt werden musste. — (In Trieft) stürzte infolge eines ungewöhnlich heftigen Sturmes Freitag abends ein Theil des Heizhauses der Südbahn ein, wobei einige Locomotive« beschädigt wurden. Es wurde niemand verletzt.__________ Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 6. Jänner. Das Amtsblatt veröffentlicht die Ei nennung des Directors des deutschen National« instituts All'Amma in Rom, Franz Doppelbauer, zum Vischofe von Linz. Graz, 5. Jänner. Dr. Karl Rechbauer ist gestern abends gestorben. Berlin, 6. Jänner. (Osficiell.) Aus Apia wird ge. meldet: Die aufständischen Samoaner griffen ein deutsches Landungscorps an, worauf drei Landungscorps die Aufständischen zurückwarfen und einige Strand- ^ dörfer zerstörten. Deutscherseits gibt es 16 Todte und 38 Verwundete. Berlin, 6. Jänner. Geffcken wurde aus der Haft eutlassen, da das Verfahren gegen ihn eingestellt worden ist. Miinchen, 5. Jänner. Kaiserin Elisabeth ist mit der Erzherzogin Marie Valerie heute morgens nach Wien zurückgereist. Paris, 6. Jänner. Die Republikaner stellten gegen Voulanger die Kandidatur des Generalrathspräs's Jacques für den 27. Jänner auf. Haag, 6. Jänner. (Osficiell.) Der König leidet seit den lehteu Wochen in erhöhtem Maße au einem chronischen Uebel. Die Ernährung nimmt ab, die Kräfte nehmen nicht zu. Petersburg, 5. Jänner. Das «Journal de St. Pe-teriboulg» bespricht die Angriffe der «Köluischen Zeitung» gegen Morier und sagt, dass alle. welche deu hervorragenden Vertreter der englischen Königin in Petersburg kennen, darin übereinstimme», dass er die ihm zur Last gelegte Handlung nicht begehen konnte und die Ausfälle ihren Grund in einem persönliche« Grolle der Redaction gegen Morier haben müssen. Gelgrad, 6. Jänner. Das gesammte Cabinet Hal seine Demission gegeben. Die Entscheidung des Königs wird nach den griechischen Feiertagen erwartet. Madrid, 5. Jänner. Bei einer Explosion schlagender Wetter im Kohlenbergwerke Esperanza wurdeu 27 Bergleute getödtet und viele verwundet. Panama, 6. Jänner. Die Canalarbeiten werden täglich vermindert, die gänzliche Einstellung derselben wird befürchtet; Taufende von Arbeitern wurden da-durch arbeitslos. Die Regierung Eolumbiens beforgt Unruhen. Wolkswirtschastliches. Llliliach, 5. Jänner. Auf dem heutigen Marlte sind erschie« nen: ? Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Heu und Stroh und 8 Wagen mit Holz. , Durchschnitts-Preise. ' "ltt^ Mz^ Mtl.. Mgz,. «.ill n, !lr. sl,, »l. sl.! ll. Ochei, pr. Heltolit. 6 34 7,25 Butter pr. Kilo . . - 90------- Korn » 4 49 5 60 Eier pr. Stück . . — 3------- Gerste . 4>32 5,20 Milch pr. Liter . . — 8------- Hafer . 3, 8 3 15 Rindfleisch pr. Kilo — 56------- Halbsrucht .-------K 80 Kalbfleisch » — 47------- Hcidcn . 4 32 4 85 Schweinefleisch » — 47------- Hirse . 4 83 4 40 Schöpsenfleisch . -30------- Kuluruz » 5—5 26 Händel ftr. Stück — 35____ Erdäpfel 100 Kilo 2 50-------tauben . ' — 18____ Linsen Pr, Hettolit. 12-----------Heu pr. M..lltr. . 2 bO____ Erbsen , 13-----------Stroh . . . 2 32____ Fisolen . 11-----------Holz, hartes, pr. Rindsschmalz Kilo 1----------- Klafter 6 50------- Schweineschmalz » - 68-------— weiches, » 4 25------- Speck, frisch, . — 64-------Mein,roth., 100M.-------28 — — geräuchert » --70-------— weißer, »-------30 — Augclommene Fremde. Am 5. Jänner. Hotel Stadt Wien. Uranitsch, Fabrilsbesiher, Graz. — Pisk, Ks»,,. Wien. Hotel Elefant. Schirnbcck, Generalstabschauptmann. s.Frau,Graz. — Prinz HohenlohoLangenburg, Privatier, Innsbruck. — « Doinladis, Ill.-Feistrih. — Freud, Kaufm., Fünslirchen. — 1 Klofutar, Reis., Wien. — Theresia und Paula Schleimer. Gotlschee. Hotel Vairischer Hof. Nemec. Ksm., s. Frau. Rakel. — Wauer, Postmeister. Nessclthal. — Stcrbcnz. Mrauen. Mtoziehuna.cn vom 5. Jänner. Wien: 61 44 29 28 90. Graz: 24 66 51 38 15. Meteorologische Vcobuchtunsseu in Laibach. TA. Mg.! 748 9 ^^^7^6 > NW. schwach bewölkt 5.2 » N. 747 6 — »8 NO. schwach heiter 0 00 ___9 » Ab^ 748 3 -^8^NO. schwach!___Mer^_____ 7U.Mg. 747 9 -12' 6 NOV schwach bewiUlt"" 6. 2 » N. 745-7 — 56 W. schwach bewüllt 0-00 !) . A. 746 5 — 5-6 W. schwach bewüllt Den 5. morgens bewölkt, dann heiter. Den ganzen Tag trilbr. Das TacMniUel an den beidcu Tagen —6 7" und — 7-8°, beziehungsweise um 39° und 51° unter dem Nor« male. Verantwortlicher Redacteur: I. Naqlii. Jür Ganbe. Eine Person, welche durch ein einfaches Mittel von 23jäh-ngel Taubheit und Ohrengeräuschen geheilt wurde, ist bereit, eine Beschreibung desselben in deutscher Sprache allen Ansuchern gratis zu übersenden. Adresse: I. H. Nicholson. Wien, IX., Kolingassc 4. (5194) 104—15 L«t»«chn He!n», Nr. 2.______________________________________37_______________________________________ ?. Iö«n« 188», Course an der Wiener Börse vom 5. Jänner 1889. «°«do» »W^» «»»i««»«. Geld Ware Staats-Anlehen. ^/., einheitliche Mmite in Noten 82U0 82-«» Lllberientc . . . «».<,.^. i«5^4"/..Ttaat«l°se. 250 st' 1A5N - - !«^^. ' ^M'ftel 1W st. 145-14«... i»<,4cr Ttaatslose . . ilX, fl. 172 2N 172 5.0 ^D°n..Pfdbr.^«fl.'^' ^'3!^'« 2ch,!ld»trschrcib,ln,,tn. ss!°mVs'»'.''.^ ^'lersrei . 125-.0 125,5.. V°i«r,sw>^ ?."1N in Sill>er . 112'.. 112'«<> 3ltt«. ,. "" ^"^" '" 2ilber 1W-in.>l'5<> °" u 2,Izb, Tirol ÄM N, 0 U ^n^?^. ?<>l-. ?5. El'°le.»b»h,. f«r 2..0 Marl N5-N5 «0 »"'"-I^Pli Nal,,, ,^' 1»0« i'- Gelb Ware Grundcntl.-Obligationen (für 10«, sl, CVl.). 5>"/n «allzischs...... ic>3'— 1N4 — 5"/„ Mälirischs...... i<>9 — —>— 5"/„ Krain und Küstenland . . «<»«'- --— 5"/„ nlederüsterreichischc . . . I NU 50 110 — 5"/„ sleirischr...... 104-75 — — 5"/„ lruatische >ind slavonische . 104 — 10« — 5>'V„ siebenbi!ra,ische , , . . 104—105- 5"/„ Temeser Nanat . . , . i«»-75 10450 5"/« uiissarischc...... 104' - 1040« Andere öffcutl. Anlchcn. Donau Nl'ss, iioss 5>"/„ 1»0 st, . — — —-— btu, «nleilir 1«78 . . ION,— 107 — slnlchen der Stadt Würz , . 110 — — — Nnlchen b, Etadtnemeinde Wlcn 105-5U il>S25> Präm,-Änl. b, Etadtssem, Wien 142 — 142 40 Vi>r>enbau Nnlehen verlos. !>"/„ 93 — »350 Pfandbriese (für ion si,). Nodencr. allg. öst. 4"/„ O. . . 122—12» — dlu. . 4>/,"/<> ^ - - 100 50 101 — dtu, . 4"/„ . . . 88-20 98-70 dto. Präm.-Tchillbverschr, 3"/„ 103-50 104 — Oest, Hypotlielcnbnnf I0j. 50"/,, 101 — — — Oest^ung, Aanl uerl, 4>/,'V„ . i«l'75 102-25 betlo » 4°/„ . . 9UN0100 — de!to 5Nj«hr. » 4°/„ . . 99L0100 — Prioritiits-Oblinationen (für 1»0 st,), sserbinanbs «orbliahn Em. 1«86 99-70 10030 Galizische Karl < Ludwi« - Vah» El». 1881 300 fl, S. 4'/,"/,, , 99 70 100 30 Geld Ware Oesterr, Nordwestbahn . . . ios> 40 10N-70 Siaatsbahn....... 198 — i!»8'50 Sübbllhn 5 3"/„..... 143-50 144 — k 5"/.....-.------------ Ung. ssllllz. Ullhn..... 98 9« 99 50 Diverse Lose (per Ctiict). kreditlose 10» fl...... ^„zy ^^,^ Clarn U°ie40fl...... ^.^ ^.^ 4"/„ Dona» Dampfsch, ioo fl. , iz»o — —- — llaibachcr Prüm, Änleh, 20 fl. 24-25 25,25 Ofenrr Uu>e 40 fl..... ^250 nil 25 Palfft, Luse 40 fl...... ^.^^ ..^75 NloüM ttreuz, «st, Ges. v,, 10 st. i<, g,> ^.».70 Nndolph Losc 10 fl..... 21 ,5 21 N0 Salm Lose 40 fl...... ^._ <>^.^ Et, Geiwis Luse 40 st. ... gz.zo ßf,,^> Walbstrin Lose 20 st, . , , 4075 H<-«^> Windijch Olä!> Lose 20 ss, . . 54^ «.^ Wew, 2ch. b,.^/„Pr«m, Cchnlb ' ' versch, b, Vodeiicrebitanstalt , ,7 — ^ ^. Van! - Nctien (per Stück), Nnglo-Ocst, Vn»l200fl, SO^E, 118-50 118 75 Uanlverei», Wiener 100 st, . , 102-25 102 75 Ädncr, Anst, öst. 200 st, E. 47'50 6«'25 Geld Ware Länderbanl, öst, 2l»0 fl. E, . . 224««» 224»!» Orsterr, »»nar, Aanl «00 st. . 881— 882 .- Unionbll»! 200 n...... 2<9'<»0 220-30 «jerlehrsbanl, Mg. 140 ft. . . 158 75 154 25 Actien von Transport-Untcruchmungcn. (per Stück), Albrecht-Vahn 200 fl. Silber . — — ^ — «ls»!d Finman. ValjN 200st, L. I9I-50 l!»2'50 Äühm, Äordblll,!, 15,0 st. , . . 192 50 193 5,0 . Westbalm 200 fl. . . , 315— 817- Bnschtiehrader Eis, 500 fl. Oes,, Oefterr, 500 st, ilM, , . . 893 — »94 — Dran-Vis, (V,-Db,-Z,) 200 fl, L, 18L-50 187 — Dnx «udenb. Ms, U, 200 fl, S. —— —'^ ssrrdinandsNorbb, 1000st,CM, 2473 2478 OalCarl Ludw. V, l^OOfl, nl,n (i»l'!ellsch, 2l»0 fl, 3, , . 214-50 215 — LloyoM, una.,,Tr!est500si,r!le»bal)n 200 fl. Silber 258-5') 25880 Snbbal,» 200 fl, Silber, . . 10470 105 — Süd Nurdb,Verb,«. 20Nfl.(lM. 15L — 157 — Tramway Wes.,Nr,I70ss,ü,W, 23175 23225 neue Wr, Priorität». «ctien 100 fl...... 9950 100 — U»g,<«lll00 fl, , , 105 — ICb'bO Montan Mrsell,. östrrr, nlpine 49 20 49 70 Prassrr (tisen Znd, Grs, 2>«! fi. 30450 305 — Salllii-Tarj Steinlohlen »0 st, I995O —'— »Schllinlmütil., Papiers, 200 fl, «08 —»I» — «Sleurermüd!»,Papiers,uV,-G. 12150 18^ — Trifailer jlol>le!iw,'VeI, ?<» fl, . —-— —-— Waffenf, O,, Oest in Wien 10« st, 857 — »S5-— Wllgsson Lei haust,, «Ug, in Pest 80 fl......... 75— 76-— Wl, VllNssesrUschllft 100 fl, . . 7? 40 77 «» WitnerbernrrZiegelMctien «es. 179L5 Ibo« Devisen. Deutsch« Plützt...... ü» eo 59 »5 London........ 180-70 i»l »0 Pari»......... 4?'7l> 47'75 Valuten. Duellten........ b «9 b-7l 20 ssranc« Stücke..... »'ü»z 954. Deutsche Neichsbanlnoten . . b9'1ü 5» 85 Papier Rubel...... !'>2 1 85„ Flalienüche^lliilnoten (100L.) 4715 4785 Erste Ziehung 14. Jänner. T*fcÄhl auf Raten: • wUilKlOSG ? Stück gegcn 7 Monatsraien & "•1'— ^uu.uuu » V Sofortiges Spielrecht nach Erlag der ersten Rate. Original-Lose zum Tagescourse fl. 6V Provinz-Aufträge werden umgehend erledigt. - Verlosungs-Kalender pro 1889 gratis & franco. Wechselstube Werner & Co. Wien I., Graben 8 (Newyork-Haus). (94) 3-1 (5tt28--2) Nr. 27 596. ' Curatorsbestellung. In der Rechtssache des Franz «aic von St. Martin au der Save ^.Anerkennung, der Ersihung und Gestattuna der Elgenthums-Eiuverleibung bei Einl.° Z. 68 der Catastralgemeinde St. Martin an der Save s. A. wurde dem unbekannt wo bchndlichen Primus Tomic von ebendort, resp. dessen unbekannten Erben ""b Rechtsnachfolgern, Iohaun Marolt aus St. Martm an der Save zum Curator 26 acuin bestellt und ihm die Klage 66 pran. 24. November 1888. ^^7596 zugestellt, iufolge welcher die Tagsatzung auf den 15. Jänner 1889, vormittags 9 Uhr, Hiergerichts angeordnet wurde. k^' k' städt.-deleg. Bezirksgericht Lai-"ach. am 26. November 1888. (^—1) Nr. 10739. Ezecutive Nelicitatiolls-Vcrsteigerung. wirz^"l ^ ^' Bezirksgerichte Oottschce wnd bekannt gemacht: W sei über Ansuchen des Mathias Hölzer von Kumerdorf, Vormund des aen.n ?" 5°lar, die executive Verstei-a N " b" Maria Mcdih von Büchel N^"' gerichtlich auf 1060 Gulden N'nRealität «uk^ dieNi"/t Gottschee. bewilligt und hiezu °'e Fellbietungs.Tagsatzung auf den . 23. Jänner 1889, N '! ^?^auge, angeordnet worden, t,^ ble Pfaudrealität bei dieser Feilbie- a?e2/'w'^'"' Schätzungswerte hint-"l'gegeven werden wird. i„«k l ^ ^citationsbedingnisse, wornach »ndere jeder Licitant vor gemachtem Anbote em 10proc. Vadium zu Handen ," .^'"tatlonsconlnlission zu erlegm hat. ^' das Schähuugsprotokoll und der ^"dbuchsextract kö.lnen in der dies-»erlchtlichen Registratur eingesehen werden. December iS"'^^ ^""^^ "" ^"' (5639—3) Nr. 6579. Edict zur Einberufung der Vcrlassenschaftsglän-bigcr des am 7.'Jänner 1886 ohne Testament verstorbenen Herrn Pfarrdechanten Johann Toman von Moräutsch. Von dem k. k. Bezirksgerichte Egg werden diejenigen, welche als Gläubiger an die Verlassenschaft des am 7. Jänner 1888 niit Testament verstorbenen Herrn Pfarrdechanten Johann Tuman von Moräutsch eine Forderung zu stellen habrn, aufgefordert, bei diesem Gerichte zur Anmeldung und Darthuung ihrer Ansprüche am 17. Jänner 1889, vormittags 9 Uhr. Hiergerichts zu crschciucu odrr bis dahin ihr Gesuch schriftlich zu überreichen, widrigens denselben an die Verlassenschaft, wenn sie durch Bezahlung der angemeldeten Forderung erfchöpft würde, kein weiterer Anspruch zustünde, als inso-ferne ihnen eil« Pfandrecht gcbürt. K. k. Bezirksgericht Egg, am 9. December 1868. (5736—2) Št. 125067 Oglas. Dne 2 4. januvarja 1889 od 11. do 12. ure dopoludne vršila se bode pri podpisani sodniji druga eksekutivna dražba na 500 gld. ce-njenega zemljišèa Ane Kostelc iz Vi-doSec št. 1 pod vložno št. 803 kata-stralne obèine Metlika. C. kr. okrajno sodišèe v Metliki dne 21. decembra 1888.____________ (5838^2) St. 10242.~ Oklic. C. kr. okrajno sodišèe v Koslanje-vici naznanja: Da se bo v eksekutivni pravdi Johane Kodriè iz Samobora proti Anki Kodriè iz Trebelnika vršila drugu eksekulivna dražba posestva zemljišèa vložna št. 139 davène obèine Flanina dne 23. januvarja 1889 z prejšnjim dostavkom in prejšnjim doloèilom. C. kr. okrajno sodišèe v Kostanje-vici dne 19. decembra 1888. Die erste krainische ifleh-genossenschaft beehrt sich, dem p. t. Puhlicum bekanntzugeben, dass sie, um den mehrseits ausgesprochenen Wünschen entgegenzukommen, von Neujahr an ihre Producte zu folgenden ermässigten Preisen abgeben wird: Im eigenen Locale Franco ins Haus zugestellt Prima Vollmilch per Liter......... 7 kr. per Liter......... 8 kr. Kochmilch > » ......... 4» » » ......... 5» Rahm > » ......... 32 > > » ......... 36 » Thee und Tafelbutter per kg... 1 fl. 40 » j per kg...... 1 fl. 48 » Abnehmer grösserer Mengen von Milch, Rahm und Butter erhalten selbe zu Localpreisen franco zugestellt. (72) 3—1 (5722—3) Nr. 10 686. Curatorsbestellung. Der verstorbenen Barbara Nuss» dorfer von Mottling, resp. deren unbekannten Erben und Rechtsnachfolgern, wird Herr Leopold Gang! von Mottling znm Curator »ä actuin bestellt und demselben der Grundbuchsbescheid Nr. 7991 66 1888 zugestellt. K. k. Bezirksgericht Mottling, am 31. Juli 1888. (5744—2) Nr. 10 270. Executive Realitäten - Versteigerung. Vom t. l. Bezirksgerichte Goltschee wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Andreas Iaklitsch'schen Erben (durch Dr. Em. Burger, k. k. Notar in Oottschee) die exec. Versteigerung der dem Josef Vogrin von Pröribel gehörigen, gerichtlich auf 422 Gulden geschätzten Realität Einl.'Nr. 53 nä Unterdcutschau sammt dem anf 66 fl. a/schätzten gesetzlichen Zugeho'r derselbm bewilligt und hiezu zwei Feilbietungs-Tagsatznngen. und zwar die erste auf den 16. Jänner nnd die zweite auf deu 20. Februar 1889, jedesmal vormittags um 9 Uhr im Amtssitze mit dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfandrcalität sammt Zugehör bei der ersten Feilbietung nur um ober über dem Schätznngswert, bei der zweiten aber auch unter demselben hintangegeben werden wird. Die Licitationsbedingnisse. wornach insbesondere jeder Licitant vor gemachtem Anbote ein lOproc. Vadium zu Handen der Licitationscommission zu erlegen hat, sowie das Schätzungsprotokoll uud der Grundbuchsextract können in der dies-gerichtlichen Registratur eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Goltschee, am 19tcn November 1888. (5518—3) Nr. 8866. Curatorsbestellung. Vom k k. Bezirksgerichte Loitsch ist dem Gregor Svigelj, Blas Ule und Josef Sez'on, alle von Martinsbach, rücksichtlich auch bereu unbekannten Rechtsnachfolgern, über die Klage des Jakob Krasooic auf Anerkennung der Ersitzung der Waldpar-celle Nr. 1693/, »6 Herovnica Herr Karl Puppis von Loitsch zum Curator »6 ao lum bestellt worden. K. k. Bezirksgericht Loitsch. am 31sten October 1888. (5689—3) St. 5292. Oklic izvršilne zemljišèlne dražbe. C. kr. okrajno sodišèe v Senožeèah naznanja: Na prošnjo Aleksandra Dralke (po dr. Pitamicu) dovoljuje se izvröilna dražba Antonu Jurci lastnega, sodno na 4212 gld. cenjenega zemljišèa vložna šf. 18 katastralne obèine Landol, le-žeèega v Landolu. Za to se doloèujeta dva dražbena dneva, in sicer prvi na dan 12. januvarja in drugi na dan 13. februvarja 1889, vsakikrat ob 11. uri dopoludne pri tem sodisèi s prislavkom, da Be bode to zemljišèe pri prvem röku le za ali èez cenitveno vrednost, pri drugem röku pa ludi pod to vrednostjo oddalo. Dražbeni pogoji, vsled katerih je posebno vsak ponudnik dolžan, pred ponudbo 10 proc. varšèine v roke dražbenega komisarja položiti, cenit-veni zapisnik in zemljeknjižni izpisek razgrneni so v registraturi na vpogled. C. kr. okrajno sodisöe v Senožeèah dne 24. novembra 1888.