^ü« W ereinlgt e^^^ Laibacher Zcltung. , ^3«> 25. / Gedruckt mit Eblen von Klemmayer'schen Schriften. Dienstag den 26.Marz i3i6. I n n l a n d. Klagenfurt. Aen ^6. d. in der Nacht gegen 10 Uhr brach m Friesach in Unterkarntcn, als sich eben die Hofequipc'gen der E.H.Mane kou,-se Herzogin von Parma, Maj auf threr Durchreise aUda befanden, ein F'^ollcrn und des Hrn Landes-b'ch' »c>ten ans Qderösierreich von acsiccn zufol'.e nat ein Thci! dcr untn Kommando des>'.'.M. L. Bianchi daselbst gestandenen Trupper. Hefchl erhalten ^ in seine Fricdensstationen aufznbrechen; nur /; Regimenter bleiben vorlausig in der Gegend »on-Anz. (A. Z.) Am ^. März starb in einer hiesigen Vorstadt ein fünfjabriges Madchen am Starrkrämpfe. Dieses Klnd wurde 14 Tage frühe» von einem leichten rheumatischen Uebel befallen , und zn dessen Behandlung ein geschickter Arzt bcrbcygcruien, welcher eme Arzney und Krantcr zum Tkee verschrieb. Bey dem zweyten Bcsnck, welchen der Arzt der Kranken machte, fand er dieselbe in sehr elendem Znstande, stark betäubt und mit verstörten Gcsichtszügcn. Als der Arzt hierauf die Medicin untersuchte, fanh es sich, dah statt der Spccics zum T,bee, ein Opiat-Präparat mit der Aufschrift: Alle Stunde« zwey Lösscl voll, i', der Apothecke verabreicht, mithin die Medicin verwechselt worden war, iVvt ou das Kind bereits drey Löffel voil cinge, cnune-.l batte. Ungeachtet sogleich alle c> sordcrlichen Hülfsmittel angewendet wurdin, so k^iinte oas Kind doch nicht gerettet werden , !-nd sicrb an oen Folgen dieses Hcrcbens, welches der U-ockt« samieit eines Apo^of.'rsubjekt^ z'.»z»:schr^.oe« i^t, welcher dcs R^cvt unrichtig gelesea, , und dle Aufschrift ."c.vechsclt hatte.'— Ein .ähnlicher NnglückZsall ifc ln Wien seit meb-reren Fahren nicht vor^ekom.icn, Ul»d die vonrcssnchen phanuaco^äische.^ Anstalten, sber deren Befolgung mit Strenge gewacht wird, müssen um so mehr beruhigen, als nur ein Zusammenfluß widriger Zufalle den eben erzählten hcrbeyfuhren konnte. (K. Z>) Ungarn. Zu Topolya, im Vacser Comitat ver-heirathete der Israelit Joseph Hajduska, Pachter dcr dicßortigen bcrschaftlichen (B. Krayschen) Regal «Benesizie!,, seine erstgebor-n? Tochter. Er wollte diesen Tag rech: frölich begeben; denn, was thut nicht Alles ein liebendes Vatcrhcrz? Aber wie äusserte sich diese Frohherzigkeit des guten IsraeMcn? Er rief 26 der ärmsten Bewohner katholischer Religion dieses Ortes zusammen, gab ihnen ein auserlesenes und reichliches festliches Gast-mahlt, nebst einer Maß Wein für jeden, bediente sie persönlich bey Tische, drückte dann jedem einen Gulden in die Hand, nnd- ließ sie die übrig gebliebnen Svcisen mit nach Hause nehmen. ' (G. Z.) Ausland. Deutschland. Es heißt allgemein, der MarschaU An-gerean, Herzog von Castiglione, wcrde seinen künftigen Wohnsitz in der , nur eine Stunde von Frankfurt entlegenen freundlickcnStadt Offcnbach, aufschlagen. Dieser Marschall soll ein Vermögen von 9 Mill. Franken besitzen. Madame Hortensc Vouaparte wird, dem Vernehmen nach, nicht, wie es früher hieß, in Konstanz wobnen, eben so wenig werden in gedachter Stadt einige andere verbannte Franzosen bleiben dürfen , welches um diese Erlaubniß baten. Sie werden alle, nach der Konvenzion der Verbündeten, nach Oesterreich, Preussen und Rußland gewiesen. (W. Z.) ^ Huningen scheint nun bestimmt bald als Freystadt erklart, und daselbst, in Uebereinstimmung mit Baden, eine Brücke über den Rhein errichtet zu werden. Diese Vortheile werden Hüningen einen großen Zuwachs an Bevölkerung gewähren. Dcr Werth der Häuser ist deswegen bereits gestiegen. (K. 0) Hannover vom 1. März. Das Kriegsgericht hatte den Kommandeur des Husareuregiments Herzog von Cumberland kassirt, das Zlegiment aber von dem Vor-lvurfem^r strafbaren Unordnung am Schlachttage am 18 Juni 1815 freygesprochen. Ein niederländisches Blatt theilt hierüber folgen- des Nähere mit? Dies Husarenregiment blieb am genannten Tage zurück, und nahm keinen Antheil an den von dcr übrigen Reiterey vollzogenen Angriff. Der Herzog von Wellington sendete an dem Kommandeur einen Adjutanten, und ließ iym sagen: er sollte entweder sein Regiment vorrücken lassen, öderes ganz zurückziehen, um kein böses Beyspiel zu geben. Der Kommandeur nahm diese Bothschaft buchstäblich und äußerte dem Adjutanten,:- „Da ihn der Herzog die Wahl lasse, so ziehe er sein Regiment zurück" Der Adjutant machte ihm Vorwürfe, allein es halfalles nichts, der Kommandeur zog sen, Regiment hinter die Linie und er selbst ging nach Brüssel. Wüthig eilte der Adjutant zu Lord Wellington, der, so unwillig er auch war sich doch dcs Lachcns üder die Dialektik dcs kluaeu Kommandeurs nicht enthalten konntt. ^ , . lK. 3.) ». , .I t k l t e n. Ueber das zu Noya von ungefähr 1 1/2 Ital. Meilen im Umfange und von beinahe 6ooo Seelen bevölkert, ausgebrochene Pest-übel, welche Stadt durck einen doppelten Kordon eingeschlossen ist, hatman folgenden Bericht. Den ersteren Kordon bilden 2 auf 3c> Schritte Zwischenramn, und auf6o Schritte von der Stadtmauer entfernt aufgeworfene Gräben, jeder von 1« Schritte Breite und ' 8 Fuß Tiefe, hinter welchen ein Batallion mit 2 Kanonen eine enge Kette bildet. Ueber jeden der Graben fuhrt eine Zugbrücke, welche dcn Zugang zur Stadt auf einen Einzigen durch eine mit doppelten Gittern versehenes Thor beschranken. Eine an demselben aufgehangene Tafel verbietet bey Todesstrafe sich aus Noya dem Graben zu nähern. Znr Aufrechtbaltung der innern Ordnung ist in dcr Stadt selbst einDetachement »on 24 Mann mit einem Offizier und Platz-Kommandanten aufgestellt. Ein Regiment .snfanterie und 1 ZugEa-valleric bilden auf 5 Miglien von Noya den zweyten Kordon, w einer Ausdehnung von 25 Miglien, der mit der Einschließung zur Ses in der genauesten Verbindung ist. Alle Orte, welche, diese Trnppc>».in ibrcr Aufstellung besetzen, und dnrch scl?rnahe Pikete verbinden, sind indem besten Gesundheitszustände. Niemand darf sich jedoch ohne eine vorzuweisende Sicherheits- oder Sanitäts-Karte von hier entfernen, so wie jede Art von Waaren o5er Habschaftsn mit^sich zu führen auf das strengste verbothen ist. Der Se-Kordon hat eine Ausdehnung Von beynahe 600 Miglien, und erfordert täglich zur Bestreitung der Posten 10,509 Mann. Vom 23< November i3i5bis 23.Januar 1816 starben an dem Pestübel 2v3, ohne Symptome dir Pest 3?. Znsammen 2/,0 Menschen. Der Krankenstand war am 26. Januar: Im Pestspital mit dem Pestüdel behaftet 87. Im Bcobachtungs-Spttale 2/,3.In Prioat-'yänscril 3, zusammen'^',^ Kranke. Nach spätern Berichtn vom 26. Januar bis 8. ^evr waren in diesem Zeiträume 1,9 gestorben, 211 erkrankt, 68l beobachtet und 'Z3 genesen. Alle Gemeinschaft zwischen den Einwohnern und dem Militär der verschiedenen Kordons ist auf das strengste untersagt, so zwar, daß ein Geistlicher aus Noya, der einen Neapolitanischen Soldaten vom iten Kordon ein Spiel Karten übergeben hatte, ncbst diesem, ersterer nachdem er seiner Prie-stcrwürde entsetzt, letzterer aber aufder Stelle, erschossen w",rde. Dieselben strengen Maßregeln werden i^ey der Insel Eorfu angewendet. Drey Englische Soldaten., welche sich von ihrcnl Kordon zu eincm andern, um ihre Kameraden zusebn, entfernten, wurden füsclirt. 3?ach den neuesten Nachrichten äusser t sich das Pcstnbel nur 'in zwey Dörfern des südlichen Theiles der Insel, und das Uebel soll im Abnehmen seyn. Im Durchschnitt sterben dort täglich ? bts 8 Menschen ^ «,. 3 r a n k r e i cb. ^ Der Kölug hat verordnet 5 den Generalen Morcau und Plchegru Bildsäulen zu errichten. Alle Gattinnen der Engl Wilit är - 'i cr sonen, dle^nachFrankreick gekommen sind, um durch d:e t, ^ahre mit ibren Männern dort zuleben, und deren Zahl sich auf 170«, nnt eben so v:el Kmdern, bcläuft, müssen nach dem Nnttag des F. M. Wellingtons, sich wieder nach England einschiffen Das wieder errichtete TrappistenklostermSol'igny zahlt 3o Ko«ventualcn. Im Jaftr 1789 be-ftand es aus iuo, wo die Disziplin weniger vreng war. i^ie haben keinen andern Untcr-ha/^ "ls was ihnen die Mildthätigkeit der Glanblaen zusiießen laßt. (W. Z ) Dte Verfasser dci dreyfarbigen Zwergen haben sehr viele Abdrücke des ersten Heftes unter Umschlag zum Theil an bedeutende Personen geschickt. Die Holiiey soll deren 2 bis 3oao aufgefunden haben. Das Prebotalge-richt wird diese Sache unverzüglich vornehmen, und man hat Ursache, auf manche merkwürdige Entdeckungen, welche dabey zum Vorschein kommen werden, ncugürig zn seyn. (W. 3.) Etn Pariser-Vlatt micht über die neuesten Ereignisse bey Cartbagena folgende Bemerkungen : Die Äeooluzionsmänncr der neuen Welt sind jenen in der alten vo'.lko nmen ahnlich. Die ehrlichen Republikaner zu Car-thagena untcrbielten eine beträchtliche Anzahl oon Seerällver,,, welche für sie Freuud und Feind plündern mußten. Nnr die nach Jamaika b.'stimmtcn Kontrebanve - Schiffe blieben verschont. Die Pflanzer auf Jamaika und die Seeräuber von Carthagena standen mit einander in Verbindung. In Mcriko erblicken wir den Expriester Morclos gleich den Jakobinern in Frankreich, mit dem Raube seiner alljuleichtglaubigen Anhänger beladen. Zu seinem Gefolge gehörten mehr als 3c> > Maulthiere welche 7 Millionen Piaster fortschleppten. Die Französischen Jakobiner, die unser Geld fortschleppen , bedürfen dazu keiner Maulesel weil wir das Glück haben, der wohlthatigen Erfindung der Wechselbriefe zu gemessen. (H. Z.) Spanien. Der König hat ein Dekret erlassen, um den Sceränbereyen der insurgirten Amer.ka-ner zu steuern. Alle Unterthanen werden aufgefordert, sich gegen dieselben zu bewaffnen. Die Prisen gehören denen , welche Schiffe gegen die Seeräuber ausrüsten. Dte Eigenthümer derselben bezahlen keinen Zoll; auch die am Bord der gemachten Prisen bezahlen kci--nen selbst wenn sie aus Artikeln besteben, die in Spanien einzuführen verböthe» sind. England. London den 2^. Februar. Es sind nnn 14 Tage, seit Bonaparte in Longwood ist, da dieß die einzige Ebene ist, so hiell man sie zu seinem Anmsement und zum Lager für das 53ste Regiment am geeignetsten; das Haus ist gcbessertnnd vergrößert worden, die Ebene ist sehr schön, wegen den beständigen 'Regen aber, selbst im Sommer, wird man ihn doch wo>l anderswohin bringen müssen. Inncrbalb 6 englischen Meilen kann er überall hinrciten, überschritte er sie aber, so lauster Gefahr, daß auf ihn geschossen werde. Will er weiterleiten, so muß ni ß dazu baben; allein er wurde, sagte er, eher sterben, als diese fordern. Seine Wohnung ist einem Kapitän, des 53sten Regiments anvertraut, der alle 2,5 Stunden berichten muß, daß er ihm gesehen habe. Ohne Erlaubniß dcs Gouverneurs Sir G. Ving-ham darf niemand zu ihm, auch ist er so auf Cockburn erbittert, daß er keinen Besuch annimmt, den ibm dieser schickt. Dieser Tage ließ er sich die Haare schneiden sammelte aber die abgeschnittenen sorgfältig', und warf sie ins 7>euer. Briefen aus Philadelphia zufolge wenden die in den nordamerikanischen Staaten befindlichen Franzosen, und vorzüglich die Glieder von Bonapartes Familie, Alles an, um sich bei denjenigen Personen einzuschmeicheln , die Einfluß auf die Leitung der Staatsgeschafte haben; dock schien man ihnen bisher auszuweichen , da die Regierung, vielleicht am meisten wegen der zerrütteten Finanzen, aufEr-balning des Friedens denken muß. Uebrigens dürfen die Englander wegen ihres Gefangenen auf St. Helena auf der Hut seyn; denn davon ist man hier fast allgemein überzeugt, daß bey cincm Bruche,es das Erste seyn könn: te, daß die amerikanischen Staaten sich der Insel und des Gefangenen zu bemächtigen suchen würden. Dieß scheinen anck die geftüch-teten Franzosen einigermassen zu bosfen, wenigsten's würden sie, sobald sie eingenistet wären, Alles anwenden, um dieß zu erreichen; auch vermuthet mau , Bonaparte selbst hege solche Hoffnungen. (KZ) Mebrere Schweitzerfamilien haben nach denselben Blattern an den Ufern des Flusses O^io in Canada Niederlassungen gemacht5 welche bis ^ ^at den ??a>-men. New-^'ch^ cizerlano er^ :tcn. Sie baucn in d.'.u^lv.'n den Neins^'k mit eincm 0 <^uren <5v^l^, v^ß in d^m jüngsten Herbste in (i'^iger Ko'll>^ist 200 Gallonen Wein «eresl^t, und jede <^aUo,3eum 2 Piaster rer-kausr har. '5ie aus Ev^op^ qekomme^m Fruchtba'l-me sii'd edeasa-is sehr qnt fortgekommen, und ^»?ft ^'o',^nc hat sich seit k'irze'N !'o'>kr verglö^rr '.. ' b^rcichcrt, daß, mui «chon wir'tt:cl> >>ä'll'er'i. D>»r Kanso.v New-Ech'.u!-i,'/:la'.d '„U nächstens Sitz und Snm< me bey ocm Amcri^.üschen Kongreß erhallen. Aus den Berechnungen der gesammte» Zahl fremder Truppen 5 welchen Frankreich die Equipirung bezahlen mußte, ergiebt sich nach Angabe des Lords Wellington, daß 1,1^0,000 fremde Krieger damals in Frankreich waren, ohne die Neseroe von 100,000 Oesterreichcr und 150,000 Russen. Zwei Monate später als der Friede geschlossen wurde, hätten mit Einschluß der Russen, Ocsterrei« cher, anderer teutschen und der spanischen Truppen, die im Anzug begriffen waren , z,550,000 Mann fremder Tru^. in Frankreich gestanden. Z.) Nord-Amertta. Zwischen Spanien und den vereinigten Staaten scheinen ernstbafte Irrungen ausge; brocken zu seyn. Spanien verlangt die Abtrettung eines Landcsantbeits und zu gleichet Zeit die Auslieferung aller derjenigen Amerikaner , welche an dem Aufstand in dem mit-täaiaen Amerika Thell genommen haben. Niederlande. Vonapc.rtes kostbare Tabatiere, mit 142 her scbünsten Diamanten geziert, die nach der Schlacht von Waterloo in seinem Wagen gefunden wurdc, ist nach England geschickt worden, um daselbst vtrkauft zu werden. Der Holländische Admiral v. Bracm hatam 9. Febr. von der Holländ. Besitzung Suri-nam im Namen des Königs der Niederlande Besitz genommen. (K. Z.) M i s z e ll e n. Am 26. Febr. Abends fand man auf einem Boulevard ^u Paris eine« betagren Mann im Blut schwimmen. Man brachte ihn ins Spital, und auf Befragen elilarie er; cp sey in derMairie oon Mortdidier an-gesicllt; des Lebens überdrüssig, babe cr ci-r^m ^rldat^n 3 Zwatizigfrankenstückc und ''ei-^c li^r gegeben, u.nter der Bcdinguug, daß er idm umb.'acbte. Dieser ain^ '>en ?vc< scl/zag ei!'> ur.d stieß il'>m ein Stillet iu.den Leid. Am andern Tage lebte cr noch Die ^m^ /ö?n :^!oM lon'»ncndc Per'on mit einem Geso!ge vo:-. 7 ^,'l>'.^o'.