^8. Zamstag den 27. Movember 1830. Ner canavische Niese. Hv» ödeste Malhoit, aus Canada, ist wegen setner colossalen und riesenmäßigen Größesund Stärke in den vereinigten Staaten berühmt geworden. Er wiegt 619 Pfund, ist 6 Fuß ^ ^2 Zoll groß, und sein Leib hat einen Umfang von 7 Fuß, also wie ^ gewöhnliche Menschen zusammen genommen. Sein Schenkel mißt 3 Fuß iO Zoll im Umkreise, und seine Wade nicht weniger als 3 Fuß 4 ^2 Zoll. Dieser Mensch ist vielleicht der dickste auf der ganzen Erde. Obgleich 6a Jahre alt, und mit der Last seines Körpers beladen, sind dennoch alle seine Bewegungen sehr rasch und lebendig, so wie sein Gang gewi'sscr Maßen majestätisch. Wenn er über ein Zimmer geht, so ist sein Tritt fest und leicht, aber die D.iclen scheinen sich unter seiner Last zu bcugen. Wenn er auf cinem großen Stuhle sitzt, und die Locken seiner weißen Haare auf seine Schultern hcrabwallen, so hat er ein ganz patriarchalisches Ansehen. Die Muskeln seiner Füße sind stark, aber ihre enorme Größe zerstört die Synnnetrie und Regelmäßigkeit. Malhoit athmet mit Leichtigkeit, und kann aufeinmal, ohne die geringste Beschwerde, eine halbe Meile weit gehen. Sein Appetit ist gut, zu gut. Er stammt von den ersten französischen Ansiedlern asi, die sich in Canada niederließen. Sein Vater, der Landbesitzer zu St. Jean bei Quebec war, maß 5 Fuß z^c Zoll, aber seine Frau war nicht weniger dick, als dieser ihr Sohn. Modeste Malhoit erlernte das Zlmmerhandwerk, und erwarb sich den Nuf einesZfieißigen und geschickten Arbeiters. Nachdem er ausgelernt hatte, baute er mit seinem Bruder eine Brigg, und schiffte acht Jahre lang nufdem Meere herum; später übertrug er das lZom- Manbo des Fahrzeugs cinem feiner Neffen. Die Brigg segelte nach Europa ab, aber man hat seitdem nichts wieder von ihr gehört. Modeste Malhoit widmet sich also dem Ackcrbaue. Mehrere Jahre lang machte er bloß wegen seiner Größe und außerordentlichen Körperkraft Aufsehen. Er trug ohne viele Mühe eine Last von 6 Ccntnern. Seit 2^ Jahren nahm aber seine Dickheit von Tag zu Tage zu, bis er die beispiellose Gestalt erreichte, die er jetzt hat. Er hat eine Frau und a Kinder. Er läßt sich sehen, und dabei ist einer seiner Söhne, d;r klcin, aber ganz proportionirt gcbauet ist. Eine Tochter aber, die 20 Jahre zählt, wiegt bereits 500 Pfund. Es scheint also, als wenn sich die ausscrordcnt-liche Stärke von Generation zu.Generation fortpflanzen wollte. Nie Zzntjenhalsbinve. In den Briefen des Vicomte Walsh über England findet sich folgende Geschichte, die er in Windsor erfahren haben will, und die als Supplement der Seherinn von Prevorst hier in gedrängtem Auszug stehen möge: «Am a. Januar 1736 lag die Königinn Sophie, Gemahlinn Georgs I. in Windsor auf den Tod.... sie hatte den König zu sich rufen lassen; beide Ehegatl ten waren über eine Slunde lang allein beisammen geblieben, und als der sonst so kalte Georg endlich aus dem Zimmer trat, war sein Gesicht in Thränen gebadet. Sophie von Braunschweig wurde von ihrem Gemahl gegen Lady Hcralia D.....zurückgesetzt, und der Kummer hierüber soll zu ihrem Tod bedeutend mitgewirkt haben; sterbend beschwor sieden König umBe.« 192 mmgen rede,te, und bch.nlpl^n : die Spinnere! sei verhext. Man versuchte eine Menge- lächerlicher Gebräuche, um die »Hexerei«, d. h. dcn Glauben daran,, zu lösen ; dieß half nur für den Augenblick. Endlich verfuhr man mit Drohungen, und die Furcht, ihre Arbeit und ihr Brod zu verlieren, brachte nun sehr bald die gefährlichsten Kranken zur Vernunft! Der Apotheker zu DIcppe, Hr. Nicole, hat der »soc-iötä lle ni^c1«cinc?« dieser Stadt eine vollständige und merkwürdige Geschichte dieser Convulsionen vorgelegt. Er schreibt sie dem Kohlcnorndgas (^7, axvliL c-aidan^) zu, das aus der'Zersetzung des Oehls durch die Hitze eines gegossenen eisernen Ofens entstand, auf welchen inan mehrere Gefäße mit dieser Flüssigkeit zu setze« pflegte. Dieses Gas ist bekanntlich leichter als die Atmosphäre, und daraus erklärt Hr. Nicole den Umstand, daß die oberen Stockwerke zuerst der Schauplatz jener Zufälle wurden, während das Erdgeschoß dcn'on frei blieb. GHrenbejeigMMn nach vem Z?oVc. Martin Vucer, der teutsche Gelehrte, bekannt aus der Ncformations-Epoche , starb in England. Vei seinem Begräbnisse waren zu London alle Straßen bis zur> Marienkirche mit Männern, Weibern, Kindern angefüllt, ungerechnet die Leichenbegleitung. Die Studenten sangen griechische und lateinische Gedichte, und die berühmtesten Männer hielten ihm zu Ehren öffentliche Nedcn. Vei dem Leichenbegängnisse des Iustus Lip-sius schlugen sich.dic Studenten um die Ehre, s>i- , nen Sarg. zu tragen. Aehnliches geschah bei dem Be^räbniH des Anton Watäus. , Unzählige Can-did^l meldeten sich zu Trägern, es wurden aber nur dreißiH^usgewahlt. . HH^r^e t war in se incm Leben ein ^rmcr Sclave, deM Nerth erst nach seinem Tode erkannt wurde.» Seine LamMwurde für dreitausend Drachmen uer-kauft. Zwei englische. Dichter, Towley und Butt-ler, der Sänger des «Hudibras«, waren, so lange sie lebten, verkannt und arm. Als sie gestorben waren, begrub man den ersten in der Westminster-Ab-tei neben Spencer und Chaucer, den andern in der Paulskirche, und setzte ihnen ein prächtiges Epitaphium.' Aber es ist nicht zu vergessen, was einer unserer Dichter sagt: „Besser ist in« Leben Vratcn, Als liacl, dem Tod cm kalter Marmorstein," M i s c e l l e. . Die Bristolcr haben den riesenhaften Plan vor. eine Brücke über den Arcon zu bauen, groß genug, daß Schisse von jeder Größe mit ausgebreiteten Segeln unten durchfahrcn können. Diese Brücke wird eine Höhe von zweihundert und zehn Fuß (engl.) über das Was» ftr erhalten, und auf Säulen oder vielmehr gothischen Thürmen ruhen, welche sich noch fünfzig Fuß über die Brücke, also im Ganzen zweihundert und sechzig Fuß, erhelln werden. Die Breite der Brücke wird ungefähr dreißig (?) Fuß seyn. - / A h a r a v e. Mein Erstes stand in Rom in großen Ohren. * Der Schweizer läsit geduldig sich von ihm regieren — Ich sage nicht, bei Gott! Hethören, Denn gauze Staaten soll es glücklich filhre»! Bald ist es hoch, bald ist es «ieder — Einst sah'u wir es in stäubigen Perücken Mit Ehapeaubas — und steif die Glieder, Mit zornigen und oft recht dummen Vlick.'N. — Das Zweite doppclsylbig, sei willsommen! Es bietet immer gern die off'nejHand. Nie hat es.Eniem was',gcnomme>l, U»d was cs gibt, ist treuer Güte Pfand, Wirst Du das Ganze mit drei Sylben, Freund, Sei Uug in schlimmen und in guten Lagen, Kchon Mancher hat es oft beweint, Das Herz ihm offen zu-utragen. Die Fürsten sind oft seine Opfer worden — Doch schmückten sie ihm Vrust mit Stern unü Orden ^ Verschmäh' es nicht, wenn Redlichkeit es ziert, Dann bist Dn uie von ihm getäuscht — verführt! M:llu aui'^c-l'u!!!-! : Ner Uarfner; oder: , Nas Oserictzt in Nublin. Dlü I^ll5il< ist vnm 8c>n< lici^nton siir cli«5L Lnl>^ ne eig^ncis cuin^onirt. V^'ilk. Neuling, I^g^»eI!inLl5f^l,' 6or liiesi^cn »zeöatttur: ^-. Uav. Meinrich. Verleger: Ignai Al- Vvler v. Kleinmayr.