^- 72.^ DonnerstaZ den 5. Ke^tember 1833. Vöh »n e n. 'Vrag, den 27. August. Am 25. d. M. wohnten II. MM. um Ü Uhr Vormittags dem Gottesdienste in der Domkirche bei, wornach Se, Majestät der Kaiser sich dey Staalögeschaften zu weihen, Ihre Majestät dlc Kaiserinn aber in Be-gleitung Allcrhochstihrcr durchlauchtigsten Schwe-sicr, Prinzessinn Amalie, eine Spazierfahrt nach dem Baumgalten zu machen, und im Jagdschlösse abzusteigen geruhten. Nachmittags rrobnten II. MM. der Kaiser und die Kaiserinn, dann Sc. Majestät der König rcn Sachsen, mit Ihren königlichen Hoheiten den Prinzen F»iecrich und Johann von Sachsen, dann Cr. Hoheit dcm Herzoge von Mecklenburg «Stre. litz, einem tacl.schen Brigade < Manöver bei, wcl. äc'ö unter dem Befehle des Herrn Generalmajors Baren Sahlhauscn von den Grcnacicrbataillcns Eimmunich und Derar,), dann dc,n Infanterie. Rcgimeitt Trarv, dcm ersten Iagcrbat^illon, und ker Fuhbatlcrie Nr. 5 auf dem Exercicrplatze bei Hollesclxnritz im Feuer ausgeführt worden ist, uud ließen nach Beendigung desselben tie Truppen de« filiren. hierauf die gleichzeitig zur Allerdc-chsten Be. sichtlgung ausgerückte 6tste Kriegs « Transports« Division einzeln vorbei fahren. Am 26. Vormittags um n Uhr geruhten Se. Majestät das Allerhöchst Ihren Namen füh. rende Kürassierrcgiment Nr. 1, welches in voll. tommenster Parade auf dem Exercierplatzc bei Hol. lcscholritz ausgestellt war, zu besichtigen, und nach «uizelner Desilirung desselben, im ganzen Rcgi. mcnte exercieren zu lassen. Nach beendeter Wassenübung ist das Rcgi« mcnt vor ten Allerhöchsten und höchsten Herrschaften mit halben Escadronen dcfilirt. Nachmittags rvurde die sehnliche Erwartung der Bewohner, II. MM. in den ständischen An« lagen (Bubentsch) zu erblicken, auf die erfreulichste Art erfüllt. Am 27. um 9 Uhr früh beglückten Ihre Ma« jestät die Kaiserinn das englische Frauleinstift mit einem Besuche. Allcrhöchstdieselben nahmen die Handarbeiten der Schulkinder der äußern Schule in Augenschein, ließen von dem Katecheten, Pa» tcr Prior des Augustiner. Ordens, die Schulkin« der der 2ten Classe auK der Rcligionslchre pru« fen, und hörten den BortraH einer Ode durch eine Schülerinn an. Am 28. geruhten Te. Majestät der Kaiser nach der Untersuchung des Militör^pitals Sich ganz unerwartet in das Prcvinzial» Strafbaus zu verfügen, und dasselbe in allen seinen Theilen durch fast zwei Stunden zu uniersuchen. Nachmittags geruhten Se. Majestät der Kai« ser, in Begleitung Ihrer kdnigl. Hoheit des»Prin« zen Johann von Sacksen, die am ,. d-. M. eröff« ncte ZwangSarbcitshausanfialt mit ANcrhöchstihrer Gegenwart zu beglücken. (Prag. Z.) Königreich beiver Aicilicn. Neapel, den 16. 2lugust. Am ,2. d. beob. achtele man im ganzen Umfange des alten Kraterö des Vesuvs neue Spalten, die fünf bis sechs Pal. men breit waren. In der darauffolgenden Naä't erblickte man eine dichte Rauchsäule, die sich gegen Hastellamare, rine Miglie hoch, m der Luft erhob. Am »5. um 5 Uhr Morgens flössen aus der letzten 233 im April d. I. entstandenen Ocffnung drei Laven sehr schnell in der Richtung von Torre del Greco hinab, die sich in mehrere Arme theilten. Uni 5 Nhrfrüh des nämlichen Tage) ergossen sich zwei andere Lavaströme aus demselben Krater nach der Einsiedelei von Erocclla de (Zantaroni. Man hatte auch bemerkt, daß sich in den Brunnen vonResina die Wafsermenge bedeutend vermindert hatte. Um 7 Uhr Morgens, desselben Tages, wurden die Phänomene des Vesuvs bedeutender. Der Berg ließ häufigere Donner hören, und die Strömung der Lava hatte an Schnelligkeit zugenommen. Um ! Uhr Nachmittags erfolgten drei heftige Stöße tes Vesuvs, welche die Häuser der zun'ichst gelegenen Gemeinden zittern machten, während zu einer bedeutenden Höhe eine weiße Rauchsäule aufstieg, welche von den einfallenden Strahlen der Sonne geröthct wurde, wobei inwendig Flammen zückten. Um 6 Uhr Abends war diese Säule gänzlich ver» schwunoen. (B. v. T.) Schweiz. In der Sitzung der eidgenössischen Tagsatzung vom 2i. August wurden mehrere Zuschriften und Petitionen und ein Antrag der Baseler Commission auf Verminderung dcrOccnpacianstruppen auf der Landschaft behandelt. Niowaloen zeigte an, daß cs den Landamman Businger zum Gesandten an die Tagsahung ernannt habe, Un und Qbwalden wollen ihre Insnuttlonsbehördc zusammenrufen, eben so Ncucnbuvg, welches in seiner Zuschrift nur von in Zürich versammelten Ständen (nicht von einer Tagsatzung) spricht. In Absicht auf Besetzung des Kantons Basel wurde beschlossen, da!) die Stadt Basel mit 6 Bataillons Infanttric, 2 Batterien Artillerie, und 2 Compagnien (Zavallerie beseht bleiben, hingegen die Besetzung der Landschaft auf 2 Bataillons Infanterie, i Batterie Artillerie und » (Zompagnie Cauallerie vermindert werden soll. (Oest. B.) ^ rankrei ch. (Moniteur algecien.) So eben geht die Nachricht cin, das; die Truppen der Division von Oran die Städte Missigran und Mostagenem genommen haben. Man kennt die Einzclnheitcn dieser glänzenden Affaire noch nickt, an der auch die Marine einen großen Antheil hatte. (M on i t eur.) Das am 4. August von Na« varin abgegangene Linienschiff Marengo kam am i<)' d. M. in Toulon an. Es bringt 59a Mann von der OccupationZbrigade von Morea, die c3 in Marseille an's Land setzen wird. Ein Schreiben aus Havre bringt jetzt eine neue Version über die Art der Abreise Dona Ma. ria's; darnach käme cine französische Fregatte von Cherbourg nacd Havre, um die junge Königinn nach Lissabon zu führen. Mail schreibt aus Toulon vom 16. August: »Die Militär« und Marinebchöri?en sollen Befehl erhalten haben, sich zum Empfange und Einschiffen von Truppen gcfasu zu halten, die am Anfange des Septembers hier eincrcffen sollen. Man versichert, diese Expedition sey nach Algier bestimmt; die Regierung wolle alle irgcno bedeutenderen Punc« te der Küste von Afrika besetzen, und dann sich Eon-siantine's bemächtigen. Dagegen glaubt man hier allgemein, wenn Truppen eingeschifft werden, so würtcn sie nach Lissabon gerichtet. Gewiß scheint, daß eine Expedition im Plane ist, und daß die nach der Levante abgegangene Corvette Fortuneden Be« fchl überbringt, daß aNe Schisse, die nicht im Ar. chipcl st.uionirt bleiben müssen, so schnell als mög, lich zurückkehren." — Pariser Journale fügen bei, cm dieser Expedition sollen das iote, 5<)stc und62ste Linienregimcnt Theil nehmen. (Ocst. B.) Paris, den 20. August. Die Quotidienne theilt mit, das zwischen Dom Pe5ro und Pal« mclla cin Zwist ausgcbrochcn, und daß der Lctz. tere verhaftet, und nach den Azoren gebracht wor» den wäre. Die Nachricht von der Absetzung des Herzogs von PalmeNa durch Don Pedro, welche wir gcsii'rn mitgetheilt haben, hgt sich bestätigt. Die Regie» rung hat sie auf telegraphischem Wege erhalten. Man glaubt hier, daß es für Don Pedro leichter gewesen ist, den Herzog abzusetzen, als es ihm jetzt seyn wird, sich ohne diese mächtige Stütze zu Hal' ten. Vereinigt miteinander, hatten Don Pedro und Palmella noch viele Feinde zu besiegen. Die Trennung dieser bciccn Personen läßt Alles für die Sieger von Lissabon fürchten. Nun ist man begierig zu wissen, ob nicht auch Don Pedro selbst von England und Frankreich von seinem Platze abberufen wird. « lDrg. Z.) Portugal. Der Hampshire Telegraph vom i^ttn August enthält Folgendes: »Gestern Nacht kam Sr. Majestät Schiff Aetna, Commandant Bclchcr, aus dcm MilMmccre an. (Zs halte Oporto am 1«. vc-rlassen. Marschall Bourmont hatte die Bcla- 289 gerung von Oporto au fgehob en, undsam» melte alle seine Truppen zu Vallonga, auf welche Stellung auch der Herzog von Cadaval mit Don Miguel sich zurückziehe» wollte. Die Miguclisien haben die Berschanzungen auf der Ncrdseitc des Douro ganz aufgegeben, und alle ihre Bagage, Feldartillene und Munnion mic sich genommen, vorher aber alle errichteten Verschanzungen und 'Forls völlig zerstört; auch die Südseite ist geräumt, und nur Villanooa und die Forts, welche dieEin» fahrt in den Douro beherrschen, sind noch besetzt. Bourmonts Truppen haben 1400 Pipcn Wein, »vclck'ö dcr portugiesischen Weincompagnic gchöttcn, vernichtet. Alles, was englischen Kaufleuten gehärt, ist erhalten, obgleich noch im Besitze der Mi-guclisten. — Nachrichten aus Lissabon zufolge geht die Organisation der Truppen unter Vill.vsior rasch von statten; er hat mehr als ia,ooo Mann In» fantcrie, bereit ins Feld zu rücken, auch der größere Theil vcn Don MiguclS gerühmter Polizei ist nach Li-ssabon zurückgekehrt, und m die Reihender Königinn getreten. Der Marquis von Saldanha vereinigt gleichfalls seine Truppen in Brigaden, um vorzurücken, und Bourmont auf den Höhen von Matozinhos zu necken. Die Fregatte Dona Maria tvar vor Oporto, aber ma»i sagte, Napier werde nül seiner ganzen Flotte erwartet.« Der Eourrier sagt, daß die junge Koni. ginn Dsna Maria sich in Havre einschiffen wird, tro sie der Admiral Napier mit dem Linienschiffe Johann VI. nächstens abholt. Es heißt, dah ein französischer Diplomat mic diefcr Fürstinn sich alä bcuoNma'chtigler Minister einschiffen, und die feicr. üchc Anerkennung der Dona Maria dulch tie französische Regierung nach ihrer Ankunft zu,Lissabon erfolge» werde.-Die Nachricht, daß derMarquis de Palmclla bei Don Pedro in Ungnade gefallen sei, bcstaligt.sich von allen Seiten. Die../nMch'en Blatter melden Folgendes aus Oporto', 'mid zwar der Globe aus Oporto vom 9. Avgust- »Saldanha erwartet bloß noch Dcpe« schcn aus Lissabon, um Villanova anzugreifen, und dann dem Feinde so nahe als möglich längs der Küste zu folgen. Einer der Miguclisiischcn Offiziere ward gestern zum Gefangenen gemacht, da er unsern Pikctv zu nahe kam; er versichert, Bourmont habe erklärt, er werde eher sein Leben opfern, als Lissabon in Don Pcdro's Händen lassen; Don Miguel habe von dem spanischen Mini. iw Zca Bermudez daö Versprechen eilten, das! er ihm ein starkes spanisches Corps senden werde, und daß er sicher auf Erfolg zählen dürfe, da Eng. land keine Intervention wagen werde. Der Feldzug hat jetzt eigentlich erst begonnen, da Don Mi, guel entschlossen ist, sich auf den schlimmster, Fall in den Gebirgen zu halten, von wo ihn zu verja« gen schwer seyn wird, wenn seine Armee bei ihm aushält, was sie wahrscheinlich thun wird, wenn das Geld nicht ausgeht. An Obrist Cotters Stelle hat jetzt Obrist Shaw das Commando dcs Ueber-resteö der brittischen Brigade und Obrist Dodgen ei, sl^oncl. Unter den Engländern, Franzosen und Portugiesen herrscht die vollkommenste Einigkeit." (ANg. Z.) ekrotzöritannien. (Globe.) Wir vernehmen, daß alle wichtigen Streitpuncte zwischen Holland und Belgien beigelegt sind, daß aber nocd einige geringere An« ordnungen der Discussion offen stehen. Die Regierung dieses Landes hat sich verpflichtet, den Frie« den zu erhalten, und es wird ihr gelingen; wäre sie nicht eben so fest entschlossen gewesen, Ausgaben zu vermeiden, so wäre die belgische und portugiesische Frage früher beigelegt worden. (Morning H er.a l 5.) Man s,agt heute, der König wolle am Freitag (Z5.) ein Leoer halten, und am 24. das Parlament prorogiren. Man fürchtet aber, wegen der Menge vorliegender Ge« schäfte, nicht vor dem 28. August zu Ende zu kom» men, obgleich die Minister wünschen, noch in die« ser Woche (2). oder 24.) das Parlament zu pro» rsgircn. Nach dem Globe ist die Cholera in London entschieden im Abnehmen. Der Standard theilt die Nachricht mit, daß der Präsident der vereinigten Staaten, General Jackson, so krank darnieder liege, daß man an seinem Aufkommen verzweifle. Nach der Sun ist in Veracruz innerhalb 4" Tagen der achte Theil der Einwohner am gelben Fieber gestorben. Bei Lloyds war am 19. Morgens nachstehen« > der Auszug eines Schreibens aus Bristol vom 17. August angeschlagen: „Das Schiff John Cabot, welches Accaih am 2. Juni verließ, ist hier angekommen. Es erhielt von dein Kriegsschiff Favou, , rite folgende Nachricht: Hr. Lander ist aus dem - Innern nach Fernando Po auf einem der Dampf. >, boote zurückgekehrt, nach dem rr zehn Tonnen l Wcnb,cui um eine Klcmiükit einkauft hatte. 29" Oas andere Dampfboot lag am Ufer im Niger-ftusse. Lander war sehr krank, und viele Weiße, welche die Expedition mitmachten, waren gcfior, ben. (Mg. Z.) Aus Cork wird unterm 12. d. M. gemeldet'. «Vorgestern Abends kurz nach 6 Uhr wurde die Aufmerksamkeit der hiesigen Einwohner plötzlich auf mehrere große Schiffe gelenkt, die sich vor dem Ha» fen zeigten. Balo darauferkannle man dasKriegs» schiff Romney, welches das ÜIsie Ncgiment an Bord hatte, und um ,7 Uhr auf der Nhede vor An* ker ging. Gestern Morgens folgte ihr der Revcng-e von 78 Kanonen und dis Ealedaniavon ,20 Kano« nen. Wie lange diese Schiffe hier bleiben werden, oder welches ihreBestimmung ist, weiß man nicht; doch wird behauptet, daß die Caledonia nach Brtst gehen werde, um Donna Maria an Bord zu neb« men, und daß die beiden andern Kriegsschiffe mit 2ooo Mann nach Lissabon segeln würden.« Die Hofzeitung vom 14. August kündigt nun die Ernennung des Hrn. George W. Villiers zum außerordentlichen Gesandten und bevoNmäch« tigten Minister am spanischen Hofe att. (Globe.) Wir hören, daß Lord William Ruffel zu unserm Gesandten bei der Regierung der Königinn in Lissabon ernannt wurde. Am 2l. August hatte man zu London durch kett Kutter Sparrow abermals Nachrichten aus Oporto, und zwar dis zum 12. und aus Lissa» hon dis zum 7. August erhalten. Die Nachrichten aus Oporto bestätigen, daß Marschall Baur-mont die Belagerung dieser Stadt, wenigstens theilweise aufgehoben hat. Der Ialmoulher Kor« respondent res Globe meldet vom ty. d. M.: „Der königliche Kutter Sparrow, ken nung Dona Maria's von Seiten der brit tischen Regierung wirklich Statt gefunden habe. Die letzten Depeschen, wclHe vor zwei oder drei Tagen von dem Secretariat der auswärtigen Angelegenheiten abgeschickt worden waren, enthielten die Kreditive für Lord William Rus« sel als accreditirten Minister Gr^stbrllanniens a« dem Hofe Ihrer sehr getreuen MciiistätDcn^ Maria, Königinn vonlPortugal. Wir sind im St5.n« de, hinzufügen ;u können, daß. sollte irgend ei>l feindlicher Versuch geqen Lissabon unternommen werden, von den brittischen Kriegsschiffen in dem Tajo sogleich Truppen ausgeschifft werden, um das brittische Eigenthum zu schütze". (P^g. Z.) Theater. Hcutc: Der Verrats, er. — g,^^ ^.^,„ rorgeiragen ?^'N Hrn, Hölzl. — Die Grinst der Kleiüe», Vevacleur: H^r. ^clv. Deinrich. ^srlcgcr: Kgnaj Al< Svlcv V. Rleinmaur'