Bezugspreise ijiit Gsterreich-Ungar» ganzjährig K 5-halbjährig K 2 50 £ür Amerika: ganzjährig D. 2-~ ■für bas übrige Ausland ganzjährig K 6' 50 Briefe ohne Unterschrift werdennichtberiickfichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Erscheint nnt einer illustrierten Beilage „Mandermapps" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen iiberumimt die Verwaltung des Hottscheer Molen in Gotlschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Kchristleitung des chottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (3n|erate/ werden nach Tarif berechnet und von der Ver-roaltung des Blattes übernommen. -Die „Wandermappe" tfi nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Bostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Dr. 22. Oottschee, am 19. Wovemöer 1917. Jahrgang XIV. Zeichnet die 7. Kriegsanleihe! Der Kaiser hat an den Finanzminister Dr. Freiherrn v. Wimmer am 5. November folgendes Telegramm gerichtet: „Verheißungsvoll haben unsere heldenhaften Armeen mit Gottes mächtigem Beistand den Angriff weil in Italiens Lande getragen. Der begeisterte Ruf, mit dem meine Braven die feindlichen Stellungen stürmen, möge daheim einen starken Widerhall finden in einem großen Erfolg der 7. Kriegsanleihe. Wie hier, tue auch dort jeder feine Pflicht/' — Im Aufträge des Kaisers hat die Generaldireltion der allerhöchsten Privat- und Familienfonde der Betrag von 12 Millionen Nominale der 7. österreichischen Kriegsanleihe gezeichnet und einen gleich hohen Betrag der 7. ungarischen Kriegsanleihe. Damit ist für die neue Kriegsanleihe der erhebendste Auftakt gegeben. In einem Augenblick von historischer Bedeutung schreitet Österreich an die Begebung der 7. Kriegsanleihe. Für Italien, den treulosen Bundesgenossen, ist die Stunde der Vergeltung gekommen. Unsere siegreiche Öffensive gegen Italien ist gewiß an und für sich schon die beste und wirksamste Propaganda für die neue Kriegsanleihe. Vergeblich hatte Österreich früher ehrlich und aufrichtig den Gegnern einen auch für sie ehrenvollen Frieden Angeboten, seine ausgestreckte Friedenshand wurde schnöde und höhnisch zurückgewiesen. Darum heißt es weiter kämpfen. Ein ehrenvoller Frieden kann nicht erbettelt, sondern muß erkämpft werden und wir sind eben jetzt daran, ihn zu erkämpfen. Die Aussichten für den Frieden steigen, indem jetzt wiederum ein Feind aus der Liste unserer Gegner gestrichen wird, wodurch wir dem heißersehnten Frieden um ein gutes Stück näher kommen. Zur Fortführung des Krieges bis zur endlichen Erzwingung des Friedens braucht aber das Vaterland auch die nötigen Geldmittel, die es von den eigenen Staatsbürgern leiht. Mit herrlichem Beispiel ist uns das Deutsche Reich vorangegangen, 12’5 Milliarden Mark hat die Zeichnung der 7. deutschen Kriegsanleihe ergeben. Auch wir wollen alles daransetzen, um bei der 7. Kriegsanleihe nach dem Wunsch und Appell unseres geliebten Kaisers einen Erfolg zu erzielen, der den unvergleichlichen Taten unserer hcrrlichen.Anneen würdig an die Seite gestellt werden kann. Es zeichne daher jeder ohne Ausnahme nach Kräften, er trägt dadurch zur Erkämpfung eines ehrenvollen Friedens bei. Hiebei soll — dies betonen wir gewissen Schwarzsehern gegenüber — nicht übersehen werden, daß von der Regierungsbank wiederholt die Erklärung abgegeben wurde, es sei ganz ausgeschlossen, daß die Besitzer von Kriegsanleihen in unserem Staate schlechter wegkommen könnten als die Besitzer anderer Vermögenswerte. Im Gegenteile sind sogar Bestrebungen im Zuge, die Stellung der Kriegsanleihen in gewisser Richtung noch besser zu gestalten. Die Zeichnungsfrist hat am 5. November begonnen und läuft am 3. Dezember d. I. um 12 Uhr mittags ab. Auch die 7. österreichische Kriegsanleihe wird in zwei Arini zur Ausgabe gebracht, und zwar in einer steuerfreien, 5 VZprozeu-tigett, amortisablen Staatsanleihe und in einer ebenfalls steuerfreien, 5 Vs prozentigen Staatsschatzschein-Anleihe mit einer Laufzeit von acht Jahren neun Monaten. Der Subskriptionspreis, beträgt für die 5%prozentige, amortisable Anleihe 92'5%>, für die Staatsschatz-scheine- 94*5 %. Bei beiden Arten der Kriegsanleihe erhält b.r Zeichner eine Vergütung von 50 h, so daß sich der Preis der amoc-tisablen Kriegsanleihe auf 92 °/o und der der Schatzscheine auf 94% ermäßigt. Bei der amortisablen Staatsanleihe genießt der Zeichner noch einen weiteren Vorteil, nämlich eine einmonatige Zinsenvergütung von 46 h. Nähere Aufklärung erteilen die Post- und Steuerämter, die Sparkassen, die Raiffeisenkassen, die Schulsammelstellni usw. In Ansehung des Umstandes, daß auch der Umsatz der 7. Kriegsanleihe der Effektenumsatzsteuer nicht unterliegt, und ment man ferner in Betracht zieht, daß der österreichische Staat auch bei der 7. Kriegsanleihe eine Verzinsung leistet, wie sie anderen Papieren von solcher Sicherheit auch im tiefsten Frieden nicht zukommt, kann es kaum einem Zweifel begegnen, daß die Bevölkerung die neue Kriegsanleihe bereitwillig zeichnen wird. Bieten doch die Schatzscheine der neuen Kriegsanleihe eine Rentabilität von 6'41%; bei der amortisablen Anleihe stellt sich die Ertragsfähigkeil je nach dem Jahre der Einlösung auf 7'50 % bis 6'07 %. Diesmal ist es nicht etwa der Finanzminister allein, der zur Zeichnung aufruft, nein! Diesmal sind es gewissermaßen auch unseie Helden am Jsonzo, darunter viele tapfere Söhne unserer engeren -Heimat, die ihre lieben Heimatgenossen auffordern, sie in ihrem Siegeslaufe nicht im Stiche zu lassen, sondern die Mittel zum Weiterkampfe zu leisten. Wer möchte einem solchen Ruf gegenüber zurück-bleiben, wer wäre nicht von dem patriotischen Ehrgeize beseelt, sich seiner Brüder, Väter und Söhne, die draußen für uns kämpfen und den welschen Gegner in die Flucht jagen, würdig zu zeigen! Vergessen wir nicht, daß es ausschließlich der Tapferkeit unserer Krieg: r und ihrer ausgezeichneten Führung zu verdanken ist, daß unsere engere Heimat von den Greueln des Krieges verschont blieb, daß unser Haus und Hof, unser Hab und Gut durch unsere Brüder im Felde gesichert wurden. Wir atmen nun wieder ganz frei auf, em schlimmer Alpdruck ist von uns genommen. Das früher so oit gehörte Echo der rauhen Geschützstimnten, es ist verstummt, es wird nie mehr bis zu uns herüberdringen. Das Volk in der Heimat, stattet den Brüdern im Felde in der Art am besten den schuldigen Dank ab, daß es bei der Kriegsanleihe geschlossen und lückenlos hinter ihnen steht. Noch einmal heben wir hervor, daß ein glänzendes Ergebnis der neuen Kriegsanleihe wesentlich dazu beitragen wird, den Krieg abzukürzen und uns dem ersehnten Frieden näher zu bringen. Je imposanter das Ergebnis der Anleihe sein wird, desto mehr muß den Feinden die Hoffnung schwinden, uns, wenn schon nicht mit den Waffen, so doch wirtschaftlich niederringen zu können. Wir Gottscheer haben bei den ersten sechs Kriegsanleihen unseren treuen vaterländischen Sinn dadurch bewiesen, daß wir zusammen 6,000.000 Kriegsanleihe gezeichnet haben. Und nun soll die siebente Million folgen, ja wo möglich noch mehr als eine Million! Wir sind überzeugt, daß jeder Landsmann auch diesmal seiner patriotischen Pflicht Nachkommen wird. Die südslawische Frage im Reichsrate. (Schluß.) Abg. Marckhl führte u. a. aus: Die Vertreter der Tschechen und Südslawen verweigern dem Staate in einer Zeit des schwersten Ringens um seinen Bestand die notwendigen Mittel. Sie beharren aus der Erfüllung ihrer gegen den Bestand der Monarchie gerichteten Forderungen. Die Südslawen, die über Bedrückung klagen, haben es selbst auf die restlose nationale und wirtschaftliche Entrechtung des deutschen Volkes im Süden und auf die ausschließliche Beherrschung Triests und der Adria abgesehen. Man erkühnt sich zu einer Zeit, wo eines der tatkräftigsten und wirksamsten Mitglieder der slowenischen Nation einen Ministerposten bekleidet, zu behaupten, daß den Slowenen bis zum heutigen Tage die höheren Beamtenstellen verwehrt sind. Dies angesichts der Tatsache, daß dieser Minister ruhig seinen Posten beibehält, obwohl die südslawischen Vertreter dem Staate die Mittel des ihm aufgezwungcnen Ver-leidigungskampfes verweigern 1" Abg. Dr. Korošec begründete die Stellungnahme der Süd-flawen damit, daß sich die Regierung gegenüber dem (üdslawischen Problem nicht nur passiv, sondern geradezu feindselig verhalte. Wenn die Lösung der südslawischen Frage seitens der maßgebenden Faktoren der Monarchie nicht rechtzeitig in die Wege geleitet wird, so wird sie vor einem Forum außerhalb der Monarchie in Angriff genommen werden. Abg. Dr. Schöpfer sagte, es sei zu bedauern, daß Parteien, deren Wähler als Soldaten mir den anderen an Treue und Tapferkeit wetteifern, sich hier abseits stellen, Schwierigkeiten machen und eine Haltung einnehmen, die nur unseren Feinden zur Freude gereichen kann. Solche Erscheinungen müssen den aufrichtigen Österreicher mit schwerer Besorgnis erfüllen. In der großen politischen Debatte, die am 18. Oktober im Herrenhanse stattfand, sprach Fürst Karl Auersperg über die politische Orientierung der Slawen, wie folgt: Die Slawen hatten vor dem Kriege eine sehr starke Orientierung nach dem Osten. .Auf dem Balkan ist alles in Gärung und ist nichts ausgegoren, dort hat der Krieg jäh eingegriffen und der Krieg verlangt nun einmal mit Unerbittlichkeit entweder Feindschaft auf Leben und Tod oder Freundschaft bis über den Tod. Ein Mittelding gibt es, wenn einmal die Waffen sprechen, nicht. Aber es wird der Friede kommen und er wird alle Zustände, die vor dem Krirge geherrscht haben, bedeutend verändert finden. Es wird einmal der russische Koloß verschwunden, zum Teil aus-gelöst sein, der Hort des Panslawismus, der Tempel, zu dem die Slawen gepilgert sind, auf den sie hoffnungsvoll geblickt haben. Ich frage: Wird die Slawenpolitik nicht einer neuen Orientierung bedürfen, ist die Slawen* politik Hand in Hand mit der Entente, wie sie vor dem Kriege üblich war, nach dem Kriege noch möglich? Kann sie nach dem Kriege noch mit dem Zerfall von Österreich rechnen und damit, ihre Wünsche durch Rußland, durch Väterchen Zar, zur Verwirklichung zu bringen? Ich halte das für unmöglich, ich halte es auch für unmöglich, daß der Slawenpolitik das Rückgrat dadurch gegeben wird, daß sie zum Kampfe gegen alles Deutsche aufrust. Die Slawen in Österreich und im Machtbereiche Österreichs siedeln an der Scheide zwischen Ost und West, und auch für sie bedeutet dieser Krieg eine Schicksalswendung. Eines ist sicher: die Ententemächte, die Reiche, wie Deutschland, wie unser altes Österreich zerstört hätten, würden vor einer slawischen Kleinstaaterei nicht halt machen, sie würden diese Völkerschaften, die sie heute für ihre Zwecke aus- gespielt haben, morgen zu Heloten herabwürdigen. (Zustimmung.) Wenn sie also nach wie vor mit dem Osten gegen uns gehen, zerstören sie das, was sie in rüstiger völkischer Schaffenskraft bisher am eigenen Herd ausgebaut haben, sie zerstören ihre eigene Kultur und geben ihre wirtschaftliche Zukunft preis. Wir Deutschen müssen heute alle unsere Lebenskräfte anstrengen, dürfen den Blick nirgends anders hin richten als auf den Feind, wir haben keine Hand frei, um auch nur abzuwinken, wenn uns von irgendeiner Seite Unbilden und Mißhandlungen drohen, aber man hüte sich doch um kleiner Erfolge und Rankünen willen, das Maß des Erträglichen zu überschreiten. Der Tag wird kommen, an dem auch wir Deutschen freie Hand haben werden, und es wäre sehr gut, wenn bis dahin alles unterlassen würde, was verhindern könnte, daß die freie Hand in Freundschaft zur Verständigung ehrlich geboten wird. Ich bin überzeugt,. wir werden nach dem Kriege, wenn die Dinge halbwegs hintangehalten werden, die heule so gegen uns Deutsche im Zuge sind, die Verständigung finden, und die Slawen werden unsere Hand als treue Hand und ehrlich entgegennehmen können. (Lebhafter Beifall.) Abt Helmer vermißt seitens der Regierung eine'klare Erklärung in der Frage der Idee der südslawischen Staatengründung. In der feindlichen Presse begegnet man bei Besprechung der österreichischen Verhältnisse immer den gleichen Namen Korošce, Stransky usw. und es kann sich jeder überzeugen, daß das Vorgehen der Tschechen und Slowenen dort den Eindruck hervorruft, als ob unser Staat etwa so wie Rußland sich in vollem Auflösungsprozesse befinde. Welche Gründe leiten die Regierung, daß sie diesen Bestrebungen nicht energisch entgegentritt? Glaubt sie, dieselben als staatsrechtliche Träumereien abtun zu können? Oder glaubt sie, schweigen zu müssen, damit sie nicht etwa noch ärgere Exzesse der Reden und der Tat hervorrufe? Gerade dann hätte die Regierung erst recht die Pflicht, offen ihres Amtes zu walten. Wunden müssen bloßgelegt werden, wenn sie heilen sollen. Oder ist es die Ungewißheit kommender Ereignisse überhaupt, welche die Regierung veranlaßt, so zu handeln, daß niemand sagen kann, sie hätte ja oder nein gesagt? Wenigstens in einer Frage hätte die Regierung klar und bestimmt sprechen müssen. Sie betrifft die Idee der südslawischen Staatengründung. Wir wissen seit langem, daß die südslawische Frage einer Lösung bedarf. Für die österreichischungarische Monarchie ist der Ausgang zum Adriatischen Meer ein Lebensbedürfnis und jene Staatengründer, die den südslawischen Staat herbeiführen wollen, wollen ja auch, wie man hört, über Triest mit sich reden lassen, so daß Triest ein Reichshafen werden soll. Wer aber kann in die Zukunft schauen? Wenn der südslawische Staat sich künftig loslösen wollte, wäre für unseren Staat ein Konflikt von größter Bedeutung gegeben, denn unser Staat muß Triest haben und kann darauf nicht verzichten! Die Regierung hätte also die Pflicht gehabt, klar und deutlich auszusprechen, daß sie, falls die Errichtung eines südslawischen Staates erfolgt, niemals ihre Zustimmung dazu geben kann, daß die von den Slowenen bewohnten Länder diesem Staate zugeschlagen werden. Diese Offenheit wäre besser gewesen als der gegenwärtige Schaukelstand. Aber hier Politikern im Privatgespräch, vielleicht auch der ungarischen Regierung zu sagen, das wird ja nicht geschehen, da sei Gott davor, und andererseits den südslawischen Politikern, obwohl mit ihnen , über verschiedene andere Dinge verhandelt wird, nicht klaren Wem einzuschenken und ihnen zu sagen, euer Bestreben ist unausführbar, das ist ja der Fehler schon früherer österreichischer Regierungen, daß sie es in entscheidenden Augenblicken unterließen, zu sagen: Bis hieher und nicht weiter! — Eine am 20.JDkto6er stattgehabte Besprechung des Ministerpräsidenten Dr. v. Sei dl er mit den Vertretern des Südslawischen Klubs, Abg. Dr. Korošec und Dr. Lag inj a führte zu einem vollständigen Bruch. Die Vertreter des Südslawischen Klubs erklärten, nicht für den Staatsvoranschlag stimmen zu können, da die Regierung bisher keinerlei Schritte getan habe, um die Forderungen der Südslawen zu erfüllen. Der Ministerpräsident gab feinem Bedauern über den Beschluß des Klubs Ausdruck. Es werde ihm jetzt umso schwerer fallen, zugunsten der südslawischen Frage etwas zu tun. Der Ministerpräsident deutete an, daß zwischen einer Partei, die die Kriegskredite verweigert, und der Regierung das Tischtuch entzweigeschnitten sei. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Kaiser Karl in Lebensgefahr.) Am 10. November blieb bei Ruda im Küstenlande bei der Uebersetzung eines der tückischen Nebenarme des Jsonzo das Auto Kaiser Karls im Flusse stecken. Bei dem Versuche, den Kaiser ans Land zu bringen, wurde der Kaiser von den Fluten fortgeschwemmt. Erst nach längeren Bemühungen gelang es den treuen Begleitern, allen voran dem Bruder der Kaiserin, dem Prinzen Felix von Parma, den Kaiser ans Ufer zu retten. Ein Unglück von unübersehbarer Tragweite wurde abgewendet. Der Kaiser, der im Augenblicke der höchsten Gefahr in edler Selbstvergessenheit auf die Erhaltung des Lebens seiner Begleiter bedacht blieb, wurde der Gewalt der Wellen entrissen. Wir alle danken Gott auf das innigste dafür, daß er unseren Kaiser in der Gefahr beschützt und Entsetzliches verhütet hat. Stand doch das teuerste, kostbarste Leben in Gefahr, das Österreich besitzt. Den Rettern des Kaisers gebührt der Dank des Vaterlandes. — Aus Anlaß der glücklichen Errettung des Kaisers fand in der hiesigen Stadtpfarrkirche Sonntag, den 18. November, um 10 Uhr vormittags ein feierlicher Dankgottesdienst statt, den Hochw. Herr Dechant und Stadlpfarrer Ferd. Erker unter geistlicher Assistenz zelebrierte. Dem Gottesdienste wohnten die Beamtenschaft, das Ösfi-zierskorps und das Militär, die Stadtgemeindevertretung, die Schulen und sehr viele Andächtige bei. Der Herr Dechant halte ein eigenes Gebet in Druck legen lassen, das in der Kirche verteilt und allgemein mitgebetet wurde. Der Dankgottesdienst schloß mit dem feierlichen Tedeum und der Absingung der österreichischen Volkshpmne. Die Stadt war beflaggt. — ^Auszeichnung.) Der Kaiser hat dem Landespräsiden-ten in Krain, Herrn Heinrich Grafen Attems das Kriegskreuz für Zivilverdienste erster Klasse verliehen. — (Kriegsauszeichnungen.) Das neuerliche Signum laudis m. d. Schw. wurde dem Oberleutnant i. Ev. Herrn Hermann Den, LdstJR 26, verliehen. Dem Hauptmann Herrn Ernst Zo-bernig, GebSchR i, wurde das Militärverdienstkreuz 3. Kl. m. d. Kd. u. d. Schw., dem Oberleutnant i. Res. Herrn Rudolf Schafe nt g e r, FKR 28, beim Schw. FAR 22, das neuerliche Signum laudis m. d. Schw. verliehen, dem Leutnant i. d. Res. Herrn Joh. Per z, FHR 28, das Militärverdienstkreuz 3. Kl. m. d. Kd. u. d. Schw. — (Vom Mitte [sli ulfe teufte.) Das Ministerium für Kultus und Unterricht hat die Herren Professoren Franz Watzl, Johann Poloviö und Dr. Friedrich Hierth am Slaatsgym-nasium in Gotischer mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Oktober 1917 in die achte Rangsklasse befördert. — (Bom V olk s s ch uld i enste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Rudolfswert hat au Stelle des in aktiver Militärdienstleistung stehenden Lehrers Herrn Otto Zinnecker die bisherige Supplentin an der Volksschule in Tschermoschnitz Fräulein Maria Tillp zur Supplentin an der Volksschule in Pöllandl und an Stelle des in aktiver Militärdienstleistung stehenden Lehrers Herrn Franz Langer die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Helene Matkovič zur Supplentin an der Volksschule in Tschermoschnitz bestellt. — (Die Lehrbefähigungsprüfung) haben mit gutem Erfolg u. a. abgelegt Fräulein Angela Mandelj, Aushilfslehrerin in Schäflein, und Fräulein Julie Falle, prov. Lehrerin an der deutschen Privatvolksschule in Wertschitz. ■— (Kriegsauszeichnungen.) Dem Wachtmeister F. Mazele, Landes-Gendarmeriekommando 12, wurde das Silberne Berdienstkreuz m. d. Kr. a. B. d. TM. verliehen. — Dem Korporal Albert Koscher, GebSchR 2, aus Gottschee wurde zum zweiteu-male die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen. (Vierte Kriegsauszeichnung.) — (In Kriegsgefangenschaft.) In der Verlustliste Nr. 616 ist u. a. als kriegsgefangen ausgewieien Herr Hauptmann Leo (sollte heißen: Leopold) Hofmann, IR 17, aus Gottschee (Rußland). — (Aus den Verlustlisten.) Aus der Verlustliste Nr. 616:LdstJns. Georg Nadler, LdstJR 27, 3. Komp., verm.; Sapp. Josef Köst ner vom Gesteinbohrzug Nr. 55, gestorben. — (Unfall.) Durch den Anprall eines Kohlenstückes wurde ein Kohlenarbeiter wä hrend der Arbeit in der hiesigen Kohlengrube am rechten Auge schwer verletzt. — (Für den Witw en- und Waisenfv nds) beim k. k. Landsturmbezirkskommando Nr. 27 in Laibach spendeten u. a. (18. Ausweis) dje Gemeindeinsassen in Langenton K 26 50; Regiments« arzl Dr. Georg Röthel 25 K. — (33 o nt k. k. Staatsgpmnasium i n G v t t s ch e e.) Am 3. November fand am k. k. Staatsgpmnastum in Gottschee anläßlich des ruhmvollen Sieges über das treulose Italien und zugleich zur Verherrlichung des darauf folgenden Namensfestes unseres erhabenen Monarchen eine würdige Schulfeier statt. Nach dem Festgottesdienste in der Stadtpfarrkirche begaben sich die Lehrer und Schüler in den mit einem palmenumrankten Kaiserbilde geschmückten Festsaal der Anstalt. In einer tiefempfundenen, patriotischen Ansprache hob zunächst der Anstaltsdirektor Herr Dr. Franz Riedl die Bedeutung des eben errungenen Sieges hervor und führte den Versammelten das Wesen des allgeliebten Kaisers und Heerführers vor Augen, welcher in der Fülle seiner seelischen Tugendschätz' als ein in unvermindertem Farbenglanze strahlendes Abbild seines großen Vorfahren erscheint. Hierauf legte Herr Prof. Dr. Johann Grö b l in faßlicher Weise die Entstehung des gegenwärtigen 'Weltkrieges dar, erläuterte im besonderen Italiens Verhältnis zu Österreich und Deutschland und erzählte von dessen Treubruch bis zum jetzigen großen Niederbruche, dem Siege des Rechtes und der Treue gegen Unrecht und Treulosigkeit. Die mit Begeisterung gesungene Vvlks-hpmne schloß die erhebende Schulfeier. — (Todesfall.) Am 9. November ist in Laibach nach längerem, schwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Frau Anna Rot Hel, Kaufmannswitwe, im 82. Lebensjahre gestorben. Die Verblichene, die nach dem im Jahre 1896 erfolgten Ableben ihres Gatten, des Kaufmannes Herrn Joses Röthel in Gottschee, nach Laibach übersiedelt war, erfreute sich der Achtung aller, die sie kannten. Seit Jahren ertrug sie il,r schweres Augenleiden mit großer Geduld. Sie ruhe in Frieden. — (Vom Wetter.) Seit einer längeren Reihe von Tagen gab es Regen und immer wieder Regen. Schon befürchtete man eine zweite Überschwemmung, als endlich am 15. November der Himmel sich ausheiterte. — (Die 7. ö st erreicht s che Kriegsanleihe.) Adam Müller-Guttenbrunn schreibt: „Wer bist du? Woher stammen deine Ersparnisse, dein Vermögen? Mit allem, was du bist und hast, ob ererbt oder erworben, bleibst du ein Geschöpf deiner Heimat. Ohne ihr Gedeihen wärest du nicht,, was du bist. Darum leihe dem Vaterlande, das jetzt auch um deine Wohlfahrt kämpft, von dem, was es dir in langen Jahren des Friedens gegeben oder behütet hat. Es verzinst dir reichlich, was du ihm schuldest." — Die große Stunde fordert ein großes Geschlecht! Es gilt die Zukunft unserer Kinder, unseres Vaterlandes! Jeder einzelne im Lande, der Kriegsanleihe zeichnet, stärkt das Heer, stärkt hiedurch auch die Sicherheit seines eigenen Besitzes! Allgemeine Wehrpflicht draußen! Dort opfern unsere Brüder ihr Blut! Allgemeine Wehrpflicht drinnen! Dort brauchen wir nicht einmal unser Gut zu opfern, sondern nur mit Vorteil unser Geld zu leihen! — In dem Aufruf der alpenländischen Bauernvereinigungen heißt cs: „Österreichische Landwirte! Die österreichischen Bauern werden alles daran setzen, unsere ruhmgekrönten Armeen auf ihrer Siegeslausbahn zu unter- stützen! Nur gut ausgerüstete und wohlverpflegte Armeen können aber dem Feinde weiter solche Schläge Beibringen, daß er sich zu hem von uns allen ersehnten Frieden geneigt zeigt. . . Österreich. Landwirtel Wolll ihr einen baldigen ehrenvollen Frieden, wollt ihr die Heimkehr eurer Männer, Brüder, Söhne und Freunde von her Front und aus harter Gefangenschaft, dann zeichnet 7. Kriegs-anleihe! Mit Gottes gnädiger Hilfe beendet diese Anleihe den grauenvollen Krieg und führt eure Lieben in die weit geösfeneten Arme zurück!" — In unserem Ländchen gibt es rund etwa 3000 Bauernfamilien. Zeichnet jede Familie durchschnittlich nur 300 K — manche werden ja viel mehr zeichnen, minder bemittelte Landwirte wieder weniger —, so würde das allein 900.000 K ausmachen, samt den Zeichnungen in der Stadt Gottschee über eine Million! —: Auch die kleinen Zeichner liefern in ihrer Gesamtheit stattliche Beträge. Bei den ersten sechs Kriegsanleihen wurden von mehr als zivei Millionen Zeichnern, die Summen von 50 bis 1900 K zeichneten, mehr als 800 Millionen aufgebracht. Also ihr kleinen Sparer, tut eure Pflicht, wahret euren finanziellen Vorteil, zeichnet die 7. Kriegsanleihe! — (Rosegger über die 7. Kriegsanleihe.) Peter Rosegger bezeichnet die neue Anleihe als Friedensanleihe und schreibt: „Wer noch Geld hat, der vertue es nicht auf unsichere Spekulationen, noch anderes schlechtes Zeug, er leihe es seinem Volke. Wir gaben Geld zur Vernichtung der Feinde, wir geben es zum Wiederaufbau unseres Hauses, zur Urständ unserer im Kriege so schwer verluderten Gesittung. Menschen müssen wir wieder werden. Dieses Ziel allein ist des letzten Opfers wert." — (Beschleunigung d er Unterhaltsbeitragsentscheidungen.) Der Minister sür Landesverteidigung hat ungeordnet, daß die einlaufenden Ansuchen um Unterhalsbeitrag von der Unterhaltskommission stets sofort in Behandlung zu nehmen sind. Die erforderlichen Erhebungen sind derart rasch dnrchzusühren, daß die Entscheidung der Unterhaltskommission sowie die Zustellung derselben tunlichst binnen 30 Tagen vom Tage der Anmeldung erfolgt. — (Höchstpreis für Erdäpfel.) Durch die Verordnung des k. k. Landespräsidenten in Krain vom 2. November dars beim Kleinverkaufe von Kartoffeln, d. i. beim Verkaufe in Mengen unter einem Meterzentner, an den Verbraucher bis auf weiteres für ein Kilogramm gesunder, angemessen trockener, erd- und keimfreier Kartoffeln der Preis von 30 Heller nicht überschritten werden. — (Verkehr mit äcke,Leinwand und alle ändern starken Stoffe selbst flicken zu können. Unentbehrlich für jedermann. Eine Wohltat für Handwerker, Landwirte u. Soldaten. Ein Juwel für Sportsleute. Feste Konstruktion, kinderleichte Handhabung. „Garantie für Brauchbarkeit. Übertrifft alle. Konkurrenz-Fabrikate. Viele Belobungsfchreiben. Preis der kompletten Nähahle mit Zwirn, 4 verschiedenen Nadeln und Gebrauchsanweisung K 3.90, 2 Stück K 7.50, 3 Stück K 11. Versand bei Geld-Voreinsendung portofrei, bei Nachnahme Porto extra, ins Feld nur gegen Voreinsendung durch Iosef IW; in Hroppau, Olmützerstraße 10. — 'Wiederverkäufer gesucht. Verantwortlicher Sckriftleiter E. Erker. — Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.