Bezugspreise Mr Gsterreich-Ungar» ganzjährig K 4' — halbjährig K 2- — rjiir Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Hur das übrige Ausland ganzjährig K 5 - 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gvttslheer Dole Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Denvat'tung des (6ot(frfk’ci Boten in Gottschee, Hauptplatz Rr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriflkeitnug des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver-ivaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott« scheel' Boten erhältlich. P ostsparküss en-Konto Nr. 842.285. Berschleißstelle: Schul« gasse Nr. 75. Ar. 3. Kottschee, am 4. Ieöruar 1908. Jahrgang V. Hilfe für die bedrüiigie Land Wirtschaft. (Aus bei Antrittsrede des Ackerbaurpinisters Dr. Ebenhoch im Reichsrate.) (Schluß.) Die Landwirtschaft hat die ewige Aufgabe, einerseits das Bolk zu ernähren und anderseits der Industrie die Rohstoffe für die Arbeit zu liefern. Es ist daher gefehlt, wenn man Landwirtschaft und Industrie in einen Gegensatz bringt. Je mehr die Bedeutung der Industrie anerkannt werden muß und je mehr insbesondere die Ausfuhr-Industrie an Wichtigkeit für den Staat gewinnt, um so viel mehr ist die Landwirtschaft dann eigentlich erst recht notwendig, um diese Industrie, welche exportiert, für den Fall von Krisen, für den Fall eines Krieges im eigenen Lande ernähren und im eigenen Lande auch erhalten zu können. (Lebhafte Zustimmung.) Die Landwirtschaft ist die Grundlage des gesamten Staatswesens, die Landwirtschaft ist die Grundlage des Aufbaues einer gesunden Industrie, und niemand wird mir Nachweisen können, daß eine Industrie ohne eine gleichzeitig kräftige Landwirtschaft für die Dauer in einem Staate möglich ist. (Beifall.) Wenn wir und wenn ich daher für die Landwirtschaft mit aller Kraft eintrete, so geschieht dies auch im Interesse der Industrie, weil beide Produktionszweige unzertrennlich miteinander verbunden sind. (Beifall.) Ich werde es daher, wie ich erklärt habe, als Pflicht des Ackerbauministeriums und als meine persönliche Ehrenpflicht betrachten, für die Landwirtschaft einzutreten mit der ganzen Macht, die mir zu Gebote steht. (Lebhafter Beifall.) Ich werde daher ein besonderes Augenmerk auf die Vermehrung und Merbessernng des Weliorationswesens lenken. (Beifall und Händeklatschen.) Die Ent- und Bewässerungen in Niederösterreich und den anderen Kronländeril sind unbedingt notwendig. Das kann nur durch ein gut ausgebautes Meliorations-System, das vom Staate gut unterstützt wird, geschehen. Das Meliorationsgesetz, das im vorigen Sessionsabschnitte das hohe Haus beschäftigt hat, ist innerhalb des Ackerbauministeriums bereits fertiggestellt und ich hoffe, daß ich in nicht allzulanger Zeit einen Gesetzentwurf unterbreiten kann, der, wie ich glaube, den Wünschen der verehrten Herren von beiden Seiten des Hauses entsprechen wird. (Beifall.) Der Keöung der Viehzucht wird von Seite des Ackerbauministeriums schon lange das erforderliche Interesse entgegengebracht und es sind Maßnahmen getroffen worden, welche geeignet sind, die Landwirtschaft und das landwirtschaftliche Interesse an der Viehzucht zu heben. Es handelt sich um die Errichtung von Zucht-Genossenschaften, deren Bedeutung teilweise zu wenig anerkannt wird, um die Schaffung und den Schutz der Alpenweiden, um die Verbesserung des Alpenbesitzes durch Futterverbesserungen auf den Alpenweiden und dadurch auch im Talgebiete. Die Bedeutung eines rationellen Futterbaues ist schon wiederholt anerkannt worden. Das Futter und die Wiesen auf den Alpen, die Samenverbesserungen sind alles Dinge, welche nicht bloß für die alpenländischen Bauern, die alpenländische Landwirtschaft, sondern auch für die Landwirtschaft des Gesamtstaates von außerordentlicher Bedeutung sind. Es kann durch eine solche Samenverbesserung der Ertrag, der sonst bei gewöhnlich guter Düngung erzielt wird, auf das Zweifache, ja vielleicht auf das-Drei- bis Vierfache erhöht werden. Es wird daher Sache des Acker-baumiuisteriums sein, in dieser Beziehung nicht nur besonders eingreifende und einschneidende weitere Vorschläge zu machen, sondern auch daran zu gehen, die gemachten Vorschläge in die Tat um-zusetzen. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Dem landwirtschaftlichen Versicherungswesen werde ich ebenfalls ein besonderes Augenmerk zuwenden, so insbesondere der Hagelversicherung und den anderen Versicherungszweigen, der Feuerversicherung, der Alters- und Invaliditäts-Versicherung ec. Bezüglich der Hagelversicherung sind die einzelnen Landtage unmöglich in der Lage, für ihr eigenes Gebiet selbständig die Hagelversicherung zu schaffen (Zustimmung), aber durch die Verstaatlichung der Hagelversicherung werden die Schäden, welche durch die Hagelschläge verursacht werden, wenn auch nicht ganz beseitigt, so doch wesentlich eingeschränkt werden. Jas kandwirtschaftkiche Ausstellungswesen wird ebenfalls einer besonderen Pflege bedürfen. Das Ausstellungswesen ist eine praktische Schule für den Landwirt und in dieser praktischen Schule des Ausstellungswesens werden einerseits den Landwirten die Vorteile der ausgestellten Objekte vor Augen geführt, andererseits sind sie in der Lage, die Mängel, welche sich in ihren Betrieben ergeben, kennen zu lernen, die in den verschiedenen Fällen empfunden worden sind. Was das kandwirtschaftkiche Itnterrichtswefen anbelangt, werde ich den Fortbildungs-, Fach- und landwirtschaftlichen Mittelschulen ein großes Interesse entgegenbringen und ich hoffe, daß in nicht allzulauger Frist diesbezüglich auch etwas geleistet werden kann. Das landwirtschaftliche Schulwesen ist Bei uns im allgemeinen noch ziemlich rückständig. Wir müssen aber dieses landwirtschaftliche Schulwesen so einrichten, daß die aus den landwirtschaftlichen Schulen kommenden jungen Landwirte nicht bloß etwas aus den Büchern theoretisch gelernt, sondern die Praxis des Bauernstandes kennen gelernt haben. (Sehr richtig I) Seite 20. Gottscheer Bote — Nr. 3. Jahrgang V. Ich komme zum Schlüsse. Bor etlichen Tagen hat ein Mann, der sich um die Landwirtschaft Österreichs sehr viel Verdienste erworben hat, von der grünen Fahne der Landwirtschaft gesprochen. Jawohl, meine Herren, die grüne Fahne der Landwirtschaft weht aus den Zinnen des Ackerbauministeriums. Daß diese Fahne nicht niedergehalten werde, soll meine heiligste Pflicht und Sorge sein. (Lebhafter, anhaltender Beifall und Händeklatschen. Der Minister wird vielfach beglückwünscht.) Das Programm des Ackerbauministers Dr. Ebenhoch hat nicht nur den uneingeschränkten Beifall der Christlichsozialen gefunden, sondern selbst die volle Zustimmung gegnerischer agrarischer Kreise. Es ist sehr erfreulich, daß der Herr Ackerbamninister, dessen bauern-freundliche Haltung alles Lob verdient, u. a. auch betonte, daß der Verkehr derjenigen Behörden des Ackerbauministeriums, die mit dem Volke selbst in Berührung treten, ein wohlwollender, entgegenkommender und freundlicher sei. „Ich bin der Anschauung", sagte der Minister, „daß nicht das Volk für die Beamten, sondern die Beamten für das Volk da sind." Alle lobenswerten Bestrebungen des Ackerbauministers, alle Fürsorge für das wirtschaftliche Gedeihen und Erstarken des Bauernstandes würde aber unseren Landwirten in Gottschee wenig nützen, sie würden von derselben keinen Vorteil ziehen können, wenn sie untätig die Hände in den Schoß legten und teilnahmslos zusähen, wie die staatliche Hilfe nur überall anderswo eingreift, wo Bauern mochten, die sich rühren und ihre Zeit verstehen. Dem einzelnen Bauer kann der Staat keine Unterstützung geben, die ja ohnehin auch kein Almosen sein soll, sondern nur den bäuerlichen Vereinigungen und Genossenschaften. Gerade das Genossenschaftswesen ist aber in Gottschee außerordentlich rückständig oder richtiger gesprochen ganz unbekannt, so daß wir bisher in dieser Beziehung hinter den meisten Gegenden Krams und Österreichs weit zurückstanden. Es gilt also jetzt, das bisher leider Versäumte mit verdoppeltem Eifer nachzuholen, um unfern von wirtschaftlichem Notstände so schwer heimgesuchten heimischen Bauernstand vor dem völligen Verderben zu erretten. Zum 23. Jänner 1907. Nach Falb gibt es kritische Tage erster, zweiter und dritter Ordnung. Der 23. Jänner war für Gottschee bekanntlich ein kritischer Tag erster Ordnung. War das damals im Brauhause ein wüstes, wahnwitziges Toben des wütenden Liberalismus und Radikalismus, der sich in seinem für unangreifbar geltenden Besitze, der sich in seiner bisherigen Alleinherrschaft bedroht sah! Auf der einen Seite die sich allmächtig dünkende-politische und soziale Oligarchie, die städtische Clique im Bunde mit einigen verblendeten Landleuten, auf der ändern Seite das jugendlich kräftige Hervvr-brechen eines gesunden christlich-demokratischen Geistes, der alte, eingelebte politische Lebensformen mutig zerschlug und alle Gutgesinnten auf seine Seite rief. In den Boden sollte sie gestampft werden, die aufkeimende christliche Saat! So war der Schlachtruf ausgegeben worden in der Stadt und so trampelten und traten sie denn herum auf Tischen und Bänken, jene „Freiheitlichen", die den christlichen Bauern, ihren deutschen Brüdern und Landsleuten, nicht einmal die Freiheit gönnten, sich versammeln und über ihre Standesangelegenheiten beraten zu können. Wir sehen ihn noch, als ob es heute wäre, den fanati-sierten Kapellmeister der Pfeiferlbubenbande, wie er, krebsrot im Gesicht, mit angeblasenen Backen und hervorquellenden Augen den Takt schlug zu dem grausigen Höllenkonzerte, das so greulich war, daß einem dabei Hören und Sehen verging! Der protestantische Pastor gab seelenvergnügt seinen Segen dazu und Dr. Moritz Karnitschnig assistierte. Aber was half all das Lärmen und Toben! Nichts, rein nichts! Der Bauernbund wurde doch gegründet und die „feinen" Skandalmacher aus der Stadt mußten, von der Gendarmerie hinausgewiesen, mit langer Nase abziehen. Sv ward denn der 23. Jänner der Geburtstag der christlichsozialen Partei in Gottschee, jener Partei, der zweifellos die Zukunft gehört, mag auch der Liberalismus und Radikalismus wie besessen um sich schlagen und sich wie ein Verzweifelter gebärden. Die „Deutschen Stimmen" höhnten damals, es habe in jener denkwürdigen § 2-Versammlung der Gottscheer Bauernbund „sein klägliches Kirchennachtlicht erblickt, das hoffentlich bald an Lebensschwäche entgehen werde". Der das schrieb, war ein schlechter Prophet. Trotz des unerhörten Terrorismus hat der Bauernbund bei der Reichsratswahl ein gutes Drittel der Stimmen für den christlichsozialen Wahlwerber aufgebracht; er hat mittelbar selbst die Städter dazu bewogen, ihren ländlichen Anhängern gegenüber die „bauernfreundliche" Flagge zu hissen, was sonst gewiß niemandem in der Stadt eingefallen wäre; er hat im Ländchen bereits sieben Raiffeisenkassen gründen geholfen, die unfern Bauern reichen Segen bringen werden; er hat sich in der Eisenbahnfrage kräftig und mit Aussicht auf Erfolg um die Interessen Gvttschees angenommen und ist nunmehr daran, den Ausbau der wirtschaftlichen Organisation unseres wackeren christlichdeutschen Bauernstandes durchzuführen. Also mit dem baldigen Erlöschen des „Nachtlichtes" hat es seine weiten Wege, Ihr liberalen und radikalen Herren; das Licht, das. der Bauernbund auf den Leuchter gestellt, es ist zur lodernden Flamme geworden, die nie erlöschen wird. Ihr habt uns ausgepfiffen und wieder ausgepfiffen, Ihr wäret durch mehr als acht Monate zwar pfeifig, aber nicht sehr pfiffig, denn Ihr pfiffet auch die von Euch weg, die Euch das Geld in Eure Geschäfte trugen. Am meisten angepfiffen wurde bekanntlich der Pfarrhof in Gottschee. Es waren aber glücklicherweise nicht die Posaunen von Jericho, es waren recht armselige Pfeiferl, das richtige Instrument für politische Kinder und Gassenbuben! Es hat sich darob auch nicht ein Ziegel an der Mauer gerührt. Wer zuletzt pfeift, pfeift am besten! Ein politisch Lied, ein garstig Lied! heißt es im Sprichworte. Nicht immer trifft das zu. Zur Erinnerung an den denkwürdigen 23. Jänner sei hier ein Lied zum Abdrucke gebracht, das nicht einen studierten Herrn, sondern einen wackeren Mann aus dem Volke zum Verfasser hat und in christlichsozialen Kreisen schon volkstümlich geworden ist. Es geißelt die berüchtigten Pfeiferlbuben und gibt begeisterter Zuversicht für die gute christliche Sache glücklichen Ausdruck. Das Lied hat folgenden Wortlaut: In Kram, da liegt ein Städtchen, Das kennt wohl jedermann, Gar große Bauernfeinde Darinnen trifft man an. Um Neunzehnhundertsieben, Da ging die Hetze los; ^ War das ein tolles Treiben Mit Pfeiferln klein und groß! Kam in die Stadt ein Bauer, Der hatte keine Ruh', Er wurde ausgepfiffen, Verspottet auch dazu. Denn pfeifen mußt' ein jeder,' Das war die Politik Der großen Bauernfeinde: Dem Bauer ja kein Glück! Das Blatt hat sich gewendet Durch unfern Bauernbund. Was nützte all das Toben! Nur Ohnmacht gab es kund. Schart euch zusammen, Bauern, Ums christliche Panier! Für Gott, für Recht und Ehre, Für Wahrheit kämpfen wir! Die Wahrheit, sie muß siegen, Sie macht uns frei, gesund, Heil, Bauer! Sieg dem Rechte! Hoch unser Bauernbund! i Selbstverständlich sind hiemit die sehr ehrenwerten Ausnahmen nicht gemeint. Jahrgang V. Gottscheer Bote — Nr. 3. Seite '21. Me» wählen wir in den Landtag? Am 21. Februar l. I. finden die Landtagswahlen aus den bäuerlichen Bezirken statt. Der Wahlbezirk Gottschee-Reifnitz-Groß-lnidfift wählt hiebei zwei Abgeordnete. Auf liberaler slowenischer Seite° bewerben sich in diesem Bezirke die Besitzer Rus in Laserbach und Merhar in Büchelsdorf. Die Kandidaten der slowenischen christlichen Volkspartei aber sind: Franz Bartol, Gemeinde- vorsteher in Soderschitz, und Franz Jaklic, Reichsratsabgeordneter in Gutenfeld. Welche Stellung sollen wir Gottscheer dieser Wahl gegenüber entnehmen? Mit einem eigenen deutschen Kandidaten durch-rudringen, haben wir keine Hoffnung. Wir können uns also nur für einen liberalen oder einen christlichsozialen Slowenen entscheiden. Nun, die Wahl ist da nicht schwer. Ein christlichsozialer Gottscheer gibt'keinem liberalen Slowenen seine Stimme, mag er nun Rus, Merhar oder sonstwie heißen. Selbst die liberalen Gottscheer haben diesmal keine Lust, einen Liberalen zu wählen. Waren es doch die liberalen Slowenen, die durch Toben und Schreien jede Arbeit im letzten Landtag verhinderten und es nicht zulassen wollten, daß der Bauernstand im Landtage zahlreicher vertreten sein würde. Jetzt freilich, vor der Wahl erklären sich die liberalen Kandidaten auf dem flachen Lande als „unabhängige Bauernpartei", um anderen Leuten Sand in die Augen zu streuen. Für einen liberalen Kandidaten sind wir nicht zu haben. Die Zeiten haben aufgehört, daß sich die Gottscheer immer für slowenisch-liberale Durchfallskandidaien erwärmen ließen. Unsere Stimmen geben wir nur der christlich-slowenischen Volks-partei Diese Partei hat sich sowohl im Landtage als auch im Reich «rate als bauernfreundlich bewiesen; ihr verdanken wir Gottscheer die günstigen Bestimmungen im neuen Hausiergesetze und die Befreiung der Hausiersteuer von der Landes-umlage Auch ist diese Partei im Reichsrate für die Verlängerung der Gottscheer Bahn eingetreten und Abgeordneter Jaklic hat wärrnstens eine Hilfsaktion für unfern Bezirk befürwortet. Es soll sich daher niemand irreführen lassen. Merhar und Rus hausieren setzt umher, um Stimmung zu machen. Nicht sie beide werden wir wählen, sondern werden am 21. Februar auf unfern Stimmzettel folgendes genau schreiben: Aranz Iaklic Reichsratsabgeordneter in Gutenfeld. Iranz Martol Gemeindevorsteher in Soderschitz. Aus Stabt und Land. Äottschee. (Erhebung in den Freiherrnstand.) Se. Majestät der Kaiser hat dem Herrn Landespräsidenten Theodor Schwarz den Freiherrnstand verliehen. — (Spende.) Die Krainische Sparkasse hat der Feuerwehr in Reichenau 200 K gespendet. — (Todesfall.) Am 1. Februar starb hier nach längerem, schwerem Leiden (Psychose) Herr Apotheker Franz Starke!. Herr Starke! hatte um die Mitte der neunziger Jahre die hiesige Apotheke von Herrn Robert Braune übernommen und war auch mehrere Jahre Mitglied der Stadtgemeindevertretung gewesen. Er ruhe in Frieden! — (Altersversicherung.) Irgend ein grüner Junge, der von Politik nichts versteht und nicht einmal regelmäßig Zeitungen zu lesen scheint, witzelte kürzlich in den „Nachrichten" über die „Pension , die von den „Hauptschreiern des Bauernbundes" für die Bauern m Aussicht gestellt worden sei. Der unreife Naivling scheint nicht einmal zu wissen, daß der Jubiläumsausschuß des Abgeordnetenhauses bereits am 5. Dezember Bericht erstattete über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Widmung von 100 Millionen Kronen für eine einzu-sührende allgemeine Alters- und Jnvaliditätsversicherung zum ewigen Gedenken des sechzigjährigen Regierungsjubiläums des Kaisers. Antragsteller und Berichterstatter war bekanntlich Dr. Lueger. Die beiden ersten Artikel dieses Gesetzentwurfes lauten: 1. Zum ewigen Gedenken des sechzigjährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers widmet der Staat einen Betrag von hundert Millionen Kronen für die zu schaffende allgemeine Alters- und Jnvalim-tätsversicherung. 2. Die näheren Bestimmungen über die allgemeine Alters- und Jnvaliditätsversicherung sind im Laufe dieses oder im Laufe des nächsten Jahres (1908) der verfassungsmäßigen Behandlung zu unterziehen. Im Motivenberichte wird erklärt, daß die Versicherung alle Klassen der Bevölkerung umfassen muß, da sich unter der bäuerlichen sowie unter der gewerbetreibenden Bevölkerung und in den Kreisen der Privatangestellten ^ebensoviel Armut vor-fiiidet, wie unter den Arbeitern im engeren sinne des Wortes. Die Christlichsozialen werden mit allem Nachdruck darauf bestehen, daß auch die Kleinbauern in die Altersversicherung miteinbezogen werden. Erfreulich ist es, daß selbst Kreise, die früher höchstens einer Altersversicherung der industriellen Arbeiter zuzustimmen geneigt waren, seit jüngster Zeit für die Idee einer allgemeinen Sozial-Derficberung (cilfo ciuct) für btc $I(ter§ü€rfic£)crung ber $letn b ciuer tt; eimreten, wie z.B.der Arbeitsrat, der Jndustrierat und die Unfallver-sicherungsanstalten. — Also mit der Altersversicherung der Kleinbauern wird's doch ernst werden, wenn auch der jugendliche rote Politikaster aus Altlag die Sache als eine „klerikale Irreführung" hinstellen möchte! ^ (Fürst Auersperg vor seinen Wählern.) Am 2b. Jänner erstattete Abgeordneter Fürst Auersperg im Saale des Hotels Stadt Triest" vor einer zahlreich besuchten Wählerversammlung seinen Rechenschaftsbericht. In seinen Ausführungen besprach er feine ablebnenbe Haltung gegenüber bem Ausgleiche mit Ungarn, die er zu rechtfertigen suchte. Wenn er übrigens auch in dieser Frage in Opposition gestanden sei, so wäre jetzt, nachdem der Ausgleich zur Tatsache geworden, eine grundsätzliche Fortsetzung des Kampfes gegen den Ausgleich vom nationalen Standpunkt unrecht. Eine ziffermäßige Darstellung der Verhältnisse der deutschen Reichsratsparteien ergebe die Unmöglichkeit, ohne Verständigung mit den Christlichsozialen, dieser größten deutschen Partei, eine ausgiebige, kräftige nationale Politik zu machen Wenn man in dieser Richtung im Parlamente etwas erreichen und durchsetzen wolle, was ja nicht gar so leicht sei, müßten die freisinnigen deutschen Parteien mit den Christlichsozialen zusammengehen. Der gegenwärtige Ackerbauminister Dr. Ebenhoch gehöre zwar einer Partei an, die der freisinnigen Mehrheit der Wählerschaft von Gottschee immer noch feindlich gegenüber stehe, sei aber ein durchaus gut deutscher Mann. Redner empfahl für semen Wahlkreis bis zu den nächsten Reichsratswahlen Frieden zu halten und in wirtschaftlichen Fragen zusammenzuarbeiten. Allerdings müßten es die Freisinnigen ablehnen, sich einem christlichsozialen Parteireqimente zu unterwerfen, das man auch in Gottschee rücksichtslos (!) entführen möchte. (Rücksichtslos waren m Got schee immer nur die Liberalen, welche die so schön und ohne künstliche Treibhausmittel emporwachsende christlichsoziale Saat mit den rohesten Gewaltmitteln zu zertreten suchten. Anmerkung der Schriftleitung.) Die Raiffeisenkassen lobte der Fürst als eine für die Landwirte sehr nützliche Einrichtung. Auch die Bahnfrage, die Wasserversorgungsanlagen, die Hebung der Viehzucht usw. wurde in den Bereich der Erörterung gezogen. Um den in landwirtschaftlicher Beziehung bestehenden Übelständen abzuhelfen sei die wirtschaftliche Organisation des Ländchens ohne Rücksicht aus jegliche Parteischattierung notwendig. — (Versicherung.) Bei der niederösterr. Landesverftcherungs-anstalt hatten im vierten Quartal 1907 u. a. 50.700 Mitglieder 172 000 Rinder versichert im Versicherungswerte von 51 /4 Millionen. — (Tierärztliche Untersuchung von Viehtransporten.) 23et ber Verhanblung ber Gefetzesnovelle zum Biehfeuchengifetz tm deutschen Reichsrate führte Abgeordneter Gothein aus, die tierärztliche Untersuchung von Viehtransporten sei zu verwerfen da hiedurch Schikanen Tür und Tor geöffnet werden. — Das ist vielleicht zu weit gegangen, aber Tatsache ist es, daß über solche Schikanen auch bei uns in Österreich schon vielfach Klage geführt worden ist. — (Aufgesessen!) Mit dem liberalen „Slovenski Narod" scheint sich irgendein Spaßvogel einen Faschingsscherz erlaubt zu haben, indem er diesem Blatte den Bären ansband, Herr Professor Öbergföll gedenke für den Landgemeindewahlbezirk Treffen-Sittich- ■ Seisenberg-Nassenfuß-Littai-Weichselburg zu kandidieren. Selbstverständlich ist diese Nachricht völlig aus der Luft gegriffen und eine reine Erfindung, die im Lande ohnehin kein auch nur halbwegs unterrichteter Mensch glaubte. Nichtsdestoweniger schrieb unter dem 24. Jänner ein Berichterstatter aus Gottschee an die „Grazer Tagespost": „Ganz aus der Luft gegriffen scheint indessen die Sache doch nicht zu sein; die guten Beziehungen Obergsölls zu den Klerikalen, seine Reisen mit Kaplan Demsar zum Reichsratsabgeord-neten Jaklic nach Gutenfeld und manches andere läßt darauf schließen, daß Abmachungen versucht werden, um ihn unter gewissen Bedingungen durchzubringen (!). Es würde zwar sonderbar aus-fehen, wenn der Deutsche Öbergföll, der keilt Wort Slowenisch spricht, im Landtage slowenische Interessen vertreten sollte; aber man hat in Krain schon Schlimmeres erlebt." — Dem phantasiebegabten Korrespondenten der „Tagespost" diene zur Wissenschaft, daß seine Vermutungen ebenso ins Fabelland gehören wie der Bär, den mau dem „Narod" aufgebunden. Herr Prof. Öbergföll war kürzlich allerdings einmal in Gutenfeld, aber nur, um die Einrichtung und Verwaltung der dortigen Raiffeisenkasse kennen zu lernen. Irgendeinen politischen Zweck hatte seine Reise nicht, am allerwenigsten aber den, mit einem slowenischen Reichsratsabgeordneten „Abmachungen" zu „versuchen". Daß man in liberalen Zeitungen so alberne Märchen breittritt, hat offenbar nur den Zweck, die deutsche Gesinnung des Herrn Professors zu verdächtigen. In unserem christlichsozialen Lager ist selbstverständlich kein Mensch, 6er einen so aufgelegten Unsinn, wie ihn der „Narod" brachte, glauben möchte. — („Deutscher Volksrat.") Die „Nachrichten" vom 19. Jänner meldeten, daß in einer Versammlung der Gemeindevorsteher (aller?) vom Lande und der Gemeindevertretung von Gottschee dreißig Mitglieder in den „Deutschen Volksrat" gewählt worden seien. Unter den Gewählten befinden sich ausschließlich nur „Rote", keilt einziger Christlichsozialer. Wir müssen daher die Firma: „Deutscher Volksrat" als falsch bezeichnen, sie sollte wahrheitsgemäß lauten: „Deutschliberaler Volksrat", ober noch richtiger: „Deutschliberaler Parteimt." — (Voranschlag der Stadtgemeinde.) Einem Erfordernis von 32.917 K steht eine Bedeckung von 13.097 K gegenüber. Der Fehlbetrag von 19.820 K soll aufgebracht werden: a) durch eilte 64%>ige Gemeiitbeutninge == T7"92Ö K; b) durch einen vom Landesausschusse für fünf Jahre bewilligten Branntweinznschlag von 1900 K. — (Präsentation.) Für Johann Stampslsche Stipendien wurden von der Gemeindevertretung vorgeschlagen: zu solchen ä 100 K Alois Kräcker in Laibach, Eduard Gasparitfch in Gottschee; zu 200 K Johann Luser in Rudolfswert, Joses Zurl in Laibach, Johann Krobat in Laibach, Andreas Hutter in Laibach, Hermann Kren in Wien, Walter Linhart in Graz; zu 400 K Franz Poje und Franz Juran, beide Hörer der Rechte in Graz. — (Landtagswahl in der Stadt.) Bezüglich der Aufstellung eines Kandidaten für die Stadt Gottschee und den Markt Reifnitz schweben liberalerseits noch die Unterhandlungen. — (Güter Rat.) Es ist uns bekannt, daß die Mehrzahl der Städter die ewigen Schimpfereien, Stänkereien und Hetzereien schon herzlich satt hat und sehnlich die Wiederkehr normaler Verhältnisse wünscht, was ja für so manche auch bezüglich ihrer Erwerbsverhältnisse von Vorteil wäre. Die Leute sind, zwar selbst nicht christlichsozial, möchten aber doch mit ihren christlichsozialen Landsleuten und Landesgenossen, die mindestens ein gutes Drittel der Bevölkerung des Gottscheer Gebietes bilden, in Frieden leben, wie dies ja auch meist überall anderöwo der Fall ist, wo es meh- rere politische Parteien gibt. Wir gestatten uns da, einen guten Rat zu geben: Beseitigen Sie, liebe Mitbürger, gründlich den Einfluß jenes Mannes, der auch jetzt noch fort und fort in den „Nachrichten" hetzt und Gottschee nicht zur Ruhe kommen läßt! Stellen Sie jenen Mann auf allen Gebieten kalt, der das Haupthindernis der Wiederkehr gesünderer Verhältnisse ist! Alles übrige wird sich dann leicht von selbst ergeben. • ■ jÄncb eilte Folge der amerikanischen Finanzkrise.) Aus Chicago wird unterm 11. v. M. telegraphiert: Da eine Menge von Arbeitern hier zusammenströint, die das Ende der Finanzkrise äbwarten und auf Arbeit hoffen, mehren sich die Verbrechen gegen Leben und Eigentum in der Stadt iit beängstigender Weife. Man zählte innerhalb weniger Tage 500 Fälle. Es kommt zu schweren Ausschreitungen mitten in der Stadt. Zwei Menschen wurden getötet, eine große Anzahl verletzt. — (160.000 Arbeitslose iit New-Iork.) Man tele-; graphiert aus New-Iork unterm 11. v. M.: Der hiesige Zentralkörper -der organisierten Arbeiterschaft gibt die Zahl der Arbeitslosen in , New-Iork mit 160.000 an. — („Mehrere Gottscheer Bürger" [?]) behaupten in den „Nachrichten", der „Bote" habe die Gottscheer Bürgerschaft „auf das niedrigste beschimpft, verhöhnt und in den Kot gezerrt". Wir bitten, uns jene Nummer oder jene Notizen ober Aufsätze im „Boten" namhaft zn machen, wo bies geschehen fein soll. Man wird vergeblich darnach suchen. Auf das niedrigste beschimpft, verhöhnt und in den Kot gezerrt wurden vielmehr viele Monate hin- ■ durch die Christlichsozialen, und wenn es nach dem Willen des einen ginge, der die Wurzel alles Übels und aller Verhetzung und Vergiftung des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt ist, so würden die Pfeifereien und ekelhaften Radauszenen bei uns noch jetzt in Blüte stehen. Hat dieser Mensch, der für Gottschee ein wahres Unglück ist, es doch neuefienS wieder versucht, die Städter zn rohen Demonstrationen anfznstacheln. Wenn dabei wieder ein paar „eingegangen" wären, hätte der Ehrenmann, der seine persönliche Haut immer bestens zu decken weiß, sich selbstverständlich nichts daraus gemacht. Nur an dem gesunden Sinn besonnener Männer ist die Sache diesmal gescheitert. — (Die „Nachrichten") vom 26. Jänner schreiben, wir feien über die Bürger hergefallen, weil sie sich terrorisieren lassen. Das ist wieder einmal eine von den Entstellungen uitb Verdrehungen, in denen das Blatt bekanntlich großes leistet. Wir sind nicht über die Bürger hergefallen, sondern haben im Gegenteil Verwahrung, eingelegt gegen die höchst unangebrachten und für die Bewohner der Stadt geradezu beleidigenden Versuche, sie bezüglich ihrer Zeitungslektüre und ihrer persönlichen Freiheit, sich dieses oder jenes Blatt halten zu dürfen, zu bevormnnben. Wir wissen zwar, baß es, in der Stadt Gottschee wenig Christlichsoziale gibt, andererseits ist es uns aber auch bekannt, baß unser christlichsoziales Blatt, trotzbem seine Parteizugehörigkeit von ben meisten Lesern in der Stadt nicht geteilt wird, dennoch mit Interesse gelesen wird. Fürchten sich beim bie Hintermänner ber „Nachrichten" so entsetzlich vor dem Einflüsse beS „Boten", baß sie ihren Parteigenossen nicht einmal bie Lektüre unseres Blattes gönnen? Ober fürchten sie vielleicht, baß bie „Nachrichten" unserem Blatte nicht gewachsen finb ober, was den sachlichen itttb inhaltlichen Wert anbelangt, einen Vergleich mit betn „Boten" nicht anshalten? Sehen wir übrigens ganz ab vom christlichen ober christlichsozialen Stanbpnnkt imb fassen wir bie reitt wirtschaftlichen Interessen, bie Interessen ber verschiedenen Stänbe unb Bevölkerungsschichten in ber Stabt ins Auge. Wir fragen: Ist es ein gefunbes Verhältnis, wenn ba ausschließlich bloß eine kleine politisch herrschende Clique und ein wirtschaftlicher Ring von wenigen, aber einflußreichen Interessenten zum Worte kommt und bie an Zahl weitaus überwiegenden Konsumenten (Beamte, Hanbwerker, Arbeiter) nur unbebingte Gefolgschaft zn leisten haben? Ist bet nicht bas Vorhandensein einer gesunden, iit beit richtigen Grenzen sich bewegeitben Opposition (auch in ber Presse) gerade für die letzteren Bevölkerungskreise zu begrüßen, eine Oppo- sition, sowie Sohn am 8. für Lr schaft „Stad Infam tritt st fließt fonds beruitg stehend Nachri Gefchä Staate feilt roi nach si liegen sind; Gefells vermin wieder hältnif immer grinse, von e Urkuiü war fo für de ordnni Schwe würbe zettel Herr 3 des A sollten, Partei nicht i tadeln« in Bet erspart Absicl und d beziigl es sei Drang begetne selbst/ Bekamt beschai geschäi des vi in dem der T und h bewitß Betrm erstatt! Vorkoi Gerich uten Ein- ach- ’llCH hin- | >rige ■le') I :nge j krise l) e n "j ;xber I timt i chen I ele- I :per m : in | den , auf F Wir J im '.{ Kan V ver-h indes I und 'den st t in \ jres I Heu st ein- ; mut st aus die t wir ■ fen. U'it, ; bei nng >ner Zeines daß eits all, der )ten icm j n al cht, Der, eich ab wir neu Vir loß cher nie Be- lten den sie) po- fition, welche dazu berufen ist, jede unberechtigte Bevormundung sowie jede ungehörige Ausbeutung als solche zu kennzeichnen? :— (Unglücksfall.) Am 1. Februar fuhr Franz Loy, ein Sohn des Kaufmannes Herrn Franz Loy, auf einem Wagen, der JHötze führte, stet plötzlich herunter und wurde schwer verletzt. — (Die freiwillige Feuerwehr) in Gottschee veranstaltet am 8. Februar im Brauhause ein Kränzchen, dessen Reinerträgnis für Löschrequisitenergänzung bestimmt ist. — (Ball der Kaufmannschaft.) Die hiesige Kaufmannschaft veranstaltet am 20. Februar d. I. im Saale des Hotels „Stadt Triest" einen Ball. Die Musik besorgt die Kapelle des k. u. k. Infanterie - Regimentes Leopold II. König der Belgier Nr. 27. Gintritt für die Person 2 K; Familienkarten 5 K. Das Reinerträgnis fließt dem neu zu gründenden Handelsgremium und dem Armeu-sonds der Stadt Gvttschee zu. — (Auswanderung nach Amerika.) Über die Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika wird nachstehende Information versendet: Unter der Landbevölkerung wird die Nachricht verbreitet, daß sämtliche infolge der gegenwärtig schlechten Geschäftslage außer Betrieb gesetzten Fabriken in den Vereinigten Staaten von Amerika in einigen Monaten wieder in vollem Betriebe sein werden und daß infolgedessen in kurzem wieder ein großer Bedarf nach fremden Arbeitern in diesem Lande sich ergeben wird. Bis jetzt liegen keine Bürgschaften dafür vor, daß derlei Nachrichten richtig' sind; dieselben werden allem Anscheine nach nur von Schiffahrts-Gesellschaften und ihren Agenten zu dem Zwecke verbreitet, um die verminderte Auswanderung nach den Bereinigten Staaten von Amerika wieder lebhafter zu gestalten. In Wirklichkeit liegen dort die Verhältnisse auch jetzt noch so, daß von der Auswanderung dahin noch immer abgeraten werden muß. Mittcrdorf. (Kehret zuerst vor der eigenen Türei) Mit grinsender Schadenfreude erzählen die „Nachrichten" vom 26. v. M. von einer Verurteilung des hiesigen Fleischhauers Pestl wegen Urkundenfälschung. Der Sachverhalt, um den es sich dabei handelte, war folgender: Am 11. November hatte Herr Pestl mehrere Schweine für den Transport eingekauft und von den Verkäufern der Schweine ordnungsgemäß die Viehpässe abgenommen. Eine Partei, die zwei Schweine geliefert hatte, die mit keinem Viehpaß gedeckt waren, wurde von Pestl angewiesen, sich sofort vom Tierarzte den Beschauzettel zu verschaffen und vom Gemeindeamte den Biehpaß. Der Herr Tierarzt war jedoch nicht aufzufinden, und da die Zeit wegen des Abganges des Zuges, mit dem die Schweine befördert werden sollten, drängte, machte Pestl in dem Beschauzettel einer ändern Partei zwei Striche hinzu. Irgendeine Unterschrift o. bergt, wurde nicht gefälscht. Es war dieses' Vorgehen gewiß gesetzwidrig und tadelnswert; allein für eine richtige Beurteilung kommt dabei immerhin in Betracht, daß Pestl nur der Partei hiedurch Wege und Scherereien ersparen wollte und daß er selbst von keiner gewinnsüchtigen Absicht geleitet war. Als der Tierarzt endlich gekommen war und die hinzugefügten zwei Striche bemerkte, gestand Pestl, diesbezüglich gefragt, sofort die Sache ein und bat um Entschuldigung; es sei ihm jede böse Absicht ferne gelegen gewesen, er habe nur im Drange der Not und aus bloßer Unüberlegtheit den Fehltritt begangen. Überdies wußte Pestl vermöge seines praktischen Blickes selbst, daß die beiden Schweine gesund waren; ferner war es ihm bekannt, daß sie im Bestimmungsorte ohnehin neuerdings tierärztlich beschaut werden, also weder eine Partei noch der Staat wirklich geschädigt werden würde. Wenn Pestl trotz dieses Sachverhaltes des versuchten Betruges schuldig erkannt wurde, so mag ja das indem betreffenden Paragraphen begründet sein; er selbst war sich jedoch der Tragweite seines gewiß tadelnswerten Vorgehens nicht bewußt und hielt die Sache bloß für eine Unkorrektheit. Auch das Bolks-bewußtsein wird in dem Sachverhalte gewiß keinen Betrug oder Betrugsversuch gröberer Art erblicken. Es war von dem Berichterstatter der „Nachrichten" umso ungeschickter und unvorsichtiger, das Vorkommnis in die Öffentlichkeit zu zerren, als bei der nämlichen Gerichtsverhandlung ein roter Gesinnungsgenosse desselben nicht etwa eines bloßen leichteren Betrugs versuch es, durch den kein Mensch geschädigt worden ist, sondern einer ganz gemeinen Unredlichkeit (bei der Wage) überwiesen worden ist, durch den mehrere Personen geschädigt worden sind; darüber schweigt aber des Schreibers Höflichkeit! Wenn wir trotz alledem noch Schonung üben und den Namen des überführten roten „Tugendboldes?" nicht nennen, so mögen er und seine Parteigenossen daraus ersehen, daß wir rücksichtsvoller sind als jener Hauptkrakeeler und „Nachrichten"-Schreiber in Gottschee, der indirekt seine eigenen Parteigenossen bloßstellt. — Die witzelnden Ausfälle auf den „fürstbischöflich privilegierten" Fleifch-lieferanten, der den „päpstlichen Segen" (!) erhalten habe, sind ein neuer Beweis für die „Christlichkeit" (!) der „Nachrichten" und ihrer Berichterstatter. Attkag. (Eine läppische Anfrage) richtete ein großer Nationalökonom aus Altlag (?) kürzlich in den „Nachrichten" an Herrn Prof. Obergföll und die Christlichsozialen, wie sie sich nämlich zu den gesunkenen Viehpreisen stellten. Der Mann, der diese Frage stellt, scheint sehr beschränkt zu sein; sonst müßte er doch wissen, daß die Preise für jede Ware, also auch für Vieh, weder von einer politischen Partei, noch von einem Minister oder irgend jemandem künstlich geschaffen oder gar diktiert werden können, sondern sich nach dem Gesetze des Angebotes und der Nachfrage bilden. Infolge der anhaltenden Dürre,' die im vergangenen Sommer in vielen Gegenden Österreichs herrschte, gedieh weniger Fntter und so sahen sich viele Landwirte gezwungen, einen Teil ihres Viehes zu verkaufen. Infolgedessen mußten die Viehpreise leider zurückgehen. Die Preise konnten sich auch bis jetzt noch nicht erholen, weil der Futtermangel immer fühlbarer wird und die Bauern leider gezwungen sind, einen Teil ihrer Rinder um jeden Preis zu veräußern. Der günstige Rückschlag wird erst im Frühjahr wieder kommen. .Die Viehbestände werden dann gelichtet sein und der Bauer, stier nunmehr wieder über Grünfutter verfügen wird, wird sein Vieh nicht mehr so massenhaft zu Markte bringen. Dann werden die Viehpreise naturgemäß wieder steigen. Daß die Christlichsozialen für die Öffnung der Grenzen sind, ist übrigens eine. Lüge, die schon oft genug als solche gebrandmarkt worden ist. Iwischl'ern. (Sammlung.) Josefa Högler aus Zwischlern Nr. 32, jetzt verheiratet in Verdreng Nr. 5, hatte zurzeit ihrer Anwesenheit in Amerika unter den Landsleuten eine Sammlung für unsere Filialkirche veranstaltet, deren Ergebnis die Summe von 26 Dollars beträgt. Ihr sowie den einzelnen Spendern sei hiemit öffentlich der Dank ausgesprochen. Die Kirchenvorstehnng. Wölel'. (Volksbewegung.) Im Jahre 190t sind in der Pfarre 23 Geburten, 19 Sterbefälle und 3 Trauungen vorgekommen. Den Ehebund schlossen: am 22. April Alois Sterbenz, k. u. k. Leutnant i. d. Reserve, aus Mosel Nr. 53 mit Juliana Köstner, geborenen Stalzer, ans Mosel Nr. 37; am 6. Mai Georg Skibar, Postexpedient ans Stalzern Nr. 39, mit Maria Jonke aus Mosel Nr. 8; am 7. Oktober Johann Lackner, Postgehilfe, mit Anna Hutter aus Otterbach Nr. 2. — Gestorben sind: am 6. April Anna Hiris aus Verderb Nr. 8, 6 Jahre; am 22. April Antonia Mochar aus Mösel Nr. 5, 1 Jahr, und Maria Herbst aus Verdreng Nr. 22,_4 Jahre; am 24. April Magdalena Gregoritsch aus Oberpockstein, 75 Jahre; am 25. April Franz Weber aus Niedermösel Nr. 16, 2 Jahre; am 30. April Anna Verderber ans Niedermösel Nr. 22, 1 Jahr; am 7. Juni Maria Lackner ans Otterbach Nr. 29, 14 Monate; am 12. Juni Gertrud Stalzer aus Obermösel Nr. 21, 70 Jahre; am 21. Juni Johann Wittine aus Niedermösel Nr. 18, 60 Jahre; am 30. Juli Maria Verderber aus Otterbach Nr. 10, 32 Jahre; am 6. August Rudolf Wolf aus Reintal Nr. 28, 5 Monate; am 14. August Paula Verderber aus Otterbach Nr. 10, 3 Wochen; am 25. August Johann Weiß aus Obermösel Nr. 30, 69 Jahre; Margaretha Högler aus Obermösel Nr. 6, 33 Jahre; am 2. Oktober Matthias Jonke, Gemeindediener aus Obermösel Nr. 33, 45 Jahre; am 9. November Franziska Stalzer aus Reintal Nr. 10, 5 Jahre; am 12. November Rudolf Mische aus Reintal Nr. 46, 8 Monate;; am 27. November Josef Lackner aus Reintal Nr. 13, 1 Jahr; am 30. Dezember Johann Stalzer aus Obermösel Nr. 85, 5 Jahre; am 10. Dezember starb in Budapest Josef Verderber aus Niedermösel Nr. 5, 31 Jahre alt, und wurde nach Hause überführt und auf dem heimischen Friedhofe beerdigt. — (Der Gemeindediener) ging am 14. Jänner in der Pfarre herum, um im Aufträge der Firma Moritz Karnitfchnig 6 Comp, den „Gottscheer Boten" zu verbieten. Unter solche Kuratel und Diktatur lassen sich aber die Leute nicht mehr bringen. Es werden bereits Stimmen laut, »eiche sagen: Jetzt verbietet man uns die katholische Zeitung, bald wird man uns auch noch die katholische Kirche verbieten wollen und schließlich vielleicht auch noch den Himmel. Das christliche Volk von Mosel sieht es bereits ein, daß es die „Gottscheer Nachrichten" allmählich vom katholischen Glauben abbringen mochten. Darum gibt es heuer in der Pfarre Mosel noch mehr Abonnenten des tapferen „Gottscheer Boten" als früher. Die unchristlichen „Gottscheer Nachrichten" halten sich einige nur aus Menschenfurcht. — (Zum Rechenschaftsberichte) des Fürsten sind die Leute durch viele Plakate eingeladen worden, aber nur der Gemeindevorsteher mit dem Studenten Peter Jonke, den Lehrern nebst einigen Anhängern ist nach Gottschee gefahren. Vielleicht auch diese nicht mehr in Begeisterung. Die Leute sind eben nicht mehr neugierig und wollen sich nicht mehr unter die politische Oberhoheit des Fürsten und unter die Kuratel des Karnitschuig & Comp, begeben. Köttenih. (Zur Volksbewegung.) Im vergangenen Jahre gab es hier 15 Geburten, 10 Sterbefülle uud 4Trauungen. Trauungen: Johann Parthe aus Göttenitz mit Maria Michitfch aus Göttenitz; Johann Naglitfch aus Moos mit Maria Wiedmer aus Göttenitz; Josef Parthe aus Göttenitz mit Helena Ostermanu aus Niedertiefenbach; Franz Nose aus Kaltenbrunn mit Maria Bojec aus Niederdorf. Sterbefälle: Am 1. Jänner Josefa Stampfl Nr. 98, 2 Tage; am 26. April Andreas Högler Nr. 13, 73 Jahre; am 16. Mai Richard Michitfch Nr. 33, 272 Jahre; am 4. August Anton Tscherne Nr. 78, 79 Jahre; am 8. August Johann Paar Nr. 50, 82 Jahre; am 3. September Joses Weber Nr. 59, 41 Jahre; am 9. Oktober Viktor Duzzi Nr. 46, 1 Tag; am 27. Oktober Ludwig Woldin Nr. 56, 6 Monate; am 18. Dezember Ludmilla Grünseich Nr. 96, 10 Monate alt.. Weffettak. (Durchgegangen.) Am Fabian- und Sebastianmarkttage ' hielt unser Gemeindevorsteher auf der Heimfahrt von Gottschee in Neufriesach an, um der Stärkung wegen einen kleinen Abstecher zu machen. Die Pferde blieben knapp neben der Straße ohne jede Aufsicht (I) stehen. Doch des Wartens müde, besannen sie sich bald eines Besseren uud traten ohne den Herrn den Heimweg an. Auf dem Höhepunkte des Bergrückens angelangt, ging es nun über Stock und Stein; die Pferde wurden zwar nur leicht verletzt, aber langten mit zertrümmerten Wagenteilen zu Hause an. Ein Glück ist es nur zu nennen, daß kein Fuhrwerk den wild daherrasenden Pferden auf der Straße begegnete. Ob der Wächter des Gesetzes dies auch zur Kenntnis genommen hat, möchten wir bezweifeln. — (Sterbefälle.) Im Jahre 1907 sind in unserer Pfarre gestorben: Matthias Rabnfe aus Büchel Nr. 8, 81 Jahre; Margaretha Stonitsch aus Oberdeutschan Nr. 6, 27 Jahre; Josef Stalzer aus Büchel Nr. 24, 80 Jahre; Maria -strigel von Brunnsee Nr. 2, 73 Jahre; August Jonke aus Schäslein Nr. 7, 1 Monat; Rudolf Kump aus Altfriesach Nr. 18, 17 Jahre; Matthias Schmied ans Reichenau Nr. 17, 65 Jahre; Johann Breser aus Altfriesach Nr. 10, 84 Jahre; Katharina Rom ans Uuterbnchberg Nr. 9, 73 Jahre; Gertrud Knöspler aus Reichenau Nr. 55, 53 Jahre; Johann Breser ans Nesseltal Nr. 18, 55 Jahre; Philipp Stiene aus Reichenau Nr. 47, 2 Jahre; Sasso Eoilina im Kummerdorfer Walde, 2 Jahre; Johann Rom aus Lichteubach Nr. 22, 68 Jahre; Walter Tschinkel aus Nesseltal Nr. 24, 8 Stunden; Johann Kump aus üuterbuch-berg Nr. 12, 16 Jahre; Josef Kump aus Grodetz Nr. 6, 7 Monate; Franz Zupanc ans Altfriesach Nr. 29, 46 Jahre; Leonhard Erker aus Kummerdorf Nr. 12, 78 Jahre; Josefa Stonitsch aus Nesseltal Nr. 1, 2 Jahre; Pauline Breser aus Altfriesach Nr. 10, 8 Jahre; Gertrud Stonitsch aus Nesseltal Nr. 66, 84 Jahre; Georg Stalzer aus Altfriesach Nr. 2, 77 Jahre; Ursula Kinkopf aus Nesseltal Nr. 31, 68 Jahre; Gertrud Stiene aus Reichenau Nr. 46, 72 Jahre; Pauline Stonitsch aus Reichenau Nr. 33,1 Jahr; Georg Meditz aus Büchel Nr. 41, 72 Jahre; Matthias Verderber aus Reichenau Nr. 51, 85 Jahre; Josef Mille aus Lichteubach Nr. 8, 76 Jahre; Agnes Rankel ans Neufriesach Nr. 5, 86 Jahre; Katharina Hutter aus Büchel Nr. 27, 78 Jahre; Magdalena Gramer aus Reichenau Nr. 10, 64 Jahre; Johann Lukan aus Nesseltal Nr. 43, 79 Jahre; Maria Bauer aus Nesseltal Nr. 5, 78 Jahre; Maria Stouisch ans Tanzbüchel Nr. 1, 60 Jahre; Anna Muhie au8 Taubenbrunn Nr. 9, 67 Jahre. Hrafenfekd. (Todesfall.) Am 25. Jänner starb in Budapest Herr Ludwig Ja klitsch, Korrespondent in einem Drogeriegeschäfte, ein Sohn des hiesigen Besitzers Herrn Johann Jaklitsch Nr. 44, eines plötzlichen Todes. Herr Ludwig Jaklitsch litt seit einiger Zeit an Schlaflosigkeit und gebrauchte dagegen medizinische Mittel.: Wahrscheinlich hatte er zufälligerweise eine zu große Dosis ge-nommen, so daß das Unglück erfolgte. Dem schwer getroffenen Vater unser herzliches Beileid. Lienfeld. (Erdeinsturz.) Vor ein paar Tagen stürzte in der Nähe der Kreuzung der Straßen nach Mösel und gegen den Stalzer Berg linker Seite von der Möseler Straße eine Stelle des Erdreiches von Über ein Meter Breite ein; derHohlranm unter der Einsturzstelle war gegen zwei Meter breit. Zur* Ausfüllung des Erdloches waren elf Fuhren Steine erforderlich. Worovitz. (Allgemeinen Unwillen) erregt bei uns die Tatsache, daß der Förster einem äußerst verbissenen Slowenen nicht nur mehrere tausend Dachschindeln unentgeltlich anwies, sondern noch dahin gewirkt haben soll, daß dieser Slowene-Südmärker zu Neujahr von Sr. Durchlaucht ein Geschenk von 40 K erhielt. So-fteht die nationale Arbeit gewisser Lente aus! Du Pächter de-? Deutschtums und Vertreter der Morobitzer und Tiefenbacher im Gottscheer „Volksrate" (?), was sagst du dazu? Unterlag. (Enttäuschungen.) Die Zeiten sind veränderlich. Zur Zeit der'Wahl zauberte man uns ein herrliches Paradies vor, in das unser Ländchett und insbesondere das Unterland durch den Fürsten und die Roten in der Stadt verwandelt werden würde. Was wurde da nicht alles versprochen! Holzanteile sollten die Roten, bekommen, ihre Häuser sollten neu gedeckt werden, daun noch ein paar Ochsen dazu usw. usw.! Es hat nur noch gefehlt, daß man alten Weibern versprochen hatte, sie würden wieder verjüngt werden! Und bann kam die Sache mit der Bahn. Wie horchte das ganze Unterland auf, um zn hören, was geschehen würde! Nicht nur die Roten, wir alle hatten die frohesten Hoffnungen. Der Stadt traute man freilich von Anfang an nicht recht, weil man wußte, daß es dort vielen lieber wäre, wenn die Bahn nicht verlängert würde. Und dann das Schweigen des Fürsten im Reichsrate! Wie groß war da wieder unsere Enttäuschung! Hier sagen die Leute: Die Herren in der Stadt haben eben andere Schmerzen und wir Unter-laudier werden auch weiterhin nur mit des Schusters Rappen in die Stadt fahren müssen. Künftighin werden wir Unterlandler aber auch besser wissen, wohin wir gehören, und mag da der Artikelschreiber in den „Nachrichten" noch so wettern; es glaubt ihm doch kein Mensch mehr. Mehrere Unterlandler. — (Der Bauernbund) hat auch in unserer Pfarre feste und dauerhafte Wurzeln gefaßt und wir erhoffen noch viel Gutes von ihm. Wir sind ihm dankbar dafür, daß er hier eine Raiffeisenkasse errichtet hat, welche den besten Anklang findet. Unsere Hausierer wissen sehr gut, wie wohltätig die Raisseisenkassen auswärts überall für die Bauern wirken. Auch unsere Sparkasse wird gewiß ein Segen für die Bauern werden. IMandk. (Volksbewegung.) Im abgelaufenen Jahre 1907 wurden in der Pfarre Pollandl 2 Paare getraut, 17 Kinder geboren, 10 Personen sind gestorben, und zwar: Bartol Tomac, Ms 10, >re; vpf um hr; ber iad) H'c; j mer : Ital ire; thičr pest ifte, 44, iger tteL ge- £ :nett S der lzer rrd- urz- ches die licht )ern : zn S a : des im j lich. dies I urct) rde. oteu j ein matt Den l anze : die nute B es irbe. ;roß Die lter-l in aber ikel-W doch r. und von taffe ierer ’raö ein ahre über ittac, Jahrgang Waldarbeiter in Hornwald, 63 Jahre; Maria Krische aus Krapflertt Nr. 30,4 V2 Jahre; Maria Samida aus Pogorelz Nr. 4, 81 Jahre; "cv0ref 'žagar aus Hornwald, 10 Monate; Ursula Grill aus Steinwand Nr. 13, 62 Jahre; Maria Troje aus Pöllandl Nr. 9, 62 Jahre; Christine Sri)che ans Krapflern Nr. 28, 86 Jahre; Jmbro Sedlar, Arbeiter in Hornwald, 23 Jahre; Joses Drobnič aus Hornwald, 2 Jahre, und Joses Maichen aus Nettberg Nr. 52, 74 Jahre alt. — (Bauernbund.) Der Gottscheer Bauernbund zählt hier 63 Mitglieder. — (Den Bund) fürs Leben hat unser Schulleiter Herr Josef Erker mit Fräulein Josefine Herbst aus Mitterborf geschlossen. Unsere herzlichsten Glückwünsche dem jungen Paare! Llchermoschnitz. (Kuratelverhängung.) Auf Grund der vom i k. Kreisgerichte Rndolfswert erteilten Genehmigung wurde vom k. k. Bezirksgerichte Rudolsswert über Matthias Stritzel in Wretzen Nr. 2 wegen gerichtlich erhobenen Wahnsinns die Kuratel verhängt und Herr Andreas Stritzel in Rußbach Nr. 19 zum Kurator bestellt. Hraz. (Todesfall.) Hier starb am 21. ^anner Herr Dr. Josef Gstettenhofer, steierm. Landesrat und Kanzleidirektor i. R., Ritter des Ordens der Eisernen Krone 3. Klasse, nach langem, schwerem Leiden im 66. Lebensjahre. Der Verblichene war ein Bruder des k. k. Landesregierungsrates Herrn Dr. Michael Gstetten-hoser, der in Gottschee mehrere Jahre Ches der k. k. Bezirkshaupt- mannfchaft gewesen war. . $te«r. (Todesfall.) Atu 25. Jänner starb hier Herr ^oses Stalzer, Privat, im 91. Lebensjahre. Der Verstorbene war aus Büchel Nr. 16, Pfarre Nesseltal, gebürtig und war bis 1862 Schneidermeister in seinem Heimatsorte; dann nahm Herr Matthias Stalzer, Kaufmann in Steyr, seinen ledigen Bruder zu sich, wo derselbe bis zu seinem Tode verblieb. Der Verstorbene war ein durch und durch christlich gesinnter Mann. Die „Steyrer Zeitung" schreibt über ihn- Eine goldene Seele flog heute früh zum Himmel. Wenn jemand den Namen eines frommen Dulders verdient: Herr Josef Stalzer, Privat in Steyr, war es, dessen seligen Heimgang heute das Zügenglöcklein verkündete. Das Kreuz, das ihm der Herr auferlegte, war kein kleines, aber seine geradezu heroische Ergebenheit in Gottes Willen ließ es ihn mit wahrhaft heiliger Geduld ertragen. Schon in frühester Jugend verlor er einen Fuß und seither war fein 91 Jahre langes Leben eine Sette von Leiden. Seit etwa zehn Jahren konnte er das Haus nicht mehr verlassen, aber solange es ihm möglich war, besuchte er täglich die hl. Messe. Ans Krankenzimmer gefesselt, empfing er mit größter Andacht mehreremale im Jahre die hl. Kommunion. Trotz seiner Leiden nahm er als begeisterter Katholik innigen Anteil an allen Vorgängen in der Öffentlichkeit und bewies sich oft als ein Freund des „Preßveremes für Steyr und Umgebung". Gott lohne ihm seine treue Liebe! An seinem 92. Geburtstage fand sein Begräbnis statt. Wie». (Verein der Deutschen aus Gottschee.) Sonntag den 9 Februar d. I. findet im großen Saale des Restaurants „Zur goldenen Bin," (VII. Mariahilserstraße Nr. 30) ein Unterhaltung^: abend mit Musik und humoristischen Vorträgen sowie Tanzkränzchen statt, wozu alle Mitglieder und Landsleute höflichst eingeladen sind. Anfang um 8 Uhr abenvs; Eintritt frei. — (Todesfall.) Am 26- Jänner d. I. ist hier ^rau Barbara Schneider, geb. Pürstitz, die Mutter unseres Mitgliedes M. Schneider, nach langer Krankheit im Alter von 63 Jahren gestorben. An dem Leichenbegängnisse haben sich der Verein und die übrigen Landsleute zahlreich beteiligt. Genossenschaftswesen. Gottschee. (Über die Entwicklung des Genossenschaftswesens,) insbesondere der Raiffeisenkassen in Kram und den angrenzenden slowenischen Landesteilen, schrieb Herr H. Lapajne vor kurzer Zeit einen Aufsatz in die „Österreichische landwirtschaftliche Genossenschaftspresse", aus dem wir im folgenden einige Daten mitteilen. Die erste Darlehenskasse in Kram wurde in Mottlmg im Jahre 1874 nach den Grundsätzen Schulzes errichtet. Bon der Raiffeisenbewegung war im Lande vor dem Inkrafttreten des Gesetzes vorn 1. Juni 1889 keine Spur. Die Vorteile dieses Gesetzes machte schon im Jahre 1890 Herr Dr. Volčič, Gerichtsadjunkt tu Seifenberg (jetzt Landesgerichtsrat in Rudolsswert), seinem Gerichtsbezirke zu Nutzen, indem er in ©eisenberg die erste Raiffeisenkasse in Krain errichtete. Vor etwa acht bis zehn Jahren bemühte sich zuerst der Laibacher und sodann der Eillier Genossenschaftsverband, Musterstatuten für Raiffeisenkassen zu verfassen, die ganz dem Gesetze vorn 1. Juni 1889 entsprachen, denen daher auch die Gewährung der Gebührenbegünstigungen nicht versagt werden konnte. Also erst seit 1897 kann man von einer „Raiffeisenepoche" in Kram sprechen. Dermalen ist die Zahl der Raiffeisenkassen weit überlegen der Zahl der Schulzeschen Institute; denn im letzten Jahrzehnte wurden in den slowenischen Landesteilen bei 300 Darlehensgenossenschaften neu gegründet, worunter sich bei 95 bis 98 Prozent Raiffeisenkassen befinden. Die größten Verdienste um die Gründung und Leitung derselben erwarben sich der Laibacher und der Eillier Genossenschaftsverband. — (Raiffeisenkasse.) Im Monate Jänner wurden im ganzen 22 053 K 17 h eingelegt; der Umsatz belief sich aus 43.730 K 33 h. — (Hauptversammlung.) Am 12. Februar findet im Gasthause des Herrn Anton Kresse in Schalkendvrf um 4 Uhr nachmittags eine außerordentliche Hauptversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines in Gottschee statt, zu der die Mitglieder freundlichst eingeladen werden. In dieser Versammlung wird die Wahl des Ausstchtsrates vorgenommen. Auch werden Beitrittserklärungen entgegengenommen. ®er Vorstand. ‘ Unterlag. (Raiffeifenka s s e.) Der Spar- und Darlehenskaff en-verem in Unterlag, der für die Pfarre Unterlag und die Ortschaften Unter-Deutschau und Preriegel errichtet worden ist, hat am 2. Jänner feine Tätigkeit begonnen. Gleich am ersten Amtstage konnten 1300 K als Einlagen verbucht werden. Der Umsatz beträgt bis jetzt 3000 K. Als Amtstag ist bis aus weiteres der Dienstag von 8—11 Uhr vormittags bestimmt. • Wieg. (Der Geldverkehr) des hiesigen Spar- und Darlehenskassenvereines betrug im 1. Monate seines Bestandes K7426'll. Wesseltal'. (Hauptversammlung.) Sonntag den 16. Februar' findet im hiesigen Pfarrhofe die erste Generalversammlung ber hiesigen Raiffenkasse statt, zu der alle Mitglieder aus diesem Wege eingeladen werden. Anfang um halb 2 Uhr. Tagesordnung: 1) Bericht des Vorstandes; 2.) Wahl des Aufsichtsrates: 3.) All* fälliges. Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Für den Vorstand: Andreas Meditz, Obmann. — (Raiffeisenkasse.) Im Monate Jänner betrugen die Gesamteinnahmen K 5383'74, der Geldumsatz war K 10.462-54. Der Kassenverein zählt gegenwärtig 31 Mitglieder. Witterdorf. Am 13. Februar um 1 Uhr nachmittags findet in Petsches Gasthause eine außerordentliche Versammlung des Raiff-eisenkassenvereines mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Wahl des Aufsichtsrates. G. Petsche, Obmann. Im Jänner hatte unsere Kasse an Einnahmen 11.857 K und einen Geldumsatz von 23.683 K 29 h. Gewiß ein schöner Anfang. Im ersten Monate wurden 35 Spareinlagen gemacht und die Mitgliederzahl erhöhte sich auf 31.___________ Unerhörte Woheit! Mitten in ber Stadt wurden im Haufe des Herrn Franz Jonke um 2 Uhr in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar und in der Früh um 5 Uhr mehrere Fenster mit Steinen, die bis in die Mitte des Zimmers geflogen sind, eingeworfen. Was sagen die Wächter des Gesetzes dazu? Es handelt sich augenscheinlich um einen Racheakt. Die Ehre unserer Stadt verlangt es, daß die Gendarmerie die Übeltäter ausfindig macht. Und die städtische Nachtwache ?! August Agnola, Laibach Wienerstraße 13 neben „Figawirt“ empfiehlt sein großes Lager von Glas, Porzellan, Steingut, Bilder, Spiegel, Goldleisten, Lampen und sonstige in dieses Fach einschlagende Artikel. Besonders empfiehlt er sich zur Anfertigung von Kirchenfenstern mit Kunstverglasungen und Glasmalereien in ornamentaler und figuraler Ausführung. Kostenvoranschläge auf Verlangen gratis. MU" Übernahme aller Art Reparaturen. 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Bei Ginschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Böten" zu beziehen. Verantwortlicher Schriftleiter Jofef Erker. — Herausgeber und Verleger Joses Eppich. Buchdruckerei Joses Pavlicek in Gottschee