Tatbacher ZettinM 36. Freytag, den 26. October 1827. Wie"» >-^eine k. k. MaieNät haben mit aNerhöchster Vnt. schließung vom 22. September d. I., den geistlichen und Studier,. Referenten beym küstenläridischen Guber» nium, M^tthaas Naunicher, zum Vhrendomherrn an der C^tkedralkirche zu Laiback, mit Nachsicht der Taxen, aUcrgnadigst zu ernennen geruhet. C r 0 a t i e n. Agram. »L. Oct. Se. k. k. Hoheit der durch. lauchtigNe Hcrr Er^er^g Neichspalatin find nebst Höchst« dero durchlauchtigsten Frau Gemahlinn und Kindern am ,5. dieses, Abends i>2 3 Uhr zur höchsten Freude oller Bewohner unserer Stadt hier eingetroffen, gc« «uhcten durch den iH. hier zu verweilen, und sind g«, sttln Früh 6 Uhr von hier abgereist. (Agl. Z.) D a l m a t i e n. Ragusa den ,5. Sept. Dieser Tage wurde hier , ein junger Türke getaust; er ist der Sohn des türkischen Commandanten der Stadt Pilo im Peloponneg, dessen Ältern von den Griechen vor seintn Augen ge-tödtet worden waren, uno den der Kapitän Antonio Ptrsich losgekauft, und in sein Haus nach Nagusa gebracht hatte, wo er ihn wie einen leiblichen Sohn b«° handelte. (V. v. T.) Päpstliche Staaten. Civitavecchia den 5. Oct. Am 4. d. taufte Monsignor Vincenzo Annovazzi. Bischof von Leros und S^ffcggan. einen Mahomed.ner, Vsmir mit Nahmen, 2,z Jahre alt, von einem Dorse bey Damiate gebürtig, der noch als Kmd vc'N einnn sardinischen Sch'fft geraubt n)o«den war. und bey vielen Schiffs . ^pitänen Dienste geleistet hc>tte. deren keiner sich die Muhe nahm. ihn > im Christenthum untenlchten zu lassen. (V. v. T.) Frankreich. Eine französische Kriegsbrigg hat ein Fahrzeug i« den Grund gebohrt, welches einmahl unter kolumbi» scher, ein anderesmahl unter algierischer Flagge bereits drey französische Schiffe bey Cadix genommen hatte. (Prag. Z.) Spanien. Madrid, 27. Sept. Man trägt sich heute mit der Sage, der Könia Ferdinand habe die Unabhängig» keit der neuen amerikanischen Republiken anerkannl. Man nennt dabey nicht nur den Tag, 23. August,und den Ort, London, n?o dieser Tractat unterzeichnet wor» den, sondern auch die Personen die dazu bevollmächtigt gewesen, nehmlich Don Ofalia , Lord Dudley and Ward, Fürst Polignac. und Graf Palmella. VZ wird sogar verstchert, der König habe diesen Vertrag wenige Au« gendlicke vor seiner Abreise nach Catalonien ratifizirt. A!s Inhalt des TractatS wird angegeben: Art. 1. Spa» nien erkennt die Unabhängigkeit der Republiken Colum» bia, Peru, Chili, Vuenos° ayres, Paraguay und der vereinigten merikanischen Staaten an. 2. Diese ver» schiedenen Staaten werden an Spanien zwölf Jahre hindurch emen jährlichen Tribut von 12 Millionen schwe« ren Piastern, und späterhin einen beständigen Tribut von 5ao,ollo schweren Piastern bezahlen. Z. In den sechs ersten Jahren sollen die 12 Millionen im Hafen oon Cadiz von drey Commissarien, einem spanischen, französischen und englischen, in Empfang genommen werden. Die zwey letztern werden de«i spanischen Com» missär 6 Millionen Piaster einhändigen, und eine gleiche Summe zur Bezahlung der Summen, die Spanien ihren Regierungen schuldet, zurück behalten. Sollten diese Summen vorher von der spanischen Negierung be» zahlt worden seyn. so werden die englischen und fran« zöfischen Commissarien Cadiz verlassen, und die spani» sche Ncgierung wird die 12 Millionen allein in Empfang nehmen. 4. Frankreich und England garantiren den vorigen Artikel. 5. Die amerikanischen Staaten btgün« 354 NiZen'die spanischen Schisse und ihren Handel mchr als dieß bey jeder andern Nation der Fall ist. 6. England und Frankreich garanticcn Spanien den sichern Besitz aller seiner gegenwärtigen Kolonien. 7. Auch garanti» ren sie die gegenwärtige NegierungZform in Spanien und in Portugal. 6. Sollte Spanien versuchen, die gegenwärtige portugiesische Negierungsform zu ändern» so würde eine vereinigte englische und französische Armee in Spannn einfallen, und ebenso in Portugal, wenn dieses gegen die Negierungäform in Spanien ein«n Versuch machen sollte. 9. Die englische und französische Regierung werden ihre Truppen nach Verfluß von sechs Monathen nach der Ratification dleseg TractatS aus Spanien und Portugal zurückziehen." Uuläugbar ist der ganz« Inhalt dieses angeblichen TractatS von der Art. daß man höchlich an seiner Aechlheit zweifeln muß. Auch fand' man bis jetzt weder in englischen noch sran° zösischen Blättern die geringste Spur davon. — Die letzten Berichte von Sr. Majestät sind vom 25. Mittags auS Almanza. Die neueste Gazette de France meldet: »Bne. fe aus Barcelona vom 29. September verkünden die Ankunft des Königs Ferdinand zu Tarragona am »3. Die ganze.Beuölkerung zog ihm entgegen, und zeigte den größten Enthusiasmus. Die Bauern übernachteten auf den Feldern 5 un, ihn zu sehen. Die Straßen wa. ren mit königlichen FreywiMgen bedeckt, die Spalier für den König bildeten." D>e Gazette de France berichtet Folgendes ohne Datum aus Spanien: »Die neuesten Briefe aus Madrid melden, daß die Ankündigung der Abreise deg Königs nach Catalonien einen unaussprechlichen Enthusi» asmuö in Acragonien uno Navarra hervorgebracht habe. «Her König wurde zu Valencia mit unzähligem Zurufe bewillkomme. Man hat besonders darauf geachtet, daß dt« König dem Kapitel von Valencia gesagt hat, er würde 0«r Armee, von Catalonien das Geschenk zustellen, das ihm das Kap tel anboth. Man beschäftigt sich im. mer mit Vorbereitungen zu dcr Abrede de« Königinn nach Saragossa. D>e Armee vom Tajo Hai ihre Bewe« gung gegen Daroca fortgesetzt. Der Brigadier Manso hat di« Insurgenten bey Hostalrich geschlagen. Der Vrigadi«« Vaga hat sie aus der Gegend von Girona «tltlieben. Auch von Cardona wurden sie zurückgetrie. den. D>e beyden Hauptanführer der Empörung, IepS del Estanys und Carl«gol sino unter sich in offenem SMit«." Die Ga-zette d< Franc« meldet aus Pu!cer< -d a vom 2. October: ,Unsere Lage ist noch imnnr die. selbe. Wir sind sehr ruhig und die Insurgenten haben uns noch nichts Böses zugefügt. C'S ist die Frage, ol) es so fortgeben wird. W" hoffen, die Ankunft Sr. Majestät in Tarragona werde dali) eine entscheidende Wendung herbeyfuhren. Man glaubt allgemein, der König werde sich nach Barcelona begeben, indem die Behörden und Oie fra«zösische Kavallerie ihm entgcqcn gegangen sind. Man spricht hier in übertriebenen Aus. drücken von einem zwischen den Miquclets von Veloer gegen die Agraoiados swttgefnndfnen lebhaften Flinten» fcuer. Daran >st aber nichts Wahrcs. Der Co n st ituti 0 ne l meldet aus Perpignan vom 5. October: „Die Rebellen sind fast bis unter die Mauern von Barcelona vorgerückt, und h^bcn das um» gebende Land verheert- Der General Nc set ließ am Sonntag den 3o. Slpttmdir, zwey französische Negi» , meuter auZlücken, die sich gtgen die Seite des Flusses VezoS drey Viertel Stunden von Barcelona auf der Slraße von Frankreich wenbetin. Drey Mozoö de l'Es> candra, die mit Depeschen für die verschiedenen Vehöl» dt. ford. Canning, und von dem Gouverneur Adams, an° gekommen 'varen. Seitdem verbreitete sich aUgemein daä Gerücht, die Unterhandlungen zu Nonstantinopcl hätte« eme günstigere Wendung genommen. Der Courier versichert, do5 Vetcagcn des Gultanb sey durch die Festigkeit, welch« die drey Vothschasttr ge° i^'gt, weit gemäßigter grd«n. Gr hade sonen Mi. nisten besohlen.aUe angennssenen Mittel anzuwenden, um die Ruhe des NeichZ zu sichern ^ sie soUt«n die Un° terhandlungen mit den verbündeten Mächten wieder «nknupfen, u«d er würde ge«» deren fernere Absichten erfahren, um sich zu überzeugen, daß sie sonst kcincn Plan gcgcn die IiNlgntät deZ ogmaniüschen GebiethZ^ vie güechischc A^gm vereinigten. Als es am «,nd««n Morgen um ,i Uhr im Dorfe Vanant, an^ kam, bemerkte das P,ckcr der Avant. Garde eine Pa. trouille von feindlichen Neitein, und in wenig Augen, blicken bedeckte tin Corps persischer Kavallerie von etwa 2aoo Mann die benachdarten Anhöhen. Wegen der ge» lingen Anzahl deZ Detaschemertä überließ der General, major Fürst Vagrntwn dem Ftinde die Straße, und nahm zur linken Seite eine feste Stellung ein. Dort entspann sich ein heft,ges Gefecht, woben die Tapferkeit unserer Troppen d,e Oberhand behielt. Der Feind, mit großem Verlust zurückgeschlagen, zog sich eiligst in de« Richtung von Uidübad zurück- Die Ermüdung unserer Truppen und die übermäßige Hitze erlaubten es jedoch nicht, die Flüchtigen zu verfolgen. Der Generalmajor Fülst Vagration gab nun der zahlreichen Convoy, so wie den cirmcn,fchen Familien Befehl, unter der Be» deckung einer Abtheilung Grenadiere durch den Engpaß von Tschalanan vorzugehen; er selbst folgte ihnen mit dem Nest seines DetaschementS, und kam am »2. (24.) glüctlich in das L^ger von Karadaba an, nachdem er seine Sendung, de'ltn Zweck war, den Exlhan-Khan, der uns gnn; ergeben ist, zu blfreycn, vollständig erfüllt hctt«e. Der Vcclust der Perser belauft sich aufLoMann ; wir haden den Capitcw Podluhky, und den Fähnrich Plinzen Tschcwtschewadzcff, beyde vom Georgischen Grenadier'Negiment. und i3 Mann Todte verloren; der Capitän Wortoff, der Fähnrich Lowrof, von dem« selben Negiment und 3? Mann wurden verwundet. Der General- Adjutant Pabkewitsch fügt seinem Bericht noch einzelne Züge von Tapferkeit bey." (Öst. B.) Osmannisches Neich. Vucharest, 22. Sept. Man hat hier Handels« briefe aus Konsiantinopel vom ,?. September, welche die unverbürgte Nachricht erhalten, daß der Großherr die Erneuerung der Unterhandlung genehmigt habe, und den Vorschlägen der dien Mächt« Gehör zu schcn» ken geneigt sey. Ko n st an tinopel, 28. Sept. (Durch außeror» dlntliche Gelegenheit). Die Unterhandlungen der drey Vothschafter mit dem Divan dauern fort, und scheine« nachdem sich die Hfarte durch die Ereign,sfe bey Nava« rin überzeugt hat, daß die Executwmaßregeln mit Ernst in Vollziehung gebracht werden, ein günstiges Resultat zu versprechen. Der britt'sche Botschafter. Hr. Stratford ° Canning, sendete heute einen Kourier mtt der Nachricht von. dieser Wendung nach London ab. Die Hauptstadt ist ruhig. M Konstantinopel, 22. Sept. Vor einigen Ta» gen sind drey russische Kriegsschiffe unter Handelsflaggen aus Odessa hier angekommen, und haben sich bey Vu, jucdere vor Anker gelegt. Sie sind beMmmt, eintre» tenden Faltg die russische Amdassade und Kanzley abzu, ' hl?hl«n. — Autz bemAlchipel soll die Nachlicht eingegangen 356 seyn, daß Ibrahim Pascha, in Folge einer Unterhemd» ' lung mit Admiral Codlington, den Waffenstillstand an« genommen habe. Dieses Gerücht, welches, obgleich unverbürgt, von Mund zu Mund geht, bestärkt die Ansicht, daß nachdem auf diese Art die ohnedies; vara-lysine ägyptische Armada unthätig in Morea bleiben Müßte, die Pforte sich der ferneren Vollziehung der Executivmaaßcegeln dcr Convention vom 6. Julius 1827 ebenfalls nicht ernsthaft widersetzen werde. Tataren aus Larissa haben dem Divan die Nachricht von der Landung der Aegyptier zu Navarin, und eine auf die Convention vom 6. July Bezug habende Aufforderung des englischen Admirals Codrington überbracht. Seitdem ist der grie» chische Patriarch zur Audienz beym Sultan geführt wor> den; Di« englische Eskadre ist Vermahl auf folgende Weife vertheilt: zu Smyrna und im Archipel: die Asia von VH Kanonen , Vice > Admiral Slr Edward Codrington, 2 Schisse von 74, 4 Gch'ffe von /,3 bis /,2 Kanonen, und la kleinere Schiffe; beyden jonischen Inseln: Vie Ariadne von 24 Kanonen, und 2 geringere Schiffe; zu Alexandrien: der Glasgow von 5o Kanonen mit 2 kleinern Fahrzeugen; zu Malta 2 kleine Schisse von ic Kanonen, die aber bald nach Smyrna abgehen wer» den. — Am 28. v. M. segelte eine aus drey Linien, schiffen bestehende Eskadre bey Mclta voibey nach dem Archipel. Heute legt« sich zu Malta eine große fran« zöstsch« Fregatte vor Anker- (V. v> T.) Ostindien. Den letzten Nachrichten aus Ostindien zufolge darf man noch nicht fo bald hoffen, die barbarische Sitte des Verbrennens der indischen Wttwen vertilgt zu sehen. In dem Distrikt« deg FortZ William zahlte man im Jahre 182Z noch 5^5, und im darauf folgenden Iavre 572 verbrannte Witwen. (B. v. T.) Cours vom 2c». October ,627. Mlttelvielg. StHatsfchuldverschrcibungen zu 5v. H. l'" EM.) 91 7^8 detto delto zu iv. H. (>>CM.) i» 1^2 VerlosteObl!gation..Hofkam./ » 0, )^ «, ^. mer.Qbl'gatlon. d. Zwangs.>^5 V.H., ^ 9> ?jL Dailehens in Kiai,' u. Aera-<'"^'^^"'f'> ^, ^ rial'Obl,gc»t. der Stände v./^^ , "'^ < ^ T«rol fzu2»/2v.H.>,3 - Dail. mit Verlos.v.I. 182, für 100 ff. sin CM.) 11N ,>4 W,en.Stadt'Banco'Obl. ;u 2 i^2v, H. l>n CM.) ä5 5M detto i>elto zu 2 v. H.(>n CM.) 35 is2 Obligation der aUgcm. Un0 Unglir. Hofkammer zu 2 v.H.sinCM.) 56 3jic> (Hranal) (Domell.) Obligationen der Standes fC.M.) (G.M.) v. Österreich unter und ^u2 v H.^ — — ob dcrV,in2, von'ttol)- ^u2i/2v.H.l -^ — men , Mähren , Schle-I ->u 2 1/4 u.H, > — —- sisn,Steyermark.KärlN !,U2 v,H > 56 isio — ten, Krain und Gorz zu ^ .^/ä u,H. Z — — Bank'Actien vr. Stück 10^71^2 in Conv. Münze. Wasserstand des Laidach. Flusses am Pegel der gemauerten Ganalbrttcke bey Eröffnung der Wcbr: Den 25. Oct.: 2 G ch u h, 9 Z 0 l l. 2 L i n i e « , ode? i> e r S ch le ,i ß e n l, e t tu n (l. Theater: Samstag: Der To d te n a n sa g e r feiner selbst. — Die Familie Besenstiel. Sonntag: D e r w e i bli ch ? A b a l l i ll 0. Nidacteur: Fr. Xao. Heinrich. V««l«gtr: Ignaz Aloys Edler v. K'M^mayr.