Nummer 41. pettav, den 13. vktober 189S. VI. —jjKBfc PettauerZeitu» erscheint jeden Aonmag. Vrei« ft>r Vetta« mt» Zustellung In» H«i,: Merteljkhrtg st I.—. tzalbj»rig p. S—. gmujührig st. 4—; mit Postsendung im Inland«: ÜHertrfiaftrlg st 1.16, halbjihn- st. 2.80, g°nj,Shrig fl. 460. - «inzewe Kümmern 10 h Schriftleiter: J,fef A«l«»er, vah»h»fg«fse 6. — ver»«Ut«>i unb Verlag: W. Blaute, v»chh«»dl«»i, Är. 6. Handschriften «c^tdoi nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet- — Beitrüge find erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werde». Vertretung der „Pettauer Zeitung" für Sroz und Umgebung bet: L«d»i, »»» Schtuhifer I» Geiz. S»or«,ffe Nr. 6. Deutsche Parteien. Die Bereinigte Linke hat am 7. d. M, in einer von ihren Mitgliedern sehr zahlreich be-suchten Versammlung ihre Stellung zum Mini-sterium Badeni berathen und festgestellt. Dar« nach wird sich die vereinigte Linke .volle AktionS-sreiheit" bewahren und ihr Verhalten .nach der Stellungnahme des Ministeriums zu den notio-iialeu und politischen Gütern, die von der Partei der . Bereinigten deutschen Linken" vertheidigt werden" d. i. lediglich »ach den That?» der Re-gieruug. richte». Sehr schön gesagt! Die Deutschen Österreichs finden in diesem neuen Programm der vereinigten deutschen Linken mit einigem Erstaunen da» von den Liberalen bisher sehr sorgsam vermiedene Wort „national". Die Christlich-Sozialen werde» in St. Pölten tagen und ihre Führer Lueger und Lichtenstei» werde» dort sehr wahrscheinlich den ersten Schritt thun, um sich der deutschnationale» Freunde, welche ihnen bei den Wiener GemeinderathSwahlen zum Siege verholsen haben. sachte zu entledigen und dafür den engeren Anschluss a» die ihnen mehr sympathischen Elericalen suchen. Z» diesem Schlüsse kommt auch die .Ostdeutsche Rundschau" in ihrer Nummer vom 6. d. M Das war von allem Anfange an voraus-zusehe» und die Deutschuationaleu. welche sich über den Sieg der Vereinigten Antisemiten in Wien so unbändig freuten, werden erfahren, dass, wie wir wiederholt behaupteten, der Antisemitismus allein ei» sehr zweifelhafter Probierstein für die Echtheit des DentschbewusStfeinS ihrer — sagen Die Dame in Schwarz. (Bus»*»»«) Sie musste durch das Hauptportal und da sperrten ihr die Zuhinterstgestandenen den Weg. so dass es ziemlich lange währte, ehe sie ins Freie gelangte. Da stand wieder der kanariengelbe Fremde und als hätte er auf sie gewartet, trat er auf sie zu, lüftete höflich den Hut und fruij, ob ihm Lora nicht sagen könne, wo in Braunkirchen ein gewisses Fräulein „Eck" zu erfragen sei; — ..Flora Eck;" wenn ich nicht irre, ist sie Lade«' Mamsell in einer Trafik, sicher weiß ich's nicht," fügte er lächelnd hinzu. „Ich hörte blos von einen« Collegen, dass sie eine ältliche Dame und sehr — hm, eine sehr bissige Person sein soll." Lora warf einen Blick seitwärts und ge-wahrte eine Anzahl Klatschbasen bereits die Köpfe zusammenstecken und sie neugierig fixieren. Wie gesagt, war Lora schon sehr übler Laune, als sie aus der Kirche kam und nun stellte sie der freche Mensch da vor allen Leuten, um müssige Fragen zu thun. Na, der sollte es ein zweites Mal sicher nicht wieder versuchen. — .Bedauere, allein, da ich noch nicht im Alter bin, wo alleinstehende Damen sich in ihre Kater verlieben, ihre Hunde an Kindesstatt an-nehmen oder wenigstens Tabak schnupfen, so kann wir politischen Verbündeten, der Christlich-Sozialen ist. Vielleicht kommen sie bei dieser nicht sehr reinlichen .Scheidung der Geister" auch zu der im Interesse des deutschen Volkes in Osterreich sehr wünscheuswerthen Einsicht, das» die erste Pflicht der .Deutschnationalen Partei" darin bestehe, die Rechte ihres eigenen Volksstamme» mit jener Heftigkeit zu vertheidigen und jener Zähigkeit zu wahren und jenem männlichen Frei-muthe zu proklamireu, mit dem der dalmatinische Abgeordnete Blankini bei der Vorstellung als Delegitter sagte: .Majestät, ich gebe mir Mühe, die Rechte des kroatischen Volke» zu vertheidigen! Da« wäre ihre erste Pflicht, und erst wenn sie diese erfüllt, mag sie zu ihrem Privatvergnügen den Ehristlich-Sozialen und den Clerikalen das antisemitische Wasser auf ihre Mühle leiten. Großen Dank wird die .deutfchuatiouale Partei" dabei nicht ernten. Das geht sehr deutlich aus dem Leitartikel des clerikalen „Grazer Volksblatt" vom 9. d. M. hervor, in welchem daü oben augedeutete neue Programm der .Vereinigten deutschen Linken" besprochen wird und der mit dem Satze schließt: .Erfreulich wäre der Jammer über die Stimmung in den liberalen Wählerkreisen, wenn die Verluste (an liberale« Mandaten) nicht deu Deutsch-nationale» zugute komme» würde»; diese sind schlechter als die Liberalen älteren Schlages " So reden die Freunde dar Ehristlich-Sozialen von deren Verbündeten, den Deutschuutioiialen! Und wenn die „Scheidung der Geister", das heißt, die unausbleibliche Trennung zwischen Christlich-Sozialen und Deutsch-Natioiialen voll- ich die gewünschte Auskunft nicht geben." Damit wandte sie sich rasch zur Seite und ging davon, den Frager völlig verblüfft zurücklassend. An der Ecke der Frauengasse sah sie sich um und da gewahrte sie, wie der fremde Herr ihr nachschaute u»d ihr nuu folgte. Sie bog hastig um die Ecke und verfchivand im k. f. Bienenkorbe, der noch einen zweiten Ausgang nach einer anderen Gaffe hatte. Warum es ihr leid that, den Fremde» jo hart abgefertigt zu haben, wußte sie selbst nicht, aber es lhcit ihr wirklich leid. Sie ging geradeweg« nachhause und kleidete sich um. vollständig, vom Kopf bis zum Fuße in ein Helles Kleid und setzte ein Stroh-Hütchen auf. Weshalb sie es that? Sie schämte sich plötzlich, den Fremden etwa nochmals zu begegnen und von ihm erkannt zu werden und sie nahm zur Vorsicht noch einen hellen Schleier vor. So trat sie aus den Kirchplatz hinaus, gieng quer über denselben nach der Frauengasse und hinaus nach dem StationSplatze. Dort promenirte sie eine Weile und »ahm ihre» Weg dann ins Freie hinaus gegen eine kleine, von Parkwegen umgebene Anhöhe, welche die Braunkirchner etwas großsprecherisch die „schöne Aussicht" nannten, denn von dem Gipfel dieses Hügels sah man kaum viel weiter, als am Fuße desselben. In-dessen war auf der Spitze der „schönen Aussicht" am sogenannten „Plateau" ein runder Tisch an- zogen ist. so habe» die Letzteren nicht nur die Clerikalen, sonder» auch die mit ihnen verbündeten Ehristlich-Sozialen, denen sie in Wien zum Siege verhalsen. als Gegner und zwar als Gegner »ach dem Sprichworte, dass die Feinde die schlimmsten und gefährlichsten sind, die früher unsere Freunde waren. DaS Ergebnis der Wahlen für die Deutsch, nationale» in Wien, darf nicht als der alleinige Erfolg des Antisemitismus angesehen werden, sonst hätten die Wähler, welche deutsch-national wählten, wohl lieber christlick-sozial qeivählt, weil die numerische Überzahl dieser Partei ihnen eine bessere lÄewähr für die Verwirklichung ihrer Aspirationen gäbe. Dass sie deutsch-national wählten, ist ein Beweis dafür. dass sie das „Nationaldeutsch" vor den Antisemitismus rangiren, wie es vernünftiger uud für das deutsche Volk er-sprießlicher ist, als umgekehrt. Eine feste. weitanSblickende. zielbewußte Partei-leitung würde daraus die richtige» Eonsequenzen ziehen. Sie würde ein den Verhältnisse» cnt-sprechendes Programm formuliren uud es deu von der Vereinigten Linken abbröckelnden oder im Abbröckeln begriffenen von den Wählern dazu gezwungenen Männer>i ermöglichen, sich den Deutsch-nationalen anzuschließen, wie es die clerikale Presse bereits, freilich mit verbissener Wuth, für wahrscheinlich hält. Mein waS geschieht in dieser Richtung? — Gar nichts! Man überlässt es dem Zufalle dafür zu sorgen, dass die Partei sich vergrößere, man ebnet niemand den Weg. Man meint genug gethan zu haben, wenn mau sagt: „Antisemiten uud Aiitiliberaleu ist der Eintritt nicht verwehrt." — gebracht und ringsherum halbmondförmige Sitz-bänke, welche so einen Kreis um den Tisch bildeten, aber soweit von demselben entfernt standen, dass noch Raum für einen breiten Weg dazwischen lag. Auf eine dieser Bänke ließ sich Fräulein Lora nieder und schaute mißgestimmt über die Umgebung hin, die nicht gerade viel von landschaftlichen Schönheiten zeigte; ein breiter Streifen eintönig flacher Äcker, dann ein Mittel-mässig breiter Fluß voll Schotterbänke. die ihn in eine Unzahl von unbedeutenden Armen theilten, und jenseits ein Wald von Weiden. Erlen, Espen und anderem wertlosen Bestände, — die Auen. DaS war so ziemlich Alles bis auf eine niedere Hügelkette, die im Halbkreise um Braun-lirchen lag. Wie gesagt, schöne Landschaftsbilder konnte man in dieser nüchternen Umgebung nicht entdecken, mit dem besten Willen nicht und das ärgerte Lora wieder. Weshalb war Braunkirchen mitsammt seiner „schönen Aussicht" so furchtbar langweilig? Warum war die Natur so nüchtern und prosaisch, da ringsherum? Lora schämte sich ihrer Vaterstadt und sie schänite sich der mich-lernen, prosaischen Natur, welche dieselbe umgab. So c>ar entsetzlich nüchtern und prosaisch, wie — wie ihr eigenes Dasein. Zu dumm! Sie hatte ein schönes Auskommen, sie war nicht häßlich, sie war so gebildet, wie irgend ein anderes Mädchen in Braunkirchen; sie hatte in früheren Jahren Tos ist alleS! Ob das auf die Dauer die nöthige ÄMHuNgskrast übt? Wir fürchte» »ein und da« ist für uns deutsche Untersteirer wenig trostreich und wir sagen mit der „Ostdeutschen Rundschau": — „Wenn sich a»S dem gähreiide» ChaoS der auf allen Seiten versuchte» Parteigruppnungen und Umbildungen nicht bald eine entschieden nationale, in Eulturfragen freiheitliche, i» Wirt-schaftSftagen reformerische, deutsche Partei heraus« kriftallisirt, die ihre Spitze mit aller Entschiedenheit gegen die im Gewände der Resormsreundlichkeit heranrückende Reaktion richten müßte, dann ist daS Deutschthum Österreichs auf Jahrzehnte hinaus der Möglichkeit einer volksthümlicheu Organisation beraubt." Eine deutsche Partei, eine Bereinigung der nationaldeutsch fühlende» Abgeordnete» in einem einheitlichen Elubverbande hält auch die „Leitmeritzer-Zeitung" neben der vereinigten deutschen Linken für möglich, vo» der sie sagt, dass es eitler Wahn sei, sie völlig auseinander zu sprenge», weil ein Grundstock von 6V bis 70 deutschen Abgeordnete» aus dem Großgrundbesitze, aus Mähre» und auS den meisten Handelskammern, anS verschiedenen Stadt- und Landbezirken immer vorhanden sei» wird. Und das glauben wir auch. Aber auch das glauben wir, dass trotzdem eine „Deutsche Volks-Partei" zustandekommen kann und wird und dieletzten ReichSrathSwahlen in Bozen und in Klagensurt werde» einst den Beginn dieser „deutschen Volks-Partei" bezeichnen, weil hier wie dort Männer ge-wählt wurden, welche den harte» Kampf und den schweren Stand der Deutschen an den südlichen Sprachgrenzen kenne» und mitgerungen habe» und aus Erfahrung wissen, dass mit nationaler Groß-fprecherei, mit akademischen Resolutionen und Verwahrungen und allerlei utopistische» Firlefanz heute kein Hund mehr vom Ofen hervorgelockt werden kann. Was die Teutschen Österreich« brauchen, daS sind deutsche Männer, die deutsche Thaten thun! Mit deutschen Liedern und dent-scheu VereinSkneipen allein und mit den obligaten „flammenden" Reden ist nicht mehr zu helfen. Von der Regionalausstellung. Der Besuch dcS Herrn LandeShanptmannS. Unserem Versprechen getreu, den Verlauf der Ausstellung in einzelnen Skizzen zu schildern, berichte» wir heute über den Besuch des Protektors der Pettauer RegionalauSstellung, Edmund Graf AttemS. Landeshauptmann .in Steiermark. Mit-woch den 25. September traf der Herr Landes-hauptmann mit dem 10-Uhr-Zuge in Pettau ein. Auf dem Bahnhose erwarteten ihn die Herren auch romantisch-schwärmerische Anwandlungen gehabt, oft, oft sogar. Sie hatte geliebt, irgend jemand, einen der Romanhelden, der ihr gerade besonders gefallen; zuerst allerlei Ritter und Prinzen, dann tapfere Soldaten, dann biedere Förster, Künstler und anderes Mannsvolk, wie es gerade im Romane geschildert war, uöer einen lebendigen Mann hatte sie nie geliebt. Sie erinnerte sich wenigstens nicht daran, dass ihr einer von all den vielen .Herren, mit denen sie privat oder geschäftlich verkehrt hatte und noch verkehrte, ein tieferes Jnteresie abgerungen hatte. Keiner, gar keiner. Es waren Männer der ver-schiedensten Stände. Bildung, Haarfarbe. Größe, aber es waren Alltagsmeiifchen. Keiner glich einen» Romanhelden. ES war simples, hausbackenes, dummdreistes, arrogantes, lächerlich überspannte«. frecheS, geschniegelte« oder schlampiges Volk, alle, alle zusammen. Warum hätte sie so ein Exemplar heiraten sollen? Es war keiner darunter gewesen, der ihr imponirt hätte. Gar keiner. So lebte sie fachte dem Altjungfernthum entgegen und entschloß sie sich einmal zu heiraten, dann wurde e« auch nicht besser. Nüchtern, entsetzlich nüchtern würde ihr Leben bleiben, wie es gewesen war bisher. Sie seufzte tief auf. Ein Weißdorngebüsch stand hinter der Bank und die daranhängenden Beeren färbten sich bereit« tiefroch. E« waren Mehlbeeren, die sie als Schul- — 2 — Bürgermeister Ornig mit mehreren Genieinderäthen, BezirkShouptmann Dr. AlfonS R v. Scherer, Bezirksrichter Dr. Jgnaz Pewetz, Vertreter des OffizierScorpS, Gymnasialdireetor HanS Tschanet. der Obmann der BezirkSvertretung, Prof. Zelenik und eine Anzahl vo» Mitgliedern des Ausstellung«» comit6S. Der Landeshauptmann fuhr in die Au«-ftelluiig, wo ihn der Obmann deSAuSsttllu»gscomit6S und andere Mitglieder deSseben am Portale ein-pfiengtn, während die am Eingänge postirte Musik den Marsch „O du mein Osterreich" intonirte. Der Protektor verfügte sich durch die Flaggen-allee, längs welcher links eine lange Reihe von landwirthschaftliche» Maschinen und rechtS die zahlreich beschickte Rinderausstellung untergebracht war, nach der Ausstellungshalle, die er einer eingehenden Besichtigung unterzog, wobei er wiederholt warme Worte deS Lobes über einzelne Ausstellungsobjekte äußerte und an die Aussteller, besonder» den Leiter der Marburger Weinbau-schule und an andere hervorragend betheiligte Aussteller Fragen und Bemerkungen richtete, aus denen daS lebhafteste Interesse sprach. Auch die Kosthalle wurde eingehend besichtigt, ihres ge» schmackvollen Arrangement» wegen sehr belobt und in der Kostloge der WeingrosShandlungSsirma Franz Kaiser auch eine Kostprobe vorgenommen. Mittlerweile war e» Mittag geworden und der Herr Landeshauptmann fuhr, begleitet vom Bürgermeister, nach der beflaggten Stadt, wo er im LandeS-Untergymnasium die Borstellung des Lehrkörpers entgegennahm und die Anstalt be» sichtigte, dabei seine volle Zufriedenheit äußernd. Sodann besuchte er. begleitet von Sr. Ex-cellenz Herr» Baron Washington und den Herren Bürgermeister Josef Ornig, Gvmnasialdirector HanS Tschanet und Obniann deS Mufeal-Vereine», Professor Binzenz Kohaut, das Museum, wo ihn der Schriftführer de» Vereines, Redacteur FelSner, am Thore empfieng. Nach Besichtigung der Lapidarien und Torsi in der Thorhalle verfügte sich Herr Gras Altem» zuerst in die Abtheilung „Local-Museum", in welcher die jüngsten Ausgrabungen, besonder» die selten schönen Gesäße, dann die Münzen-fammlnng, die Sammlung der Urkunden au» den« Archive der Stadt und daS schöne Stadtrichterschwert sein besonderes Interesse erregten. Die hier ebenfalls untergebrachte, über 3(XX) Bände starke Bibliothek au» dem „Professor Ferk-Museum". dann eine Exposition von Kreidezeichnungen und Olstudien des talentvollen jungen Kunstfchüler» OSwatitsch wurden aufmerksam besichtigt. Der Landeshauptmann war über die Sammlungen dieser Abtheilung voll des Lobe«. Dann wurde da« „Professor Ferk-Museum" im ersten Stockwerke mädchen jubelnd gepflückt. Jetzt dachte sie daran, wie prächtig der Strauch geblüht hatte heuer im Frühjahre und nun wurden seine Beeren bereit» roth. Es kam ja der Herbst! Lora faßte nach dem Strauche und zoa an einem Zweige, aber der Weißdorn ist stachlicht und ein Dorn saß ihr im Finger. „Zu dumm!" rief sie zornig und erhob sich und gleichzeitig stieß sie einen leisen Ruf der Scham au», denn neben oder eigentlich hinter dem Strauche stand der kcmaricngetbe Fremde und betrachtete die Landschaft und zeichnete in ein Skizzenbuch. Bei ihrem Schrei trat er hervor und da er einige Blutstropfen an ihrem Kleide sah, wrang er kunweg» über die, die „schöne An»-ficht" umfriedende Weißdornhecke, wars sein Skizzenbuch auf den Tisch, holte sein Taschentuch hervor uud trat auf sie mit höflich kühler Ber-beugung zu. „HanS Lachner, Maler," stellte er sich kurz vor und dann: — „Sie bluten Fräulein und verderben daS Kleid, bitte." Damit faßte er ihre Hand, knöpfte den Handschuh aus, zog ihr den-selben au» und drückte sein Taschentuch auf den blutenden Finger, den er festhielt. „Sticht'S?" frug er, an die kleine Wunde drückend. Sie nickte blos. Sie hätte um eine Welt nicht antworten können. „Na dann ist der Dorn abgebrochen und eingel?end besichtigt und die Unterbringung, das Arrangement und verschiedene Objecte, besonders der Hausindustrie, erregten die Aufmerksamkeit des Besuchers. Beim Weggehen bemerkte der Landes, hauptniau», dass Pettau auf dem besten Wege je>, ein sehr reichhaltige» Museum zu haben, ans das die Mitglieder deS Vereine» viel Zeit und Muhe venvendet hätten, dass aber gerade bei diesen Arbeiten auch die Liebe zur Sache stetig wachse und dass ei dem Ganze» das beste Gedeihen wünsche. Nachdem er von de» einzelnen Herren in liebenswürdigster Weise sich verabschiedet hatte, bestieg er wieder de» Wage», um bei dem Bürger-meister, dem Probste, veni BezirkShauptmanne. dem MilitärstationScommandanten und dem Bezirks-richter vorzusprechen. Später war Diner im Hotel „Osterberger", wobei die Eapelle des MusikvereineS die Tafel-musik besorgte. Nachmittag» besuchte der Landeshauptmann in Begleitung deS Präsidenten der Landwirtschaft^ gesellschaft und des Bürgermeisters nochmals die Ausstellung, wo gerade die Elassisicirung der zur Prämiirung bestimmten Thiere vorgenommen wurde und fuhr dann nach Schloß Ankenstein zum Besuche des Herrn Ministers a. D., Grafen Gundaker Wurmbrand. Am nächsten Tage wurde ein Ausflug in die Weinberge der Firma Franz Kaiser in St. Elisabeth in der unteren Kollo» gemacht, wo sich der Landeshauptmann über die Fortschritte in der Neucultur mit amerikanischen Reben insormirte, worüber in der nächsten Nummer berichtet werden wird. Neues von der Woche. (Erihryog /ran? Srrftinanft.) De. kaif. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este, der künstige Thronfolger, welcher sich in Südtirol wesentlich erholt hatte, übersiedelte mit dem Beginne de» Herbste« nach dem ob seines milderen Klimas bereit« sehr vortheilhast bekannten Lussin piccolo. Später sollte er nach Afrika. Nun aber wird vom 7. d. M. gemeldet, das« in seinem Befinden neuerdings eine Verschlimmerung eingetreten sei. weshalb Professor Schrötter nach Lufsin piccolo abgereist ist. Auch der Vater des leidenden Thronfolgers. Erzherzog Karl Ludwig, musste wegen einer leichten Verkühlung daS Zimmer hüten. (Vom nrucn Ministerium.) Die neuen Minister haben ihre Amtsführung angetreten und sich „vorgestellt." — ES ist darüber nicht viel zu sagen, wenn man derlei offizielle AintS-autriltsrede» nicht sofort als Programmreden steckt im Finger. Beißen Sie die Zähne zu-sammelt!" — Er führte den Finger an seinen Mund, kniff die Augen ein werng zu, sie füllte, dass er biß, dann wischte er den Mund mit dem Taschentucye. „Da ist der Racker!" er hielt die Dornspitze zwischen den Fingernägeln fest. „Ein boshafte«, stachelichteS Gewächs fo cm Weißdorn, gerade wie manche Menschen, die auch jede harmlose Berührung mit einem Stich beantworten. Thut'S noch weh?" — Lora senkte den Kopf nnd flüsterte: „Rein." „Dann verzeihen Sie. dass ich so ohneweiters war. Ich helfe gerne, wenn's fein kann und frage nie, ob meine Hilfe willkommen ist. Nimmt man sie an, gut; wo nicht, auch gut." Er ver-beugte sich, diesmal mit vollendetem Anstand? und trat an den Tisch, um sein Skizzenbuch zu holen, in welchem er sofort weiterzeichnete. Lora wußte nicht was sie antworten sollte, sie kam sich unsäglich albern vor und sie sagte sich, dass er sie trotz anderer Kleidung und Schleie», freilich der war ja zurückgeschlagen, erkannt hatte. Seine Bemerkung sprach dafür. Was sollte sie thun? Gehen? — Bleiben? — Gieng sie, so mußte sie anständigerweise danken, dass erden Dorn au« ihrem Finger geholt Blieb sie, so mußte sie reden; aber wa«, was? Lora Raff, der nie ein Mann noch imponirt hatte, auffassen will, was sie in der Regel auch nicht sind. Dass da alles möglich« Gute und Ersprieß-liche versprochen wird ist ja selbstverständlich, aber versprechen und Halte» sind auch bei einem Wuister zweierlei. Mancher der vielen Excellenz-Herren. die im letzte» Jahrzehnte kamen und gienge», hat in seiner AntritlSred« daS Blaue vom Himmel herab versprochen, aber herabgeholt hat er eS nicht, so dass sein Nachfolger in der angenehmen Lage war. eS bei seiner Antritts-rede wieder versprechen zu können. Der neue Äuiisterpräsident Gras Baden« ließ durch die meiste» offiziösen und sonst ihm wohlgesinnten Platter lange vor seinem Amtsantritte austrommeln, »sin erster RegierungSact würde die .Aufhebung des Prager ÄnSnahmszustandcs" sein! Und »»» iHTfiinbet daS Blatt „Hlas Naroda", das« der Riisnahmszustand erst aufgehoben werde, bis die .Anregung hiezu von, böhmischen Statthalter, «»ikafen Thun, erfolgen «verde." — Wozu also de» Mund volliiehme», wenn man erst auf die „A'i.egniig" des Statthalters ivarten utuis? Freilich ist der feudale böhinische Hochadel. dein die ^ungtscheche» mehr als eininal ziemlich laut die Wahrheit in'S Gesicht sagten, unb der daher sehr schlecht aus daS böhmische Volk vom Baron abwärt« zu sprechen ist, gegen die Aushebung des AuSnahmszustaudeS und daher kann ihn auch der neue Ministerpräsident, obgleich er schon mit einer Belobign«., in der Tasche sei» Amt antrat, nicht aufheben, obgleich ihn diese That mit einer Aureola umgeben wurde, die ihm für den Beginn seiner Amtswirksamkeit sehr, erwünscht wäre. Leider liegen die Dinge in Österreich heute so, düsS auch der erste Rath der Krone, der zugleich der „Volksvertretung- verantwortlich ist, nicht thun kann waS er für gut findet, weil das den« „holten Adel' nicht gefällt und daS .ver-cluungSwürdige Publikum" oder eigentlich dessen Vertreter im Abgeordnetenhaufe nichts dreinzureden wagen. „Narodny listy" behaupten sogar, dass Wraf Badeni gleich in de» ersten Sitzungen des Abgeordnetenhauses für die weitere Ausrechthaltung des AuSnahmSzustandeS rintreten werde. Es dürfte interessant werden, «vie die focial-demokiatifcheu Jnngtfchcchen dieses Zurückziehe» der .starke» Hand" in dieser Frage auffassen. Die neuen Minister der Finanzen und deS .Handels haben , sich ebenfalls bereits vorgestellt; sie haben die Uammer der „Börse für landwirtschastliche Produkte" von ihrem Amtsantritte in Kenntnis gesetzt; schriftlich, mit allerlei Complimenten. Auch der neue Ackerbauminister hat gesprochen. Versprochen hat er, dass er in den Bahnen deS srühere» Ackerbau-Ministers Falkeuhayu «vandeln werde, vo» dem die liberale» Blätter sagen, dass fand den von ihm so kurz abgerissenen Faden deS Gespräches nicht, sie wurde verlegen wie ein Schulmädchen und je länger sie schwieg, desto verlegener ward sie. Eine furchtbar lächerliche Situation I Der Kanariengelbe zeichnete weiter, ohne sich scheinbar im geringsten um sie zu kümmern und Lora hätte weinen mögen vor Zorn über ihr midehilfliches Wesen. Ch er wird dich für eine idmnme Gans halten, für ein ungezogenes, I schnippisches Frauenzimmer, so hülfe er dir wohl mit einem einzigen Worte aus der Noth, dachte sie und blieb stehen wie angenagelt. .Hätte sie doch nur gleich gedankt und sich rasch entfernt, so wäre ihr diese Situation erspart geblieben. Hilflos sah sie ins Leere, dann schweiften ihre Blicke über die von unten herausführenden Wege und Gott fei Dank! Da kam Hilfe. Fräulein ..Minnerl" trippelte herauf nach der .schönen Aussicht" und stand etwas erstaunt stille, als sie gewahrte, dass Lora nicht allein sei. „Fräulein Hermiuc!" rief diese, wie von einem Alpe befreit, ..kommen Sie doch näher, es ist so hübsch hier oben." Die alte Dame trippelte herbei und that überschwenglich verwundert. — „Caroline sagte wir, Sie feien ihr ausgeriffen, Sie Quecksilber Sie und ich dachte, vielleicht sind Sie da und er nichts gethan habe, während die clerikalen §eitungen behaupten, dass er viel geleistet habe, ielleicht meinen sie sein energisches Eintreten für das flovenische Gymnasium in Cilli, im Ministerrathe und im Hohenwarlelnb, Einstweilen stürme» heute bereits daS .Vaterland" und .Grazer Volksblatt" mit dem Schlachtrufe: .Für Ledebur", gegen die „Neue freie Presse" und die .Grazer Tagespost" zur Rettung der Landwirt-schast. Die Rede des neuen AckerbauministerS wendet sich gegen die „der Landwirtschaft fremde Spekulation" und «venn er damit die verschiedene» .. Kartelle", „Ringe" und den „Zwischenhandel" im Auge hatte, welche de» Prodnzen'e» und Con-sumente» gleichmäßig schädigen, indem sie dem Produzenten Schandpreise zahlen und sich vom Consumenten Wucherpreise bezahlen lassen, und wen» er diesem volkSwirtschastticheu Räuber-Unwesen riu Ende zu mache» gedenkt, dann wird es der Landwirtschaft so ziemlich egal sein, ob ihm das „Vaterland" LobeölMme» singt oder nicht. Aber Versprecht'» und Halten ist zweierlei. iSlatthalterwechsri in Steiermark.) Nach den Meldungen der offiziösen Blätter soll Statthalter Baron Kübeck daran denke», ftd) schon in nächster Zeit in den Ruhestand zurückzuziehen und soll der ehemalige Minister des Innern, Marquis von Baequehem, Statthalter in Steter-mark werden. Dieses Gerücht wurde übrigens schon bald nach der Demission des EoalitionS-Ministeriums verbreitet und zwar vo» offiziösen Zeitungen. War daS etwa ein sanfter Wink für unsern Ehrenbürger? Möglich, aber wir kenne» ei» deutsches Sprichwort und meinen, dass sich dasselbe auch in diesem Statthalterwechsel be-währen dürfte. Wochenbericht. (personalveränderungen bei der Lesirlls-hailptmannschast.) TranSferirt wurden: die BezirkScommiffäre Julius Edler vo» Bistarini von Marburg noch Pettau, Paul Freiherr von Unterrichter von Pettau nach Hartberg. Ferner wurden übersetzt: die StatthaltereiconccptS-Praktikanten Dr. Adam Weiß v. Schleußen-bürg von Pettau »ach Marburg, Dr. Johann Zolger von der Statthaltern zur Bezirkshaupt-mannschaft Pettau. (Staudserien im Steurramte) Wie uuS mitgetheilt wird, werden am 25. und 2st. October d. I. die AmtSlocalitäten des hiesigen k. f. Hanpt-lteueramtes einer allgemeinen Reinigung unter-zogen, weshalb sie an den angegebenen Tagen für den Parteienverkehr geschlossen bleiben. kam herauf. Störe ich aber nicht meine Herrschaften ? Ich würde mich sofort zurückziehen, wenn es so wäre." — Der Kanariengelbe lachte ziemlich malitids: „Mich stören Sie sicher nicht, Gnädigste, im Gegentheile, es ist sehr eintönig hier. Die Natur, die Umgebung, alles, alles. Ich hatte mir die Sache anders vorgestellt, sonst wäre ich sicher gestern cibendS schon weiter gereist." „Sie finden es bei uns langweilig Herr, Herr." „Pardon, Maler Hans Lachner, anf Aus-beute nach einer Reihe von Landschastsbildern," pellte er sich der alten Dame vor. die sofort an den Tifch trat. — „Herinine Katfchberg, Private!" stellte sich Fräulein Minerl vor, ohne Rücksicht aus Lora zu nehmen, von der sie meinte, dass sie mit dem Maler bereits bekannt fei. „Sie haben jetzt schlechte Beleuchtung .Herr Lachner, abends ist'S viel schön«, dann trete» die Eonture» schärfer heraus und Farbe und Schatten sind günstiger. Solls ein Bild werden?" 4er Maler schob der Sprecherin sein Skizze»' buch hin. Ein Bild nicht, das heißt kein Öl- oder Agnarellbild. sondern eine Illustration für ein von der Bahngefellschaft geplantes Reisehandbuch. Es wird gut bezahlt und so »ahm ich die Sache auf mich. Sie malen auch Gnädige, weil Sie mit folchcm Verständnis von der Beleuchtung sprechen?" (Von der Leiter gestitrit.) Der beim Spengler-meister Herr« Frank i« Pettau in Arbeit stehende Gehilfe Jg. Knnstovny. 27 Jahre alt. aus Wittinga«, hatte am l2. d. M. Arbeiten an der Dachrinne im Hofraume de? Scheichen bauer'fchen HauseS vorzunehmen. Als der Gehilfe gegen II Uhr vormittags wieder zur Dachrinne hinan stieg, glitt die Leiter aus und Kunstovny stürzte so unglücklich zu Boden, dass er den linken Fuß im Unter-schenke! brach. Er wurde mittels Rettungswagens in das allgemeine Spital überführt. (Iitgsentgleilung. postoerspätony.) Am Mitttvoch de« 10. d, M. fand auf der Haupt-liuie der Südbahn eine Entgleisung des Lasten-zngeS Nr. 191 bei Neunfachen statt, infolgedessen der Pvstzug WienTrieft eine Verspätung von 2'/, Stunde» erlitt. Diese Verspätung war auch die Ursache, dass die am Mittwoch mit dem Bor-niittagzuge fällige Grazer Post erst mit dem Nach-wittagzuge in Pettau einlangte. (Öftra Schießen in irr Weinlefr.) Die Rubrik der Berunglückuugen durch das Freuden-schieße» in der Weinlese ist alljährlich eine ziem-lich lange uud es wäre trotzdem ganz vergeblich dagegen zu eifern. Wem das Knallen Vergnüge» macht, der mag schießen und «venn das Schieß-eisen dazu tauglich ist und die nöthige Bor- und Rücksicht auf sich selbst und andere dabei be-wahrt wird, so ist daS Vergnügen auch nicht sehr gefährlich. Allein wo Unkenntnis bet Waffe, Unachtsamkeit oder gar Leichtsinn im Spiele ist, da sollten die Verständigere» doch die Knallerei nicht gestatte», sonst geht eS dem Schütze» wie dem zwanzigjährigen Simon Vouda. Winzersohn i» den Stadtbergen, der am Dienstag «im 2 Uhr nach-mittags sich bei der Weinlese daS Vergnügen machte aus einer jedenfalls schlechten oder über» ladenen Pistole zu feuern, und infolgedessen mit einer zerrissenen rechten Hand in's allgemeine Krankenhaus nach Pettau gebracht wurde. daS er jedenfalls als Krüppel verlassen wird. Die rechte Hand aibeitsnusähig gemacht, ist für eine» Winzer sicher ei» schwere» Unglück für fein ga»zeS Leben. (Brände.) Am l. d Mts. gegen 9 Uhr abends brannte die Winzerei deS Stiftes Rain in ölaiserberg vollständig nieder. Der Schaden be-trägt ca. 600 fl. Dem Winzer Hekanja ver-brannte» dabei Porräthe etc. im Werthe von 100 fl Das Objekt war bei der Wechselseitigen mit 700 fl. versichert. Der Brand dürste durch unvorsichtige« Gebahren mit Feuer zum Ausbruche gelaugt sei». — Am nämlichen Tage brannte auch die Winzerei des Martin Rogina, Gem. Warza, lammt alle» Vorräthen ab. Der Bra»d kam durch den 6'jährigen Winzerssohn LoSinöek zum AuS- ftug er freundlich,^ während Fräulein Minnerl die wohlgelnngene Skizze betrachtete und ei» über das andere Mal, mit der Natur vergleichend, wieder und wieder: „Ach wie reizend Herr Lachner, «vie prächtig Sie unser liebes Braun-kirchen charakterisirt haben. Ob ich male? Ich wollte ich verstünde die herrliche Kunst, das was ich sehe und noch mehr, wie ich es sehe, so natunvahr festzuhalten wie Sie! Ach Lora, so sehen Sie sich doch nur die schöne Skizze an. Der Platz, die Frauenkirche und ah, auch Ihr HanS ist darauf! Herrlich! Prächtig I So kommen Sie doch näher!" Allein Lora stand wie eine Statue! Sie war blutroth vor Schau«. Dieses Fräulein Minnerl, welkes sonst so rokokozimperlich «var, gab sich so richtig, so unbefangen natürlich, als verkehrte sie mit diesem Herrn Lachner schon jahrelange, während sie, die von allen Herren als „schneidig" gepriesene und gefürchtete „Eck Lori" den Mund nicht aufjuthun wagte. Es «var schrecklich! „Aber Lora. was fehlt Ihnen?" — frug Fräulein Minnerl besorgt, LoraS Haud ergreifend. — „Vielleicht habe ich das Fräulein ärgerlich gemacht," — lächelte der Maler und erzählte wie er ohneweiterS Hilfe geleistet hatte. — „ES thäte mir leid, wenn die Dame daS als Zudringlichkeit ansähe," — fügte er etwas spöttisch hinzu. — .I» der großen Welt hat man mir derlei stets bruche, da da» unbeaufsichtigte Kind mit Zünd-Hölzchen hantierte und hinter dem Hause Feuer anmachte. <3ur flrtaft-Cbroaik.) Die Zahl der Schaden-feuer im Bezirke ist in den verflossen?» dreiMonaten. Juli. August und September eine ziemlich hohe und nimmt iu dieser Unglückschronik der Juli die erste Stelle ein. was sich durch die häufigen Ge-witter. bei welchen Objecte durch de« Blitz in Brand gesteckt wurden, leicht erklären lässt. Doch war auch in manchen Fällen, wie aus den be-treffenden Zeitungsnotizen zu entnehmen ist, un-vorsichtige» Gebahren mit Feuer und dabei wieder in vielen Füllen daS unselige Spiel mit Zünd-hSlzchen feiten» unbeaufsichtigter Kinder schuld. Im Juli beträgt die Anzahl der Schadenfeuer acht mit einer Schadenssumme von zusammen 9000 fl. Im August kamen fünf größere Brände mit einer Schadeniziffer von 8000 fl. und im September ein Brand vor, der einen Schaden von 1000 fl. anrichtete. Wenn man bedenkt, dass von diesen 18.000 fl. an Brandschäden ein Theil arme Teufel trifft, die vielleicht aus übel an-gebrachtem Sparsinne ihr Habe gar nicht oder doch nur viel niederer versicherten, als die wirkliche SchadenSsumme ausmacht, so müßte ein Gesetz, welches die Zwangsversicherung zur Einführung bringt, bei aller Achtung vor dem freien Selbst-bestimmungsrechte, doch als eine Wohlthat be-grüßt werden. (dittm ßubtnstrrtch,) dessen man einen au?« gedienten Soldaten kaum für fähig halten sollte, begieng der 25 Jahre alte Reserve-Infanterist F. Korvschetz au» Sabvfzen am 6. d. SW. Als der um »/»6 Uhr von Ungarn kommende Eiseiibahnzug die hiesig« Station verließ, ris» der Übelthäter plötzlich eine der Zaunlatten vom Staketenzau» der Bahnhof-einfriedigung und schleuderte sie mit aller Kraft gegen die Fenster eine» Waggons, in welchem Rekruten gegen Pragerhof zu befördert wurdcn. Ob der wahnwitzige Attentäter Schaden damit stiftete oder jemand getroffen hat. muss erst eruirt werden, da der Zug im vollen Lause war und nicht mehr anhielt. Der Thäter aber wurde verhaftet und sieht seiner Bestrafung entgegen. DaS Motiv der That ist unbekannt. ((turrcnlirung) Die k. f. steiermärkische Statt Haltern hat mit dem Erlasse vom 16. d.M., Nr. 26677 auf zwei Spitaltbrüber aufmerksam gemacht, welche in Steiermark sich uugebührlich in den öffentlichen Krankenhäusern aufnehmen und verpflege» lassen. Dieselben sind der 28.jährige Rudolf Süßmann an» Lakenbach, jüdischer, und der 43 Jahre alte Bernhard Adal-bert Süß. katholischer Religion, aus Bildein in Ungar». Beide sind unverbesserliche Landstreicher und sind, wenn eine ärztlich festgestellte Roth, wendigkeit zur Aufnahme in ein öffentliches Krankenhaus nicht vorliegt, der Schubbehandlung zu unterziehen. Die deutsche Schule in Friedau. Wie uns au» Friedau gemeldet wird, hat da» Ministerium endlich nach langen Erhebungen die Nothwendigkeit einer deutsche» Volksschule in Friedau constatirt und die Errichtung einer zwei-klassigen deutschen Volksschule mit eigenem Ort»-schulrathe, angeordnet. Leider stehen un» keine Daten über die Anzahl der schulpflichtigen Kinder in Friedau mit deutscher Muttersprache zur Verfügung, doch >var in einem einheimischen Blatte vor einiger Zeit sattsam nachgewiesen, dass nach den Sprachver-Hältnissen der schulpflichtigen Kinder in der Stadt selbst, die deutschen Bewohner Friedau'S vollauf berechtigt waren, eine Volksschule mit deutscher Unterrichtssprache zu verlangen. In einer EorreSpondenz au» Friedau war übrigens außer der Nothwendigkeit und der gesetzlichen Berech-tigung zur Errichtung dieser schule noch etwaS nachgewiesen worden und das war die zähe Agi-tation gegen die Errichtung einer deutschen Volks-schule in Friedau, von verschiedenen Seiten, welche gleichwohl eine» Höllenlärm um Gleichberechtigung erheben, wenn nicht allen ihren oft recht sonderbare» Wünschen sofort und bedingungslos Folge ge-leistet wird. Die deutschen Friedauer haben unsere» Wissens bedeutend länger. — nicht aus die Erfüllung eines WnnscheS, sondern auf die Anerkennung eines durch das Gesetz gewährleisteten Rechtes, dessen Bestehen sie ganz unzweifelhaft nachgewiesen hatten, warten müssen. Sie haben die Anerkennung diese» Rechtes endlich durchgesetzt, wozu ihnen eigentlich unter den heutigen Verhältnissen zu gratuliren ist. Eine Pflicht zu ganz besonderem DankeSjnbel aber haben sie nicht, denn wenn der slovemsche» Jugend ein slovenische» Untergyiiinasium in Cilli Recht war. so mußte der überwiegend deut'chen Jugend der Stadt Friedau eine deutsche Volksschule auch billig sein. — ES wird nun an den Friedauern liegen, solche Männer in den deutschen OrtSschulrath zu wählen, welche sich da« Gedeihen und die später nothwendig werdende Erweiterung der deutschen Schule angelegen sein lassen und e» wird deren Pflicht sein, all ihren Einfluß dahin geltend zu machen, das» Lehrkräfte an die neue Schule kommen, die sich voll und ganz dem Unterrichte der deutschen Kiuder widmen und aller Politikaster«! Nachmittag stand Lora zum Staunen der Tant' Pepperl und der beiden guten Fräulein» Katschberg hinter dem Ladentisch« und ließ sich durch kein Zureden b«wegen, sich von Linnerl und Minnerl vertreten zu lassen. Den Kunden gegen-über war sie einsilbig und nicht die gewagtesten Witze, nicht die fadesten Bemerkungen. brachten sie au» ihrer wahrhaft beängstigenden Ruhe. Da» gieng so fort eine ganze Woche, bi» endlich Tant' Ptpperl ernstlich besorgt wurde »nd dringend Aufklärung über Lora» völlig veränderte» Wesen verlangte. Da kam sie aber schön an. Wa» es sie eigentlich angehe, ob Lora lache oder weine? Ob sie, Lora, ans der ganzen Welt irgend jemand Rechenschaft schuldig sei über ihr Thun oder Lassen? Wenn Tant' Pepperl ihre Geicllschaft in der Trafik langweilig finde, möge sie eben in der Colleetur sitzen bleiben und Nummern malen oder Fliegen fangen, da» sei ihr, Lora. völlig gleichailtig. Tant' Pepperl war über solche gottlose Reden entrüstet und drohte, Lora» abstoßende» Benehmen den Fräulein» Linnerl und Minnerl zu Nagen; da» seien kluge, feine Damen, die würden ihr den Kopf ordentlich zurechtsetzen. Lora lachte sehr respektwidrig über Tant' Pepperl'» Entrüstung, bi» diese auch alle Ruhe vergaß und Lora eine kratzbürstige« Ding hieß, da» nicht wisse, ob e» ein Mandl oder Weibl au« dem Wege gehen. Der heranwachsenden neuen Generation eine gründliche deutsche Schulbildung zu geben, ist da» einzige Mittel, sie auch später ihrem Volksstamme zu erhalten. (Gemeindewahl in Friedau.) Am 11. d.M. fand in Friedau die Gemeindewahl au« dem ill. Wahlkörper statt, in welchem von beiden Parteien sehr lebhaft agitirt wurde. Von den Deutschen erschienen 70 Wähler, die Slovencn enthielten sich der Wahl. Vermischte Nachrichten. (Du Handels- und Eewerdrkammer) hat ihre bisherigen Kanzleiräumlichkeiten im Hause Nr. 14 auf dem Hauptplatze verlassen und ist in daS nenerbaute HauS der Kaufmannschaft, Neu-thoraasse Nr. 57. übersiedelt. Am Donnerstag den 3. October begann die Anttirung in den neuen Räumlichkeitkn. Die Amtsstunden werden an Wochentagen von 8 Uhr früh bis 2 Uhr nachmittags abgehalten werden, während an Sonn- und Feier-tagen die Kanzlei nach wie vor geschloffen bleibt. (Wetterprognose fiir October.) Rudolf Falb prophezeit über den Monat October folgendes: Wenn die Niederschläge auch nicht die Höhe wie im October deS Vorjahre« »reichen, so treten sie doch noch in ziemlich ausgiebigem Maße ein. Ge-witter dürsten sich nur an den Küsten zeigen. Die Temperatur wird sich nur etwa in der Mitte deS Monates bedeutender steigern, sonst aber normal verhalten. Nur in den letzten Tage» sind Fröste zu erwarten. TageS-Prognose: 1. bi« 5. October: Anfang« Niederschläge im Westen, trockene Gewitter im Norden bei ziemlich hoher Temperatur und Hochdruckteiidexz. dann trockenes, kälteres Wetter. Der 3. ist ein kritischer Tag zweiter Ordnung. 6. bis 8. October: Ziemlich auSge-breitete Regen bei wärmerem Wetter. 9. bi» 11. Oktober: E» wird trocken, die Temperatur geht zurück. 12. bis 16. October: Die Temperatur steigt continuirlich- eS wird in den letzten Tagen ziemlich warm. Vereinzelt stellen sich noch Gewitter ein. Anfangs stärkere Niederschlüge, später Abnahme derselben. In diesen oder den nächsten Tagen mehrsache Erdbeben. 17. bi» 21. October: Die Niederschlage nehmen wieder zu. Die Tem-peratnr steigt besonders um den 20. Der 18. ist ein kritischer Tag erster Ordnung. 22. bi» 31. October: Die Regen nehmen ansang» ab. treten dann wieder um de» 25. stärker auf und gehen dann in de» letzten Tagen in bedeutende Schneesälle über. Da« ansang« warme Wetter schlagt nach dem 25. in Frost um. In den letzten Tagen sind Erdbeben (Versrühung de» kritischen Termines vom 2. Novembers wahrscheinlich. sei. — „Und da» sage ich dir Lora!" — rief die bejahrt« Dame «rbo»t. — „ich gehe au» dem Hause! Dein Gnadenbrod effe ich nicht, denn ich war schon ein erwachsene» Frauenzimmer, als du dir dein Näschen noch an meiner Schürz« putztest und ich saß schon in der Collectur. al« du erst Ziffern zu malen anfingest, steif wie ein Besenstiel! Umsonst habe ich im Hause nie gegessen und deine Mnhme hat mich immer respektirt. Zeit ihre» Leben». Da« wäre schön, mich von dir abkanzeln zu laffen, wie eine, die dir unterthänig sein mus»!" — Damit verließ sie furchtbar ausgebracht den Lade» und eiltc geradeweg» zu Linnerl und Minnerl, die über solche Jndelikatesse Lora» ebenfalls sehr aufgeregt waren und Tant' P-pperl Linnerl'» Zimmerchen anboten, da diese bei ihrer Schwester Minnerl schlafen könne, bis sich die Situation geklärt hätte. Lora schien völlig fühlloS für die Entrüstung de? drei alten Damen, die gehofft hatten, sie werde sofort nachkommen, um Tant' Pepperl zurückzurufen. Sie that eS nicht, sondern trug Lallerl auf, dafür zu forgen. dass «S der Tant' an nichts mangle; im übrigen besorgte sie Trafik und Eollectur allein. Sic war förmlich aus-gewechselt. Wa«.) verziehen, freilich in kleineren Städten hält man mehr auf Förmlichkeiten." — Lora würgte die Thränen '»rück und that sich Gewalt an. diesen buttergelbcn Maler in'S Gesicht zu schauen. — .Da irren Sie Herr — Herr Maler. Zimperlich bin ich nicht und noch weniger beleidigt," preßte sie hervor. — .Ich — ich schämte mich blos, weil ich bei der Kirche auf Ihre Fragen eine — «in« sehr ungezogene Antwort gab. Da» ist alle». Ein kleinstädtische« Gänschen bin ich nicht. Ich dank« für Ihren Dienst und bitte um Entschuldigung meiner Antwort wegen." — Sie verbeugte sich und eilte so rasch den Hügel hinab, dass Fräulein Minnerl ihr kaum zu folgen vermochte. Hätte sie gesehen wie lange ihr der Maler nachschaute, sie hätte e» kaum so eilig gehabt. — „Aber Kind, Kind!" — rief Fräulein Minnerl entsetzt, als sie Lora endlich einholte und ihr in'S Gesicht sah, — „waS um Himmelswillen hat Sie den» so aufgeregt? Sie sehen ja au«, al« wollten Sie jeden Augenblick in Weinträmpfe verfallen? Kommen Sie »ach Hause, ich bereite Ihnen einen Thee au« Orangenblättern, mein arme« Lorchen!" — Lora ließ sich willenlos heimführen und verschlos» sich dorr in ihr Schlaf-zimmer. Als ihr Lalli den Orangenblüthenthee brachte und an der Thüre pochte, wurde sie barsch abgewiesen. — 5 — (Mittel jnr Reinigung verrosteter Maschinen-theile.) Äuf 1 £. Petrolem» mhme man ungefähr für H» «L (15 Htll») Parofsm. zerschab« letzteres mit de« Mefle, fetze «4 dem Pktroleum ja. Dirs« Mischung läfct man 1 bis 2 Tage verlorst steh«», schüttelt sie während dieser Zeit einigemal, tüchtig um. worauf st« aebrauchSfertig ist. Bei der Anwendung wird die Flasche jedesmal vorher geschüttelt, die Flüssigkeit alsdann mit einem wollenen Lappen oder einem Pinsel auf die blanken Eisentheile aufgetrage», diese über Nacht stehen gelassen und am anderen Tag mit feiner Schmirgel-leinwand tüchtig abgerieben, bis aller Rost ver» schwunden ist. TickW»rl-ZH»dhtlzchtA von btn Sadniarl.Zünl>-hdlzchtn find zwei Arten aus den Markt gebracht wortxn. schwedische und «irt schast«» ü n»h ö»zchen. Besttllungm, wenn solche nicht von ®ra* kommen, sind an die Zündwarenfabrit von Fl. Pojatz, und T»mv in Deutsch Landtbera zu richten; nur IÄ* «raz selbst des oral der dortige »mMann Herr Heinrich Auer Wien IX. »»d Prag II. Mit der neuesten Nr. beginnt der twiilste Jahr-gang; e« ist daher die günstiftste geil zum Neu>«bvnne»ent. Str. 1 enthüll: .DlPaffung-sädigkeit,' »orreetoder caulant?" „Untermchmeraeivinn-. »Ches« und Angestellte-. »Muth-willige Processe." .Balzgewimiuna.' ^Graphische Buch« sührung." 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Bolldcdin, in Diisseldeef, SI»t»«allee 0. welcher mich schon in kurzer Zeit von meinem Leiden befreite. Ich kann de«halb Herrn Dr. Bollbeding nicht genug danken und em^sehle denselben allen leidenden Menschen. Friede. Karlen, Gpeldorf bei Mahlheim a. d. Ruhr. Nr. 4919. Kundmachung. Zur regelmäßigen Stellung des Jahres 1896 stnd die in den Jahren 1875, 1874 und 1873 gebore»? it Wehrpflichtigen berufen und werden alle im Stadtbezirke pettau sich aushaltenden StellungSpflichtigen dieser drei Altersklassen auf» gefordert, sich behuf» ihrer Verzeichnung in der Zeit vom 1. bi# 30. loucuJitr 1895 bei dem gefertigten Stadtamte zu melden. Die Fremden, das find die nicht nach Pettalt zuständigen Stellungspflichtigen. haben zu dieser Meldung ihre LegitimationSurkunden beizubringen. Giud Stellungspflichtige au« ihrem HeimatS-oder Aufenthaltsorte abwesend nnd hiedurch oder durch. Sranlheit nicht in der Lage, sich mündlich oder schriftlich anzumelden, so kann dieS durch die Eltern, Bonnünder oder sonstigen Bevoll» «nächtigten geschehen. Rer diese Meldung, ohn« hievon durch ein für ihn unüberwindliches Hindernis abgehalten worden zu fein. uiiterläsSt. verfällt einer Geld-strafe von 5 bis 100 fl. Gesuche zur Geltend machung etwaiger An-sprüche auf eine in den §§ 31, 32. 33 und 34 de« Wehrgesetze« bez«ich»etrn Begünstigungen sind, mit vorgeschriebenen Documenten belegt, b«i den zuständigen politischen Behörden, spätestens aber am T fl'* all, »äs !»• nachm. 2rt „ Pragerhot \\ „w 2« .. .... __ __ *■ 11) 6 «_ (9chn.il«», » 8'* vorm. Ank. in (Jraz 1 9" nacht? 4>« 4« früh 10»« Grsiz-Pragerhof-Pettau-Friedau. Stationen Schnellzug Pers.-Zug Gem. Zug I1 | Pers.-Zug (iraz ab l* nachts ö«* früh 10« rm. G. Z 12» mtS.-Z. ■1" nachm. Frage, h«k lan | ab AH 0 t» :»• ' K" morgen» 91' vorm. 2»' nachm. 3" nm. 0. Z. 7»* abends «" Fettau ab 3» . 10« „ 404 nachm. 8« .. Friedau an 4" morgcnM lt>» .. 4" nachm. l <7 Uhr 8« Mio. Uroa- Kanlmhoj »- .. Kameelhaar- Havelock fl. 9, m it ganzen Kragen fl. 13, Wettermäntel aus Kameclhaar fl. 7, (das Beste), Loden-Anzüge in allen Farben fl. 16. stets vorrfithig bei Jacob Rolhberger, k. u. k. Hof-Lieferant, Wien I., Stephansplatz 9. Zur Herbst- und Wintersaison empfiehlt ihr reichhaltiges Lager an Damen-, Mädchen- und Kinderhüten in seiner, als auch einfacher und billiger Ausführung. Emma Kräber Allcrtn'niiffiijfassp 13, I. Stock ist Zll Grosser Keller zu vmnictheii. In der Kanischavorstadt'Nr. 70, Radkeisburgerstrasse, ein gro-ser geräumiger, guter rt, <* 3f, Keller HW»ü" •' vermiethen. Nählrrs: Hauortgcnlhiimrr k. u. k. Major i. K„ Zaualka. Zur bevorstehenden Weinlesezeit empfiehlt Nachstehendes ituswret billig; Oeaichte Alkoholometer mit Theilung von S—7» oder ß5—100. Gesichte Saccharometer, ungeaichte Saccharometer oder Alkoholometer, auch die von ü—l(JO. Malsch-Thermometer, Brand weinwagen, Wein- und Mostwagen nach Wagner. Klosterneuburger Wein- und Mostwagen mit und ohne Mesa-Cillnder von Heinrich Kapeller in Wien. Hochachtungsvoll JOS. GSPALTL, Goldarbeiter und Optiker in Pettau. Danksagung. Der unterzeichnete Ortsschulrath kann es nicht umhin, dem Hochgebornen Herrn Quido Edlen v. Pongratz, Gutsbesitzer in Domau, für dessen grossmüthige Spende zweier moderner Regulir-Fiillöfen, die er unserer Schule zukommen liess, den aufrichtigsten wärmsten Dank auszusprechen. Ortsschulrath vornan, den 7. October 1895. Theodor Weinhardt Schriftführer. Anton Kovacec Obmann. Haupt-Gewinn event. 500,000 Mark. Ö-l"Cic3se-An Tielg-e, Gewinne garantirt Staat Einladung zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen der vom Stalte Hamburg garantirten grossen Geld-Lotterie, In welcher II Millionen 348,795 Mark sicher gewonnen werden mUssen. Die Gewinne dieser vortheilhaften Geld-Lotterio. welche plangemiiss nur 116.000 Loose enthält, sind folgende, nämlich: Der grtfsst« Gewinn ist ev. 500,000 Mark, Prämie 300,000 Mark. I Gewinn ä 200,000 Mark 1 Gewinn ä 100,000 Mark 2 Gewinne ä 75,000 Mark 1 Gewinn k 70,000 Mark 1 Gewinn k 65,000 Mark I Gewinn k 60.000 Mark 1 Gewinn k 55,000 Mark 2 Gewinne k 50,000 Mark 1 Gewinn k 40,000 Mark 3 Gewinne k 20,000 Mark 21 Gewinne k 10,000 Mark 56 Gewinne k 5000 Mark 106 Gewinne k 3000 Mark 231 Gewinne k 2000 Mark 812 Gewinne k 1000 Mark 1415 Gewinne k 400 Mark 20 Gewinne k 300 Mark 132 Gewinne k 200, 150 Mark 39755 Gewinne k 155 Mark 8290 Gewinne k 134, 100, 98 M. 6848 Gewinne * 69, 42, 20 Mark im Ganzen 57,700 Gewinne und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur sicheren Entscheidung. Der Hauptgewinn 1. Classe beträgt 50,000 M, steigt in der 2. CL auf 55,000 ML in der 3. auf 60,000 M in der 4. auf 65,000 M. in der 6. auf 70,000 M, in der 6. auf 75,000 M., in der 7. auf 200,000 M. und mit der Prämie von 300,000 M. eventuell auf 500,000 M. Für die erste Gewinnzirhung, welche amtlich festgesetzt, kostet das ganze Originallos nur Gulden 3.50, das halbe Originallos nur „ 1.75, das viertel Original!» nur „ —.90. Jeder der Beteiligten erhält von mir nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Verloosungs-Plan mit Staatswappen, woraus Einlagen und Vertheilung der Gewinne auf die 7 Classen ersichtlich, versende im Voraus gratis. Die AnstahlaDg und Versendung der Gewinngelder erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. UM- Bestellungen erbitte per Postanweisung oder auch gegen Nachnahme. DM" Man wende sieh daher mit den Auftrügen der nahe beverstehenden Ziehung halber «gleich. Jedoch bis zum I. November d. 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Studenten, die Schüler der Handels- und gewerblichen Fortbildungsschule, dann Gewerbegehilfen und Militärmannschaft 10 kr. Die P. T. Mitglieder des Museal-Vereines haben freien Zutritt. Sü Kundmachung, betreffend die Meldepflicht der Landsturmpstichligen der im Keichsralhe vertretenen Königreiche und Länder, mil Ausnahme von Tirol und Vorarlberg. 1. Aus Grund de» Gesetze« vom 10. Mai 1894 haben sich diejenigen Landsturm« Pflichtigen, welche Angehörige des Heere«, der Kriegsmarine. Landwehr (einschließlich deren irrsatzreservei^ oder der Gendarmerie waren, sowie sonstige Landsturmpslichtigen. welche für den Fall der Aufbietung de» LandsturmrS tu besonderen Dienstleistungen designirt, zu solchem Zweck mit Widmungskarten betheilt werden nnd sich im Bereich« de« obigen poliischen Bezirk«? aufhalten, am 15. October 1895 mit ihrem Lanh» ftarmpasse, beziehungsweise militärischen GntlaffnngS-Doenmente beim Stadtamte ihre« Ausenthaltbezirkes persönlich vorzustellen, beziehungsweise zu melden. Diejenigen Meldepflichtige», ivelche wegen unüberwindlicher Hindernisse oder glaubwürdig nächgewiesener, öußerst dringender unaufschiebbarer Familien- oder per« Änlicher Verhältnisse am vorstehenden Tage sich nicht vorstellen können, haben die Borstellung am 23. October 1895 bei der obigen Meldestelle nachzutragen. 2. Meldepslichlige, welche au« irgend einer Ursache nicht im Besitze ihre« Land-sturmpasse«, beziehungsweise ihre« militärischen Entlassung»- Documenle« (Abschied, Tertificat, Bescheinigung k.) sind, haben ein andere«, ihre Ibenlität beglaubigende« Doeument al«: Taus- iGeburt«-), Heimatsschein, Arbeitsbuch tc. und die etwa in Händen habende WidrnnngSkartr, da« Landstnrm-Snthebnng» llertificnt, eventuell auch den Lnndstnrmmeldeblatt-llcnpon mitzubringen 8. Die im Bereiche der obigen politischen Bezirf«behörde heimatberechtigten abwesenden Meldepflichtigen erstatten ihre Meldung Persönlich, wie folgt: a) In den im Reichsrath vertretenen Hin,^reichen nnd Lindern: bei der Geineindevorstehung (Gemeindevorsteher), Meldeanite k. de« Aufenthaltsorte«; b) in den Ländern der ungarischen ftrsue: bei der hiezu bestimmten politischen Behörde; c) in Bosnien nnd Hercegovina: beim nächsten dortländigen Bezirksamte (Bezirk«-a»do, e) im Auslande: bei der etwa im Aufenthaltorte oder diesem zunächst befind» l'chen f. und f. BertretungSbehörde (Botschaft, Gesandtschaft, llonsulat K.) — zu dem von diesen Behörden angegebenen Zeitpunkte. Die in Tirol und Vorarlberg anwesenden Meldepflichtigen erstatten die gesetz« liche Meldung in der Zeit vom 1. bi« 81. Lctober schriflich an die Geineindevorstehung der Heimatgemeinde. 4. Wenn in dem Punkte 8 c), d) und e) angeführten Fällen sich die betreffenden Behörden weder im Aufenthaltorte, »och in der nächsten Rähe desselben befinden, so kann die bezügliche Meldung') schriftlich an diese Behörde erfolgen. b. Landsturmpflichtige. welche sich zum Waffendienste oder zu jedem Dienste im Landsturme ungeeignet halten, haben die« gelegentlich der Vorstellung (Meldung) anzuzeigen, «. Kranke, deren Trantportunsähigkeit glaubwürdig nachgewiesen ist. können ihre Meldungen, unter Anschluss des Landsturmpaffes, beziehungsweise de« militärischen EntlassungS-Doeumente« (Legilimationt-Documente«), bei der Meldestelle — zur an beraumten Zeit — durch Angehörige oder Bevollmächtigte mündlich oder schriftlich anbringen laffen. 7. Die schriftlichen Meldungen, welchen der Landsturmpass. beziehungsweise da« militärische Entlasiungs-Document oder — nach den Bestimmungen de« Punkte« 2 — ein andere« LegitimationS-Document und eventuell der etwa in Händen habende Landsturmmeldebla» Coupon beschließen ist, haben alle im Landsturmmeldeblatte vorkommenden Daten zu enthalten. Zu den schriftlichen Meldungen können auch „Landsturmineldeblätter" benützt werden, welche bei der Gemeindeoorflehung de« Ausenthaltorte» unentgeltlich bezogen werde» können, (g 7 der Borschrist, betreffend die Meldepflicht von Londsturmpflichtigen) Landsturmpflichtige, welche mit Widmungskarten, beziehungsweise mit Landsturm« Tnthebung»>Tertificaten betheilt sind, haben die« in der schriftlichen Meldung anzuführen. 8. Die nach den Ländern der ungarischen Krone heimatzuständigen Landsturm» Pflichtigen, welche der Meldepflicht gesetzlich unterliegen und sich in den im ReichSrathe vertretenen Königreichen und Ländern aushallen, haben sich analog den in diesem Staatsgebiete heimatberechliglen Landstiirmpflichtigen zu melden. 9. Bon der Vorstellung«. Melde-) Pflicht — nach dem eingang« erwähnten Gesetze — sind nur die al« waffenunsähig erkannten Landsturmpflichtigen enlboben, bei welchen die Richleignung zum Waffendienste im Landsturme im Landsturmpaffe — oder anderweitig — bestätigt erscheint. i,$. 9 der Landsturmmelde-Borschrist.) 10. Meldepflilitige Landsturmpersonen, welche die vorgeschriebene Borstellung (Meldung) nicht zeitgerecht erstatten oder dieselbe ganz unterlassen, begehen eine Über- tretung und verfallen einer Geldstrafe von 2 bi« zu fOO Gulden. Stadtamt Pettau, am 20. September 1895. S-sef «rnig. Bürgermeister. ♦) Anmerkung: Meldungen sammt deren Beilagen zu Evidenz Zwecken sind stempel- und portosrei. wenn fie (auf der Adresse) die Bezeichnung: „Über ämtlichr Aufforderung" enthalten. Kaufet Siidmarkziinderl 1895 er Vorzüglichen Himbeersaft das Kilo mit 60 kr. empfiehlt Johann Straschill am Rann. Dat*ilverk*us im Landeaproducten-Oeschäst. — 8 — Grabkränze, ___ geschmackvoll gebunden und dazu passende Kranzsohlelfen. Gummi-Überschuhe, Wasserdichte Tiroler Lodenmäntel, Winter-Strickgarne: Seiden-, Imperlal-, Jäger-, Harras- Sultan, Krümmer- und Vigogne-Wolle. Capuohons und Eoharps fvr Damen und Mädchen In neuester Ausführung und Dessins. Sämmtliche Winter-Unterkleider für Herren, Damen und Kinder. Herren-Cravatten In den neuesten Fapons, empfiehlt in grösster Auswahl zu billigsten Preisen Pettau JOS. Kollonz, Pettau. Jos. Kollenz, Pettau =^E= Glas-, Porzellan-, Steingut- nnd Zuaimer Kochgeschirr- Alle Grössen Spiegel mit und ohne Rahmen. 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