^ ^ >^^ °MD ^M^ __ Vaterländisches. Beiträge zur Geschichte dcs altadelichen gräflichen Haufes v. Hochenwart. Von Joseph Ierschinöv itz Ritter v> Löwengre if, k. k. pens. Kreis - Casslev. (Fortsetzung.) ^Vebhard Graf von Hochenwart war im Jahre 994 Bischof in Regensburg, er war ein Bruder R apoth's, und stiftete im Jahre 99? das Benedic-tiner-Stift Prül bei Regensburg. (Siehe Aventinus, Folio 508.) Er liegt im Kloster Thierhaupt begraben. Im Jahre IYII wurde Arbo Graf von Hochenwart zum Erzbischofe in Mainz erwählt (vilio Ilnisclnli« in Nlßtropoli), starb jedoch vor der päpstlichen Confir< matlon; daher kommt es, das, einige Schriftsteller ihn nicht in die Zahl der Erzbischo'fe aufnehmen. Im Mainzer Capitular - Codex erscheint er jedoch als solcher. Norbert Graf v. Hochenwart, Napotho's Sohn, war Bischof zu Chur und Dowpropst zu Augsburg. Er stiftete das Kloster Habach im Jahre 1085 (Vi6s iu Vlstropoli sIÜsbur^nZi.) Das sechste Turniel' gab Kaiser Conrad II. zu Trier im Jahre 1019, wobei sich, und zwar wieder unter des bairischen Herzogs Panier, Ortolph Graf zu Hochenwart einfand, welcher auch bei dem folgenden Turniere nochmals auftrat. In Freihcrrn von Hormayer »Versuch einer Geschichte des Hauses Andechs« erscheint im Jahre 1056Udalrich Graf zu Hochen w a r t in den, Diplome König Heinrichs für Benedict Baiern mit folgenden Worten: »eum eonMo principum ^o«ti-c)i-ilm Lsr-tlwllli, k'iillEi-ioi Ouänli-iei 6t cuin consonsu Das größte, zahlreichste und glänzendste Turnier war das zehnte, welches Herzog Wilhelm in Baicrn zu Zürch gab. Auf diesem war auch, laut des Grafen Eberhard von Solms großem Turnierbliche, Frankfurt am Main 1564, unter 34 Fürsten und Grafen des fürstlichen Geblüts von Vaiern der sechzehnte Heinrich zu Hochenwart erschienen. Nach diesem Zeitpuncte kommen die Grafeu von Hochenwart in Baiern nicht mehr vor, in dcm sie zum Theil schon früher, zum Theil um diese Zeit in die Steyermark gezogen zu seyn schienen, wo die Hochen warte als Markgrafen erschienen. Die Aunals« 8l)'i-i»6 I. Band Folio 616 so wie alle ältern Schriftsteller, selbst Wiguleus Hund. erwähnen, daß die Herzoginn Sovhia, des Markgrafen Ottokar IV. Witwe, den Markgrafen Günther von Hochenwart zum Vormund ihres zwcijähriqen Sohnes Ottokar V. Markgrafen in der Steyermark welches damals zumHerzogthum noch nicht erhoben war^ ernannte, und er sonach die Steyermark verwaltete; daher ersieht man aus den gleichzeitigen Urkunden, das; man ihm auch den Titel AIm'Mo 8t^ria6 beilegte. Spätere Schriftsteller sind zwar der Meinung, Günther sey eigentlich nur Markgraf von Cilli gewesen, indessen erscheint dieser Name in keiner der gleichzeitigen Quellen, auch wird Cilli von keinem Geschichtschreiber damaliger Zeit eine Markgrafschaft genannt. Folgendes geschichtliche Factum, welches in den ^nnales 8t)?i-lI6 und in allen von der Steyermark schreibenden gleichzeitigen Schriftstellern vorkommt, beweiset das Gegentheil. Dieser Markgraf Günther v. Hochenwart ließ nämlich Valvoläum, Äbten zu Admont, wegen verschiedener gegen selben aufgekommenen Beschuldigungen, festnehmen, in Ketten legen, und öffentlich bestrafen, welches besagten Äbten sosehr schmerzte, daß er bald darauf starb. — 10 — Dieses Factum erzählen die ^nuals» sH.ämoiit und die ^miHltt» 3^l'lÄ«, I. Band, Folio 624.' Wäre mm Günther Markgraf von Cilli gewesen, so harre er dieses nicht veranlassen können, da Admont unter Grätz und nicht unter Cilli liegt, was er aber als Scellverrreter Ottokar's füglich thun konnte. Erhard, Erzbischof von Salzburg, legte deßhalb Günthern in den Kirchenbann , wonach ihm aller Gehorsam des Landes aufgekündet wurde; und da der Bannstrahl nur durch eineBusireise nacyRom gehoben werden konnte, so unternahm Günther diese Pilger-fahr^ In Regensburg überfiel ihn aber eiue tödrliche Krankheit, und um vor seinem ,Tode. von ,dem Kirchenbann befreit zu werden, legirte er die schöne,Herrschaft Straßgang und Hempsach dem Stifte Admont, und befahl seiner Umgebung, seine Leiche nach Ad-mont zur Ruhestätte zu bringen, worüber der Oaäex llij)l0M2tariu8 Hämont IVi-. 102 nachgelesen werden kann, in'wclchem ihm der Titel Ulu-cilio (xülUllsrns f.!« lloolienxvIi't beigelegt wird. ?lls nun Pilgnnus, Günthers Vater, Kunde von dieser Schenkung erhielt, erklärte er selbe für nichtig u»d erzwungen, setzte sich sogleich in Besitz von Straßgang und rief die Hilfe des kleinen Ottokars an, dessen versammelter Rath Pilgrinus Peaehren als gerecht erklärte , und ihn sonach im Besitze schlitzte. In der Folgezeit wurde jedoch Pilgrinus so viel-fält'g mit Bltten und Vorstellungen bestürmet, dasi er endlich nachgab, und Beweis der ^nnnlss Zt^rms zmd deH (Hollßx Nijilom. ^dmnitt im Jahre I I44 die Herrschaft Straßgang nur einer förmlichen Urkunde dem Stifte Admont überlieferte. In dieser Urkunde wird dem Pilgrinus äo Ho, chcnw a rt ebenfalls der Titel Marokio beigelegt, ein Beweis mehr, daß sie Markgrafen waren, maßen Pilgrinus in keinem Dienste stand, von welchem er diesen Tirel sich hätte aneignen können. Der Umstand, daß auch Günthern von Hochen-warr ein so hoher Ehrenposten gleich bei seinem Elinritte in die Steyermark von der Herzoginn Sophie anvertraut worden, erweiset schon für sich, daß Günther von der uralten gräflichen Familie von Hoch en wart abstammen müsse, da auch überdies; die Zeit seiner Uebcrsiedelung nach Sceyermark auffallend mtt dem Zeltpuncte zusammenfallt, wo die Grafen von Hochenwart aufhören in Baiern genannt zu werden. Nach diesem Vorfalle mit Günthern scheint sich dieses Geschlecht auf einige Zeit von den öffentlichen Geschäften zurückgezogen, und auf ihren Gütern ge» lebt zu haben. Dieser Vorfall und die Zurückgezogenheit von öffentlichen Geschäften in der sie lebten, vielleicht auch der bisherige große Aufwand, den dieses Geschlecht machte^ mag dio Veranlassung gewesen seyn, daß sie den Grafentitel ablegten, und sich bloß als Ritter mit dem Prädlcate von oder mit de.n bloßen Ge-schlecytsnamen, den sie thetlweise in Hochenwarter u,m stalteten, nannten. Doch kommt der Name Hochenwarter in keiner Urkunde vor, wohl aber erwähnt die Landes - Chronik vieler Geschlechter, welche in damaliger Zeit ihrem Namen diese End-sylbe beisetzten, oder wollten sie sich damit nur dem Adel in Steyermark,. Kram und Karntcu gleichstellen, der damals sämmtlich dem Ritterstando angehörte, wie die Geschichte von den Auerspergen, Gall, Rauber, Saurau, Stubenbergen, Egk zu HungerSbach, Rose «bergen und aller anderen belehret. Manche wollten aus diesem Umstände ein a,n,dc-' res Geschlecht dieses Namens folgern, und vermeinten darin einen Beweis zu finden, dasi die in Steyer-mark vorkommenden Herren von Hochenwart nicht von dem alten bairischen Grafengeschlcchte abstammten. Allein das Gegentheil erweiset sich durch die vor-angeführten Gründe, und das spater vorkommende Grafen-Diplom der Kaiserinn Maria Theresia, wel-ches diese Abstammung anerkennet und vollkommen bestätiget. Im Jahre 1230 verehelichte sich Hans Hochen? warter mit Barbara Khöv e nhülle r, des AchazK hö -vcNhüller lind Christina von Sternberg Tochter. In den Hlanumenli« Lowi« «! I. 6liillit ^cc:^ <^l5)13(^I.XIIl. Fol. 108 kommt Nr. I.XI fol gende Urkunde vov. «I^ullllunl inwl- lt.olLll8^,n ^l^ »I)lUom ot ilolillo» llß IIol-!l«inviU'ti()8;" wodurch ein Compromiß zwischen der Abtei von Rort, und zwischen Konrad uud Seyfried von Hochenwart »^j^-wm ^lwslm^en amw 1293 8 ^llu« ^lul^," errichtet worden. ^livorus ^lopo^raplna L^variN ?a^ IV. ^Äss. 72 erwähnt des Hauses von Hochenwart im Iah,, re 13>^l als Besitzer des Schlosses G rafenwiesen. In dem vorerwähnten ^Honum. Loiois jV. ('. V. konimt 8uli l>r. cv. vor: ,)v^«ci^pli(i limiNinl iulci-I^,s)t2m 6d ^ocllonvvIrlios« im Jahre 1IHI. Tiese Gränzen wurden bestimmt zwischen Albrecht von Grafenwiesen, Eberhard uno Seyfricd dem Hochenwarter, Heinrich dem Fürlinger, dann der Frau Adelheid, Witwe des Konrad von Hochen-wart, einerseits, und dem Herrn Äbten von Rort andcivrseiri. ,__11 " Ebendaselbst Nr. 6XVII. 1345. rrlrp08ltnm 8. aävcielUia ll06sinF6N8i8. Eberhard von Hochenwart verzichtet durch diesen Act zu Gunsten der Propste, 55o Xn^tin^ auf einige Güter und Gerechtsame n der Möttling, mit dankbarer Anerkennung. Im Jahre 1463 (viclö Schönleben lmnnl. (^»r-"wl. p3l-8 III. z)»^'. 532, und V:»!vn«oi' l. 36. 1l. Fol. 7 «t 12) erhielt dieses Geschlecht das Erbtruch-!^sN'n.'Amt in Krain und der windischen Mark. Mit dein Lehenbrief lido. Freitag nach den heil. drei Königen i^65 hat Kaiser Friedrich der Änderte dem Andrea und Scephan H o chcnw arter Gebrü--der, sieben Hüben in der Sachsenfelder Pfarr zu Leen gegeben. In dem (^Iironlean triplsx (^sHenss und in den: (^avil--26tt<»l llas 5»iUwl-o 6iUllalt6li will!. — I.»il)iu>ll am 18. ^iimior 1843. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleiumayl.