„Mhtit, WihWiid, Kiltiig str Alte" MMM ZcilM Str. t«S. Tonntag, ZS. September tSV«. v. Jahrgang Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Soniltat!, Mittwoch und Freitaq. Preise — für Marburg: ganWhrig 6 fl.» halbjährig 3 si.» vierteljährig 1 fl. 50 kr; fiir Zustellufig ins HanS monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjöl^rig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird liei einmaliger Einschaltung mit 1V, bei zweimallger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, ivoju für jedesmalige Einschaltung S0 kr. Inseraten Slempelgebül^r kommen. Monneinents-Cinladung. Bei Beginn des neuen Monates machen wir die freundliche Einladung znr Pränumeration. PrS««meration»'VretS. Fiir Marburg m««atliq SV kr., mit Anstellung in s Hau» kr., mit Pistvtrstndnng virrttljiihrig L st, halbjährig 4 fi., ganzjährig >t fl Die Administration der „Marburger Zeitung." Zur Geschichte des Tages. Ueber das Zusammengehen der Autonomisten mit der Partei Deat wird dem „Wanderer" auS Pest geschrieben: Neh. men Sie die Nachricht als verläßlich aus, daß in den legten Tagen, Wenigstens bis zum verflossenen Sonntag, in den einflußreichen und cnt-scheidenden Kreisen Wiens das Ministerium bloS erst im Prinzipe akzep. tirt war. Davon, »ver die Minister sein sollen, war keine Rede, wenig stens nicht in einer solchen Form, wclche man eine amtliche Verhandlung nennen könnte. Unleugbar hc^ben an diesem erfreulichen Ereignisse die einflußreicheren Manner der gcgenwärligcn Regierung ein großes Verdienst, weil sie die Nothwendigkeit, Ungarn zu befriedigen, erkannten. Der sorg, losen Vergangenheit gegenüber erscheint e» als Verdienst unserer Staats-Männer, daß die (Sesahr tiinstiger Tage Oesterreich gewappnet finde durch die Begeisterung und Opferwilligkeit der L^ölker. und daß anderseits die Völker im Stande seien, Opfer zu bringen. Dics kann aber nur durch den Wohlftand und durch die Befrildignng der Völker, durch normale Zustände und durch die Herrschaft des GeseßeS l»erbeigefül)lt werden. Deshalb können wir nicht umhin, eS mit dem Gesillile der Befriedigung und BilZiaung aufzunehmen, wcnn wir hören, daß die Bemühungen der Autonomisten und der Deakpartei, welche dahin gerichtet sind, in Ungarn endlich das ohnmächtige, kollegiale Regierungsjystem durch ein verantwort-liches Ministerium zu ersetzen. bei den ungarischen Regierungsmännern prinzipiell auf kein Hinderniß mehr stieße. Die prinzipielle Entscheidung der Frage wurde zum großen Theile durch die uneigennützige Bemühung des Grafen ZuliuS Andlassy erleichtert und befördert, von dem Jedermann Eine Nacht in der Hotzhaaerhütte. Von O. W. vo« Hör». (Fortsetzung.) Sie grüßten Jakob herzlich ; auch Grethchen. aber sie wurde weiß wie Schnee, alS er hereintrat. Auch dem Müller war es nicht gkheuer. Es kam il»m vor. als habe Jakob ihm eine Hiobspost zu bringen. Er sah gerade so aus. „Bist Du krank. Jakob?" fragte er ihn. seine Hand drückend, die sich kalt anfühlte. „Ach ja." versetzte Jakob. „Ich glaub', ich Hab' nicht mehr weit." Grethchen sah tief in ihre Tasse. „So muß ein junger Bursche wie Du nicht reden!" sagte der Mül-ler, dcr sich wieder zurecht fand. „Warum nicht?" sagte darauf Jakob. „Man muß doch am Besten wissen, wie es um Einen steht. Was thu' ich auch in der Welt? Der Gang zu Euch ist der letzte, den ich wohl thun werde," fuhr er fort; „und den hätt' ich nicht gethan. wenn nicht meine Lieb' und Anhänglich-klit an Euch so groß wäre. Ihr hörtet auch von sonst Riemanden. was ich Euch zu sagen komme. Aber es gilt das Glück Trethchens, da dürft' ich Vicht mehr länger warten, wenn'» nicht schon zu spät ist, das heißt, wen» sie sich dem Jäger nicht schon verlobt hat. —" Die Angst in des Mädchens Seele wurde «och größer bei die'en Worte»; aber sie suhlte, daß sie sich ermannen müsse; es kam ihr vor. im Voraus wußte, daß er nicht etwa deshalb so eifrig au dem Zustande-kommen eines Ministeriums arbeitete, um selber einen Platz darin einzu» nehmen, sondern daß es ihm im Allgemeinen blos um daS ZustandekoM' men einer ministeriellen Regierungsform zu thnn war. Zu erwirken, daß ein solches Ministerium zu Stande komme, dessen Ml^lied auch Andraffh sein könne, respektive daß ein Ministerium aus den Männern der Deakpartei gebildet werde, waren die Autonomisten und an deren Spitze Kaiser, selb thätig. der, wenn »vir gut unterrichtet sind, seinen Eintritt ins Mini-sterium von der einen Bedingung abhängig machte, daß daS ungarische Ministerium aus der Deakpartei genommen werde. Preußen. das nach dem Friedensschluß kein Interesse mehr hat. die Lage der österreichischen Provinzen noch irgend zu erschweren, ist den Wünschen Oesterreichs, die Räumung so schnell als möglich zu be-Werkstelligen, bereitwilligst entgegengekommen und hat zur Förderung des Rückmarsches der Truppen eine Transportkommission nach Böhmen ge-sandt: diese besteht aus Offizieren des Generalstabs. Beamten der Militärverwaltung und Beamten des Handelsministeriums. Auch ist die Ver-legung des preußischen Generalkommandos von Prag nach Teplitz bereits angeordnet, und wird sich dasselbe gegenwärtig wahrscheinlich schon am letzteren Orte befinden. Die Nordd. Allg. Ztg. sagt über den norddeutschen Bund: „Das norddeutsche Bündniß besteht in seinen Fundamenten bereits vertragsmäßig. Nur das Königreich Sachsen ist noch kein Mitglied desselben, weil der Friedesvertrag mit Preußen noch bevorsteht. Die übrigen Staaten NorddeutschlandS sind mit Preußen in ein Offensiv' und, Dcvensivbüttdniß zur Erhc,ltung ihrer Unabhängigkeit und Integrität getreten und haben sich zur gemeinschaftlichen Bertheidigung ihreS Besitz standeS verpflichtet. Die Zwecke des Bündnisses »Verden fie durch eine Bundesverfassung auf der Basis der preußischen Grundzüge vom lci. Juni d. I. unter Mitlvirkung eineS Parlaments sicherstellen, dessen Mit-glieder nach dem ReichSwablgesetz vom 12. April 1849 zu berufen sind. Der Entwurf dieser Verfassung wird vorher durch Bevollmächtigte der Regierung in Berlin fcstgel'tcllt. Die Dauer deS Bedürfnisses ist biS zum Abschluß des neuen BundeSverhältnifsks, eventuell auf ein Jahr, festgesetzt und stehen während dieser Zeit die Truppen der Verbündeten unter dem Oberbefehl Sr. Majestät des Königs. Das sind die Grundzüge des schon jetzt vorhandenen Bundes." Auf diplomatischem Wege ist an den eidgenössischen B u n-desrath soeben seitens der österreichischen Regierung die Anfrage gestellt worden: in ivelchem Stadium sich in der Schweiz die Frage dcr Einführung des Hinterladungs'Syftems befinde, und ob der Bundesrath ln Betreff des einen oder dcs andern Systems bereits einen drfinitiven Ent-schluß gefaßt habe? Die bundesrättiliche Antwort auf diese Anfrage lautet als spräche jetzt aus Jakobs Seele der Haß. der Neid, der Grimm ver-schmähter Liebe und sie richtete sich stolz auf und sagte: „Und wenn das iväre, Jakob. waS ginge es Dich an?" „Mich?" erwiderte er mit tonloser Äimme. „Nein, mich gelzt'S auch gar nichts mehr an. Glaube mir. Grethchcn. mit mir ist'S vorüber. Meine Hoffnungen sind todt; allein Dich geht's an, und meine Liebe zil Dir mußte nicht die rechte, treue, ehrliche gewesen sein, wenn ich da zaudern könnte. Dich einem entsetzlichen Schicksale ungelvarnt entgegen gehen zu lassen. Du weißt nicht, was Dir droht; Du bist bliild in Deiner Liebe und Deinen Vater hast Du auch blind gemacht. Der. mit dem Du umgehst, ist —" Ehe aber daS Wort über seine Lippe kam. das den entsetzlichen Schleier lüsten tonnte, stürzte athemloS der Mühlbursche herein und schrie: ..Ach Gott. Meister, die Mühle ist dicht mit Landdragonern umstellt!" Der Müller fuhr empor, als hätte ihn eine Kreuzotter gebissen. Seine Farbe wurde fahl, wie die einer Leiche; denn — ivaS Jakob ge-sagt und das. waS sollte daS iverven? Was stand ihm und seinem Kinde bevor? „Ach. daß es so kommen mußte!" seufzte Jakob und blickte mit Thränen in den erlöschenden Augen auf das bleiche, rathlose Mädchen. Jetzt lvurde die Thüre aufgestoßen und der Wachtmeister der chur-pfälzischen Landdra^ner stürmte herein. „Wo ist er?" donnerte er dem an allen Gliedern zitternden Miil-ler zu. „Wer denn?" fragte mit zitternder Stimme der Müller. „Wtis ? Du Hehler!" rief der Wachtmeister. „Du weißt es nicht? — Den Schinderhannes suchen wir. d^r bei Dir seine Herberge hat. nach officieller Anl^abe dahin: daß diese Frage eben noch im Stadium drö Probirens sei, und daß die lcßtcn Versuche mi! den verschiedenen vor-liegenden Systemen, ivclchc iiber die Wahl eines derselben entscheiden werden, am 3. September vorgenommen würden und der Bundesrath die Anwesenheit österreichischer F.ichmänner bei denselben gern gestalten werde. Die österreichische Regierung wird muthmaßlich von dieser Einladvng Gebrauch machen. Von der italiettischeu Grenze schreibt man: Die AuS-lieferung der Gesangenen zwischen Oesterreich und Italien ist nahezu vol-lendet. und cs bleiben nur noch jene übrig, welche in Spitälern sind. Aus die Beschwerde einiger österreichischer Offiziere, daß sie beim Akt der Gefangennahme ausgeplündert worden seien, wurde von italienischer Seit« erwidert, daß sich solche Ansschweifungen der Soldaten in einer großen Schlacht nicht immer verhindern lassen; auch von Seite der österreichischen Soldaten seien ähnliche Fälle volgekommen. Uebrigens wurde Untersu-chung versprochen, nm den Offizieren wieder zu ihrem Eigenthum oder zur Entschädigung zu verhelfen. Die Empörung der Griechen auf der Insel Kandia gegen das Joch der Osmanen dürfte auch unter den Griechen des türkischen Festlandes einen Ausstand zur Folge haben. Ueber diese Angelegenheit wird auf diplomatischem Wege berichtet: Der König Georg, welcher sich noch immer in Korsu befindet, empfing neuestenS eine Abordnung der Berschwornen aus der türkischen Provinz Epirus. die ihm ein Littgesuch überreichten des Inhalts: dahin zu wirken, daß jene Provinz dem König-reich Griechenland einverleibt werde. Sollte die» nicht durch seine Hilfe geschehen, so würde daS Land zu den Waffen greifen und fich selbst daS drückende türkische Joch tibschütteln. 3n gleicher Weise würde auch daS griechische Thessalien handeln; überhaupt hofften die Griechen die baldige Wiederherstellung eines großen griechischen Kaiserreichs mit der Hauptstadt Byzanz. König Georg nahm das Gesuch ohne sich irgendwie zu erklären an. und ließ davon den Gesandten der drei Schupmächte England. Ruß-land und Frankreich, die sich bei il)M auf Korsu brfinden. eine Abschrift einhandigen, damit diese hiervon ihren Regierungen Kenntniß geben möch-ten. — Was nun insbesondere Epirus betrifft, so zählt ditse. wenn auch von der Natur reich beschenkte, aber verhältnißmäßig schwach bevölkerte Provinz im Ganzen nur 336 000 Einwohner. Hievon sind die Hälfte Türken, die andere Hälfte Griechen. Von lehtern theilt jedoch aus Furcht von den Türken und der aus einem Aufstand erwachsenden Ge-fahr blos ein kleiner Theil die Wünsche des RevolutionSkomites. und würde sich nur im Fall eineS Angriffes der Griechen aus dem Königreich denselben mit den Waffen anschließen. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat eine Proklamation erlassen, in ivelcher er das Dekret deS Kaisers Maximilian, die Blokade von Matamoras betreffend, als eine Verletzung der den Bereinigten Staaten nach den bestehenden Gesetzen und Verträgen als neutrale Macht zukommenden Rechte erklärt. Ferner spricht die Prokla-mation aus. daß daS Dekret nichtig sei und daß ein Versuch, es gegen die Vereinigten Staaten oder deren Bürger geltend zu machen, nichl ge-stattet werden würde. — In MatamoraS fand eine politische Revolution statt, die Regierung Cargaval'S wurde gestürzt und Cargaval zur Flucht nach Brownsville gezwungen. General Vallace hat daS Hauptquartier EargavalS in Brownsville besucht. Au» Meziko sind in Newyork Nach-richten eingetroffen, welche melden, daß der Kaiser in Michoakan. Tankitav. TuLpan. Tuluzmgo und Snerzallan das Kriegsgericht publizirt habe Auch sollen weitere Verschwörungen entdeckt und in Folge dessen fernere Verhaftungen vorgekommen sein. Ueber de« Beruf zur Partete»bttd««g. Marburg. 1. Septcml>cr. „Zukunft" und „Wanderer^' bringen einen Aufruf mit vierundzwan-zig Unterschriften von Wienern. welche die Bildung einer „deutschen, föderalen Fortschrittspartei" verkünden. Das merkwürdige Schriftstück lautet: „Durchdrungen von der Ueberzeugung. daß auf dem politischen Ge- und der Schatz Deiner säubern Tochter ist! Er ist noch im Hause, und der schwarze Peter, scin Spteßgejelle mit ihm. Sprich, wo ist er versteckt?-^ Er entgeht uns diesmal so wenig, lvie Du und Deine Tochter!" Das Mädchen starrte den Wachtmeister an. wie eine Wahnsinnige. Ihre Augen traten fast aus ihren Höhlen. Der Müller lvankte zurück und sank händeringend in seinen Sessel. Da nahm Jakol^ daS Wort und legte es dem Wachtmeister aus. tvie der Schinderhannes in die Mühle gekommen sei. wofür er sich ausgegeben, und wie er Tochter und Vater berückt habe, wie sie ihn nicht gekannt und wie er eben, als er in das Haus getreten, mit dem schwarzen Peter droben im Walde verschwunden sei; »venn sie ihm eiligst nachsetzten, könnten sie ihn vielleicht noch einholen. Der Wachtmeister ließ schnell eine Anzahl seiner Leute ihm nachsetzen, von den übrigen aber die Mijhle durchsuchen. Er selbst blieb in der Stube. Grethchen regte sich nicht. Sie glich einer Bildsäule ohne alles Le-ben. Der Müller bedeckte mit beiden Händen sein Grsicht. Der Wacht-Meister kannte den Jnkob und fragte ihn über Alles aus. AuS seinen Reden ging hervor, daß er genau wußte. waS in der Mühle vorgegangen tvar; aber er verschwieg Manches, und stellte AlleS so milde dar. daß der Müller ivie Grethchen. »vie eS denn auch tvar. als Getäuschte und Betrogene erschienen. „Wenn dem jo ist. thut eS mir leid. Beide verhaften zu müssen." sagte der Wachtmeister. „Ich kann nicht drilber; ich muß sie dem Ge-richte überliefern." „Ich bürge mit Leib und Leben, Hab und Gut für sie!" sagte Ja-kob. „Laßt fie nur hier." biete ein vorurtheilsfreier. besonnener Realismus, der die Dinge nimmt tvie sie sind und mit gegebenen Grössen rechnet, der der Freiheit und drm Fortschritt besser dient als ein nnklarcr Idealismus, der die eigenen Vor-aussetzungen mit Thatsachen verwechselt, oder als eine doktrinäre Abstraktion, die von ihrem Prinzip herab die Welt der Thatsachen nach ihren Schablonen gestalten will, — durchdrungen ferncr von der Ueberzeugung. daß ein längeres Schweigen in einem so seltenen EntscheidnngSmomcnte die Anklage auf Mitschuld rechtfertigen müsse, erklären wir. daß die aus-schließlich zentralistische deutsche Presse in keiner Weise der wahre Ausdruck der öffentlichen Meinung Deutsch-Oesterrrichs ist. daß in Wien eine durch zahlreiche Wahlgänge erprobte deutsche Fortschrittspartei existirt. deren Programm in der politischen Gleichberechtigu-ig aller Nationen, in der Abweisung jeder nationalen Hegemonie, jeder Vergewultigung einer Nation durch die andere, in der Nenkonstituirung d.r Monarchie auf frei-heitlicher Grundlage durch die gegenseitigen Transaktionen der Völker be-steht. Diese deutsche föderale Fortschrittspartei wendet sich mit -Abscheu von der Völkerhetze ab. ivelche zu antifüderalen Zwecken von jenen trüben Elementen hervorgerufen und unterhalten lvird. die ihrem doktrinären Götzen mit der dem Fanatismus eigenen Gelvissenlosij^keit das materielle und geistige Wohl der Nationen wie der I»»diviouen stets ztl opferu bereit sind. Diese deutsche föderale Fortschrittspartei fühlt nach der voll-brachten Ausscheidung Oesterreichs aus dem deutschen Bunde die percm-torische Verpflichtung, deutsches Wesen und deutschen Geist in der bunten Völkermosaik Oesterreichs zu tvahreu und zu vertreten und glaubt, die von allen Nationen Oesterreichs anerkannte Macht und Größe deutscher Bildung nicht besser, nicht stolzer betveiscn zu können, als durch die Au-bahnung zu freien Transaktionen unter allen Völkern; denn: ZentraliS-muS in Oesterreich ist Absolutismus und Zwang; die Sage von deutscher Bildung lväre aber eine plumpe Lüge, wenn die Deutschen im Kreise der Nationen nicht aus der Hochwacht der Freilieit stünden, wenn ihr Programm nicht das freieste und vorgeschrittenste wäre. Diese oeutsche föderale Fortschrittspartei hat mit hoher Befriedigung den freistaatlichen Geist der österreichischen Slavemvelt darin erkannt, daß die ziSleithanischen Slaven selbst, während man mit dem Dualismus ko. kettirt. dennoch die politische Mißgeburt eiues engeren Reichsrathes aus direkten Wahlen diesseits der Leitha von sich abiviesen. obwohl sie in einem solchen die deutsch österrcichische Minorität nach Herzenslust hätten majorisiren können, um Rache für das zu nehmen, ivas eine künstliche deutsche Majorität im Februarparlamente an ihren verbrochen hatte. Die deutsche föderale Fortschrittspartei darf hinter diesem hochherzigen Frei-sinn der Slaven nicht zurückbleiben, sondern muß es fich zur Lebensauf-gäbe machen, mit allem Einflüsse der Bildung, mit aller BegeisterungS-glut der Freilieit durch Wort und Schrift die Lehre von der föderalen Verjüngung Oesterreichs, von der echten Verbrüderung der Nationen, von den freien Transaltionen zivischen Magyaren. Romanen, Slaven und Deutschen, kurz die Lehre von dem neueu Völkerliunde zu Verkünden und zu verbreiten. Die deutsche föderale Fortschrittspartei achtet daS gute Recht Un» garnS. und verabscheut die unselige Verivirkungstheorie. die Oesterreich an den Rand deS Al)grunds gebracht hat; sie ehrt auch alle historischen 3n-dividualitäteu insolange sie nicht mit der Freiheit kollidiren. der sie sich unterordnen müssen, da die (>^eschichte der Völker nichts andercS sein kann, als die Pfadlchre der Freiheit. Die deutsche föderale Fortschrittspartei, obwohl sie von ihrem natio-nalen Standpunkte Eine parlamentarische Gesammtvertretung der rein deutschen Ländergruppe Oesterreichs wiinschen muß. bringt gleichtvohl keine fize und fertige Schablone des neukonstituirten Reiches, weil sie vie Inkompetenz bloS Einer Partei bei einer Sache, die alle Parteien gleich nahe angeht, vollkommen begreift. — Sie hat keinen aparten fertigen Plan in der Tasche, sie hegt keine jcsnitischen. bösen Hintergedanken in ihrem Kopfe, sie liietet offen und aufrichtig die treue Bruderhand allen Völkern Oesterreichs, um in allgemeiner gegenseitiger Transaktion „ohne Zorn." aber „mit Ciser" den realen Grundriß sür den konstitutionellen Neubau eines freien föderalen Oesterreichs zu entwerfen." In den Reihen der Fortschrittsmänner, welche diesen Aufruf unter- „Das kann mir nichts helfen!" sagte der Wachtmeister. „Sie wer-den als Hehler angesehen. Ich muß sie fesseln und abführen lassen." In diesem Augenblicke schien Grethchen zum Leben und Brlvußtsein zu erivachen und die Worte des Wachtmeisters verstanden zu haben. Sic stieß einen furchtbaren Schrei aus und entsprang durch die Thüre der Stube. Draußen an der Hausthüre standen zwei Landdragoner mit ge-zückten Säbeln. Mit riesiger Krast schleuderte sie Beide zur Seite. Der Wachtmeister ivollte sie erhaschen, aber ein Stück ihres Kleides blieb in seiner Hand, sie aber entsprang, verfol^^t von allen Dreien. Oberhalb der Mühle tvc r der reißende Bach in rinem vkrhältnis;-mäßig engern. eingedämmten, sehr tiefen Kanal eingeengt, um den vollen Strahl auf die Mahlgänge zu leitm. Erlen und Weiden bildeten auf beiden Seiten eine dichte, dunkle Schutzwehr und ein schmaler Pfadfül)rte daran hin. Dorthin siog daS Mädchen in der Hast der Verzweiflung, und zivi-schen den Erlen und Weiden verschwand sie. aber ein dumpfer Schall, wie wenn ein Körper in'S Wasser stürzt, sagte den Verfolgern, ivas ge« schehen sei. Umsonst stürzte der Wachtmeist'^r hinzu, bog die Zweige auseinander und griff in die eisige Flut. Die drangende Gelvalt des WasserS hatte den Leib deS Mädchens schon in die dunkle Tiefe geris'sen. wo daS ge-waliige Getriebe zlveier mächtiger Räder sich befand, die in diesem Augen-blicke stockten. Spät erst. al< die Landdragoner von einer fruchtlosen Verfolgung zurückkamen, gelang es. den zum Entsetzen verstümmelten Leichnam des Mädchens auS den Rädern heraus zu schaffen, und selbst daS geschah nicht ohne Gefahr. Der Müller w^ir in einem Zustande völliger Stumpfheit. zeichnet, finden wir auch den Namen Kletzinsky — finden wir jenen Prvfkssor. der sich vor Kurzem in einem offenen Brief an den Stc^ats. Minister c^kwendct und von ilim die Oktroyirung drs Versammlungsrechtes begehrt. Der gelchile Proscssor. der mit dem unklaren, in schlechtestem Deutsch verfaßten Briefe sich auss Roß der hohen Politik geschwungen— der gelehrte Professor, der nicht gewußt, daß verfassungsgemäß ein Gesetz ütier das Versammlungsrecht nur von der Gesetzgebung, das heißt, vom Reichsrath und vom Kaiser erlassen, nicht aber vom Minister oktroyirl werden kann — dieser Professor hat wohl auch dem fraglichen Aufrufe zu Gevatt'^r gestanden: dieselbe Unklarheit der Gedanken, dieselben Man. gel der Form kennzeichnen beide Schriftstücke. Was unser politisches Bekenntnis^ betrifft, so glauben wir, daß Oesterreich seine einzelnen Länder nur dann vollkommen befriedigen, daß es seine Zukunft nur dann sichern wird, wenn es die Bezie'.',ungcn der einzelnen Staaten zur Gesammtheit in der Weise ordnet, wie es die Schtveiz und Nordamerika gethan. Die Bildung einer deutschen Bundesstaatspartei in Oesterreich ist daher eine Siothwendigkeit und wir würden den Anfang, welchen die Wiener gemacht, freudig begrüßen, lväre derselbe nicht mißlungen. Den Beruf zur Bildung einer Partei haben die Nierundzivanzig entschieden nicht. Wer an der Stelle eine^ alten, zerfallenden Grbäudes ein neues, wohnliches errichten will, und sagt: die Plane, die vorgelegt worden, taugen alle nichts; ich weiß, ich mache es besser, ja am bestcn — wer dies behauptet, darf mit der That hinter seinen Worten nicht zurück-bleiben und muß durch den Entwurf seines Planes den Meister bekunden. Wer vor daS Volt hintritt und ruft: ich filhre dich zur Freiheit, zum Gliicke, zur Größe ... der mu« auch den Weg genau bezeichnen, auf welchem er dies Ziel erstreben will — der muß nicht nur ein Banner vortragen. aus dem leserlich, tveithin sichtbar die Losung der Partei geschrieben steht — der muß den Genossen auch verkünden, was diese Losung bedeute. Die Unfähigkeit ein Programm aufzustellen, haben die Vitrundzwanzig hinter allgemeinen Redensarten nur schlecht verborgen. Wer zum Volke spricht, muß seine Gedanken gemeinsaßlich aus-drücken. Der Wiener Auftuf ist mit Fremdwörtern so reichlich durch-spickt, daß er für die Masse der Leser unverständlich ist. Was soll ein Staatsbürger, der nur fertig lesen kann und seinen gesunden Hausverstand besitzt — und die übergroße Mehrheit der Leser besteht aus solchen — mit einem Schriftstücke dieser Art beginnen? Zur Führung im politischen Leben, zur Parteibildung sind erforderlich: ein bestimmtes Ziel, klare Gedanke«, gemeinverständliche, übrrzeu-gende. herzerwärmende Form der Darstellung. Wir hossen, es werden sich in Oesterreich die rechten Träger zu dem uur halb l«trollten Banner finden. Der erste Versuch, eine deutsche Bundesstaatspartei zu bilden, ist wenigstens gemacht, der Gedanke hineingeworfen in die Betveguuq der Geister. Pflicht der Parteien ist es. dafür zn sorgen, daß diese Ve-wegung von keiner Seite gehemmt werde. Für unsere Ueberzeugung kämpfen wir Alle: Alle tvollen das Heil des Reiches und der Länder. Ueber das italienische Heer bringt die „Gazzetta del Popolo" einen Bericht von. Friaul, der offenbar aus dem Cialdinischen Lager kommt, und interessante Aufschlüsse gibt. „Um die öffentliche Meinung nicht auf unrechte Wege gerathen zu lassen." »vird geschrieben, „muß man zum voraus wissen, daß General Cialdini nie den Auftrag hatte. Tirol zu besetzen. Seine Mission lvar. schnell-möglichst nach Kärnten und Steiermark zu Marschiren, und vor den Mt^uern Wiens mit der preußischen Armee zusammenzutreffen. Dies mußte sogar die „Opinione" vom 12. d. M. zugestehen. Der von b'^e-neral Cialdini dem General Medizi ertheilte Befehl, in Tirol einzurücken,^ wurde von ihm auf eigene Faust Hingegrben, als er erfuhr, daß die Oesterreicher Primolano bedrohten. Als General Cialvini Trevifo verließ und sah, daß er durch einen Eilmarsch gegen den Jsonzo die Truppenkörper, die er hatte dctachiren müssen, nämlich die Divlsion Medizi in Tirol und die Division Cugia in Mestre. zu entfernt von sich ließ, bat ES war so, als habe er nicht die geringste Theilnahme an Allem, waS vorging. Der Wachtmeister nahm ein Protokoll auf. und führte dann den Müller mit lzinweg. Jakob blieb, weil eS Pflicht tvar. bei dem ?.'iühl-burschen und der Magd in der Mühle. Wie es ihm um das Herz mochte gelvescn sein? Am andern Morgen ließ er im Dorfe, zum dem die Mühle gehörte, die Anzeige machen. Grethchen »vurde beerdigt, ganz in der Stille. Wenige folgten der Leiche. Jakob l^ing hinter dem Sarge. Er stand lange am Grabe des Mädchens und s«ine Thränen rollten anf den frischen Hügel. Sie mußten ihn zur Mühle zurückfahren, wo er blieb, bis der Müller entlassen wor-den lvar. Das lvar ein Wiedersehen! „Ich kann kurz enden." sagte Knipp. „Der Müller folgte noch in dem folgenden Winter seinem Kinde, und vermachte alle seine Habe dem Jakob — der aber die Mühle nicht mehr betrat, denn alS das frische Leben in der Natur sich regte, schloß er sein Auge für diese Welt, allge-mein betrauert." Knipp schwieti. „Und der SchittderhanneS?" fragte mein Freund. „Er hat das Thal nie wieder betreten." entgegnete Knipp. „Wie eS in seinem Innern stand — das weiß ich nicht Lange Zeit war eS stille in der Waldhütte. Jeder hing seinen Ge fühlen und Gedanken nach. Draußen heulte der Sturm, als tvolle er den Felsen über die uns bergende Hütte schleudern und die Buchen entwurzeln, die sie mit ihren Aestea bedeckten. Der Regen schlug heftig gegen die Wände der Wald- er den General Lamarmora dieselben unter seinen Befehl zu nehmen und sie nöthigenfalls zu unterstützen. Der W^iffenstillstand verhinderte i^ialdini den Jsonzo zu überschreiten, als er hinlängliche Kräfte hatte, um die zu Laibach konzentrirt.n Ocherreicher zu schlagen, während General Medizi dreimal den Feind getrosfen und dreimal geschlagen hatte, und bereit war. in Trient einznrücken. Wenn die „Opinione" behauptet: Eialdini habe in dem am 28. gehaltenen KriegSrath noch lauter für den Frieden ge-sprachen als Lamarmora. so beruhe dieS auf Entstellung, da in diesem Kricgsrath von Frieden gar keine Rede gelvesen sei, sondern das Mini' stenum blos die Anzeige von der Annahme des Waffenstillstandes ge-macht habe." — AuS dem Briefe eines Offiziers der Freitvilligen aus Breecia erfahren wir, daß in den Garnisonen der Garibaldianer Miß-muth. Verstimmung und Gereiztheit in steter Zunahme begriffen sind, und daß es das gerathenste sei, die Freiwilligenarmee. sowie der Friede gesichert ist. sofort aufzulösen. „Wir kamen, um zum kämpfen." sagt unser Gewährsmann, „nicht um im Garnisonsleben hinzulungern. So lange wir uns dcm Feind gegenüber befanden, hielten der gute Wtlle, das Gefühl der Verantwortliehkeit. der Wunsch, uns Ruhm zu verschaffen, ja die Gefahr selbst uns Vereint, und wir thaten unsere Schuldigkeit, ei-ttis^e sogar mehr; aber jetzt ist eS eine Unmöglichkeit, uns in Ordnung zu halten. Man gebe einstweilen so vielen Urlaub, als ihn nur immer verlangen, sonst wird die Unordnung riesengroß. Schon ist die Duell-sucht eingerisien und alle Versöhnungsworte Garibaldis und seiner älteren Offiziere sind nicht im Stande, derselben Einhalt zu thun." Marburger Berichte. (Schubwesen.) Im verflossenen Monat tvurden 61 Schüblinge, darunter 19 weiblichen Geschlechtes und 4 Kinder, von hier weiter be« fördert. (Die Versteigerung der Th e ate r lo g en) wurde am Donnerstag vorgenommen. 34 Logen, deren Ertrag in die VereinSkasse fließt, ivurden um 2830 fl. Versteigert: von den vier Logen, auf welche der Theaterdirektor Anspruch hat. kam nur eine, um den Betrag von 65 fl.. zur Versteigerung: die übrigen drei behielt sich Herr Sonnleithner zur freien Verfügung und wir hören, daß man für eine bereits 65 fl. ae-boten. (Theater.) Die Eröffnung unserer Bühne, die aus den heutigen Tag festgesetzt tvar. ist verschoben bis zum Eintreffen sämmtlicher Mitalie« der der Gesellschaft. (Auszeichnung.) DaS Kapitel des Maria-Theresien-Ordens. welches unter dem Vorsitze des Feldmarschalls Baron Heß zusammengetre-len. hat den Viec-Admiral Wilhelm von Tegetthoff zum Kommandeur dieses Ordens vorgeschlagen und ist die kaiserliche Bestätigung bereits erfolgt. (M u j i k ali s ch e S.) Eln Theil der Kapelle des Jnfanterie-Regi-mcntes Jelachich spielt heute bei Herrn Felber in Pcoßegg. ein Theil im Aelsenkeller: da in GamS, Tresternitz und Zellnitz einige Kompagnien die-jeS Regimentes einquartirt sind, in GamS daS Schuvengelfest gefeiert wird und das schöne Wetter die Unterhaltungen im Freien begünstigt, so dürften die Festgeber sich eines zahlreichen Besuches erfreuen. (Bon der Post.) Seit dem 1. d. M. besteht nur noch ein Feld-Postamt und zwar in CormonS für das 7. Armeekorps: die übrigen wurden mit Ende deS vorigen Monates aufgelassen. Die Portofreiheit der Briefe und Geldsendungen bis 75 Gulden kommt von gestern an nur den Militär- und Civilbeamten deS 7. Armeekorps und bis Ende Oktober den in Spitälern befindlichen Kriegern zu Gute: die während der Kriegsdauer bewilligte Portofreiheit für Sendungen und Briefe an Mili-tärS und Militär-Beamte ist außer der Kraft gesetzt und werden diese Sendungen wie gewölznliche behandelt. Letzte Post. Die unterzeichneten FriedenHur?«nden find zwischen Oesterreich «nd DreuHen gegenseitig ausgetauscht worden und damit ist der Frieden förmlich und vollgiltig abgeschlossen. Hütte und vollendete so die schauerliche Stimmung, in die unS die Erzäh-lung Knipp'S versetzt hatte. Erst nach und nach entspann sich wieder daS Gespräch, welches sich natürlich um die Person, die Bande und die Räu-bereien des Schinderhannes drehte, den Knipp noch von Angesicht gesehen, da er sein ganzes Leben im Walde verlebt hatte. Doch wollte die ernste Stimmung nicht weichen. Dem Obersörster war dies unangenehm. Cr schlug metirmals einen heitern Ton an. aber er verklang »vieder ohne Wirkung und daS Gespräch stockte nur zu bald wieder. „Wenn ivir nicht einschlafen sollen." sagte endlich mein Freund, „so muß ich denn auch eine Geschichte erzäl»len. Ihr kennt Alle den Wald, der sich unweit Oberstein, droben an der Nahe, gegen Südosten hinzieht. Er heißt die Winterhauch. Eine seltsame Sage geht von diesem Walde im Munde des Volkes in jener Gegend. Ich muß sie zuerst erjätzlen. iveil sonst das Nachfolgende dunkel bliebe. Die Winterhauch g-hörte in ihrer früher noch weit größeren Ausdehnung den Dynasten von Oberstein, den Herren von Falkensiein. die auf der Burg oberlzalb Oberstein saßen, von der heute noch in schivilidelnder Höhe über dem dur>^t) seine Achat-schlnfereien berühmten Städtchen ein Thurm thront, als letzter Rrst der einst mächtigen Burg. Einst lagen die Ritter in gelvaltiger Fehde mit dem Erzbischos von Trier, der ihr Grenzncichbar war. Der Erzbischos bedrängte sie hart, und sie boten in dieser Noth alle die um den mächtigen Wald der Winter-hauch liegenden Dörfer auf, um ihnen im Kampfe zu helfen, versprachen aber den Leuten große Gerechtsame in diesem Walde für ihre Hülfe. Eine Urkunde wurde darüber aufgefetzt, welche unter der Platte des Hauptaltars in der Kirche zu Oberstein. die achtug Stufen über dem Städtlein in einer Ausiveitung des FelsenS erbaut ist, geborgen wurde, damit sie durch das Allerheiligste vor jeder Frevlerhand beschützt werde. (Forts, f.) Die bairische Kammer der Abgeordnete» hat sich für den engste« ««s»luß an Preußen ausgesprochen: die» s-i der einzige Weg, am Deutschland unter Mitwirkung eine« freigewShlten st^rlamen-tes zu einigen, die nationalen Interessen zu wahren und sich gegen das Ausland zu schützen. , . Rußland setzt dedeutende Truppeumaften gegen die rumänische Grenze in Bewegung. . ' Die Griechen ans der Insel Kandia find von den Tiirken noch nicht angegriffen worden. ^ Die Türkei sammelt Truppen an der Grenze von Griechen- isiil» Bor Nerakruz ist ein österreichisches Kriegsschiff angekommen. A«e ?evwehr. Herrn Wregg. dem Gigenthümer de» Gasthauses auf der Lend. welches ich ge-pachtet habe, sind bereits drei Briefe „von einem bekannten Freunde", jedoch ohne Unterschrift des NamenS zugegangen, die von Beleidigungen nnd Verleumdungen gegen meine Person strotzen. Wenn der mir unbekannte Briefschreiber wirklich die Heiligkeit selbst ist, wie er vorgibt, warum laßt er nicht die MaSke fallei!, warum tritt er nicht offen aus, nennt fich und betritt, wen» er das Recht zu haben glaubt, den Weg zur Beltörde? Ein solches Gewebe von Liigen, wie es jetzt gegen mich gesponnen wird, hat meinen Vorgänge» aus dem ^'eschäste verdrängt' es scheint, daß der Neid auch gegen mich das Gleiche zn erreichen strebt. Mein Gegner, der „ein lieber Nachbar" sein dürfte, wird sich aber hoffentlich getauscht sehe». (340 Marburg. 30. August. A. B. Telegraphischer Wiener Cours voin l. September IgSvn Staat».«nlehen . . . 80.45 Silber.........126.75 »ankattien.......728.— K. K. Miinz-Dutaten .... 6.07 s Joch Aecker bester Gleba, nahe bei der Stadt, werden auf mehrere Jahre verpachtet, oder auch gegen billige Bedingnisse verkauft. Näheres im Komptoir dieses BlatteS. Geschäftsberichte. Marburg, I.September. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 4.75, Korn fi. 3.L5. Tertte fl. 2.70, Hafer fl. l.90. «ukurutz fl. 1.65, Heiden fl 0.—, Hirsebrei« si. S.4V. Erdapfel fl. 1.15 pr. Mehen. Rindfleisch 20 kr.. Kalbfleisch 20 kr., Schweinfleisch jung 24 kr. pr. Pfund. Holz 18« fl. 3.40. detto weich fl. 2.40 pr. Klafter. Holz-fohle« hart fl. 0.K6, weich fl. 0.40 pr. Meben. Heu alt fl. 1.50, neu fl. l.20, Strol», Lager- «. 1.20. Streu, fl. 1.— pr. Eentner. Petta«. 81. Angust. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 4.70. Korn fl. 3.80, «erste fl. 3.—. Hafer fl. 1.50, «nkuruh fl. 3.60. Heiden fl. 3.-. Hirsebrei» fl. 4.50 Erdäpfel fl. 0.— pr. Metze». Rindfleisch 20, Kalbfleisch ohne Zuwage 20. Schweinfleisch jung 20 kr. pt. Pf. Holz 36" hart fl. 7.40, detto weich fl. 5.40 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.45. detto weich fl. 0.85 pr. Metze». Heu fl. 1.80. Stroh, Lager, fl. 1.10, Stteu' fl. 0.V0 pr. Eentner. Z. 85. (336 Kundmachung. Nachdem der Stadtgemcinde Marburg mit dem Erlasse der hohen k. k. Statlhalterei vom 22. d. M. Nr. 10221 die Abhaltung alljührli« cher Biehmälkte am 11. März. 22. Juli und 4. September mit dem Standorte in der St. Magdalena-Borstadt genehmigt wurde, so crfolgt liievon die Kundmachung mit dem Bemerken, daß nunmehr der nächste Biel)markt schon am Dienstag den 4. September d. 3. statt-findet und daß sowohl an diesem Markttage, als auch an den im nach-stcn Jahre abzuhaltenden Markttagen keine Standgelder eingehoben werden. Stadtgemeindeamt Marburg am 27. August 1866. Der Bürgermeister: A. Tapp ein er. Gasthaus' Eröffnung. Der Gefertigte gibt dem?. 7'. Publikum hiemit bekannt, daß er den Ausschank von mehreren echt produzirten Rothwein'schen Wcinen, Pickerer in Maß und Bouteillen. so wie auch warme und kalt? Speisen verabfolgt. wl>bei noch beigefügt wird, daß gleichzeitig auch Milch und selbst erzeugtes Kornbrod verkauft wird. Man ersucht um geneigten Besuch. I. B. Tchob^, 326) Gasthauspächter in der Mühlgajse. Nr. 7540 (324 Lizitations Kundmachung. Zu Folge hoher Statthalterei Bewilligung vom 1. August l. 3. Z. 9832 werden die Arbeiten zur Erhöhung der Marburg - St. Leon-Härder BezirkSstraße über die Jnuudation der Peßnitz in der Gemeinde Wachsekberg im Kostenanschlage von 150 st. östcr.-. Währ., am 6. Sep-tembrr d. I. Vormittags 11 Uhr. im Wege einer Minuendo Lizitation hintangegeben lvert»en. Unternehmer werden hiezu mit dem Beifügen eingeladen, daß daS Bauoperat. so wie die LizitationSbedingnisse in den gewöhnlichen AmtS-stunden beim Bezirksamte cingeschen werden können. K. k. Bezirksamt Marburg am 20. August 1866. In der Trazer-Borstadt beim Bahnhof ist ein vollständig eingerich. tetes Zimmer für einen ledigen Herrn zu vermiethen. Näheres im Komp-toir dieses BlatteS. (342 Eiut MWe mit 4 Gängen am Feistriher Bache ist zu verpachten. Nähere Auskunft bki Josef Sernetz in Aeistritz bei Lembach. (344 Nr. 7769. (323 Lizitlltious - Kundmachung. Zu Folge hohen Staltl^alterei-ErlasseS vom 6. August l. 3. Z. 9948 ivird die Herstellung cineS neuen KanaleS. dann Reparatur der hölzernen Brücke und eineS alten Kanals auf der Lembacher Bezir?Sstraße IM Orte Lembach, im Kostenanschlage von 324 fl. 88 kr. österr. Währ., am 7. September l. 3. Vormittags 11 Uhr in Wege einer Minuendo-Lizitation hintangegcben werden. Unternehmer werden hiezu und mit dem Beifügen eingeladen, daß daS Bauoperat, so wie die LizitationSbedingnisse in den gewöhnlichen Amtsstunden beim Bezirksamte eingesehen werden können. K. k. Bezirksamt Marbun^ am 20. August 1866. ^osttosd«» Übernimmt in vollständige Pflege und Leitung unter billigen Bedingungen GottUeb Stopper, 343) Realschullehrer in Marburg. Die btr Vsmeilt-ksbrlll botiv^et sied lzsi k. kollvtiiiAi in .^»rltui'x. Vieselbv empüvdlt 8ovokl liA «>r«ull»ekvn als auek pvrttanÄ-tlement'XMlll, »oWi« iv ullvu Vimensioven, PII«»trf-Nllä IZMrtlpI»tten iu ver8ot»iv<1vnsn (Zrüssvn «u desoudor» kreise». Eisenbahn-Fahrordnung fllr Marburg. Räch Wien: Räch Trieft: Abfahrt: v Nhr 19 Min. Krüh. At fahrt: 8 Uhr 1b Mm. Krüh. e Uhr 48 Mi«. Abends. 9 Uljr 2 Min. Abend». Nach Villach: Abfahrt: 9 Uhr Krüh. Die gemischten Ziige verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Trieft:. Abfahrt: 12 Uhr 44 Min. Mittag». Abfahrt . 1 Uhr '^6 Min. Mittag«. Marburger Dienstmann Institut ..KX?KK88" imVttbaiöt Nil dkMßril^ItllEhtitdtrii Dtut^chlanö, i» dtr Schmhuiu Amtritla dr^idlichtk g2S) unt«r d«r Firma «Zxprvs« - v»vk«nxo>» all^r an«! «vis» «n^ n«V>» allen t^«nti»vneal» Hvle ttI»Sr»«S>»vIiVN ?I«t»rn, l^«US?i>NU v«n VUtv»n «Nßl NSSktON, »» »uvl» Inv«»»v; ^MW VS?I»«TVI^NNU »n«> ÜKpe^ltlan «II« ÜIlUtttV?, ß^Ur ^«»»«Ulv?» I>N«I IR«^I»SUrpttVk; C^entr»!« »teile Nt? «n«> Ue»e>iÄttIIe>>e Uns^eleßrenk^ttei»_ Mtis»»a»iß, s-»otzl str Pers-ie»- all «»ter-Verkehr. U»» großer gepolfteUr Möbelvage» «>s Feder« a« »»iüigS seßgefttzte Preis». Comptoir: Zm eigeileil Hause, Nurggasse Nr. Bera«t»o?f!icher R«d»ktei»r: Araiz Niesthaler. 2. Lt. v. Druck »»» «eN«g »o« »d»«,» S«»schitz i« «arb»rß.