(^lDrMeWlattKZ Kamstag sen i. Februar 1834. Ueber Gmporbringung ver Keiven»Cultur ^ in Urain. 3?it k. k. Landwirthschafts'Gesellschaft in Kram hat in ihrer allgemeinen Versammlung am 20. November v. I. veschlossen, zur Emporbringung der Sei. dencultur, in dem Lande ausgedehnte Versuche zu machen, zu diesem Zwecke aus Italien und Frankreich die besten Gattungen Maulbeerbaume zu bestellen, einen Haupt, und auf dem Lande mehrere kleinere Muster-Höfe zu errichten, und vor der Hand in Laidach einen practischcn Unterricht über die Behandlung der Bäume und über die Pflege der Seidemvürmer erlheilen i« lassen. Der beständig« Gesellschafts - Ausschuß ist beauftragt diesen Industrie - Zweig mit vorzüglicher Berücksichtigung der im Neustadllcr Kreise liegenden Vezicke Krupp, Thurnamhart, Landstraß und Pölland, im ganzen Lande zu verbreiten. Damit man in den Stand gesetzt werde, zu beurtheilen, wo, und in welcher Quantität alte Maulbeerbaume den ersten Bedarf dek-ken . und wohin, und in welcher Menge die ersten Un, tcrstützungen an Saamen, an jungen Pflanzen und h«lbe. 1". Herren Mitglieder der Gesellschaft ersucht, dem permanenten Ausschusse alle jehi-gen Besitzer von alten M lien Ankauf kosten, sondern bloß erhalten und gekleidet werden müssen. Was Meueste unv Interessanteste im Gebiete vcr Unnst unv Industrie, ver Nänoer- unv Völkerkunde. Die Vermehrung der Bevölkerung der vereinigten St-aalen von Nordamerika wahrend der letzten 6o Jahren ist beispiellos. Im Jahre 17?« war die Bevölkerung: 1.500,000; im I. 179«' 5,929,226; im I. 280": 5,219,782; im I. I8l0: 7.229,903; im I. tU2U: 9,65^15, und im I. 1830: 12,856,154. In der Stadt Sun'oerland lebt ein Kind, das m>t dem Mahl eines Schmetterlings im Gesicht geboren wurde. Dieses Mahl erleidet folgende seltsam« Wanderungen: Im Sommer lritt der Kopf desselben "N hochrother Farbe, und das Ganze weil heißer an. i«sNhlen als irgend «in anderer Körperteil des Kin- des; im Winter dagegen sind Flügel, Füsse u. s. w. kaum bemerkbar, der Kopf schwindet zu einem bloßen Flecken, und das ganze Mahl ist eiskalt anzufühlen^ Unter der gemäßigten Zon» zu säen und m».'ee den Tropen zu ernten ist gewiß eine sonderbare Sache. Es geschieht indeß häufig, denn die großen Schiffe der ostindischen Compagnie haben nach dem Beispiele der Holländer, welche zuerst diesen Gebrauch einführten, kleine Gärten in Holzkisten, welche sie auf dem Hintertheile des Schiffes aufstellen. Man pflanzt darin Salat; die Keime, der Einwirkung einer stets wachsenden Hitze ausgesetzt, entwickeln sich mit einer überraschenden Schnelligkeit, die Ernten vermehren sich in's Unendliche und lassen sich gar nicht mehr zählen; kein Glashaus könnte solche Wunder hervorbringen. Wie gefährlich es in Afrika ist, über Flüsse «HP Sümpfe zu setzen, mag folgende Begebenheit beweisen. Ein Maure,, der in Senegambien wohnte, kam bei früher Tageszeit an ein Sumpfwasser; da er an den» gewöhnlichen Ueberfahrtsort keinen Kahn f.?nd, so war er, nachdem erlange gewartet hatte, genöthigt, über einen Arm des Flusses zu schwimmen. Er war gluck« lich genug, ohne Unfall an's jenseitige Ufer zu kommen; da es aber bei den Moslemin Gesetz ist, nicht eher aus dem Wasser zu gehen, als bis mehrere Abwaschungen vollzogen sind, so erfüllte er eben diese heilige Pflicht, als er sich plötzlich unter dem Wasser gefaßt und seines rechten Beins beraubt fühlte. Sein durchdringendes Geschrei lockte einige Ziegelstreicher herbei: die ihn in, Wasser liegen fanden, das er mit seinem Blut rathet». Man schaffte ihn an's Land, «o er aber unter heftigem Schmerze bald verschied. ' Der Capitän eines Wallsischfängers stieß, als er von Iap«n aus südwärts gegen Neuholland steuerte unter dem 5ten Grade und uz Minuten nördlicher Breite und I52ten Grade 35 der Länge (nach dem Me. ridian von Greenwich, also etwa 172 d. L. von Ferro) auf eine Inselgruppe, die noch nicht auf den Karte» verzeichnet ist. Die Mannschaft des Schiffs landete,, und wurde von den Eingebornen freundlich behandelt. Die Inseln sind schr dicht bevölkert, uwd haben Ueber-siuß an Kokospalmen und Früchten jeder Art, namentlich solche, wie sie für Schiffe nothwendig sind, die von Japan mit dem Scharbock kommen. Nach den neuesten Volkszählungen belief sich die > Volksmenge der sämmtlichen europäischen Staaten a>n l Schlüsse des Jahres 1835 auf 233 Millionen, 473,053 » Seelen. Davon kommen auf die sechs Mächte ersten - Ranges 1?2,<»39,2l0 Seelen; hierunter ist Spanien - milbegrissen, obgleich dieses Köuigreich in Beziehung 20 auf seine politische Bedeutung gegenwärtig nicht unter die Zahl der großen Mächte gerechnet wird. Die zwölf Königreiche nebst dem Kirchenstaate haben eine Bevölkerung, von 29.382,283 Seelen; die neun Groß. herzogthümer (worunter auch Kurhessen) 5,359,752 Seelen; die sieben Herzogthümer 2,18,,262 Seelen; die eilf Fürstenthümer l»58,16l Seelen; und die acht Freistaaten 2,75^,390 Seelen. Die dichteste Bevölkerung findet man in Belgien, wo 7815 Seele» auf die Quadiatmeile kommen; die geringste in Schweden und Norwegen. Wieviel die Kunde und das Studium der asiati, schen, afrikanischen und amerikanischen Sprachen, den Missionären verdanke, ist beinahe unglaublich. Wo ' der gewinnsüchtige Kaufmann nicht hindringen kann oder will, dori dringen die frommen Missionäre hin. ^ Sie lassen sich durch keine Wildnisse, durch keine Entbehrungen , durch keine Drohungen erschrecken. Groß sind in dieser Beziehung die Verdienste des Collegiums cls piapa^Ii,cla l'i6e, aber nicht minder staunens-werth die Bemühungen dänischer, englischer und russischer Missionäre. So hat im Jahre 1833 der englische Missionär, Trelkeld, eine Grammatik der australischen Völker, welche am Maquarie-See in Neuholland leben, abgefaßt, ingleichen auch einen Theil der Bibel in dieselbe Sprache übersetzt, beide Werke wurden zu Sidney gedruckt. Wie viel läßt sich nicht von den frommen Bemühungen katholischer Missionäre, welche dem Impulse der Leopoldinischen Stiftung folgend bis in die Ucwälder Nordamerika's dringen, um unter den rohen Kindern der Natur den Saamen der christlichen Lehre auszusäen, für amerikanische Sprachen hoffen? In MexiVosmd ungefähr 500 Stadt« oder Hauptorte wegen der in ihrer Umgegend gewonnenen Silber-ausbeute berühmt'. "-Diese 500 Orte haben zusammew ungefähr 2000 Minen und die^Gesammtzahl der Ader« und Massen, welche ausgebeutet werden, ist zwischen a und 5000. Das Erz findet sich gewohnlich in Adern, selten in Schichten und Massen. Die Ader von Gua-najuaco ist die größte; sie ist 120 bis 150 Fuß dick und» wird in einer Ausdehnung von neun Meilen an ver« schiedcnen Stellen ausgeb'eutet. Die Menge des in de« Erzstufen enthaltenen Silbers ist im Durchschnitt zwischen 3 und 4 Unzen im Zentner. Die jährlrche Ausbeute an Silber, während der letzten Jahre deS sieb« zehnten Iahrhunderles war' t,i34,e»2N Pfund. Ein englisches Blatt enthält folgende Angabe tib«r die Häuser - und Einwohnerzahl mehrerer Hauptstädte Europa's. London bat 19^,000 Häuser und i,l»?il,ooH Einwohner; Paris ^5,000 Häuser und 77^,000 Einwohner; Petersburg 9,500 Häuser und 449,000 Einwohner; Neapel 40,000 Häuser und 260,000 Einwohner und Wien ?,i00 Häuser und 200,000 Einwohner» Theater. Heute: «Der Wald bei Hermannstadt.« Zur »eue-fice der Dcllc. Els » e r. Morgen: „Zamperl, der Tagdieb»" und »ritter «,«,4« lirtcr Ball im Theatergcbaudc. Dienstag: «Vetter Benjamin a « 5 Polen." TAeatev-Bericht. Das neue Jahr lelinte auf unserer Vnhne üicht sinnige?, Publicum und dramatische Kunst »icht ehrender> als diwch Dt-in< hardstein's treffliche Lustspiel «Garrik in Bristol" eröffnet »erden — einem dramatischen Gemählde aus dem Kiinsilerleben, das sich auf den größten Vühnei: Deutschlands des üngetheilten Beifalles erfreut, Hr, Treu mann G., welcher den Garrir gab, so wie sämmtliche Darsteller waren von ihren ^,'llen so begeistert, spielten mit solcher Warme und Kunsteiser zusaünuen, dafi u'ir »icse Vorstellung zu einer der gelungensten m dicsein Theatereurse rechnen kün>:c)i. - Am ^. Jänner kam end-lich die schon lange be-fprochene ilnd besonders uo!>?)tusikkennern gewünschte Oper >>Wil: htlm Tell« ron Rossini zur Darstellung. Dieses großartige, 3o>:w«r Directiou war für dics« Oper unIcmci!» viel gethan worden, >t»u L«stu:ne und sonstige Eomparserien warcn brillaui und ließen nichs zu wünsche« übn'g. — Am l». Jänner kam die hi«r bil»n» ders beliebte Rossinischc Oper «der Barbier u 0 n Tevilla" als Benefiz des Hrn. Hölzcl zur Darstellung. .Obgleich sich >i« darin beschäftigten Sänger alle Mühe in» Gesänge und Spiel gaben, so müssen wi.' doch gestehen, das, sie in der Darstellung di«, ser komischen Oper uns etwas ialt li^sjen. Wir mo'ücn dieß zu» Theile anch dem g,uten Eindrucke zuschreiben, die einige nalieni-fthe Sängcrgcsellschatten bci der Püoduetion eben dieser Oper vor einigen I.chre» hier allgemvin zurückließen. Daher kam ei,, daH dies« Oper bei wetten sich jenes allgemeinen Beifalles üichl er, freute als die i» l^ü lebten Tage» des uerfiossencn Iahltü binnen kurzer Zeit sechs Mal gegcbenc Oper »Elise und Ela«, dio." Der Eavneval scheint die musikalische Thätigkeit der Direc, tion etwa» gsh^mmt zu haben; doch steht dein hiesigen kunstliebenden Pul'licum nächstens ein seltener Genus« bevor. Hr. In-g«r, ane.lannt als einer der vorzüglichsten Tenoristen, wird auf einan Cyklus von Gastdarstellunssen mit Nestinmitheit hier crwar, tet, und es dü,sten nebst einigen der besten bereits gegebene»» Opern auch mehrere neu« zur Darstellung kommen, w.^iirch dir thätige Dirrctio» ihre Daurbar? it und Hochachtung gegen da< llmstliebende Pl>bl«ll»l dieser Hauptstadt uicht besser an dcn T»