Zum Mrlt^en nnd Vergnügen- ---'—«r 8 ^ , --- Freytag, den 22. Februar 1822. Der völkerbeglü ck^ nd e G e b u r t s tag Sr. Majestät 3 r a n z e n s I. /' Erbkaiser von Oesterreich. Ein poetisches Gemählde, a l s Prolog l« einer frehen Abendfeyer dieses festlichen Tages 13 2 2. "" —' —» — — »» — ü«t plctur» ^c>««i5. A Dle^ " ^ lwer kennt nicht der Himmelsgöttinn Vild?) ^e>, """ «artbethauten Oste, Än ^ ^"' ^^wöl? ihr heitres Antlitz uns verhüllt, y^-uld fo «ich, an Hoffnungen und Troste, Dl,,.^""l""n Nubinenlicht U,^,^^r Nächtt.schwarzen Schleyer bricht t ^ena^s ^^ ^'"" - sch°n bepevlten Hand ' ,' / Hina ^ ^^"' Wonne, Fröhlichkeit, ' ' tz^^weit über See und Land, ^/7^" ^ch°pf" beut: lltzi^ kam vor vier und fünfzig Iahren> Vß ^ ^^ Annalen treu gegründet, ^"an,a helttMn Pol zu Pol vetti'lndel, Den blauen Horizont herauf gefahren. Herauf fuhr sie, im chrysolithen Wagen, Im Purpurkleid, mit goldnen Haaren; Bekränzt, geziert, viel glänzender geschmückt, AIS sie, sonst an gemeinen Tagen, Gin Erdbewohner je erblickt-' Geweckte Völker sah'n zu ihr hinauf, Und riefen jubelnd; ah Anrore! Zwar ewig reihend, ewig mild. Warum beginnst du aus dem Morgenthors So festlich heute deinen Lauf? Sag an, wem diese seltne Pracht doch gilt? Der Göttinn Mund, der frischen Rosen glich, Entfaltete in himmlisch Lächeln sich; Doch schwieg sie, weil in niedern Mcnfchentönen Mit Menschen hohe Götter nicht wohl reden können? Nur schwang aus ihrem weichen Schooßy si«, Hinan auf das gehobne Knie, Mit sanft gelenkttM Arm, ein zartes Kind. Ein K >ia 0 e war'ö, so anmuthvoll und schon > Wie irb'sche Mütter selten einen sehn, Wie es uur Göttersöhne find. Sie gab ein Zepterchen in seine Hand', Und schlang ein gvldncs Kränzchen um das seid'ne-Haar z Woraus es sich dann gleich verstand. Daß er z«m Herrsch er vorbestimmet war. Provinz« »sahn entzückt, auf einer Göttinn Schooß . In Königszier, den Herrlichsten dcr.sinabtn i Sie sahn in seiner H Die Tugend merkte dieß , und rief mit holder Miene Ihr zu : herbey, herbey o Freude! Mit heitrem Aug', im weh'nden Itosentlnde Zeig jetzt, daß du mit mir in keinem Zwist, D«»ß meine Freundinn du, und selbst auch Göttinn bzstz Du, di« du, mit 3en Grazie« meist im Verein, Vald oben im Olymp, vor langtn Götten'eih'n, Den süßen Nektarbechcr schwenkest! W Vaw dich, um auch bey Sterblichen zu se^n. In mildem Flug herab zur Erde senkest: Die du so gerne mit der Unschuld wohnest. In niedern Hütten so, wie in Pallästen thronest, > Und reine Herzen durch dich selbst belohnest: Herbey du Freude' leicht ist ja dein Fuß. So, sprach dle'Tugend, und both ihr .den SchwesterklA Die Freude hüpft heran , und so nach eigner Weis«, Frey sich ergießend, gibt sie rasch den, ganzen Kreise Des Daseyns seligsten Genuß, M. C- ! Der Mann"In der GIo cke. (Aus dem Morgenblattj. In meinen lungern Jahren war das ?aut?n dn' Ktrchenglocken eine Lieblingsbeschäftigung der junge'l Leute zu —. Vor ungefähr fünfjig Jahren dildclen uttt serer zwanzig, welche in der Nahe der Hauptkirche wohnte», einen Clubb, welcher beständig das LäuttN besorgte, und duvch die bestandige Übung und den Wett« streit, welcher sich zwischen uns und einem zu einer an< dern Kirche gehörigen Clubb entspann und der unsellN Eifer erneuerte Scharfe gab, wurden wir vollkomm^ ne Virtuosen auf unseren Lieblings-Instrumenten. Eins Begebenheit aber, die sich mit mir ereignete, macht< nicht nur meinem Lauten ein Ende, sondern hatte auch die Wirkung, mir den Schall emerGlocke furchtbar zU wachen. Eines Sonntags begab ich mich mit einem mei" ner Gespielen in die Glockenstube , um zu dem Nach-mittagS'Gebethe zu lauten, bey dem zweyten Zug abet fanden wir schon, daß der Glockenhammev, eines B^ grabnisses wegen, welches HM Morgen Statt gefunde« hatte, umwickelt war. Wir hatten dieß nicht gewußt/ aber diesem Übel ließ sich leicht abhelfen. „John," ftS" mein Gefährte, «stng hiilüufauf den Boden und schneid« t>en Hur ab;" es war nähmlich unser Gebrauch, dll «ine Sei« des Hammers mil einem Stück von einem al< ««nHutoderTuche zu verbinöen.wodurch imm!d, yben seyn konnte, sing an die Glocke anzuziehen. 2ch wollte dieselbe eben verlassen, als sie sich z" bewegen bcgann; mit Schrecken errieth ich auf ein Mahl die Ursache; durch eine fchnelle, beyn«he ZichtenscheAnstren. 2wg gelang es mir hinabzuftringen und mich unter b« Glocke fiach auf den Rücken zu werfen. Die Glo-^^stube, worin sie hing, hatte nur um ein Geringes "ehr Raum, als für dieselbe nöthig war, und der Rand ^'selben stand m«r vm ein Paar Fuß von dem Sparrenboden ab. Ich war damahls freylich nicht ganz so b'ck, a^g jH ^^ ^-„ ^ ^^ so w^ ich^lag, war s«L "nr einen Zoll von meinem Gesichte. Ich lag noch kei« "< Secunde lang am Boden, als das Getaute seinen ^"fa»'g nahm. Es war eine schreckliche Lage. Über mir schwang eine ungeheure Metallmasse, deren geringste ^erührung mich in Stücken zerquetscht haben würde', ^^ Boden unter mir bestand vorzüglich aus allen SPar-^'l, und wenn diese nachgaben, so siel ich von einer Höhe vo» fünfzig Fuß auf einen andern Boden / wel< ch^U wahrscheinlich die Etälke meines Falles durchbro-^'N haben winde, und ich wäre 100 Fuß tiefer auf öem Marmorpfiasser vor dem Altare zu Stücken ge. 'plagen worden. Ich erinnerte mich — denn dieFurcyt ^ lin schnelles Gedächtniß — wie n« der Adler oder vielmehr ein Fels anK dem »rao ^ch«n Mahrchen, welcher Über mir seine Flügel schlug und schrie. Zuweilen wenn ich hinauf blickte, schien sie sich in's Endlose zu verlängern oder am End« iu der zugespitzten Gestalt des GchweifeS eines fliegenden Drachen zusammen zu ,ieheti. Auch fehlte es nicht an dem Flamwenhauche und Femrblick jenes fabelhaften Thieres, vm das Gemählde zu vollenden. Meine entflamm» ten Augen gaben d«m eingebildeten Ungeheuer vollm Antheil unheiligen, Glanzes. Ich würde nicht zu Ende kommen , wollte ich alle die Einbildungen, die sich meines Verstandes bemei» sterten, aufzählen. Alles waS nur abscheulich und brül« lend war, steltte sich meiner Einbildungökafr dar. Oft kam es mir vor, als sey ich in einem Oikane aufdem Meere, und das Schiff, worin ich mich befände, wü» Ve mit dcr wüihendsten Gewalt umher geschleudert. Die »urch den Schwung der Glocke in Bewegung gesetzte Luft wehere beyn^h^ mit derselben Gewalt und mit lauterem Gedonner/ als die eines Starmos über mich her, undder Boden unter mir schien mir wie b?yeinem Betrunkenen in dl« Runde zu laufen. Die gräßlichsten Gedanken ader, die mich ängstigten, hatten ihre Quelle im Überirdischen. In d« grosien Höhwng der Glocke erschienen mir die gräßlichsten Gesichter, welche mit schrecklichem Grimme, od«r, was noch furchtbarer war, grinsendem Hohn auk mich herab starrten.ZulelN erschien der Teufel selbst, bekleidet wie m dec gemeinen Be-schreibung des bösen Feindes, mit Pferoehuf, Hörnern und Schweif, und Augen, gefüllt mit holli. schem Glänze; er befahl mir Gott zu lästern, und ihn anzubethen, der die Gewalt kabe, mich selig zu . machen. Diesen fmchtbaren Befehl sprach er mit dem volltönigen Schall d?r Glocke aus. Er war nicht einen Zoll weit von mir, und ich dachte an das Schicksal des Santvn Barsisa. Mit der Festigkeit der Verzweiflung ater both ich ihm Trotz, und b'esi ihn sich hinwegbeben. Dann kam mir der Verstand einen Augenblick lang zurück, aber es war nur, um wich mit einer uenen Angst zu erfüllen, so wie der Blitz die Dunkelheit, welche den einsamen Schiffer um« gibt, zerstreuet, um ihm zu zeigen, daß sei,, Boot einem Felsen zu treibt, gegen welchen es rettungslos zertrümmert werden muß. (Der Beschluß folgt). Morgenlandische Geschichten. Eine Feuerzbrunst zerstörte die vornehmste Mo« schee in Kahira. Man gab die Schuld den Christen, und «hne erst viel zu untersuchen, ob die Angabe gegründet sey, lief das muhamedanische Volk in d