Beilage zur Laibacher Zeitung. H I8. Sechsler Jahrgang. "Is. Juli ^863. Auf dem S'chlachtfeide von Chiironea. ^) ^>uf Chäronea'ö Haidc, I,n alten Schlachtgefild, Liegt wie versteinert im Leide Cin marmorn Löwcubild. Ls mahnt, daß hochgcmnthct, Wo jetzt die Disteln wehn, Im Kampf dereinst verblutet Die Jugend von Athen. O,, Hellas, welche Lippe ^>agt, was Dein Herz erlitt, Als hier des Fremdlings Hippe Der Freiheit Lilien schnitt! Naö helfen Dir der Musen Vcrhäuglilfwoll« Gunst, ,'nn götterreichen Bnseil Das hcit'rc Licht der Kunst? Der Ticfsinn Triner Weisen, Der Sänger Lorbcr-Zicr, Än jenem Tag von (2ism, Was frommt'es Alles Dir? Ach , lranl iin Keim des Lebens Von cifersncht'ger Glnt, Verstreutest Du vergebens Dein letztes Hcldenblut! Weil Du gclös't,nit Pochen Dcö Pfcill'unds stark Geflecht. Bank, Schaft für Schaft zerbrochen, Dahin Dein ganz Geschlecht. Mit ehrnem Schlich, die Zitgcl Ergriff Varbarcnhand — Schau her in diesen Spiegel, Mein deutsches Vaterland. <"' !^ <^ ,!' l' Die weiße Frau im Hause Collalw. s Fortsetzung.) >^m Abend vor der Abreise klopfte er a:i die Thür des z Zimmerö, wo seine Gattin sich aufhielt! er wollte sich von ! ihr verabschieden. Die Gräfin saß vor einem Spiegel und ^ die geduldige Bianca machte ihr die Haare. Bianca war ^ ihr für solche Dienste nicht gegeben worden, allein die hoch-nmthige Herrin schien sich damit zn trösten, daß sie der bc» scheidcncn Waise ein hartes Joch ailfcvlcgte und verwendete ^) Dieß Gedicht hat Geibcl am 14. Juni !^6^ auf dem Brocken in da? Fremdenbuch geschrieben. ! sie mit Fleiß zu den niedrigsten Arbeiten, um so mehr als Graf Tolbert ein Mal mit gewohnter Sanftmulh ihr unge» ! rechtes Vencbmen getadelt hatte. Aica hatte ihm damals die einfache Frage vorgelegt, ob das Mädchen bei ihm oder bei ihr aufzuwarten habe. Kur;, Bianca war da und bemühte slch, die sehr wenig glatten Haare der hoffärtigen Dame nach deren Laune in Ordnung ;n bringen. „Gehst Du fort?" frug die Gräfin, ohne ihn anzusehen. „Meine Nitterpflicht schreibt nur es vor. Wir wollen unö aber ohne Unfreundlichkeit verlassen; es wild mich ii: der Ferne trösten, wenn ich mich bei meinen Verbündeten befinde lind an deren Seite kämpfe. Auch fern von Dir , wird mich der Gedanke an Dich bcglciiei,". Eo suchte die ausgesuchte Artigkeit des Grafen den wahren Grund seiner ^Abreise zu verbergen-, allein sie war nicht dazu angethan, sich von süßen Worten fangen ^u lassen und obschon es ihr ganz glcichgiltig war, ob der Graf auf dem Schlosse bleibe ^ oder es verlasse, so bemühte sie üch doch, diesen Abschied so sehr als möglich zu verbittern. „Ich wünsche" , erwiderte sie, „daß die Erinnernuq an mich so bald es geht, Dir abhanden komme, sie kaim Dir kein Vergnügen macben. Geh und sage meinen edlen ! Vri'ldern, daß ich glücklich bin!" " Bittere Ironie drang aus den Worten hervor, die ne kaltblütig eines »ach dem andern hersagte, ohne ihren Vlick vom Spiegel zu wenden. Plötzlich schien sie von etiras ^ Unerwartetem betroffen zu sein. Ihr immer blasses Gesicht erbleichte noch mehr, unbeweglich blickte sie in den Spiegel, als ob derselbe cinen schrecklichen Zauber auf sie ausübe. Sie sah das lautere, liebevolle Antlitz von Vianca, wie die schonen Aligcn schwollen und erröthetcn, wie eine vergeblich unterdrückte Thräne de:i schwarzen Augapfel verschleierte und die Wangen benetzte, wie sanfter Thau auf dem weißen Marmor einer Statue. Bianca dachte nicht daran, sie zu verbergen oder zn trocknen. Vielleicht w»ßte sie kaum etwas davon und c.hiUc gcwiß nicht, daß ein anderes sie ansah und e°> alö eine Todsünde betrachtete. Aica beachtete nun den verlätherischen Spiegel nicht mehr, sie wollte mcbr wissen und erfuhr auch mehr, als ihr lieb war. Der Graf hatte sich erst bedacht, ob er auf die herbe Schmähung der Gcmaün antworten solle, allein er verfügte sich gleich, mit cincr Handbcwcgung, die seine Entrüstung ausdrücken sollte, an die Thür des Gemache. Ehe er die > Schwelle überschritt, sah er sich "och eiu Mal nach den ! beiden Frauen i:ni. Aica regte sich nicht, allcin die thrä- ! nenden Blicke Bianca's trafen die des Grafen, ein Strahl ! liebenden Verständnisses verband sie. Es war ein Blitz, ! denn der Graf war schon fort und die Waise hatte ihre, ^ einen 'Augenblick unterbrochene Arbeit wieder aufgenommen; ! es war ein Blitz, der eine Vergangenheit düster beleuchtete ^ und Unheil für die Zukunft verkündete. Kaum war der ^ Graf entfernt, als Aica den lange angehaltenen Athem i>: ! einem Seufzer ausstieß, ihre fast violct gewordenen Wangen ! wurden wieder bleich; sie riß sich den Kamm ab und sprang ! auf, blickte mit Viperangcn auf die Jungfrau, die vom i Grunde eines solchen Zornes nichts ahnte, allein von gc- ^ Heimen Aengsten ergriffen wurde. Nach einigen Augenblicken ^ tiefen Schweigens frug die Gräfin- „Du weinst? Wcßhalb ^ diese Thränen? Unglückliche, gib Bcfcheid, oder dieser ist ! der letzte Augenblick Deines Lebens". ^ Bianca empfand ein ihr bisher., unbekanntes Gefühl,! war es Furcht, Gewissensbiß, (Entrüstung? Wer könnte es ! sagen? Vielleicht alle drei. Sie neigte ihr Haupt, als ob ! man sie bei der That, ergriffen hätte. ! „Sage Alles, oder Dn stirbst", fuhr die Gräfin fort. ! Das arme Mädchen siel halb ohnmächtig auf die Steine. ^ Aica ergriff ste am Arme, schleppte sie halbtodt in das ! Nebenzimmer, das sie bewohnte. Sie schloß stch mit ihr ^ eil» und kam erst nach einer Stunde heraus, indem ste hinter 5 sich abschloß. Wilde Freude strahlte auf ihrem Autlitze. ! Sie hatte erfahren, was ste gefürchtet und doch zu wissin 5 gewünscht hatte. Vor dem Spiegel sah sie einen Augenblick unwillkürlich hinein, faßte dic noch nicht geordneten Haare und wand ! ste sich ums Haupt, allein sie erschrack selbst vor ihrem ! Anblick. Sie strich mit der Hand über die ungleich ge« i theilten Haare, trocknete den kalten Schweiß von ihrer gc- ^ runzelten Stirn und sagte zu stch selbst: „Sie liebten sich! ! Er liebte sie!" ' Kaum hatte sie das Wort ausgestoßen, als sie ein Pfeifchen an den Mund setzte, und auf den scharfen Pfiff .erschien ein alter Majordomus, der ihrer Gebote an der Thür harrte. „Ist der Graf abgereist?< frug sie. „Das ist er, allein schwerlich weit über daö letzte Thor". „Rufe ihn — nein — es ist nichts. Geh". — Denn sie hatte zum Fenster hinaus, und den Grafen an der Spitze Aon Hundert Reitern den krummen Pfad zum Thale hinnn-terrrcitcn gesehen. Allmälig verschwanden sie hinter dcn dichten Bäumen und nur noch die leuchtenden Helme kamen zum Vorschein. Sie trat vom Fenster zurück wieder vor den Spiegel und murmelte auf's neue: „Sie liebten sich! Es sprach sich weniger das bittere Gefühl verrathener Liebe, als die Schmach d?s verletzten Stolzes und dic wilde Frendc der Nachc aus. Sie liebte ihn nnch nicht, cr mochte einer Andern diese von ihr nicht geachtete Liebe schenken, allein oaß eine unbekannte niedrige Weise, die sie geringer schätzte als ihren Falken, es gewagt haben könne, dic Stellung einnehmen zu wollen, die ihr durch Geburt und Ehebündniß zukam — das war zu viel und die Person, welche dergleichen gewagt, mußte verachtet werden. Bianca war für sie schon gestorben — uur über das wie war sie mit sich noch nicht einig. Arme Bianca! Vielleicht war das Ganze nur ein? unbeachtete Empfindung ihres eigcnrn Herzens. Im Schlosse geboren, oder doch dort aufgenommen, hatte sie nichts kennen gelernt, was ihr Ehrfurcht und Liebe hätte einflößen können, als ihre Herrschaft. Graf Tolbert hatte sie vor seinen Augen an Alter, Schönheit und Verstand wachsen gesehen. (5r hatte sie oft auf den Knieen gewiegt, auf den kräftigen Armen hin und her getragen und dic langen schwarzen Haare mit den an die Lanze gewöhnten Händen gestreichelt, so wie er es auch mit einem Licblingsturnicrroß, mit einem schönen Windspiel gethan haben würde. Ebenso hatte sie, ein sechzehnjähriges Mädchen schwerlich anders an ihn gedacht, als mit kindlicher Zärtlichkeit. Das harte Benehmen ihrer Herrin mochte stc vielleicht einmal an dic Ungerechtigkeit des Schicksals gemahnt haben — es mochte ihr ein schöner Traun» eingefallen sein, aus welchem ein Gcbot ihres Herrn sie erweckte. Aruzc Bianca! Sie war so fein erzogen, ihr Herz war so veredelt, daß der Graf sie vielleicht errathen hatte, vielleicht auch nicht. Mehr konnte Vianca nicht bekennen: sie gestand ein, daß ste ihren Herrn liebte, jene Thräne habe sie beim Abschiede geweint, doch wagte sie uichi zu sagen, daß die Thräne weniger vor Liebe, als vor Nn» willen über die unfreundlichen Worte der stolzen Gattin geflossen war. Diese wenigen und leichten Güstandnisse gc« nügtcn, die Schuld des jungen Mädchens festzustellen und Nache an Tolbert war Aica's erster Gedanke. Es ist bekannt, wie schrecklich diese Frau sich gerächt hat. Das Mädchen verschwand an demselben Tage. Man sprach nicht mehr von ihr. Nach einigen Monaten kehrte der Graf auf'S Schloß zurück, erfuhr ihren Tod und kümmerte sich nicht weiter darum. Zwei Jahrhunderte später wurde das betreffende Thurmgemach restanrirt und da fand man das Skelett eines Mädchens eingemauert. Die Geschichte war zu Ende. Der Eindruck derselben war aus alle Zuhörer ein so mächtiger gewesen, daß alle Bemühungen, der Unterhaltung eine heitere Färbung zu geben, nicht viel verschlugen. Unterdessen war es spät geworden und ich merkte, daß mcinc Wirthe nicht gewohnt waren, so lange aufzubleiben, wie wir es in den Städten zu thun pflegen. Ich ließ deßhalb ein Wort über meine Müdigkeit fallen. Franceschi entschuldigte stch, daß er mich nicht in seinem Hause aufnehmen löunc, er habe mir aber ein Zimmer im Schlosse zurechtmachen lassen. „Es wird Ihnen doch nicht bange sein", fügte er hinzu, „selbst »renn z dic Donna Bianca einen Besuch bei Ihnen abstattete?" „Das wäre noch — dann wär' ich kein Dichter'^ Eo verabschiedete ich mich von der gastlichen Familie lind ließ mich von einem Diener zum benacbbarten Schlosse führen. Das Gebäude erhob sich in, Dunkel geheimnisvoll und schrecklich. Der ricse»baftc Thurm schien das übrige Gebäude zu überwachen. Ich trat durch eine Pforte ein, die über einen niedrigen und feuchten Korridor in die innern Gemächer führte. Der Diener gleitete mich durch eine Ncihe von Zimmern, die kcin Ende nehmen zu »rollen schienen. Ein Saal mit gednnkelten Familienbildcrn stieß au ein Kabinet, dann kam ein Dutzend verschiedentlich deko-rirtcr Zimmer, dann andere Kabinetc, andere Säle, andere Kammern, und der Diener entschuldigte sich immer und bemerkte, das mir angewiesene Zimmcr werde gleich kommen, obschon nichts davon zu merken war. Auf einmal blieb mein Führer stehen und zündete zwei Lichter in einem kleinen unmuthigen Zimmer an, das cincr der ictzia.cn Grafen, der mehr als die übrigen studirte, der Nuhc halber für sich ein« ^ gerichtet hatte. Den dritten Theil desselben nahm ein eisernes i Vett ein, das von einem weißen Vorhänge verhüllt war; ! die Möbel waren von Mahagoni, nur ein in die Wand so ! zu sagen eiugeschnittenes Fenster war zu erblicken. ^ Der Diener hielt es für seine Schuldigkeit, mir mit» zutheilen, daß sein Zimmer gleich dicht neben dcm meinen liege und ich in dem gewaltigen Hause nicht verlassen sei. (5r sagte dieß u»it solcher bedeutungsvolle!! Miene, als ob es eine höfliche Umschreibung der Worte „fürchten Sie sich nicht" hätte sein sollen. Als ich ihm lächelnd erwiderte, es ! sei nichts zu befürchten, bcmc'.kte er: der Graf sei au das ^ Schloß gewöhnt und hätte doch nicht allein darin schlafen mögen. Auch cm Professor anö Padua, der vor Kurzem ^ sich da aufgehalten, um bei dein Cöhuchen des Herrn Palheu» ^ stelle zu vertreten, habe eines Morgens gestanden, daß er ! die g«n:ze Nacht nicht habe schlafen können. „Er sagte", ! setzte der Diener hinzu, „die Einbildungskraft treibe oft ^ l?äßlichc Cpa'ße, deßhalb habe ich cs für meiue Schuldigkeit ! gehalten, Sie zu warnen. Entschuldigen Sie". l (Schluß folqr.) ! Geschichte der Laibacher Schiitzengesellschaft. , Bon P. o. Nadics. j (Schluß.) V. S ch i c sz > G r d n « n g. 8. 1. Es sind vier Scheiben nufgcsttlll, wovon in ! der Negel eine als Haupt- und drei als Schleifscheibe» be- ! sti,nmt sind, indessen kann eine Schlcckschcibc auch alö Hai ! schcibc benützt werden, sobald cs bei einer größern Anzahl von Schützen nothwendig sein sollte. §. 2. Axf der Hauplschcibc können von jcdcn: Schulzen ! nur vier oder acht oder zwölf Schüsse ü tli Kreuzer gemacht ! werde,:, dagegen findet auf der Schleckscheibe pr. Schuß ü 7 Kreuzer keine Beschränkung Statt. Jeder Schütz« ist aber verpflichtet, eben so viele Schlcckschüffe zu machen, als er auf der Hauplschcibe geschossen hat. §. 3. Jeder Rohrschütze gibt im Laufe des Sommers ein Vestes, bestehend in einem, in Vaud eingefaßte«» blanken Vereius-Tdaler auf der Haupt-, und einem, in Vai'd ciu-gcfastteul blanken Vercin^-Guldeustücke auf dcn Schlcckscheibcn mit cincr beliebige« Dekoration. §. 4. Jeder Nohrschütze kann jährlich nur Drei Hauptbestc ssewinnen, dagegen bleibt die Zahl der Schleck-l'este unbeschränkt. Ne übrigen Vereins - Mitglieder sind berechtigt, an dem jedesmaligen Kranzel-Schießei» Theil ;u nehlneu, und können jährlich zwei Vestc gewinnen. Vci Gcwinnlii'.g des dritten Vestes ist aber das Mitglied ein Bestes auf der Haupt- und ein Vestcs auf der Schleck-schcibc zu entgegnen verpflichtet. §. !i. Jeder Schütze hat bei dem Kranzel-Schießen vor Veginu seines Schießens mindestens Einen Gulden Lcg°Gcld an den Schützen-Schreiber zu erlegen, welchen Vctrag von sämmtlichen Herreu Schützen, der inspcktionircnde Herr Nohl-Schütze zu überuedmcn hat. §. 6. Nach jedem gemachten Schusse hat der Schütze, mit dem im Stande angebrachten und zur Schcibc führende!! Glockenzuge deul Ziclcr das Zeichen ;u geben, und sich cril dann aus dem Staude zu entfernen, sobald der Schuß auf der Scheibe angezeigt ist. Wenn das Gewehr drei Mal versagt, hat der Schüye mit aufrecht gehaltenem Laufe den Stand zu verlassen, ohne deßhalb des Schusses verlustig zu sein, und hat das Nccht, wenn das Gewehr wieder gerichtet ist, allen Anderen vorzutreten. §. ?. Das Schießen beginnt an den hierzu bestimmte« Tagen jedesmal Nachmittags 2 Uhr, uud endet mit Schlag 8 Uhr Abends, die Scheibe darf aber vor 7 Uhr Abends nicht abgenommen werden. §. 8. Ein Freischicßcil kauü nur mit Genehmigung der Direktion stattfinden. K. 9. Die Vestschüffe werden vom Mittelpunkte dcr Kugel, die übrigen aber vom Räude derselben gezirkelt. Mit einem Nohre, für welches nicht dreißig Kugeln m»ß einem Pfunde gegossen werden, wird nicht gestaltet zu schießen. §. ll). Während des Schießens habe« alle Tchüncn unmittelbar dem Anwesende!, Ober« oder Unter - Schützen« Meister, sowie auch dein iospektionirenden Rohr»Schütz?:! Folge zu leisten, selchen auch die Entscheidung dcr Vcft« schüsse obliegt. §. 11. Sowohl von Vereins-Mitgliedern als vrn Fremden dürfen, außer den gewöhnlichen, von den Rohr» Schütz:» bestimmten Tagcn keine Schicß-Unterhaltungen st^N-findcn, wenn nicht früher, für jeden einzelnen Fall von dcr Direktion die Genehmigung eingeholt wird. §. 12. Fehlschüsse auf der Hauplschcibc föü'.lcn ?er» legt, aber uicht wicdcr verlegt werden. §. l3. Die Schuf;-Einlage wird, nach Abzug von zwei Kreuzern vom Schusse auf der Haupt» und einem Kreuzer vom Schusse auf der Schlcckscheibe rein zu 5!eg» Gelder» vertheilt. Auf der Hauptfcheibe werden die Einlagen I nach dem Kaiser'schen Nepertorium vertheilt. Auf der Schlcckscheibe geschieht die Vertheilung derart, daß ein Einser das Doppelte, der Zweier das Dreifache, der Dreier ! das Vierfache, der Nierer das Fünffache und der Nagelschuß, welcher kein Vcstes gewinnt, das Achtfache von dem auf den Abzugskreis (Hupfer) entfallenden iD-uo» . tieuten erhalt. > §. !^. Vei dem gewöbulichen Kranzcl-Schicßeu stehe» der Schützenlade zwci Freischüssc auf der Haüptschcibe zu, welche entweder von den Direktions-Mitgliedern, oder von > den hierzu gewählten Schütze» geschossen werden. H. 55'. Die eingegangenen Gelder für die Abzüge auf ! die Giulagen der Haupt- und Schlcckscheibe, die in halbe Kreuzer nicht thcilbaren Neste auf der Schleckscheibe, sowie der durch die Ladschüffe erworbene Gerrinn dienen zur Be» streituug der Unkosten, während ein allfäll'ger Ueberschup ^ nach Beendigung des Kranzcl-Schießens zu einem Schützeulad» ! Freischießen verwendet werden kann. tz. l6. Gemalte Scheiben sind zwar gestattet, jedoch ist von der Direktion die Genehmigung einzuholen, derselben die Malerei zur Prüfung vorzulegen, uud nch dem hierüber erhaltenen Bescheide zu fügen. Ebenso bleibt eS der Direktion vorbehalten, auf der Stelle, wo sich die Kreise befinden, cincn sichtbaren, 4 ^ Zoll große» Fleck aufkleben zn lassen. §'. 17., Vorstehend« Ncgelu haben alö Norm zu gelten, indessen werde» jedes Jahr vor Begiun des Schießens sämmtliche Nohrschützen eingeladen, sich über die einzelnen, auf selbes Bezug habende» Bestimmungen zu besprechen, und aWllig nothwendig gewordene Abänderungen zu treffen. VI. Qed des Laibacher Schützcnkorps. i- E l n e r. Wer frohe Augenblicke liebt In guter Bürger Mitte, Der. komm' getrost zu uus daher Und greife nach dem Schießgewehr Nach hergebrachter Sitte. ' Alle. Dcr tcuum' getrost?c. Er schließ' an unser Karps sich au, Er waudlc unsre Pfade, Er leb' als biedrer, froher Mcmn Uud 'steh bei jcdcm Feslc dauu Als Schütz mit iu Parade. Er leb' alü :c. Dcr Schall der schöucu Felduiusit Erheitert Hcrz uud Sinne, Da nicht dic stcihu' iu Lüsten srci. Wir schu sie au, uud strhen dabei Mit froher, hritrcr 3)ticuc. Ta wcht dic:c. In fchgcschlüMcu Glicdcru dauu Marschicrw N'ir, zum Zeichen, Daß biedrer Bürger Harmonie Uud fcftgeschloßuc Freundschaft uie Sich treuucu, oder weichen. Daß biedrer Bürger:c. 5. Nur Brudcr-Biuu uud Eintracht wiirzi Dic Feste, dic wir geben, Wir wünschen alle eineu Brauch Uud wir bewciscu dieses auch In unserm gauzcu Lebcu. Wir wüuschcu alle, :c. Wir licbcu Fürst — uud Vatcrlaud Und üben Vürgcr-Trwe! — Auf', singt auf unsers Fürsten Heil, Ihm werde, alles Glück zum Theil! — Siugt's Brüder durch die Reihe! — Auf! singt auf?c> 7. Laßt jedem, der es redlich meiut, Daß er mit unö sich freue; Ar schließ' — er fei auch, wer er sei, Ist er uur Biedermann dabei — Sich froh' au uusre Reihe. Er schließ' — er:c. 8. Dann wollcu wir, weuu 'S ^!oos ihn ruft, Zur letzten Brndergabc Mit ncfgedämpfter Fclduiusik Und einrm nassen FrcuudeMict Geleiten ihn ;mu Grabe. Mit licfssedäluvstcr :c. Drum, wer sich zu vergnügen wünscht Auf dieser Lebensrcisc, Dcr schließ au uuser Korps sich au Uud lcb' als bicdrer, froher Mauu Iu treuer Freunde Kreise. Dcr schließ c.u ic. Ein echter Kunstler. Der berühmte Ludwig Löwe — jetzt an der Wiener Hofburg — spielte einst in Prag den Karl Moor. Im vierten Akt bei Wn Worten: «Auf, ihr Klöye, ihr Eis-klumpen, 'vill Keiner erwachen?" faßte er daS Pistol, das wahrscheinlich eine schlechte Feder hatte, uud mitten im Hahnspanncn geht das Gewehr los. und er zerschmettert sich den vierten und fünften Finger. (5r preßte die Haud, a» der das Blut foN und fort herunterlief, zusammen und spielte zu Aller Entsetzen und Erstaunen die ganze folgende Szene (Schluß des Aktes) mit voller Kraft nud Feuer zu Ende, da aber, durch den großen Blutverlust geschwächt, brach er ohnmächtig zusammen. So bewies Löwe, was einst Fleck gesagt haben soll, daß im Affett des Spiels aller körperliche Schmerz au dem Darsteller spurlos vorübergehe. Dcr Arzt erklärte am andcru Tage, die Flechsen waren dergestalt zeriissen, daß der Velwundete uur die Mahl habe, ob dcr tleiuc Finger aufrechtstehcnd oder gekrümmt geheilt werden solle. „Naiürlich trumm" , erwiederte Löwe, „denn wen» ich dic Haud zu ballen habe, möchte es doch gan; verzwiclt ausscdeu, wenn dcr flcinc Finger wie cin Mcilcl'-zeign- emporslimde". So c^ählt Genast in seinem Tagebuch«-'- Druck uud Vcrwg von Igu. v. Klcinmayr l5 F. Bttmberg m Laibach, — Bc'.-aülwortlichcr Ncdaetcur I. v. Kleiumayr.