LaAcher ^^M Ztttung. Dienstag den 19. Jänner 1790. '^ Inländische Nachrichten- N>ien, den 14. Jänner. Friede aus ^rden! so wird bald ganz Europa in den ^llHelgesang stimmen : d^nn das ne,».' Ia^,v begmnt mit den seeligstelr Vorbedeutungen. Zwar kämpft der Friedensstern noch mit schwarzcm Gewölke; aber bald wird er hervorbrechen, und in des Himmels Blaue stimmen. Es ist gewiß , daß London Friedensvolschlage von Seiten der Türken Hieher gebracht hat, und daß Kaiser Joseph «och nie so zum Frieden gestimmer war, «ls itzt. Potemkm, und Loudot? werden »hne Zuthun fremder Machte das Frie-densgeschafc in Schnell? angreifm? und ausführen ; denn ebeu die Feldherrn, die die ^smannen so wfbmgtetl, sollen ihnm auch den Frieden ab ürnen. Unser grosse Kaiser ist noch immer sehr krank. Die lichten Intervalle kommen im-wer seltner; der hektische Husten mit Vlut-«uswurf, und die dadurch veranlaßten Ent-krastungen machen den Aerzten des Monar, yen sehr hange. „Meine Schwestern, l und die Niederlande h^ben mir seh? Zugesetzt." soll der Kaiser jüngst zu einem s?ine,'Ao"',te u.' Ve^l^ch« ^"nommen hat. — ^enn Süll au Oelim , obglelch der ocsrürzteDivan aufschleum'^nZrieden drang; und der Mufti mit aufgehobenem,^ o"n, und mit weinenden Augen nichts als Fn^^ "ef, sagte doch: „Nichts Friede! der 3^?^ Prophet kann einen Frieden nicht wol», l^n / der mit unsorn schönsten Provinzen erkauft wird. Auf! alles was N)affen tragen kann! Ich stell? mich an ihre Sviye. Alles muß entweder wieder ge. wönnen werden ; oder ich will fallen mit vem Säbel in der Faust." Dieser Heroische Entschluß wurde schleunig bekannt gitnacht; voil 18 bis 62 Jahre soll alles - die Waffen ergreifen ; 4 Bässen aehen nach Sophia ab , nnd errichten 4 mächtig? Heer-hauftn: aus d'M großherrlichen Schatze tvnr-dett 24^00 Ps. Silber gehoben, und alle Grossen, u>!o.Ntlchen au^efodert, Krieger, .«der Geld zn lieftm. Alle Anstaltell wer-! lbett M elnem grimmige« Felbzuge gemächt z und wenn er wirklich losbrechen sollte, ss würden wir, und die Russen einen fürchterlichen Widerstand finden. Denn Fanatismus und Verzweiflung sind zwey gar schreckliche Heerführer. Sie geisseln die Krieger mit Flammen in die Schlacht.— Aber laß dich dieß alles nicht irren, Ls-« ser! Ratharina, und Joseph wollen den Frieden, und es wird Friede werden. —> Daß wir, und die Preussen in Poh-len zusammengehen, daß auch die Russen wieder die polische Gränze bestreifen, ist nicht gegen , sondern für den Frieden. Der Pohle mag sich immer zu einem neuen Opfer rüsten, um den Kriegsgeist auszu« söhnen. Se. Maj. der Kaiser haben die nieder-landischen Angelegenheiten dem Fürst Kau-nitz übergeben. Dieser Weise auf der Erdkugel beschäftigt sich noch mit dem Frieds" der Pforte. So bald dieser zu Stan» de kommt, so wird er eine Einladung a» die brabantischen Stände schicken, ob sie die Bedingnisse, die er ihnen vorschreibt, annehmen wollen oder nicht. — Sollte es zum Unglück geschehen, daß sie alle Aus-> gleichung abschlagen , so folgt eine Arme5 ln^ch , die sie eines Besseren überzeugen soll. ^s ist gewiß , daß unser Hof mit dem Berlins" Kabiuet auf das Engste vereinigt, seye. Daraus werden politische Resultaten ans Licht ko7:7Mll, über welche ganz Europa staunm wird. Oer Geist dcr Itlsub-ordinazion, der in allen Ecken der Wclc seine Fackel bey der Laterne zic Paris an-, gezündet hat, wird in die gehörige Gran« ze der Folgsamkeit zurückgetrieben. Der König von Preussen, Wilhelm der Gerech-^ tt, ist mit unserem Hofe übereiugekom-. men, eine aligemeine Ruhe herzustellen. Er ist es, der den Frieden mit der Psor-tt auf das Thätigsie beschleuniget. Es U «nch feme Zeit zu herllere«; d ^st diese Hoffnung nicht eine Tauschung? wir werdcn müssen viele Truppen halten, um alle nachbarliche Eingriffe zu verdran-gen ; wir werden uns mit einer Macht al-uren müssen, damit sie uns schütze, und da werdm wir in alle Kriege dieser Macht wltverwicklet. Wir werden einen Kommandanten uns?rev Truppen wahlm müssen; unh wer kann uns versichern, daß dieses Soldattnhaupt u»r lUtferes und uiche fes« eigenes Interesse zum Zweck haben wird? — Spiegelt euch an unsern Nachbarn a» den stolzen Bataven, die blutige Kriege um ihrer Freyheitswillen ausgehalten ; wir stehen sie jetzt ? seufzen sie nicht unter dem Joch eines Despoten? die Ketten, die sie so tapfer zerbrochen, fesseln sie noch, un> wch haben sie mehr Hilfsmittel, sich aul der Unterdrückung heraus zu winden, als wir. Glaubet ihr also, daß es uns bes ser ergehen wird, betrachtet die Englander, wie sie die Königswürde mit Füs« sen getretten um sich in die Arme eines Ty« rans, eines Kronwels zu werfen; habe» sie nicht wieder die Königliche Würde aufgebauet ? Unsere Vorfahren waren vor zweihundert Jahren in der nämlichen Lage, wie wir; wir haben ihren Beyspiel nachgefolgt, d Rubel schätzt, nebst fol g,cnd?m Handschreiben erhalten: l „Mem Herr FeHmenfchall Pnn; vov Koburg ! Ich habe mit Vergnügen die ausgezeichnete Art vernommen, mit welcher Ge. Majestät der Kaiser Ihren neuen, der gemeinschaftlichen Sache geleisteten Dienst belohnte/ nachdem Sie, vereinigt mit meinem Generale, Grafen von Suwarow, über das vou dem Großwesor selbst angeführte ottomanische Heer einen so wichtigen Sieg erfochten haben. Um Ihn^n Bc-weise meiner Theilnchmung zu geben, schicke ich Ihnen beyliegenden Degen, den ich Sie als ein Zeichen meiner Achtung und meines Wohlwollens anzunehmen bitte. Möchte er in Ihren Handen immer als ein Werkzeug dienen , um auf der Bahn, die Sie bisher mit so vielem Ruhme durchlaufen sind, neue Lorbeeren zu pflücken. Ich bitte Gott, daß er Sie, Herr Feldmarschall Prinz von Koburg, in seinen heiligen Schutz nehme. Ihre wohlgeneigte. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Regensbuvg, ben 1. Ienner. In der Nacht zwischen den Zosten , und Z i fien Christm. haben Ge. Hochfürstsichen Gnaden Maximilian Prokop Bischof zn Regensburg, und Freysing im 31. Iahr IH? res Alters, und im 3« Ihrer Regierung unn allgemeinen Bedauern hiesiger Stadt, diese Zeitlichkeit verlassen mit dem Ruhme eines so eifrigen, als frommm Se<-lenhiltes. KLni) alle Dienstage nachmittag um 2. Uhr auf dem Platze Nro. ,35. in dtk von Kleiumayerschett B«chhandluns ausgegeben.