Kamstag den l). Junl 1883. 0 l l.' 1- 2 K « N j 6 *) ^ ----------- Oll äuuvn 6u mraka. ucl inruka 6u clu«! PaS illyrische Evangelium in Frankreich, v ______ Der Adler, dcsscn gehaltvolle Mittheilungeu 'ultlseitigc und ucrdielue Theilnahme erregen, enthalt üb" tiz, z^ Fl.inklcicl) befindliches illyrisches Evan-^'"m Folgendes: Professor Mazuranie theilt in '".frischen Blatte „I)amc<> iNr5l. ^ Hossnungslosigkcit, o!,.üi'VerMtift Zeiten bis auf unsere Tage d>e Sitte, daß die Könige, wenn sie sich krönen lassen, auf das Evangelium schmoren. Das Buch, welches bei solcher Gelegenheit benützt wird, ist gewöhnlich in lateinischer, oft auch, aber weit seltener, in der Nationalsprüche geschrieben. Ganz anders war eo in Frankreich. Dort hatte man für diese große Feieilichkeil ein besonderes, mit seltener Achtung bewahrtes Euangelienduch. Es war unter dem Namen »'l'i-xt et wtlden. F. C. Atter meint in seiner allgemeinen slavischen Diplomalik, daß es im Jahre 12U'4 aus Eonstantinopel hingebracht worden seyn mochle. Zum Beweise seiner Ansichten führt er zwei Chroniken an, tine griechische vom Metropolitan Doroteo, und elne slavische, die als Handschrift bei drn Benediktinern im Schottenkloster zu Wien aufbewahrt wird, welche beide bestätigen, daß die Venetianer neden anderer, aus der Sophienkirche zu Constcmunopel, genommenen Beute, auch em grobes, prachtvolles Evangelium davongetragen haben. Dobrowsky meint, Helene, die Königinn der Serbier, hatte dieses '^uch um das Jahr i^5U—l^?u ihrem frommen Vate.r, Ludwig dem HeiUgen, Konig von Frankreich, geschenkt. Dobrowsky erinnert zugleich, eo sey leicht zu ergründen, weshalb dieß Vuch in zwei Schriftarten geschrieben sey: die untern Illyrier, die Serbier, gebrauchten die kyril-li scheu Buchstaben, die obern Illyricr. d. i. die Dalmatiner und Crocnen , meist Römisch ^ Katholische, bedienten sich der glagolischen Schüfiars. Da ader Helena zur rönnsch-katdollschen Kirche überging, ist gar nicht medr zu zweifeln, daft sie den veränderten slavischen Text nach der Vulgata mit glagollschcn Buchstaben abschreiben ließ, ^Silvester de Sacy schreibt, daß dieses Evangelium zu Grunde ging, als zur Zeit der französischen Revolution die Kirche zu Nheims der Vernunft gclvcilU ward, und der Feicr zu Vhren alle heiligen, auf den Glauben sich beziehenden Sachen dem Feuer preisgegeben wurden,« „Dieser Verlust wurde von allen Freunden des Alterthums mit Recht betrauert, besonders von den Slaven, denen hiermit ein theures Angedenken der eigenen Vorzeit zu Grunde ging. — Aber ein nicht geringes Vergnügen empfand ich, als ich im vorigen Jahre in einer Zeitung las, wo Hcrl Larrara veröffentlicht, daß dieses Buch zufällig und wider alle Erwar. tung zu Nheims gefunden w.nde, obgleich demselben in der Revolutionszeit der kostspielige Einband weggerissen wurde. Eine englische Gerichtsscene. Die Boh e mi a theilt aus den R«'v-Mantki)'-HIaZaLlne Folgendes mit: Ein Constabler führte kürz- lich einen alten Herrn und «inen etwa zwölf- oder o/t-^<'H^/« Mansionhonse (Londoner Stadthaus). Der Knabe ward vor die Schranken gestellt, und der alte Herr »om Scheut d',5 zm So^« zvnernd, und d've z^allun Fauste schüttelnd, rollce wilde Blicke umher^ dann wll/iöle er /lch <7n i>en Lor0 MH kann Ihnen nur ralhcn, ihm auszuweichen," — 9l — „Auszuweichen. mein Lord? Ausweichen, in dcr 2Hat, wenn lch m/t lhm m e/nrr O^/se ,ooH/?e. Hch kann nicht, mein Lord, ick kann nicht'.« »So geben Sie ihm. wenn er Sie das nächste M /<>Ff />,/?e Hanö? auf /><>/?/'<'//'<'/l, ö/s /?> über und über von Ameisen angelaufen und besetzt sind, zerreibt die Ameisen schnell zwischen beiden Hclnden, ins w d« Lung« «in. In dem ersten AuzenbUck« w'nd ihm dieß deftige Schmerzen verursachen, je nachdem mehr oder wen/Zer bie Lu,?Fe /„'dend //?, nichi and/lF als seyen Lunge und Luftröhre fthr verletzt und wund. Diesem bald vorübergehenden Schmerz wird kr «de« mit Freuden möglichst oft, wo möglich täglich bei heiterer Frühlings'Witterung sich unterziehen, wenn er erst einmal die wohlthätigen Wirkungen erfahren hat.die er schon nacd Verlauf der ersten2,bis 5 Stunden empfindet. Einsender dieses hal seit bereits 5U Jahren von der Wirksamkeit dieser Cur so viele Beweise, daß er die Überzeugung hiemit veröffentlicht; eingeathmet« Ameisen-Spiritus ist eines der vorzüglichsten Mittel zur Heilung kranker Lungen. Möchten Ärzte diese Heilungsweise nicht unbeachtet lassen.« M i s c e l l e. In Bern wird ein zu Alchenflüch gemästeter Stier gezeigt, der im Schweizerlande wohl als Apis verehrt werden darf, denn er wieg't 24 Centner altes Gewicht, ist 11 Schuh lang, 9 Schuh dick und ? Schuh hoch. Der nunmehrige Eigenthumes, ein Metzger von Neuenburg, hat ihn schon in Sololhurn zur Schau gcsttllr, und will auch den guten Neuen-burgern diese Freude gönnen, ehe er ihn niederschlägt. Anekdoten. Ein Projectenmacher w«l!l« einen Capitalisien zu einer neuen Unternehmung überreden. «Ich gebe Ihnen mein Wort," rief er, »wenn Sie nur e'm 50,000 Thälerchen zu verlieren haben, werden wir Beide recht gute Geschäfte machen." Ein Dichter ging in der Ehrfurcht vor Friedrich dem Großen so weit, daß er ihn »Friedrich den'Nie-gewesenen" nannte. Fortsetzung des Verzeichnisses der eingegange ^ nen Museums-Geschenke. Nr. 102/6. Vom Hrn. Lyceal - Bibliothek«^ Dr. Joseph Calasanz Likawetz: ein Portrait-Medaillon aus Gußeisen; — die antike Kupfermünze, ^liea6o8iu5, (Gloria krornanoruin N. 515/20, -,-und die auf die Eröffnung der Kettenbrücke in Gratz am l9. April 2 336 eepraate Denkmünze. - 92 — Nr. 102. Vom Hrn. Johann Ziegler, Pfarrer in Weixclburg: das Napoleonische Org.inisa^ tions^Decret für die illyrischen Provinzen vom Jahre 1811, französisch gedruckt; — die Lebensgeftliichtc der der h. Nothburga, ein Kupferblatt mit 27 Vorstellungen; — ein Blältchen, worauf Ioh. Vapc. Horning im Iahrc l675 das Vaterunser, die zebn Geboie Gottcs, die Einsetzungsworte des h. Abendmahls, das apostolische Glaubensbekenntniß, die Tausformel und das Consi'teor mit äußerst kleiner Schrift geschrieben bat: <— das Büchlein: Treuer Gefäbrt auff der allcrglück-seligsten Reiß in die freudige Ewigkeit :c., mit Kupferstichen, Laibach 171Z, — und Ein Gulden bar, als Beitrag zu Museal-Anschaffungen. Nr. toa. Vom Hrn. Ignaz Götzl, Coope-rator zu Weixelburg: 3 Kupferstiche zur Museal. Sammlung von Gnadenbildern in Krain. — und 30 Kreuzer bar, als Veitrag zu Museal-Anschaffungen. Nr. 105. Vom Hrn. Handelsmann Ferdinand Schmidt: 31 Exemplare von l5, von dem Hrn. Geschenkgeber, unstreitig unserem ersten vater: ländischenEntomologen, bisaufEine neu aufgefundenen Insecten-Arten, als: 2 Exemplare. I'riztal^cl'us sclirelderZii. Hcllmillt, in der Adelsberger undLueger Grotte vorkommend; — 2 dto. (^Äl-l»!)uz (^arninlicus 3clim. am Krim und Mokerz vorfindig, und etwas verschieden vom ^ai-abuz On^licu» des Hrn. Grafen Dejean ; — 3 Exemplare 6tel-npu5 Zcliinicitii. X^nxe, auf der Steiner Alpe und den Alpen Storshizh und Saplata; — 2 dto. ^lstiria I^l»8clHtc» punctata. Zckmillt, auf der Chor-?llpe in Kärnthen; — 2 dto. 5lHl'U^>Iin!i5 8'itiii-ütli8.3c^m. aufKrim und Mokerz; — 2 dto. Nil!^,il.i ivun2«i, 5>clim. in den Hochwal-Bungen KrainSi— 2dto. 3c^^ml»eliu5^Il)t<^,<>uIlli)I. 8cr»m. in Fichtenwaldungen: die ersten im Schischkaer Walde gefunden; — 2 dto. iVlelc.Ic'nl!^ ni^ripez. ^Iasm»nn, in Gebirgswaldungen; — 2 dto. Oliui'-!nncl,u5 güil^icollis. 8^Iim. am Großkahlenberge; 2 dto. Otinl-l''nc!i!i8 atarsinnis. 3ctnn. auf Alpen-wiesen; "' 2 dto. 0»lurliinc:llU5 Vodinenäis. 8ckm. auf den Voh«iner Alpen, auf Storschizh und Saplata,' 2 dto. Vatri^iis fc)rm!<:2t-iuz. 3c^m. in den Nestern von Ameisen oder in ihrer Gesellschaft unter Moos und in alten Baumsiacken; — 2 dto.'lcn-ll-ix K.ll«-t der Akademie der Natutforfchec zuBreslau. Hr. Prof. Nces von Esenbcck erklärte dieses Pteroma« liUM, das parasitisch in der Larve der (üv«il)t; 11^- i-x'^inl lebt, für ncu, und benannte es nach dem Hcn Eittdcckcr. Oicsüs ainehnlichc G.'schen? liefert ueucroings dc Veiveis. wclch eincn Neichlhiim auch die Faun ^rciül's ilircü! ai!f!ncil1>,l„c!,, und mit dei ^khö^!^ HieiüNüis; allSa^iiNetei, , unuerdrosftnen Beobachte d^qel)!,'l-noch i'i'ckt uicle ^<:!u!ide Tc,ge, siets yeue ll,'ü S'ii» ulld die erfoi-i'eiliche Äliiße vrrlclhcü, ui' fc>,iel- noch s^' lcichlich die lmerschöpftichc N>,lll ai,!ül'sllre!l zu koiili!'!! ! Nr. 106. 3ion der Frau Iuliana Primitz eme Porzellan ^ Dose mit halberhadener Arbeit un> silbernem Beschläge. Nr. 107. Nom Hrn. Carl Pogutz, dieß jährigem Hörer der Logik: 2 altrömische Silbermünzen 3 ,ll,!l>l-um , — l'l'lilluz 1.il3r>u8 <^c>5, 111. Nr. ,08. Vom Hrn. Gold- und Silberarbeit?! Peter Simonetti in Laibach: eine altrömisch, und 5 neuere Silbermünzen, wouon it sehr au erhalten und sehr schön sind, als: Mal-c ^Ul-c.'l <^U3. II.; — Patriarchat Aquiltja, Kaiinlüi-c^u5 2 i'ui'sL sl2?5 — 1298); — Erzbisthum Salz bürg, Franz Ant. Fürst Harrach 1727 ; — Kärnthen Kaiser Ferdinand 11., 16... (ein öliger); — deutsche' Kaiserreich, Joseph I., 1690. eine KrönungsmÜ!!;? — Großherzogthum Toscana, Erzherzog Peter Leopold, verwischt. Nr. 109. Vom Hrn. Philipp Schütz, k.k, ^lubernial: Rechn. Dep. Ingrossisten, für die direcle^ Steuern: 2) drei Silbermünzen, s?ac!i-iiinu5-^o^icuL N. l??/^^,; — ein zwei Lire^Slück, Hauptstadt Ve« nedig, ohne Doge, — und 1 Stack in Groscheugröße Papst Bcnedict XIV. 17^,1; d) ein allgemeiner Kalend elfenbeinenen Büchse; c) Justiz - Schematismus für dns Hfrzogt?"-« Krain 1793, Laibach, 8. in Papicrband. (I) 2^Poriraite,Kupferstiche; —ein schönerNack trag zu der schätzbaren Gabe, welche Hr. Schütz in vorigen Jahre dem Museum z. Z. 219 verehrt hat; -eine Lithographie, Krönung Ihrcr Maj. der Kaiserin» Mutter CarolinaAugusia, als Königinn von Hungain, — und eine dlo., Denkmahl für den l!. k. äe!d;?UH Meister Grafen Kinsky, in Folio. Nr. lio. Vom Hrn. Hof- und Gerichtsabvo^ caten I),-. Blas Crobath: eine schöne Silber münze in Gnldengrö'ße, 5. iVIai-cug Vonrtug. Diü^iU ^suztillam, ohne Doge; — ein Zwanziger, Kaise, Joseph II., 178» (beide dem M u se um neu) —. ein Groschen , Schl'sic'!,, Ligni^ - Bricg 1663, — und 1 Fäüfer, Brandenburg ^Vaircuth 17 66. Wom (Kurator, des Lrmzz. Kandes-Muscums Laibach den 5. Juni. 18)3. NevMem: Fr. rav. Wein; ich. Vn-ltgrr; Dgnaz Äl. GMcr u. ^lelnm^^r.