>■'< v f / 'C. 3 'O i ' ■ :p . . 7 Jahresbericht »m :w ’ss . ■ des k. k. Staats-Gyranasiums MARBURG. S’T1'' Veroffentlicht von der Direetion am Sehlusse des Studienjahres c vwywvvvvv Im Yerlags des k. k. Staats-Gynrnaaiums, Oracle von Kd. -lilnsrhit/. Nfgr. (L Kralik) in Marlmrg a. O. I n h a 11. 1. Zur Erinnerung an das vierzigjahrige Regierungs-Jubilaum Sr. Majestàt des Kaisers Franz Josef I. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. 2. Eine Episode aus dem .Leben des Grafen Niklas von Zrinv. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gvmnasial-Director. 3. Schulnachriehten. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. I * ’ ..... Zur Erinnerung an das yìerzigj àhrige Regierungs • Jubilàum Sr. Majestàt des Kaisers Franz Josef I. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gvmnasial-Director. „Gott erhalte, Gott beschùtze unsern Kaiser", das war an der Neige des verflossenen Jahres der millionenfach gesprochene und gedachte Segenswunsch treuer, dankbarer Unterthanenliebe, der empor zum Hochsitz unseres erlauchten Herrschers drang und von dort ais Gebet zum Throne des Allerhòchsten, auf dass dieser schiitzend auch in Zukunft seine allmachtige Hand breite iiber Franz Josef, unseres Reiches Schirm und Hort. Es war ein dynastischer Erinnerungstag fùr die ganze weite Monarchie, als solcher aber fur diese von ganz anderer, viel tiefer gehender Bedeutung als ahnliche Gedenktage anderswo; demi uns ist die Dynastie nicht nur Grund und Eckstein des staatlichen Gebaudes, sondern auch dessen kronender, das stolze Gewólbe zusaramenhaltender Schlussstein geworden. Denn nicht die Natur hat durch trennende Gebirgswfdle oder schei-dende Wasserflachen alluberall uns den Rahmen fur ein staatliches Gebilde vorgezeichnet, nicht eines Stammes Geltungsgebiet hat durch gleiche Sitte und Sprache die Grenzen der Entwicklung fur Òsterreich angegeben, sondern weit ausgedehnt erstreckt sich dieses von den Gestaden des schwabischen Meeres bis zu den pontischen Steppen, von den schwarzen Bergen des adriatischen Sùdens bis zum erzreichen Gelande des Elbstromes im Norden; Deutsche, Ost- und Westromanen, Nord- und Sùdslaven, Soline altaischen uud semi-tischen Stammes, verschieden in Sprache und Cultur, bewohnen die grotlen Ràume — aber ein e Idee beseelt sie alle, hat siegreich die trennenden Momente niedergekampft: der ósterreichische Staatsgedanke, die Liebe und Treue zum Kaiserhaus; sie bilden nodi heute wie in den Tagen des alten Ratbot Habsburgs Mauern. Zum vierzigstenmale batte sich der Tag gejàhrt, an dem unser Kaiser als achtzehnjàhriger Jungling im Vertrauen auf die eigene Kraft und den Genius der Dynastie das Steuerruder des sturmumtobten Staatsschiffes ergrifi', um es init fester Hand aus den uberstùrzenden Wogen der Empòrung hiniiberzu- 1 leiten in das ruhige Fahrwasser langsamer, aber stetiger Entvvicklung und gedeihlichen, bleibendèn Fortschrittes. Welche Filile von Ereignissen, welche Zalil von Wandlungen sind in diesem Zeitraum, der mehr ais ein Menschen-alter unifasst, an Òsterreich vorùbergegangen ! Wie schien niclit dam.als vor vierzig Jahren, \vo allùborali, selbst ira Ilerzen des Reiches, die Fackel der Zwietracht und des Burgerkrieges loderte, der altehrwiirdige Kaiserstaat den zersetzenden Einflùssen erliegen zu sollen, und dodi bat sicli der Baum, den die Herbststurme des Jahres 1848 entblatterten und zu fallen drohten, stolzer demi je wieder emporgeriebtet, und herrlichere Frùelite sind an seinen Zweigen gediehen, ais er sie fruher je aufznweisen vermocht batte. Der Aufstand ward iiberwaltigt, siegreicb flatterte das schwarzgelbe Banner auf den sonnigen Gefilden Italiens und wenige Moliate spider in den weiten Riiumen der Kar-pathenlander. Òsterreich stand wieder geeint und gefestigl* da. Nun galt es, die erregten Gemuther zu beruhigen und mit starker Haud der Hobeit des Staates liberali die unbedingte Anerkennung zu verschaffen. Darum war neuerdings die absolute Regierungsform eine Notbwendigkeit geworden. Ais aber nacli einem Jahrzebnt die berauschenden Tritume des Revo-lutionsjabres verflogen und einer kfihleren, aber klareren Auffassung der Ver-haltnisse gewichen waren, da komite unser ritterlicher Monarch, zu dessen herrlichsten Eigenschaften die weitestgehende und aufrichtigste Versohnlichkeit zabit, einen Theil seiner unbeschrankten Maclit an die frei gewablten Vertreter des Volkes abgeben, damit dieses nunmebr selbstthiitig in erhòhter Spann-kraft und vermehrter Liebe zum Staate an dessen Neubau sicli betbeilige. So ward Òsterreich in den Herbsttagen des Jahres 18(>0 ein constitutioneller Staat. Wohl bùfite es durch die ungliicklichen Feldziige von 1859 im Kampfe mit den Sarden und Franzosen und 1866 im Kriege mit Italien und PreuBen trotz aller Tapferkeit seines opferniiitliigen Heeres die Vormachtstellung auf der Apenninenhalbinsel und in Deutschland ein, aber der todverachtende Widerstand unserer heldenmuthigen Truppen in den Schlachten von Solferino und Kóniggratz und die ruhmwiirdigen Gefechte auf dem winterlichen Boden Schleswigs, das gliinzende Seetreffen von Helgoland 1864 und die berrlichen Siege von Custozza und Lissa werden unvergangliche Bewcise osterreichisc^ier Vaterlandsliebe und osterreichischer Soldatentreue sein. Und was auf den ersten Blick ein unertragliches Missgeschick zu sein schien, das erwies sicli spaterhin ais eine Wohlthat. Òsterreich, sicli selbst wiedergegeben, konnte nini seine ganze Kraft auf seine eigene Entwicklung und die alte ihm obliegende Culturmission verwendon. In Erfullung dieser letzteren Aufgabe ruckten seine Truppen im Hochsommer des Jahres 1878 in Bosnien und der Herzegowina ein, uni kraft des unserem Monarchen uber-tragenen europiiischen Mandates, Besitz zu ergreifen vom Nordwesten der Balkan-Halbinsel, den fortgesetzten blutigen Wirren daselbst ein Ende zu machen und den armen Bewohnern unter christlichem Scepter ein menschen-wurdiges Dasein zu bereiten. Wohl hatten unsero braven Soldaten unsagliche Schwierigkeiten zu iiber-winden, welcha die Rauheit des Bodens und die Heimtucke desFeindes ihnen schufen, aber mit dem Schwerte in der einen, dem Spaten in der anderen Hand wussten sie dieselben mit bewundernswerter Ausdauer und Zàhigkeit zu bewàltigen. Nicht nur Osterreichs Waffenruhm strahlte glanzender denn je, sondern auch der Monarchie unvergleichliches Geschick, als Bezahmerin wilder Sitten die Vòlker des Ostens tur europaische Cultur wiederzugenwinnen, ward neuerdings offenbar. Was im Westen in unnatiirlicher Angliederung an das Reich im Laute der Zeit verloren gehen musste, das ward in Befolgung des natiirlichen Berufes im Osten wiedergewonnen, der langgestreckte dalmatinische Besitz durch die Erwerbung eines Hinterlandes gesichert und gestùtzt, die Balin Eugens, Osterreichs gróBten Feldherrn und Staatsmannes, wieder betreten. Ósterreich, auch im Innern durch den endlichen Ausgleich mit Ungarn im Jahre 1867 nicht nur nicht geschwàcht, sondern durch das Gliick von Millionen zufriedenen Unterthanen unendlich gestarkt, glanzt heute in einer Machtfulle, die vor vierzig Jahren vvohl niemand ahnte, gefurchtet als verderbenbringender Feind, umworben als willkommener Bundesgenosse. Und wohl das glan-zendste Zeugnis fiir des Staates Tuchtigkeit und die Weisheit unseres er-habenen Monarchen ist der Umstand, dass gerade diejenigen Màchte, die ihn einst am bittersten bekampft hatten, seine Freundschaft suchten und — Dank seinem edelmùthigen Vergeben und Vergessen —\ auch fanden. 1848 trat unser Kaiser schwertumgiirtet an die Spitze eines fast zerfallenden Staates, dessen ringsum bedrohtenBestand er erst zu vertheidigen hatte, 1888 stand er und steht noch heute als machtvoll gebietender Friedensfurst in der Mitte zweier gewaltigen Bundesgenossen, des Welttheiles Ruhe schirmend, da. Noch viel glanzender als die Erfolge, welche Ósterreich in den letzten Jahrzehnten auf dem Gebiete auswàrtiger Politik errungen, ist dessen Wieder-geburt im Innern, sind die ungeheuern Fortschritte, die es unter dem Scepter unseres Kaišers auf dem Gebiete materieller und geistiger Cultur gemacht bat. Nicht bloB die Zeit, sondern auch die Krati wfirde mir gebrechen, um ali dieses nur entfernt ausfuhren zu kónnen. Darum mògen die folgenden skizzenhaften Andeutungen genugen. Bis zurn Jahre 1848 war Grumi und Bodcn den Gutsobrigkeiten unter-thanig, und der Bauer musste Robot leisten. Die gesetzliche Aufhebung dieser 'beengenden Verhàltnisse talit allerdings vor den 2. Dezember, allein Thatsache ward sie erst unter der Regierung unseres Kaisers. Der Landmann war nun-mebr nur Unterthan des Staates, freier Herr seines Besitzes, was der FleiB seiner Hiinde schuf, sein alleiniges Eigenthum. Welcher Spora musste in diesem Bewusstsein fur die Arbeitskraft und die Arbeitslust des Bauern liegen! Landwirtschaftliche Schulen und Vereine wurden gegrOndet, dem Landmann leicht zugfmgliche Ausstellungen in den verschiedensten Theilen des Reiches und der einzelnen Lànder veranstaltet, Preise fur vorzugliche Erzeug-nisse ausgesetzt und so der Landwirt in Wort, Schrift und Beispiel belehrt, durch den Augenschein uberzeugt und fur seine Fortschritte' belohnt. So bluhten denn auch Ackerbau und Viehzucht machtig empor und mit ihnen die Steuerkraft und der Wohlstand des Reiches. Vollkommen durchgefùhrt wurde die Grundentlastung endlich durch die Verleihung des Jagdrecht.es an den Besitzer des Bodens und durch die Ver- gutung der Jagdschaden. Allerdiugs wurde andererseits durch Schonbestim-mungen tur die Erhaltung des Wildes und Fischbestandes gesorgt. Durch ein neues Forstgesetz wurde der rucksichtslosen Entwaldung ganzer Lànder Einhalt gethan und so nicht nur manches Stùck fruchtbaren Bodens der Gultur erhalten, sondern auch im Vereine mit den vielen Flussregulierungen den verderblichen Wirkungen der Elementarereignisse eine Schranke gezogen. Ein neues Berggesetz endlicli regelt die Ausbeute von Ósterreiehs uneriness-lichem Reichthum an mineralischen Schatzen. Nodi gróBere Fòrderungen erfuhren Gewerbe und Industrie, in denen Òsterreich vor vierzig Jahren wenig Nennenswertes leistete, vielfach aut' das Ausland angewiesen und von ihm abhàngig war, geschweige denn mit deni-selben wetteifern konnte. Durch die Einfuhrung der Gewerbetreiheit einerseits und des Befahigungsnachweis^s andererseits ward die redite Mitte zwischen deni Zunftzwang und schrankenloser, die Gùte der Erzeugnisse gefahrdender Willkùr get'unden, durch die verschiedenartigsten Unterstutzungen von Seite des Staates die Anlage von Fabriken begiinstigt, durch die Grùndung mannig-facher Geldinstitute verfùgbares Capital geschaffen, durch zahlreiche Fach-und Gewerbeschulen Bildung und Verstandnis im Arbeiterstande und in den industriellen Kreisen, int'olge dessen aber auch Góte und Schónheit der Erzeugnisse gefordert. Handels- und Gewerbekammern sorgen tur die Interessen des Standes, den sie vertreten, kleine und groBe Ausstellungen bieten der Arbeit Gelegenheit, ihren stetigen Fortschritt engeren und weiteren Kreisen zu zeigen, dem thàtigen Manne Anerkennung und Absatz seiner Ware ein-zubringen. Mit welchem Hochgefiihl konnte unserMonarch, er selbst ein leuchtendes Vorbild rastloser, unermudeter Thàtigkeit, auf die glànzenden Leistungen herabblicken, welche scine Ósterreicher auf der Wiener Weltausstellung des Jahres 1873 den erstaunten Blicken Europas boten! Welcher Stolz und welche Freude mochten sein Herz erfullt haben, als er scine fùrstlichen Gaste durch die prunkvollen Hallen des Industriepalastes tuhrte! So hat Òsterreich scine Nachbarn nicht nur eingeholt, sondern auch vielfach sc-hon uberflùgelt. Hand in Hand mit dem imrner kràftigeren Gedeihen der Industrie und dieselbe màchtig unterstùtzend, gieng auch der ungealmte Aufschwung des Handels, dem immer neue Absatzgebiete sicli óffneten, den immer gróBere Nachfrage erweiterte, der steigende Wohlstand des Reiches belebte und die ununterbrochene Schaffung neuer Verkehrswege in trailer vereinsamte Gegenden leitete. Welch wunderbare Leistungen hat Òsterreich nicht auf dem Gebiete des Eisenbahn- und StraBenbaues in deli letzten Jahrzehnten aul'zuweisen? Wie dichtmaschig zieht sich nicht dieses Netz durch das nòrdliche Bólunen, welche Triumphe hat die Technik bei der Oberwindung unglaublicher Schwie-rigkeiten nicht in den Alpenlandem gefeiert, wo jetzt das Dampfross hoch iiber der Thalsohle zum Kamni des Gebirges emporeilt oder tief unter der Erde den IUìcken desselben durchquert. 1843 betrug die Lange der ósterreichischen Eisenbahnen 1981- km, 1887 25576, die der Telegraphenlinien 1848 935 km, beute gegen 60.000; die Zahl der Depeschen ist von 45.000 auf 10V2 Millionen gestiegen, die der Briefstùcke voh 207 auf 820 Milliorten. Welche Schlusse lassen sich daraus aut' die Zunahme des Verkehrs, aber audi der Bildung ziehen! Wenden wir uns nun der geistigen C.ultur zu! Das ganze Schulwesen von seiner untersten bis zu seiner hóehsten Stufe wurde einer durchgreifenden Neugestaltung unterzogen. Durch das Voiksschulgesetz vom 14. Mai 1869 ward, entsprechend der allgeineinen Wehrpflicht, audi die allgemeine Schulpflicht vom 6. bis zum 14. Jahre eingefuhrt, temer tur deli Bau zweckmàBiger Schu! hiiuser, die Heranbildung tuchtiger, ihrer Aul'gabe gewaehsener Lehrer und Lehrerinnen in eigens datur geschaffenen Bildungsanstalten gesorgl, cndlich dadurch, dass den Gemeinden ein Theil den Schullasten aufgeburdet, dafrir aber arteh Antheil an der Schulaufsicht ini Ortsschulrathe eingeràuint ward, im Volke selbst Interesse fur die Sdiule und Verstàndnis fur die Wohlthaten derselben zu wecken getraditet. Allerdings wurden grolle Anspruche an die Leistungstahigkeit der einzelnen Gemeinden gestellt, dafrir aber gehòren we-nigstens unter der jfmgeren Generation der westlichen Lànder der Monarchie die des Lesens und Schreibens Unkrmdigen zu den irnmer seltener werdenden Ausnahmen, und Òsterreich kann auch in Bezug auf seine Bildung mit den ubrigen europiiischen Làndern erfolgreich wetteifern. Ebenso und noch frùher wurden die Mittelschulen oder besser gesagt die Gymnasien, denn die Realschulen rief unser Kaiser erst ins Leben, neu eingerichtet. Bis 1849 umfassten die Gymnasien nur sechs Glassen, die jetzige siebente und achte bildete als sogenannte Philosophie, zu deren Besuch aber die Hòrer aller Facultaten verpflichtet waren, einen Bestandtheil dei Univer-sitat. Gelehrt wurde Religion, Latein, Griechisch, aus der Geschichte nicht viel, aus den Realien sehr wenig, die Muttersprache gar nicht. Durch den Organisationsentwurt des Jahres 1849 ward, unter Festbaltung des vorwiegend philologischen Unterrichtes, auch den ubrigen Wissenschatlen, vor alleni den Realien und den ungeheueren Fortschritten, welche auf diesem Gebiete im laufenden Jahrhunderte gemacht worden waren, gebiirend Rechnung getragen, so dass in letzterer Hinsicht die òsterreichischen Gymnasien selbst denen Deutschlands bei weitem voran sind. Endlich wurde die deutsche Sprache, und wo diese nicht die Muttersprache war, auch die ubrigen Landessprachen in den Lehrplan aufgenommen. Auf den Universitàten wurde die Lehr- und Lernfreiheit eingefuhrt, die heutige pbilosophische Facilitai als vierte, gleichberechtigt mit den ubrigen, geschaffen, bestehende Ilochschulen, wie z. B. Graz, erweitert, neue, wie Klausenburg, Agrani und Gzernovvitz gegrùndet, durch die Berufung tuchtiger Professoren das Ansehen der Universitàten gehoben und ihre Biute in jeder 1 Iinsicht und mit groBen Opfern gefórdert. Dafur genieflt aber auch, uni nur eines anzufuhren, die medicinische Facultàt Wiens eineu Ruf wie keine zweite der ganzen Welt. In àhnlicher Weise sorgte die Regierung unseres Kaisers tur die realistischen, landwirtschaftlichen, gewerblichen und kunstlerischen Studien, von der elementaren bis zur hóehsten Ausbildung, und auch hier waren die Bemiihungen des Staates vom glànzendsten Erfolge gekrónt. Neben der Entfaltung der Wissenschaft und der Sorge tur die ihr die-nenden Institute, Sammlungen und Expeditionem wryidte unser Monarch, und durch sein Beispiel bewogen, auch die iibrigen Mitglieder des erlauchten Kaiserhauses ilire ganz besondere Fùrsorge der Pflege der schònen Kunste zu. Ósterreich kam auf diesem Felde zu einer Biute wie vielleicht nie vorber. Akademien, Theater, Museen, Gallerien, Ausstellungen und groBartige Unter-stfltzungen von Seite des Staates urid des kunstsinnigen llot'es bildeten und fòrderten Talente, deren Namen und Meisterwerke anzufuhren mir die Zeit gebricht, die jedoch Ósterreich und seinem Fùrstenhause unsterblichen Rubra brachten. Der herrlichste Beweis hiefur ist die Hauptstadt des Reiehes selbst rait ibren Kunstschatzen und Monumentalbauten, mit ihrer Pflege auserlesener Musik und ihrer mustergiltigen Schaubuhne. Nodi glànzender strablt der Name unseros geliebten Kaisers als ersten und gròBten Wohlthaters seiner Unterthanen. Es vergeht fast kein Tag, an dera wir nicbt von der Betheiligung Sr. Majestìit an irgend einera Werke der Wohlthàtigkeit lesen. Bald ist es der Bau einer Kirche, eines Schul- oder Krankenhauses, der durch eine allerhóchste Spende gefórdert wird, bald ein Versorgungs-, Blinden- oder Taubstummeninstitut, dera eine reiclie Gabe zuflieBt, bald ein Wohlthatigkeitsverein oder eine Wohlthatigkeitslotterre, die sich des Schutzes des Landesfùrsten zu erfreuen hat. Und erst wenn groBe Unglùcksfalle seine geliebten Unterthanen treffen, wie fuhlt sich da der Kaiser in seinem menschenfreundlichen Herzen gedrangt, mit alien ihm zugebote stehenden Mitteln Noth und Elend der Armen zu linderu! Man erzàhlt sich, dass der unerschópfliche Wohlthàtigkeitssinn unseres Monarchen selbst seine reiche Privatschatulle hie und da erschópft und zeit-weilig andere Fonde aushelfen mùssen. Und mit ihm wetteifern die Mitglieder des allerhòchsten Hauses, und durch ihn angeregt, hat Ósterreich in den letzten Jahrzehnten humanitàre Anstalten ins Leben gerufen, auf die Stolz zu sein wir das vollste Recht haben. Wie bezeichnend ist es dodi auch fiir die selbstlose Gflte unseres Kaisers und das Verstàndnis, welches derselben seine Unterthanen entgegenbringen, dass kein Fest im allerhòchsten Hause voruber-geht, zu dessen edelster Feier nicht. hunderte von Wohlthatigkeitsacten in der ganzen, weiten Monarchie geschehen. Ja auch der ausgestossenen Mitglieder der menschlichen Gesellschalt hat dieser humane Sinn nicht vergessen. Die Schauer der Kerker sind gewichen, die Ketten sind gefallen, nicht sosehr die Bestrafung des Verbrechers als die Besserung desselben wird angestrebt, Arbeit und Unterricht sollen ihn zur Einkehr in sich selbst vermògen, erstere ihn auch einen Theil der Kosten, die er dem Staate verursacht, ersetzen und doch einiges eriibrigen lassen, um freigelassen ein neues Leben beginnen zu konnen. Die groBartigen Veranderungen,' die Ósterreich in seiner Verfassung durchgemacht, habe ich bereits berùhrt; es erubrigt mir nur, darauf hinzu-weisen, welch kostbare Errungenschaften seinen Staatsbùrgern im Jahre 1867, als der Dualismus, die jetzt zu Recht bestehende Verfassung, ins Leben gerufen wurde, in den Staatsgrundgesetzen durch die Gnade des Monarchen zutheil wurden. Ich erwahne nur das Recht der Gleichheit vor dem Gesetze, das Recht zu alien òffentlichen Àmtern, die Unverletzlichkeit des Briefge-heimnisses, die Gleichstpllung aller Confessionen (ohne dass deshalb die _____ Rechte des katholischen Bekenntnisses, als desjenigen der ùberwiegenden Mehrzahl der Staatsburger, beeintrachtigt worden waren), das Petitionsrecht, die Pressfreiheit u. s. w. War Ósterreich fruher eine feste Stàtte des Absolutismus gewesen, so war es jetzt mit Riesenschritten don ubrigen europàischen Staaten ini con-stitutionellen Ausbau seiner Verfassung nachgekommen, ja li atte die meisten sogar in freiheitlichen Einriehtungen uberholt. Und wie herzgewinnend ist Franz Josef im Verkehr mit seinen Unter-thanen, wie eingehend kùmmert er sicb um ilire Verhfdtnisse, wie gut ist or von denselben unterrichtet, wie unermudet arbeitet or nicht vom frùhen Morgen bis zuin spaten Abend, die Jagd als einzige Erholung sicb gestattend, fur ihr Wolil, und wie weiB er sie im persónlichen Umgang durch scine hinreiBende Liebenswùrdigkeit zu bezaubern und zu beglucken! Jedermann hat zu den allgemeinen Audienzen, welche Scine Majestàt Montag und Don-nerstag zu geben pflegen, freien Zutritt und kann sein Anliegen allein, ohne Zougen seinem Fursten vortragen, ein glànzender Beweis des Vertrauens, das der Monarch in seine Unterthanen setzt, aber auch ein lebhafter Sporn fur diese, sicb des Vertrauens wùrdig zu erweisen. In jeder Pflicliterfiillung seinem Volke ein Muster, hat Franz Josef sieh und sein Haus freiwillig der Einkommensteuer unterworfen, und dass er auch sein Leben fur den Staat zu opfern bereit ist, hat er bei Santa Lucia, Raab und Solferino bewi'esen. Ebenso durchgreifend wie in der Verfassung wuide auch in der Ver-waltung umgestaltet. Um gròBeres politisches Verstàndnis und eine gròBere jiolitische Selbstiindigkeit, dafur aber auch erhòhtes Interesse an den eigenen Angelegenheiten zu erzielen, wurde den einzelnen Gemeinden und Bezirken des Staates eine weitgehende Selbstverwaltung eingeriiumt. Wenn sie nicht uberall die gewunschten Fruchte getragen hat, so ist daran nur der Umstand schuld, dass neue Einriehtungen eben Zeit brauchen, um in Fleisch und Blut uberzugehen. Venvaltung und Rechtspflege wurden vollkommen getrennt und die Justiz mit alien denkbaren Bùrgschaften der Unabhàngigkeit ausgestattet. Das Recht wird seit Aufhebung der Grundunterthanigkeit nur noch im Namen des Kaisers gesprochen, jeder, auch der geringste und àrmste Unterthan findet dasselbe, wenn er es sucht. Alle Gerichtsverhandlungen sind mundlich und óffentlich, jeder Angeklagte erhalteinen Vertheidiger, bei jedem gròfieren Verbrechen, politischen oder Pressvergehen spricht nicht der einzelne Richter oder ein Gerichtshof das Schuldig oder Nichtschuldig, sondern Geschworene aus dem Volke, die nur ihrem Gewissen verantwortlich sind. Wie muss durch diese Einrich-tungen, namentlich aber durch das Volksgericht, das Rechtsbewusstsein im Volke gehoben und sein Vertrauen in die vòllige Unparteilichkeit der Rechts-ptlege gesteigert werden! Und zuin Schluss wollen wir dorthin wieder zuruckkehren, wo wir aus-gegangen sind — zur Armee. Das Heer hat die Monarchie im Jahre 1848 gerettet, in seinem Lager war Ósterreich. Was war und ist naturlicher, als dass Fùrst und Volk dieser staatlichen Einrichtung ihre ganz besondere Auf-mcrksamkeit widmeten und noch widmen! Und so sind im Verlaufe der Zeit, namentlich durch die Heeresorganisation von 1808 «nd durch das Landsturm-gesetz von 1887 aus den Hundertausenden des Jahres 1848 fast ebensoviel Millionen Streiter geworden, aus dem Soldatenheer ein Volksheer, aus der vierzehnjahrigen activen Dienstzeit eine kaum dreijahrige, aus einer druckenden Last eine Ehrenpflicht, der sich der hochst gestente Cavalier so wenig wie der letzte Bauernjungling entziehen kann. Sowohl in ihrer Ausbildung als in ihrer Bewaffnung steht Ósterreichs Armee auf der Hòhe ihrer Aufgabe. An begeistertem Muth kann sie sich mit jedem Heere der Welt messen. Geradezu neu geschaffen aber wurde unsere ruhmreiche Marine, die an den Tagen von Helgoland und Bissa Ósterreichs Ruhm als Seemacht gegrùndet liat. So hatten wir demnach, wenn auch nur in den allgemeinsten Umrissen, die Geschicke Ósterreichs sowohl in seiner auGeren Stellung als seiner inneren Entwicklung unter der Regierung Franz Josefs dargestellt. Und wenn wir, dankerfullt fur all’ die Segnungen, die unserem Lande unter seiner glorreichen Herrschaft zutheil geworden sind, und die wir heute in voliera Mafie geniefien, im Geiste hinblicken auf das Bild unseres geliebten Monarchen, den ein gùtiges Schieksal begnadet hat, wie wenige Regenten, so seien wir nicht biofi der bangen Vergangenheit eingedenk, sondern vergessen wir auch nicht der Zukunft — und das gilt namentlich ffir die heranwachsende Jugend, die dereinstige Hoffnung des Staates. Diese aber, wie kònnte sie besser die Liebe zu ihrera schónen Vater-lande, zur erlauchten Dynastie, zum angestannnten Herrscher zeigen, als indem sie, seinem erhabenen Vorbilde nacheifernd, die Pflichten ihres jetzigen und kùnftigen Standes in unentwegter Berufstreue erfullt und das hoffnungsvolle Vertrauen, das Volk und Ftìrst gegenseitig beseelt, als ein kostbares Ver-machtnis ihrer Vorfahren weiter pflegt, als eine Macht, die aller Sturme ge-spottet und sie siegreich Oberdauert hat! Uns alien aber bleibe unser gutiger Monarch nodi lange, lange Jahre in seinem segensreichen Wirken erhalten! Das walte Gotti . . Eine Episode aus dem Leben des Grafen Niklas von Zriny. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director. Soit der Moliacser Schlacht vom Jahre 152G befanden sich Ungarn und Osterreich mit geringen Unterbrechungen in fortwàhrendem Waffengange mit den Turken, bald in den regelrechten Formen staatlichen Verkelirs mit des Sultans eigener Majestat, bald regellos mit einem oder mehreren Grenzpaschas, welche die Verworrenheit der Verhaltnisse hiiben nnd druben nnd die Kampf-lust der untergebenen oder der feindlichen Truppen zu einem Kriege auf eigene Faust benfltzten: waren sie doch sicher, dass der GroBherr in Gon-stantinopel errungene Erfolge gewiss nicht ùbel aufnehmen werde. So ward denn von den wilden Heeren des Ostens nicht nur unsàgliches Leid iiber die Lànder der Stefanskrone und theilweise ùber Inneròsterreich gebracht, sondern es bròckelte auch von den ungarischen Landern ein Stuck nach dem anderen ab und fìel den Turken selbst oder deren jeweiligen Ver-bùndeten in Siebenbùrgen anheim. Daher bot Ferdinand I., dem Karl V. wegen des religiósen Zwiespaltes in Deutschland und des viermaligen Kampfes mit Franz I. von Frankreieh nicht die gewunschte Hilfe leisten konnte, alles auf, mit der Turkei zu einem ertràglichen Frieden oder vorlaufig wenigstens zu einem, wenn auch nicht Sicherheit, so doch zeitweilige Ruhe gewàhrenden Waffenstillstand zu gelangen. Aber alle diese, auch von seinem kaiserlichen Bruder unterstiitzten und gefórderten Versuche scheiterten nach voruber-gehenden Erfolgen immer wieder an der Wuhlarbeit der Zàpolyaner und Franzosen, dem Siegesubermuth des Sultans und- seiner Heerfuhrer und der UnbotmàBigkeit der beutegierigen Orientalem 1554 nahrn Ferdinand energischer denn je das Friedenswerk wieder in die Hand; der Niederlander Ghislen Auger von Busbek unterhandelte diesbezviglich in Gonstantinopel, zunitchst allerdings erfolglos1). Wahrend an verschiedenen Punkten Ungarns der Kampf zwischen C.hristen und Tùrken seinen ungehinderten Fortgang nahm2), war an der bosnisch-kroatischen Grenze Waffenruhe3) eingetreten, und Ferdinand, dessen selim lichster Wunsch es eben jetzt war, diese Waffenruhe zu einem dauernden Frieden umzugestalten, kam es vor alleni darauf an, dass die diplomatischen Unterhandlungen sowenig wie moglich durch Waffengetose unterbrochen, oder mit anderen Worten, dass der Stillstand auf beiden Seiten ehrlich gehalten werde4;. ') Krones, Giuadriss der Osterr. Geschichte III, 488. — 5) Ebenda. — a) Infoile des zu Amasia abgeschlossenen halbjShrlgen Waffenstillstandes; Huclioltz, Geschichte der Regierung Ferdinand» 1., III. Bd., S. Xi4. — 4; BeiJage Nr. 2, 7, 28. Der Verwirklichung dieses Wunsches standen aber mancherlei Hindernisse im Wege. Dahin gehórten die Kàmpfe im oberen Ungarn um Erlau imd Ffllek, *) die selbstversiandlich auf die Turken an der Save zur Nachahmung aufreizend eimvirken mussten, ferner die Gepflogenheit der Grenzpaschas, durch Einfalle auf christliches Gebiet mit oder oline Friedensbruch, sicli und ihren Truppen die nfithige Bewegung und gewunschte Beute an lebender und todter Habe zu versehaffen2), dann die Unbestimmtheit der Grenzen und der Mangel einer ordenllichen Demarcationslinie, so dass es oft beim besten Willen nicht * moglich war, don eigentlichen Herren einzelner Randstreifen herauszufinden, ein Umstand, der naturgemfiB zu fortdauernden Streitigkeiten und wirklichen oder angeblichen Gebietsverletzungen fùhren musste. Dazu kam noch die innner und Oberali wiederkehrende Erscheinung, dass kampfgerflstete Truppen es schvver aushalten, noch dazu bei einer solchen Erbitterung, wie sie damals zvvischen Ghristen und Turken herrschte, einander monatelang unthatig gegen-Oberzustehen, oline dass sich die zurùckgehaltene Streitlust auf der einen oder andern Seite durch einen ungeheiBenen, gelegentlichen VorstoB auf feindliches Gebiet Luft machte. Endlich darf auch nicht vergessen werden, dass, sowenig Suleiman II. seine Paschas vollkommen in der Hand liatte, auch Ferdinand I. den eigenmachtigen Unternehmungen der ungarischen und kroati-schen Magnateli gegenùber manchmal ein Auge zudrùcken musste, um sic bei der Spaltung des Reiches seiner Saclie ergeben zu erhalten und tur die Opfer, welche dieselbe an Gut und Blut heischte, bereitwillig zu flnden. Zu diesen vornehmen Adelsherren gehórten in Kroatien in erster Linie die Crafen von Zriny, vor alleni der diesem Geschlechte entsprossene, durch seinen spateren Heldentod vor Sziget unsterblich gewordene Ban des Landes, Nikolaus. So waren ini Sudosten unserer Monarchie die Verhaltnisse geartet, ais sich jene Episode anspann, die in dem welter unten folgenden Actenmateriale des k. k. Staats- und Kriegsarchives ihren schriftlichen Ausdruck fand. Wenn dieselbe auch zu keinem eigentlichen Abschluss gelangt und der Leser die vorliegenden Blatter, inbezug aut diesen wenigstens, unbefriedigt aus der Hand legen wird, und wenn das urkundliche Beilagenwerk auch manches interessante, die Angelegenheit betreffende StQck, das in andern ais den beiden angefuhrten Archiven ruht, vermissen lassen mag, so glaubte der Verfasser doch seine Funde veròffentlichen zu dùrfen, da sie ein helles Licht auf die damaligen an der turkischen Grenze herrschenden Zustande werfen und zwei Personlichkeiten handelnd im Vordergrunde auftreten lassen, die im Kampfe mit dem Erbfeinde der Christenheit eine hervorragénde Rolle spielten, namlich den obersten Feldhauptmann der inneròsterreiehischen Truppen Hans Ungnad Freiherrn von Sonneck und Niklas Grafen von Zriny, Ban von Kroatien, Sla-vonien und Dalmatien. Der Verfasser gieng dabei von der Ansicht aus, dass auch unbedeutende Beitr&ge, sofern sie nur das historische Bild zu ergfinzen imstande sind, nicht zu verwerfen seien. Zwischen den Grafen von Zriny und den turkischen Grenzpaschas lief neben dem Kriege der beiden Staaten, welchen die streitenden Parteien ') K io nes 111, 4X.K, ») Beilage Nr. 1. angehòrten, noch sozusagen eine Privatfehde und persónliche Feindschaft mit einher1). Seit der Ermordung Katzianers durch Johann von Zriny (1539) hòren wir von derselben. Die Gehassigkeit, welche in der Beseitigung des zum tùrkischen Parteigànger gewordenen ehemaligen Feldhauptmannes ihren Ursprung genoinmen haben mag2), wurde durch den Unistand genahrt, dass die Zriny auch auf feindlichem Gebiete Guter besa Ben, deren Interesse sie auch von Ferdinand I. bei seinen Unterhandlungen mit den Tflrken gewahrt wùnschten3), was aber bei der Beschaffenheit des Gegners, mit dem man zu thun hatte, wolil nicbt erreicbbar war. Zudein richteten die Paschas mit be-sonderer Vorliebe, sobald sie christliches Gebiet verheerten — und dies thaten sie unbekùmmert, ob Krieg oder Frieden zwischen Ferdinand und Suleiman herrschte, ofl genug — ihre Angriffe auf die Besitzungen der Zriny, so dass jene nahezu veródet und wertlos wurden4). Zu diesen fortgesetzten Reibungen, die das beiderseitige Verbaltnis immer mebr verbitterten, scheint 1554 noch eine persónliche Beleidigung Niklas Zrinys durch Mehemed, den Pascha von Bosnien, gekommen zu sein, eine ehrenruhrige ÀuBerung des letzteren uber den Banus, die diesen als Edelmann in seinen heiligsten Gefuhlen antastete und aufs tiefste empóren musste, umsomehr, als die Tùrken fur die móglichste Verbreitung derselben im Lande sorgtenT>). Die Muselmannen hiefien Zriny einen Bastard6). Dieser, aufs autìerste gereizt, eilte nunmehr an den Hof Ferdinands und erbat sich von demselben die Erlaubnis, seinen Adel und sein gutes Recht Mehemed in einem Zweikampfe mit der Scbàrfe des Schwertes zu beweisen7). Derartige Waffengange waren damals gerade keine Seltenheiten; wir lióren von solchen bei der Belagerung von Ofen unter Roggendorf 15418) und drei Jahre spàter bei den Kiimpfen der Turken und Christen auf dem Lojnsko polje in Kroatien9). Um jedoch einen allgemeinen Wiederausbrucb der Feindseligkeiten an der Grenze zu verhindern, batte Ferdinand geboten, dass keitle der streitenden Parteien mit mebr als bòchstens 500 Reitera auf dem Kampfplatze erscheinen durfe, und dass alle ubrigen Truppen beiderseits auf wenigstens drei Meilen Entfernung von St. Georgen, vvo am 24. August, dem Tage des hi. Bartho-lomaus, der Streit ausgefochten werden solite, zuriickgezogen werden mùssten. Ferdinand benactìrichtigte nunmehr Hans Freiherrn von Ungnad, den obersten Feldhauptrnann des inneròsterreichischen Kriegsvolkes in der Grenze, von seiner Zustimmung zu dem beabsichtigten Kampfe sowie von den Modalitaten, unter denen derselbe stattfinden solite, und beauftragte ihn, sich diesbezflglich mit dem Ban ins Einvernehmen zu setzen und ihn mit den Grenztruppen zu unter-stiilzen. Sowie Zriny und Ungnad ward auch der bosnische Pascha von den kóniglicben Anordnungen, betreffend die Austragung des Ehrenhandols, ver- ') Beilage Nr. 4. 5, 6, Bucholtz VII, 334. — ’) Voigt, Freih. H. Katzianer; Raumers liist. Taschenbuch 1844. S. 214 ff., Turcica «Ics k. k. Staats-Archivs, 1540. — s) Bucholtz, Urkunden-band, S. 287; sowie dio Hungarica und Turcica des k. k. Staats-Archivs ad annutn 1540 und das Kriegs-Archiv zum gleicheu Jalire. — *) Beilage Nr. 1, 35. '*) Es scheinen bereits 1553 derartige Wortgefechte stattgef'unden zu haben, welche sehlieBIich zu Kiimpfen und zu EinbuBen von Land und Leuten f'Ohrten. (Vergi. Beilage Nr. 4 und Bucholtz VII, 334.) “) Beilage Nr. 4. — ') Beilage Nr. 3, 5, (i. — •) Katona, Hist. erit regum Hung., XXI, 440. - ») Bucholtz V, 209. 14. standigt1). Ungnad sandte2) nun zwar seinen Sohn Ludwig und Lukas Székely, einen seiner ùntergebenen Hauptleute, an den Grafen, um die gewùnschte Vereinbarung zu erzielen, brachte jedocli von alleni Anfange infolge der poli-tiscben Bedenken, welche der Zweikampf in ihm erregte, der ganzen Ange-legcnheit begreiflicherweise ein sehr geringes MaLS von Wohlwollen entgegen, das sicli von dem Augenblicke, ais der Pascha in derselben einen Brneli des Waffenstillstandes sah3) und von Zriny die Einsendung des Originalschreibens Ferdinands begehrte4), um auf Grundlage desselben von seinem Kaiser die Er-laubnis zum Waffengange mit Zriny zu erhalten, geradezu in offene Gegner-schal't umwandelte, zumai als der Ban von Ungnad verlangte, dass dieser die Truppen Kroatiens, Slavoniens und des angrenzenden Ungarns an sich ziehe und um St. Georgen conccntriere5). Audi die verscliiedene Auslegung. der in dem konglichen Briefe enthaltenen Weisungen von Seite des Graferi und des Feldliauptmannes, sowie das Ineinandergreifen des Machtgebietes ihrer beider-seitigen Amter rief manche Missstimmung zwischen den beiden hóchsten Wiir-dentragern der Grenzlande hervor.6) Waren dodi manche Sòldnerfuhrer Ungnads. als dpm eingeborenen kroatischen Adel angehórig, auch dem Ban in gewissen Dingen zum Gehorsam verpflichtet, und bald fehlte es bei den widersprechenden Anordnungen beider Herren nicht an Reibungen7). So wuchsen demi Ungnads Bedenken, namentlich seit er die Auffassung, welche Mehemed Pascha von dem geplanten Zweikampfe hatte, und die auch die seinige war8), inne wurde, immer mehr und mehr. Waren doch schon im vergangenen Jahre ùber der-artigen unnutzen WortgefechtenLahd undLeute an der Grenze verloren gegangen. Der Pascha galt als ein alter, kranker Mann, von dem nicht anzunehmen war, dass er im persònlichen Kampfe eine Lanze brechen wurde, der aber sehr begierig nach dem Besitze Agrams trachtete, das er im Geiste schon zu seiner Residenz erhoben hatte. Ungnad furchtete, dass Mehemed in der Heraus-forderung durch Zriny den erwùnschten Vonvand fmden werde, uni, scheinbar auf den Zweikampf eingehend, die Waffenruhe tur gebrochen zu erkluren und vielleicht die Besitzungen des Banus, in weiterem Verlaufe aber das ganze Land mit Krieg zu uberziehen oder auch, die getroffenen Abmachungen miss-acbtend, durch Herbeiziehung. seines gesammten Heeres aus dem Zweikampte einen allgemeinen zu machen, àhnlich wie es 1544 auf dem Lonjsko polje ergangen war. Ein derartiger Angriff erschien jedoch damals gefàhrlicher demi je, da die Vertheidigungsanstalten an der Grenze sehr viel zu wùnschen ùbrig lieLìen. Es fehlte an Mannschaft, Proviant, Geschiitz, Fuhrwerk, vor alleni aber an dem nothigen Gelde — und uberdies herrschte die Pest. Das Land war infolge der fortgesetzten Kampfe, Plunderungen und Raubzflge verodet, fast allei- kriegstùchtigen Mannschaft bar, und die Bewohner hatte eine solclie Entmuthigung ergriffen, dass bfei einem heftigen Vordrangen der Turken an einen nachhaltigen Widerstand des Landesaufgebotes, wie Zriny selbst zugab, nicht zu denken war. Solite ferner der oberste Feldhauptmann von den wenigen Streitern, die ihm zur Verfùgung standen, auch noeti 500 an den Ban abgeben und andere VorsichtsmaGregeln zu dessen Schutze gegen die Tùrken treffen, so ward er nahezu wehrlos und musste auBerdem einer Reihe von Grenzflecken ihre Besalzungen entnehmen und so die Grenze dem Feinde entblòBen. Ungnad hatte zudeni vernommen, dass Zriny in Ungarn gegen 1000 Bùchsenschùtzen anzuwerben beabsichtige; daher liielt er den Zuzug voli Truppen seinerseits umsoweniger fur geboten. Alle diese Erwàgungen fullen den breiten Ralnnen des Schreibens, welches der alternde und kràn-kelnde Feldhauptmann ani 5. August von Pettau an seinen lvònig abfertigte1), und in dem er die durch den Zweikanipf drohenden Gefahren Ferdinand in den lebhaftesten Farben schilderte. Nieht nur Kroatien und Slavonien làgen dem Feinde offerì da, sondern dieser kónne bis naeh Steiermark vordringen, oline wirksamen Widerstànd zu linden ; demi das Aufgebot der inneróster-reichischen Lunder leiste, wie die Erfahrung lelire, ebensowenig wie das kroatische. AuBerdem kònne Ungnad, wenn die Tùrken ini letzten Augen-blicke, statt auf St. Georgen zu zielien, ihre Marschrichtung ànderten und Schloss Zriny, bedrohten, nicht, wie der Konig wunschte, sofort dahin zuhiìfe eilen, demi beide Òrtlichkeiten làgen zwanzig Meilen auseinander, und die fur den einen Ort getroffenen Dispositionen liefien sich nicht so ohne weiters fur einen Kampf am andern umgestalten. Ungnads Ausfuhrungen gipfeln demnach schlieBlich in der Bitte, Ferdinand móge den Zweikampf bis zar» Ablaufe des Waffenstilltandes oder bis zurn Eintreffen der Zustimmung des Stillans verbieten und in diesem Sinne gehaltene Schreiben an Zriny und den Pascha abgehen lassen. Der Konig, den Erwàgungen seines Feldhauptmannes Raum gebend, verbietet2) nun (9. August) in Anbetracht, dass zwei so hochansehn-liche Wurdentràger, wie Zriny und Mehemed, welche sich auBerdem noch der besonderen Gunst ihrer beiderseitigen Monarchen erfreuen, es nicht nóthig haben, ihre Ehre erst mit dem Schwerte in der Hand zu erweisen, bis auf weiteres den Zweikampf. Bari und Pascha3) wurden von Ferdinands Wei-sungen verstandigt, aber die Sache nalrm trotzdem ihren Fortgang, umsomehr, als der Konig in einem spateren Schreiben (11. August)4) Zriny ini Falle, als Mehemed jetzt auf der Durchfuhrung des Zweikampfes bestùnde oder gar keine Antwort gàbe, was mit der erstoren Annahme als gleichbedeutend auf-zufassen sei, gestattet, in seinen Rustungen fortzufahren. Die Gegensàtze wurden noch verscharft durch einen Angriff der Tùrken auf die Zriny’schen Schlosser Rokouak und Veròcze (10. August)5), der allerdings nicht von groBem Belang gewesen zu sein scheint, auclr den Tùrken nicht viel Lorbeeren brachte, denti sie verloren sechzehn Gefangene6), der aber durchaus nicht geeignet war, die friedlichen Absichten gegen sie zu fordern. Ungnad er-blickte zwar seinerseits in diesem Einfall bereits eine der ùblen Folgen der Herausforderung Zrinys7), scine Hauptleute aber begehrten nunmehr auch gegen die Tùrken angriffsweise vorgehen zu dùrfen8), und der Ban forderte sie kraft seiner ihm vorn Kònige ùbertragenen Wùrde auf9), sich persónlich bei ihm einzufìnden. Diese wandten sich wieder an Ungnad, unter dessen militarischem Befehl sie als Soldnerfùhrer standen, und der Conflict war gegeben. IG Der Feldhauptmann suchte allerseits zn b.eschwichtigen. Er schrieb dem Pascha und forderte ihn aut', Frieden zu hallen1) und entschuldigte die Rùstungen des Bans, hinter denen Mehemed nicht eiae Missachtung des kóniglichen Be-fehles odor eine neue Herausforderung seiner Personlichkeit erblicken inoge, sondern nur gerechte Nothwehr, zu der Zriny durch den Einfall der Turken gezwungen worden sei, oline Rùcksicht danniI', ob es zum Zweikampfe komme oder nicht. Ungnad verlangte weiter vom Pascha die Herausgabe der Ge-fangenen, da die Christen den Waffenstillstand beobachtet liatten und auch temer beobachten wollten, und erklarte Mehemed, dass die ganze Schuld an einem Bruche der Waffenruhe aut' dieseu falle, wenn er in den Feindselig-keiten nicht innehalte. tu gleicher Weise ersuchte er Zriny, scine Rùstungen einzustellen2), da alie Aussagen der Gefangenen und Kundschafter dahin giengen, dass die Turken keine Truppen zusammenzogen, Mehemed nocti immer eine Antwort von Constantinopel erwarte und oline Zustimmung des Sultans den Kampf nicht annebmen vvolle, und da endlich bekannt sei, dass die Muscirà annen wahrend des Ramazans, den sie eben jetzt feierten, ohne die auberste Noth keinen Feldzug unternfdinien3). Da 2riny sich jedocli durch alte diese Vorstellungen in seinem ange-fangenen Werke nicht beirren lieti, den Adel des Landes zu sich entbot und Bauern zu hunderten um sich sammelte4), berichtete5) Ungnad volt Unwillen uber das Scheitern seiner Verhandlungen an Ferdinand (20. August) und sprach seine Besorgnis aus, dass der Pascha in den gegen den ausdrucklicheli kóniglichen Befehl vorgenommenen Rùstungen Zrinys und in dessen Eintreffen auf dem Kampfplatze einen ihm zugedachten Spott erblicken und die Besitzuugen des Bans oder, besser gesagt, Kroatien angreifen werde. Ungnad sebe nicht ein, was bei dem ganzen Handel Gutes herauskommen kiiiine, als hóchstens — eine weitgehende Verschleppung der Pest durch die Truppenzùge. Allerdings beharre der Pascha noch immer in seinem Schweigen ; da aber bei den Tùrken alles ruhig sei, so werde auch Ungnad nicht zu St. Georgen erscheinen, damit nicht sein Eintreffen daselbst von dem Feinde als Friedensbruch gedeutet werden kónne6). Zriny aber, alle Vorstellungen Ungnads nicht achtend, bradi mit ansehnlicher Truppenmacht auf, uni den Kampfplatz am festgesetzten Termine zu erreichen. Er gelangte am 21. August nach Kopreinitz und traf am 22. abends mit 5000 Mann in St. Georgen ein7), nachdem er unterwegs die von Ungnad nach Schloss Rašink beorderten Hauptleute mit sich genommen8). Der Feldhauptmann wai natùrlich nicht erschienen, auch batte er keine weitgehenden Veranstaltungen getroffen, uni den Bau in seinen Unternehmungen zu sichern. Dieser meldete sofort sein Eintreffen auf demKampfplatze an Ungnad 9), warf diesem aber zugleich ') Beilage Nr. 12. — ;)Beilage Nr. 13. 3) Beilage Nr. 14, 15. — 4) Beilage Nr. 13. — s) Ebenda. «) Wien, 24. Augusl 1554. Max II. beantwortet Ungnads Schreiben ddto. Pcttau, 17. August und billigt das Vorgehen des Obersten. Wien, 24. August 1554, Max II. (ibersendet die Brief-sebaften Ungnads an seinen Vater mit dem Beifdgen, Ungnads MaBregeln gulgeheifien zu babem (K k. Kriegs-Arcliiv 1554, "/,0.) Beilage Nr. 17, 11), 23. — •) Beilage Nr. 20. — ») Beilage Nr. 10. sein^ Unthàtigkeit vor, da er weder Truppen noch Geschiitze Lind Munition, \vie dies mit Székely ausgemacht worden sei, und der Kònig auch befohlen habe, nacli St. Georgen geschickt. Zwei Woiwoden, die von Kopreinitz aus mit Székely gezogen, seien alles, was er ihm habe zukommen lassen. Er hoffe, dass Ungnad das Versaumte nachholen werde, umsomehr, ais der Pascha noch immer keine Antwort gegeben habe. Zriny wartete mehrere Tage kampf-geriistet auf Mehemed1) —• doch vergebens; dieser lieS sicli nicht blicken, und der Ban musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Da die Thatsachen zugunsten des Feldhauptmanns sprachen, recht-fertigte sich dieser Zrinys Anwiirfen gegenuber in ziemlich gereizter Weise2) und erklarte: ware er nach St. Georgen gekommen, so vvùrde er 1. gegen den ausdrùcklichen Befehl des Konigs gehandelt — da ja der Pascha nicht im Anzuge gewesen — 2. sich lacherlich gemacht haben, vveil Mehemed gar nicht gekommen sei, also auch Ungnads Truppen uberflussig gewesen waren, und 3. durch das zugefuhrte Kriegsvolk nur auch noch Zrinys Truppen infi-ciort haben. Ubrigens habe er durch vier Woiwoden fur den Schutz des Schlosses St. Georgen gesorgt, auch Geschiitze und Munition in Bereitschaft gehalten; letztere hatte Zriny eben aus Warasdin bolen lassen mussen, da ihm dodi sehr gut bekannt sei, dass Ungnad keine 'Fuhr’ ini Lande aufbringen konne: Nicht er also, der Feldhauptmann, habe gegen den kóniglichen Befehl gehandelt, sondern der Ban, und es sei zu furchten, dass auch die schlimmen Folgen seiner Handlungsweise, namlich ein Angriff der gereizten Turken, nicht ausbleiben werde. Der Pascha von Požega sammle bereits Truppen, und Mehemed werde das Erscheinen seines Gegners auf dem Kampfplatze — noch dazu mit 5000 Mann — nachdem ihm selbst. friiher mitgetheilt worden sei, dass Ferdinand jeden Waffengang aufs strengste verboten habe, ais einen ihm an-gethanen Schimpf auffassen und denselben zu rachen suchen. Deshalb wolle sich Ungnad auch nachstens nach Agram verfùgen, um im Falle der Notti bei der Hand zu sein und Zriny in der Vertheidigung zu unterstiitzen. Freilich blieb dies zunfichst ein frommer Wunsch, denn der Geldmangel3) hinderte Ungnad, Pettau zu verlassen. Audi Ferdinand gegenuber rechtfertigtel) der oberste Feldhauptmann sein Vorgehen sowie sein Fernbleiben vom Kampfplatze und beschwerte sich •bitter liber den Banus, der ihm doch personlich und nachmals durch seinen Sohn Ludwig, der ihn in Čakaturn aufgesucht, versprochen habe, wenn der Pascha nicht nach St. Gèorgen ziehe, auch wegbleiben zu wollen. Ferdinand verbot6) Zriny neuerdings den Zweikampf, befahl jedoch auch Ungnad, wenn der Ban von den Turken angegriffen wflrde, diesen zu unterstiitzen. Denn wenn auch alie Kundschaften6) dahin lauteten, dass fur den Augenblick nichts zu furchten war, so gieng doch aus ihnen hervor, dass die Turken sich in sehr gereizter Stimmung gegen Zriny befanden und auch der Pascha nicht gewillt war, die Saclie auf sich beruhen zu lassen. Endlich trafen anfangs September zwei Schreiben7) Mehemeds an Ungnad ein. In dem ersten antwortet er auf die ihm zugekommene Nachricht vom ‘) Beilage Nr. 23, 24. — ’) Beilage Nr. 20. — 3) Beilage Nr. 24, 30. — ') Beilage Nr. 21. — Bcilagn Nr. 27. — *) Beilago Nr. 15, 22, 23, 25, 31. — 7) Beilage Nr. 28. Verbote des Zweikampfes durch den Kònig und billigt dasselbe, im zweiten erwidert er auf des FeldhauptmannesVonvùrfe wegen des gegen die Zriny’schen Besitzungen gemachten Angrififes, dass ini Gegentheile die Christen den Waffen-stillstand nicht beobachtet bàtten, dass Shu dei- Banus schon so oft zum Zwei-kampfe herausgefordert und Truppen auf Truppen gesanmielt babe, ihm daher nichts iibrig geblieben sei, als ebenfalls um sich eine bewaffnete Mach! zu-sammenzuziehen. Den llandel mit Zriny wolle er zu Elide fùhren, sobald der Kaiser zuriickgekehrt sei. Wenn die Christen Frieden haben wollten, so mùssten sie ihre Worte und Thaten in Einklang bringen. Ungnad ubersandte beide Schreiben, von denen auch Zriny verstàndigt vvurde, an den Konig, wies jedoch die Anschuldigungen des Paschas als unbegrùndet zurùck; denn die Turken seien in gerechter Nothwehr bei Velika angegriffen und ihnen die gemachte Beute wieder abgejagt worden. Er werde diesbezfiglich Mehenied schreiben1). Ungnads Verhalten wurde vom Hole gebilligt und dem Ban geboten, sich jeder Feindseligkeit gegen die Turken zu enthalten2). Da die Antwort des Paschas trotz aller Betheuerung von Friedensliebe seinerseits nicht viel Gutes versprach, war Ungnad allseitig bemùht gewesen, Nachrichten3) ubpr Verhalten und Bewegung der Turken zu sammeln. An gutem Willen, den Christen, nanientlich aber Zriny, Abbruch zu tliun, scheint es ihm nicht gefehlt zu haben; er bot auch die Truppen auf, aber eine-Reihe von Hindernišsen traten seinem Vorhaben entgegen. Zunàchst herrschte unter den tùrkischen Grofien keine Einigkeit, ja Meheinetan Pascha von Požega verweigerte dem Bosnier geradezu die Heerosfolge4), indem er erklarte, einen Krieg an seinen Grenzen nicht dulden zu wollen5), umsowenigcr, als seiner Ansicht nach auch eine genugende Veranlassung tehle; denti Zriny habe scine Truppen auf kòniglichem Boden gesammelt und den Waffenstillstand nicht verletzt6), und Malkotschbeg von der Herzegowina, der sich bereits im Anzuge befand, wurde durch eine Diversipn der kaiserlichen Flotte zur Ruckkehr in sein Land genóthigt7). Auch die Witterung war keine gùnstige, denn wir hóren von gewaltigen Regengùssen Ende August8), alle Schifile auf der Save waren voli Wasser — die Tschausse9), welche Mehemed nach Constantinopel an den Sultan geschickt, waren auch noeti immer nicht zuriickgekehrt, und endlich wuthete, namentlich auf tùrkischem Gebiete, die Pest, so dass Meheinetan Pascha, von Ort zu Ort geliend, schlieBlich geradezu gezwungen war,* sich nach Esseg zu flùchten10). Andererseits mochte das Erscheinen Zrinys mit 5000 Mann auf dem Kampfplatze dodi eine gewisse einschuehternde Wir-kung ausgeiibt haben, welche noch vermehrt wurde durch das unter den Turken verbreitete Gerùcht11), Ungnad sei imstande, binnen kurzer Zeit eine bedeutende Streitmacht aufzubringen, was zwar der Wirklichkeit durchaus nicht entsprach, aber seinen Einfluss niclrt, verfehlte. Dazu kam noch, dass die Nachrichten, die sich uber des Sultans Feldzug in Persien verbreiteten, gerade keine giinstigen waren12). ') Beilage Nr. 2ìS. — ’) Beilage Nr. 21). — s) Beilage Nr. 25, 30, 31, 32, 33, 35, 37. — •) Beilage Nr. 30. — s) Beilage Nr. '20. — 6) Beilage Nr. 30. — '•) Beilage Nr. 30, 35. — *) Beilage Nr. 10, 2t. — *) Beilage Nr. 31. — '“) Beilage Nr. 10, 31. -*• ") Beilage Nr. 30. — IJ) lieilagej Nr. 22. * . . ■ .. ......................... - . . ^ Alie diese Umstande brachi en es mit sich, dass die G.efahr fur den Augenblick keine grobe war; demi, machie auch Mehemed immerhin einige Streifscharen auf Zrinys Besitzungen geschickt haben1) oder nodi zu schicken willens gewesen sein, zu einem groCen Schlage gegen das Grenzgcbiet scheint trotz aller GroLisprechereien der Tiirken der Zeitpunkt nidit gunstig gewesen zu sein, und dami nàherte man sicli bereits der Jahreszeit, wo die Musel-niannen das Kriegtuhren im groBen MaBstabe nicht mehr vorzunehmen pflegten. Zrin}' war auf seiner Ilut2), und Ungnad, sein Lieutenant Lenkovič und die kroatischen Herren tralen eine Heilie von VertheidigungsinaGrcgeln3); daher mag den Tfirken die Rache an Zrinv nicht ais eine besonders dringende Ange-legenheit erschienen sein. Mehemed beschrilnkte sich darauf, eine drohende Haltung anzuriehmen4), Truppen, nainentlich Spahi, um seine Person zu sammeln, und er mag auch aulier durch seine an Ungnad gerichteten Schreiben noch anderweitig datur gesorgt haben, dass man einen Angriff der Tiirken auf Zriny ais in Aussicht stehend annahm. So konnten demi auch die Be-sorgnisse des obersten Feldhauptmanns nicht schwinden, umsoweniger, ais er sich seiner Schwache vollkommen bewusst war5). Fehlte es ja doch so sehr an Geld, dass Ungnad vor seiner Abreise von Pettau nach Agnini sein Silber-geschirr zu verplanden genothigt war6), um die den dritten ja vierten Monat ihren Sold entbehrenden Truppen wenigstens theilweise befriedigen zu kònnen, und dass er Ferdinand dringend um Aushilfe bat, da im Falle eines drohenden Kampfes die Sóldner doch ihre Wehren, die sie aus Mangel zu versetzen gezwungen gewesen, auslòsen miissten7). Im Hinblicke auf diese Ver-haltnisse, den Mangel an Truppen, ihre weit zerstreuten Lagerungen, ihren Unwillen iiber das Ausbleiben der Bezahlung, im Hinblicke auf das Gefahrliche einer EiitbloBung der Grenzflecken von ihren Besatzungen, den Mangel an Proviant und die Unmoglichkeit, sich solchen zu verschaffen, fragte8) Ungnad beim Kònige an, ob er auch im Falle, ais sich der Angriff der Tiirken nur auf die Besitzungen Zrinys beschranke, eirigreifen solle; seine Ansieht gehe dahin, dass, weil Kdnig und Sultan Frieden halten und auch fernerhin zu halten willens seien, weil temer die Feindschaft zwischen dem Pascha und dem Bane nur ais eine zwischen den beiden Personiichkeiteu, nicht aber den durch sie vertretenen Staaten obwaltende aufzufassen sei und von Mehemed auch aufgefasst werde, Ungnad bei einem Einfall der Tiirken auf Zrinys Besitzungen sich passiv verhalten solle, da bei den oben ange-ffihrten Verhfiltnissen an eine ausgiebige Hilfe ohnehin nicht zu denken sei und eine Einmischung Ungnads von Seite der Tiirken ais Bruch des Waffen-stillstandes aufgefasst nnd dadurch nur eine umso gròtlere Gefahr fur das Land heraufbeschworen wiirde. Zudem seien Zrinys Gfiter ganz verodet, und ') Ob unter dem von Ungnad in seinem Schreiben an Ferdinand (4. September) er-wabnlen Einfall der Tiirken auf Zrinys Besitzungen, der Mitte August geschehene oder ein neuerlicher (vergi. Beilage Nr. 26) geineint ist, temer ob die Affaire von Velika Mentiseli mit der von Bokonak ist, konnte der Vertasser nicht feststellen. er selbst lege auf sie keinen Wert; endlich litten auch die christlichen Truppen stark durch die herrschende Pest1). Das Verhaltnis zwischen Ungnad und Zriny batte sieh allerdings voruber-gehend gebessert, wie aus des Feldhauptmanns Brief vom 4. September 1554 hervorgeht, in welchem er von dem ihm ausgesprochenen Danke des Banus tur seine Unterhapdlungen mit dem Pascha sehreibt2), aber bald darauf scheint es wieder eine ernstere Trùbung erfahren zu haben, demi Ungnad spridit (13. September)3) von einer Verstimmung des Crafen infolge eines ihm als Amtseingritf gedeuteten 'Generales’, welches der oberste Feldhaupt-mann audi fùr Kroatien und Slavonien ausgegeben, und Kónig Max bittet4) seinen Vater Ferdinand geradezu, zwischen den beiden hadernden Wùrden-tràgern Frieden zu stiften. Ob Ferdinand in dieser Hinsicht irgend welche Malìnahmen getroffen, ob er die frùher erwàhnte Anfrage Ungnads, und wie er dieselbe beantwortet, endlich oh Mehemed seinen Drohungen thàtlichen Ausdruck verliehen hat, darti ber geben uns die Acten des Kriegs- und Staatsarchives keinen Aufschluss. Es ist daher wohl anzunehmen, dass mit dem nahenden Winter auch die ganze Angelegenheit, die soviet Aufhebens gemacht, im Sande verlaufen ist; auch Ungnad und Zriny werden sich auf,dem December-Landtag zu Agram5), an welchem beide vermòge ihrer Stellung theilnehmen mussten, wenn nielli schon frùher, wieder verstàndigt haben. Die Unbilden aber, die Zriny damals von den Tflrken batte erleiden rnùssen, und fùr die er 1554 die gesuchte Vergeltung nicht gefunden, die hat er ihnen zwólf Jahre spiiter bei der ruhmreichen Vertheidigung Szigets, allerdings mit Aufopferung seines Heldenlebens, reichlich heimgezahlt. 33ei.la.gen. Beilage Nr. 1. Ohne Ort umi Datum (jedont'alls nach dem 2. April 1554). Extractus e.x literis Duj Johannis Vngnad Ca pitanci generalis in continijs Sclauonicis. Ungnad tibersendet ati Kbnig Ferdinand 1. einen liriet' des Herrn von Auersperg, der in Abwesenheit Lenkoviò's den Befehl an der Grenze gefuhrt bat. Inde Mtas vra intelliget lusa et profligata iterum esse tria agmina hostium excurrentium, nec eis adhuc excursiones prohibitas esse, prout eam ipsam oh causam proxime elapsis diebus, (in quibus etiam similiter duo agmina hostium l'usa et profligata sunt recuperatis Christianis quos ceperant) a Ml>‘ vra resolutionem petij, quid ex aduerso fieri debeat, maxime cum Marta-lossi contra conditiones presentimi! induciarum ditionem Mtis Vrao diripere et desolare non intermittant, quam sane resolutionem a Mt« Vra etiam nunc obsequenter expecto, praesertim ex quo nec exploratores, nec ipsimet. Turei, qui capiuntur quidpiam de Inducijs dicere possunt, et Tureae eas nullatinus obseruant. Die Feinde baben am 13. und 14. des vergangenen Marz die Burg Zriny (Zrinium) iiber-fallen, dort viele Christen gefangen und getodtet. (K. k. Staats-Archiv, Turcica 1554.) Beilage Nr. 2. VVien, 8. Mai 1554. Antwort Ferdinands auf Ungnads Schreiben vom 23. April 1554, betreffend: I. eineh gefangenen Kundschafter, 2. den Waffenstillstand, zu dessen Bruche man den Turken ja keinen Anlass geben miige (der neue Pascha von Bosnien habe dodi ubrigens Ungriad versprochen Buhe zu halten; griffen aber die Feinde an, so solle derselbe sich nach bestem VerniOgen vertbeidigen) ; 3. die Befestigung an den Grenzen. (K. k. Staats-Archiv, Turcica 1554.) Beilage Nr. 3. Agram, 16. Juli 1554. Schreiben des Grafen Niklas von Zriny, Banus vonKroatien u. s. w. an Kbnig Max II. Nachdem Zriny persdnlich von Kònig Ferdinand die Erlaubnis zu einem Zweikampfe init Mehemed Pascha von Bosnien erhalten habe, so bitte er Max, bei Ferdinand dahin zu wirken, dass dieser Ungnad beauftrage, mit den Truppen des siidlichen Ungarns, Kroatiens und Slavoniens am 24. August in St. Georgen einzutreft'en, wohin der Pascha wohl zweifelsohne kommen werde. Serenissime princips et domine domine rnihi clementissime. Premissa fidelium et humilium Seruiciorum meorum commendacionem, Maiestas vestra S. Recenti potest tenere Memoria, Qualiter Sacratissima Maiestas Regia, dominus noster cle-mentissimus, ad humillimas preces meas, granose ld mihi admiserit, vt Ego cum Mehmetbassa Boznensi, duellali Certamine confligere valeam, vnde Ego, postquam a Sua Maiestate domum Redieram perscripseram Mox ipsi Basse Boznensi, me, a prefata Maiestate Regia libertatem decertandj cum ipso Bassa obtinuisse, Sollicitauique et exhortatus sum ipsum Bassam, vt die et loco conpetentj ad confligendum mecum egredj debeat, Quid postea ipse Bassa mihi Responderit, Maiestas vestra S. ex Copiis literarum suarum hic Inclusis (fehlt) Intelliget, vnde tandem Ego die hodierna ipsi Basse, Rursum Rescripsi In istam formam, prout Eadem Maiestas vestra S. Ex Copijs ipsarum literarum mearum hic Idem Inclusis (fehlt) graciose potest Intelligere , Et Quia domine clementissime Negocium hoc, cum honore meo, Nullo alio modo, Sed dueilari ipso Certamine, debeat finiri non dubitemque Bassam ipsum ad locum et diem statutum, hoc est ad festum Sancti Bartholomej apostoli proxime Venturum ad Castrum Sancti Georgij, quod alias dominorum Sampo praefuerat ad committendum mecum Duellare huiusmodj certamen aduenturum, propterea Supplico Maiéstatj vestre S. humillime dignetur intercedere penes me, apud prelatam Maiestatem Regiam dominum et patrem suum clementissimum, et Sua Maiestas pro Sue Celsitudinis, tociusque Regiminis sui decore, et pro honore Maiestatis vestrae S. et pro perpetuis Seruicijs meis, dignetur committere Generoso et Magnifico domino Inaimi Vngnad 99 Capitaneo suo generalj, alijs edam Capitaneis Suis, tara in hutigaria propinquioribus, quam In Sclauonia et Croacia sitis, vt die et loco In prescriptis, Cum gentibus Maiestatis Sue S. Cum Bono apparatu adesse velint et debeant, Et postea Et Ego et Ceteri omnes fideles subditi euisdem Maiestatis Sue, et vestre S. Tanto ardencius valeamus Inseruire, Eidem Maiestatj Sue et vestre S. deus conseruet Maiestatem vestram S. felicissime. Ex Zagrabia die Ki. Julij 1551. Eiusdem Maiestatis vestrae S. humillimus Seruitor Nicolaus Comes perpetuus de Zrinio Banus. (K. k. Staats-Archiv, Hungarica 1554.) Beilage Nr. /. Jurkelync'), 8. August 1554. Schreiben des Paul de Raczka au Ungnad, betreffend den Zweikampf Zrinys. In einer Beilage heiBt Mehemed Aga Zriny einen Bastard und verlangt von Kegle vicit, dass dieser die Schmahschrift vor den croatischen Edelleuten verlese. Ego Juxta mandatum Mag. Vre cum oratore Basse Boznensis de omnibus Salis super-flueque tractauj et Sciscitauj Ab eo tamen quicquam percipere potui Nisi quod antea quoque vre M. significarti de conflictione duellj domini Banj, Ipse pro certo dicit quod fiet et quod edam Nimium ornantur In partibus illorum Milites ad diem illum duellj, Intencionem autem et conatum illorum deus Nouil etc. Eine Beilage entbàlt die Verhandlungen Ludwig Ungnads5) mit dem Ban auf' Grund des von Hans Ungnad diesbeztiglich arn 3. August ausgefertigten Memoriales. Wegen des Zvveikamptes babe Zriny nodi keinen weiteren Bescheid von Wien erlialten, Ferdinand habe diesbeztiglich eine Rathsversammlnng einberufen. Was das Aufgebot anlange, so lurchte Zriny, dass dies den Ttirken Veranlassung geben vviirde, sich noch starker zr riisten, docti babe er in den einzelnen Gespannšchaften die nòthigen Befeltle gegeben, damit ntan iin Falle der Notii alles zur Haud habe. • Weitere Beilage: Von mir Mechrnetwegen, Aga, zw Smianspy (?), Dem herren Pefern kheglawitschen, mein grueB zuuor, Wist daz Ich dem von Syrin eih schreiben geschickht, Darauf mein bit on eucli, Souer er dasselbig schreiben, vor Euren Edlleiten verlesen lassen, vnd Ir wifl ob eB war ist, oder nicht, Er hat dem Mechmetbascha, ein Kampf anpotten, der So des Kaisers Hat fst, Ir wist aber daz er seiner wortten, nicht mag nachkbumen. Damit Ir aber wist was Ich Ime hob geschriben, Er hat ein grossen Perg, vnd mit wenig Profanndt, angegriffen, vnd erfordert Ine mit Im zuschlagen, Welches er nit wierdig ist. Audi seiner wortten nit mag nachkhumbeti, Sambt den Kunig. Got dem herren sey Lob, vnd dem GroBmechtigisten Khaiser. den Mechmetbascha, hat In die Tausend Stali khnecht, dj so guet seindt, als der von Sirin, vnd der Grofsmechtigist Kaiser, hat dem Mehmetvvascha gelassen Fierczigkh Sanschakhen, die Ime diennen, vnd vor lin am fìessen Steen. So wissen audi all dj Ttirgkhen, vnd Cristen, daz er den wortten nit mag nachkhumben, disambt dem Khunig vnd daz er auch Frag, von einem versienndigen Man, Er mag zusamben dem Kunig auf Constantinopl khumben, vnd haben Im biBheer geschriben, Baan auB Crabaten, vnd Windisch Lanndt, hinfilran wirt er aber geschriben Panckhartn zw Crabaten. vnd windisch Lanndt, Dann er ist Sun, des von Sirin nicht, Sonnder des Possedarskhy, vnnd souer er es aber nicht glaubL So mag er all dj Crabatische Edlleit fragen, Ob er des von Sirin Suri ist, oder des Possedarskhy Will er aber etwas deBhalben, mit der hanndt thuen, Ich bin hir zw Smiany mit hundert Phertten, damit er nuer khumbe, vnd time was Im lust, vnd ist er aber des Khunigs haubtman, So bin Idi (got dem herren dem Grofsmeehtigisten Kaiser vnd dem Mechammetbaschalob) des Kaisers haubtman, Bit euch wellet dise schreiben, vor eurn Edlleiten lassen verlesen, vnd damit seyt frisch vnd gesonndt. Dem herrn Keglawitschn zu hannden. , die Verben auf 1" und die tlbrigen Classen, eingeilbt an den Siitzen des Chungs-buches; ausgewhblte Lesesttlcke; monat-licli eine Composition u. ein Pensum. 3 Stunden. G ra m malik: Syste-matischer Unterricht. Syntax des zusnmmeii-geselzten Satzes, die Periode. Grundztige der Prosodie und Metrik Lecttlre mit heson-derer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Jahrlich Iti schriftliche Arbeiten. plan. Lehrgegenstande. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Natur- wissenschaften. 3 Stunden. 3 Stunden. Formenlehre, der eiti- 'Die notbwendigen Vor-J fache Satz, orthogra- : begriffe (ler mathe- ! [ihische Obungen, Lesen, inatischen Geographie, Erklàren, Wieder- allgemeine liegri e erzahlen, Memorieren u. der physikalischen und Vortragen ausgewàhlter politischen Geographie, Lesestbeke. j specielle Geographie Schriftliche Arbeiten wiej der 5 Welttheile, im Deutschen. ! Kartenskizze». 3 Stunden. Die 4 Species in ganzen : Zahlen. Theilbarkeit. Gemeine und Decimai- ( brilche. Die 4 Species in j mehrnamigen Zahlen. Die Gerade, die Kreislinie,, die VVinkel, die Parallelen. 3as Dreieck mit Ausschluss der Congruenzsatze. Gmndconstructionen. 2 Stunden. Saugetbiere und wirbellose Thiire. 3 Stunden. jAnalyse des zusainrnen-| gesetzten Satzes, Fort-selzung d. Formenlehre. Lesen, Erkliiren, Wiedererzahlen, Memorieren und Vortragen ausgewàhlterLesestucke. Monatlich 3 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie Asien9 und Af.ikas; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Siideuropa, Frank-reich, Grossbritannien. Kartenskizzen, Geschichte des Alter-thums (hauptsachlich Griechen und Komer) mit bes. Rucksicht aut' das biogr. und sagen-hafte Element. 3 Stunden. Wiederholung' der Brucli-recbnung. Abgekurzte Multiplication und Division der Decimalbruche. Proportionen. Einfache Regeldetri. Die 4 Congruenzsatze nebst Anvvendungen auf das Dreieck. Der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. I. Semester: Vogel, Reptilien, Amphibien und Fische. II. Semester: Botanik. 2 Slunden. Wiederholung ent-sprechender Partien | der Fprmenlehre, die VVorthildungslehre, | Syntax der Nomina. Lesen, Erkliiren, Wiedererzahlen, Memo-j rieren und Vortragen ausgewahlter Lese-stticke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittel-alters mit Hervorhebung der Osterr.-ungarischen Geschichte. Geographie Deutschlands, der Scbweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- und Osteuropas, Amerikas und Austra'iens. Kartenskizzen Matli. Geographie. 3 Stunden. Das abgekurzte Rechnen mit unvollstandigen Zahlen. Die viei Kechnungs-arten Mnit ein- und mehrgliedrigen besonderen umi algèbraischen Aus-drttcken, Potenzen und Wurzeln. Die Lehre vom Kreise. 2 Stunden. I Semester : Mineralogie. 11. Semester : Allgemeine Eigen-schaften der Kfirper, Warmelehre und Chemie. • 2 Stunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax Lesen, Erkliiren, Wiedererzahlen, Memorieren und Vortragen ausgevviihlter Lese-sftlcke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten 4 Stunden. Oberaicht der Geschichte der m ueren und neuesten Zeit mit be-sonderer Herticksichti-gung der Geschichte Osterreich-Ungarns, Geographie Osterreich-Ungarns. Kartenskizzen 3 Stunden. iGleicbungen mit einer unc mit mehreren Un-bekannten. Die zu ammen gesetzte Regeldetri, die Zinseszinsenrechnung. Gegemeitige Lage von Geraden und Ebenen. Hauptarten der Kfirper. Oberllacben- und Raurn inhaltsberechriung. Die Ellipse, Parabel und Hyperbel. 3 Stunden. Mechanik. Magnetisrous, Bllektricitat, Akuslik, Optik und strahlende Wàrme. Glasse. HI R«j£r zahl. || lehre' Lateinische Sprache. Griechische Sprache. J Deutsche Sprache. V. 27 2 Stundeu. Kinleitung in die katholische Religionslehre. 6 Stunden. Inv. I, XXI. Ovid. Metam. II, 1 332, Vili, 618-720, XII, 1-145, 575—623, XIII, 1-398. Fast. 11, 83-118. Trist. IV. 10. Wiederhòlung aus-gewàlilter Abschnitte der Grammatik, wòchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ùbungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, abwechselnd Haus- und Schulaufgaben. 5 Stunden. Xenophon : Aus Schenkls Chrestom. die Abschnitte 1- IV und VI der Anali. Privatlecture : Die Abschnitte 1 und IV der Kyrop. Homer A. cL’ 13, 1 — 278. Wòchentlich 1 Grammatik-stunde. Krklàrung und Ein-ùbung der Syntax. monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Grammatik (alle 14 Tage 1 St.) : Lautlehre d. nhd. Sprache, Wortbildung. Lectùre mit besonderer1 Rùcksicht auf die C'harak-teristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Memorieren, Vortragen. Aufsàtze : jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben. VI. 27 2 Stunden. Katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallust. Bell. Jug. Verg. I. Eclog. V. Georg. I, 351-514. IV. 315-558. Aen. lib. I. Kleine Auswahl aus Caes. bell. civ. Wiederhòlung ausgewàhlter Abschnitte der Grammatik, wòchentlich 1 Stunde _ grammat.-stilistische Ùbungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Privatlecture : Cic. I)e imperio Cn. Pompei. 5 Stunden. Herod.: Auswahl aus V—IX. Homer : Ilias. V, VI, XVI, XXIV. Xenophon : Anali. Ili, Comm. lil. IV, V. Wòchentlich 1 Grammatikstunde (Wieder-holung von Partien der Formenlehre, die Genus-, Tempus- und Moduslehre), monatlich eine schriftliche Arbeit. Privatlectùre: Hom. Ilias, XXII. 3 Stunden. Grammatik (allo 14 Tage 1 St.) : Genealogie der germanischen Sprachen. Principien der Sprach-bildung. Lectùre : Klopstock, Wieland, Lessing, wie in der V. Classe mit besonderer Rucksicht aut die Charakteristik der stilistischen Formen. Literaturgeschichte bis zu den Stùrmern. Vortràge memorierter poetischer Stùcke. In jedem Semester 7 Aufsàtze, davon 4 Hausarbeiten. VII. 27 2 Stunden. Katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cic. orat. in Verr. IV. Verg. Aen. II, IV und VI (mit Auswahl). Privatlecture: Cic. in Verr. V. Wiederhòlung ausgewàhlter Abschnitte dei Grammatik. wòchentlich 1 Stunde _ grammat.-stilistische Ùbungen. alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. 4 Stunden. Demostli. : Olynth. Reden I—HI, Rode ùber den Frieden. Homer, Odysee IX, 1, X, Alle 14 Tage eine Grammatikstunde: Infinitiv, Participium. Negationen, Coniunctionen ; monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Literaturgeschichte von den Stùrmern bis zu Scliillers Tode. Lectùre (zum Theil nach dem Lesebuche) : Herder, Goethe, Schiller mit besonderer Rùcksicht auf die Charakteristik der stilistischen Formen. j Redeùbungen. Aufsàtze, wie in der VI. Classe. Vili. 27 2 Stunden. Geschicbte der christliehon Kirche: 5 Stunden. Tacit. Germ. 1—27. Annal.I, II (mit Auswahl). Privatlecture: Tacit. Germ. 28 bis Knde. Hora/. : Auswahl aus den Oden, Epoden, Satiren und Kpisteln. Wiederhòlung verschiedencr Partien der Formen-und Satzlehre. Tempus- uud Moduslehre, wòchentlich 1 Stunde _ granimat.-stilistischo Ùbungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. 5 Stunden. Plat. : Apologie, Protagoras. Sophokl. : Kónig Oedipus. Hom. Od. 17, 18. Alle 14 Tage eine Grammatikstunde (Wiederhòlung ausgewàhlter Abschnitte der Grammatik), monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Lectùre (zum Theil nach dem Lesebuche): Goethe, Schiller, Lessings Laokoon. Literaturgeschichte bis zu Goethes Tod. Redeùbungen. Aufsàtze, wie in der VI. Classe. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Philosoph. Propàdeutik. 2 Stunden. Metrik. Tropen und Figure». Lectùre mit besonderer Rucksicht auf die Charak-teristik der epischen Gattung. Vortràge memorierter poetischer Stiicke, Wiederholung der Gram-raatik, insbesondere die Phonetik und Accent-lehre. 3 Stunden. Geschichte des Alter-thums, vornehmlich der Grieehen und ROmer bis zur Unterwerfung [tal iens mit besonderer Hervorhobung der cultur-historischen Momente und mit fortwàhrender Berucksichtigung der Geographie. 4 Stunden. Einleitung, die Grundoperationen mit ganzen Zahlen, Theilbarkeit der Zahlen, gemeine und Decimaibrùche. Verhàltnisse und Proportionen. Gleichungen 1. (irades mit einer und mebreren Unbekannten. Longimetrie und Planimetrie. 2 Stunden. I. Semester : Mineralogie in Verbindung mit Geognosie. li. Semester: Botanik. — 2 Stunden. Grammatik : Lautlelire, Genealogie der slav. Sprachen. Klemente der lyrischen [und dramatiseheu Poesie in Verbindung mit 1 entsprechender Lectiire, Vortriige memorierter poetischer Stiicke. Aufsàtze, wie in der V. Classe. 4 Stunden. Geschichte des Alter-thums von der Unterwerfung Ital iens bis 375 n. Chr. Das Mittelalter. Erweiterung des geogra-phischen Wissens vom heutigen Europa, und zwar Sùd- und Westeuropa, Mittel- und Nordeuropa. 3 Stunden. Potenze», Wurzeln, Logarithmen, Gebrauch der Logarithmentafeln, Gleichungen 2. Grades mit einer Unbekannten. Stereometrie, Goniometrie und ebene Trigonometrie. 2 Stunden. Zoologie. — 2 Stunden. i Literaturgeschicb te von j Cyri 11 us und Methodius an. Lectftre : Deseti brat von J. Jurčič. Freie Vortriige. i Aufsàtze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der ósterr.-ungarischen Geschichte. Erweiterung der geographischen Kenntnisse. 3 Stunden. Unbestimmte, quadratiche, Exponential- und einige hóherc Gleichungen. Progressionen nebst ihrer Anw'en-dung auf die Zinseszinsrechnung, Combinationslehre und binomischer Lehrsatz. Anwendung der Trigonometrie und Algebra auf die Geometrie. Klemente der analytisehen Geometrie in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnitts-linien. 3 Stunden. Einleitung und allgemeine Eigenschaften der Kòrper, Mechanik fester, flùssiger und luftformiger Kórper, Wàrme-lehre und Chemie. 2 Stunden. Logik. 2 Stunden. AltsloveniscbeFormenlehre mit Lese- und Ubersetzungstibungen. Qbersichtlicbe Zusammen-fassung der slnvenischen Literatur. Freie Vortriige. I Aufsàtze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte, Geographie und Statistik Osterreich-Ungams. Im 1. Sem. 3. im II. 2 Std. Im II. Semester Wiederholung von Partien aus der griechischcn und rčmiehen Geschichte wóchentlich 1 Stunde. 2 Stunden. Wiederholung des gesammten mathematiche!! Lelirstoffes und Ùbung iin Lèseti mathematischer Probleme. 3 Stunden, Magn etismus, Elektricitàt, Wellenbewegung, Akustik, Optik. 2 Stunden. Empiriche Psychologie. B. Freie Lehrgegenstande. 1. Slovenische Sprache far SchUler deutscher Muttersprache in 3 Cursen zu je 2 Stunden. I. Curs: Laut- und Formenlehre, Vocabelleruen, Cbersetzen und Sprechiibungen. II. Curs: Beendigung der Formenlehre, Vocabellernen, Satzlehre, schriftliehes Ubersetzeri und Sprechiibungen. III. Curs: Wiederholung der Grammatik, Ubersetzen, Sprechubungen und schrittliche Arbeiten. Lecture: Babica von Božena Nčmcova-Cegnar. 2. FranzOsische Sprache. 2 Stunden: Vollendung der Formenlehre. Die wicbtigsten Capiteln der Syntax. Cbersetzungen und Sprechubungen. Corneille’s Cid. 3. Steierm a r k i s che Geschichte, Geographie und Statistik. 2 Stunden. d. Stenographie. Untere Abtlieilung, 2 Stunden: Lelire von der Wortbildung und Wort-kurzung und EinUbung derselben. Obere Abtheilung, 2 Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung undWort-kUrzung, die Lehre von der, Satzkurzung, sclinellschriftliche Ubungen. 5. Zeichnen. I. Abtheilung, 3 Stunden: Die geometrische Formenlehre und das geome-trische Ornament. II. Abtheilung, 2 Stunden : Fortsetzung des geometrischen Ornamentes, das Flachornament, Zeichnen von Ornamenten in Farbe, die Perspective und elementare Schattengebung. III. Abtheilung, 2 Stunden: Kopfstudien, Zeichnen nach dem Kunden in verschiedenen Manieren, Stillehre. G. Gesang. I. Ahtheilung (Anfilnger) 2, 11. (Sopran und Alt), III. (Tenor und Bass) und Ge-sammtchor je 1 Stunde: Das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einubung vierstimmiger Gesiinge und Messen im einzelnen, im Gesanimtcliore und tur Mannerstimmen 7. Turnen in 3 Abtheilungen zu je 2 Stunden: Ordrfungs-, Frei- und Geratlmbuugen. 8. SchOnschreiben, 2 Stunden. Die Current- und Lateinschrift nach M. Greiners Vorlagen. C. Lehr-, Hilfs- und tfbungsbiicher. Reli gi onsl eh re: Dr. F. Fischers LehrbUcher: der kath. Religion (I. u. II.), der Liturgik (II.). der Geschichte der gottlichen Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. und IV.) und der Kirchengeschichte (IV.)j Dr. A. Wapplers LehrbUcher der kath. Religion fUr die oberen Classen der Gymnasien (V.—VIL); Dr. B. Kaltners Lehrbuch der Kirchengeschichte (VIII.). Lateinische Sprache: C. Schmidts lat. Schulgrannnatik (VII. — Vili.); Dr. F. Schultz’ kleine lat. Sprachlehre (I.—VI.) und Aufgabensammlung zur Einubung der lateinischen Syntax (III—V.); Dr. .1. Haulers lat. Ubungsbuch d u. IL); Coni. Nep. vitae. (III.); Caesars beli. Gallicum (IV.), bell. civ. (VI.); Ovid (IV. u V.); Livius (V.); Sallusts Jugurtha (VI.), Cicero und Vergil (VI. und VIL); Tacitus und Horaz (Vlil.); Textausgaben. C. SUpfles Aufgaben zu lat. StilUbungen, 2. Th. (VI.—VIII.). Griechische Sprache: Dr G. Curtius’ griech. Sehulgrainmatik (111.—VRL); Dr.K. Schenkls griech Elementarbuch (lil.—V'.); Chrestomalhie aus Xenophon (\. und VI.) und I bungs-liuch zum Cbersetzen (VI.—Vlil.); Homer (V.—Vlil.); Herodot (VI.); Demosthenes (VIL); Platon und Sophokies (VIII); Textausgaben. Deutsche Sprache: Dr. F Willornitzers deutsche Gramrtralik fUr osterr. Mittelschulen (L—IV.); Leop. Lampels deutsches Lesebuch <1.—IV ) ; Kummer und Steyskal, deutsdies Lesebuch fUr òsterr. Gymnasien, V.—Vili. Band (V.—Vlil.); J Seemullers Leitladen zum Unterrichte in der deutschen Grammatik am Ohergymnasiuin (V., VI.); Minna von Barnhelm und Nathan der Weise ( VI ); Iphigenie von Goethe, Maria Stuart, Jungfrau von Orleans, Wallen-steins Lager, Piccolomini und Wallensteins Tod von Schiller (VII. ; ; Goethes Egmont, Iphigenie, Faust L Theil; Schillers Wilhelm Tell; Lessings Laokoon (VIII.); Textausgaben. Slovenische Sprache. FUr Slovenen: Šumans Slovenska Slovnica (I— IV.); Janežič’ Slovenska slovnica (V. u. VI.) und Janežič’ Cvetnik fUr Untergymnasien (L—IV.); Dr. Skets (V. und VI.) und Navratils (VII. und VIII.) Lesebuch. Deseti brat von J. Jurčič. FUr Deutsche: Dr. J. Skets Slovenisches Spracli- und Ubungsbuch (I.—III. Curs); K. F. SUpfles Aufgaben zu lateinischen StilUbungen, 2. Th. ; Babica von Nčmcova-Cegnar (III. Curs). Geschichte und Geographie: Dr A. Gindelys LehrbUcher der allgemeinen Geschichte fUr Uuter-(IL—IV.) und Obergymnasien (V,- Vili ); G. Herrs LehrbUcher der Erdbesclneibung ([—III.;; Dr. F. M. Mayer.s Geographie der osterr-ungarischen Monarchie (IV.); Dr. E Hannaks Lehrbuch der Osterr. Vaterlamlskimde (Vlil.); Atlanten von Stieler und Kozenn (I.—Vlil.), Putzger (H.—Vili.) und Steinhauser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert dl., V., VI. und Vlil.). Mathematik: Dr. F. R. v. Močniks LehrbUcher der Arithmetik und Geometrie IUr Unter-(I,—IV.). der Arithmetik, Algebra und Geometrie fUr Obergymnasien (V.- Vlil.); Dr. A. Gernerths logarithmisch-trigonometrisches Hsndbuch (VI.—Vili.); E. Heis’ Aufgabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra (V,—VIII.) N a tu rie h re: Dr. J. Krists AnfangsgrUnde der Naturlehre fUr die unteren Classen (III. u. IV.); Dr. Alois Haudls Lehrbuch der Physik (Vil.) und P. MUnchs Lehrbuch der Pliysik (Vili.) Naturgesch ichte: Dr. A. Pokornys illustrìerte Naturgeschichte (I,—IIL); Dr. M. Wretschkos Vorschule der Botanik (V.); Dr. F. von Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.) ; Dr. V. Grabers Leitfaden der Zoologie (VI.). Phil o s o phis che Propadeutik: Dr. G. A. Lindners Lehrbucher der formalen Logik (VII.) und empirischen Psychologie (Vili.). Steiermarkische Geschiehte: Dr. C. Hirsch’ Keimatkunde des Herzogthums Steiermark. Stenographie: H. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelsberger’schen Steno-graphie. Franzòsische Sprache: IL Plotz' Schulgrammatik und A. Bechtels franz. Lesebuch fur die unteren und mittleren Classen Corneille, Gid. (Sehulausgabe Velhagen). D. Themen. a) Fùr die deutschen Aufsàtze. V. Classe. 1. Wodurch wird in den Kranichen des Ibykus die Entdeckung der Morder lierbei-gefùhrt? 2. Ein Spaziergang im Herbste. 3. Der Habsiichtige (nach dem Gedichte „Abdallaht von Chamisso). 4. Ware es fur den Menscben ein Gluck, ewig auf Erden zu leben? (nach dem Gedichte ,Ahasver“ von Schubart). 5. Der sterbende Tyrann (nach »Tod des Tiberius" von Geibel), fi. Ver sacrum (nach Uhland). 7. Was ist nutzlicher, das Eisen oder das Gold? 8. Die Leiden eines Schiffbriichigen (nach „Salas y Gomez" von Chamisso). 9. Die Ursachen der Errnordung Siegtrieds. 10. Warum wird das Epos Gudrun eine deutsche Odyssee genannt? 11. Das Reich der Zwerge im .Laurin" und in den ubrigen mittelalterlichen Volksepen. Pi. Der Triumph des Aemilius Paullus (nach dem gleichnamigen Gedichte von Schack), ein Beispiel menscblichen Schicksalswechsels. 13. Eisenbahnfabrt und FuBreise. 14. Der Eindruck des Anblickes der Alpen auf das Heer Hannibals. VI. Classe. 1. Die edelsten Freuden des Junglings. 2. Jugend und Frubling 3. Des Menschen Engel ist die Zeit. 4. Welehe Zustande herrschten in Bom und Italien vor dem Auftreten der Gracchen? 5. Concordia parvae res Crescunt, discordia maxumae tlilabuntur. (Sallust.) 0. Aus dem Leben des Dicbters Hans Sachs. 7. Aus den gelesenen Gedichten soli eine Charakteristik Walthers von der Vogelweide versucht werden. 8. Verdienste Karls des GroBen um die Hebung der Cultur in seinem Reiche. 9. Welches sind die Ansichten Klopstocks ilber die deutsche Literatur in der Ode ,Die beiden Musei)“. 10. Folgen der Kreuzzuge. II. Das Leben, ein Krieg. (Young) 12. Minna v. Barnbelm, das erste nalionale Bùhnenstilek der Deutschen. 13. Scherasmin (Charakterzeichnung). 14. „Wer im Sommér nicht mag Bcbneiden, Muss imWinter Hunger leiden*. VII. Classe. 1. Dui eli welehe Ziìge wird in dem »Klaggesang von der edlen Frauen des Asan-Aga“ der Charakler der Frau gezeichnet? 2. Kriege sind Ungewitter — verderblich, aber auch segens-reicli. 3. Zu welchem Ende lernen wir fremde Sprachen ? 4. Cbarakter Leicestèrs und Mortimers in .Maria Stuart* (eine Parallele). 5. Inwiefern ist im Prolog der »Jungfrau von Orleans" die Exposition des Sttickes enthalten? fi. a) Welehe Anforderungen stellt Herder pn ein Volkslied ? b) Gewasser verbinden. Gelarle trennen 7. Warum fulilt sich der Mensch so sehr nach seinem Heimatsorte hingezogen? 8. Charakteristik der Kunst des Mimen in» Gegensatze zur Kunst des Ilichtei's (nach dem Prolog zu Wallenstein). 9. Welehe Bedeutung hat , Wallensteins Lager" filr die ganze Tragodie? 10. Studia rebus adversis perfugium ac solacium praebent (Cicero). 11. Die sittlichen Wirkungen des Ackerbaues. 12. Gedankengehalt des Gediehtes „der Wanderer“ von Goethe. 13. Charakteristik Max Piccolominis. 14. Die Composition der Aeneide mit der der Odyssee verglichen. Vortràge: I. Die tragische Sclmld der Jungfrau von Orleans. 2. Gang der Handlung in Shakespeares »Hamlet". 3. SturzNapoleonš I. 4. Cbarakter Tellheims in Lessings »Minna von Barnbelm*. 5. Die deutsche Mythologie und ihr Zusammenhang mit dem Leben der alten Germanen. fi. „Blumen sind auf jedem Weg zu fin den, Docb weiB nicht jeder einen Kranz daraus zu wiuden* (Aliasi. Grilli). 7. Urspiung und Entvvicklung des deutschen Drainas. 8. Die Vorlàufer, unseres Papìers. 9 „Gotz von Berlichingen", ein Drama der Sturm- und Drangperiode. D). Die Sendung Questenbergs im Drama »die Piccoloinini". 11. Ursachen der franzOsichen Revolution 12. Untergang der griechiscben Freiheit duri li Philipp lì. von Macedonien. 13. Das erste Zusammentrellen der BOmer und Germanen. 14. Goethes Jugend. 15. Europas Well-stellung und Oberlegenheit Uber die andern Erdtheile. lfi. KUnste und Wissenschaften im Mittelalter. 17. Die Bestrehungen der Slurmer und Dritnger uiid ihr Einlluss auf die deutsche Literatur. Vili. Classe. 1. VVelche Lebensweisheit lehrt Goethe ini Schatzgràber? 2. »Whist du, dass wir mit hinein In das Haus dich bauen, Lass’ es dir gefallen, Stein. Dass wir dich behauen“. (Rilckert.) 3. Welches Bild von Schillers Leben und Streben entwirft Goethe im Epilog zur Glocke ? 4 „Am Abend wird man klug tur den vergangnen Tag, Dodi niemals klug tur den, derkommen mag“. 5. Wèlehes ist das erste Gesetz der bildenden Kunst bei den Griechen, und was folgert Lessing daraus? 6. Die verschiedenen Arten des G J OberOsterreich 2 Kitrnten — — — — — 1 — 2 Krain — — 1 ■ — 3 Ktlstenland — — 1 1 1 Tirol — — 1 1 3 Dalmatien ........ — — — — 1 — 1 Bohmen 1 — — — — i i 3' Malnen — — — 1 1 — Galizien — — 1 1 Ungarn 1 — — — 1 Kroatien 1 — — — — Bosnien — — — — — / — j Deutsehland . — — — — — — Summe . 37 30' 45 20' — 41 22 13 23 19 2621 3. Muttersprache. Deutsch Slovenisch 17 20 17' 19 19 20 9' 10 — 14 25 8 14 0 7 13 10 10 9 113’ 140 Serbokroatisch 9 1 Cechoslavisch — — — 1 — 2 i Italienisch — — 1 “— Summe . 37 i 30' 45 1 20' — 41 I 22 13 23 19 202’ 4. Religionsbekenntnis. 200’ 1 Katholisch, lat. Ritus . . . . 30 30' 44 20' — 41 22 13 23 10 „ griech. Hitus . . — — 1 — — 1 Evang., Augsb. Confession . . 1 — — „ Helvet. „ . . — — — — Griechisch-orientalisch . . . — — ' — — — Summe . 37 I 30 1 45 1 20 1 — 41 i 22 1 13 23 1 19 j 2u2 d 2) 3) 4) Jl,r 1 /fSr da«s to'nPotaJ'taVerlaufe 'dVŠKfahres ft»lwlin* tthertretrn. "Z 3 sffir Z der i!'. cSZZ V„U«fe dee Schuijahrea freiwUHg OWrtreten. irunter ein ausseiordentlicher Sehuler. I Classe T 11 1. Zmramen | II. IV. V. VI. VII. VIII. 5. Lebensalter. a » a b 10 Jahre — - 11 , 4 5 «— — — — — — 12 „ 7 11 5 — — — — — — — 23 13 , 14 9' 12 4' — — — — — 39" 14 , 8 7 14 7 — 8 — — — — 44 15 „ 3 3 9 6 — 6 3 1 — — 31 i6 ; 1 1 5 7 — 12 5 — — — 31 17 „ _ — 2 — 4 3 4 3 — 16 18 „ — — 9 6 3 8 1 27 19 " . — 1 2 2 5 6 16 20 " •• — * — — 1 1 3 4 6 15 21 — — — 1 — 1 3 5 22 „ ; . v — — — — — — — 1 2 3 23 — — _ — — 1 — 1 1 3 24 „ 1 — 25 „ r — — — T — ~ _ ~ — 1 — Summe . à 36' 45 26' 41 22 13 23 19 262' 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehórige 16 11 18 11 — 13 7 6 12 8 102 Auswàrtige 21 25' 27 15' — 28 15 7 11 1 1 160' Summe . 37 36' 45 26' — 41 22 13 23 19 262' 7. Classification. a) Zu Ende des Sehuljahres 1888/89. i I. Fortgangsclasse mit Vorzug . . — 2 5 4 4 2 1 1 3 22 I. Fortgangsclasse . 25 21 1 28 18 29 15 12 20 16 184' ! Zu einer Wiederholungspruiung zugelassen 2 2 6 — 7 3 — l — 2\ II. Fortgangsclasse . 5 8 3 3' — 1 1 — 1 — 22' ! III. Fortgangsclasse .... 5 3 3 — — — 1 — — ' 12 i Zu einer Nachtragsprfifung zu- , gelassfin ....... • — — — — — — — t AuBerordentliche Schiller . . * — — — 1 — — — — 1 Surnme . 37 36' 45 26' 41 22 13 23 19 262' : b) Nachtrag zum Schuljah r 1887/88. Wiederholungsprufungen waren bewilligt 3 — — — 4 5* — 7 2 — 21* Entsprochen haben .... J 3 — — — 4 5 — 6 2 — 20 Nioht entsprochen haben (oder ’ nicht erschienen sind) . . . — — — — • 1 — — 1 Nachtragsprilfungen waren be- willigt — — — 1 — — _ — 3' Entsprochen haben .... — — — — — _ » — — — — 1 Nicht entsprochen haben . . — — — 1 — — — — — — 1 Nicht erschienen sind .... — — — — — 2' — — — — 2' Daruach ist das Endergebnis tur 1887/88: I. Fortgangsclasse mit Vorzug . 3 1 * 4 2 2 3 2 3 5 28 I. „ 19 23' 23 15 17 27' 12 25 19 14 1!>4' II. n • 2 4 4 1 1 4 2 2 3 — 23 III. - 6 3 4 3 3 3 — — — 22 Ungeprllft blieben — — — — 2' - _ 2' Surnme .. . 30 31' 34 23 23 35' 20 29 25 19 2691 *) Darunter einem Schiller nachtraglich rturcli L.-Sch.-R.-K. vom 1. September 1888, Z. 4838. Classe 8. Geldleistungen T VIII. Zusaninicn der Schiiler. II III. IV. ! V. VI. VII. Das Schulgeld a b 1 *i zu zahlen vvaren verpflichtet im I. Semester 43') 44 24b .10') 19 7 6 9 13 175 im II. Semester Zur Hiilfte waren 30,;) 25’) 26 ‘) j 133) 16 9 4 12 11 146 befreit 1 1 im 1. Semester — — — — — — — 1 im 11. Semester j Ganz befreit waren — — — — ~ 120 | im 1. Semester 1 ' 30 20 23 16 8 14 8 im 11. Semester Das Schulgeld 12 15 25 15 25 13 9 11 8 133 betrug im ganz en im I. Semester fl. 630 660 345 135 285 105 90 142-50 195 2587-50 im 11. Semester tl. 420 345 375 165 240 135 60 180 165 2085-— 4672-50 Zusanunen fl. 1050 1005 720 300 525 240 150 322-50 360 Die Aufnahmstaxen 2-10 2-10 233-10 ! betrugen . . ■ fl. i Die Lehrmittelbei- 84 86-104 27-30 12-60 8-40 10-50 301 trage betrugen fl. Die Tax en fur 44 464) 56 31 42 23 14 24 21 j Zeugnisduplicate 1 betrugen . tl. — 2 4 4 — — — 10 544-10 Summe fl. 128 13210 85-30 47-60 50-40 37-50 14 26-10 23-10 9. Besuch des Unter-richtes in den relat.-oblig. und nicht obli-gaten Gegenstànden. Zweite Landes-sprache (Slovenisch) . 1 1. Curs — 3 1 — — II. Curs — — 2 5 1 — — — 10 III. Curs j — — — — 4 3 3 5 15 FranzOs. Sprache . 1 — — — — — 2 1 7 3 13 Kalligraphie . . . Freihandzeiclmen . 15 I 10 2 1 27 I. Curs I 7 4 2 — — — — 14 11. Curs 2 2 9 5 8 2 1 2 2 33 ÌTurnen: I. Curs 6 6 1 — — — — — — 13 11 Curs 2 3 9 5 1 — — — / 20 lil. Curs • — — — 7 1 1 5 5 19 iGesang: 1. Curs 8 11 4 — — — — — — 23 11. Curs i 6 1 16 6 — — — — — 29 III. Curs — 1 2 4 3 6 5 4 25 Stenographie I. Curs — — — 23 5 — — 28 II. Curs | — — — 2 7 2 ! — 2 13 Steierm. Geschichte — - — — 16 — - — — 16 10. Stipendien. Anzahl der Stipendien u. Stipendisten im 1. Sem 1 1 2 5 6* 2* 6 7 29 im II. Sem iGesammtbetrag dei Stipendien I. Sem. tl — 1 2 5 6* 2* 5 7 28 _ 50 100 250 405-1! 50 367-50 447-50 1670-19 II. Sem. tl j — 50 100 250 405 19 50 j 297-50 447 50 1600-19 Zusammen fl. F— 1 — 100 2<>0 500 ! 810-38 100 665-- 895-— 3270-38 1 1) Davon 1 vor der Scliulgeldzahlung ausgetreten. 2) Davon 2 vor der Scliulgeldzahlung ausgetreten. II) Davon 2 vor der Scliulgeldzahlung ausgetreten: 1 SchOler batte das Schulgeld bereits in Culi erlegt. 4) Die Oeldleistung de* wàhrend der Ferien ausgetretenen Schttlers (s. S. 58) initgereclmet. *) Daruntor ein Naturalstipendium. IX. Maturitàtspriifung-. Im Herbsttermine 1888 unterzogen sich zwei Schiller der Vili. Classe einer Wieder-holungsprttfung, unti zwar der eine aus dem Griechischen, der andere aus der Geographie und Geschichte ; biebei erhielt ersterer bei der am 23. September 1888 abgehaltenen schriftlicben Prufung l'olgendes Thema: Xenophon, Hellenika VII, 5 §§ 4, 5, (5, 7, 8 von iv pa-oj tnni&tG&cu ist iris Deutsche zu ilbertragen. Bei der am 24. Sept 1888 unter dem Vorsitze des k. k. Landesschulinspectors Herrn Dr. J. Zindler abgehaltenen milndlichen Priifutig wurden beide Abiturienten auf ein Jahr reprobiert. Im Sommertermine 1889 unterzogen sich alle 19 Schiller der Vili. Classe dem Maturi-tatsexamen. Die schriftlichen Prufungen wurden vom 26. Mai bis 1. Juni incl. abgehalten und hiebei folgende Themen zur Àusarbeitung vorgelegt : 1. Zum Obersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Vergil, Aeneis, 1. XII., vv. 175- 213. 2. Zum Ubersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: Grysar, Handbuch lat. Stilubungen ftir die untere Stufe des Obergymnasiums, 4 Auli., Nr. XX, S. 58: Wie der Untergang des M. Manlius Capitolinus gewesen. 3. Zum tlbersetzen aus dem Griechischen ins Deutsche: Herodot, 1. IX, cc. 44 u. 45. 4. Aus dem Deutschen : Einfluss der Dichier auf die Bildung der Menschheit. 5. Aus dem Slovenischen : a) ftir Slovenen: Ktere zasluge si je pridobila Avstrija za Evropo po svojih bojih zoper Napoleona I. ; b) zum Ubersetzen ins Slovenische fiir Schiller deutseher Muttersprache: Kummer—Stejskal, Deutsches Lesebuch ftir osterr. Gymn., VI. Bd , S 314 t., Nr. 13. Lessings Fabeln: Der Itangstreit der Thiere. 6. Aus der Mathematik : 1. Das Dreieck, welches durch die Winkel « — 54° 22' 36", /J = 63° 17' 24" und den Halbmesser des ihm eingeschriebenen Kreises r — 1 m 5 cm bestimmt ist, dreht sich um die làngste Seite als Achse Wie grofi ist die Oberflache und der lnhalt des entstehenden RotationskOrpers? 2. Es solien an den Kreis x'-|-y1:=16 Tangenten gelegt werden, welche mit der Geraden y — x //"3 Winkel von 60“ einschliefien. Wie lauten die Gleichungen dieser Tangenten, und wie grofi ist die von den Tangenten begrenzte Flache’? 3. Die ersten zwei Glieder einer arithmetischen Reihe sind durch die ersten zwei ganzen positiven Zahlen des dekadischen Zahlensystems gegeben, welche die Eigenschaft besitzen, durch 31 dividiert 12 und durch 47 dividiert 25 zum Reste zu geben. Wie grofi ist die Summe der ersten zel.n Glieder dieser Reihe ? Die mtindliche Maturitàtspriifung wird vom 18. bis 20. Juli 1889 unter dem Vorsitze des k. k. Landesschulinspectors Herrn Dr. J. Zindler abgehalten werden. X. Aufnahme der Schiller fiir das Sehuljahr 1889/90. Das Sehuljahr 1889/90 wird am 18 September 1. J. um 8 Ulir mit dem heil. Geistamte in der Gymnasialkirche eróffhet werden. Die Aufnahme der Schiller in die erste Classe wird am 13. Juli, ferner am 16. September von 9—12 Uhr im Conferenzzimmer, die der tibrigen neu eintretenden am 17. urn die gleiche Zeit ebendaselbst stattflnden. Die Aufnahme der Schuler, welche der Anstalt schon angehòrt haben, erfolgt am 16. und 17. September von 0—12 Uhr im Lehrzìmmer der IV. Cl. (II. Stock rechts). Spater findet keine Aufnahme mehr statt Schiller, welche in die erste Classe aus der Volksschule aufgenommen werden wollen, miissen das zehnte Lebensjahr noch im laufenden Kalenderjahr erreichen und sich einer Aut-nahmsprufung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Mafi des Wissens in der Religion, welches in den ersten vier Classen der Volksschule erworben werden kann. b) In der II n t erri eh ts-S pr ach e: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift; Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Satze; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben. c) Im Rechnen: Cbung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nicht-katholische Schiller haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis liber ihre religiose Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmsprilfung haben sich auch alle Schuler zu unterziehen, welche von Gymnasien komrnen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium tur Cultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Offentlichkeits-recht geniefien. Schuler, welche von oflentlichen Gymnasien komrnen, konnen einer Aufnahms-prilfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schuler sind von ihren Eltern oder vertrauenswurdigen Stellvertretern derselben vorzufUhren und haben sich mit ihren Tauf- oder Geburtsscheinen und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten Uber das letzte Sehuljahr auszuweisen und die Aufnalnnstaxe von 2 11. 10 kr., den Lehrmittelbeitrag von 1 tl. und das Tintengeld VISOKOŠOLSKA IN STUDI3SKA KNJIŽNICA MARIBOR £63651 / fur das ganze Schuljahr im Betrage von 30 kr. zu Schiller entrichten blos den Lehrmittelbeitrog und das Die Taxe tur eine Privat- oder Aufaahmspriit prilfung in die erste Classe ist jedoch keine Taxe zu < Schiller, welche von einer anderen Mittelschule stiitigung der an derselhen gemachten Abmeldung nic Das Schulgeld, von dem im I. Semester kein Schiller der 1. Classe hetreit weruen kann, betràgt 15 fl. tur jedes Semester und ist 'in den ersten seclis Wochen jeden Semesters in Form von Schulgeldmarken bei der Direction zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes kčinnen nur solche wabrhaft diirftige*) Schiller befreit werden, welche im letzten Semester einer Staatsmittelschule angehòrt, in den Sitten die Note „lobenswert oder befriedigend", im FleiBe die Note „ausdauernd oder befriedigend* und irn Fortgange die erste allgemeine Zeugnis-classe erhalten haben. Die bezilglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu uberreichen Die Wiederholungs- und Nachtragsprufungen werden am 16. September von 8 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 70 des O. E. wird den ausWàrfc? befindlichen Eltern hiesiger Schùler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unt-er eine verlassliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretem aber \vird aut' das eindringlichste empiohlen, bezuglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das eintràchtige Zusammenwirken von Schule und Hans das Wohl der' Jugend erreicht werden kann. *) Der Naehweis hiefflr ist durcli ein genaues, nieht fiber 1 Jalir altes, von Gemei n d e- und Pfarramt aus-gestelltes Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen.