lnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ÄOI. Freitag am JH. April 184^7^ VN^^ ' Von Kiefer Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach qan«iäbr,gü, ^^ ialbiädrig » s>. T>urch die l. l. Post unter <2ouverl mit rortosreier Zuienduna aanüäbrig u, balbiabrig ^ tl. L. M., und wiri! lalbjabria «°rau«° t>eyl>, ,», ersten Stoele, An Illyriens Hauptstadt. Uucit, et imuiemurez nun «iuit ezze «ui. Nvid. Ve i mir gegrüßt, Aeniona, meine Hcimath, Schöne, freundliche Hauptstadt! —Feuchten Blickes Tucht mein Äuge sehnend die blauen Alpen, Die dich umkränzen. Sei mir gegrüßt in froher Kindeswehmuth! Wenn dein liebliches Bild auch niemals, niemals Den, entzückt Heiiukehrenden mehr emporlaucht — Lebt's mir im Herzen! Jegliche» Herbst, wenn Oest'rcich's ssintc Tchwalben I n ein milderes Land ob deinen, Haupte Hinziehen, werden treulich sie immer nieine Grütze dir dringen! Leopold Korde sch. Witalis Gdler von Kleimayru, k. k. Feld­ marschallliente«a»t. Biographische Ckizzc, geschrieben i,» Jahre «2» »on dessen letzt gewesenem Adjutanten Nu H„I. (Fortsetzung.) Das freudige Gefühl über diese Beförderung, welches sich im ganzen Lande Kram und in der Brust jedes ein­zelnen Gliedes des Regimentes kund gab, tonnte nur durch ein noch mächtigeres, jenes der Trauer, verdrängt werden. Tief fühlten Alle den Verlust eines Chefs, der als liebe­voller Vater, als kraftvoller, umsichtiger Führer, immer die rechten Mittel zur Forderung ihres Besten zu finden wußte, und dem es so völlig gelungen war, Einigkeit und wechselseitige Achtung zwischen Bürger und Soldat zu er­halten. Wie sehr verstand er es, auf Geist und Bildung seiner Untergebenen ermunternd und fördernd zu wirken, den Irrgegangenen auf den rechten Weg zurückzuführen, dem guccn Willen und der Thäcigkeit jedes seiner Unier­gebenen auf die angemessenste Weise Anerkennung zu zei­gen, den Nachläsiigen zum Fleiß zu bringen, böse Fehler mit strenger Unparteilichkeit, doch ohne Härte, ja in der Art zu bestrafen, daß der Bestrafte selbst seiner Teil­nahme sich sicher wissen mußte; in den ernsten Stunden der Schlacht, welch' ein ergreifendes Beispiel war er dem Tapfern, und wie groß war in Fällen so dringlicher Art die Gewalt seines Blickes, der da, selbst begeistert von Pflichtgefühl, ausreichte, um den Zaghaften zur Erfüllung seiner Obliegenheit anzuspornen! Die Schilderung der bei dem Abgange des Generals von Kleimayr n vom Regiment« in Laibach dem gefeierten Krieger von Land und Militär im Wetteifer gegebenen Feste ist in der laibacher Zeitung des Monats November 180? noch aufzufinden, und bewahrt ihm in der Zeitgeschichte ein eh­rendes Denkmah! ;^) seine beim Scheiden dem Regimente zuletzt zugerufenen Worte: „Bleibt mit Gott doch Alle gut!" sind auch als ein schützender Talisman für Pflicht, und Recht in eines Jeden Brust segenreich eingeprägt ge­blieben. Bei Ausbruch des französischen Kriegs im Jahre 1809 wurde dem General von Kleimayr n und dem vaterlän­dischen Regimente, Baron Simbschen, die Freude zu Theil, daß er, als Brigadier zur italienischen Armee cin­getheilt, auch das Regiment nach Italien führte, er be­hielt es jedoch nur kurze Zeit, und erhielt bei der erfolg­ten nächsten Ordre de Bacaille vier Bataillons Grenadiere und das sluiner Gränzregiment in die Brigade eingetheilt. Noch in dieser Campagne hat er folgenden Gefechten beigewohnt: Als General-Brigadier. 1809 den iL. April, bei Fontana fredda. °, »30 . » bei Suave nächst St . Bonifacio. „ „ 8. Mai , Schlacht bei Ponte di Piave. » v 14. Juni , Schlacht bei Sabatiheg nächst Raab, wo ihm, als er das entschieden Wirksamste verfügte, daß die am linken Flügel von der Iusurreccion zu decken bestimmte Artillerie nicht in feindliche Hände gerathen möge, ') Gern hätten wir über diese Feste etwas Näheres mitgetheilt, allein viel­fachen bisherige» Bestrebungen ist es nicht gelungen, den gedachten Jahrgang «der das betreffende Blatt der laibacher Zeitung auszutrei, den. sollte ein Leser dieser Zeilen im Besitze Dessen sein, was wir vergebens gesucht baben, so sei er hieinit gebeten, uns Dasselbe geaen unge­säumte dankbare Zurückstellung zu nachträglicher Benützung für dieses Blau mittheilen zu wolle». Ä. d. N. 4OO — das Pferd unter dem Leibe erschossen wurde; endlich dem 1803 vom 26. — 28. Juni von den Franzosen vom rech­ ten Donauufer unternommenen Bombarde­ ment der Stadt Preßburg. Bei seiner am 2. Juli 1809 noch zu Presiburg erfah­ renen Pensionirung wurde er von Sr. Majestät dem Kai­ ser zur Reorganisirung der steierischen Landwehr bestimmt. Nach erfolgtem Frieden 1810 trat von Kleimayr n vom 16. Jänner bis zu einer anderwärcigen Anstellung wieder in Pensionsstand. Am 5. Februar 1811 wurde er von Sr. Majestät dem Kaiser zum Commandanten der Gränz­festung Altgradisca nach Slavonien bestimmt, allwo er noch 1? Jahre im regesten Eifer dem Hause Oesterreich gedient hat, und auch in die Lage gekommen ist, sich in dem benachbarten türkischen Reiche durch sein freundliches Benehmen bei allen jenseitigen Commandanten der bosni­schen Gränzfestung Berbir im hohem Grade geachtet und beliebt zu machen. Der 2Z. Ocrober 181? war ihm in dieser Anstellung noch ein hocherfreulicher Tag geworden, da er an demsel­ben zu der Ehre gelangte, das Durchlauchtigste Herrscher­paar, Se. Majestät Kaiser Franz l. und die Kaiserin Carolina Augusta, in Altgradisca sehen und verehren zu können. Bei dieser Gelegenheit geschah es, daß Ihre Majestät die Kaiserin in des Kaisers Majestät Gegen­wart an ihn die Frage stellte, wie lange er schon diene? und als er hierauf zur Antwort gab, daß er nun schon Zi Jahre das Glück habe, dem allerhöchsten Kaiserhause zu dienen, so setzte der Monarch ollergnädigst hinzu: »Und Das immer gut! ich weiß es." Aus den bei seinem Nachlaß vorgefundenen Papieren geht unter Anderm hervor, daß von Kleimayr n auch nach der Rückkehr aus dem baierischen Erbfolgekriege i??9 bei Erbuuung der Caserne zu Neustadtl in Unterkrain als Oberlieutenant verwendet worden, deren NichtVollendung nach dem vorgelegenen Bauplane noch dermalen bedauert wird. Vorherrschend in seinem personlichen anspruchlosen Cha­rakter war eine Haltung seines ganzen Wesens in der Art, wie sie eben immer seiner Stellung und Würde in allen von ihm durchgemachten Graden am besten entsprach, dann vielfach be­tätigte Religiosität und Wohlthäcigkeitsinn. Wie sehr aber auch sich bei diesem Manne Bescheidenheit paarte mit Verdienst, davon ist wohl diesi der schlagendste Beweis, daß er im Jahre i?Z6 seine bei Lahn, wie oben bemerkt, erworbenen Ansprüche auf die hohe militärische Auszeich­nung durch den Theresienorden blos auf die Bemerkung des Brigadiers Grafen Kollowrath hin: daß kein Sol­dat, so lange er nicht dem Dienste sein Leben geopfert, mehr, als nur seine Pflicht gerhan habe, freiwillig auf­gab, und nicht wieder geltend machte. So konnte es auch nur geschehen, das General von Kleimayr n bis zu Ende seiner einundsechzigjährigen Dienstzeit seine Brust durch lein verherrlichendes Abzeichen seiner vielfachen Verdienste äußerlich geschmückt sah, und nur in ihrem Innern die beruhigende Ueberzeugung trug, wie sehr er stets der eh­rendsten Anerkennung und Achtung aller hohen und höch­sten Vorgesetzten, der Liebe und Verehrung aller Unter­gebenen, der ungeheuchelten Freundschaft aller Gleichge­stellten sich zu erfreuen hatte, und wie ersich nicht zu viel sagte, wenn er sich selbst das Zeugnis; gab, sein langes Leben in der gewissenhaftesteü Erfüllung aller Pflichten hingebracht zu haben. Blieb nun aber auch ein so schö­nes Leben nicht unangefochten von Trübseligkeiten mancher Art, und enthält sein vom Jahre 1??8 angefangen eigen­händig geführtes und bis zu seinem Tode fortgesetztes Tage­buch so manche Geschichte der Kämpfe mit oft reckt bit­teren Widerwärtigkeiten, die er durchzumachen hatte, so würde doch eben dieses Tagebuch, wenn es sich sonst zur Veröffentlichung eignere, jedem Leser, namentlich aber dem Militär, nur als edles Beispiel, als weiser Rachgeber die­nen, wie man Abwendbares als Mann von sich zu wei­sen, Notwendiges aber in frommer Ergebung zu tragen habe. (Beschluß folgt.) Drei Abende. Noüellcte von Eberhard A. Ional . (Fortsetzung.) »Nimm mir's nicht übel, Edmund, Du bist aber ein närrischer Kerl; es ist doch nicht recht, wenn die Leute ein gar zu delicates Gefühl haben; sieh' mich an, ich bin 48 Jahre alt, Junggeselle, und lebe froh und zufrieden, und Du bist 26, und hast mit der Liebe allerlei Fatalitä­ten. Doch gehe in Gottes Namen, guter Junge, zer­streue Dich, Das wird Dir wohl thun; komm dann zurück, und heirathe; denn am Ende ist es doch ein dummer Streich, wenn man ledig bleibt. Dann, wenn's Dir recht wohl geht, komme ich zu Dir, um meine Tage recht fröhlich zu be­schließen.« Edmund umarmte gerührt den alten Herrn, gab ihm die nörhigen Weisungen hinsichtlich seiner Güter, in einer halben Stunde darauf blies der Postillon lustig sein Liedchen, und Edmun d fuhr nach Süden. 8. Oheim Fellne r bekam regelmäßig alle 14 Tage sei­nen Brief von Edmund, deren Inhalt nur aus Reise­beschreibungen bestand; von Marien , dem frühern Ver­hältnisse und sich selbst — kein Wörtchen; auch lagen nicht selten Gedichte bei, in welchen Edmund, von Kunst- oder Nacurschönheiten auf das Lebhafteste ergriffen, der kühnen Fantasie freien Lauf gestattete, aber in seinen Briefen und Gedichten war Wehmuth und ein schlecht verhaltener Schmerz bemerkbar, wie sich der rothe Faden durch das Schiffscau zieht. Edmund war durch Oesterreich und Italien nach Sicilien gegangen, und hatte dort, des alten ehrlichen Seume Spaziergang nach Syracus in der Hand, den Boden durchwandelt, der so oft vom Kriegesgetümmel er­dröhnte, aber auch oft Zeuge der schönsten Poesie war. Ueber das Meer zog er nach Sardinien, der Schweiz, 4«? hatte Frankreich in allen Richtungen durchkreuzt, und in Paris einen Winter verlebt. I m Frühlinge besuchte er die Rheinprouinzen, und verlor sich dann in Deutschland. Eine Zeit hindurch blieben seine Briefe aus. „Hm, hm!" brummte Oheim Fellncr , „was Teufel ist denn dem Jungen passirc? Ein Unglück wohl nicht; am Ende ist er gar wieder verliebt. Auch Zur.« Der sehnlichst er­wartete Brief kam endlich; unter Andern! stand auch Fol­gendes darin: „Ich bin zur Erkenntnis' gekommen, daß ein Weib, welches ich lieben soll, gemüthlich und na­türlich sein muß; sie muß fähig sein, in jeder Art mit mir in geistige Correspondenz treten zu tonnen. Alles, was modern ist, ist mir in der Seele zuwider, es entfremdet uns uns selbst, und gestattet nie eine wahre Seelenruhe und Zufriedenheit. Ich will ein Weib haben, das mich versteht, das mir folgen kann, das aber eine reine, zarte Seele voll Innigkeit und Güte besitzt. Am Ende dürfte ich es gefunden haben, und Dies wird Dich nicht sehr wun­dern, wenn Du erwägst, daß die Welt groß, an Men­schen überreich und voll der verschiedensten Individualitäten ist, unter welchen vielleicht eine doch meinen Ansichten einspricht. Wenn ich Dir jetzt lange Zeit hindurch nicht schreiben werde, so magst Du versichert sein, daß es mir sehr gut geht, daß ich mich meinem Ziele nähere, und in einigen Monaten bei Dir sein werde. Wenn in meinem Herzen noch einmal Liebe Platz findet, so ist sie ein Phö­nix, der aus seiner Asche in neuer Pracht emporsteigt — von dem allen ist Nichts — Nichts mehr vorhanden." Oheim Fellne r erhielt auch richtig keinen Brief mehr. „Ho, ho!" lachte er, „dacht' ich mir's doch gleich, daß der Junge irgend wo hängen bleibt; bravissimo! Aber plagt mich alten Kerl die Neugierde, wie niemals, Was er sich ausgesucht hat." Kurze Zeit hierauf kam ein junger Architekt, den Ed­mund in Italien kennen gelernt hatte, und der von die­sem eine schriftliche Weisung vorwies, sein Schloß zu re­noviren und geschmackvoll einzurichten. Der Oheim gab das Geld dazu. „Die Hochzeit ist gewiß nahe", sprach er, und suchte den Architekten auszuforschen; aber dieser blieb zum großen Aerger des alten Herrn stumm, und ent­schuldigtesich damit, daß er selbst Nichts wisse; allein Fell ­ner bemerkte, wie der Schalk boshaft dazu lächelte. „Wart 'mal, schelmischer Junge", eiferte er, „kommst Du mir nur selbst, dann sollst Du sehen, was es heißt, mich neugie­rig machen, und am Ende Nichts von sich hören lassen.« So saß er eines Nachmittags auf dem Sopha, rauchte ruhig seine Pfeife, und gab sich ganz seinen Gedanken hin, wie er es gerne zu chun pflegte. Unversehens öffnete sich die Thüre, und vor ihm stand, an der Hand eine wun­derschöne junge Frau führend, Edmund; wenige Minu­ten reichten hin, und Beide lagen sich stumm in den Armen. „Meine Frau seit vier Wochen, mein thcurer Oheim", präsentirce Edmund, „und nun, meine Lieben, macht keine Umstände, umarmt Euch und liebt Euch, denn Ih r Beide steht mir gleich nahe." Die junge Frau näherte sich etwas schüchtern, aber der alte Herr ließ sich's nicht zweimal sagen, und drückte einen herzhaften Kuß auf die schönen Lippen — nach kur­zer Zeit war jeder Zwang beseitigt, denn Emili e sah bald, wie es der alte Herr verstand, herzlich zu sein, und diesem gefiel wieder die natürliche Offenheit und leicht be­merkbare Güte der jungen Frau. Das Gespräch wurde immer wärmer und lebhafter, und hatte theils Edmund's Reisen, theils die Ergebnisse der letzten Zeit zum Gegen­stande. Abends vereinte man sich, in's Theater zu gehen, denn Edmund bemerkte, er wolle sich nur wenige Tage in der Hauptstadt aufhalten, um den beginnenden Früh­ling auf dem Lande zu verleben. Es wurde „Robert der Teufel" gegeben; Dem. Winter , die erste Sängerin des Hoftheaters, sang die Isabella, unsere Theaterbesucher er­hielten die nächste Loge an der Bühne. Oheim Fellne r hatte sich in seine Nichte durchaus verliebt; er hatte für Edmund weder Aug' noch Ohr, und unterhielt sich lebhaft mir Emilien. Edmund be­sah sich mir den widersprechendsten Gefühlen das Haus; hier hatte er den schönsten Traum seines Lebens ausge­träumt, und nun sollte er, nachdem die Wunde des Her­zens unfühlbar geworden, sie wiedersehen, die sie ihm schlug. Er war ja so glücklich, Nichts fehlte ihm zur vollsten Zufriedenheit, er nahm sich vor, die Sängerin mit aller Kälte anzuhören, aber sein Herz war bewegt, als sie, mit dem rauschendsten Applcmse empfangen, hervor­trat; kaum konnte er seiner Bewegung Meister werden, und er freute sich, Emilie n und den Oheim so angele­gentlich mit einander sprechen zu sehen. Die Bitten Isa­bella's riefen ihm jenen Moment zurück, in welchem auch er Marie n bat, von ihrem Vorsatze zurückzutreten, aber eine innere Stimme sagte ihm: „Du wärest mit Marien nie glücklich gewesen." Die Arie hatte geendet; lauter Beifall erscholl durch das Haus, aber als sich Dem. Winte r dankend verbeugte, fiel ihr Blick in Edmund's Loge, sie wurde augenschein­lich betroffen, die Wange schien unter der Schminke zu erbleichen, allein sogleich war sie wieder gefaßt. Edmund nahm nun während der übrigen Zeit an dem Gespräche seiner Gesellschaft Theil. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Der Blocksberg.) Am dießjährigen Ostermontage, erzählt der „Ungar", versammelte sich eine Masse von bei. nahe 10.000 Menschen und Menschenkindern auf der Kuppe des alten, Heuer noch wenig begrasten riesigen Donau­wächcers. Ein sturmähnlicher Wind aus Nordost führ« sogar einige Wchnceflocken herbei, die das vergnügungs­süchtige Publicum — meist weiblichen Geschlechtes— in Dop­pelschritten früher als sonst zerstreuten. Die Taschendiebe, deren es bei einer solchen Gelegenheit beinahe so viele als ehrliche Leute giebt, waren auch diesmal in ihrem >"» u»^" zu sich genommen haben mochte, die Taschenuhr. Mehre Cameraden von diesem, die des Guten ebenfalls zu viel gechan hatten, bemerkten Dies; 4V8 der eine packte den Dieb; dieser machte sich jedoch los und nahm das Fersengeld. Die taumelnden Handwerksbursche hinter ihm drein mit dem Ruf: „Halt's ihn auf! Fangt's ihn!» Der Dieb benutzte die Gelegenheil, und übergab seinen Hut dem Winde, und schrie in Einem fort: „Mein Hut! fangt's ihn! fangt'S ihn!« Alles glaubte, die Ver­folger des Diebes, welche ebenfalls schrien: »Fangt's ihn!« liefen dem Hute nach, und in wenigen Minuten war Dieb und Hut unter dem Menschengewühl verschwunden. lEin militärischer Strauß.) Ein Correspondenr des ^un» , indem er des Lieblings-Elevhanten des ?8. Regimentes erwähnt, erzählt, das; das 7 7. einen ungemein »chonen, noch jungen Strauß von dem englischen Consul in Tr^olis zum Geschenke erhalten habe. Dieser Vogel geht der Musitbande voran und hält guten Schritt. Wenn das Musikchor auf einem freien Platze spielt, geht dieser befiederte Scrauß um selbes immer herum, und hält so die kleinen Jungen ferne. I m Anfange mußte man ihm den Schnabel zubinden, da er eine besondere Vorliebe hatte, die Noten zu verschlingen. — » » (Die Katze als Brandstifter.) Ein wachehaben, der Constabler bemerkte durch die geschlossenen Läden eines Cigarrengewölbes in Highstreet (London) ein grelles Licht. Erweckte sogleich den Elgenthümer Mr. Blake, auf, welcher die Entdeckung machte, daß seine Boutique in hellen Flam­men stehe. Mehre Feuerspritzen eilten herbei, und es gelang den Bemühungen der Pompiers, das Feuer nicht weiier um sich greifen zu lassen. Da3 Haus selbst erlitt jedoch ziemlich viel Beschädigung. Das Feuer entstand auf folgende Weise. Die Hauskatze des Mr. Blake, welche durch Zufall in einer Vchublade eingesperrt war, in wel­cher sich Reibzündhölzchen befanden, hatte diese durch ihre Sprünge entzündet, einige Papiere fingen dadurch Feuer, und >o endlich das ganze Gewölbe. — ^ » (Der Konig von Preußen) hat dem Professor Aga^itz in Neuenburg eine Summe von 3000 Franken zustellen lassen, als eine Entschädigung für die bedeuten­ den Opfer, welche dieser Gelehrte auf seine wissenschaft­ lichen Forschungen verwendet. — (Die Witwe Moncg olfier's), des Erfinders des Luftballons, soll noch jetzt am Leben sein, und das hohe Alcer von 40? Jahren erreicht haben. — (Den Rhein) befahren dieses Jahr 36 Dampf­ schiffe. — Italienische Qper in Laibach. Die Herren Sacra und Pozzesi begannen am 10. d. M. >»!t »ei römischen Oper des Herrn Ricci . Tcrt von Giacomo Fcretti , >,llni 6uri, vince", den Cyclus unserer heurigen Frühlingsoper; am l?. und «y., und zwar an diesem Tage zur Feier des Geburttestes Er. Majestät des Kaisers bei Beleuchtung des äußern Schauplatzes, wurde diese Oper wieder­holt. Sig. Carolina Gabbi als Elisa, Hr. Frossinelli , Graf Sanviti. und die Herren Tocc a und Pozzes i selbst, als Giovanni und Gcrmaro, erfreuen das Publicum unter täglichsichsteigerndem Applause. Die Prima­donna in Spiel und Gesang sehr brav, der Tenor ein mit herrlicher, aus der Brust quellende! reiner Stimme begabter Sänger, von den beiden Näs­sen der eine ein Gigant an Stimme, der andere mit großen Slimmmitteln, ein famoser Komiker - was wollen wir mehr? Das Urtheil der Kritik stimmt dem des Publicum« bei. und heißt di,' ganze Gesellschaft in unser» Mauer» vorläufig willkomme»,, indem sie sich vorbehält, nach öfterer An­ . hörung derselben sich des Breiteren auszusprechen. Th. Goneert des Herr» vr. Michael Edlen von Schickh. Herr Dr. Edler von Schieth, der aus der neuesten Zeit bekannte ausgezeichnete Pianist , hat auf seiner Kunstrcise unsere Siodt besucht, und wird heute Abends im hieben ständischen Totaler von seine», großariigen Kunstlalente in eine,» öffentlichen Concerte Zeuaenschafl geben. Ich hatte mit andern hochgeachteten Kennern Gelegenheit, diesen eminenten Künstler in einem Familiencirkcl zu hören, und »ins, ge­stchen, daß ich durch des Virtuosen Vrauour , die an das Unglaubliche gränzt, völlig überrascht wurde. Die in seine freien Fantassen eiugewobc­ncn elegischen Töne und Accordc mahnen an die schuldlos erlittenen derben Schicksale, die diesen früher i» anderen, glänzenden Lebensverhältnissen ge­standene», hochgebildeten Mann die Bah» der Kunst vor den Augen des Publicums zu wände!,! ueranlaßien, in der er nun so erhaben dasteht. Ich wurde es mir zum Vorwurfe machen, wenn ich ermangelt hätte, Laibach's edle und kunstschätzende Bewohner auf das Erscheinen dieses Cla­viervirluosen und die zu erwartenden seltenen Kunstgenüsse besonders auf­merksam zu machen. Leopold Ledcnig. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von eine,» Landpriesier. «0. April »?«4 starb I. A. Thaln itsche r von Thalberg, Generalvicor der laibachcr Diöces, unter dem und auf dessen Betrieb d,c heutige laibacher Domkirche, (deren Kuppel erst im Jahre llN! durch Mat­thäus Me d wcd vulgo P i n lar, einen bäuerischen Maurermeister aus der Pfarre Zirklach, prachtvoll gewölbt wurde) und das coli«, gium Orulinui» erbaut worden ist. ll>2? wurde Graz wieder zu einer Universität erhoben. - 20. April l?l4 wurden die aufrührerischen Bauern der Grafschaft Görz bestraft und mehre hingerichtet. 2>. April lüliü wurde in der laibacher Domkirche der dem Bischof daselbst gehörige, bei der Eroberung von Neuhäusel gefangen genommene türkische Sclilve Al i getauft, und ihm der Name Nikolau s gegeben. «8l>l wurde das zu Triest neu erbaute Theater eröffnet. tU55 Abends brannte die Stadt Nadmannsdorf in Qbcrkrain mit der Pfarrkirche und mit dem Pfarrhofe ab. 22. April l?02 kamen die ersten sechs Ursulinerinen von Görz, nach de,» Laibachflusic gefahren, in Laibach an, wurden in Hcrrschaftwägen abgeholt, und stiegen im Hause ihres Stifters, des Herrn von S ch ellcnburg, ab. übriaens ia^^'^1'-^ ^ der fünfte Jahrgang dieser Zeitschrift. Die Bedingungen bleiben die bisherigen, vorhanden, daß im Laufe des nächsten Jahrganges die Bewilligung zur Herausgab/ oes traini,chen Blattes erfolgen dursce, welcher schon so lange entgegengesehen wird. ^ ^ « ^ >« runa der ^än.m^r>7^"°^ " Verlag geben sich die Ehre, die p. U'. Herren Abonnenten zur gefälligen Erneue. mildem Eichen « ^ ^ 7 des nächsten Jahrganges, so wie überhaupt zur Pränumeration, werden könne ^ ' ° " ^llunge n bald machen zu wollen, damit darnach die Auflage des Blattes bestimm Laib ach. Druck «nd Verla«, des Joseph Vlasnik.