Laib ach er Zeitung Donnerstag den 1. May. "Wien den 2c?. April. ^)cs Kaisers Majestät sind am Zysten vor. Mon. nach Pancfova gekommen, und haben darauf, in Begleitung des kommandirenden Feld-marschall-Lieutenants Grafen von Wartensleben, ?ur Untersuchung des ^annatischen Kordons, die Reise "r Weisklrchen nach Mehadia an-gkttetten« Nach Brisen aus Temes-war vom 7ten April sind Se. Ma-iestät Tages vorher über K«mete da-^ selbst (.llq^ommcn, und 'haben Wohnung im Gasthofe genommen. Gleich ibei der Ankunft besahen Se. Maje-lstar das vor der Stadt gelegene neue Spital, dann wurden die sämmtlichen Festungswerke untersucht, hierauf aber ließen sich Se. Majestät bey !der Griechische Kathedralkirche den Play weisen , w? für die Grichische Klerisey ein Semnarium soll erbauet werden, und besprachen sich bei dieser Gelegenheit mit dem Stadtpfarrer Schugony, der erst vor Kur.em wegen seines für den Unterricht der' Jugend bezeigten Eifers, durch di königl. Landesstelle, in Sr. Majestät Nahmen, mit einem Gnaden ^ Pfennige war beschenkt worden. Nach dem Se Majestät dann auch die Mi-litärspitaler besucht hatten, begaben sich Allerhöchstdieselben zur Mittagstafel, und blieben hierauf in Ihren Zimmern beschäftiget. Am yten April des Morgens sind Se. Majestät wieder über Peterwardein nach dem Hauptquartier zurückgekehret. Se. Majestät haben den Herrn Obersten Prinzen Ferdinand von Würtemberg zum Generalfeldwacht-meister und Brigadier beider Hauptarmee allergnadigst zu ernennen geruhet. Der General der Kavallerie, Fürst Karl von Lichtenstein, ist den 4ten April zu Karlstadt eingetroffen, und hat daselbst sogleich das ihm von Sr. Majestät übertragene Kommando des Kroatischen Korps übernommen. ^ Merkwürdig ist das Glük, welches dicser Tagen ein Jude in den hiesigen Glückshasen zu machen gesucht, und auch wirklich gefunden hat.— Zwölf Tresser, und alle in guten Werth, ohne einen Fehler auf einen einzigen Versuch zu bekommen , konnte nur von dem Schiksal diesem Habraer aufbehalten sein. <— aber wie mochte wohl dieß zugegangen sein, 12 Treffer so leicht zu erHaschen? ganz leicht: das allge meine Sprichwort ist, wer nichts waget, der gewint nichts, und so dachte der Jude auch, er wag« te es, aber ohne sein Geld aufs Spiel zu setzen. - und wie konnt? er dan gewinnen; ebenfals ganz leicht. — Eile ovale Dose von Zinn war dazu bestimmt, welche mittels einer Schnur in dem Crmel seines Kleides aus und ein gezogen werden ko nte, und so, mit dieser Glücks-maschine versehen , nahett er sich der Glücksbude, zu versuchen, ob eine Dose, oder er das Glück mache« würde. Nicht aber der Dose, st«^ Hern ihm waten die Treffer bestimmt; dann der Glückshafenunternehmer ertappte die Dose, und weil der Ha-bräer einer so ungefthikten Glücksmaschine Hoffnung zum Gewinste zutraut, bekam er 12 Treffer aä kotteriora, welche ihm auf offene lichen Platz vor dem Nathhaufe ausgefolget wurden. Berichte aus Ofen. Die Transporte, heißt es in Briefen vom ly. d. Mon. gehen ununterbrochen zu Wasser und zu Lande fort. Am 14 ftüh schiffte das Batallion v. Lasti weiter; seit der Zeit sind angekommen, und weiter gegangen 1 Bat. v. Laudon, 1 v. Pallavicini, und 1 v. Warrensleben; eine Kompagnie Artilleristen mit schwerem Geschütze , einige Schiffe mit spanischen Reitern, Pulver und Windbüchsen' Von dem Qchsenfuhrwesen ist wieder «in Transport von 6c> Wagen hier durchgezogen. Den 18. ist ein Ba-taillion von Preyß eingetroffen , und «achd em es Brod gefaßt hatte, gleich wieder weiter geschiffet. Heute wird das ^avälleneregl'ment Nassau, und morgen wird Anspach hier erwartet lc. Die Angelegenheiten mit der Lö-wener Universität werden immer ver-wirter. Durch ihr Lieblingswort, brabäntischer Landstand verblendet, suchen die Glieder dieser Universität den Verbesserungen des Monarchen auf alle mögliche Art auszuweichen, und die zu persönlichen Erscheinungen verurtheilten Professoren sind nicht allein an dem bestimmten Tage nicht in zum Vorscheine gekommen, sondern sie haben sich überdieß auch noch erkühnet/ dem Rektor neue Protesta-tioncn einzuschicken, wodurch sie sich aller Scharfe der Gesetze blos stellen. In der That ist wirklich der Ver-haftsbesehl wieder die Widerspenstigen ergangen / und der Promotor suchte sie in Begleitung seiner Sergeanten und der Marechaujst in den Hausern auf; da man sie aber nicht vorfand, so wurden sie auf den 9ten April öffentlich vorgeladen. Ihre Anzahl belauft sich auf 2c>, wovon bereits ein:r, Namens Hr. WuytS, Lehrer ber Gottesgelehlheit, an ei-tiem Schlagflusse gestorben isi. Die übrigen find theils nach St. Troud, theils nach der Abthey Everbode nach dem Lüchtiger Gebiete geflüchtet, das Filialseminarium zu Luxen-burg ist ebenfalls durH diese Seuche angcstlckt worden, und die Zöglinge desselben fangen bereits an, ihre theologischen Lehrstunden mit dem Mü.figgaige zu verwechseln. Criesi, den 26. April. Auch diesem Porto werden eben so wie in England die größten, und schönsten Schiffe für die russische K.liserin aufgekauft, und ;u Kriegs-sregaten ausgeristet. Diese Woche wurde von dem russischen Konsul, die schöne von den Kaufleuten aus-gerüßtete Kriegsstegate Philadelphia genant, und noch ein anderer ebenfalls großer russischer Kaufleuten! gehöriger Schiabeko zu diesem Ende l gekaufet. Der nämliche Konsul ließ auch von dem Schiffbaumeister noch mchrere andere besichtigen. Vor wenigen Tagen kam ein englandisches Schiff aus Konstantinopel hier an. Es brachte unter andern reichen Waaren um 50202 fl. Werths. Das nämliche Schiff versichert uns auch zuverlaßig; der russische Botschafter Ware in Konstamilwpeü aus den 7 Thürmen mit allen Ehren entlassen, und so gar mit Fer« manen bis zu einem Französichen Schiffe begleitet worden. Weil dieses Schiff die Ladung nach Triest hat, so erwarter mau hier sowohl den Botschafter als auch sein ganzes Gefolge. Sichern Nachrichten zufolge ösi die Vestung Dubka von den Unsrigen eingenommen worden. Wird alle Donnerstag auf dem Plah w. 185. in der von Kleinmaye^ schen Buchhandlung ausgegeben.