Nr. 25. Donnerstag am 27. März 1879. 1Y. Jahrgang. Cillier eitinig. Fränuirerations-Bedingunnen. Mit Poft-t>erf etifitiifl: Pirtttii»l!i"ig . . 1.00 rtür Villt: ooalli» . . . —ÄS vi^Nkljähri« . . i.» Sknüwpfj. .'8.- SÄuWlÄ '.«. Mtntnil ttinzelne Nummern 7 kr Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen in der Spedition e« ..Zillier j»ei»'. Jo'. *icn-reich in <8tu. «. Opp-lil und Wollt. Je iiati. in Wien. «■ WAU? Stitiina» • «zcnl<» in i l'a Ab ach. » * Politische Rundschau. CiUi, 26. Mär, Das Al'gcorsneten-Hi»» nahm in seiner Sitzung vo n 24. d. einstimmig den au« den Be-rathungcn derClub-Obmänlier hervorgegangene» An« Nag an, anläßlich der Feer der silbernen Hochzeit de« Kaiser paare» eine Adresse an die Krone zu richten und dieselbe durch eine Deputation über-reichen zu lassen. Sodann wurde die Forterhebnng der Steuern im Monate Apiil nach dem Annage »e« Budüet'Au«schusse« genehmigt und ebenso die angesuchle Bewilligung zur Begebung von 1lX> Millionen Gulden in Goldrente eriheilt. Nach Erledigung diese» Gegenstände» wurden der Pariser Welt-Postvernag un> der Postoerirag mit Griechenland ohne Debatte genehmigt und schließlich die Debatte aber die Reform dc« Obersten Rechnungshofes wieder aufgenommen. Im ungarischen Abgeordneten-Hause begann am 24. die Debatte über die Inarlitulirung de» Berliner-Verträge«. Man hofft, daß der Reichstag im Laufe der nächsien Woche zu einem Beschlusse kommt. Daß dieser im Sinne der Regierung aus« fallen werde, wird von Niemanden bezweifelt. Sobald der Berliner VerNag in Ungarn inarti» kulirl »st, erfolgt auch die Publikation im Reichs-gesetzblatte und können auch die jüngsten Delegition«-Beschlüsse sanktionirt «erden. Ist die« der Fall, dann soll auch die Frage der Verwaltung Bo«. nienS und der Herzegowina von den Regierungen rasch entschieden werde«. Der deutsche Reichstag hat bei der Berathung dc« Marineetal« die geforderten Summen für den Bau noch einer. — der sechsten und letzten — Panzeifregalte und eine« Panzerfahrzeugs — als Ersatz für den »Prinz Atalbert" — verweigert, weil der Nutzen s» schwerer Panzerschiffe für die Wehrhaftigkeit de« Lande« ein problematischer sei. In der Schweiz spielt augenblicklich die Frage der Wiedereinführung der Todesstrafe eine große Rolle. Artikel 65 der erst vor fünf Iahren zu Stande gekommenen eidgenössischen Verfassung hat die Todesstrafe abgeschafft. Nun stellte in der letzten Dezember-Session der Bundesversammlung daS Sckaffhausische Stände» »th« Mitglied Freuler den Antrag auf Revision des Artikel« 65, beziehungsweise auf Aufhebung U« in demselben niedergelegten Verbotes der Todesstrafe und wünschte die Angelegenheit dem BundeSrathe zur Unter-suchung uns Berichterstattung überwiesen zu sehen. Bis Anfang dieses Monats waren bei der Bun-deskanzlei ;w Unterstützung diese« Begehren« 31,503 Unterschriften von Schweizer Bürgern eingereicht worden. Der BundcSrath hat in einer Botschaft an die Schweizer parlamentarische Kör-perschaften sich gegen die Revifivu de« Artikel« 65 au«gesproch«n. Der in Bern zur Zeit versammelte Stünderath hat aber mit 27 gegen 16 Stimmen die Aushebung de» Art. 65 der B»nde«vcrfassung unter der Beschränkung beschlossen, daß poetischen Per-gehen gegenüber die Todesstrafe nicht in Anwen-dung gebracht werden darf. Dieser Beschluß de« Ständcrathe« entspricht einem Beschluß, den zu gleicher Zeit eine Commission de« Nationalrathe«, ( de« au« direkten Wahlen hervorgehenden Abgeord-netenhause«, gefaßt hat. Tritt der Nationalrath dem Beschluß seiner Commission und also auch jetzt dem Beschluß dc« Ständeralhe« bei, so wird die Abänderung de« Artikel« 65 persect. Stimmt der Nationalrath aber gegen eine Abänderung dc« Artikel«, so muß, wenn 30.000 Bürger e« ver» langen, uno so viel haben sich schon, wie wir oben mittheilten, für Abänderung abgesprochen, eine „Volksabstimmung" über die Angelegenheit statt-fii,den. deren Resultat zur Z.it allerdings nicht entfernt vorauszusehen ist. Seit einigen Tagen ist in den Corridoren aller GerichtSgcdäude Rußland« folgende Kundina-chung affichirt: „Der Einjähiig-Freiwillige, In-fanterist Leo Herschnew Deutsch, der Priester«sohn Iakow Stefanowitjch und der Eoelmann Iw^n Buchanow«kij werden beschuldigt, an dem Ehren-bürger von Odessa, Goripewitsch und dem General Mesenjoff Morde verübt und sich an der verbiet« tung der verbrecherischen Propaganda detheiligt zu haben. Im BetretungSfalle u. s. w." Dr. Svmmcrdrodt meldet dem Reich» Gesund-heilkamte in Berlin, daß am letzten Freitag ein neuer Pestsall in Wetljanka vorgekommen sei. In Serajevo langte am 23. März via Novi-Bazar ein Bataillon au« der türkischen Armee entlassener bosnischer Truppen an; dieselben de« fanden sich bisher in russischer Gefangenschaft. Die serbische Regierung, die nach Erfüllung der ihr auferlegten Bedingungen de« Berliner vertrage« deutscherseit« al» selbststündige Macht anerkannt worden, hat auch der deutschen Reich«-regierung den Abschluß eine« Handelsvertrages auf der Basi« der Meistbegünstigung angetragen. Wie man annimmt, wird diesem Wunsche demnächst entsprochen werden. Feuilleton. Kin ??reis-Witz. Die Wintersaison ein:« in letzter Zeit viel genannten Hofthearer« war im vollen Gange. Trotzdem konnte sich da« leichtlebige Theater« Völkchen nicht wegen Ueberbürbung beklagen. Da« Repertoir war bereit« für den ganzen Winter »u«gegeben. C« zeigte zumeist Wiederholungen klassischer Stücke und die wenigen noch in Au«-ficht stehenden Nivitäten konnten da« allgemeine dolce far oieute nur wenig aufrütteln. Trotz der au«gefprocheoen Bevorzugung der Schauspieler von Seite de« Lande«hcrr», trotz de« Vortheile«, den die Refidenzler durch da« Theater selbst genossen, — denn jeder zweite Mcnsch, der auf der Straße zu sehen war. ge> hörte dem Hoftheater oder der Hofmusikkapelle an, — waren die gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den Städtern und den Mimen ziemlich ftost'g. lim an langen Winterabenden gesellige Unter-Haltung zu finden gründeten nun die Schauspieler einen Berein, den sie Souffleur-Kasten nannten. Scherz, Ulk und tolle Laune waren die Devise diese« Verein«. Jeder, der in den verein ein-trat mußte sich den heiteren Proben zur allge- meinen Belustigung der Mitglieder unterziehen. Aus einem großen Karton, der die ganze Slirn« wand de« Klublokale« einnahm, waren mit Kohle vier unförmige Schwimmblasen gezeichnet. Und da der technische Au«druck beim Theater für da» Schwazen konfusen Zeuge« auf offener Szene, .schwimmen" heißt, so wurde der Karton „die Schwimmtafel" genannt und jeder Schwimmer darauf gewissenhaft notirt. Sobald jemand drei-mal auf der Tafel verzeichnet stand, verfiel er in eine kleine Geldstrafe. Ebenso wurde jeder schlechte Witz nach Prü-fung durch da« Ulkkollegium mit einer Geldstrafe von einem Silbergroschen belegt. Die verein«-beitrüge, s» wie die Strafgelder wurden von einem Kassier mit Energie eingetrieben und sollten nach Schluß der Saison zu einem Ehrengeschenke für da«jenige Mitglied verwendet werden, welche« im Laufe de« Winter« den besten Witz geliefert haben würde. E« ist wohl selbstredend, daß sämmtliche Mitglieder sich an tollen Einfällen an Aufsitzern ja sogar an streng verpönten Extempore« auf der Bühne zu überbieten suchten. Am meisten hatten unter diesem Wettftreite die Residenter selbst zu leiden. So fiel e« einem Mimen ein um die Mitternacht«stuade in der kläglichsten Weise Mord, Mord! Hülfe! zum Fenster hinau« zu schreien und al« die Nachbarschaft zusammenlief und den Ruhestörer eruirte, da stellte sich der-selbe ganz harmlo« und bedauerte seine Partie zu laut studirt zu haben. Solche und ähnliche Streiche gehörten bald zur Tage«- oder besser Nachtordnung. Ader auch an den verschiedensten Gerüchten, Enten -c. hatte e« keinen Mangel; die unbedeutendsten Anlässe wurden zu Haupt- und St>at«-Aktionen ausge« bauscht und mitunter gerne geglaubt. Doch gute Witze lassen sich nicht mit Ge-walt erzwingen und wa« oft in einer spontanen Laune erdacht, mit Leichtigkeit entschlüpft, da« läßt sich mit den besten Vorsätzen mit dem größten Aufwandt von Geist nicht erreichen. So war denn bereit« die Saison zu Ende und man hatte eigentlich keinen wirklich prei«-würdigen Witz oder »Aufsitzer" regisnirt. Da« prei«richterliche Ulk-Kollegium war zu-sammengeNeten und hatte sich schon theilweise ge» eint dem ersten Helden und Liedhader den Prei« zu zuerkennen. Dieser halte nämlich dei einer Vorstellung der Räuber in der Scene, wo er den allen Moor au« dem Thurm befreit, eine eigenthümliche Nuance gemacht. Er hatte bei den Worten „höllische« Blendwerk" alle in seinen Händen befindlichen Requisiten, dar-untei auch eine Laterne mit Macht zu Boden ge-schleudert und al« er darauf vom Intendanten chegen den Aucher. Wenn man einen Blick wirft in »ie Spalten unserer öffentlichen ©l-iiter. so ist man erstaunt über die langt Reibe ex-cutiver Feilbietungeii. unv man kragt sich um oie Ursache dieser so höchst bclri,k>r,»r>cn Erscheinung. Man sucht sie in den erhöhten Steuern. i>> ken vermehrten Bedürf uifsen, in eingetretenen Mißernten, aber mit Un-recht; wenigste»« tragen diese Verhältnisse sicher nicht die Hnipisch'ild an dem Ruine Hunderter von Oekonomen und gewerbetreibenden. Diese füllt ohne all.' Z.'age dem besonder« in der neuesten Zeit wirklich schwunghaft betriebenen Wucher zur Last, der besonder» seit der Auf-Hebung der denselben bedrohenden Strafgesetze eine Ausdehnung erreicht hat, wie man sie noch vor zwei Iahrzehente» fium möglich gehalten Hütte. Es soll an dieser Stelle durchaus nicht ott Wiedereinführung des GucherpatenleS da« Wort geredet werden, und zwar aus dem Grunde nicht, weil es die Wirkung nicht gehabt hat, und auch nicht haben kann, welche erzielt werden muß, wenn da« Ue!iel nicht in rapider Weift immer mehr um sich greifen, wenn e« nicht endlich eine Höhe er-reichen soll, die mit dem Niedergänge der ökono-mischen und gewerblichen Thätigkeit sich manifestiren wird. E« gilt, ein Gesetz ;u schaffen, welche« nicht nur die Aoschließung wucherischer Vertrage so viel al« möglib erschwert, sondern welche« auch gerig» tut ist, den »ngehosslen wucherischen Gewinn voll-kommen in Frage zu stelle». Vielleicht liegt in der Idee, welche ich mir hiemit zu entwickeln erlaube der Keim zu einem Gesetze, welche» den eben erwähnten Anforderungen entsprechend, der Menschheit zu wahrem Legen ge-reichen würde. Man erlasse ein Gesetz, wornach vo» einem gewissen Zeitpunkte angefangen, alle Gelddar-leihen«geschüfte ohne Rückficht auf Zeit und Hohe der DarleihenSsumme nur unter Intervention de« k. k. Gerichte« abgeschlossen werden dürfen. Geld-geber und Geldnehmer erscheinen bei dem zu diesem Behufe bestimmten k. k. Beamten, welcher die Schaldurkunde entwirft, unterzeichnen läßt, un» sie hierauf in ein zu diesem Zwecke a»sz«< legende« .Schuld.Buch" eintrügt. Bor den Auge» de» Beamten muß die baare Auszahlung ve« Capital« erfolgen, vo» welch?!» nur die vom Staate erlaubten Zinsen in Abzug gebracht werden dürfe». — Gleichzeitig müßte die Bestimmung verlautbart werden, daß »ur solcher Art legalisirte Echuldurkunden sich zur Jnlabulat',»n eigne», und alle nicht legalisirten Schul»urku»de». in welcher Form immer ausgestellt, nicht »ur nicht einge-klagt werden können, sonder» daß die diesem Ge-setze Zuwiderhandelnden i» Betretungsfalle mit empfindlichen Geld- oder Freiheittstrafen belebt zur Rede gestellt wurde mit fast naiver Unser-frorenheit erklärt, daß er die Worte „höllische« Blendwerk" nicht auf den alten Moor sondern auf die Laterne bezogen Hütte. Die Prei«jury war noch unschlüssig, in welcher Form da« Ehrengeschenk zu verleihen fei, da trat der Theaterdiener ei« und Überbrachte einen Brief de« Kassier«, in welchem der Letztere die Mittheilung machte, daß er »ie anvertraute Summe für sich »erwendet habe und leider momentan nicht in der Lage sei, eine genügende Summe aufzubringen. Er appellire an die Kollegialität, diese« sein Bergehen nicht zu strenge anzusehen, er wolle ja »ach Kräften bestrebt fei«, »a« ganze rückzuerstatten. Da« war denn doch zu arg. Ein Mitglied de« HoftheaterS hatte sich einer ganz gemeinen Veruntreuung schuldig gemacht. Der Corp«geist war gewaltig verletzt. Sofort wurde eine Eingabe an die Intendanz gemacht und dieselbe von der Sachlage in Kenntniß gesetzt. Eine weitere von fast sämmtlichen Mitgliedern unterzeichnete Eingabe bat im Interesse de« Institute« um sos»rtige Su«> pendirung de« Kassier«, welchem Ansuchen auch Folge gegeben wurde. Die Affaire bildete leicht erklärlich da« Ge-sprüchsthema de« Städtchen«, dieselbe wurde sogar mit verschiedenen Glossen »»«geschmückt. werde« würden. Obige Bestimmung hätte selbst-verständlich auch auf Wechsel volle Giltigkeit. E« liegt auf der Hand, daß ein serartiges Gesetz binnen Kurze» den Wucher, wenn nicht ganz lahm legen, so wenigsten« in einer Weife beschränken würde, die zu den besten Hoffnungen berechtign mühte, ein Uebel beseitigt zu sehe«, «eiche« der Menschheit zur Schande und Schmach g.'i richt; den» der Wucherer, der mit Umgehung der gesetzliche» Bestimmung dc« Legalisirung«-zwang« G«oer verabfolgt, lauft Gefahr, nicht nur seine ganze Forderung einzubüßen, sondern mich noch bestraft zu werden, sobald es dem Schuldner zur Berfall«;eit nicht belieben sollte, au« dem einem ober anderen Grunde feiner dem Wucherer vis-a-vis eingegangenen Verpflichtung z» genügen. Der Wucherer ist ganz und gar in oie Hand dc« Schuldner« gegeben, und e« ist daher nicht anzunehmen, daß derlei Fälle häufig vor» komme» werden. Wol kann ein derartige« Gesetz nicht ver-hüten, daß Leichtsinnige de.moch Mittel »nd Wege finden werden, gegen Zahlung hoher Zinse» Gelder aufzunehmen; so.cheu Verblendeten nun vermag der Staat ebenso wenig zu helfen, al« er den Selbstmörder gegen sich zu schützen vermag; allein ein solche« Gesetz wird alle Jene abhalten, sich mit Wucherer» einzulassen, die in dem Wahne lebe», daß e« möglich sei, sich mit einem theuer e> kauften Capitale aufzuhelfen, an dessen Zinse» sie in der Regel verblute«. Man wende nicht dagegen ein, daß unter solche-, Bestimmungen der Credit, der geschäftlile Verkehr leide» wurde; die Hilfe, welche der Wucherer Geldbedürftigen gewügrt. ist keine, im Gegentheile. besiegelt ein solcher Unglücklicher schon mit der ersten Unterschrift sein und seiner Angehörigen unausbleibliche« Verderben, seinen moralische» uns finanziellen Ruin. Victor Z. Killier Mustkverein. Die v»m provisorischen Kornitä de« Eillier Musikoercine« einverufene zweite Gcnera!versam>n» tung fand Montag dcn 24. d. im Gartensalon de« Hotel« zum goldenen Löwen statt. Dcn Vor» sitz führte Dr. Prossinagg. Nachdem da« Protokoll der letzten General« Versammlung verlesen und genehmigt worden war theilt Dr. Prossinagg mit. daß der hiesige Turn-verein für den Musikverein einen Iahre«beitrag von 100 fl. gezeichnet Hütte. Da außerdem die meisten Mitglieder de« Turnvereines mit spezielle» Beitrag«leisiuvgen in den Sabskrtption«listen notirt erscheinen, so stelle er folgenden Antrag: „Alle ausübenden Mitglieder de« Eillier Turnvereine« sind al« unterstützende Mitglieder de« Eillier Musikverei»e« infolange zu betrachten, al« die Gesammtsumme der vom Turnvereine uni-von Einzelnen seiner Mitglieder erlegten Be« Aber auch die Mitglieder de« Souffle, kästen« schienen durch die« Ereigniß sehr gedrückt und nur sehr melancholische Kalauer ließen sich am Aden» im Klublokale vernehme«. Wieder wurde die Angelegenheit ventilirt. al« der Kassier im Soufflerkasten erschien und al« ob nicht« vorgefallen wäre unter seinen ge» weseuen Kollegen Platz nahm. Sprachlos über die neue Unverschümtheit blickte man ihn an. „Ihr seid doch jämmerlich aufgesessen," rief nach einer Pause der Kassier und warf lachend die veruntreute Summe auf den Tisch, „meintet ihr, daß ich so ohne weiter« der wenigen Kröten wegen zum Betrüger würde? Ich hatte Furcht mein Witz würde zu plump au«fallen und Ihr denselben durch-schaue«, aber ich sehe, daß ich doch die Anwart» schaft auf den Ehrenprei« habe, denn Ihr Alle seid aufgesessen, ja Ihr habt sogar Euren Auf-sitzer in der Eingabe an die Intendanz deschei«igt." Nun war e« an den Kollege-', verblüfft zu werden, doch bald erscholl ein homerische« Gelächter. Alle« drüngte sich an den Kassier ihm die Hand drückend, ihn beglückwünschend, und in der allge-meinen Freude wurden bessere Witze laut, al« während der ganzen Saison. Der Ehrenprei« wurde nu« dem Kassier, dem ja Alle eine kleine Abbitte schuldig zu sein wähnten, zu Theil. P. W. trüge dem Produkte au« dem Minimalbetrage der ftaiut'r müßigen Iabre«beitrüge mit der Anzahl der Mitglieder de« Turnvereine« gleichkomme oder da«selbe übersteige." Dieser Antrag wird einstimmig angcnom »cn. Sodann bringt der Vorsitzende zur Kenntniß, daß die in der letzten Verfammlu-g berathenen Statuten bereit« die Genehmigung der k. k. Statt-halterei erhalten Hünen. Ferner« bemerkt er. daß da« in der letzten Versammlung dem provisorischen Komik- ertheilte Mandat, mit der Eindringang der gezeichneten Beitrüge sofort zu beginnen, über gewisse Bedenken nicht ausgeführt wurde, daß das Komitv e« überhaupt nicht für opportun halte mit der Einkaf« sirung in der zweiten Hülste de« Mürz ,u beginnen. Bei diesem Anlasse entspinnt sich über den Moöu« der BeilragSlciskVngeo. ob dieselben monatlich oder vierteljährig einzubringen wären eine recht lebhafte Debatte, bis über Antrag de« Herr» l'utz die Lösung dieser Frage, al« zur Ge-schäftSordnung gehörig, der nächsten Direktion zu» gewiesen wird. Al« letzten Antrag des provisorischen Komitv« befürwortet der Vorsitzende den Erlaß nachstehen» Kundmachung: „Der Eillier Muukoerein sucht einen tüchtigen Kapellmeister, (zugleich Musiklchrer) für die Vereinskapelle, Musikschule und Mitglieder« Produktionen. Die Bezüge desselben bestehen: a) in einen, fipew Gehalte von 500 fl. ö. W., d) einer Naturalwohnung, e) einer l5°/„ Tantieme von »en Eiinahmen der Kapelle, d) einer periokischen Rcmunerati»n je nach dem Gedeihen der VeleillSdeftreduugen im» »en Erf»lge» der Schule. Außerdem kann lohxender Privatwusik-unterricht in Au«sicht gestellt werd.'». — Nähere Auskünfte ertheilt aus Gefälligkeit Herr Kapill-meister EzarSky beim k. k. L.-I.-R. Erzherzog Leopold in Agram und die gefertigte Direktion, bei welcher auch die Kompetcnzgcsuchc di« 15. April d. I. überreicht werden wollen. — Die Direktion dc» Eillier Musikvereine«." Professor Marek iuterpellirl nun den Vor» sitzen»eu ob auf Ezansky al« Kapellmeister zu reflektiren sei. Dr. Prossinagg gibt zur Aufklärung, daß CzanSky derzeit noch durch verschiedene Beziehungen und Gründe an sei« Regiment gebunden sei, daß er jedoch sobald er sich in da« Privatleben zurück» zöge nach Cilli kommen würde und schon jetzt nach besten Kräften dcn Verein fördern und unterstütze« wolle. Professor Marek bemerkt, daß nachdem auf Ejansky al« Kapellmeister nicht zu rechnen sei, über die Au«schreibung debattirt wcrdcn solle. Dr. Neckermann schließt sich der Ansicht de» Vorredners an und führt au«, daß eine AuSschrei» bung nutzlos würe, wenn man sich schon jetzt an gewisse Namen bünde. Er sei für die Au«schreibung, »ur vermisse er in derselben die Bestimmung der Dauer der Anstellung. Dr. Higer«perger beantragt, daß die Kund» machung im Ganzen angenommen und der neuen Direktion zur baldigen Publizirung empfohlen werde. Iuliu« Rakusch schlügt vor, noch einmal mit Ezan«ly Rücksprache zu nehmen. Johann Rakusch ist für Eliminirun g dc« Pafsu«: „Nähere Auskünfte ertheilt au« Gefälligkeit Kapell-meister Ezan«ky.' Desgleichen Professor Marek. Nachdem die Erlassung »er Kundmachung beschlossen wurde, werden die einzelnen Punkte derselben berathen und di« auf den Passu«: .Au«» kunft ertheilt Cz»n«ky", in der vom provisorische« Komilv entworfene» Fassung angenommen. Sodann wird zur Wahl der Direktion ge-schritten. Mit warmen Worten empfiehlt Dr. Prossi« »agg zum Leiter de« Vereine« ben Bürgermeister Dr. Neckermann zu wählen. Nachdem jedoch Dr. Neckermann entschieden erklärt, diese Wahl ablehnen zu müssen, so werden üder Antrag Professor Marek«, Dr. Prossinagg zum Direktor und die Herren Reitter, Blümel, Lutz, Zinauer un» Negri al« Au«schüsse gewählt und hierauf die Versammlung geschlossen. Kleine Chronik. Cilli. 26. Mäiz ,^3cm f. k Landesschulrathe.) Der steierm. LandeSschulrath hat in der letzten Sitzung vom 13. Mä'j einige Abänderungen in der Fe rialtagortnung beschlossen, die Errichtung eines gewerblichen Fortbildung«-Eurse« in Irdning ge-nebmiqt. dcn Lehrer Karl Fro?l in St. Martin am Wöllmesberg zum Oberlehrer daselbst, den Lehrer Georg Bregant zum Oberlehrer in Negau, den Unterlehrer Anton Brandner in Straß zum Lehrer daselbst und »en Unterlehrer Lölestin Mauschitz zum Lehrer in Arndotf ernannt und Nachstehenden die DienstalicrSzulagcn bewilligt: dem Michael OberSky. Oberlehrer in Ponigl, Ferdinand Kuialek, Lehrer in Äussre. Franz Puch-wein, Lehrer in Hau». Franz Trattler. Lehrer in Tröglwang. Joses Bayer, Oberlehrer in Breiten-feld und Fraij Kahr, Oberlehrer in Leibaitz. Außerdem wurden DiSziplinarsülle und Rekurse in Verhandlung genommen und Schulgeldbefrei-ungen erledigt. Darunter die Entscheidung dc« Lehrkörper« am Gymnasium in Eilli, nach welcher dir Exclusion von 5 Schülern erfolgte, vollin-haltlich bestätigt. (Zur silbernen Hochzeit des KaiferpaareS ) Die Gemeinde Lutienberg gründet zur Erinnerung an den 24. April ein Bersorgung«ho»Z für die Armen dc« Ortc». (Die Dilettanten Vorstellung) zum Besten de» hiesigenStadtverschönerungSvereine« findet Donner«tag den 3. April statt. Zur Aufführung gelangen die einaktigen Stücke: „Der Witwer" und „Im Vorzimmer Sr Excellenz." Außerdem finden hiebet Mnsikproduktionen der Zinauer'schen Musikschule statt. (Concertreise.» Die ersten Orchesterkräste vom Theater an der Wien wurden auf besondere Anempfehlung hervorragender Wiener Musikkapazi-täten von dem Herzoge Karl von Baiern für dessen Eurort Krcuth in Baiern für Concerte ergigirt. Diese tüchtige Kapelle uiner Leitung ihre« Kapellmeister» Karl Klose gedenkt die Zeit bis zu ihrem EngagementSantritt (15,. Juni) mit einer Concerttour auszufüllen und berührt auf der» selben »ie Städte Ära;, Marburg. Cilli, Pettau, Klagenfurt -c. (Reuer Friedhof.) Die in unserer letzten Nummer gebrachte Notiz, daß die Plani« ruigSardeiten am neuen Friedhof«platze bereit» begonnen haben, müssen wir dahin rektifiziren. daß die Leitung dieser Arbeiten von dem betreffenden Frieshoskomitv geführt werden und daß die Cröff-umig de« Friedhof« wohl kaum im Mai werde statt» finden können, da solche nicht von den Planirung«-arbeiten allein abhangig ist. (Reuer Verein.) In P-ttau hat sich ein Veteranenverein gebildet und zahlt dieser de-reit« achtundvierzig wirkliche und einige u»ler-stützende Mitglieder. (Das verschlossene Hau«.) So be-titelt sich eine höchst sp-nncnde Erzählung, deren Veröffentlichung wir in unserer nächsten Sonntag«-nummer beginnen. Der Bersasser derselben ist Herr L. R a v e a u x. welcher als Dichter wie al« Schriftsteller besten« accreditirt ist. lKaminbrand.) Am 22. b. M., entstand in den Nachmitlagsstundcn, in einem Echorn-steine dc« GtfangenhauseS de« k. k. KreiSgerichte« Cilli ein Brand, welcher glücklicherweise bald be-merkt wurde und daher auch schnell von den Hau«leuten gedämpft werden konnte. (Die weiter aus Dzegedin vorlie-genden Nachrichten) bestätigen, daß man entlich ruhiger zu werden und an ernste Arbeit zu denken beginnt. Der Magistrat hat am 19. die Verwaltung übernommen. Nachdem viele städtische Beamte abwesend find, werden dieselben «ufgesor-dert, bei sonstige» Aml«oerlust binnen drei Tagen ihr Amt zu übernehmen. Die Spenden fließen von allen Seiten reichlich und mau hofft eine Million Gulden zu erlangen. Unter dcn großen Spenden ragt die de« Grafen Johann Palssy au« Preyburg mit 50.000 Gulden hervor. (Gegen die Wucherer.) Die Wiener Polizei weist alle fremden Wucherer fort und ge-schiebt die«, wen» e« nicht ander« zulässig ist. wegen BestimmungSlosigkcit und Entrirung nicht reeller Geldgeschäfte." Die meisten Angewiesenen find nach Galizien zuständig. (Verkauf.) Da« ZinkWerk de« Herrn Brandstetter am Bacher wurde am 21. März licitanvo um 50 fl. an Herrn Pirha«, Kaufmann in Marburg, verkauft. (Viehdiebstäble) Nacht« vom 5. d. wurde dem Grundbesitzer Anton Bra«nik in Mlaöe bei h. Geist. Gcrichtbezirk Aonobitz. au« unversperrtem Stalle eine mittelgroße trächtige Kuh im Werthe von 100 fl. durch unbekannte Thäler entwendet, desgleichen wurde in der Nacht vom 18. auf 19. d. dem Grundbesitzer Jakob Weber in Sawerch, Gemeinde Grvßpireschitz, Gerichts« bezirk Cilli, au« edenfall» un?eriperrtem Stalle eine siebenjährige graue Kuh gestohlen. (Diestähle.) Am 7. d. M. Anend« wurde in die Wohnung der Getraud Curiu, Grundbesitzerin in Schaloszen Ger. Bez. Frieda» einge-brachen und daran« verschiedene Effekten werth 27fl. entwendet. Der That verdächtig erscheint der entsprungene Sträfling Markus Horvat, weicher be-reit« wieder eingebracht wurde. — Am 12. d. M. ist der 15 Iah e alte, au« Taipano, Provinz Udine in Italien gebürtige Noa?i» Josef aus dem Hause seines Dienstherrn Gregoriv in Mixau, Ger. Bez. Wind. Feistritz entwichen. Derselbe ist ver-dächtig. Geld gestohlen zu haben. — Nacht« zum 16. d. M. wurde» dem Grundbesitzer Joses Dobay in Gaiberg, Ger. Bezirk Marburg l. D. U. auS versperrter Wagenremise ein Spritzleder sammt Wagenpolster, 1 vollständige« Pferdegeschirr. Schleu-verketten und Hammer («stöhlen. — Nacht« zum 9. d. M. sind dem Grundbesitzer Franz Sagorivnik in Unteregg, Gemeinde Wöllan, Ger. Bez. Schön-stein au« versperrter Kammer durch Oeffnen der Thüre mittelst Nachschlüssel«. Kleidungsstücke und andere Effekten im Werthe von 24 fl. — ferner in der Nacht zum 12. d. M. den Grundbesitzern Michael Routz und Bartlmä Storr in SereviSe, Gemeinde St. Grenzen v. P. au« versperrter Wohnung und Getreidekammer jtle,dung«stückc, an-dere Effekten uns Liktualien im Gesammtwerthe von 58 fl. und am 8. oder 10. d. M. dem Grundbesitzer Michael Slimkek in Oderdirndanm, Gemeinde St. Peier im Sannthale au« einem in seinem Zimmer befindlichen, unversperrten Schub- ladkasten 90 fl. ö. W. entwendet worden. * * * (Auflagen deutscher Modenzeitungen.) Die Allgem Liierar. Correspondenz schreibt: „Au» dem Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel" entnahmen wir vor Kurzem eine (auch in unser Blatt Übergegangene) stati-ftische Uebersicht über die Verbreitung unserer deutschen Modenzeitungen. Nicht wenig glänzten dann di« „Mo-denwelt" mit ihrer ungeheuren Auslage und die noch jugendliche „Jllustnrte Arauen-Zeitung." Andere Moden-Zertungen traten bald dagegen aus, und unter ihnen hat die AclienGtsellschast des „Bazai" (der mit 80,000 Auftage ngurirte) in allen Blättern die Angabe jener Notiz zu entkräftn gesucht, indem fie ihre eigene Er-wideruna al« diejenige des ,,'llr diese Frage competenten Börsenblattes" ausgiebt. Der Einsender jener ersten Notiz bleibt indessen laut Börsenblatt vom 20. Januar bei seinen Angaben stehen, und danach hat auch weder „Bazar", noch ein anderes Journal den Beweis gesührt für die Richtigkeit and.'rer Zahlen, als die zuerst auch von uns mitgetheilten, obwohl inzwischen säst zwei Mo-nate vergangen sind. „Modenwelt" und „Frauen» Zeitung" indessen erschienen im Börsenblatt? vom 27. Januar die unumstößlichen Zeugnisse für ihre wirtliche Austage allein in deutscher «spräche von zusammen 279,750." — Wir erinnern uns hiebei einer anderen Selbstempsehlung d«S „Bazar". Derselbe war auf der Ausstellung zu Philadelphia 1876 als einzige deutsche Moden-Zeitung vertreten, und die Jury äußerte sich über ihn: Beins niivfal illustrated periujicul (Basar"), esta-blishtJ IS«", zu Teutsch: eine brauchbare illuftrirte Zeitschrist („Bazat") gegründet IM». Danach empfahlt sich nun der Bazar als „die einziae Moden-Zeitung, welche aus der Ausstellung in Philadelphia prämiirt in", und machte weiter in den öffentlichen Blättern bekannt i'aut der beim Reichstanzleramt eingegangenen officiellen Liste auf der Ausstellung zu Philadelphia pramiirlen Zeitungen ist dem Ba.ar „als der tonangebende», reich-haltigsten und praktischsten Moden- und Muster-Zeitung von der Jury die Verdienst-Medaille zugespochen worden'. Hinterher brachte freilich die Berlmer-Bürsen-Zeitung den authentisch« n Wortlaut des Preisrichterspruche«. w,e er oben steht Buutes. (Im Elend gestorben.) Vor einigen Tagen starb im Osten New-Aork« in äußerster Armuth in einem elenden Schuppen der Graf Vinego Serafino de BriSvent. dessen Vater z« den hervorragendsten Höflingen Franz' II., Ex-König» von Neapel, gehörte. Er hatte nacheinander al« Laufbursche in einer Spezereihandlung, wie al« Rcstaurantkellner und Fruchthändler gedient, bi» ihn die Krankheit darniederwarf. Kurz nach dcm Tode de« Grafen traf ein Bricf ein, in dcm ihm gemeldet wurde, daß sein Großvater mütterlicherseits, mit dem er sich überwerfen hatte, ihm verziehen und eine beträchtliche Summe beim italienischen Consul in Liverpool zu seiner Verfügung gestellt habe unter der Bedingung, daß er sofort seine Rück« reise nach Italien antrete. (Warnungstafeln.) In der Nähe von Judenburg und in DieterSdorf steht je eine War-nungStafcl mit folgender Inschrift: ES wird von Seite der Gemeindevorsteyung Knmpitz strengsten« beauftragt, daß über die Waasendorfer Brücke, bi« sie nicht gebaut ist. Niemand fahren darf. Gcmeinsevorstehung Kumpitz :c. Landwirtschaft, Handel, Industrie. Sitzung der landw. Filiale Cilli. Die hiesige Filiale der steiermärkischen Land-wirthschafl«-Gesellschaft hielt Sonntag im Beisein de« LandeSthierarztcS Dr. Klingan im Salon de« Hotel» „zum weißen Ochsen" eine Sitzung. Dieselbe wurde durch Hcrrn Ritter v, Berk« mit der Begrüßung der Anwesenden, unter denen auch der Herr f. f. Statthaltcrcirath HaaS erschienen war, eröffnet. Nachdem vom Vorsitzenden die Anzahl der anwesenden Bezirks« und Gemeindevertreter kon« stalirt worden war, wurde in die Berathung der vorgelegten Fragen 1. Welcher Wirthschaftsbetrieb empfiehlt sich für die Filiale am besten unter genauer Berück« sichtigung der Verhältnisse deS Boden«, Klimas, der Kultur und de« Verkehr« ? 2. Wenn Rindviehzuckt betrieben werden soll, welcher Gcbrauchltypu« soll Herangebildet, wel-chc« Blut soll hiebei in Anspruch genommen und wie soll e« verwendet werden? 3. Waren die bisherigen au« der Staatssubvea» tion angekauften und zur Vertheilung ge« brachten Rinder der Veredlung und Ver» desserung der heimischen Landschläge günstig, oder was wäre in dieser Hinsicht zu veran-lassen? 4. Welche Ansicht hat die Filiale über die von der 61. allg. Versammlung der steierm. Land-wirthschastS-Gesellschaft empfohlene Abänderung de« Gesetze« zur Hebung der Rindviehzucht, namentlich über die Lizenzirnng und Prämiirung der Sprungstiere und über die Thierschau-Eommissivuen? 5. Wie und von wem sollen Spiungstiere ange« schafft und erhalten, wie sollen sie verwendet «erden? Welche Aussicht hätten Stiergenossen« schaften und wie wären solche zu bilden? 6. Welche Maßnahmen empfehlen sich sonst noch in Bezug aus Paarung, Fütterung und son-stige Wartung und Pflege? eingegangen und dieselben in nachstehender Weise beantwortet. ad 1. Der Getreidebau ist nicht lohnend, der Weinbau nur in wenigen Lagen, die Rinder-zucht bildet die HaupteinnahmSquelle der Bevölkerung. ad 2. Der Landschlag — ein- und hellfärdig — wie er sich im Untertan dc auS sich selbst herausgebildet hat, liefert ein von italie» nischcn Händlern sehr gesuchte« Zugvieh; aber e« ist, wie der vorjährige Export nach Deutschland bewiesen hat. auch ein nicht zu unterschätzende« Melkvieh vorhanden. (Ein« zelne Kühe wurden bi« zu 180 fl. bezahlt.) E« wäre sonach unter sorgfältiger Erhaltung de« Körperbaue« und der Eignung zum Zuge die Steigung der Milchergiebigkeit anzu« streben unter Beachtung der Grundsätze: „Veredlung de« Landschlage« au« sich selbst durch sorgfältige Zuchtwahl und allmähliger Ucbergaitg von der Aufzucht von Ochsen zur Aufzucht von Milchvieh." ad 3. Die Kreuzung de« Landschlage« mit Miirj-thaler Stiere« ist nicht nur zulässig sondern sogar erwiinschl und hat sich vielfach bewährt, Mariahoserstiere sind jedoch im Filiolgediete nicht zu verwenden. ad 4. Ueber Antrag de« Herrn Lande«thierarzten Dr. Klingan trat die Filiale den Durch-siihrung»modalitäten über Lizenzirunz und Prämiirung, wie solche bereit« von 36 Ji< lialen gefaßt wurden, bei. Darnach wäre auf »ie Erlassung eine« Gesetze« zu wirken, wonach da« ganze Land in Äaue einzutheilen wäre. Jedem Gaue steht ein Gauvorfiand vor. Sache dieser Äauvorstände, welche ein-vernehmlich mit der politischen Behörde zu ernennen wären, wären alle Agenden zur Hebung der Rinderzucht namentlich die oll-jährig vorzunehmenden Prämiirungen und Lizenzirungen von Sprungstieren. ad 6. Die Filiale ist für die obligatorische Stier-Haltung durch die (Gemeinden und für die Abschaffung und da« Verbot jeglichen Sprung-gelde«, die Filiale ist der Anficht, daß Stiergenosseaschasten gar keine Au«sicht auf Erfolg haben. ad 6. Ueber Avtra., de« Herrn Landetthierarzten Dr. Klingan erklärt sich die Filiale einver-standen, daß Stiere nicht früher al« mit l'/i Jähren zur Zücht verwendet werden sollen. Hierauf wurde die Versammlung geschlossen. Fremdes - Berzeichniß. Vom 22. bis 26. Mär», Hotel öljberzog Johann Eduard Schick, Reisender Prag. — Josef Ficht, Reisender Wien. Hotel Elephant. Theodor Walz. Kausm. Heilbronn. — P. Jung-mann, «aufm. Mannheim. Hotel Ochlen. S Peter «öfter. Fellhändler Tirol. - Ferdinand elll, Reisender Wien- — Dr. Klingau, Lande^lhierarjl ra» Bafthos Engel. Joses Makl, Postexpeditor, Anna Seichl. Privat, Laibach. — Joses Bazilei, Agent Kostel in Mähren. Kourse der Wiener Morse vom 2«. Märj I87S. Voldrente...........76.35 Einheitliche Staatsschuld in Roten . . 64.25 in Silber . 64.60 1860k Staa'.«-Aulchen«lose .... 117.25 Bankactien........... 803.— Eredilaclien........... 242.70 London............117.25 Silber ............— Rapoleond'or.......... 9.321/» {. k. Münzducaten........ 5.54'/, 100 Reichsmark.........57.45 Mit 1. April 1879 beginnt ein neue» Abon« nement auf die wöchentlich zweimal erscheinende „Eillier Zeitung" und zwar kostet dieselbe: FÄr Cilli mit Zustellung in« Hau«: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig , 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit Poftversendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 31. März d. I. zu Ende gehl, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillicr Zeitung". Kleine Anzeigen. Jede ii, diese Rubrik eingeschaltete Annonce bis zu 3 Zeilen Raum wird mit 15 kr. berechnet. Aosktlnfte werden in der Expedition dieses Blattes bereitwillig und unentgeltlich ertheilt. Im Caf6 Mercur sind die Deutsche Zeitung, Leipziger Illustrirte Zeitung. Grazer Zeitung, Figaro, Floh, Kikeriki, ILius-Jörgc], Triester Zeitung zu huben. Im G&sthauge zur „Stadt Tüplitz" sind 1 (eine mit Köche) zu vermiethen. 120 2 Heule «»»»,/ billifjatr Schmiede-Steinkohle tod der StBinkoblBD-Geverlischast Stranitzen. Lager bei Herrn F. Kapus, Kaufmann in Cilli. 28 AMMell'bkvMMll Stranitzen. ?!r. 2704. Exck. Forderllugs-Berfteigcrung. vom k. k. st. d. Bezirksgerichte Lilli wiro bekannt gemacht: öS sei iider ?li suchen de« Dr. Joses Sernec als S. <9. Fabianischen Lovcur«» Masseverwalter in Lilli die execatioe Acildieiung der zu dieser EoncurSmasse gehSrigen Ford«ruugtn im Äesawmtwerthe von fl. 610-4 fl. 66 kr. bewilliget, und hiezu eine FeilbicrungStagsatzung auf dcn 23. April 1879 von 'J bi» 12 Uhr Vormittag und von 3 bis 6 Uhr Nachmittag» in der d. g. Ämt»kiozlei, Raihha^s II. Stock, mit dem Veifatze angeortnet worden, daß die Forderungen bei dieser einzigen Feilvietung per Paukch untz Vogcn gegen foglciche Vaatzahlung de» Meistdoihk» auch unter dem Au»rufun>Sp?eisc per 619 fl. 46 kr. hintangegeben werden. Cilli, am 2. März 1879. uo Casino-Verein in Cilli. fstr Wiener- u» Provinzbl'ätter, überhaupt fttr die gesammte Presse des !n-und Auslandes besorgt am billigsten Rllllols Annoncen-Expedition, WIEN, I. SelleraUtte Nr. 2. Mit Bezug auf das den P. T. verehrten Vereinsmitgliedern bereits bekannt gegebene Programm wird nachträglich zur Kenntniss gebracht, dass bei dem für Samstag den 29. März bestimmten Conversations-Abende die Sauer-brunner Capelle des Herrn Schmidt mitwirken werde. Ansang 8 Uhr Abends. CILLI, am 26. März 1879. ™_Die Direotiop fles Casino-VereiBes. Eisenbahn-Frachtbriefe stets vorräthig in der LillioM™, „THE (JRESIIAM" Lebens Versicherungs - Gesellschaft in London. Filiale Tür Oesterreich, Wien. Opernring 8. (*4 5,000.000 • — fr. 15 Recheuschafts - Bericht vom 1. Juli 1876 bia lncl 30. Juni 1877. Activa...................................fr. .19.91 9.663 - — Jahreseinkommen ans Prämien und Zinsen..................... 12.761.159*80 Auszahlungen für Versicherungs-uud Rentenverträge. Rückkäufe etc. seit 1848 . ...» 77,000.000 ' — In der letztes zwOlfmoaatllchen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft für » 56,783.769 • — neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbetrag der in den leUten 24 Jahren eingereichten Anträge «ich auf mehr als .... ............. »teilt. Vom 1. Juli 1877 bia lncl. 30 Juni 1878. Activa Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen................... Auszahlungen för Versicherung«- und KontenVerträge, Rl)<>kkäufe etc. seit 1848 . . . In der letzten zwülfinonatlichen Geschäft perlode wurden bei der Gesellschaft für . . neue Anträge eingereicht, wolurch der tu-sammtbetrag der in den letzten 25 Jahren eingereichten Anträge sich auf mehr als................. »teilt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Percent Gewinnantheil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischte und auf verbundene Leben; schliesst Renten- und Ausstattung»-Verträge ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Policen den Rückkauf für Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche hiezu berechtigt sind, oder stellt ISr Puliien auf Todes-fall nach dreijährigem und för Aussteuer-Versicherungen nach fdntrj&hrigeni Bestehen reduzirte Polizen I au«, für welche dann keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. Prospekte und alle weiteren Ausschlüsse werden ertheilt durch die Herren Agenten und von dem General - AgfMitcn für lirain und HttilKteiernnirk. Valftntnn ZAHf»hVn 39 12 62,319.848 ■ 13,050.747 • 86,000.000 • 54,736.050' 899.000.000 • — Valentin Zeschko, Trirtuter Strapse Nr. & in L:iibach Prämiirt JOHANN RAKUSCH (Lim, Herrengasse (i empfiehlt sich zur Anfertigung aller Gattungen Druck-Arbeiten in moderner Ausstattung Druck und Verlag von Jobjuin Kakusch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Besoui.