Cillier Zeitung Zeitschrift mr Stadt und Land, mit besonderer Rücksicht auf deutsche nnd slavische Interessen. Erscheint jeden DinStag und Freitag Abends 5 Uhr. — Preis vierteljährig 1 fl. 15 fr.; mit Postver fendung 1 fl. 30 fr. Eonv. Münze. IVsO. 40. Verantwortl. Redaction: BineenzPrasch, f. f. Professor. Freiiaz am 29. Stpi. 18-13.- Pran nmerations - Anknndignng. «^ie Verbreitung unserer Zeitschrift »ach allen Richtungen der Monarchie, verbunden mit den ancrfennenden Stimmen der Journale (Laibacher Zeitung, Zwanglose Blätter, österr. Lloyd >e. ?e), so wie der sich immer erweiternde Leserkreis, machen eS unSzur angenehmen Pflicht, den Danf für die unserem Unternehmen gezollte Theilnahme öffentlich auSzusprechen. Die mit vielem Interesse aufgenommenen leitenden Orginal Slrttfcl werten auch fortan mit freimüthiger Schärfe daS StaatSleben in seinen wichtigsten Aeußerung,» umfasse», wäh--rend eine große Anzahl von Korrespondenten die Tagesereignisse nnd besondere Mitarbeiter die Verhandlungen des Reichstages in vollem Umfange besprechen. Prättnmerntion wird in Eilli bei der Redaction (Postgasse Rro. 29) und IN der Kreis-buchdruckcrei deS »?. U. .1 ereiln mit 1 fl. 15 fr. 6. M. vierteljährig angenomnen. Beim Bezüge durch die Post wolle der Betrag von 1 fl. 30 fr. dem zunächst gelegenen Postamte übergeben werden. Redaction und Verlag der Cillier Heitnng. Die Bierkneipe. Schluß. Bon Dr. Julius Galba. Bitter ich. Trösten Sie sich. Richt alle Depu-tine sind so hohle Schwätzer wie U. . . B. . . und E. . . , der tinzige Dr. Löhn er wiegt an Ehren-hastigfeit des Karaeters und Gediegenheit seiner Ansichten einen ganzen Troß der Übrigen auf. Hiebes. Eine Bouteille Vinarier und Ritters» berger her. Ein Hoch dem würdigen Deputirten von Saaz, der auf Sicherstellung des ÄerarS auf den Herrschaften von Metternich und auf Abschaffung deS Adels antrug. Wenzel. Ich el>re gerne, dem Ehre gebührt, allein ich bin unzusrieden, daß die Herren Deputirten gar so viel reden und dadurch nicht vom Flecke kommen. Bitter ich. Wer Eier haben will, muß die Hüh-«er gafern lassen. Wo viele zusammen reden, wird nothwendig viel leereS Stroh gedroschen, allein der gute Kern wird sich am Ende schon finden. Wenzel. ES thäte wahrlich Roth. Denn bisher war in den meisten Zeitungen wenig Gediegenes zu finden. RichtS als Schimpfworte, Phrasenrafeten, lang weiligeo Getratsch und Angriffe auf Jeden, der im Amte steht, um ihn zu stürzen und selbst etwas zu erschnappen. H i ebel. Sie reden ja auch nicht immer gescheidt und artig, und so lassen andere Leute nicht lauter Ge-scheidteS drucken. Die Buchdruckerpreße ist gleichsam der Mund deS VolfeS. Da wird denn gesprochen, was Einem gerade durch den Kops fährt. Bitterich. Glauben Sie auch nicht, daß eS darum schon brennt, wenn ein einzelner Journalist „Feuer'' ,Heuer" ruft. Auch hier gilt, waS Bouern-seld sagt: Man gewöhnt'S. Wenzel. Gewöhnen Sie sich daran, sich einen Spitzbuben, einen Wucherer, einen Dumian schelten, ode' { sich alle Tage eine Ohrfeige geben zu lassen. Hiebel. Run wir wollen hoffen, der aÖ^. — 182 — «nwalt und die Geschwornen werden ihre Schuldigkeit thun. Wenzel. Ja bisher mußten wir wirklich bloß hoffen, denn von einem Schutz der Ehre war bisher noch wenig zu hören und zu sehen. Hiebel. Singen wir nun einmal das deutsche Vaterland. Wenzel. Ich singe nicht mit, denn ich gebe keinen guten Groschen für das einige Deutschland. AIS Österreicher sind wir geboren und daS sollen wir bleiben. Unser Herr ist in Wien und nicht in Frankfurt. Wir haben ohnedem kaum zu leben, jetzt kommen »och die Preußen, die Sachsen, die Schwaben und wie die Ausländer alle heißen und essen uns das Brot vor der Rase weg. Hiebel. Nur nicht bocksteif und kurzsichtig. Dürfen denn die Österreicher nicht auch ins Reich, um sich dort ihr Brot zu verdienen. Bitterich. Wir haben weder in Frankfurt noch in Wien einen Herrn, der uns, mir nichts, dir nichtS das Geld aus den Beutel nehmen kann. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo sich die Völker durch ihre Venre-ter selbst regieren, und so gut wir in Wien unsere Vertreter baben, sitzen sie in Frankfurt. In Ihrem Hause sind Sie zwar Herr, aber doch an den Gemeindebeschluß gebunden. So haben wir Österreicher unser HauS zu Wien, allein Deutschland ist die Gemeinde. zu der dasselbe gehört. Frankfurt. An daS deutsche Volk. Deutsche! Die verbrecherischen Vorfälle in Frankfurt, der beabsichtigte Angriff auf die Rationalverfassung, Aufruhr in den Strassen, der durch die Waffengewalt unterdrückt werden muhte, empörender Meuchelmord nnd lebensgefährliche Bedrohung und Mißhandlung an einzelnen Abgeordneten verübt, sie haben die Pläne und Mittel einer Partei deutlich gezeigt, die unserm Vaterlande die Schrecknisse der Anarchie und eines Bürgerkrieges bringen will. Deutsche! Eure Freiheit ist mir heilig. Sie soll durch das VerfassungSwerk, zu welchem Eure Vertreter hier versammelt sind, dau-ernd und fest begründet werden. Aber sie würde Euch entrisset sein, wen» die Gesetzlosigkeit mit ihrem Gefolge über Deutschland sich verbreitete. Deutsche! Durch daS Gesetz vom 28. Juni 13-13 ist mir die vollziehende Gewalt gegeben in Angelegenheiten, welche die allgemeine Sicherheit und Wohlfahrt Deutschlands betreffen. Ich habe unser Vaterland zu schützen, möge eS durch Feinde von Außen, möge eS durch verbrecherische Thaten im Innern gefährdet werden. Ich kenne meine Pflicht, ich werde sie erfüllen; ich werde sie erfüllen, fest und vollständig. Und ihr deutsche Männer! die Ihr Euer Vaterland und Eure Freiheit liebt, Ihr werdet mir, dessen bin ich gewiß, thätig zur ^ eite stehen. Der Reichsverweser: Johann. Die ^öminister: Schmerling, Peucker. Duckwitz. Mohl. >1. In der 81. Sitzung der deutschen Rational» Versammlung legte der interimistische Reichs Justiz.-minister einen Gesetzvorrschlag zum Schutze der Ratio nalverfammlung vor. Gewaltsame Angriffe auf die» selbe sollen als Hochverraih, Thätlichkeiten und Bedrohungen gegen einzelne Mitglieder mit Ge-fängniß von 3 Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden. Volksversammlungen unter freiem Himmel sollen auf fünf Meilen un Umkreise verbothen sein, und die Redner bei denselben mit drei Jahre Gefängniß bestraft werden. Da zugleich Beschränkungen der Presse in Aussicht stehen sollen, so wird dieser Entwurf, als Beschränkung de» zugesicherten AssoeationSrechtcs von vielen Seilen heftig angegriffen. Briegleb'o Antrag wird angenommen, nämlich einen Ausschuß zu ernennen, um eine Ansprache an daS Volk zu richten über die Entstehung und den Zweck der letzten Ereignisse. Leider ist zu befürchten, daß durch diese Ansprache die Parteileidenschaften noch mehr aufgeregt werden. Ein Redner bemerkte gegen jenen Entwurf, eS sei sehr möglich gewesen, daS Blutbad zu verhüthen, allein man habe anfangs ruhig zugesehen, wie die Barrikaden ent-standen, ja selbst einen Bürger an Wegräumung der selben gehindert. Wir hoffen, daß die Untersuchung bald Licht über jene traurigen Vorfälle verbreiten wer de. An 50 Gefangene, worunter auch ein Hr. Met-ternich, sind nach Mainz eScortirt worden. Dänemark hat eine Jmmediateommisslon für die Herzogthümer Schleswig- Holstein unter dem verhaßten Präsidenten Carl Moltke ernant, und an alle dänische Gesandte deS Auslandes ein Cirkulare gerich-tet, daß die Regierung in Betreff des Waffenstillstun-des sich keine Modifikationen gefallen lasse und mit oder ohne Preußen alles anwenden werde, die Bedin-gungen zu erzwingen. In der Rähe von Köln wurde eine Versammlung von 6 — 8000 Menschen gebalien, welche den gewählten SicherbeitSauSschuß anerkannten und sich für die demokratisch-soeiale, für die rothe Republik erklärten. In Bucha, Langensalza, Halle fan den gleichfalls Volksversammlungen, und zwar an letz lerem Orte von 30,000 Menschen im demokratischen Sinne statt. Auch zu Erfurt wurde ein Verein zur Wahrung der Volksrechte gegründet. In dem Umkreise von Berlin sollen 80000 Mann Truppen in Bereitschaft sein. Dieselben wur-den von ihren Offizieren mit nie gekannter Leutseligkeit behandelt und häufig mit Branntwein iractirt. Der königliche Hof sollte nach Münster verleg« werden. Der Republikaner Hecker hat sich mit mehreren gleichgesinnten Freunden nach Amerika eingeschifft. Da-gegen aber ist sein Genosse Struve von der Schweiz in Baden eingefallen, und hat Lörach mit einer be deutenden Schaar, welche selbst 2 Kanonen mit sich führt, besetzt. Von CarlSruhe sind bereits 3 Bataillone nach der bedrohten Gegend abgegangen, und das Reichs-Ministerium hat die Truppen von Lindau und Bregen; angewiesen, die Insurgenten im Rücken anzugreifen. Jh.- - 183 - rc Anzahl wird auf 800 angegeben, ein Theil der-selben hielt den Bahnhof in Schliengen beseht. DaS Benehmen dieser rothen Republikaner war durchaus nicht geeignet, Sympathien zu erwecken. Berlin. Das neue und doch alte, nämlich reactionäre Ministerium enthält folgende Namen: v. Pfuel, Ministerpräsident und Kriegsminister; Graf Don-hoff, Minister des Auswärtigen; v. Bonin, der schweig» same Diener seines Herrn, Finanzen; Eichmann, der bekannte Demagogen Verfolger und Mitglied dcr schwarzen Kammer, Minister des Innern. Die übrigen Stellen sind nur zeitweilig besetzt. Der König schien gesonnen, folgende Puncte nicht zu ge-nehmigen: Den Beschluß der (preußischen) National-Versammlung in Betreff des Militärs, fernerS die mit einer Mehrheil von 287 Stimmen angenommene Abschaffung der Todesstrafe und endlich die fast einstim-mig beschlossene HabeaS EorpuS Acte. Schleiz. Der Fürst von SberSdorf will seine RegierungSrechte an den Fürsten von Gera abtreten, wodurch die Fürstenthümer Schleiz, Lobenstein, Gera und Saalfeld »nier Eine Verwaltung kommen würden. Frankfurt 23. Sept. In der gestrigen Sitzung zeigte der Handels und provisorische Finanzminister Duckwitz an, daß die laufenden Ausgaben für die Reichs-Versammlung monatlich 25,000, für die Ministerien ohne die Gesandtschaften 3000, fl. betragen, weßhalb eine Umlage von 125,000, fl. ausgeschrieben werden soll. FernerS legte er den Entwurf einer Handels und Zolleiüheit Deutschlands vor. Dieser beantragt: möglichste Freiheit deS Handels und der Schiffahrt unter strenger Gegenseitigkeit mit auswärtigen Mächten, Be-freiung des Verkehres von inneren Hemmnissen, Auf-Hebung der Flnßzölle, Schutzzölle für die deutsche In» dustrie zu ihrer Hebung, Umwandlung der einzelnen Tractatc zu ReichSverträgen, Einsetzung von Reichs-eonsuln, Eentralisirung der Handels und Zollverwaltung. Ein Antrag SchaffrathS und seiner politischen Freunde, bezweckend die Aushebung deS Belagerungszustandes, da die Centralgewalt nur eine vollziehende keine gesetz-gebende sei, diese Maßregel einer Schreckensherrschaft aber die freie Berathung und den Verkehr hemme, wurde nicht als dringlich bezeichnet, sondern an den Ausschuß verwiesen. Run folgt eine Berathung über die Grundrechte und der §.17 wurde in folgender Fassung angenommen: Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei. In der heutigen Sitzung wurde der Antrag eine Ansprache an daS deutsche Volk zu richten, ver-werfen, dagegen jener wegen Verkündigung der Gesetze und Beschlüsse angenommen. In Betreff deS öster-reichischen GeldausfuhrverboteS wurde der Beschluß ge-faßt, die österreichische Regierung durch die Centralge-walt ungesäumt aufzufordern, jeneS Verbot aufzuheben, damit der Verkehr der deutschen Staaten wieder in seine alten Rechte eingesetzt werde. Wien Dr. L. Die Journalisten haben sich ver- einiget, nicht früher Berichte über die ReichStagSsiyun--gen zu veröffentlichen, bi« ihnen nicht ein passenderer Platz im SitzungSlocale eingeräumt wird. Der letzte großartige Fackelzug, welcher dem Abgeordneten Kudlich,. als Antragsteller in der Urbarialfrage, unter dem Bei-strömen der Landlente gebracht wurde, lief ohne Störung ab. Die Residenz ist ruhig, aber es herscht eine Gewitterschwüle, welche durch die bedeutende Truppen-macht der Umgebung nicht vermindert wird. DaS Ansuchen deS bisherigen ArbeitSministerS Schwarzer, um Enthebung von seinem Posten, ist von Sr. Majestät unter Anerkennung seiner Dienstleistungen genehmigt worden. Die Deutschkatholische Gemeinde ist gegen alles Erwarten im Wachsen begriffen. Sie begreift bis nun 2000 Seelen und hat an das Ministerium das Ansuchen vorgebracht, ihr eine Kirche zur Verfügung zu stellen. Dieses dürfte wahrscheinlich mit jener der Ligourianer geschehen, welche als Nationaleigenihum erklärt wurde. Feldmarschall Lieutenant Melden ist zum Civil und Militär Gouverneur in Dalmatien ernannt worden. Wir können in dieser Ernennung keine Beförderung erblicken. Erzherzog Stephan hat wenige Stunden nach seinem Eintreffen in der Residenz seine Stelle als Pala-tinuS niedergelegt, worauf Sr. Majestät den bisherigen Judex curiae, Graf Georg Majlath provisorisch mit der Leitung der Palatinal Angelegenheiten beauftragt haben. Am 25. Mittags fand eine Ministerconferenz statt, welcher die Erzherzoge Franz Carl und Stephan beiwohnten. Auch Abends wurde Ministerrath gehalten nnd in Folge dessen an Jelai-ii: ein Courier mit dem gemessensten Befehle abgeschickt, jeden blutigen Zusammenstoß mit den Ungarn zu vermeiden. Im Verlause deS 27. erschienen zwei kaiserliche (nicht gegengezeich-nete) Manifeste an Ungarns Völker und an die Armee. In diesen wird F. M. L. Lamberg, Militär Commandant in Preßburg zum außerordentlichen Commissar in der ungarisch kroatischen Angelegenheit ernannt. FernerS be-stehlt der Kaiser beiden Parteien so wie den Insurgenten in Nordungarn augenblickliche Waffenruhe und Einstellung der Feindseligkeiten, um den unnatürlichen Bürgerkrieg zn nnterdrücken. Man behauptet, daß das ungarische Ministerium deS Äußern uyd des Kriege» mit dem Gesammtministerium vereinigt werden soll. Aus dem Hauptquartiere deS BanuS sind folgende Nachrichten eingegangen. Die ungarischen Na-tionalgarden haben bis jetzt keinen Widerstand geleistet, während auch das Militär sich zurückzog und den Kampf vermied. Am 21. war da» Hauptquartier zu Szemeö, am 22. zu Sio Jok und sollte am 23. nach Lepseny verlegt werden, wo sich die in der rechten Flanke über KapoSvar, Jreg, BaroS Hidvagh marschirende Division deS F. M. L. Hartlieb und die über Fünfkircheu vorrückende Brigade des G. M. Roth vereinigen sollte. Der PalatinuS hatte sich am 21. über Füred auf einem Dampfboole nach SzemeS zu einer Unterredung bege- - 184 - ben, allein das herbeigekommene kroatische OffiziereorpS hatte den Ban gehindert, sich an Bord des Dampf-schiffeS zu begeben. Eine Division vom Cheveaurle-gerS Regimente Wrbna, eine Division von Kreß Ehe-veaurlegers, ferner» da» Kürassier Regiment Hardegg und wie eS hieß auch daS Dragoner Regiment Erzh. Johann hatten sich mit der kroatisch slavonischen Armee vereiniget. So weit reichen die kroatischen Quellen, welche nur noch bestätigen, daß in Agram eine bedeutende Partei sich gegen diesen Bürgerkrieg auszuspre-chen beginn». Nach weiteren Nachrichten war ein Eorps von 4000 Mann in Fünfkirchen eingerückt und hatte sich über MohacS nach der Donau begeben, wahr-scheinlich um den Serben Hilfe zu leisten. Der 8a--auS war persönlich in Stuhlweissenburg nicht ringe-rückt, ein Theil seiner Annee aber schon darüber hin-aus gegen Veleneze vorgedrungen, wo die ungarischen Truppen eoneentrirt standen. Ohne sich auf die zweimalige Einladung des Palatinus in Unterhandlungen einzulassen, verlangte der Ban unbedingte Anerkennung seiner Forderungen, und erklärte alles Militär, welches sich auf seinem Marsche nicht den Befehlen deö öster-reichischen KriegSministeriumS unterwerfe, als Rebellen betrachten zu wollen. Darnach möchte es scheinen, als ob Jelaöii: im Auftragt der Gesammtmonarchie die Ungarn bekriege, waö jedoch mit seinen Äußerungen zu dem Telekischen Offiriercorpö nicht im Einklänge steht. Diesen zu Folge scheint er sich um die dynastischen Interessen weit weniger zu kümmern, alS seine Manifeste auSsprachen. Wenige Tage werden ge-nügen, um zu zeigen, ob Ielacii: wie wir hoffen, sich dcm Befehle deS Kaisers unterwerfen wird. AuS Belgrad erhalten wir eine deutsche Zeit-schrist, „Der Serbe." Die ersten Nummern sprechen sich über die Unthätigkeit des Banuö in bitteren Wor» ten aus nnd beschuldigen ihn deS Eamarillasoldes. DaS Vorrücken der kroatischen Armee stimmt jedoch jeneö Blatt zu einem andern Urtheil um, und man hegte die Hoffnung einer baldigen Unterstützung der ser-bischen Insurreetion. Ueber die KriegSvorfälle „der serbischen Wojwodschaft" finden wir keine weiteren verbürgten Nachrichten; nur auS Gerüchten war besannt, Stratimirovic habe BeeSkerek eingenommen; und auch Weiokirchen sei in den Händen der Serben. AuS T rieft wird gemeldet, daß der Rationa-lilätöstreit die Parteien immer schroffer gegen einander brachte und die Spaltung wurde durch die Municipa-litätSwahlen noch vergrößert. Venedig erhielt fort-während Mundvorralh und neuerdings päpstliche Truppen ungeachtet deS BlokadegeschwaderS. In Pest hatte man bereits die Bestätigung erhalten, daß General Roth mit 10,000 Mann Fünf-kirchen beseht und ohne Aufenthalt die Donau überschritten habe. Kossuth hatte in Begleitung vieler De» putirten die Sitzung verlassen, um von Ezegla aus das Volt zum Kampfe aufzurufen. In der Stadt war Alles, selbst Frauen in Sammtröcken, mit Schanz, arbeiten beschäftiget. Das ungarische Heerlager befand sich eine Viertelstunde hinter Stuhlweissenburg. Am 24. fand ein Gefecht zwischen Ielaöii-'s Vorposten, den Hardegg Kürassieren und ungarischen Grenadieren statt, wöbe, erstere gesprengt sein sollen. An der Wiener Börse war das Gerücht verbreitet, daß Jrlaüc bereits vor Ofen stehe. Prag. Der hiesige demokratische Verein „Slo-waiiska Lipa" sammelt bekanntlich Geldbeiträge zur Unterstützung der Südslaven. In der letzten Zeit hat sich auch ein Verein gebildet, um den Slovaken durch Geldunterstützung unter die Arme zu greifen. Die Metternichische Herrschaft Königöwart ist bereits als Staatsgut eingezogen worden. Brü nn. Unser Landtag hat die Trennung Mäh. rens von Böhmen und den Verband mit der Gesammt-Monarchie ausgesprochen. Ferner wurde das Princip der reinen Volksvertretung, directe Wahlen auf je 10,000 Bewohner ein Abgeoidneter, angenommen und die Aufhebung deS Adels fast einstimmig beschlossen. Gray 28. Sept. Der LandeSgouvernrur hat folgende telegraphische Depesche erhalten: „Der Mim-sterpräsident ladet de» Herrn Gouverneur Grafen Wi-ckcnburg zu einer Besprechung mit dcm Ministerraihc ein." Die hiesigen Truppen sind consignirt. Eine Di-Vision Wimpfen mit einer Batterie geht nach Unter^ steiermark an die ungarische Gränze; 3 nrue Batte-rien sollen in kürzester Zeit errichte, werden. Bei Gelegenheit einer heute abgebrochenen Feuerebrunst ist eine Escadron Husaren nach Ungarn desertirt. AuS Padu a berichtet man, daß die Venetianer einen zweimaligen Ausfall versuchten, jedoch mit dein Verluste von 00 Todten und 50 Gefangenen geschlagen wurden. In Italien scheint man sich wenig sür die künf-tige Ruhe zu versprechen, gerüstet wird wenigstens nach wie vor. In Genua wurden von eincm englischen Dampfer 5000 Gewehre für die sardinische Regie-rung abgegeben. In Livorno tobt noch immer der Advokat Gnerazzi, der Verfechter der Republik. In Toscana werden bereits Unterschriften gesammelt und sind auch zu Tausenden gefunden, uni sich vom Papste loSzuzählen. In Paris wurde Louis Napoleon zum Deputiern gewählt. Wien ist ruhig, die Garnison aber in den Kasernen consignirt. Erzherzog Stephan war nach Brünn abgereiset. Der akademischen Legion wurde, wie der W. Postillon meldet, die Auszeichnung zu Theil, bei sich ergebenden Unruhen allein die Bewachung und Beschützung deS Ministerialgebäudes des Innern übernehmen zu dürfen. Schnellpressendruck und Verlag von I. B. Ieretin. Jttielligeujblatt zur Gillier Iciwitft. Anzeigen jeder An werden gegen Entrichtung dkr JnserlionSgebühr für die gespaltene Cieerozeile m» 3 fr. für einmalige, 4 fr. für zweimalige und 5 fr. für dreimalige Einschaltung im diesigen Verlag« ZeilungS Comptoir deS I. B. Jeretin angenommen. i\ro. Freitag den 29. September 1843. Pncnumeratlons - Anzeige. die circa in 14 Tagen odec 3 Wochen von deute an zu beziehen wäre, wird gesucht. Anträge übernimmt daö Comptoir der Cillier Zeitung. Mit 1. Oktober d. I. beginn» daö 2te Ouar-tal für die Pränumeralion aus das Cillier-Wochenblait: ieljsfie Slo%enske \ovlne. Die große Theilnabme, welche unsere Landsleute diesem Wochenblalte bisher geschenkt haben, berechtigt uns zu hoffen, daß sie uns auch hinfort noch unter- ' stutzen werden. Das Blatt ist nun fest begründet und ■ t>ai in allen Provinzen der Monarchie slavischer Zunge Abnehmer. Vierteljähriger PränumerationS - Preis 40 kr. C. M. j Mit Zusendung durch die k. k. Pos» 5t) „ „ Pränumeraiionobeträge empsäng» in portofreien Briefen . der Verleger J. lt. Jeretin. Utberdieß nehmen alle f. f. Posten die Pränumeralion an. Cilli am 22. September 1843. Redakteur: Val. Äonsclieqg. Verleger: I. V. Ieretii». A tt f f o r d t r tt n g. Rachdem die Dominikal Verhältnisse ihrem Ende zugeben, lieg» der gefertigten Herrschaft dara«, ibre Paßiv Rechnungen zu ordnen; den,nach wird Jedermann ersucht, über Guthadungen von hier unier Le gung spenfirirter Conten bis 15». Oktober 1848 mit dcm hiesigen Inspektor zu verrechnen, und die rent amtliche Abrechnung sich z» verschaffen. Herrschaft Sallach an, 15. September 1843. Gymnasium und Convikt im Stifte St. Paul. Cs wird biermit zur allgemeinen Kenntniß ge-bracht, daß der Unterricht am k. k. Gymnasium zu Ct. Pau! mit 3. Obtober d. I. beginnen wird. Auch werden Knaben, die zum Eintritt inS Gymnasium geeignet sind, in dem Convikle des Stisteö in Kost und zur Erziehung ausgenomme». S«. Paul am 22. September 1343. Eine Wohnung bestebend auS 2 großen odrr 3 kleineren Zimmern nedst Kucke, Speisekammer, Holzlage und Bodenantheil, II. Eiss, Doctor der Medizin und Chirurgie, Magister der Augenheilkunde und (Teburtshilfe, gibt, um das falsche Gerücht, als ginge er nach (»ratz zurück, ,.u wiederlegen, hiemit bekannt, dass er sich in Cilli ausiissig gemacht habe. Cilli am 25. September 1848. Wirthshans - Verpachtung. Im Mineralbade nächst Tüsser wird das söge-nannte untere Wirthshaus - Lorale nedst dazugehöriger Stallung und Wagen - Remise auf mehrere Jahre verpachte«. Die Pach»bedi»gnisse sind bei der Direktion dieser Badeanstalt zu erfahren. Dünger Verkauf. Beim Gefertiglen ist ein großer Hausen gut ab gelegener Pferde - und Hornviehdünger entweder >m Ganzen, oder partieweise in Fubren billig zu verkaufen. Cilli am 26. Sept. 1343. Omersi, Gastwirt!» zum Stern. Ein Oekonomie - Verwalter wird aus das, nahe bei der k. f. Kreisstadt Cilli an der Südbahn liegende Gu» Forsthof mit l. November d. I. ausgenommen. Gefordert wird die Rachweisung ausgezeichneter Kenntnisse in allen Zweigen der Land-wirthschaft — nebst dem baaren Erläge einer Caution von 1000 fl. C. M. — Cetcris paribus wird derjenige den Vorzug erhalten, welcher der windischen Sprache, oder sonst einer slavische» Mundart kündig ist. — Mi» diesem Dienste ist die freie Wohnung — Licht — und Beheiyung — und die freie — unent-geldliche — vollständige Verpflegung für den Verwalter nebst seiner Familie, dann ein firer Gehalt, und Prozente vom Rein - Ertrage verbunden! Die gebo-rig dokumentirlen Gesuche sind entweder persönlich oder portofrei schriftlich zu leiten — an daü Rent-am, der vereinten Herrschaften zu Reu Cilli — Post Cilli. Rentamt der vereinten Herrschaften zu Reu rill» am 24. September 1848. Ferialschulunterricht an bei- f. f. Kreishanptschule. Mit Bezug ans die h. Ministerial Verordnung vom 3. August d. I. veröffentlichet der Unterzeichnete, daß er vom l. October angefangen bis ;»m Beginne des nächsten Schuljahres pro l 848 49 iin «in»? der erwähnte« l'. Verordnung an der hiesigen Kreiohaupt-schule Ferialschulunterricht ertheilen werde, ;» dessen Besuch er vorzüglich die Schüler der unleren .! Classen eins adet. Außer der Wiederhol>l»ng alier srüber vorgeschrie» brnen Lehrgegenstände findet zugleich der Vorbereitung«?-unterricht sür komuieudeS v?chuljabr »ach den erböheteu Anforderungen deS b. Ministeriums statt, und zwar bei den Kleinsten »ach der Lautier nnd Graserschen Schreib-lesemetbode in Verbindung mit erweiterter AnschauungS» lebre; mit de» übrige» Schüler» aber wird sernerS der Unterricht a»S de» Anfangsgründen der Erdbeschrei^-bung, der Naturgeschichte und der Naturlehre begonnen, und endlich ertheilt derselbe auch noch privaten Unterricht auS den verschiedenen Zweige» der Musik uud aus der höheren Kalligraphie. Die Anmeldung geschieht mit Vorwissen de: Eltern iu der Wohnung des Unterzeichneten, Postgasse, Nro. 4C - im ersten Stocke. Cilli am 20. September 1848. Kran; Fasil, k. k. Haupischullehrer. Haus Verfalls in (5illi. DaS HauS Nro. lk, in der Herrengasse zu Cilli, mit einem Stockwerke, mit Ziegel eingedeckt, und in» guten Banjusiande, welches 7 Zimmer, 1 Verkaufs gewolbe, 3 Küchen, 3 Speisekammer» und 3 gewölbte geräumige Keller enthält, ist täglich auS sreier Hand und gegen billige Betingnißc zu verkaufen. — Zu demselben gehört ein Acker mit 537 >1 Klst. Fläche. Anzufragen mündlich oder in srankirten Briefen bei Johann Hedl, HauS Nro. ?7 in Cilli Der Gefertigte ladet die Schüler zum Ferial Unterricht für die i. Gram-niatical Klasse eii?. iTi'ii liaitor. Prossessor. Ein befähigter Justructor empftehlt sich um den Unterricht der Schüler ans der deutschen oder lateinischen Schule. Anfrage im f. f. Gymnasium. Kundmachung. Das neue Schuljahr 1849 beginnt an der k. k. KreiShauptschule Cilli n cht im Oktober, sondern im November; und zwar« wird die Aufnahme der neu eintrettenden Schüler am 2. die Privatprüfung am 3. von 8 - l l Uhr, nr. d das h. Geist Amt am 4. November um 8 Uhr Siatt finden. &. k. Hauptfchul Direction Cilli am ?'». September 1848. Bei i Bnch- Kunst und Mu- sikalieni'ändler in Cilli ist zu haben: . AI»ecc«Ia, »euesteS slovenischeS Abetäfelche». Preis aus steifen Deckel l kr. C. M. Alle Gattungen S cl> » i l» ü th e r, sowohl sür deutsche nnd lateinische, als auch stove»,'-sche sSonntags Schulen) dann alle sonstigen Schulrequistten u. Schreibmaterialien, wie auch Gebeth, Eibauungs, und andere nüvliche lluterhaltuiigsbücher in deutscher und slovenischer Sprache zu haben. Dffelies Sendschreibe» an die steirischen Herrschaften n. Bauern über die Aushebung deü herrschaftlichen Untertan-Ver» bände» und Ablösung der Untertan-Lasten und Abrechnung der Verpflichtungen der Herrschaften. 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