///^ ^^/^ aus München in 'Furopa, Hsia und Afrika von 1394 bis l427. 6uV tnlln Ml Nllch dü! gleichjntiPN Hliüelbtsgtt HanllzchllN herausgegeben und erläutert vo» , Karl Friedrich Neumann. Mit Zusätzen von Fallmeiayec u^id Hamn>er» Puigsiall, München 1859. luf Kosten de^Herausgebers. Reisen des in Europu, Hsia untl Afrika von 1394 bis 1427. WrMlW SchiMlW- illl^ lNllllchl'll !, .l«M«H Reisen des ^Ishannes Schiltberger aus M ü n ch e n in uro^a, Äsia und Afrika von !394 bis l427. Zum ersten Mal nach der gleichzeitigen Heidelberger Handschrift herausgegeben und erläutert pen Karl Friedrich Neumann. Mit Zusätzeii vo» Fallmerayer und H a >n>u er °Pui gstall. Müychen 1859. Auf Kostendes Herausgebers. n ^' zH ß^ Vorrede. Man, wird in dem nachfolgenden Büchlein mehrere Thatsachen und Bemerkungen finden, welche nicht zur Erläuterung des Schiltbergcr gehören. Sie mögen in zwei Umständen ihre Erklärung und Entschuldigung finden. Die Arbeit war ursprünglich in einem umfassenden Sinne angelegt; Schiltbergers Rei'scbuch sollte blos einen Theil der grossen Sammlung deutscher und bayerischer Reisenden bilden. Wahrend eines langen, nicht unthätigen Lebens wurde allerlei Stoff eingesammelt, Bausteine mehr und minder zugehauene, lagen und liegen seit Jahren bereit. Das Sammelwerk ist aufgegeben; von allen den grossen Anläufen konnten nur die wenigen Bogen des Schiltberger znm Abschluß gebracht werden. Da bin ich nun unterwegs auf dieses und jenes gestoßen und habe es mitgehen heißen. Der denkende Leser wird es zu deuten wissen, während dem Gelehrten, welcher meinen Plan aufnähme, Manches zm Förderung dient. Ganz neulich gedachte man den Schiltbcrger als Fcstgeschcnk erscheinen zu laffen; das Reisebuch des Müncheners sollte zur siebenhundcrtjährigen Gründung seiner Vaterstadt in einer der Feier angemessenen Gala-kleidung erscheinen. Nach wiederholten Versuchen mußte auch das VI Unternehmen aufgegeben werden. Und doch sollte der Münchener, so hatte ich beschlossen/ in München selbst sich zeigen. Da habe ich denn am Ende dcn vielgewanderten, treuherzigen Ncitersmann, freilich blos in kleinbürgerlicher Kleidung, wovon das Papier zeugt, auf eigene Kosten ausgestattet. Die Einzel nheiten dieses wunderlichen Abentheurs bleiben meinen Beitragen zur Kulturgeschichte Bayerns von der Zeit Carl Theodors bis auf unsere Tage vorbehalten. Bei jungen Jahren verkehrte ich viel mit allerlei Lemen, welche vas Regiment jenes Churfürsten mit eigenen Augen sahen und zum Theil davon getroffen wurden. König Mar I. und König Ludwig I. sind meine Zeitgenossen; dann hatte König Mar II., wahrend der dreißiger und vierziger Jahre, die Gnade, mich wiederholt in seine Nähe zu berufen. Diese Beiträge zur zeitgenössischen Geschichte bilden jedoch kein selbständiges Werk; sie sind blos eine Abtheilung der Denkwürdigkeiten aus meinem Leben und aus meiner Zeit, welche ich der Oeffent-lichleit zu übergeben gedenke. Wie ich über die Zeitgenossen, über ihr Thun und Treiben gedacht, was ich über sie erfahren und niedergeschrieben, — das soll bei meinen Lebzeiten erscheinen, nicht verkürzt und umgeändert, wie nachgelassenen Werten gewöhnlich geschieht. ,ntt^'js^z!j^/^^^ üw^„ ^m> mu«/^ „Kriegsrath Scheffner aus Königsberg", erzählt Moriz Arndt, „hatte eine Lebensbeschreibung eigener Hand hinterlassen und sie den Besorgern seines letzten Willens, den Professoren Hüllmann und Delbrück zur Herausgabe übergeben. Diese hatten sie auch wirklich abdrucken lassen; ich habe diesen Abdruck, den man einen Abdruck avant la itMi'0 nennen konnte, durch Hüllmanns Mittheilung in Bonn in der Hand gehabt und die interessantesten ergötzlichsten Kapitel desselben mit Vergnügen durchlaufen. Aber, VII aber, — dieses hübsche Buch hatte das Schicksal so vieler Bücher gehabt, die nach den» Tode ihrer Verfasser gedruckt werden. Die deutschen und universitätischen und profcssorischcn Zustände waren seit Kotzebue — Sand und den Karlsbader Beschlüssen trüber und mißlicher geworden. Da hat denn auch unsere beiden Professoren bedenkliche Furcht ergriffen; sie haben das fertige Buch einstampfen lassen und ein verstümmeltes, verschnittenes Leben Scheffners herausgegeben, das sich noch ganz leidlich lesen läßt, woraus jedoch das frischeste, schärfste scheffnerische Salz herausgelaugt ist." Arndt meint wohl, das in seiner jetzigen Verkrüp-pelung immer noch sehr freisinnige und denkwürdige Buch i Mei n Leben, wie ich Johann Georg Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, gedruckt bei I. G. Neubert im Jahre 1816 und ausgegeben im Jahre 1823. Im Widersprüche zu Arndt's Angabe scheint die Thaffache zu stehen, daß Schcssner selbst noch die Druckbogen corrigirte und sich am Ende über die Strcichwuth des Censors beklagte. „Der Mann habe nicht bedacht, daß es eines rechtlich gesinnten Schriftstellers Haupt-Psiicht ist, Wahrheit zu sagen, um zum Wahrsein zu leiten. Wie kann der Schriftsteller aber diesen Iweck erreichen, wenn ein Fremder von dem gesagten Wahren, nach stincm eigenen Gut-Mnkcn Manches unterschlägt?" Die Wahrheit klingt freilich, ist von Deutschland in Deutschland die Redc, sehr bitter. Auswärtige Staaten suchten beständig, und. zwar nicht immer so vergeblich wie im Jahre 1820 zu München geschehen, in unsere eigensten innersten Angelegenheiten anzugreifen, sic nach ihrem Vortheil und Gutdünken umzugestalten. Gin Beispiel, was uns Bayern sehr nahe berührt,, mag hinreichen. Hatte König Mar I. die maßlosen Zumuthungen nicht mit Entrüstung zurückgewiesen j die VUI Verfassung unseres Königreichs wäre kaum vorhanden. Man hö'rr nur, was der englische Gesandte Herr Lamb, am 4. IayM« 1W), aus München all seine Regierung berichtet. - ! , .„Der Kaiser von Nußland billigt volllominen die Maßregeln, welche in Deutschland zu Carlsbad gegen Zeitungen und Universitäten getroffen wurden. Doch muß man, wie ich glaube, in Betreff der Ansichten des Kaisers einen sachlichen Unterschied inachen. Ällerander wünscht, der revolutionäre Geist möge unterdrückt, werden; dabei ist er aber ein Feind des deutschen Bundes uG betrachtet ihn als einen Arm, welcher gegen Nußland gebraucht werden könnte. Ich halte es für eine außerordentliche Schwache, daß man wegen der Maßregeln, welche in Wien der Vevachung unterliegen, zu Petersburg anfragte, um des Kaisers Altsichten zu hören." ^,,^ „Die Angelegenheit in Betreff der deutschen Constitutionen ). Gin Dampf-wagen im Kleinen ist, auf dem europäischen Kontinent, zuerst (1820) durch Joseph von Baad^r ;u München gebaut und ill Bewegung geseht worden. In Amerika hat Oliver Evans, bereits im Jahre 1813, einen Plan hiezu bekannt gemacht. Die einzige, allen Anforderungen entsprechende Torfpressc ist von München ausgegangen; sie ist dazu bestimmt, den Weltverkehr zu fördern und der Menschheit wichtige Dienste zu leisten. Die Glasmalerei ward zum zweiten Male in München erfunden; die herrlichen Erzeugnisse der hiesigen Werkstatte sind und werden über die ganze Welt verbreitet. Wer kennt nicht Frauenyofers Erweiterungen der Optik? Wer hätte nicht von den mechanischen und optischen Instituten der Reichellbach und Liebhcrr, der Utz-schncider und Merz vernommen, deren Instrumente eine Zierde sind der meisten Sternwarten und vieler wissenschaftlichen An, stalten in Amerika, gleichwie in Europa. An die Meister ill allen Zweigen der Kunst, welche hier ihre großartigen Schöpfungen erdacht und vollendet haben, braucht man kaum zu erinnern. Siud doch ihre Namen bereits in den Zrilbüchern eingetragen ! „Der Apostel der Zoologie und vergleichenden Anatomie ln Amerika", wie Carus Louis Agassiz nennt, hat in München ') Sommerung in Moll's Mittheilungen IV. 1384. XU seiile erste wissenschaftliche Grundlage erhalten ^). Die schon vor vierzig Jahren gemachte Entdeckung des Wasserglases (1816), durch meinen ehemaligen Collegen Fuchs, ist bereits die fruchtbare Mutter einer Menge ganz neuer, im Zeitenverlaufe sich mehrenden und ausbildenden Industriezweige. Selbst in der Kunst hat diese Entdeckung höchst folgenreiche Umgcstaltuugen, wie die Stereochromie, hervorgerufen. München hat, neben den vielen fürstlichen Gestalten, den Ruhm der amerikanischen Frciheitshcldcn, eines Washington wie eines Bolivar; es hat den Ruhm der hervorragendsten Geister unserer Nation, Göthe und Schiller, Wieland und Herder in Erz gegossen. Dem großmüthigen Feinde Gustav Adolph hat man Gleiches mit Gleichem vergolten. Sein Monument ist zweimal aus der Münchener Wcrkstätte hervorgegangen. Wer es unternähme, die Erzeugnisse aller jener verschiedenen Anstalten, die Verdienste aller hiebei wirkenden und so vieler anderen tüchtigen Männer darzustellen; solch ein Werk möchte nicht blos den Fürsten und dem Vatcrlande zum unsterblichen Ruhme, sondern auch der Wissenschaft zu mannigfacher Förderung und selbst der denkenden Menschheit zur Ermunterung gereichen. Man würde finden, daß bei allen scheinbaren Rückschritten unser Geschlecht am Ende doch, im Großen und Ganzen, sich immer mehr und schneller fortbewegt auf der Bahn vernünftiger Aufklärung und geistiger Selbständigkeit. Karl Friedrich Neumann. ') Wgaffis fngt Dic-3 selbst in bor SEBibnuuicj seiner Contributions to the Natural History of the United States of America (Boston 1857), \veUi)C lautet: To the Memory of Ignatius Do'llinger , the founder of embryology, who first taught mo how to trace the development of animals. kij NMU'i ^'!i:''!'»1ll!' Inhalt. I. Einleitung. ^,^ t. Das Reisebuch des Schiltberger, sein Vaterland und seine Vaterstadt ..........3 2. Schiltberger, wie er erscheint im Reisebuche . . . .18 3. In welchen Ländern und bei welchen Völkern Schiltberger ge> Wesen .......... 22 4. Schiltbeiger bei den Türken nnb bei Sultan Vajasid . . 25 5. Schiltberger bei Timur und bei seineu Söhnen . . .30 6. Schiltberger in Kiptschak und iu Sibirien . . . .38 ?. Schillbergrr bei den Armeniern und Griechen . . . Hl 3. Herzog Albrecht M. und die Schiltberger . . . .42 ll. 8chilt6er«M5 Neiselmch, nach der Heidelberger Handschrift. Schiltberger an den Leser...... 51 1. Von dem ersten strit, den kunig Sigmund let mil den Türcten 9t 2. Wie der turckifche lüng den gefangen tet . . . . i!A 3. Wie der wyasit ain gantz land vff hub . . . .56 4. Wie der wyasit mit sinem swager krieget vnd in ertodt . 53 XIV Vtitt 5. Wie der weyasit den tüng von sebast vertreybt . . . 61 6. W^e unser sechtzig cristen über ein wurden . . . sl 7. Nie der wyasit die stat samson gewan . . . .63 8. Non schlangen und natern . . . . > . .63 9. Wie die Heiden mit inn »ich ze veld Winter vnd sumer ligen 65 10. Wie der weyasit dem soldan ain land nn gewan . . 69 11. Von künig solt.au........70 12. Wie der temerlin da; ki'mgrich sebast gewan . . .71 13. Der weyasit gewan daz clein ermenia . . ' . .72 1Ä. Wie der tämerlin mit tüng solban krieget . . . M 73 15. Wie der tämerlin Vabiloni gewan.....76 16. Wie der tämerlin daz clein india gewan ....?? 17. Wie ein lands Herr dem tämerlin gros gut empsurt . . 79 18. Wie der tämerlin by ölülül tint tut .... 79 19. Der tämerlin wolt mit dem grossen chcm gestritten hon . 81 20. Von des tämerlinZ tod . . . . . . .81 21. Von des tämerlins sünen . . ., . . .83 22. Wie joscph mirenschach liesz köpffen vnd sin land alles in nam «4 23. Wie joseph einen tüng erobert vnb in köpfst ... 85 24. Als der schütbergcr zu Nububachir lam .... 86 25. Von eins küngs sun.......86 26. Wie ain her nach dem andern her ward . . . . 9l1 27. Von ainer heideschen fiowen, die vier tusent junckftowen hett 91 28. In welchem land ich gewesen bin.....92 29. In welchen landen ich gewesen bin, die zwischen! bei tonow vnb dem mer ligent.......93 30. Von der sperwer bürg, wie die bewacht wild ... 96 31. Wie ain arm gesell dem sperwer wachet .... 96 32. Aber von der sperwer bürg......97 33. In welchem land die syden wechst vnd Persia vnd andern tüngrichen.........99 34. Von dem turn so zu balnlony hat gros höhe . . .102 XV Sei« 35. Von der grossen tarlaria.......104 3il. In welchen landen ich gewesen bin, die zu der Tararien ge: hören:..........105 37. Wie vil kimg soldan gewesen sy, die wil ich gewesen bin in der heidenschafft........1l>8 28. Von sanet tatherinen berg......111 3». Von dem dürren bom . '......113 40. Von Jerusalem vnd von dein heiligen grab . . .114 41. Von dem brnnnen in dem paradys mit 1111 wassern . 11? 42. «Wie in jndia der Pfeffer wechst . . . . .11« 43. Von allercmdria . . . ,.....119 44. Von einem grossen recken......120 45. Wie oil die Heiden glonben hcibent.....121 4ll, Wie der machmet vnd sin gelob vff komen sind . . .122 47. Von der Heiden ostertag...... ." 127 48. Von dem andern ostertag . . . . . . .127 49. Von der Heiden geseizt.......12« äli. Wornmb der inachmct den Heiden ben win verbott . .129 51. Von einer geselschafft, die die Heiden vnder in haben . .130 52. Wie em cristen zu einem Heiden wnrt . . . .130 53. Was die Heiden von cristo geloukent . . . .132 54. Was die Heide» sprechen von den cristen . . . .133 55. Wie die cristen nit de» ssl^en sollen halten . . . 134 56. Wie lang es sy, das der machmet gewesen ist . . .134 57. Von constautinoppel.......136 58. Von den kriechen...... . .13? 59. Von der kriechen gelonben......138 6N. Wie die stat constantinoppel gepnwen sin worden . .141 61. Von den jassen, wie die drüttoss haben . . . ,142 62. Von armenia.........144 63. Von armeni gelonben.......145 64. Von eim sant gregorius.......,147 XVI Seite 65. Von ainem lintwurm vnb ainhürn.....148 66. Worumb die kriechen den armani vmb stnt . . . l55 67. Durch welche land ich heruß k«men bin . . . l57 lll. Blattweiser . . t«3 Einleitung. Mr dm Kchiltlmg mill uersichsu, Mnü2 in Schiltberg« 3.'llnltr gchrn. tz I tt 4. Das Reisebuch des Schiltberger, sein Vaterland und seine Vaterstadt. Die vicljährige Beschäftigung mit Marco Polo, deren Ergebnisse zum Theil in den Znsätzen und Verbcsserungen zur Ausgabe des Herrn August Bürk (Leipzig 18^5) und der italienischen des Herrn Lazari (Venedig 1847) erschienen, lenkte meine Aufmerksamkeit auf ändere Reisende des Morgenlandes im Mittclalter und in vorzüglichem Grade auf den Münchener Io-hanncö Schiltbcrgcr. Ich habc dcn ^vackern Reitcrsmann, welcher vielfach umgcirrt, Vieler Menschen Städte gesehen, und Sitte gelernt hat, und sie in anschaulicher, treuherziger Weist beschreibt, bald liebgewonnen. Die Vorarbeiten zu cincr neuen, zur erstell erläuterten Ausgabe, damit die Wahrhaftigkeit des bayerischen Reisenden allgemein erkannt und bekannt würde, waren bereits vor einem Iahrzehmt soweit gediehen, daß ich das Werk als ein in der nächsten Zeit erscheinendes ankündigen konnte. Die öffentlichen Ereignisse und andere, mittels der Wandlungen umkehrender Zeiten aufgedrungene Geschäfte haben mich von diesem wie von manchem andern Freunde entfernt. Schiltbergcrs Neisebuch war selbst, wie uns vergeßlichen Menschen leicht zu geschehen pflegt, dem Gedächtniß entschwunden. Die vielfach besprochene Gründungsfeier der Stadt München hat mich aus der weiten Ferne, aus Japan, China und Indien, zum Vaterlande und zum alten Schiltberger zurückgerufen. Die frühern Arbeiten wurden hervorgesucht und nochmals durchgegangen; der vor Jahren gefaßte Entschluß ist schnell zur That herangereift. Was München schon langst einem seiner tüchtigsten Söhne schuldete, ist, soweit Fähig- 4 keilen und Kenntnisse reichten, abgetragen. Es wird, es kann mcht an Nachfolgen fehlen, welche dic Mängel meiner Arbeit ergänzen; vielleicht kommt einstens die Zeit, wo München den berühmten Bürger nicht weniger ehrt, wie Venedig seinen Marco Polo. Der Schiltberger ist, gleichwie jener berühmte Vcnediger, Wahrend des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts ein Lieb-lingsbuch der damaligm Lesewelt gewesen. Sein Neisewerk ist wiederholt im Druck erschienen. Die verschiedenen Ausgaben stimmen in allen wesentlichen Dingen überein, nur die Rechtschreibung bringen sie nach der Zeitweise umgeändert. Auch sind hie und,da einzelne Worte zur Erläuterung hinzugefügt. Die wissenschaftliche Genauigkeit und kritische Sorgfalt unserer späten Tage wird bekanntlich in jenen Jahrhunderten nicht gefunden. Eine Handschrift des Schiltberger, vielleicht seine eigmc, ist zum Behufe des Druckes von München nach Nürnberg gegangen und dort geblieben. Das Buch ward später der Nürnberger Stadtbibliothet einverleibt und von Panzer in den Annalen der altern deutschen Literatur (Nürnberg 1788, 41) beschrieben. Im fünfzehnten Jahrhundert befand sich dieser Schiltbergcr, nebst Handschriften des Marco Polo, des heiligen Vrandan ^), des Mandcvillc und Ulrichs von Friaul im Besitze eines bayerischen Rentmcisters, Matthäus Bratzl, welcher (1488) diesen zu einem Bande vereinigten Neisebeschreibungen folgende Bemerkung hinzufügte: „Ich habe die genannten Bücher erworben, sie zusammenbinden und dann mit einer genauen und kostbaren Karte versehen lassen. Wissen die Leser dieser Schriften nicht, wo die Länder, dercn Sitten und Gewohnheiten hier beschrieben, liegen, so können sie in der Karte nachsehen. Die Karte soll auch das Mangelhafte der Bücher ergänzen und den Weg anzeigen, welchen die Reisenden gegangen. Karte und Schriften sind in voll-kommmcr Uebereinstimmung. Wer immer nach meinem Tode ») Diese fabelhafte Neise wird erzählt unb kritisch erläutert in den äet,i3 Vanownnn, XVI IHM (^. Ill Nmi, 602), diesen Band erbt, der möge die einzelnen Werke beisammen und auch die Karte dabei lassen." Gottlieb von Murr, dem wir diese Nachricht verdanken, fügt hinzu' die Karte findet man nicht mehr bei der Handschrift und scheint längst verloren '). Das Manuscript selbst ist später durch den fahrenden Gelehrten Abraham Jacob Pendel verloren gegangen. Dieser wunderliche Mann hatte sich unter Klotz in Halle Min großen Kenner der klassischen Sprachen herangebildet; seine Uebersetzungcn und Erläuterungen des Strabo und Dio Cassius sind von bleibendem Werthe. Mehrere seiner lehrreichen Briefe hat Murr im zehnten Theil des Journals zur Kunstgeschichte und Literatur (Nürnberg 178i) abdrucken lassen. „Stellen Sie sich vor," schreibt Schlichtegroll (25. Oct. 1812) an Christian Schütz ^), daß der alte wunderliche Penzcl jetzt hier ist. Der 62jährige Mann kam vor vier Monatew in einer Jacke von Nanking und dergleichen Panta-lons zu Fuß von Trieft hier an und hat mich in große Verlegenheit gesetzt. Bald erwachte m ihm dcr glückliche Gedanke den alten Schiltberger wieder zu erwecken. Penzel ist gerade noch so närrisch und parador alö der selige Stroth ihn mir vor dreißig Jahren beschrieben hat." Durch Schlichtegroll's Vermittlung erhielt Penzel die Nürnberger Handschrift; sie ist der Stadt niemals zurückgegeben worden. Die weitläusige Ankündigung der neuen Ausgabe des Schilt-berger wurde in München, September 1812, erlassen. Penzel hoffte, „die Giuwohncr der Residenz würden die gute patriotische Sache, durch Subscription, wovon drei Gulden gleich und ein Gulden nach Vollendung des Werkes zu zahlen waren, unterstützen". Dem in der asiatischen Geschichte und Geographie nicht bewanderten Manne mangelten die Kenntnisse, wahrscheiu- ') Diplomatische Geschichte deß portugiesischen berühmten Ritters Martin Behaim. Journal zur Kunstgeschichte und zur allgemeinen Literatur. Nürnberg 1778. VI, l2. 2) Christian Schürz Briefwechsel, herausgegeben von seinem Sohne. Halle 1835. ll. Ml. 6 . ' lich auch die nothwendige Unterstützung, um alle großen Versprechungen zu erfüllen. Der in Neudcutsch umgewandelte Schilt-bcrgcr ') gereicht Niemand zur Ehre. Nicht eine einzige Erläuterung ist hinzugefügt. Ueberdies verfuhr der Herausgeber mit dem Reiscbuche noch willkürlicher, wie seine von ihm nie erwähnten Porgänger im fünfzehnten und sechszehnten Jahrhundert. Alberne Zusätze und Umschreibungen sind hinzugefügt, welche zeigen, daß d/r Uebersetzer des Etrabo keinen Begriff vom Wesen des Münchener und seines ganzen Zeitalters hatte. Gleich im ersten Abschnitt läßt sein Dolmetsch den Schiltbcrger folgende Worte sagen: „Und so wie der Arzt dem kranken Kinde das Arzneyglas mit Honig bestreicht, so hab auch ich hie und da, zum ergötzenden Zeitvertreib, wunderbare Geschichten mit eingestreuet, die angenehm, und wie ich mich mit Recht ;u schmeicheln hoffe, nützlich zu lesen sein werden." Penzel ging von München nach Jena, wo er am 17. März 1819 gestorben ist. Seinen Leichnam vermachte er dem anatomischen Theater, die Bücher der Bibliothek und alle seine Schulden dem Großherzog von Weimar?). Das Manuseript des Schiltberger hat sich, wie mir ein Freund vor vielen Jahren aus Jena meldete, unter Penzcls Nachlaß nicht vorgefunden. Die Angabe über sein wunderliches Testament wird durch eine Anmerkung zum Schreiben Pendel's in Moll's Mittheilungen bestätigt. Dich Mittheilungen des Frciherrn Erenbert von Moll aus seinem Briefwechsel, sind äußerst, selten; sie wurden nie-, mals in Buchhandel gegeben und blos für Freunde als Handschrift in fünfzig Eremplaren gedruckt. Der Güte des Freiherm ') .Schiltberger's aus München, »on ben Türken in der Schlacht von Nicopolis 1395 gefangen, in das Heidenthmn geführt imb 1427 wiebu heimgekommen, Neife in den Orient und wunderbare Begebenheiten von ihm selbst geschrieben. Aus einer alten Handschrift, und her« ausgegeben von ?l. I. Penzel. München 1813. 2) IntelligenMtt der Ienaischen Allgemeinen Literaturzeitung 1819, Nio. 20. verdanke ich die, für die Gelehrtengeschichtc Bayerns, namentlich für die Geschichte der Acadcmie dcr Wissenschaften nicht unwichtigen Bände'). Noch wichtigere Materialien enthalten Moll's Briefe selbst, die nicht veröffentlicht wurden. „Von Moll," sagt Rudolph Wagner im Leben Sömmrrrings, „liegen eine Neihe höchst interessanter Briefe über die innere Geschichte der Academic vor, ans denen sich sehr reichhaltige Zusähe zu Jacob's Personalien und Laxg's Memoiren würden machen lassen. Besonders ausführlich sind auch die Verhältnisse der brasilianischen Reise, hier aber nicht weiter mittheilbar, geschildert 2). Die Verehrer Ieffersons werde«: wohl mit Vergnügen einen früher nicht bekannten Brief des Verfassers der Unabhängigkeit^-erflämng, des Freundes von Washington und seines zweiten Nachfolgers ill dcr Präsidentschaft lesen, welcher sich in der Sammlung seiner Denkwürdigkeiten und seines Briefwechsels, herausgegeben von Thomas Jefferson Randolph, nicht vorfindet ^). , Moll befragte Vlumcnbach um die Namen ausgezeichneter Schriftsteller in Amerika, worauf dieser mehrere nannte> den Präsidenten Jefferson an deren Spitze ^). Jefferson, als ') Der vollständige Titel lautet: Des Frelherrn Carl Erenbert von Moll Mittheilungen aus seinem Briefwechsel. ProbromuZ einer Selbstbiographie (diese ist niemals erschienen). N8t'. (in 50 Abdrücken). Vier Abtheilungen 1820-1835. zusammeu, ohne Norrcbcn und Widmungen, in fortlaufender Seitenzahl, NI9 Seiten. Pcnzel's Vries steht II, ü0H. ') Sommerring'g Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen. Leipzig 1844. II, 129. Montgelas war über jene academischcn Händel sehr ungehalten. Von den Universitäten pflegte er zu sagen, „sie ekelten ihn an; nichts als Cabalen und Unanständigkeiten: er wünsche sie ganz weg, sie passen nicht mehr für unsere Zeit." Sömmerring a, a. O. 134. 3) Memoirs, Correspondence and private Papers of Thomas Jefferson. Edited by Thomas Jefferson Randolph. London 1820. 4 vol. Dei Viief auS MvN'Z Mittheilungen (U. AbtH. I44) müßte, bei einer neuen Auflage des Iesserson'schen Briefwechsels, im Vb, IV, 250. ei«, geschaltet werden. <) Mittheilungen I, ü9. 7, 8 Ehrenmitglied der bayerischen agronomischen Gesellschaft aufgenommen, dankt im nachfolgenden Schreiben ^). Mmticeiit), ^uli 31. 1814, in Virßini»,, 3ir. >VitIiin a few 69,78 onh I kave received tne let-ter wkick von aid me tne donor to w^ite on tno 22^ ok ^ulv 1812, a delav wliicli I presume must do ascrided to tlie interruption ok t,ne intercourse ok tlie world d^ tde ^var« >vniek davo latel)' re«ent ok deinz; U8eku1 to tnem. Witn tlie nomaM ok m^ reject« to tnem, de xlea^eä to accept kor Mir^elk tlie K88urance8 ok m^ particular and nign consiäeration. Schiltberger wird nur selten von seinen Landslmten erwähnt; er ist niemals nach seinem vollen Werthe anerkannt worden. Selbst Aventin, der gelehrteste Geschichtsforscher, der !) Mittheilungen II, 245. 9 tüchtigste deutsche Geschichtschreiber, im ersten Drittel des sechs-zehnten Jahrhunderts, begnügt sich mit Nennung des Reisenden, ohne Ausführliches zu dessen Rustme hinzuzufügen. „Der türkische König Baiazet überzog," schreibt Johannes Tmmai'r im bayerischen Zeitbuche, „das Königreich Ungern, am erstell under der Saw an der Donaw. Sein Vatter König Amurat ist der erst Türkisch Fürst so über Meer in Europam in unser Land gezogen. Discs Amurats Son, König Vaiazet, griff am ersten das Königreich Ungern an. Keyser Sigmund, damals nur König in Ungern, bracht ein groß Volck aus Teutschen Windischen Landen, auch Frankreich, zusammen, wolt am Anfang wehren und die Türckcn wider über Meer vertreiben. Hcrtzog Hans auß Burgund, der kam mit grossem Volck mit Hertzog Stephan von Ingclstatt auß dem Niderland und Franckrcich in Beyern, richt (versöhnt) die Fürsten von Veyem, von München und Ingelstatt, wider under einander, zog nachmals gen Straubing, allda würd er ehrlich empfangen mit grossem geprang an St. Catharina tag, von Hcrtzog Albrecht dem jungen seines Weibs Bruder, Viel Herren auß Veycrn. Auch Pfaltzgraff Ruprecht, der elter Herhog in Beyern, zog mit, dergleichen Fridrich zu Nürmbcrg, mW kam das Volck alles zusammen under der Saw in der Bulgary, vor einer Statt an der Donaw gelegen, so die Türcken und Griechen Nicopolis, das ist Sigcnburg, die Teutschen Schyltam <) nennen. Die Franzosm wolten den Vorzug haben. Der Türck lag ob (war siegreich); König Sigmund kam kaum darvon; Burggraff Friedrich von Nürmberg bracht jn auff ein Schiff; wer sunst noch gefangen worden; fuhr auff dem Wasser gen Constantinopcl. Herhog Hans von Burgund würd gefangen. Pfalhgraff Ruprecht entrann darvon, ließ fast all sein Leut und Gut hinder jm, kam mit gar wenigen wider zu'land, und starb in kurzen Tagen zu Ambcrg. Hans Schiltberger von München, der Fürsten daselbst Kämmerer, ist in diesem Krieg gefangen worden, lang in der Türckcy ') In, Reisebuch des Schiltberger steht Schiltaw. to und Tartarey .umbgczogcn, hats alles beschribn. Im Zeitbicch über Witz Teutschland wil ich nach notturfft diesen Zug beschreiben" '). Auch' R der denkwürdigen Beschreibung der Ursachm des Türkcnkrieges erwähnt Avcntin des Schiltber-gcr in folgenden Worten: „Hänß Schilt3ergcr von München, deß alten Hertzog Albrechts von München, diser Fürsten Anhcrren Kämmerling, ist in obgcnanter Schlacht'gefangen worden, ist in disen Kriegen allen gewesen, hats auch wol beschrieben." Ueber dieses und die andern Werke Aventins spuicht ausführlich und mit vieler Sachkenntnis 1)r. Theodor Wiedcmann in seinem Vuche, Johann Turmair, genannt Avcntinus (Freising 1858). Den Menschen und Schriftsteller Avcntinus, sowie die Verdienste und Mängel dieses seines »imcstm Biographen habe ich vor Kurzen» in einem längeren Aussatz, welchen die Allgemeine Zeitung (Beilage zu Nr. 2ä1 und 242 I. 1859) brvchte, darzustellen gesucht. Die bayerische 'Academic der 'Wissenschaften hat dem Münchener niemals ihre Aufmerksamkeit zugewendet. Hatte nicht ein auswärtiges Mitglied, der berühmte Orientalist und Geschichtschreiber Joseph von Hammer, cinc Abhandlung eingesandt, — sie steht im ncmtten Band dcr Denkschriften, — dcr Name Schiltbcrgcr möchte sich kaum in den Jahrbüchern der Aeademie vorfinden. Und' doch wird unser Landsmann in allen Werken, welche von geographischen Entdeckungen handeln, lobend besprochen, ,sowic lit vielen wissenschaftlichen Büchern über Länderund Völkerkunde wiederholt angeführt und gelegentlich erläutert. Johann Reinhold Förster liefert, in seiner Geschichte der Entdeckungen und Schiffahrten im Norden (Frankfurt a.O. 1784, 199), einen gedrängten Auszug deö Neistbucheö, wo er am Ende hinzufügt: „Man erkennt an Schiltbcrger einen vernünftigen und die Wahrheit tiebcnvcn Schrift- ') IohnnniZ Aventmi des hochgclcrten und wcMcnchmten bcyeri» schcn 0!cschichtsÄ)leibcrg Chionicä. Frankfurt ctm Mai,, I3N6. 309 n. 5W. tt steller. Ihm folgt Hugh Murray, in dcm Historischc n V e ^ richt über die Entdeckungen und Reisen in Asien. Murray bedauert, daß er selbst das Buch nicht sehen konnte; nicht einnlal den Titel und das Datum des Schiltbcrger hätte er auffinden können '). Hammer nennt Schiltbcrger den deutschen Marco Polo, hoffend, es werde ihm noch dieselbe Ghrc und Aufmerksamkeit werden, gleichwie Polo in so ausgezeichneter Weise und wiederholt geschehen zu Venedig. Jedoch haben nicht alle Schriftsteller den Werth des Münchener erkannt. Auffallend mangelhaft und verwirrt ist der Bericht über unsern Landsmann in der Geschichte der wichtigsten geographischen Entdeckungen (Halle 1792) von Matthäus Christian Sprengel. Der sonst so kundige Gelehrte verging sich auf der von Schiltbcrger so deutlich vorgezei'ckmcten Straße von Persien, über Derbend, durch den Kaukasus nach Kiptschak derart, daß er zur Ostseite des kaspischcn Mecres gelangte und selbst in Mittelasien heruminte. Es sei gestattet,. hitt noch einige andere Reisende zu erwähnen, welche Vavern im engern Sinne des Wortes, und ganz Deutschland zur besondern Ehre gereichen. Der erste Rang nach Schiltberger gebührt Ulrich Schmidel aus Straubing, welcher (1534) auf einem Schiffe deo Sebastian Neudhard und Jacob Welscr aus Nürnberg, von <5adir nach Brasilien und Rio della Plata segelte. Der Straubinger Kn'egsmaun hat, bald nach der Nückkehr in's Vaterland (155ä), die eigenen und seiner Gefährten Schicksale „aufs kürzest" beschrieben. Sein Neisebuch ist zuerst in Frankfurt am Main in deutscher Sftrache gedruckt erschienen. Levin Hulsius hat (1599) zu Nürnberg, nach cincr Handschrift, „wahrscheinlich das Original des Verfassers", eine neue verbesserte Ausgabe besorgt, sic mit dem Bild- ') Murray (Hugh) Historical Account of Discoveries and Travels in Asia. Edinburgh 1820. I, 225. Ill, 491. I have never been able to see tho book itself, nor even its title and dato in any oata-loguo (!). l2 niß des Kriegers und andern Figuren, mit einer Landtafel und mannigfachen Verbesserungen ausgestattet. Schmidel erzählt viele von keinem Spanier und Portugiesen berichtete Thatsachen. Die Wichtigkeit dieser Reiscbeschm'bung hat Ternaur - Campans bewogen, sie im zweiten Bande seiner Sammlung von Denkwürdigkeiten zur Gntdeckungsgcschichte Amerika's aufzunehmen '). Auch in Betreff des nördlichen Amerika erwarb sich ein Bayer, durch seine Arbeiten und Schriften, unsterbliche Verdienste. Der Jesuit P. Eusebius Franciscus Kühn, — die Spanier schreiben den Namcn Kino.und Chino, — welcher zu Ingolstadt mehrere Jahre Mathematik lehrte, hat Unter-Californien, die Sonöra gegenüberliegende Halbinsel, aufgenommen, ausführlich beschrieben und chartografthisch verzeichnet. Kühn ist das erstemal zu Wasser von Soriüra aus (1683) dahin gekommen. Später entdeckte er den Landweg, setzte über den Azul oder blauen Fluß, jetzt Gila genannt, überschritt den nördlichen Colorado (1700) und gelangte so nach Ober-Califormcn. Durch ihn erfuhr man (1709), daß die Halbinsel mit dem festen Lande zusammenhängt, eine seit einem Jahrhundert bezweifelte Thatsache ^). Joseph Stöcklein gibt Kuhns kalifornische Landtaftl 1m zweiten Theil seines „Neum Welt-Vott, mit allerhand Nachrichten,-deren Missionarien Soc. Icsu" (Augsburg und Grätz 1725), unter der Aufschrift: '1'aduill ()M'0micl,0. ^nuo 17U2. Vx auwMcu, odsm'vatiomv li0lm(HtH a It,. ?. (Miw o 8. ^s. Die ältere Karte von 1541, durch den Piloten Domingo Castillo, ist erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zum Vorschm, gekommen ^). Heinrich Schcrer nennt Kühn seinen Schüler, ') Voyages, Eolations et Memoircs originaux pour servir ii l'Hi-stoire dc la decouverte de l'Amdriquc. l'ar Ternaux Campnns, Paris 1837. 2) The History of Oregon and California. By Robert Green-how. London 1844. 101. " 3) Lorenzano (D. Fr. Ant.) Arzobispo do Mexico, Historia do Nueva Espagna, cscrita por su Esclarecido Conquistador Ilcrnan Cortes. Mexico 1770. 327. Robertson, The History of America. Not. 162. !3 und theilt ein Schreiben desselben mit,- gezeichnet aus Califor-nim 6. Oct. 1684 '). Ein anderer Bayer und Münchener, P. Franz Venno Ducrue, welcher 15 Jahre in Califomien ver^ lebte, war ein großer Kenner der Sprachen und verschiedenen Völkerschaften jener Länder. Proben hievon und eine Darstellung, wie die Jesuiten (1767) vertrieben und mißhandelt wurden, findet man im zwölften Theil des Murr'schen Journals zur Kunstgeschichte und Literatur. Diese Missionsarbeitm sind, trotz aller Wandlungen, heutigen Tags noch von großen Folgen für die römisch-katholische Kirche. In Ober-Californien hat man vor Kurzem alle Kirchen, alle Gebäude, Gärten und andere Besitzungen ehemaliger Sendboten der Kirche zurückgegeben. Ueber-dies eine große Landstrecke von 4—25,000 Morgen^). Diese und andere Mittheilungen bayerischer Gelehrten und Missionare bilden eine treffliche Grundlage zur ältern Geschichte wie zur Boden- und Völkerkunde jener reichen und, wegen ihrer Weltstellung zwischen Osten und Westen, höchst wichtigen Lander. Würde man damit die hie und dort zerstreuten Berichte und Schriften der P. Ignaz Köglcr aus Landsberg, Anton Speckbacher aus' Passau und vieler andern gelehrten und einsichtigen Männer verbinden; so möchte eine Sammlung altbayerischer Reisenden geschaffen werden, welche sich, im Verhältniß zu unserm Lande, jeder andern, selbst der berühmten des Ranmsio, l) Geographia Hierarchica. Monachii 1703. 101. ßusjn'S Matte hmtbe cttäfealb ju SUtabnb gestoben unb auSßcge&eu. ©tßcflein'g SBelt* bott III, 33. 3) The Alta California, Fov circulation in the Atlantic States, Europe etc. San'Francisco 5 February 1858. 5Die äftiffionare ma* vcn grosze Verehrer der Sonöm ober Signoi« b. i. »Unstver lieben Frau." ' Daher ber häusige Namen Sonüra in Califtinim und andertt benachbarten Länbern. Als P. Salvatierra l19. Oct. 1697) in Unter-Cali« sornicn lcinbeie, trug er ein Nilbnisz ber Sonüra von Loicto au'ö Uftr und empfahl die ganze Landschaft ihrem Schutze. SonQra di Loreto ist die crste Niederlassung diestZ Namens auf der kalifornischen Halbinsel und WchM Tags die Landeshauptstadt. 44 ebenbürtig zur Seite stellen konnte. Die kundigen Unternehmer eines solchen wichtigen Werkes müßten freilich kritische Untersuchungen und Erläuterungen hinzufügen, in Form und Inhalt würdige dem hohen Stande der Nissenschaft und den ausgebreiteten Kenntnissen unserer Tage. ' Als ich vor vielen Jahren die Vorbereitungen zu einer neuen Ausgabe des Schiltberger'schm Rcistbuches begann, hatte Hen- Professor Pfeifer in Wien, damalö in Stuttgart, die Güte, mich auf eine Heidelberger Handschrift aufmerksam zu machen. Vor wenigen Monaten ging ich dahin, um durch das Manuscript meinen Tert ;u verbessern. Es war dies eine Art kritischer Arbeit, hervorgegangen aus Vcrgleichung der Incunabel-und anderer Drucke, und mit einer Anzahl Varianten versehen. Nach genauer Prüfung der Handschrift hielt ich es für geeignet, diese mühevolle und mit großem Zeitaufwande hergestellte Recension des Schiltberger aufzugeben, und mich blos an die Handschrift zu halten. Selbst die verschiedene Schreibung einzelner Namm und Wörter habe ich beibehalten; nur offenkundige Fehler, wie gleich im Eingänge 44 für 94, König für Herzog von Burgund und einiges Andere wurden entfernt. Auch in den Überschriften einzelner Abschnitte ward Mehreres nach meinem Tcrte abgeändert und das Ganze dann, in der jetzt gebrauchlichen ' Weise, interftunktirt. Innerhalb des Deckels der Heidelberger Handschrift liest man auf einem weißen Blatt, in einer späteren Schrift: Schilt-bcrger von frembden Landen. Das Buch gehört, zu den (1816) vom Papst Pius VII. der Universität zurückgegebenen Handschriften (Wilken O0XVI. Pp. Jh. 15, Vl. 96, 4) und ist von dem Verlornen Nürnberger Coder, welchen Pmzel benutzte, verschieden. Des Schiltbergers Eigenschrift haben wir zwar nicht vor uns liegen, aber höchst wahrscheinlich eine gleichzeitige Copie., Auf dem mit Darstellungen aus dem alten und neuen Testament schön verzierten Einband steht 1443, wohl das Jahr, in welchem das Manuscript gefertigt. ES ist in schöner leserlicher Hand und von einem ziemlich sorgfältigen Schreiber l5 geschrieben. Nur einmal (Vl. 65, d.) hat der Mann eine Zeile doppelt gesetzt, welche von ihm ausgestrichen wurde. Auch finden sich einzelne Wörter wiederholt copirt und hie und da ein ccl.. hinzugefügt, wo es nicht hingehört, was in» Druck weggelassen wurde. Auf dem Deckel des Embands steht ein Bild, im obern Nahmen die Buchstaben O. H. d. h. Otto Heinrich, welcher die Heidelberger Bibliothek anlegte, im untcrn Nahmen?. 0. d. h. kaiatmu» Oouw8, unterhalb die Jahreszahl 1558. Schilt-bergers Reiscbuch wird demnach von uns nicht blos zum erstenmale vollständig erläutert, sondern zum erstenmale, wie der gefangene Neitersmann wahrscheinlich^ es schrieb, dem Druck übergeben. Die früheren Ausgaben sind willkürliche, mit allerlei Zusätzen und nach der Sprechweise der Zeiten vorgenommene Umschreibungen. Die Erläuterungen bestehen theilwcisc in Auszügen meiner beiden Schriften: Nuß land und die Tschcrkesscn (Stuttgart 1840) und die Völter des südlichen Nußlands in ihrer geschichtlichen Entwickelung. Gine von dem k. Institut von Frankreich gekrönte Preisschrift (Leipzig 1855, zweite Austage). Berichtigungen der Namen und in's Einzclnc gehende Noten, erhielten, zur Bequemlichkeit des Lesers, ihre Stelle untcchalb des Ncisebuches. Was ich von Hammer's Arbeit herübcrtrug, ist mit H. bezeichnet. Fallmerayer's Schriften über das östliche Europa und das westliche Asien sind allenthalben im Vaterlande bekannt, wo man dc,utsche Gelehrsamkeit und prachtvolle Schreibweise zu schätzen weiß. Weniger bekannt ist, daß Fallmcrayer die Lander seiner wissenschaftlichen Thätigkeit, zum großen Theil, aus eigener langer Anschauung kennt, und daß seine zahlreichen Tagebücher Schätze des Wissens und Crkenncns enthalten nach allen Richtungen. Die Gemarkungen, welche der unvorbereitete bayerische Neitersmann im fünfzehnten Jahrhundert schnell durchstreifte, hat der gründlich geschulte bayerische Gelehrte im neunzehntm langsam durchforscht. Dieser glückliche Umstand ward zum Vortheil des Werkes ausgebeutet. Der Verfasser der Geschichte von Trapezuut fügte sich meinein Wunsche; er hat 16 seinem Vorgänger viele Aufmerksamkeit zugewendet. Früchte hievon sind die mit F. bezeichneten Bemerkungen. - Bei Gelegenheit der Gelehrtenvnsammlung zu Venedig 1847, wozu ich, wegen der Erläuterungen zu Polo, durch eine eigene Zuschrift geladen wurde, hat man mir aus der seltenen Ausgabe des Werkes: Do vai-i^tate l'orwnüL (Paris 1723, 4) vom Florentiner Poggio, Heu vollständigen Reisebericht des Nicolo Conti abschreiben lassen. Ramusio konnte das lateinische Original nicht auffinden; er mußte sich damit begnügen, die lückenhafte portugiesische Ucbersetzung in's Italienische zu übertragen '). Die Erzählung dcS Venedigers aus seinen 25jährigcn Reisen (142>4 — 1449), über die Lage Indiens und der Länder jenseit des Ganges, von ihren Sitten, Bäumen und Gewürzen ist, was Poggio damals nur vermuthen konnte, zum großen Theile begründet. Auch vermögen wir jetzt Conti's historische Angaben durch andere und einheimische Zeugschaften zu bekräftigen. Ich war anfangs gesonnen, den erläuterten Conti seinem Zeitgenossen Schiltberger hinzuzufügen. Beide würden sich gegenseitig ergänzen, hie und da auch berichtigen. Nach reiflicher Ueberlegung hielt man's für ungeeignet, dem deutschen Schiltberger ein fremdes Erzeugniß anzuhängen. Ueberdieß verlautet, ein gelehrter Custos der Berliner Bibliothek, Herr G. Friedländer, sei mit einer größeren Arbeit über Poggio beschäftigt, wobei dann auch Nicolo Conti die gehörige Beachtung finden möchte 2). Aeneas Sylvius, nachmals Papst Pius II., beruft sich in seiner Weltbeschreibung einigemal auf Conti und führt Stellen des ') Gin abgekürzter Bericht der Erzählungen des Conti steht am Ende einer spanischen Uebcrsetzung des Marco Polo: IHro wenn sie eine Kindlichkeit zeigen, wo sie nicht erwartet wird. Der Ausdruck in Worten steht hicmit im innigen Zusammenhang.- Die Sprache springt, gleichsam durch innere Nothwendigkeit aus dem Gedanken hervor; sie ist so sehr eins mit demselben, daß der Geist wie entblößt dasteht, selbst unter der körperlichen auch den Schiltberger, führten sie zum Meere und „stellten einen nach dem andern Sigismunho zum Trotz auf und schrieen ihn an, daß er heraustrete aus der Galeere und sein Volk erlöse. Das thaten sie zur Verspottung des KönigS." Die Bayerherrn Leonhard Reichartinger, Wernher Lentzenawer, Ulrich Kuchler ^ und der kleine Steiner sielen in dem Fechten bei Nicopolis; die große Masse der christlichen Krieger ist in Gefangenschaft ge- * rathen. Bei Orsova hatten die Christen den Türken gar viel Leute erschlagen. Mit tiefem Schmerz überblickte der Sultan die Leichen-Haufen seiner Krieger; Bajasid weinte und schwur furchtbare Rache. Alle Gefangenen müßten dem Sultan vorgeführt und ^ ' ermordet werden. Mit zwei anderen an einem Seil gebunden, ward Schiltberger herbeigebracht. Die Gesellen warm geköpft und eben drohte ihm ein gleiches Loos, als des Sultans Sohn gebot, man möge den Jungen leben lassen und zu den andern sichren. „Unter 20 Jahren tödtet man Niemand, und ich war damals kaum 16." Schiltbergcr kann demnach nicht früher als 1380 geboren sein. Der Münchener Knappe verblieb vor der , Hand bei dem Gesinde des Vajasid. Spater ward er mit andern Gefangenen von Gallipoli, wo die Türken über's Meer fahren, nach Asten gebracht zur ersten Hauptstadt Brussa. Eine Anzahl Gefangener schickte Bajasid befreundeten Fürsten zum Ehrengeschenke, so namentlich dem Sultan Barkok in Acgypten, vom Schiltbcrger gewöhnlich König Sultan geheißen, weil diese ägyptischen Gebieter eine Art geistlicher Oberherrlichkeit, das Chalifat, über .alle Muselman in Anspruch nahmen. Auch der Vayer sollte dahingehen; Fußwundm haben ihn zurückgehalten. Er verblieb bei Bajasid, nach seiner Angabe, die ersten 6 Jahre als Vorlaufer, die 6 andern als Vorrciter. Sicherlich ein Irrthum. Sind doch von der Schlacht bei Nicopolis bis zur Schlacht von Angora. 28 (30. September l396 — 30. Juli 1402), wo Bajasid gefangen wurde, selbst bis zu des Sultans Tod (8. März 1^403) kaum sechs bis sieben Jahre verflossen. Schiltberger hat wohl die, einzelnen Abschnitte seines Reisebuches zu verschiedeneu Zciten niedergeschrieben und später keine sorgfältige Revision des Ganzen vorgenommen. Spuren solcher Nachläßigkeit sind genug vorhanden, namentlich im vierten und fünften Abschnitt. Die vollständigen Ereignisse Karamaniens und des Fürstcnchums Sebastc konnte der Reisende nur von Anderen wissen. Sie haben sich zum Theil einige Jahre vor seiner Gefangenschaft zugetragen, was einige Ungenauigkciten erklärt und entschuldigt. Die kleinasiatische Landschaft Karamanicn hat von Kara-man, dem Sohne des Armeniers Sofi, ihren Namen erhalten. Sie umfaßt einen Theil des alten Cappadocia und Cilicim und wird wohl auch, weil viele deo Söhne Haik'S aus Großarmenien hiehcr sich flüchteten, unter der so wandelbaren Benennung Kleinarmem'm begriffen. Allaedin (reg. von 1219 — 1236), .Sultan der Seldschuken-Linie von Ikonium oder Rum, belehnte Karaman, den Gründer ber Dynastie mit Seleftc, das alte Se-lcucia an der cilicischen Mste und anderen benachbarten Ortschaften, worunter Larenda, die Hauptstadt des neuen Fürsten-thunls. Die Ruinen Larmda's liegen unfern der heutigen Stadt Karaman und harren immer noch wissenschaftlicher Untersuchung '). Muhammed, der Sohn des Karaman, erweiiette das väterliche Erbe nach allen Richtungen; er gewann selbst Koma, das alte Ikonium, die Hauptstadt der Rum-Seldschuken. Sein Gnkel . Allaedin erhielt Resist, die Tochter deS Sultan Murad, Vaja-sid's Schwester, zur Gemahlin. Dieser Fürst hatte wohl, wegen ') Karaman is situated at a distance of two miles from the foot of the mountains. Its ancient Greek name, Laranda, is still in common use among the Christians, and is even retained in the firmahns of the Porte. Leake, Journey through some Provinces of Asia Minor, äftitgetfyetlt in ben Travels in various countries of the East. Edited by the Rev. Robert Walpole. London 128U. 231. 29 seiner nie rastenden Kriegs- und Raubzüge, schon zu Murad's Zeiten den Kopf verloren, wäre seine Gemahlin nicht im Lager der Osmanen erschienen, um dm erzürnten Vater, durch Gejammer und' Geschrei zur Milde umzustimmen. Als nach Murad's Ermordung (1389) Allaedin wiederholt die Lander der Osmanen überfiel, ereilte ihn endlich, wie Schiltbcrger der Wahrheit gemäß berichtet, das Geschick. Der Fürst Karamanims mußte sich Bajasid übergeben, welcher ihn seinem persönlichen Feinde, dem Beglerbeg Timurtasch, auslieferte. Timurtafch ließ den Schwager des Sultans aufhängen (l39l), worüber dieser ihm zum Scheine kurze Zeit grollte. Seine Gemahlin, die Schwester Bajasid's, welche sich mit ihren beiden Söhnen, Ali und Muhammed, ebenfalls der Gnade des Siegers überlieferte, wurde nach Brussa abgeführt. Hiemit hatte die Selbständigkeit des Karaman'schcn Fürstmthums ihr Ende erreicht (1390). In der heutigen Statthalterschaft Siwas, zwischen dieser Statt, dem alten Sebaste, und Kaissarje oder Cäsarea herrschte, im letzten Jahrzehnt des 1^. Jahrhunderts, Achmed Kasi Bur-chancddin, d. h. der Nichter Glaubensbewcis '). Vurchaneddin lag zu gleiches Zeit mit Kara Iulug Dthuian, d. h. Othman der schwarze Blutegel (st. 1406), einem Fürsten des weißen Schöpses, und Vajasid im Streite. Mirachamad oder Mir Achmcd, Statthalter von Amasia, verbindet sich mit Bajasid gegen Bmchaned-din. Der Sohn Bajasid's, Muhammed, erscheint an der Spitze eines Heeres und nimmt ohne Mühe Besitz von Skwas, von Tokat, Kaissarje und Amasia. Der Verbündete Mr Achmed erhielt zur Entschädigung eine andere Lchenshcrrschaft. Zu der Zeit wurde die ganze Länderstrecke von Amasia bis nach Trapc-zunt, nach der Völkerschaft der Tzancn, Tsanika, bei Schiltberger Genyck genannt, wo eine der vorzüglichsten Städte Amisus oder Samsun. Diese alte Kolonie der Milcser bestand damals, wie Schiltbcrger genau angibt, aus zweien Städten, deren Mauern ') Hammer, Geschichte des ^omanischen Reiches. Nach der 2ten vtlbesserten Auflage. Pesth 1840. I. 189. ' 30 kaum einen Steinwurf von einander ^). Der eine Ort gehörte den Muselman, dcr andere den Christen > und zwar, wie wir durch den Rciscndm erfahren, den Walchcn, den Welschen oder Italienern aus Gcyua. Im achten Abschnitt, dem ich, gleichwie dem siebenten eine Ueberschrift vorsetzte, wird, was zum großen Theil schon im fünften steht, nochmals und ausführlicher erzählt in einer höchst lebendigen, anschaulichen und ergreifenden Weise. Schiltberger spricht hier als Augenzeuge. „Vei dem Zuge war ich auch." Die einzelnen Abschnitte des Rcisebuches wurden wohl, wie gesagt, zu verschiedenen Zeiten niedergeschrieben und umgearbeitet. Man verkürzte Dieses und erweiterte Jenes, ohne sich um das Ganze zu kümmern. Aehnliches Schicksal erfuhren die meisten Reisewerke des Mittelalters, am Misten diejenigen, welche, wie Marco Polo und Schiltbergcr, viel und gerne gelesen wurden. 5. Schiltbcrger bei Timur und bei seinen Söhnen. An den Rändern der Hochebene Mittelasiens ziehen sich eine Anzahl Tief- und Flachländer, hie und da von niederen Gebirgszügen und unbedeutenden Höhen unterbrochen, einerseits durch das malische Völkcrthor über das Nordgcstade dcs laspi-schen und schwarzen Meeres bis zu den äußersten, Enden des l) Fallmerayek, Geschichte des Kaiserthums von Trapezunt. München l827. 57, 289. Aus dem Hellenischen wird im Byzantinisch-Griechischen ein neuer Nominativ gebildet. Den Ortsnamen ^virb häusig lk, abgekürzt ic und l vorgesetzt und in der Aussprache gewöhnlich damit verschmolzen; '^l Man hat die Glaubwürdigkeit dcS treuherzigen Münchener, weil ev eilligc der erschütterndsten Grausamkeiten deS Timur berichtet, in Zweifel gezogen. Mit Unrecht. Wir kennen jetzt diese und andere, von Schiltberger nicht aufgezeichneten Metzeleien, theils durch die eigenen Denkwürdigkeiten des Tyrannen, theils durch gleichzeitige und glaubwürdige Geschichtschreiber des Morgen- und Abendlandes. Nach dem Mordgcwirre zu Ispahan (16. November 1387) wurden, im Angesichte der Stadt, 70,000 ge-schorne Köpfe, wie Timur zu thun pstcgte, in einer Pyramide aufgethürmt. Am folgenden Tage hat das Morden von Neuem begonnen. Seine Reiter mußten viele tausend Kinder unter sieben Jahren zertreten. Als der Befehl gegeben, bebten die Soldaten ob der unerhörten Schandthat zurück. Der "fromme, gleichwie andere Machthaber, Gott so häusig im Munde führende Mongole ergrimmte, ritt zuerst über den zusammengekauerten Haufen der Kleinen und sprach.- Nun will ich doch sehen, wer es wagt, mir nicht nachzureiten! So war auch bei der Einnahme von Tus (1389), eine Stadt, gleich an Anzahl und Pracht der schönsten im Morgenlande, geschehen. Jeder Soldat des überaus zahlreichen Heeres mußte einen Kopf zur gräßlichen Pyramide liefern. Konnte er keinen männlichen ergreifen, so durfte der verthierte Söldling einen Weiberkopf herbeibringen. Ein gleiches LooS hat Mahrnisir (1392) in Masanderan,. Serai, die Hauptstadt der goldenen Horde und Astrachan an der Wolga (1395) getroffen; dann auch Delhi (1398), Damaskus, Bagdad (1401) und viele andere Städte und ganze Länder. Nnd dieß AllcS ist geschehen im Namen Gottes, des Mcrbarmers ^)! Noch mehr. Derselbe i) Darid Price Memoirs of Mohammedan History. London 1821. III. 72, 88, 133, 306, 352, 364. £Dfe SKetjelei in Severn eqtyft 37 Timur ist ein Freund gelehrter Männer gewesen. „GotteSgelehrte, Philosophen und Geschichtschreiber babc ich hoch gehalten und mit Ehrfurcht behandelt" '). Natürlich erhielten diese Hofgelehrtcn für ihre zusammengetragenen Werlc große Besoldungen, wogegen sie dann ihren hohen Gönner als Erneuerer und Schirmherr» aller Wissenschaften den stumm gehorchenden unterdrückten Völkern verkündeten. Der Geschichtschreiber, eingedenk der Worte dcS edelsten unserer Dichter: Wo Sklaven knien, Despoten walten, Wo sich eitle Aftcrgröszc bläht. Dort kann die Kunst, das Edle nicht gestalten, wendet sich mit sittlicher Entrüstung von solchem Gctreibe. Derlei geistige. Erzeugnisse, so ungefähr möchte er sagen, verdienen von unsrem Standpunkte kaum den Namen. ES fehlt ihnen, was eine nothwendige Folge der staatlichen, religiösen und bürgerlichen Verhältnisse, jeder Sinn für Menschenwürde und Menschenwohl; selbst die natürlichen Regungen eines gut gearteten Gemüthes Werden nur ausnahmsweise gefunden. Die schreibenden schmeichlerischen Knechte ahnen nicht, wie nur Wahrheit einen haltbaren Grundpfeiler bildet für alle Thaten des äußerlichen Lebens und des inneren Geistes, daß nur sie allein, gleichviel sei sie eine historische oder poetische, unsrem Thun und Treiben einigen Werth verleiht. Im Widerspiele zu diesem Fundamentalsatzc der Menschheit nennen Türken und Perser, Mongolen und ihre westlichen Genossen die schlaue Verdrehung der Thatsachen Geschichte; gedankenlose Reimereien, elende Wort- und Wihspielc heißen ihnen Gedichte. Der freie Geist flüchtet, mit Ekel und Abscheu erfüllt, vor diesem erlogenen Larvcnlcbcn und sucht, nach einem Timur selbst: Institutes, Politici nuä,military, k? ttw groat ^imur. L? ^ag. VVliity. Oxtarä 1783. <19 Und doch bewundert dieser Wkite (^relao« VII) die „liebenswürdige Mäsziqung" Tinmr'8. Es sei dieses Lob, fügt dieser gedankenlose verthierte Magister hinzu, der freie Tribut ehrlicher Bewunderung eineS fühlenden Herzens! 38 verdumpfenden Gange in solchen Schattenreichen, Erquickung und Stärkung bei Tacitus und Gibbon, bei Kant und Shakspeaie. Timur betrachtete sich als Nachfolger und Erbe des TschinggiS. Das Mongolcnreich sollte, wie in seiner Blüthe es gewesen, hergestellt werden. Dazu gehörte die Aufrichtung des gestürzten Herrscherhauses der Iucn oder Mongolen im Mittelreiche. Diese während der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts durch die Ming vertrieben, hatten sich nach ihrem alten Heimathlande, wovon Tschinggis Chakan vor kaum zwei Jahrhunderten ausgegangen, im Flußgebiete des Onon und Kerulen zurückgezogen und die wenig bekannte Dynastie der Ostmongolen gegründet. Wir wissen, daß der aus China vertriebene Chakan oder Großkönig am Ufer des Kerulen eine neue Stadt anlegte, wo er im Jahre 1370 gestorben ist ^). Timur verließ mit einem zahlreichen Heere Samarkand (26. November 1404), setzte über den hartgefrorenen Sihon und gelangte (13. Jänner 1405) nach Otrar, wo seine bluttriefende Laufbahn, nach kurzer Krankheit, ihr Ende erreichte (17. Februar 1405). Die Angabe Schiltbergers, er sei in Samarkand gestorben, ist nicht begründet. Auf dem Tod-bctte hat Timur seinen Enkel Pir Muhammed, den Sohn des Dschehangir als alleinigen Erben eingesetzt, — eine letzte Verfügung, welche die anderen noch lebenden 36 Söhne, Enkel und Urenkel wenig beachteten. Gleichwie der Sand der Wüste, so zerstäubte das Timurreich nach allen Richtungen. Voll den drei Ursachen, wclche nach Schiltbcrger den Tyrannen auf das Sicch-bett geworfen, geschieht hie und da auch in verschiedenen östlichen Jahrbüchern Erwähnung. 6. Schiltbergcr in Kiptfchak und in Sibirien. Bei der Theilung der Habe Timur's war der Sklave Schilt-berger dem vierten Sohne Scharoch zugefallen. Spater wurde ») Ildmusat, Histoire des Mongolcs oricntaux. do Sanang-Sütacn. Paris 1832. G9. 39 er das Eigenthum eines anderen Sohnes des Weltzerstörcrs, des Miran Schah, im Rcisebuche Miranschah oder Miramschlah geheißen, welchem Pcrsicn und Armenien mit der Hauptstadt Tauris gehörte. Mlranschah fiel (1^08) im Kämpft gegen Kara Iusuff, von der Turkman-Dynastie des schwarzen Hammels '), und der Münchener erhielt nochmals einen anderen Herrn, Abubekr, im Reisebuche Abubachir, den zweiten Sohn des Miran Schah. Tschekre oder Iegre, wie Schillberger ihn nennt, ehemals Kronprätendent oder wirtlicher Chan der Goldenen Horde, verlebte mehrere Jahre als Flüchtling am Hofe dieses Abubckr. Ein mächtiger Häuptling Edegu, welcher zn der Zeit im Reiche der Goldenen Horde, gleichwie ehemals Noghai uud Mamai als Hausmaicr schaltete, Chane ein- und absetzte, sandte Tschekre eine Botschaft; er möge in's Vaterland zurückkehren, wo man ihn auf den Thron erheben wolle. Abubekr gab dem Prätendenten eine Begleitung von 60l) Reitern, worunter Schiltberger mit noch fünf anderen Christen, und hieß ihn hinaufziehen nach der „Großen oder Weißm Tatarey". Der Weg ging über Georgien, Schirwan «nd Derbend zur Wolga nach Astrachan. Edigu war auf einem Zuge gegen die Länder Sibiriens begriffen, wohin ihm Tschekre und Schiltberger alsbald folgen mußten. „In diesem Lande Ibkßibur oder Sibirien," erzählt Schilt-bcrger, „befindet sich ein Gebirg'zwei und dreißig Tagreisen lang. Die Einwohner behaupten, wo das Gcbirg aufhört, fange eine Wüste an, welche, wegen der vielen Erklangen und reißenden Waldthiere, unbewohnbar sei. Diese Wüste soll sich bis an's Ende der Welt erstrecken. Dort gibt es Waldmenschen, welche nicht mit anderen Menschen zusammenwohncn, am ganzen Leibe rauh und nur im Gesicht und an den Händen mit Haaren un« bewachsen sind. Sie laufen gleichwie wilde Thiere in dem Gebirge umher, fressen Laub und Gras, und in Weife der Thiere Alles, was ihnen beim Herumstreifen aufstößt, und dem sie bet-tommen können. Der Beherrscher des Landes schickte dem Edigu ') Price Mohommedan History III. 505. 40 solch eine« wilden Mann und cine wilde Frau, welche in diesen Gebirgen gefangen wurden, ein wildes Pferd, das nicht größer als ein Esel, und andre wilde Thiere mehr. Die Hunde müßen in diesem Lande Wagen und Schlittm ziehen, Säcke und Felleisen über Land tragen; sie erreichen die Größe der Esel und werden mit vielem Vergnügen gegessen. Wenn bei jenen Leuten ein unverheirateter Jüngling stirbt, so kleidet man ihn nn't seinem besten Kleid, dingt Spielleute, legt die Leiche auf eine Bahre, über die man einen schönen Himmel errichtet; die jungen Männer des Ortes, jeder mit scinen besten Kleidern angethan, und von Musitanten begleitet, eröffnen den Lcichmzug; der Vater, die Mutter und, die übrigen Verwandten beschließen ihn und erheben ein Klagegeschrei. Ist der Leichnam begraben, so bringt man Wen und Trinken auf den Begräbnißplatz. Die junge Mannschaft seht sich rings herum, essen und trinken und sind lustig. Die Anverwandten sihcn besonders und wehklagen. Nachdem dies Alles vollbracht, nehmen die Jünglinge die Aeltern und führen sie in ihre, Behausung. Weil er kein Weib gehabt, deßhalb begeht man diese Ceremonien, um die Hochzeit vorzustellen, die er hätte haben können und sollen. Brod wird in diesem Lande nicht gegessen; mail bauet auch kein Getreide, fondern nur Bohnen. Alles dieses habc ich selbst mit eigenen Augen gesehen im Gefolge des königlichen Prinzen Zegrr. Edigu und Zegrc, nachdem sie das Land Ibissibur eingenommen hatten, setzten ihren Zug Weiter fort, griffen Walor an und eroberten diese Gegend, stach diesem Sieg gingen sie in ihr angeerbtes Land zurück." Sibirien ist in dieser Beschreibung nicht zu verkennen. Schilt-berger erzählt von den kleinen sibirischen Pferden, von dm gc-scheidtcn Hunden, welche Wagen und Schlitten ziehen und von dem weitgestrecktcn Altaigebirge. Selbst über die langhaarigen Ainos am äußcxstm Rande der alten Welt ist dem Münchener, im ersten Viertel des fünfzehnten Jahrhunderts, eine Kunde geworden. Schon viel früher warm die Ainos wegen dieses ihreS starten Haarwuchses, unter dem Namen Haarlcute den Chinesen bekannt geworden. Mittels der Chinesen hat Marco Polo selbst 4l von der Insel Tarakai oder Tschoka Kunde erhalten. Sie heißt bei ihm Zorza '). 7. Schiltberger bei den Armeniern und Griechen. Armenier und Juden sind die verbreitetsten Völker; man findet sie in allen Erdtheilcn. Schon im fünfzehnten Jahrhundert reisten und lebten sic in den meisten Landern des Morgenlandes. No immer Schiltbergcr hinkam, hat er Armenier vorgefunden, die ihn freundlich aufnahmen und behandelten. Sie hielten die Deutschen sehr hoch; sie stehen bei ihnen in großer Achtung. Diese Verehrung des deutschen Namens stammt aus den Zeiten der Hohenstaufen, wo Fürsten und Völker zum heiligen römischen Reiche deutscher Nation emporblickten, wo sie von den Deutschen Hilfe und Schuh gegen jede Bedrückung nachsuchten. So auch die Armenier, verfolgt, beraubt und mit unsäglicher Schmach überhäuft, nicht minder von den christlichen Griechen wie von den mufelmamschen Arabern und Türken. Die Armenier haben jedoch von ihren mannigfachen Verbindungen mit den Deutschen ^) nur vorübergehenden Vortheil gezogen. Wie hätte dieS anders sein können? Die Hohcnstaufen selbst sind vorübergegangen und mit ihnen deS Reiches Ehre und Machtgebot. Der Bayer machte sich die armenische Sprache eigen, welche er, wie wir aus seinem Werke schließen, nicht bloß gesprochen hat, sondern auch geschrieben. Das armenische Vaterunser und die andern im Rcisebuche zerstreuten armenischen Sprachproben sind, in Betracht der vielen Hände, wodurch sie gingen, genau zum Er- ') Ramusio p. 50. Isola salvatiea, detta Zorza. ■ 2) Sine 9lnjaf)T iiiercuif bejuglicfyet °) Saint Omer. F. Z5 plut ungerochen nicht lauffen '') vnd bot sinem volt by lib vnd by gut was gefangcns volk war, das solten sic an dem andern tag fur in bringe». Also komm sie an dcm andern tag vnd Pracht ietlichcr an ainem sail fur den kunig, so vil cr dann gefangen hett. Da ward ich selb drit an ainem sail och gefürt von dcm, der uns gefangen hctt. Vnd da man die gcfangm fur den künig bracht, da nam er den hcrtzogcn von burgony zu im.. Dorumb das cr sach die rauch, die cr tun wolt, von sins volts Wegen, das im erschlagen was wordm. Do der hertzog von burgony sach sinen zorn, da batt cr in das er im gab welch er behabt wolt haben. Des ward er gcwert von dcm kum'g. Da nam er zu im zwolff Herren uß sincm Land vnd nam zu im her stephan synühcr vnd Herrn hannsen von bodcm. Dornach schuff er das ein jeglicher sin gefangen tötten must, vnd wer das mt tun wolt dem hat der tünig ander zu geschafft, die in das an ir statt tcttcn. Da nam man min gesellen vnd schlug in och dic köpff ab. Und do cs an mich gicng, da crsach mich den kungs sun vltd schuff, das man mich leben ließ. Da fürt man mich zu den andern knaben; wann man nycmant Mlet vydcr XX iaren. Da was ich kom sechtzehcn iar alt. Vnd da sach ich her hannscn Greiff, der deö lands ein Herr von paycrn was, fur füren selb vicrd an aincm seil. der sach die grossen rauch, die da beschach. Der schrey vff nn't luter stim vnd tröstet die ritter vnd die knecht, die da zu dem tod stunden. Vnd sprach, gehapt uch wol, wann unser plut hüt von cristcnlichs globens wegen vergossen würt, vnd sin ob got wil himclkint vor got. vnd als bald das bcschach do knyet cr nider vnd ließ sich cnthoftten vnd sin gesellen. Vnd das plut vergiesscn wcret von morgen bis vff Vesper. Vnd da sin rät sahen das als gros plut vergiesscn bc-schehen was vnd noch fein vff hören da was, do stunden sie vff vnd knieten für den kunig vnd bate:; in, das er sins zorns ver-gässe durch gots willen vnd der Worten das got nit och rauch ") Anstatt a steht in der Handschrift mehrmals au, wie hler laussen statt lassen, rauch anstatt Nache u. s. w. 58 über in verbeuget, Wann des plut vergiessens gnug wär. Sie wurden gewert, vnd schuff man solt hören ") vnd hieß das übrig volk zu am ander füren vnd nam doruß'sin teil, vnd ließ das übrig sinem volk die sie gefangen hctten. Da ward ich dem kümg an sinen teil. Vnd das volk das vff den amen tag getöt ward, das ward geschaht uff zehcntusent man. Dornach schickt er sin gefangen hin in kriechen lant, in ein hoptstat, die heist andra-nopoli. da lagen wir gefangen fünfftzehm tag. Dornach fürt" man uns zu dem mcr, in ein statt, die halst kaliftoli. Vnd das ist die statt, da die turcken über mer farm, vnd da lagen wir zwen monat in ainem turn, unser drühundcrt. Vnd der herhog von burgony lag mit den, die er erlediget helt och gefangen, oben im turn. Vnd die wil wir da lagen fürt man künig Sig-mundcn für die statt, vnd wolt in füren in windischy land. Vnd do das die turcken horten, Da namen sie uns uß dem turn vnd fürten uns zu dem mer, vnd stalten ain nach dem andern kumg Sigmundcn ze tratz. Vnd schruwen in an, das er herusi trat uß der gallcyen vnd löset sin volk. Vnd das tetten sie im zu einem gespöt vnd scharmützelten lang mit ain ander, uff dein mcr. Sie mochtent aber im nichh angewinnm noch schaden getun, damit fur er dahin '^). 3. Wie der wyasit ain gantz land vff hub. Vnd als der turckisch kunig das volk licß töttcn vnd uns gefangen in die obgeschriebcn statt geschickt hett Dornach am _^. ^ ") aufhören. '^) Nventin erzählt dies kurz und fräftig: König Sigmund mit Herzog Hansen von Burgund, mit Herzogen Ruprechten von Amberg cmsz Beyern, haben die Griechen retten und die Türken aus Europa vertreiben wollen. Ist über die Saw hincibgezogen mit großem Volk, ist ihm Vajasio begegnet under der Stadt Schiltaw, so die Griechen Nico- polis (wir auf unsere Sprach Sigenburg nennen), ist obgelegen..... Herzog Ruprecht entrann auch davon, kam als ein elender Heide, 57 dritten tag brach er vss vnd zog hin geil vngern vnd fur über daS Wasser, das da ist genant Saw, by cincr statt genant mittrotz ") vnd hub ein ganh land vff. vnd zoch dornach in des hertzogen land zu petaw vnd fürt mit im uß dem selben land Sechtzchon tusent man mit wibcn vnd mit kinden mit allem mm gut ^), vnd gcwan die obgmant statt vnd ftrcnnt sie uß. Vnd das volk fürt er mit im hin; denn am tail ließ er in kriechen lant. vnd da cr über das Wasser genant Saw kam, do bot er ze Hand in die Stat karipoli ^') das man uns über mcr füret. Vnd da man^uns über mer bracht, Do fürt man uns in des künigs hoptstat genant wursa '?). da belibcn wir bis er sclbs kam. Vnd da er in die Stat kam, da nam er den hertzogcn von bm-gony mit den die er erlediget hett vnd legt in by sinem balast in cm hus i"). Vnd einen Herren genant hodor von vngcn^, den schickt der künig Soldon mit sechtzig knabcn zu einer erung. Vnd da wolt man mich künig Soldon och geschickt haben, do ward ich hart wund, hett dry wunden. Do besorgten sie ich stürb vff dem weg, Dorumb belcib ich by dem turckischen lünig. Er eret och mit den gefangen den künig zu babilony, Vnd den küng von Persia. Er schickt sie och in die wcisftn tartary ^) vnd in das gros armenia vnd och in andre land. Vnd da nam man mich an des türckischcn lungs hoff. Da must ich sechs iar, vor im letzt selb tritt wider heim gen Amberg, starb dasselbig Jahr. Vefchrelb-' ung der Ursachen des Türlenkriea.3 52. ». ") Mitrodiz an der Save. '5) Die steyermäMschen Geschichtschreiber haben diese Nachricht des Schiltbelger übersehen, H. '«) Galiftolis. ") Vrusa. '°) Sigiömund, König von Ungarn, und die Könige von Frankreich und Cypcrn haben den Herzog von Burgund, mittels groszer Summen und reichen Geschenke, losgekauft, ") Weiszen Tataren, d. h. fteirn Tataren, Weiß bedeutet in den tatarischen Sprachen und auch im Russischen frei; schwarz hingegen unfrei, tributpflichtig. 53 zu stiffen loffen mit den andml wahin er zoch, Wann es ge> wonhcit ist das man den Herren zu füsscn muß vor loffen. Vnb in den sechs iaren verdient lch das man mir hinnach zu rytcn gab, vnd rait sechs iar mit im damit ich also zwölff iar by im was. Vnd es ist zc nicrckcn was der selb türckisch künig in den zwölff iaren volbracht hat, das das alles her nachgeschoben stat von stuck ze stucken. 4. Wic der wyasit mit smcm swager krieget vnd in ertodt"). Von erst hnb er ainen krieg an mit sin cm schwagcr, der was gchaiffm Caraman, vnd den namen hett er nach dem land. Die hoptstat in dem land ist genant karanda. Vnd dorumb das er im nicht vnderthänig wolt sin, da zoch er vss in mit anderthalb hundert tusent mannen. Vnd da er gcwar ward das der künig weyasit vff in zoch, do zoch er im engegen mit sübenhig tuscnt malNlen, mit deit besten die er in sinem land hctt vnd maint, er wolt den kum'g damit wol beston. Vnd zugen vff ein weit die lag vor einer statt genant Koma ^') vnd geHort dem obgenanten Hern karaman zu. Vnd da kamen sie zu ain ander vnd huben an zu stntcn, vnd taten an dem selben tag zway vechtcn das ainer den andern nu't überwinden möcht. Vnd vss baidm tailen hetten sie by der nacht ru, das ainer dem alldem keinen schaden tctt. Vnd der karaman hett grosse fröd, die selben nacht, mit trummctm, mit paucken vnd mit sinem wachen, dem wcysit zu ainer schrcckung. Aber der weyasit schuf mit sincm volk, das sic nit mer für sotten machell, dann daby sie das essen sudten. Vnd schuff es ze stund wider ab ze lcschen. Vnd schickt by der nacht dryssig tusent mal: hinder die vind vnd sprach zu inen, wenn er des morgens an zug das sie dann hindcn och an sie zugen. Vnd als der tag her brach, do zog der weyasit gegen den vinden vnd die drissig tusent man zugcn hinden an sie, als 2«) Mehrere Berichtigungen enthält Abschnitt 4. der Einleitung. 2') Konia, Ikonium. 5K er geschafft hett. Vnd 'da der karaman sach, das die vind hindcn vnd vorncn an in zugcn, da gab cr die flucht in sin Stat Koma vnd setzet sich dorinn ze wer. Da schlug sich der wcyasit dafür vnd lag XI tag davor, das cr sie nicht gewinnen möcht. Vnd nach dcm schickten die bürgcr heruß nach dem wcysat, wolt er sie fristen an lib vnd gut so wollen sie im die Slat über geben, das verhieß er in. Dornach hiessen sie im sagen, das er käm und stürmet, so wollen sie wichen ab dcr mur, damit cr die Stat gewinne. Vnd das beschach. Vnd da das dcr karaman sach das dcr weyasit in dic stat was komcn, da zocb cr mit dcm raisigen volk ^) uff in vnd vacht mit im in dcr Stat. Vnd hctt er ain ciaine hilff gehapt von dcm Statvolk, er hctt dcn weyasit mit gcwalt uß der stat gctribcn. Aber als cr nun sach das er kam hilff hctt, da gab cr die flucht vnd ward gcfürt zu dcm Wcyasit. Der sprach zu im, wozu woltcst du mir nit vnderthänig sin? Dcr karaman sprach worumb bin ich als wol cin Herr als du. Der wcyasit erzürnet vnd sprach drystuut, das sich cincr des karamans vnderwund'"). Vnd erst zum dritten mal kam cincr vnd vndcrwand sich sin vnd fürt in hinder sich vnd köpft in vnd gicng wider zu dcm wcyasit. dcr fragt in wie cr im geton hett? Er sprach ich hon in köpfft. Da ward er zähern vnd schuf mit eincm andern, das er im tätt als cr dcm karaman gcton hett. Dcr fürt in au die Stat da cr den karaman gckövfft hett vnd .enthopt in och. Vnd das bcschach dorumb wann dcr wcyasit maint, das sich kcincr cincs sollichcn mächtigen Herren zc töten solt so bald vndcrwindcn, vnd maint cr sott baiten bis cmcm Herren der zorn vcrgicng. Dornach schuff cr dcs karamans hopt an cincn spies zu stecken, das mail das dorau umb füren solt, 2') Kriegsvolk. '") Verschiedene Ausgaben haben hier verschiedene Lesarten. In dcn Incmiablm steht' sprach drey st n n b d ll iv a s. Die spätorcn Ausgaben haben-.sprach drey mal das was sich. EZ scheint, die Herausgeber wuszten nicht, daß Stund in der alteren Sprache Mal bebeutet: drei Stund ist soviel als drei Mal. In dcr Handschrift ist Alles deutlich und llar. 60 daS sich die ander statt dester er ergebent, wann sie hörtent, daS ir Herr getött wär. Domach bcsatzt er die statt Konia mit sinem volk vnd zoch für die hoptstat karanda vnd embott hinin, das sie sich crgäbin wann er ir Herr wär. Wollen sie des nit so wolt cr sie zwingen mtt dem schwcrt. Da schickten die burger der besten vier heruß vnd batten in, das er sie sichert an lib vnd an güt, vnd batten in wärsach, das ir Herr der laraman tod wär, So hett er zwen sun in der stat, das er den einen der Stat zu einem Herren setzet. Vnd wann er das tett, so wollen sie im die Slat übergeben. Er antwmt vnd sprach, er wolt sie sichern an lid vnd an gut vnd wenn er aber der Stat gewaltig würd, er west in wol einen Herren ze setzen, es wcrn des kara-mans sun oder der sinm einer. So schieden sie sich von einander. Vnd da die bürger dcS weyastt antwort vernoment, da woltent sie «im die Stat nit übergeben vnd sprachen, ob nun ir hcrre tod wär, So hctt er zwen sün gclaussen, damit woltcn sie genesen vnd sterben. Vnd setzten sich wider den tung zc wer fünff tag. Vnd da das der weyasit sach das sie sich wider in fahtent, Da schickt er nach mer volts vnd hieß buchsen bringen vnd hantwerck machen. Vnd do das des karamans sun vnd och ir muter sahen, da vordcrten sie die besten burger zu in vnd sprachen; Ir fecht wol das wir uch nit mugen vorgesin, wann uns der weyasit ze mechtig ist. Solt ir dann von unsern wegen verderben, das wär uns leid vnd möchtent uch des nit ergchen. Vnd sint mit unser müter ainig worden, das nur uns in sin gnad ergeben wollen. Das was den bürgern ein gefallen. Vnd da namen des karamans sun ir muter vnd die besten burger in der stat zu in, vnd die Müssen vff den turn vnd gicngen hinuß. Vnd do sie zu dem her nachten, da nam die muter an yctliche Hand einen sün, Vnd gieng zü dem weyasit. Vnd da er sin swester mit den summ sach, da ging er in engegen uß sinem zelt. Vnd do sie zu im kamen, Da vielen sie im zu fuß vnd küsten im sin fuß vnd baten gnad, vnd gaben im die jchlüssel zu dem tor vnd zu der stat. Vnd da das der künig sach, da schuff er mit sinen Herren die neben imc waren, Das sis vff hüben. Da 61 da beschach, da nam er die statt in vnd bcsetzt die mit sinem Herren ainem. Vnd schickt sin schwestcr vud ir zwen sun in sin hopt statt, genant wurssa. 5. We der weyasit den küng von sebast") vertreybt. Eö was an landshcrr genant mirachamat, dcr was gcscssen in einer statt genant marsüany. Vnd das stost an des karamans land. Vnd da der mirachamad Hort, das der künig weyasit deS karamans land gcwunnen hett, Da schickt er zu im vnd batt in, das er käm vnd den küng zu sebast, genant wurthanadin'"), uß dem land trib, wann er im mit gcwalt dämm lag ^) vnd möcht im selbs nit vorgcsin, So wolt er im das land lausscn vnd das er im in sinem land ,ein ander land vcrlich. Da schickt der weyasit sinen sun genant machamct im mit drissig tusent mannen ze hilff. Vnd tribm den künig genant wurthanadin mit gewalt uß dem land. Dornach antwort der mirachamad die hoptstatt vnd das gantz land in, vnd gab es sincm sün macha-met. Dommb das cr sin ersts vechtcn dorumb geton hett vnd des ob was gelegen. Darnach nam der weyasit den mirachamad zu im vnd fürt in mit im in sin land vnd gab im ein ander land für das sin. . 6. Wie unser sechtzig criften über ein wurden. Vnd mm als der weyasit kam in sin hoptstatt, da wurden unser scchtzig cn'sten über ein, ob wir davon möchtent komm, vnd machten ein einung vnder uns und schwuren zu einander, 24) Pon den Türken Siwas genannt, bei den Armeniern Sepasbia. Die hereinbrechenden Seldschuken haben Da er vor gewesen was vnd bcleib selb vff dem vcld mit tusent pfärden. Da schickt des künigs sun vor anhin mit zway tusent pfarden, ob sie den otman mochten vinden. Vnd als sie her otman fach, da rennt cr sie an vnd vachten mit einander. Vnd da sie sahen, das sie im nit vor mochten gcsin, Da schickten sie vmb hilff. Da kam des weyasits sun mit allem sincm volk dortzu. Vnd do der otman in fach, da reit cr in och an vnd hett in schier flüchtig gemacht, wann daS volk nit gar by 69 ein ander was. Des lüngs sun schrey sin voll an vnd hub an mit in zc vcchtcn vnd crwundent dry stunt an einander. Vnd do sie mit einander vachtcnt, die wil zochent die vier tusent fuß gengel dem otman in sin zelt. Vnd do er das vcrnam, da schickt er vier hundert pfärd hinder sich, die triben da mit hiH Der des guts vnd des vichs gehüt helt, die fuß gengel mit ge-, walt uß dem zelt; die wil weich der otman mit werender hano an das pirg, da sin gut inne was. Da schickt er da hynen das vnd hielt die zyt vor dem pirg. Vnd dornach zoch des tungs sun für die statt, da tatten die burger die statt damastchl vff vnd ritten heruß vnd batten in, das er die statt ynnäm. Des wolt, er nit tun. Vnd schickt nach sincm Vater, das er käm vnd nam die statt vnd das land yn. Der kam mit fünfftzkg vnd hundert tusent manlU'n vnd nam die stat vnd das land in vnd macht sincn sun machmet vnd nicht den, der den otman vertribm hett> da zu ainem küng der benanten statt vnd des lailds. 10. Wie dcr weyasit dem soldan am land an gewan. Vnd da der weyasit sinem sun das küngrich jngcantwurt hctt, Da schickt er zu künig Soldan'") von ainer statt wegen, genant malathea^^), vnd och von deS lands wegen, das zu der Stat gehört, wann die Stat vnd las land zu dem obgcnantcn küngrich gehört, das hctt künig Soldan inn. Vnd dorumb begert er an in, das er im die statt malathea vnd das land gäb, waM er das küngrich gewunncn hett. Im embot fünig Soldan, e^ hetö init del» swcrt gcwunncn vnd Nnr das haben woll, der müsts och nlit dem schwcrt gcwnulcn. Vnd als der wcyastt die antivurt vcrnam, Do zoch er in das land mit zwain hundert tuscnt mannen vnd legt sich vor die obgcnanten statt vnd lag zwein monat daruor. Vnd da er sach, das sie sich nit ergeben wölten, do fult er die "-) Der Sultan von Aegyptcii, wozu bainals Syrien gehörte, unH viele Läilder bis zum Euphrat. - ^ '°) Mlatia, das alte Melitene, nicht ferne vom Euphrat. w Mben ill v:rd vmb leit die statt mit dem volk vnd hub an zu stürmen. Dö sie das sahen, do rufften sie umb gnad vnd ergaben sich. Da nam cr die statt vnd das land in vnd beseht daz. Vnd in der zit hctten sich die wysen tartarey dem weyasit ftlr ein statt geleit, genant angarus "). Bnd do er das Hort, do schickt er sinen eltcstm fun mit zwain vnd drkssig tufent mannen an sie. Vnd dcr tctt ein vechten mit im, cr must aber wichen vnd kam wider zu dem wyasit, dcr schuff im mer volks zu vnd schickt in hin wider. Er vacht aber mit im vnd lag ob vnd vieng den tartarischm Herren vnd zwekn lands Herren vnd brachts dem weyasit gefangen. Vnd damit ergabelt sich. die wysen tartarim dem wcyasit. Der fatzt incll da einen andern Herren vß in, vnd die dry Herren fürt er mit im in sin hoptstat vnd zoch dornach für am ander statt, genant Adalia "). Vnd die geHort künig Soldan M. Vnd die statt lit nit ftrr vott zypern. Vnd in dem land, das zu dcr statt gehört da zoch man anders kein vich dann kamcl. Vnd do dcr wcyasit die statt vnd das land gewan, do schenckt im das ,land zchcil tustnt tamcl vnd da beseht er die statt vnd das land vnd fürt die kamel in sin land. 1i. Von künil, soldan. In der zit starb künig Soldan, genant warchhoch ^'^), vnd ^N sun, getMt Mefth der Mx>. künig, aber sins vatcrs diener '^,---^-----—----> -.....^'^ ^^!«°) Angora, ' ^ Nbnlia - oder Satalia am MeercSufer. Wilhelm von Tynis nennt sie die Hauptstadt Pamphyliens. Man vcrMche die Note M vortrefflichen S«,nmlung: Urkunden zur älteren Handels« und Staatsgeschichte der Republik Venedig von Tafel imd Thomas. Wien 1856. I, 378. Die Stadt liegt, wie richtig angegeben, Cypern gegenüber. ") Barkok, Gründer der zweiten Dynastie der Mamelulken in ?le-Mten, der Tscherkessischen. Narkok Mb 1399. Sein unmündiger Sohn Pharabge, im TeU fälschlich Joseph genannt, folgte ihm nach, regierte aber blos' sechs Jahre und einige Monate. Die Geschichte Aegyptens zu 7l einer kriegt mit im vmb.das lüngrich. Da schickt der Joseph zu dem wcyasit vnd versünet sich mit im vnd batt in, das er im zehilff käm. Also schickt cr im zwemtzig tuscnt man ze hilff, by dem zug ich och was. Also vertraib der Joseph sinen widerteil mit gewalt vnd warb gewaltiger küng. Dornach ward im gesagt, wie fünffhundert vnder sincn dienern weren, Die all wider in wären vnd hettrns och mit sinem widertcil gehabt. Die vienge cr vnd hieß vff ein weit fürcn vnd hieß sie all mitten von cin ander schlahcn. Dornach zugen wir wider zu unsern» Herren dcm weyasit/ 12. Wie der tcmerlin daz küngrich stbast gewan. Nun, als der künig weyasit dcn otman von der Stat Tamasi vertreib, als oben gcschn'ben ist, do zoch er zn sinem Herren, gehaisscn tamerlin, deS vnderton er was vnd clagt im über dcn weyasit, wic er das küngrich zu Tamask mit gewalt wol gewonnen habm wolt, Dauon in der wcyasit mit gcwalt gctribcn hctt vnd batt in, das er im hinder das küngrich hülff. Der tämcrlin sprach, er wölt zu dem ^weyasit schicken vnd wolt das an in vordcrn. Das beschach. Im cmbot der weyasit, er wolt es nit gebm im, Wann er hets mit dem schwert gewunnen vnd cr war als gut dortzu als er. Als bald das der tämcrlkn vcrnam, da nam er zu im zehcnhundert tnscnt man vnd zoch in das küngrich zu Scbast vnd legt sich für die hoptstat vnd lag XXI tag davuor. Vnd grub die stattmur an etlichcn enden vmb vnd also gewan cr die statt mit gewalt vnd warm doch fünff tusent man in der statt, die' der wcyasit dahin hett geleit raisigs volks. Vnd die wurden all lebendig begraben vnd das beschach dornmb. Da der tämerlin die Stat gcwan, da batt in der hoptmann, das er ir plut nit Verguß. Das vcrlich cr im. Dorumb wurdcn sic lebendig begraben. Vnd dornach zerbrach er die statt vnd das Statvolt nam der Zeit wirb ausführlich erzählt von Deguignes und andern Schriftstellern. 72 er als gefangen vnd fürt es mit i», in sin land. Es wurden och nün tusent junckfrowm vertriben, die der tämerlin gefangen vnd mit im,in sin land gefürt hett. Vnd ee das er die statt ge-wunnm hett wnrden im wol drü tusent man erschlagen; vnd nun zoch er wider in sin land "). 13. Der weyasit gewan daz clein ermenia. Und nun zehand, als der Tämerlin haim in sin land komm was, da samt sich der weyasit mit dnchundert tusent mannen vnd zoch in das clein ermcnia ") vnd gewan das dein tämerlin an vnd besaht die hofttstat, genant Ersingen mit irem Herren, ge-haissen Tarathan"). Vnd dornach zoch er wider in sin land. Vnd da der tämerlin Hort, das im der weyasit das obgenant land hett abgewunnen, da zoch er vff in mit sechlzehenhundert tusent ") Das furchtbare Schicksal von Sebast und schier Garnison be> schreibt Hammer, nach Scherefeddin, ganz in Nebereinstinmiung mit Schiltbcrger. Geschichte des Osmanischen Reiches I, 236. ^) Ursprünglich ward der Name Kleinarmenien nur dem östlichen, an den Ufern des Euuyrats gelegenen Theile KappaoocienZ gegeben. Unter der Herrschaft der byzantinischen Kaiser ist dieser Name auch auf das übrige Kappadocien ausgedehnt worden, soweit es von Armeniern bewohnt war. Es wurden nämlich, im li. und 12. Jahrhundert, durch die Ginsälle der selbschukischcn Türken und der Turkman, eine Menge Leute aus allen Ständen gezwungen Groszarmenien zu verlassen. Diese überschritten den 'Guphrat und setzten sich in den Schluchten des Tau« rusgelmges fest. In der Folgezeit bemächtigten sie sich ganz Ciliciens und des größten Theils der Provinz Nordsyrien, in alter Zeit Komagene, im Mittelalter Guphratse genannt. Alle diese neuen Erwerbungen wurden und werben wohl noch heutigen Tags mit dem Namen Kleinarmenien bezeichnet und in fünf Abtheilungen gebracht: Erstes Armenien; Zweites Armenien; Drittes Armenien; Euphratcse oder Komagene; Cilicien. ") Nrzenbschau in dein Pafchalik Erzerum. Der Fürst dieser Stadt hat wirklich, wie wir durch morgenländische Geschichtschreiber wissen, Taharten geheiszen, Deguignes IV, 27. Vgl. unten Note zu Kap. 32- 73 malmen. Vnd do das der weyasit Hort, da zoch er im engegen mit vicrtzehenhundert tusent malmen. Vnd sie kamen zu einander by einer statt, gchaissen Augury "). Da hetten' sie einen vermessen strit mit einander. Vnd hett der weyasit wol dryssig tusent man von den wifen tararien, die schuffe er vornen an den strit. Die schlugen sich zu dem temerlin; noch tctten sie zwey fechten mit einander das ainer dem alldem nütz möcht angewinnen. Nu hett der tämerlin zway vnd dryssig berayter eleuanten zu dem strit; vnd hinnach, mittentag schuss er, man solt sie an den strit füren. Das bcschach vnd fürten och sie mit einander. Aber der weyasit gab die flucht vnd hielt sich wohl mit tusent pfarden an ein gebirg. Da vmbleit der tämerlin das ftirg, das er nicht möcht wichen vnd vieng in ^). Dornach was er acht monat im land vnd gewan och daz land und besetzt das. Vnd zoch in des weyasits hoptstat vnd fürt in mit im, und nam sin schah vnd silbcr vnd gold, was tusent kamel getragen mochten. Vnd er wolt in mit im in sin land gcfürt haben. Da starb er ^^) vff dem tvrg "). Vnd also ward ich des tämerlins gefangen vnd ward mit im gefürt in sin land; vnd rait dornach mit im. Vnd was ich vorge-schribcn hon, das hat sich die zyt, als ich by dem weyasit gewesen bin, ergangen. 14. Wie der tämerlin mit küng soldan krieget. Vnd da der tämerlin den weyasit überwunden hett vnd nun wider haim in sin land komm waS, da hub er an zu kriegen ") Angor«, das alte Ancyra. ") 20. Illli 1402. ") 8. März 1403. "°) Schiltbergers Nachrichten stimmen vollkommen mit den Angaben der byzantinischen und morgenländischen Geschichtschreiber überein. Es ist jetzt wohl »ach der gründlichen Untersuchung Hammers keinem Zweifel mehr unterworfen, baß die Erzählung, Timur habe Bajasib in einen Käsig sperren lassen, ein Märchen ist. 74 mit kümg Soldan, der oberster küng in der haidenschasst ist 2"). Vnd nam zu im XII hundert tufent man vnd zoch im in sin land vnd legt sich für ein statt, gehaissen hallapft^), die vierhundert tusent hüfcr hctt. Da nam der Herr vnd vstcger der Stat zu im achtzig tusent man vnd zoch heruß vnd vacht mit dem tämerlin. Er kund im aber nütz angewinncn vnd gab die flucht wider in die Stat; im ward aber vil volts an der flucht erschlagen. Er satzt sich ze wer, aber der Tämerlin gcwan dic vorstat dornach an dem vicrdm tag. Vnd das volk, das er don'nne vicng, das hieß er in der Stat graben werffen vnd hieß holtz vnd kat domff werffen vnd fult den graben uß an vier stetten; vnd was doch der grab zwölff clafftrr tieff und was ein guter vels. Dornach stürmet er die Stat vnd gewan sie mit gewalt vnd vieng den hofttman vnd besetzt die statt an gut, vnd zoch dornach für ein ander statt, gchai'ssen hrumkula ^). Die ergab sich. Dornach zoch er aber für ein ander statt, genant Anthap. Da lag er VIIII tag vor. Vnd an dem zehcndcn tag gewann ers unt gewalt vnd was er guts in der Stqt vand, das nani er zu im vnd zoch für ein ander stat, gchaisstn wehessum ^') Da lag cr XV tag vor. Dornach ergaben sie sich, die besetzt er. Vnd die ietz benemptm Stett in dem land Syria sint hovtstett. Vnd dornach zoch er für ein stat, gmant damaschk. Vnd die ist die oberst hofttstat in dem land. Vnd do daz künig Soldan Hort, das er vor Tamasch lag, da schickt er zu im vnd batt in, das er die Statt nit verderbet vnd schonet des tcmpels in der Stat. Des gewert cr in vnd zoch fmder. Der tempel, dcr in der stat Tamasch ist, der ist als gros, das er vßwendig, viertzig tor hctt. Vnd in l") Der Sultan von Acgypteu wurde zu dieser Zeit als der Cha» lipha, als das geistliche Oberhaupt aller Muselman betrachtet. 5l) Aleppo. 52> Richtiger Hrhomgla oder auch Urumkala, b. h Nomerfestung. Diese und die zwei folgenden Städte Syriens werden in der Geschichte del Kreuzzügc häufig genannt. ^) Pas Felsenkastell Behesna. F. 75 dem tempel Hangent zwölff tusent ampcln, der brinnent täglich IX tusent. Vnd in yeder Wochen am frytag so brinnent sie all mit ein ander. Vnd vnder den ampeln sind vil guldin vnd silberin ampeln, Die küng vnd die grossen Herren habcnt lausstn machen. Vnd als der Tämerlin von der stat zoch, da zoch tüng Soldan mit dryssig mal wsent malmen hcrvß von alchei tcrchei^^) siner hoptstat. Vnd mainet dem tämcrlin am nachcn an ze gewinnen vnd schickt zwölff tuscnt man gen Tamaschcn. Vnd da das der tämerlin vernam, da zoch er vff in; küng soldan waich wider in sin hoptstat. Der tämerlin zoch im wider nach vnd wa küng soldan des nachtcs lag, da lies er alle morgen Wasser vnd weid vergifften. Vnd wa der tamerlin kam, da nam er an lüt vnd an vich grossen schaden vnd möcht im nit nachkomm. Aber er kert sich vmb vnd zoch wider für Tamaschen vnd lag III monet dauor, das crs nit gewinnen möcht. Vnd in den drill monaten beschach all tag ein vechten vnd do die zwölff N man sachent, das sie kein hilff von ir,n Herren hettcn, da begcrtcn sie glaits von dem Tämerlin. Das gab er in. Damit zugcn sie des nachts vß der stat zu irem Herren. Dornach stürmet der Tämerlin vnd gewan die statt nnt gcwalt. Vnd nun, als er die statt gcwan, do kam der Geit^), das ist als vil gesprochen als cm bischoff, für den Tämcrlin vnd viel im zc fuß vnd batt genad ime vnd siner priesterschaft. Der tämcrlin schuff, das er vnd sin priesterschafft in den tempel giengen. Der nam do sin Priester mit wibcn vnd kinden zu im vnd gieng in den, tempel vnd vil anders Volks gieng hinyn, von schirms wegen, daz mall zalt vff drissigtuscnt menschen Jungs vnd alts. Null hett der tämcrlin geschafft, walln der tempel vol würd, das man in dann zu spart, Das beschach. Dornach ' ließ er den tempel vmb legen mit holtz vnd hieß in an zünden vnd verdarbt sie all in den: tcmpcl. Dornach hieß er im, einen ietlichen der sinen ein manneS hopt bringen. Das beschach vnd weret dry tag. Dornach macht er vß den höptcm dw türn vnd ") ?'I Cahira ober Cairo. ^) Cllbhi. 76 zerstört die statt. Vnd zoch dornach in ein ander land, gehalsten scherch5«), in dem land zoch man ner vich, das land ergab sich. Da schuff er mit in, das sie im spis prächten, wann sin volt grossen Hunger vor der statt, dorinne spiszerran, gelitten hetten. Vnd dornach zoch er in sin land vnd ließ daz lant vnd besaht die stette. 15. Wie der tämerlin Babilom gewan. Nun, als er vsi küng soldons land hin haim kam, da nam er zehenhundert tusend inan zu im vnd zoch gein babilonie °>^). Do das der künig '") Hort, da besetzt er die stat vnd waich doruß. Der tämerlin schlug sich dorfür vnd lag ein ganhen monat daruor. Vnd in der zit grub er die stattmur vmb. Vnd gewan die statt. Vnd brennet sie vsi. Vnd hieß sie vmb eren vnd seen gersten dorin, Nann er geschworen hett, er wölt sie brechen, das nicmant West ob hüser oder nüntz da gestanden wer^"). Dornach zoch er für ein vest. Die lag in einem Wasser., da hett der künig sin schätz vff. Abrr er kund der vest vor dem Wasser nütz angcwmmn. Er grub das wasstr ab. Vnd vand dry blyen tmchcn vol silber vnd gold in dem Wasser; yeglicher trog was zweyer ctaffter lang vnd ainer claffter breit. Vnd die hcttcn die künig hinyn gesenckt. Dorumb ob man die veste gcwunn, das in das gold bclib. Die truhen nam er zu im vnd gewan die vest vnd fünfftzehen gesellen vand er dorinn. Die ließ er hencken. Gr vand och in der vesten vier truhen vol silver vnd golds, die nam er och zu im vnd gewan dornach dry stett. Da gieng der sumer an, das er vor hitz in dem land nit belibcn möcht. ''")'Dag Land Scherch ist mir unbekannt. ' ") Bagdad. 5") Sultan Achmed, der späteren Ilchanier. Deguignes III, Il3, nach der deutschen Uebcrsctzung. 5l>) Timur erzählt dies selbst, wie alle seine anderen Schandthaten mit der größten Nuhe und „gewohnter Outtergebenheit". ^VKito, InM. wt«3 ut "limour. 151 - 77 16. Wie der tämerlin daz clcm india gewan. Da nun der tämerlin von babilonien heim in sin land kam, da bot er allen dm in sinem land, das sie in vier monatcn bereit wrren vnd er wolt ziehen in dic clein india "'). Das ligt von. siner hoptstat vier monet tag weid. Vnd nach der zit zoch er hinyn in das clein India mit vier hundert tusent mannen vnd zoch durch ein wüst, die ist zwcintzig tag weid lang. Da ist groffer mangel an wasser vnd kam dornach an ein gepirg. Da zoch er acht tag ec er doruß kam. Vnd in dem gebirg ist ein weg da must mall die kamcl vnd die ross vff bretter binden vnd musts abhin laussen. Dornach kam er in ein tal, da ist es als finster das aincr den andern nit wol gesehen möcht by liechtcm tag, das werct vff ain halbe tagwcid. Dornach kam er in ein Hochs gcftirg. Da zoch er dry tag vnd dry nächt Inn. Vnd kam dornach vff ein schönen eben; die ligt vor der hoptstad des landes. Vff der selben eben vor dem holhigen gepirg, Da schlug er sich ze veld mit sinem gesind vnd embot dem lünig des obgenanten landes zu, mirttemirgilden^"), Das ist als vil gesprochen: „ergib dich, Herr tämerlin ist komen." Da der künig die Botschaft vernam, da hieß er im sagen er wölt sich mit dem schwert mit im verrichten. Dornach bereit er sich vnd zoch dem tämerlin mit vier hundert tusent manen engegen vnd mit vierhundert eleuanten, die zu dem strit bereit waren. Vnd vff yetlichem elcuantcn was ein turen, waren zum mintstcn zchcn wcrhafftiger man. Da das der tämcrlin Hort, Da zoch er im och engegen mit sinem volk. Nun hett der küng die elcuanten vor anhin geschickt. Vnd do sic zu °°) Im Mittelalter wurde Indien in Klein», Groß- und Mittel, indicn eingetheilt, — Benennungen, welche sich bereits bei Marco Polo finden, Klmnndien ließ man gewöhnlich von Chorasan bis zum Indus gehen, und Mittelindien bis zum Ganges. Groszindien hieß alles weiter östlich gelegene Land. "«) Nichtig« Mir ltmur gelbl, b i. Fürst Timur ist gekommen. F. 78 einander kämm, da hett der tämerlin gern geuochtm; er möcht aber dem tünig nmltz angew innen, wanl: die ross die eleuanten schuchtent vnd woltent nit hinan gon. Das triben sie des morgens vis vff den mittag. Da must der tämcrlin wider hinder sich riten vnd hctt siner rät rant, wie er dem künig mit den cleuantm solt an gesigen? Ainer genant Suleymanschach, der riedt, man. solt kamcl niemcn vnd solt holtz vff sic binden laussen, vnd lvann man die elcuanten hertribe, so solt man das holtz an zünden und solt die kamel gegen den eleuanten triben. So werden, sie mit dem für vnd mit dem geschrey der tamel überwunden, wann die clcuanten daz füwr hart förchten. Da naul der tämerlin zweintzig tuscnt kamel vnd hieß in obgeschribncr wiß zu richten; mit dem kam der künig vnd hctt sin eleuanten vor an hin geschickt. Der Tämerlln kam in cngegen vnd hieß sin kamel gegen den eleuanten tribcn vnd das holtz vff in an zünden. Die kamel wurdent schrycn. Vnd nun so die eleuanten das für sahen vnd das gros gcschrcy erhörten, Da kerten sie sich vmb vnd siuhen, da das niement erhaben möcht. Do das der Tämerlin sach, do zoch er mit aller finer macht vff in vnd der eleuanten wurden vil erslagcn. Do das der künig sach, da weich er wider in die stat. Der Tämerlin zoch im nach vnd schlug sich für die stat vnd lag zehen tag daruor. Vnd in der zit tädingct der künig mit im vmb zwen zentner indischen goldes; das ist besser dann arabisch Hold vnd gab im och vil cdcls gestein. Vnd verhieß im dryssig tusent man ze lihcn, wahin er sie vordet. Also wurden sie mit einander verricht. Also das der künig by sinem kunigrich belib vnd der tämerlin wider hin in sin land zoch vnd bracht hundert eleuanten mit im vnd was gut ime der künig ergeben hett"'). <") Der Zug TimmZ nach Indien und seine Grausamkeiten zu Delhi sind beschrieben m Neumanns Geschichte des englischen Reiches in Asien. I, lall. M?8 ?uw!l " 79 17. Wie ein lands Herr dem tämerlin gros gut empfurt. Als nun der tämerlin vß dem clainen India kam, do schickt cr einen lands Herren, gehaijsen Chebakh ^) in ein Stat, getmnt Soltania ^'') mit zehen tuscnt mannen, das er im den land zinS uß der Stat brächt, wann man fünff iar allen zins vnd zol vß pcrssia vnd ermenia dohin hett geleit, der lain vnd nam das gut vnd ladet tuscnt wägen. Vnd schraib dornach einem Herren, gesessen in dem lande Viassander "), der sin ftünd was. Der kam mit fünffhig tuscnt mannen. Vnd verpunden sich zu ein ander vnd nament Das gut vnd fürtcns it: das land massenderam. Da das der tämevlin vernam, da schickt er gros volk hin nach, Das sie im das obgenant land gewunnen vnd im die zwen Herren gefangen brachten. Do das volk in das land kam, Do mochten sie dem land nütz angewünnen, wann cö gros wäld vmb sich hett vnd schickten zu dem tämerlin vmb mer volks; er schickt in Sübcntzig tusent man, Das sie das holh abschlügen vnd amen weg »nachten. Das schlugen sie wol vff zehen mil ab, noch mochten sie 1?cm land nüntz angewinnen. Das empotcn sie dem tameM." Da hieß cr sie haim ziechen, also zugcn sic haim on geschafft. 16. Wie der tämerlin by III III I» kint tot. Dornach zoch er in ein küngrich, genant hiffpahan vnd schlug sich für dic hoptstat, genant hisspahan, vnd begert an sie, «2) Cheibel. «') Snltanitt, nördlich von Kaswin. Der Van dieser Stadt wurde vom Ilchan, oder dem mongolischen Gebieter Persiens, Argun, begonnen und durch Ghasan vollendet. Diese geivaltthätigen Despoten Peisiens wollten sich, wie nicht selten der Fall bei andern Despoten, mittels allerlei auf Unkosten der Unterthanen aufgeführter Prachtbauten unsterb« lichen Nuhm erwerben. Ihre Wünsche sind nicht in Erfüllung gegangen. Hammer, Geschichte der Ilchane. Darmstadt 1842. I, 399. ") Die bekannte persische Provinz Massanderan. Sie ist wegen bei vielen Gebirge, Waldungen und Sümpfe schwer zugänglich. S9 ' das sie sich ergäben. Die ergaben sich vnd zugen im engcgen mit wiben vnd mit kmden. Er nam sie gmädiglichen vff vnd besetzt die statt sechstuscnd mannen sines Volks, vnd den Herren der stat nam er mit im. Der was gehalsten schachister '>") vnd zoch vß dem land. Vnd ze hand do die statt vernam, das der tämerlin vß dem land was, da sperrten sie die tor zu vnd schlugen die sechs tusent man ze tod. Vnd als das der tämerlin ge-war ward, da kert er vmb vnd zoch wider für die stat vnd lag XV tag dauor, das crs nit gewinnen möcht vnd macht einen frid nüt in. Doch das sie im die schützen, die in der stal waren, lchen in ein reiß. Dornach wolt er in die hmwider schicken. Sie schickten int zwölff tusend schützen, den ließ er allen die Domen abslahen, Vnd schickte sie wider in die stat mit gewalt vnd tan, hinyn. Vnd ließ im daz statvolk vahen. Vnd was man übcr viertzehen iar vand, die hieß er köpffen, Vnd die lnabcn vn-dcr XIIII iaren, die hieß er behalten. Vnd vß den höptern machet er einen turn mitten in die stat. Dornach hieß er wib vnd kind für die statt vff ein veld füren, Vnd hieß die kind vndcr süben iaren bcsimder stellen vnd hieß sin grsmd über dieselben kind ryten. Vnd da das sin rät vnd der kind mütern sahen, da vielen sie im ze fuß vnd batten ill, das er sie nit töttet. Er wolts nit vnd schuff über sie ze ryten; aber kainer wolt der erst sin. Er erzürnet vnd rait selbs vnd sprach, nun wil ich gern sehen, welcher mir nit nach ryt? Also musteu sie all riten vnd ritcnt zwirent über die kind vnd zertratten sie all mit einander. Der warm by süben tusent""). Vnd ließ dornach vß brennen die stat. Vnd nam die ander wiber vnd kind vnd fürts in siu stat. Vnd zoch dornach in sin hoptstat, genant Semcrchant, dorinne ex in zwölff iarm nit gewesen was. °°) Cchahinschah, Fürst der Fürsten, der gewöhnliche Titel ber persischen Könige. Nach Hammer wäre das Wort aus Schach Mansur verdorben, ««) Diese lamn glaubliche Geschichte wirb von mehreren östlichen Geschichtschreibern bestätigt. Neumann, Geschichte des Englischen Reiches in Asten. Leipzig !827. l, 158. 8l 19. Der tämerlin wolt mit dem grossen chan gestritten hon. In der zit hctt dcr groö Chan küng, zu chclcy "<) d, genant Ibissibur ''^). Es ist ze merckcn, das gewonheit ist, das der kmn'g in der grossen Tartary einen ob-man ob im hat. Der hat einen kmn'g ze wclen vnd ab ,;c setzen vnd hat och gewalt über die landsherren. Nu waz der edigi Die zit obman; vnd die la,nds Herren in der Tartarian mit wib vnd kinden vmb n'ehen vnd winter vnd sumer mit samvt irem vich ze vcld liegent. Vnd wa der künig ligt, da inüssen siil hundert tziscn» hüten. Pnd als nu des küngs vß der obgenant Tartary Eu!i, gehaisstn zegre "^), zu dcm cdigi tomcn ivaz, Da zoch er mit im in das obgenant land jblssibur vnd .^ugen zwen mo-nat ee das sie dorinne kamen. In dem land ist ein pirg, das ist zwo vnd drifsiq tagweid lang. Es mainen och die lüt da Ms, las an dem cnd dcs pirgs ein wüst angee; die selbe wüst sy ein ende des crtrichs. Vnd in der selben wüst mag, niemant wonung haben von gewürms ivrgeli vnd tier. In dem sclben pirg sind wild lüt die nit by andern lüten sint vnd wonung ha-bcn. Die sind überall ruch an ircm lib, vßgcnomen an den henden noch vnder dem antlüt vnd löffent als andere tier in dem "') Edegu, eine Art HanZinaicr oder <5mn nl Olnra — Obnia i nennt ihn Echiltbevqer ^- in Kiplschal, weicher Fm-sten ei„» und adft'N, . Hammer, Geschichte der Goldene,, Horde in Kivtschaf, Pesth 18^0. 3tt><. ") Das Land ist ohnc Zweifel Sibirien, welches hier zum erstenmale erwähnt wirb. Ungefähr um die stlbe Zeit (gegen N30) fwdet sich ^r Name Sibirien auch in den russischen Annalen. Lehrberss zur Erläuter-» un^'der älteren Geschichte von Mszland. St. Vttersburg l8!6. ?l!. linste Giülntung. Abschnitt «. Nahrscheinlich h'elt Schiliberger, was auch sonst so häufig geschieht, die Buddhisten si'ir Christen. ") Tschekre. 8V pirg vnd essent och lob Dnd gras vnd was sic an lomen. Vnb der Herr des landes schickt dem Edigi der wilden lüt einen man vnd ein wib, die man in dem pirg gefangen hett. Die roß sind in der grosse als die rsel. Vnd vil mengerley tier die in tüt-schem land nit sint, Vild der ich och nit genrnncn kan. Es sind och in den- bcnantcn land bund, die ziehen in karren vnd ocb in schlitten. Sie müssen och ctlich watscck "<) tragen über land vnd sint och gros als die esel. Vnd in dem land essent sie die Hund. Es ist och ze mercken, das die lüt in dem land in jhe-sum cristum geloubcnt, nach dem die III fünig komen vnd sie das opffer christi gem bethlaem brachten vnd in sahen ligen in dem kripplin. Vnd in dem lassen sie des gelichen machen vnsers Herren pild in einem kripplin, als in dann die hailligen dry kunig gesehen haben, da sie im das opffer brachten. Vnd machent das och in iren tcmpel vnd sprcchcnt ir bett dauor. Vnd was volk in distm globen ist, das haist man vgine^). Vnd in der tartaria ist och vil voltes das den globen hett. Och ist gcwonheit in dem land, wann ein jüngling, der kein wib hat, stirbt, so leget man im sin best cleid an vnd nymct allerley spilüt vnd leget in in ein par vnd machet einen himel über in. Vnd das jung volk legt och sin bests clrid an vnd gend vor anhin vnd die spillüt mit in. Vnd Vater vnd muter vnd die frünlschafft gant och nach der par. Vnd also würt er von dem jungen volk vnd von den spillüten mit grossen frödcn vnd mit gcsang zu dem grab tragen. Aber Vater vnd muter vnd die fründ gond nach der par vnd clagcnt-Vnd wann sie in dann begrabcnt, so bringent sie dann ir csM vnd ir trincken dahin vnd sitzt das jung volt vnd die spillüt vnd essent vnd trinlent by dem grab vnd habcnt grosse fr öd. Es sitzt Vater vnd muter vnd die fründ besonder vnd clagent vnd, wann ste das vcrbringcnt, So ncment sic vater vnd muter vnd wissents ^) Mantel- ober Kleidersäckc, Wat bedeutet in der älteren Sprache Kleiber. DaZ Wort war früher im gewöhnlichen Gebrauche. Schmeller, Bayerisches Wörterbuch. lV. 194. «) Ugli«. 90 wa sie wonung habent vnd clagen dann. Vnd das verbringen sie in der mauss, als ob man hochzyt hab. Dorvmb das er kein wip gehept hat. In dcm land hat man nünh dann brein; sic effcnt och nit brot. Das alles hon ich grsthen vnd bin dorby gewesen by des obgenanten kunigs sun zeggra. 26. Wie am her nach dem andern her ward. Vnd da nun der edigi vnd der zeggra das land jbissibur"») jngenömen, Da zohen sie in das land walher'"") vnd gcwunnen es och. Vnd dornach zugcn sie wider in ir land, vnd in dcr zit was ein künig in der grossen Tartaria, dc» was genant Sedich-bechan ^'!), vnd kan ist als vil gesprochen Tartarsch, alS cm künig. Vnd, da er Hort, das der edigi zu land kam, Da gab cr die flucht. Der cdigi schickt im nach, das man in gefangen brächt, da ward er an dem vechten erschlagen. Dornach setzt der edigi einen künig, genant polet ^), der regmerct andcrhalb iar. Dornach kam einer, gchaissen scgelalladin, der vertreib den ^volleten. Vnd dornach ward dcS volleten bruder künig vnd regniert vier-hchen monat. Da kam sin brud«-, genant thcbachk vnv vacht mit im, vmb das küngrich vnd schössen in ze tod vnd ward nach dem nit künig. Nun hctt er einen bruder, gcheijsen kermnbcrdin^), '°) Sibirien. '"") Bulgarien, nämlich das Land der Bulgaren an der Wolga. Neumann, die Voller des südlichen Rußlands. 106. "') Schadibeg Chan. Hammer, Geschichte der Goldenen Horde 368. Wie und wann Schadibeg seinen Tob gefunden hat, ist nicht sicher. Frähn bei Hammer 370. Note 5. "2) Puladbeg. Veg ist türkisch und heißt Fürst. Dieser Chan der Goldenen Horde wurde gegen IHN von Dschelaledbin, welchen Schilt-berger Segelladln nennt, vertrieben. Hammer 3?4. <°2) Kerimbcrbei. Hammer laszt irrlhümUch <375) von diesem den sshan Dschelaleddin ermorden. Der Mörder war der andere Vrnder, Thebak »der Dschcbar, welcher auch Kcrimberdei ermordet und ihm nachfolgt, N18 u. Z. hH der ward künig vnb rcgnieret vff fünff monat. Da kam sin brudcr theback vnd vcrtrib kerimbcrdin vnd ward künig. Dornach kam dcr edigi vnd min Herr dcr zeggra vnd vertribcn den kunig. Vnd edigi macht nn'nm Herren ze künig, als er im versprochen hctt. Der - was vff nün monat künig. Dornach kam ciner, genant machmet '"^) vnd vacht mit dem zcggra vnd mit dcm cdigi. Der zeggra gab die flucht vnd floch in cm land, gchaisscn Distihip-schach "'"'). Der machmct ward küm'g. Dornach kam einer, genant waroch ""), der vertreib den machmct vnd wart künig. Dornach besamet sich dcr machmet vnd vertreib dm waroch und ward wider künig. Dornach kam einer genant Doblabardi ")?) vnd vertreib den machmet vnd ward künig, vnd was nun dry tag künig. Da kam der benant warach vnd vcrtrib den dobladbardi vud ward wider küng. Dornach kam min Herr machmet vnd dot dcn warach vnd ward wider küng. Dornach kam min Herr dcr zeggra vnd vacht mit dem machmet vnd ward erschlagend 27. Von ainer heideschen frowcn, die vier tusent junck» frowen hett. In dcr zit als ich by dem zcggra waz, Da kam ein Tarter frow, genant sadurmelickh mit vier tusent Iunckfrowen vnd frowcn zu dcm Gdlgi vnd och zu dem zeggra. Die was mächtig vnd ir man was ir von einem Tartarschcn küng erschlagen worden. Den wolt sie rechen vnd kam, dorvmb zu dem Edigi, das ex ir den küm'g hulff vertriben.' Vnd ir sollet och wissen, das sie vnd ir frowen an dcn strit ritten vnd schusscn vachten mit den haütbogen "") Ulu Mohammed. "") Descht Kiptschak, d. i. Steppe des hohlen Vaum es. Unter diesem Namen begriff man ursprünglich die LandeZstrccke zwischen dem Terek und dem westlichen Ufer des laspifchen Meeres. Remeggs Allgemeine historisch «topographische Beschreibung brs Kaukasus. Gotha und Petersburg 1796. l, 3l. "") Vorrat. "') Dewleberdi. 92 als die man. Vnd wann die srow an einen strit ritt, So band sie an ein yetliche siten ein schwert vnd einen hantbogen Es ward och in eincs künigs vechten des künigs Vetter, der der frowen irm nian erschossen hctt gefangen. Man bracht in für die frowen Da hieß sie in nider knym vnd zoch ir swert vß vnd schlug im sin hopt in einem streich ab. Vnd sprach: mm hon ich mich gerochen. Da by bin ich gewesen vnd hab das och gesehen. 28. In welchem land ich gewesen bin. Nun hab ich uch vorgcschribm die strit vnd die vechten, die, by den ziten, so ich in der hcidenschafft gewesen bin, geschehen sint. Nun will ich uch schriben vnd benenen die land, da inn ich nach dem als ich ze bayem vß gezogen bin. Von erst zoch ich vß vnd kam gen vngeren, Ee das der gros zug geschach in die heidenschafft. Da was ich ;ehen monat. Vnd dornach zoch wir in die heidenschafft als vorgeschrioen ist. Ich bin och gewesen in der wallachy vnd in den zwein hoptstclten; eiüe genant agrich'"^), die ander türctisch. Vnd ein statt gehrissen übereil "^), die liegt vff der tunow l "). Da haben die kockcn ^') vnd die galein die koffmanschatz bringen ir nidcrleg von der heidenschafft. Es ist och zc.merckcn das das volk in der grossen vnd in der clemen walachy cr'stenlichen globcn hrlt. Vnd habent och eini besnnder sprach, Vnd lanssent och all samt har vnd bart wachsen vnd schnidcns nymer lnintz ab. Vnd bin gewesen in der cleincn walachy vnd ze sybenbürgen. das ist ein dmsck land vnd die hoptstat des lands heist hermenstat, vnd zwürtzenland, die hofttstat haist bas-saw ^l^) vnd das sind land hie dirthalb der tonow, dorinne ich gewesen bin. "") Ardfchift». H. "°) Iblall. H. "") Nqvisch ist das „och hcitte desteheude Äldschisch in der Walachei; Türkisch soll Buklcrescht lauten. F. l") Schiffe. Vgl. di- Anmerkung zum letzten Abschnitt. "') Vrasowa des Nurzellandes in Siebenbürge,!. Mrzerlanb wlrb 93 29. In welchen landen ich gewesen bin, die zwischent der tonow vnd dem mer ligent. Nun sond ir mcrcken die land so zwischent dcr Tunow vnd des mers sind, dormne ich gewlftn bin. Von erst bin ich in dryen landen gewesen die heisftnt alle drü pulgrey. Das erst pulgrey lit, da man von hungern zu dem ysinn tor übcrfert; die hoplstat haist pudcm "^). Die ander pulgcry lit gegen dcr wa-lachy über, die boptstat haist Ternau '"). Das dm pulgery, das ligt da dic ttmow in das mcr stuft. t>ic hoplstat, haist kalla-ccrcka ' '^). > Ich bin och gewcn in kricchcn, da hcist dic hoptstat Adranapoli. Die stat hat fünfftzig mscnt hüser. Es lit och ein grosse statt by dem welschen mcr in kriechen land vnd haist sa- ^. lonikch '"'). Und in der statt ligt ein heillig Sanctiniter; vß ^^'^-'<.^ des heilligen grab ftüst öl ^n). Vnd mitten in der klrchen, da er lit ist ein brunn, vnd an sincm tag so würt dcr bmnn vol Wassers vnd sust ist er über iar trncken. In der stat bin ich gewesen. Es ligt och ein mächtige stat in kriechen lant, genant seres, "d). Vnd was land zwüschen der tünow vnd des mers ligent gehörcnt dem tütschen künig zu. Es ist ein stat vnd ein auch Burzerland und Buizellanb geschrieben. Es ist der südöstliche Theil von Siebenbürgen, mit der Hauptstadt Cronfmbl, slawisch Brasöwa, woraus Schillberger Dassaw macht. F. l") Widm. ^") Trnowa. l'^) Kllllacercka ist die alte dusgarische Seestadt Callat, Callatis oder Callanlra. nördlich von Varna, das später cm die Etelle von Callat getreten ist. F. "°) Saloniki. l") Von den Wundern des öltriefenden Leil?eg des Demetrius er» zählt auch Nicetas l, 7. 193. «ä. Paris. Die Uedercinstilnmung de» Bayers mit Nicetas läszt teinen Zweifel übrig, dasz dieses dcr wahre Name des Heiligen sei und nicht Theodor«, wie es im Nncignosta Do oxoiäio MvHLHlaniovll« durch einen Schreibfehler heißt. H, '") Vereö '"), die lit vff aincm hochen berg,, vnd vnden an dxm berg rint ein wasscr für genant Eufratcs. Vnd ist der '2') Eine sehr alte und berühmte Stadt, welche SclMberger mehr« nials erwähnt. So im Abschnitt 50. „DaZ drill Kunigreich hs'jzt Er-singa». Die Rrmeni heißens Syngkaiu" (d. i, Ärzinkan). Bei den heidnischen Armeniern ivai die Stadt hochangesehen durch den Dienst der Gottin Anahid, welche hiev vorzüglich verehrt und deren Tempel vom heili» gen Oreqorius, dem ersten Patriarchen Armeniens, zerstört wurden. Sie stand östlich vom Euphrat auf dem Gipfel einer östlich des Kail-Fluffes gelegenen Anhöhe^ nicht weit von dessen Ginmündung in den Eliphrat. Im erfttn Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung hatte König TigraneZ II. sie mit einer groszen Anzahl Tempel geschmückt, Esfiugan behauptete auch, lange nach der Einführung des Christenthums, uutec den armenischen Städten einen auZge!nch»eten Nang. Zu SchiÜbcrgers Zeiten N'ar ei» gen'isser Tahartcn im besitze der Stadt, welcher nur dadurch, daß er mit Timur ein Nüüdnist schloß, sich lmd sein Gebiet vom Untergänge rettete. Ersingaii ward mehrmal von Erdbeben heimgesucht und fast gänzlich zerstört; aber immer hat sie sich wieder aus den Nui-ncn erhoben und ihre Wichtigkeit bis auf den heutigen Tag bewahrt. Der Ort ist einer der bedeutendsten im Pafchalik Arzrum. "') Paipcrt oder Vapert, im gemeinen Leben Vaibuth oder Vaiburth und im Türkischen Vaiburt genannt, ein sehr alter befestigter Ort m der Provinz Sler am Dschorroch. Seit dem ersten Jahrhundert drr christlichen Zeitrechnung war Vapert'cin WaffenplaN der begrafibisckl'N Fürsten. Iu der Folgezeit ward cZ von den Römern erobert und Kalser> IustiniM vermehrte dessen Geftstigungen. Hei Pro-co» beis^t der Ort Vaibcrdon und bei Cedrenus Paipcrte. Ocgeuw'ärtig gchört er zur Ltatlhaltcisch,ift des Pascha von Arzrum und ist von lctMer Stadr zwei Ta'greiseu entfernt. '2'j Kmach h>iszt bei drn Änneniern Mi. DicZ ist eine in der armenischen Geschichte oft genannte, auf dem östlichen Ufer des Tnphrats gelegene Festung, welche man vou der Stadt Ani, der Hauptstadt von ganz Armenien, unterscheiden muss. Der Ort hieß und heisit im gemein neu Leben Oamach, auf Türfisch Gemach. Bei Constantm Porphyre-gcnata wird er Kamacha und von Gregorius Bar Hebräuß m seiner sy" rischen Vkrc^nik Kamal genannt. B M Waffer eins die vß dem paradys rinncnt. Vnd das Wasser rint och durch das clein armenia. Dornach rints in cm wüst zchm tag wcid. Dornach versincklo in einem sampt, das nieman waist wa cs hin kompt. Es nnt och durch Persia. Es haist och aln land karasser'")., Das ist ,an winwachö gar ein fmchlbars land. Es haist och ein land die schwache lürckey; des landes hoplstatt haist hammtt. Vnd cs ist och ein stmbares voll dorinne. Och haist ain land churt '^'), vnd die hoplstat heist bcstan. Ilem es haist ein küngnch kmsi ^"), dorinne hrlt das volk kriechischen gelonbcn, vnd hat ain bcsonder spraä) vlld ist strilbars volk. Es haist ein land ablas ">), sin hoplstai heist zuch.un ^^), vnd ist eist, Mglsunds land, vnd donnne treit wib vnd man vicreM platten rff dcm hopt. Vnd das lund sie von des vngcsunds n^egcn. Es ist och ein cleins land genaiu nl'gral ""), vnd die hopistat heist kalhon ^"). Vlld in dem land halten sic kriechischen gloubest. Hluch heist ein land merdin. Daz ist ein kün^rich -dorinnc sind Heiden. In den vbgcschribm lanven bin ich allen gewesen vnd hon ir aigcnschafft erfaren. 33. In welchem land die sydcn wechst vnd Persia vnd andern küngrichcn. Die hofttstatt in dem ganhen lüni^rich in Persia ist genant Thaurcs. Es hat och der künig von Persia mer guts von der stat Thaurcs, dann der mächn'gcst künig, der in der christeliheit ist, Doruinb wann grosse koffmanschafft dahin kompt. Es isi och ,ein lüngrich in Persia, des hopistat ist genant Soltania. Och "<) Karahissnr. H. "°) Georgien. '"> Adchasien. '^> Klich ober Cupptt- Neineggs II, 6. '") Mmgrelien. H. '") Vielleicht Ohori m Mingiellen. Neineggs II. 28., <00 ist cm statt die heist rei, die hat ein gros land, die gelobent nlcht an machmettcn als die andern Heiden. Sie geloben an ein gc-heissm Aly, der ist ein gros ächter der cristenheit geheissen. Vnd was des selbigen geloben ist sint geheissen raphak ""). Och ist ein stat gehaissen nachson "^). Die liegt an dem berg do die arch vff statt, do der noc jnnc gewesen ist, vnd hat cin guts land. Es sint och die dry statt, aine genant maragara "^), Die ander gelat "") vnd die drit kirna "^). Die habent guter land drü. Och »ist ein stat vsi einem berg genang Meya "«). Dorinne ist cin bistum, die halten römischen geloben. Die Priester sind Prediger ordcns vnd sint in Armenischer sprach. Es ist cin ruchas land genant Gilan ""<). Da wachset nütz dann reiß vnd bomwol. Vnd das volk in" dem land treit gestrickt schuch an. Es ist cin grosse stat genant Reß "^), die hat ein guts land, dorinne würckt man gute sydine tüchcr. Es haist och eint stat strawba '"), die hat ein guts land. Vnd eine heisi Antiochia; der statmur ist be-strichen mit nisten plüt, das sie rot ist. Vüd ain stat ist genant aluitze >5U). Die hat sich sechtzehm i'ar gewert des Tämcrlins, re das man sie gcwmmen hat. Och ist ein land geheissm mas-sal^daran. das ist so holtzig, das im nycmant zu niag. Es ist ein stat heist scheckhy. die hat ein guts land vnd ligt Py dem wissen mer ^). Vnd in dem land wechfet och syden. Item es '") Naschcdi. '^) Nachitschewan. . "") Maracha, '") Chelat. '") Wohl Chram, eine sehr alte Stadt m der Nähe von Dschulfa am Südufer des Ara«s. '") Magu, eine Stadt im Persisch Armenien nnd zwar im süd-Uchen Theile der Provinz Aidaz. '") Ghilan. '") Rescht. F. "«) Astrabad. F. "") Das ist das Schloß Alandschik, wooon Scherifebdin spricht. üiLtoiro äo ^iiunrkoo 11^ 381. H. ">) Unter dem weiszen Meere ist hier (im Gegensatz zum schwär- wl haist cm land schuman '^), vnd die hoptstat haist scbomachy'^), vnd ist cin haist vnd vngcsundes land, Aber es wachst die best sydcn dorinne. Es baist'och ein statt hispahan, vnd hat cm guts land. Es ist och ein küngrick in Persia horoson '^^) vnd sin hoptstatt haist hore '^5) ^ ^^ dnihundert tuscnt hüser. In dem selbigen land vnd küngrich den ziten als ich in der heiden-schafft was, Was ein man der was drühundert vnd fünffhig iar alt. Also sagten die Heiden. Sin negcl an den hendrn waren eins dumes lang, sin brawe '"") ob den ogen giengen im über den Wangen herab. Im waren sin M ^würent vß gcfallcli, vnd zum dritten mal waren im yven geivachsen, die waren weich vnd nit hart als zen süllen sin. Vnd möcht och damit mt kuwrn vnd möcht nit geesseli. Man must in atzen. Sin har in den orcn gieng im an den finbacken. Der bart gieng im vff die knie. Vff sinem hoftt hatt er kein har vnd möcht nit gereden. Aber er bc-tütet mit ^aigen. Man must in tragen, wann er möcht nit gen. Den selben man hetten die Heiden für einen Halligen man, Vnd giengcn zu im in kirchuerten, als man zu den hcilligcn tut. Vnd sprachen der almachtig got hett in im vßerkorn, wann in tuscnt iarcn nie kein mensch so lang gelept hett als discr mensch. Vnd wer den erct, der crt den almäcbtigen got, wann er sin wunder vnd zeichen mit im tätt. Diser man' was geheißen phiradain-schftech. Es ist ein Stat geheissen Schiras, die ist gros vnd hat ein guts land. dorinn lat ,nal, kein cristen nach koffmanschaffl fareli, besonder m die stat. Mi Stat haist kerman, die hat ein guts land. Vnd ein stat, die halst tcschon '"'), die ligt by den, mrr. Dorinne die berel wacksent vnd hat ein guts land. Item zen) das kaspische Meer ;u verstehen und untor Schclki dic östliche Küste desselben. H. '^) Schirwan, ""') Schamachw. '") Chorasan. '«) Herat. '5°) Braunen. "") Kischm. F hH W VVM ^'). Die 1st gros'MKM M N^ da man in das gros ind'a vert. Vnd es kcmftt grosse koffman-schasst dahin vß india. Vi^d hat am guls land, dorinnc vindt man vil edcls gesteins in dem land, das dortzu gehört. Dorlzu d'er stat geha'schen kaff l"'^)^ ^->s ist och ein guis land wann man och vil gewürtzc dorinne vindet. Vnd man vert och in das gros india. Gs heist ein land wcilaschoen l°^). Das hat hoch bcrg. dorinnc vindt man vil cdcls gesteincs. Es mag aber nicman ge-wunnen vor gcwürm vnd von ^vildcr licr ^veqcn. Dann wann es regnet, das es die güß heruß bringcnt, So komen denn d!e meister die es erkennen vnd klubrns vß dem kaut. Es haben och die cmgchüren wonung in den bergen. 3^. Von dem turn so zu babilony hat gros höhe. Ich bin och gewesen in dmi lüngrich zu Babilonien. Va-b'lonien haist in haldinscher sprach waydat ^'"). Vnd das gros Vabiloiiie ist in der nmr vn,b vangcn, fünsi vnd zweii'.hsg leg brait, vnd ein lcg ist dry welsche myl. Vnd die mur ist zway hundert Cub-cen hoch vnd fünMg Cub!ecn d'ck gewlsm. Vild das wasstr Euffratcs rint m'ttcn durch die Slait, Aber sie ist mi all zu stört vnd 'st kein womms, mer da. Vnd der turen zu Vab'lomm ist vier vnd fünfftzig stad'a. Vnd vier stadia ist ein welsche mil. Vnd an yellichem on haben sie X leg nach der wite vnd nach der brait. Vnd der turen ist in der wüst von arabia, vff dem weg wann man zucht in das küngrich gein kalda ^l). '^) OrmuZ, '^') Katsch von den Engländern Cutch geschrieen. Echiltbrrger Icnnt die Fahrt vom persischen Mccrbuscn über Oriuus, Kischin nach Kalsch u. s. w. gen Indien jenseits d?s Iildus zum Erstaunen gencnl; er kennt die Perlenfischer« in diesen Gegenden u. s. w. l^°) Vielleicht Vadakschan, berühint wegen seiner Edelsteine. Neumann, Geschichte des englischen NeicheI in Asien II, ^l18. '«") Vagdad. '«') Unbekannt, vielleicht Chalbäa. M iti3 vnv mag oc!h niement dortzu komcn vor tracken vnd vor sicmgen vnd vor andern bösen gewürmen, des vil in der ftlbsgm wüst ist. Den turn hat gepuwen ein künig, der ist geha'ssen in baid-n!scher sprach marburtkrudt "'^). Gs ist och ze mercken, das ein leg ist drft lanlparlischr mil. Vnd v'cr stadia ist ein welsche mil. Ain welsche mil soll lufcnt gute schrit hon vnd ein schrit sol V sckuch haben, vnd ain schuch soll nun vnh haben. Vnd a!n vntz ist das erst gelid an dem domcn. Nun sült ir och mercken von dcm nl'nven Babllonien. Das m'nv babllonien litt von dem grossen Vabilony vff aincm wasscr das haisset schatt '"^), vnd ist ain gros waffer. Vnd in dcm Wasser sint vil mer wunder vnd kumcn vß dem indischen mer in das Wasser. Vnd bv dcm Wasser wachst ain frucht vff bomen, die ha'st talial vnd die Halden Haussen es kinna '^), vnd die frucht mag man nit abnemcn bis die storcken hin inkomcn vnd verleiben die schlangen. Wann das vüMer wonung hat vnder den bomen vnd doruff. Vnd dorvmb mag die frucht nkemant abgewinnen, vnd die fmcht wechst zwiret im iar. Es ist och zu mcrcken das man in der stat zu babilony vint ge-tnainlich zwcyerlcy sprach, arabisch vnd pcrschischen. Es ist och ein garte zu babilony, dorinne sint allerley tier. Der selbig gart ist zehen mil wegs lang vnd wit vmb vangen, das sie nicndcrt hlruß mügen. Vnd in dem garten habent die löwen ein sunder gemach, dorinne sie vß ziehen. Vnd den garten hon ich och gesehen. Vnd in disem küngrich ist nit stritbarS volf. Item in dem clein india pin ich och gewesen, das ist ein gutS iüngrich. Gin hoptftat heist dily ^^). In dem land sint vil eleuanten vnd tier heisscnt Surnasa '""), das ist einem Hirsen gelich, wann es ist ein Hochs tier vnd hat einen langen hals, der ist vier clafftcr '"^) Wahrscheinlich al^Virsi Nimnid, der Kevkor Nimrud?, wie noch heutigen TagcZ die Ruinen Vabylul-.Z bei den Arabern hciszen. H. "") Schat el Arab. '") Dei tNrlische Name für Dattel ist Chlirma. H. '^) Delhi, welche Stadt jetzt noch Dilli ausgesprochen ^,iij>. '^°1 Die VesckreiLlllig des ThieieS läßt leinet Zwtifel, baß hieyul bi« Giraffe gefeint ist. H. M lang oder lenger. Vnd hat vornm hoch fuß vnd hinden kurtz. Der tier sint vil in dem cleien india. Gs sint och vil sittichen, Strussen vnd löwen dorin. C's sint och vil andre tier vnd vogel dorin ne, der ich nit genenncn mag. Es ist och em land gchaissen zekatay '"). Die hoptstat haist samerchant vnd ist ein grosse mächtige statt. Vnd in dem land ist am bcsundcr sprach. Vnd sie ist halbe türckische vnd halb persisch ""), vnd sie sint stritbar lüt. Vnd in dem land effent sie kein brot. Es ist och ze mercken das ein heidnischer Herr, genant Tämerlm, die land alle mngchcpt hat, den ziten als ich by ime gewesen bin. Vnd bin och in den landen allen gewesen. Aber vil andre land hat er gehaftt, dorinne ich nit gewesen bin. 35. Von der grossen tartaria. Ich bin och gewesen in der grossen tartaria, vnd des landes gewonheit ist zu mercken. Von erst ist zu wissen das sie in dem land nit anders buwen denn prein ""'). Sie essent nit brot vnd trinckcnt nit win, Aber roß milch vnd kamel milch tnnckent sie; sie essent och kamel vnd roß fleisch. Es ist och zc mcrckcn, daß der küng des landes vnd sin lands Herren mit wib vnd mit kinden, mit vick vnd mit iren zu gehördcn winter vnd smner zc veld licgent, Vnd von ainer weid zu der ander ziehcnt. Wann es ist ein ebens land. Och ist zc mercken wenn sie einen künig wclcnt, so nement sie in vnd setzent in vff einen wissen viltz. Vnd heben in ze dryen malen vff. Vnd dornacb heben sie in vff vnd tragcnt in vmb das zelt, vnd sehent in vff den küng stul, vnd geben im ein guldin schwert in die Hand. So muß er dann schweren als es gcwonlich ist. Och ist ze merken, wann sie essent oder trinckcnt "") Tschagatai. H. "") Das Tschagatai oder Nlttürkisch; die persische Sprache wirb von den Tadschik gesprochen. l«') Hirse. Vgl. die Beschreibung der Hunnen in meiner ^Geschichte der Vöüer des südlichen Mszlanbs. Leipzig 1855. 2. Auflage. 105 so sitzent sic nider vff die erde, das tund alle beiden. Es ist och nit stritbars volk vnder allen Heiden, dann die roten tartaren vnd die och in kriegen vnd reisen bas gcliden mügen, denn sie. Wann ich von in gesehen hon, das sie die andern grschlahen vnd das selb ftlut vffgefangen habent vnd habcnts gesotten vnd gccssen. Das tund sie wann sie mangel habent alt spis. Ich hon och gesehen wann sie in reiß yltcn, das sie ein fleisch nemen vnd es dünn schinden vnd legcnts vnder den sattcl vnd riten dorvff. Vnd csscnts wenn sie hungert. Aber sie salhens am ersten vnd maincnt dann es sy nit schad, wenn es würt von der wcrme des roß truckcn vnd würt mar vnder dem satiel von dem rytcn, wainl der saffc doruß kompt. Das tund sie wenn sie nit üt die spis zu bereiten haben. Es ist och gewonhcit wann ir küng ze morgens vss stat, So bringcnt sie im roßmilch in einer guldin schal die trünckt er nüchter. 36. In welchen landen ich gewesen bin, die zu der Tartarien gehörcnt. Hie ist ze mercken, in welchen landen ich gewesen bin, die zu der grossen Tartaricn gchörcnt. Nill land daz haist horo-saman ^"). So haist die stat des landes orden vnd ligt in aincm Wasser genant edil '^') vnd ist ain grosses Wasser. Es ist och ain land gehaissen bestan. Sin hoptstat. haist zulat vnd ist ein gcpirges land. Item ain stat haist haitzichercken '^), die ist ein grosse Stat vnd hat och ein guts land. Och heist ein Stat Sarei '^), da ist des küngs sal des Tartcrischen. Vs ist och ein Stat heist bolar "^^ 5,^ hat mengcrley tier. Och ist "") Chowaresm, woraus Chiwa entstanden, mit der Hauptstadt Orgens ober Urgendsch. Neumann, Geschichte des englischen Reiche» in Asien I, 208. 357. "') Ebil hecht Flusz im Türkischen. "«) Astrachan. "') Eerai. '") Bolghal. W6 ein stat genant Ib'ssibur vnd ain stat Asach '^), die heissent die cristen. alathena ''"). Die hat ein wasftr genant tena l<<) vnd hat vil vichs. Vnd man fürt grosse kocken vnd galleien voller v'sch vß dcm land, vnd farent gen vcnedig, gein genaw '^) und in die insel, die in dcm mer sent. Item es haifset ein land ephepstzach ''"'). Sin hoptstat haist Vulchat l''); in dem land buwt man allerley gettait. Ain stat haist kaffa, die lit by dcm schwartzen mer vnd hat zwo rinckmnr. In der ain rinckmur si»d Sechs lusent huser, vnd da sitzcnt walhen in, lriechen vnd Armcnig vnd ist ein hoptstat des schwartzen mers, vnd hat in der vssern rinckmur XI luftnt hüser vnd da sitzent vilerlcy cri'sten rom'schcr kri'echischer armmischcr vnb Smian. Es sint och dry bischoss d,)rinne. Gin römcscher, ein kmchischer vnd ein Grmanffchrr. Es sind och vil haiden da, die haben iren besondern tempel. Och hat die Slat vier stett vnder ir, die ligent och by dem mer. Gs sint och zweycrlcy juden '"') in dcr Slat vnd habcyt zwo Sam-lung dorinn, vnd vier tuftnt hüser sind in dcr vorstat. Item cs haist ain Slat karcken '"^), die hat em guls laud, das haist sudi. Aber die haiden ha'ssenls that, vnd cs sint cristen in triechischcm gelouben dorinnc vnd hat gut winwächs. Es ligt by dem schwartzen mer, vnd in dem land ist Sant clement versenckt worden in das mer. By einer stat genant serucherman '^") in haidischcr sprach. '") ?lffaf, Assow. '^°) ?ll Tana. "') Don. l") ^enlia. "5-) Kiptschal. ''^) Selgath oder Sorgathi, wrlche schon Abulfeda Krim od?r die Festung nennt, w»von dann die ganze Halbinsel Tanvicn dcn Namen erhalten hat. Echiltberacr scat unrichtig, sie fei die Hauptstadt Kipt-schak. Nclimann, die Völker des südlichen Nuszlands. 7. "") Die KeraiM unb die Talmubischen ober lraditionsgläubigen Juden. '^>) Chelson. 's«) Merman. M Item ein land haist starchas '^), daz Ikgt och by dcm schwartzen mer vnd halten kri'echischcn globen; aber sic sin! bös lüt, wann sie verkoffent ire aigne kinder den Halden vnd stclent. andern lüten irc kinder vnd verkoffens, vnd sint och rober vss den, straffen vnd habcnt ein bcsnndere sprauch. Sie habent och in gewonheit, wann cincn das Wetter ze tod schlecht, so leacnt sie in m eitt truhen, vnd setzent in doriime vff elneit hohen bom. Dorundcr kumpt dann das Volk in der gcgent vnd bn'ngent ir cssell vnd ir trmckcn mit in vnder den bom. Sie tantzent vnd habcnt ein grosse ftöd dorvnder. Sie stechen ochsen vnd lember vnd gcbentß durch gots willen. Das tund sic dry tag nach cin ander vnd wenn iars zit komet vnd die wil noch der tod pff dem bom llgt, So kommcnt sie hin wider vnd ümd was sie gcton habent, so lang bis der tod erfulct. Das tnnd sie dorumb, wann sie mment, er sy heilliq, dornmb das in das Wetter erslagen hat. Item das küngrich ^u rewschen '^^), das ist och zinsbar dem tar-tan'schen küniq. Vnd es ist ;e merckm, das vnder den rolen tar-taren drycrlcy ^siecht ist. Ains haist layat '^). Das ander inbu '^''). - Das drit mu^al. Es ist och ze merken, daß die jartary dry mond ta^pvcid wit ist bereit, eben das man kein holtz noch stein vindt, dann grao vnd gewarach. '^^). Die obglschriben land gehorent all zu der grossen lartary, in den ich allen gewesen bin. Ich bin och in arabia '^ gewesen, Dorinne die hop^stat in hcidcscher sprach heist M'sfir ""''). Die stat in dem küngrich hat zwölff tusent gaffen. Vnd yetlichc ssass hat zwölff iusent hüsir. In der stat sitzt tung soldan, der cin küng über all 'N°) Ohne Zweifel Tscherkesse',1, wie «l!Z der VeschreiinlNg ihrer Sitten beivorgeht. Neumann, Rußland nnd die Tschcttcsscn 73 ff. Hammer hat, sonderbar genug, auf Astrachan gerathen. "<1 Russen, "") Kajat, Kerait. "") Uighm. '") Gesträuch. '^) Verschrleben sür Äegyiji'en. '»») Cmro. l08 heldisch küng ist vnd ein Herr über all heidnschafft. Er ist ein mächtiger Herr an silber an gold vnd an edelm gcstein vnd hat täglich an siilem Hof zwaintzig Msent man. Es ist och ze merckcn das keiner küng soldan mag werden, er sy denn verkofft '""). ^7. Wie vil küng soldan gewesen sy, die wil ich gewesen bin in der heidenschasst. Ir sond wissen vnd mercken, wie vil küng Soldan gewesen sy, Sid den chen vnd ich dor inn gewesen bin. Der erst küng soldan was genant marochloch ''"); dornach ward einer genant Mathas ^'^), küng. der ward gefangen vnd zwischen zwey preter gelegt vnd ward mitten von ein ander gefegt nach der kng. Nach im ward einer küng, genant Iusuphda, waz ich acht monat by. der ward gefangen vnd gcköpfft. Nach dem ward einer genant zcchem; Dornach einer, der hieß Schyachin, der ward vff einen ysinen stecken gesetzt, Wann es ist in dem küngrich gcwonhcit, wenn zivcn nn'teinandcr kricgcnt vmb das tüngrich, welcher dann dem andern oblit vnd in in vancknus bringt, So nempt in. der, der ob ist gelegen, vnd legt im lüngliche cleidcr an vnd fürt in ill ain hns, das dorten gemacht ist, vnd dorim sint ysin stecken vnd setzl in vff den stecken, das er im zn dem hals wider vß gat. Vnd vff dein stecken musi er erfulen. Vnd nach dem ward einer künig, genant malleckchascharff, der küng rufft ein hochtn't ze rom vnd in allen cristcnheit vnd och in alle land. Nun sond ir silt schri'ben mercken, wie sin tittel vnd sin überschrisst sy. Wir Valmander '''^), allmächtiger von karthago, ain Soldan der edlen Saracim, ein Herr zu zuspillen, ain Herr des obristen gots zu '"") d. h als Sklave nach Aegypten gekommen. "") Varkok. '^') Die richtigen Namen und Reihenfolge der tscherkessischen Tul« tanc in Ncgypten gibt Dcgmgnes IV, 32H. l"') Dieser Brief und alle diese sonderbaren Titel sind Erfindungen. Sie niogen von den Armeniern herrühren, welche sie Schiltberger er« zählten. l09 Jerusalem, zu capadocie, ein Herr jordans, Gin Herr in orienten land, da das siedeilt mer vß gat, ein Herr zu bethlahm, da uwer ftow geboren ward, vnser nifftel vnd ir sun vnser neff von na-zareth, Ain Herr zil synay von Talapharmn vnd des tals ze josaphat, Ein Herr zu gcrmoni, an de,n berg sint gelegen zwen vnd sübcntzig turcn all verpracht mit, inarbelsteinen. Ein Herr des grossen forsts, vierhundert mil lang vnd wol besetzt mit zwein vnd sübentzig sprachen. Eil» Herr des paradis vnd der wasser, die dorvß ftiessmt, gelegen in unser>n land capadoeic, ein vogt der hellen, Ain gewaltiger kaiser zu Constantinoppel, amorach von kaylamer, Aill gewaltiger keiser zu galgarien, Ain Herr des dürren boms, ain Herr, da die sunn vnd der nion vff gat vnd zugt vom höchsten zum letsten, ain Herr da enoch vnd hcluas begraben sint. Itcm ein Beschirmer des ersten Priesters johan in der verschlossenen rumanv vnd ain vemmunder zu »vadach, Ain bewar^'nder zu Alcrander. Ain anheber der vesten Stat zu Babilome, da die zwo vnd sübentzig sprach inn gemacht wurden, kaiser fünig aller küng. Ain Herr Cristen Juden vnd haiden, Ain lnäg der göttcr. Also schraib er sich gein rom, da er sincr tochtcr ho.i'tzyt haben wolt «n der hochtzyt ich och gen'cftl^ pin. Es ist och ze merckcn, das in küng soldans land gewonheit ist, das die clichm frowen in der Wochen, so ir firtag. fst, fry sint vnd iren nnttnntten haben mit mannen oder mit andern dingen, des sie dann lust. Da wider ire man noch niemant anders redet, wann es also gewonheit ist. Mnig solvan hat och ein gewoicheit, wann er in ein Stat rit oder des frömd landcs lüt zu 'im komen, so verbint er sin antlüt, das man in dorunder nit gcseheil mag. Vnd wie ein »nächtiger gat, so muß er dry stunt nider knüwen vnd die erd küssen, den stat er vff vnd gat zu inne. Ist er ein Heiden, so düt er im blosse Hand. Ist cr aber ein cnsten, so zuchi er die Hand in den ermel vnd reckt im den ermel, den muß er den küssen. Vnd wenn künig soldan einen bottcn vß schicket, so hat er vff den straffen an ^etlicher Herberg pferd sten nnt allrn zu gehörden. Vnd sin bott, den er vß smdt, der hat schellen an dcr gürtel. Vnd die verbindt er «lit ainem luch, bis er schier zu der Herberg llsi lompt, so blnt er vss imd lants clingen. Vnd wayn man N der herbcrg,hört, so derail man im ein pfärd, das ers bereit vind. So rit cr zu der andren Herberg, da vindt er och eins bereit, vnd das tribt er bis er dahin kompt, da man in geschickt het. Vnd dis gefert hat künig soldan vff allen straffen. Es ist och ze mercken, das kümg soldall tuben vß schickt mit bricffen, wann cr grosse vimschafft hat, walin er fürcht, man halt im die bottcn , vff, vnd am lmystm schickt crs von Archey "<) ^>^ taniasgcn '^), wann ein grosse wüst ezwischen ist. Es ist och ze mercken, wie man die tuben zucht in einer yetlichen statt, da es dann künig soldan grhapt wil haben? Da >muß man im zwo tuben ziehen by einander vnd muß vndcr ir gcässer zucker tun. Vnd git in genuH vnd lat sie nit vß fliegen. Vnd wann sie sich dann wol crkennent, So bringt man dann die tuben künig Soldatt vnd behclt die luoin vnd bezeichnet den tuber, das man wiß, vß welcher Stat er sy, vnd'tut in dann in einen besondern gemach, der dortzu berait ist, vnd lat kein lubin mer zu im. Vnd git im och so vil net mer zu essen, bcsonder git man in nit mcr zucker als man vor geton hat. DaS tut man dorvmb, das er sich sän an die stat, da er vor gewesen ist vnd erzogen vnd och dester belder. Vnd'wann man in schicken wil, So bint man im den brieff vndcr den siug. So ftugt cr ains ftiegenv dahilt vff das hus, da er erzogen ist worden. Da facht »nan in vnd nempt den brieff, vnd git in dahin cr gehört. Wann och ein gast zu tünig soldan kompt, es sy ein Herr oder ein koffman, so git er jm,einen glaits bricff. Vnd wem er den bmff in sinem land zögt, der kniet nidcr biS er dcn bricff gelist. Dornach tust er den bricff vnd embüt dem gast gros cre vnd Würdigkeit. Vnd füren in zu einer Stat in die ander als wit das land ist. Es ist och zc mercken, wann ein bott von einem küng kompt oder von ainem andern Herren vß frömdem land, als dann in der hcidenschafft gewonhcit ist, das offt ein bolt zu einem Herren mit trü oder vier hundert »°4) M Cahira, "2) Damascus. jtt Pferden kompt odcr mit scchs Hunderten. Vnd wenn sin künkg Soldan gewar wurt, so sitzt er vff sincm künig stul vnd ziert sich mit gewandt vnd mit edelm gestein pnd laut süben fürheng für in halM vnd wenn dcr Herr, der in botlfchafft gcsindt ist, für in wil, so tut man einen fürhang nach dem audcrn vff, so muß er sich zu iell!chem naigen vnd die,erde küsscn. Vnd wann man dm letsten vff tut, so knüt er nider für den tunig, dcr reckt im dann die Hand, die lüst er im dann vnd richt im dann sin bolschafft vp. Es ist ein vogel in Arabia, dcr haist sacka '"'), der ist grösstr dann ein kranch vnd hat einen langen lragen vnd amen drallen langen schnabel.. Er ist schwarz vnd hat gros füß, die sind vnden gantz als ein gans fuß. Sin fuß sind och gam) schwarh. Er hat am farw als ein krench. Er hat ein grossen kropff vor an. sinem halo, dorin gat wol ein fiertal wassers. Der vogel hat die gewonhcit, das er zu einem wasjer flügt vnd sinen kropff vol Wassers fült. Vnd fingt dornach in ein wüst, dor'nnen kein wasser ist, vnd schüt das in ein grub, wa er di'e vindt vff ainem velsen vß sinem kropff. So kompt das g/flügel, das in dcr wüst ist, vnd trinckt. da von vacht er im denn der vogel zu aincr spis. Vnd das ist die wüst, da man zu dcö machmetS grab zucht, da er begraben ist. 38. Von sanct katherincn berg. Das rot mer ist zway hundert Viechs wülscher mil brait. Es hat den namen das rot mer, es ist abcr nit rot. Aber das ertrich dorvmb ist an etlichen enden rot. Es hat ein gestalt als ein anders mer vnd das mcr stat gen Arabia. Vnd inan fert gen sant katherinen dorübcr. Vnb wer es lun wil vff den berg Sinay, doruff biil ich nit gewesen. Ich hon es atm von cristen vnd Heiden gehört, wann die Heiden och da hin gond. Den berg "") Saka ist heute noch der gewöhnliche Name der Wasserträger in d« Levante und eine Benennung der Kropfgans. H> 112 haissent die hcidm muntagi "?). Das ist als vkl gesprochen als der schinung perg, Dorumb das got vff dem bcrg offt crschiilcn ist moysi, als die fiamen, der mit im doruff gcredt hat. Vff dem berg ist ein closter, domm sind kriechen vnd hat ein grosses Conucnt. Sie trinckent nit win vnd lebent als ainsidel, wann sie essent och nit fleisch vnd siut gütlich lüt, wann sie vastcnt allewege. Dorinne sint vil brinnenden ampellen, wann sie bomöl zu drinnen vnd zc essen genug Hand von gottes Wunders wegen, so da geschicht. Wann so die ölper zittig werden, so komen alle die vogel ze samen, so sie in dem land sint. Vnd am yetlicher vogel bringt in sincm schnabcl einen ast vff den berg gen Sant katherimn. Vnd des bringent sie so vil da- hin, da mit sie ze essen vnd zu prennen genug habent. In der selben kirchen hinderm Altar, da ist die Etat, da got moysi in dem brinnenden busch erschein. Vnd wann die münch da hin gen, so sind sie barfus, dorumb wann es ein heillige statt ist. Wann vnser Herr Moysi bot, das er sin schuch abzug, wann er an einer hailligen Stat wär. Vnd die Stat haist man die gottes statt. Dry staffel hin vff bas, da ist der gros altar, dorinnen licgent die Pein von samt kathenncn. Vnd der Apt zeigt den pilgenn das Hailtum vnd hat ein silvers ding, da mit er das hailtum vnd bein druckt. Doruß gat denn ein wenig öl in sweiß wiß, das ist weder ol noch balsam gelich, das git er den'bilgeren vnd zaigt in dornach sant kathcrincn hopt vnd anders hailtums vil. Am groffes wunderzeichen ist in diesem closter, als vil münich in diesem closter ist als vil ampeln habent sie, die brinncnt alweg. Vnd wenn ein münich sterben wil, so nempt sin ampcl ab, vnd wenn sie erlischt, so stürvt er. Vnd wenn der Apt stürbt, so vindt der der in besinget nach der meß vff dem altar einen brieff, doran ist geschnben der nam des mannes, der abte soll werden. Vnd des selben ampel zündt sich selb an. In der selben apti ist der bmnn den moyses macht, da er mit der gerten vff den stein schlug, dauon das wasser heruß ftos. Nit ferre von der selben aptye, da ist "') Vluntaczi soll heiszm Huschan«Daghi, bei Erscheinungsberg. F. lw ein kirche gcstifft in vnscr ftowen cre, da crschcin sic dm münchen. Hinuf pas, da ist moyscs cappellen, da hin er ftoch, da er vnscrli Herren vnder dm ogen ansach. Es ist och an dem berg helyas des Propheten cappell. An der selben stat heist der berg oreb. Vnd nahcnt by moyfts capellcn, da ist die statt, da vnscr Herr im die taftl von dm zehen botten gab. In dem selben perg da ist das holl, da moyscs innen lag, da cr dic viertzig tag vastct. Von dcm sclbcn tal gat man durch cin grosser tal vnd tompl vff einen pcrg, doruff Saltt tathcrinc von dm mgeln hin ge-tragcn ward. In dcm sclbcn tal ist cin kirch gcpmvct in vicrtzig martrcr ere, donnl^e singcnt dic münch offt mcß. Das lal ist kalt, da gat man vff sant katherinm bcrg vnd an die statt, da sic von dm cngcln hi'ngctragcn ward, ist nnh dann cin huffcn stcin. Abcr cin capcll ist da gcwchn, dic ist znstört. (^s sint och zwein berg, gehaissen smay, doruu«b das sic nach by einander sint, wcnn nun eiu tal entwischen ist. H9. Von dem dürren bom. Nit vcrre von ebron ist das dorff mambertal, dorinnen der dürre bom ist, den haisscnt die Heiden kmruthcrcck '^). Man haist in och Carpe ^''"), der ist gewesen Sid Abrahams ,nt vnd ist alweg grün gelvcsm, b:s vnscr Herr an de,n crüh gestorben ist. Nach sinem sterben ward er dürr. Nu vindt uian in der prophecy, das ein fürst gen Occident wertz der snnnen das haillig grab mit den cristen gewinnen vnd meß vnder dem dürren bom .haben lanssen, so sol dann der bom grün werden, vnd frucht bringen. Die Heiden habent jn in grossen Herren vnd hüttent sill wol. Er hat och die lugent, wenn einer den vallendm sicchttag hat, vnd wenn m einer by im trelt, so velt er nit mer. Vnd vil mcr ander tugent dorumb sin wol ze hüten ist. Itim es sind von jhemsalem zwo gut 'agwcid gcn nazcrcth, do vnser Herr "") Das türkische Kurudiracht, d. h, dcr dürve Vaum, F '"") Ii, den Drucken Sirpu, welches daS versisch°tlklijche SMmni°-, Wort Senv, dii! Zypresse. F- ll4 erzogen ist, das ist etwcin cin gute statt gewesen. Aber nun ist es cin clein dorffe, vnd sin hilscr stond verr von einander, aber es hat schibumb sich geftirg. Dorinne ist ein kirch gewesen, da ward vnser frow der grus von dcm ertzengcl gabryel gegeben. Es, ist aber nu nüntz da, dann ein sul; der hüten die Heiden gar wol von des opffers wegen, so die cristen dahin bringen, das niemein sie, vnd sind in doch vind. Sie turcn in aber nüntz tun von gebots wegen des soldans. 40. Von jherusalcm vnd von dem heiligen grab. Do ich zu jherusalem was, da was ich in einem grossen krieg vnd vnser lagent drissyg tusent by dcm jordan vff einer schönen wit; das macht das ich die hailligen stett nit all wol gesehen möcht noch gesuchcn. Aber doch etliche, als die hernach geschriben stat. Ich bin zwirot zu jherusalem gewesen n,it einem koldigen, dcr hieß joseph. Iherusalcin lit yvischent yvein bergen vnd hat grossen abgang an Wasser. Die haidcn hissent jhcru-salem kurhitalil '^"); die kirchcn da das hcillig grab ist, da ist ein schöne kirch hoch vnd schiblich. Sie ist alle mit bly überdeckt vnd ist vor der Stat. Vnd mitten in der kirchen in der Capellm vff die rechten Hand, da ist das heillig grab, dor in man niemant lat, es sy dann ein grossen Herr. Aber ein stein von dem hailligcn grab ist in des Tabcrnackcls mur jngemnrt, den küssen vnd bestrichen die bilgcrin sich mit. Es ist ein Ampel, die brint über iar bis an den tarsrytag, so erlischt sie vnd cntzündt sich an den osterü wider. Es ist och ein schin an dem osteranbent vff dcm hailligcn grab als ein füwr. Dahin kompt gros volk vß'ermenia, vs? Eiria vnd vß Priester johanns land^"') den schin ze sehen von der tirchen. Vff die rechten Hand, da ist der bcrg Caluarie, da ist ein......"") da ligt die sul, da vnser Herr 2"") Kubs Scherif. F. 2"») Habcsch, MeMin,. «"^) Hicr ist eine Lücke in dev Handschrift. Die Drucke lause«! ganz verschieden. i15 angcpundm ward, als man in gaislet. By dem sclbcn altar zwo vnd vierhig staffel vndcr der erdcn, da ward das hcillig crutz fünden vnd der zweyer schächcr. Vor der kirchtür, da gat man achtzehen staffel hinuff, da sprach vnser Herr zu sincr muter die wort, so er an den, crüh sprach: fron' lN)m war, das ist din kind. Vnd sprach ;u sant johannsen i nym war, das ist din muter. Die sclben staffcl gicng cr vff, do er das nütz trug; vnd da selbs vffen bas ist cin Capcll, dorinne sint Priester vß Priester IohannS land. Vor der stat ist sant Stcffans kirchc, do cr ist vcrstcmigt ^'^") wordm. Vnd gein dem tal josophat wcrtz, da ist dic guldin portcn vor dcr kirchcn, da das haillig grab ist. Nit vcrr dauon, da ist das gros spital zu salit Johanns; da bchalt man siech lüt. Vnd Vaz spital hat hundcrt vud vier vnd drissig Mm. Noch ist am anders, das stat vff vier vnd fünffhig luannclstcinm sülen. Niderhalb des spitals, da ist ein schöne kirch, die haist dah der grossen vnser ftowcn; vnd da zwüschent ist och cm kirchen gc-baisseit zu unser srowen, da waren maria magdalena vnd maria Cleophc vnd mgcn ir hanr vß, da sie got ait dem crüh sanhen. Vor der kirchcn, da das haillig grab ist hinwertz, da ist der tempcl vnscrs Herren, der ist gar schön hoch vnd schiblich ^w'). Er ist och wit vnd ist mit zin überdeckt. Es ist och cm schöncr Platz'dorumb an hüsern, der ist gepflastert mit wisset» marmel-stein, vnd es laassent die haiden ,vcdcr eristcn noch juden doryil. Je nächst by dem grossen Tempel, da ist ein kirch, die ist mit bly bedeckt, die haist man Salomones stul. Vnd vff die lincke Hand, da ist ein Palast, das haist man salomoncs tempcl. Da ist ein kirch in sant Annen eren gepuwt, dorinn ist cin brunn. Wcr sich dorinn badet, dcr würt gesmid, cr hab was brechen er woll. Daselbst nacht vnser Herr den bettrüfen gesund. Vnd nit vcrr dauon ist ftilatus hus vnd nach dorby ist herodcs hus, dcr die tint hieß tötten. Ain wcnig fürbas, da ist ein kirch, die haist zu Sant Annen, da ist ain arm von sant Johannes Crisostmms ""') gesteinigt. "">) gewölbt. U6 vnd das merer teil von sant Stephens hopt. Es ist cm gaß, als man wil gen vff dm berg Syon, da ist Sant jacobs kirch. Nit verr yon dem berg, da ist vnser frowen kkrch, da sie wonUng gehabt hat vnd och da gestorben ist. Als man gat vff den berg syon, da ist ein Eapell, dorinne ist der stein, der vff daz haillig grab geleit ward. Es ist och ein sul dorinn, daran vnser Herr gebunden ward, do in die juden schlugen, Wann da selbs annas hus gewesen ist, der judm bischoff n>as. Vnd hinuff bas zwo vnd drissig staffel, da ist die statt, da vnser Herr sinen jungem ir fuß zwuge. Ta selbs nahent ward Sant Stephan begraben. Es ist och die statt da, da vnser frow die cngel Hort meß singen; in der selben Eapcllen nach by dem grossen altar, da saassen die HMigen zwölffboten am pftngstag, da der haillig gaist zu in kam. An der selben statt begieng vnser Herr den ostertag mit sinen jungem. Der berg syon ist in der stat jherusalem vnd ist höcher denn die stat. Vnder dem berg ist ein schöne burg, die hat künig Soldan laassen machen. Vff dem berg sint begraben küng soldan vnd künig dauid vnd vil andere künig. Enhalb des bergs Syon vud salomons tempel, da ist das hus, da vnser Herr die junckfrow erquicket vom tod. Es ist och die stat, da jsayas der prophet begraben ist. Vor der Stat zu jhemsalcm, da ligt dayel, der prophet, begraben. Zwrschent dem berg Oliueli vnd jherusalem, da ist das tal Iosophat vnd gelanget an die stat. Es gat ain bach hilmß bas il: dem tal josophat, da ist vnser frowe grab XI. staffel vndcr der erden. Nit verr dauon ist ein kirch, da sint begraben jaeob vnd zacharyas, die Propheten. Ob dem ml ist der ölberg; ze nächst by dem berg ist der fterg galilea von jherusalem an das rot mer. Vnd nit ferr dauon ist sant johanncs kirch. Vnd ein wenig hinuff das badmt sich die nisten gemeinlich in dem Jordan, wann er ist nit gros noch tieff. Er hat aber gut visch-Er entspringt von zwein brunnen vß ainem berg, haist der aiu brunn Ior der ander don, vnd dauon hat er den namcn. E^ rint durch ein see vnder einem pirg hin vnd kumpt vff ein schöne wit, domff die Halden offt in dem jar marckt habent. Vff der selben wit ist sant jacobs grab, vfi der selben wit lagen wir mit l17 aincm jungen künig wol mit drissyg tusent mannen, wann vns nu der bürckisch küln'g im gelihen hett. Es sind vil cristen vmb den Jordan vnd haben vil kriechen daby. Es ist zu mcrcken, als man zalt Kon crist gcburt zwö'Iff hundert vnd in dem ächtesten iar, da gewunneu dic Halden das haillig grab. Ebron ligt von jherusalem Sibm leg vnd ist hopt von fthilisten. Zu ebron sind der Patriarchen grcber, Adams, Abrabams, ysaacs, Vnd Jacobs vnd och ir wiber Eua, Sara, Rebecca, vnd lia. Vnd da ist ein schöne kirch, der hüten die Heiden vast wol vnd Habens in grossen er»n von den hailligcn vätter wegeu, so sie da ligent. Sie lanssent och weder nisten noch Juden hinin, sie habcnt dann ein vrlob von deu» küng Soldan, vnd sprechen: wir sint nit lvürtig, das wir an so haill'g Stett gangent. Vor der Stat miser vnd haissents die cristen Cair, da ist der gart, da der Balsam inne wechst, vnd wachst nindert mer, dann da selbs, vnd in jndia. künig Eoldan nympt gros gut von dem balsam yn. Die Heiden velschent in mit mengcrley, in velschcnt och dte kafstüt vnd Appotccker nn't mangerley, das sie doryn lutld, dorumb das sie vil doran ge-Nunnen. Aber rechter Balsam ist lutcr vnd clar vnd hat ein guten Geschmack vnd ist geibuarb. Ist er aber dick vnd rot so ist er nit gerecht. Nim ein trovffen Balsams in die Hand vnd heb in gein die sunnen; ist er gerecht, So machstu der hitz von der sunncn nit geliden, wann dich dunckt, dll habest sie in einer grossen glut. Nim ein trovffen balsam an ein messer vnd hab in gegen einer glut; verbrinnt der balsam so ist er'gerecht. Nim ein silbcrin schal oder ein silberin becher vol gaisi milch vnd rür sie vast vnd tu einen tropffen balsamo dorin; ist er gut, so gerinnt die milch zu stund vnd mit dem bewert man den baisam. 4l. Von dem brunnen in dem paradyö mit 111t wassern. Mitten in dem paradys ist am brunn, da cntspringent vier Wasser vß, die gond durch mangcrlcy land. Das erst haist rison vnd rinnt durch jndia. In dem Wasser vindt man vil cdels gc-stein vnd gold. Das ander haist niluS, das rinnt durch morcn 1l8 land vnd durch egipten. Das drit haist tigris vud rinn! durch asia vnd durch gros armenia. Das viert haist cufratcs, das rinnt durch Persia vnd durch daz clem armenia. Von den vier wassern hon ich drü gesehen. Das cm heist nilus, Das ander tigris, das drit eufrates. Vnd in den landen, da die Wasser durch rinnent, bin ich menge iar gewesen vnd hon dorinne guts vnd args versucht, dauon noch gar vil zu sagen war. 42. Wie in jndia der Pfeffer wechst. In der grossen jndia bin ich mt gewesen, da der Pfeffer inne wachst. Aber ich hon es wol vernomcn von den haidischcr land varer, die gesehen hond, wa er wachst, oder wie er wachst. Von erst hon ich vcrnomen von in vnd gehört, er wachs by einer Stat lambe, in einem wald, den heiffent sie lambor^^). Der selb wald ist wol XIIII tagwcid lang. In dem selben wald sind II stett vnd vil dörffcr, dorinnen sint cristen "'^) vnd grosse hitz, da der Pfeffer wachst. Der Pfeffer wachst vf bomen, die sind wilden winreben glich vnd er ist schlichen gelich, die wil er grün ist; vnd sie bindent jn an stecken als die winreben, vnd die bom tragent gar vil. Vnd wann sie grüncnt werden, so sint sie zittig, denn bricht man ab vnd leils als die winder, vnd derrcn in an der sunnen, so lang bis er dürr wirt. Gs wachst dryerlcy Pfeffer, langer vnd schivartzer, der wachst mt den pletern. Dornach wachst wisser, der ist der best, den behalten sie in iren landen. Aber sin wachst nit so uil als des andern. Es sind och vil schlangen da, das macht die hitz. Sprechent etliche, wann man den Pfeffer ablösen wil, so machen sie für in den walv vnd vertriben die schlangen; dorumb würt der Pfeffer schwartz. Das ist nicht, wann machet man für dor jn, so würden die bom dürren vnd trügen 2°2°) Höchst wahrscheinlich verdorben aus Malabar, die ursprüngliche Heimath des Pfeffers. Lassen, Indische McrthumSklmdc. Vo,m 1847. I, 278, «"-) Die syrischen Christen in Indien. l49 «it mer frucht. Aber wist, das sic ir hend weschen von eftpelen, die haissent liuon Oder mit anderen krut, das ße habent. So ftiehen die schlangen von dem geschmack, dcnn so lesen sie den Pfeffer on sorg. In dem selben land wachscnt och gut ymber vnd vil spetzery von wurtz. 43. Von allexandria. Alerandria ist wol by süben wälschm milcn lang vnd bv drin breit vnd ist ein schöne hüpsche statt. Vnd das wasscr niluS rint by der Stat in daz mer; vnd die statt hat anders keiu wasser ze trincken, Sie Habens dann in zwistcrn in die Stat geleit. Es kompl och grosse koffmanschafft dahlir vss dem mer vß welschen landen von venedig vnd von genaw. Eö habent och die von genaw zu Alcrandria ir bcsunder koffhuö vnd die von venedig des glichen. Zu Allerandria ist gewonheit, wenn eS vesper zlt würt, so müfscnt die walhcn all in ir koffhuS gan Vnd türren nit lenger hinfür in der statt gesin, wa»m es in verpottcn ist by lib vnd gut. Vnd dann so kompt ain Halden vnd sperrt die koff-huö zn vnd tragent den schlnssel mit in bis des morgens, so kompt er vnd tut wider vff. Wann sie besorgen, die walhen gewinnen in die Stat all, Wann sie ist einest gewonnen worden von dem künig von zipern. An der Porten zu Alerandria, da ist ein schöner hocher turn vnd nit lang vff dem selben tnren ist ein spiegel gewesen, donnn hat man gesehen von Alerandria gen cipern vff dem mer farm. Vnd was sie tetten, das sach man alles ill disem spiegel zu allerandria. Wann der künig zu zypcrn der zitcn mit allerandria kriegt vnd kund in doch nütz anqewnmen. Do kam ein Priester zn dem küng zu ;iperen vnd sprach, was er im geben wölt, das er den spiegcl zerbrach. Im verhieß der künig, war sach, das er den spiegel zerbrach, So wolt er im in sinem land ein Bistum geben, welches er wölt. Also gieng der Priester gen rom zu dem bapst Vnd sprach; er wöli den spiegel zu allerandria brechen, das er im das erloupt, wann er sich cristcnlichs gelobenS verlogen must. Er erloubet im das, doch l20 das er daz tette mit Worten vnd nit mit wercken noch mit dem bertzen. Nun tett er das von cristenliches gelouben wegen, Wann die cristen von den heidm durch den spiegel vff dem mer grossen schaden empfiengent. Der Priester hub sich von rom gein alerandria vnd kett sich in den hcidcnschm geloben vnd lernet ir geschrifft vnd ward ein heidenscher Priester vnd ir Prediger vnd leret sie heidenschen glouben wider cristenlichcn gclouben. Vlw sie hcttcn jn in grossen ercn vnd wundertell dorumb, das er ain cristcn Priester was gewesen, vnd truwcten vnd gelubten im gar wol. Vnd sprachen zu im, welchen tempel in der stat er wölt, den wöllell sie im sin leptag gcben. Es was och ein tempcl mitten in dem luren, da der spicgel vff was. Des selben tempels begert er von in sin leptag. Den gabent sie im vnd mit sampt den schlüssel zu den» spiegel. Da war nun iar vff. Vnd dornach vss ein u't embot er dem runig von zypperen, daz'er käm mit gallryen, so wolt er den spiegel zerbrechen, Wann er in in siner gewalt hett, vnd das er gedacht wann er den spiegel zerbrach, das dann gallcyen da wcrn, das er doruff käm. Also lament eins morgens vil gallcyen. Er schlug in den spiegel dry schleg mit einem hamer, ce das er in zerschlug. Vnd von dem clang erschrack daz volk in der stat vnd waren all vff vnd liefen zu dem türm vnd vmb vielen in, daz er nit dauon möcht. Da sprang er durch ein vienster vß dem tmcn in das mcr vnd vil sich zc tod. Vnd nit lang dornach tam der tünig von zyperen mit grosser macht vff dem mer vnd gewan allerandria, vnd hctt sie dry tag inn. Da kam künig soldan vnv zoch vff in vnd do möcht er nit beliben vnd brennet die statt vß vnd vieng das volt vnd füvt wib vnd kilü mit lib vnd mit gut mit im hin. 44. Von einem grossen recken. Es ist ze mercken, das in egipten land ein reck gewesen ist,' hat gehaissen in haidischer sprach Menklaisser. In dem land ist ein statt geheissen missir, aber die cristen haissents kayr; vnd ist in dem land künig Soldans hoptstatt. In der selben statt sint 121 ;wölff tusent bachöfcn. Nun ist der benantc reck so starck gewesen, das er in dem tag einest am bürde holtz hm in getragen hat, damit man. die ofcn all gehcitzt hat vnd och an der einen bürden holtz genng grhaftt hat. Vnd dorumb hat im ein yetlicher beck von sinem osen ze lon geben ein brot; das macht zwölff tujent brot., Die auß er och alle eins tags. Des selben recken schinbein ist zu Arabia in einem pirg zwischen zwcycn bergen; Da ist gar ein liesss tal, das ist ein ytaliger vels, vnd rinnt ein Wasser dorinn so tieff in dem tal, das man es nit gesehen mag; man hört cs nu susen. In dem selben tal ist des selben recken schinbein geleit zu einer pruck. Vnd wer dahin kompt, er sy rytend odcr gend, der muß durch 'das schinbein vß ziehen. Es ist och vff einer straffen, das kofftüt dabin koment vnd dordurch ziehent, wann dis pirg so enge ist, das man kcinü! andern weg denn den selben gehabeil mag. Vnd das bein schützet die Heiden einen frysen gcch'^), das macht als vil als ein bogen schütz oder mer. Vnd da selbs nympt man zol von den kofftüten. Vnd von dem selben zol kofft bomlut vnd salbet das bein- damit, das cs nit erfulct. Es ist nit lang zit, das ein künig soldan hat ein pruck laussen puwen by dem bein vnd ist by zway hnndcrt iaren, als dann die zal an der pruck gcschribcn stat. Dorumb wenn ein Herr mit grossem Volk dahin kumpt, das er über die brücke ziech, vnd nit durch das bein zieche. Woll aber der durch wundcrs willen hindurch zicchen, mag er wol tun, das er dauon gcsagen müg, das doch ill diesem land ein vngeloblich ding ist, vnd doch sichcrlichen war ist. Nid war es nit war, oder das ich es nit gesehen hctt, ich wölt cs nit reden noch schriben. 45. Wie vil die Heiden glouben habent. Es ist zu merckcn, das die Heiden fünfferlcy Globen habent. Von erst gelobent etlich an einen recken, der ist genant alv, vnd ist ein gros dmchachtcr der cristachcit gewesen. Zu dem ander 2^) Farscng, ein persisches Längeinncch. t22 gelobent etliche ail einen, hat gcheissm molwa"''); vnd der ist ein heidenscher Priester gewesen. Zu dcm dritten gelobcnt etlich als die dry küng gelobt habcnt, ec das sic sind. getöfft worden. Zum vierdm gelobent etlich an das füwr '"^'), in sollicher mainung, da abel adams sun dem almächtigm got sin opffer bracht. Vnd die stamen des füwrs was das opffcr. Vnd dornmb gcloubent sie an da; opffcr. Zu dem fünfften geloben: etlich, das der maist-tail der haiden gelobten an einen, hat gehaiffen machtnet. ^6. Wie der machmet vnd sin gelob vff komcn sind. Hie ist zc merckm von dem machmet, vnd wie er vff komm ist, vnd wie er sin geloben vff bracht hat. Item sin Vater vnd muter ist em arms volk gewesen vnd ist bürtig vß Arabia. Vnd da er drytzehen iar alt ward, da gieng er vß ins elleut'"') vnd kam zu kofstüten, die wollen in egipten land ziehen. Vnd batt sie, das sie in mit in liessen. Sie namen in vff, doch das er in der kamel vnd der rosi hüten must, vnd wa der machmct gieng oder stund, da stund allwcg ein wölke ob im, der was schwartz. Vnd da sie, in egipten kamen, da schlugen sie sich by einen« dorff nider. Nun waren die zyt msten in egipten; do kam der Pfarrer des selben dorffs vnd ladet die koffiüt, da; sie mit im ässen. Sic tetten das vnd schuffen mit dem machmct, das er in der vost vnd der kamel hüten solle; das bcschach. Vnd nun, als sie in des Pfarrers hus komm waren, da fragt der Pfarrer, ob sie all da wären? Die kufstüt sprcchmt: wir sigent alle da, on ein knab, der hüt uns der tamel vnd der roß. Nun hett der Priester in einer prophecy gelesen, wie ainer von zweyerley geschlecht sott geborn werden, der einen globen wider cristenlichen globen vff bringen solt. Vnd zu einem zeichen, wa der mensch sin würd, da würd ein schwacher wölk ob im ston. Der Pfarrer gieng hinvß «02) Mullah. »n«) Die Parsen, die Äuhäügcr des Zoroaster. "') In die Fremde. 123 vnd fach einen schwarhen wölken ob dem kneblin ston, da der machmet was. Vnd als er n^ nun gesehen hett, da batt er die kofflüt, das sie den knaben brächten. Sie brachten in. Der Pfarrer fragt in, wie er heiß, Er sprach: machmet. Das hctt der Priester och in den prophecien funden. Vnd mcr, wie er ein mächtiger Herr vnd man solt werden, vnd solt och die cristenheit vast be-schwaren. Vnd sin gelob solt nit zu tusent iaren langen vnd solt dornach wider abncmcn. Do der Pfarrer vert^am, das er machmet hieß, vnd das schwartz wollen ob im fach ston, Do verstund er das, das der mensch was, der disen gelouben vffbringcn solt. Vnd er setzt in über die loufftüt an sin tisch vnd erbot im grosse ere. Vnd nach dem essen fragt der Pfarrer die kofflüt, ob sic del» knaben kannten. Sie sprachen: nein. Nu er waS zu vns tumcn vnd hat vns gepetten, das wir in mit vns in Egipten faren liessen. Der Priester hub an vnd sagt in, wie er in einer prophecy hette gelesen, Wie dieser tnab wider die m'sten einen geloben vff bringen solt, dor durch sie vast gedrungen werden sotten. Vnd zu einem zeichen sol alweg ein schwartzer wölk ob im ston, vnd zögt in den wolken vnd sprach, als er vff der gallcym was, do was och der wölk ob im vnd sprach zu dem knaben: du wurst ein grosser lerer vnd wurst einen besondern gloom setzen vnder den Heiden vnd wurst die cristen vast trucken mit dinem gewalt. Vnd es würt och din geschlecht grossei: gewalt gewinnen. Nu hitt ich dich, das du min gcslecht Armeny mit frid habst. Das versprach er im vnd zoch hin mit den kofftüten gein Babilon'. Vnd ward ein grosser meister heidrnfcher geschrifft, vnd prediget den Heiden vor, sie solten geloben an got der himcl vnd erd geschaffen hett, vnd nit an die abgötter, Wann es wär eins menschen geschöpft. Sie hettent oren vnd gehortent nit; Sie hetten ogen vnd ge-sahent nit; Vnd sie hcttent mund vnd redtent nit; Sie hettent fuß vnd gicngent nit; Sie enmochtent inen och nit gchelffen, weder an lib noch an sel, vnd bekort den künig zu babilony und vil volles mit im. Dornach nam in der künig mit im vnd gab im gewalt über das land; das richtet er vß. Vnd als nun der künig starb, da nam er des künigs hus fww vnd ward gewaltiger N4 Calftha^"). Das ist als vil gesprochen als ein pabst. Vnd cr hett vier man by im, die waren wol nach heidmschcr geschrifft geleret, der yctlichem empfalch er ein ampt. Dem ersten empfalch cr das geistlich szcricht; Dem andern daz weltlich geriet; Der crst hieß Omar, Der ander otman. Der drlt hieß Abubach'"^), dem cmpfalch er die wag vnd das handwerck, So das der dorob wär, das ain yetli'cher sin handwerck getruwl'ch antworten solle. Der vierd hieß Aly, den machet er hovtman über sin volt, vnd schickt in in Arabia, das er die cristcn verkett, wann die zit cristen dorinnc waren. Wer sich aber nit bckeren wolt, das er dann den mit dem schwcrt dortzu drung. Vnd list man in dem heldischen buch gchaisscn Alkoray 2"), das cr vff einen tag nüntzig tusent man in arabia von machmets gelouben wegen erschlagen hat, vnd bekart das gantz land in Arabia. Da gab in malmet ein gesetz, wie sie sich halten sollen gegen got, der himrl vnd erd geschaffen hat. Vnd das gesetz der haiden hept sich also an: Von erst wann ein tegen kmt'^") gcborrn würt vnd wann es kumpt zu drytzehen iaren, so soll mans verschniden, vnd hat fünff tagtzit qeseßt, die sie täglich verbringen sollen. Das erst bett ist, so der tag crst herbricht; Das ander ;u mittemtag; das drit y, Vesper zit; Das vierd, ec das die sunn vnder gieng; Das fünfft, walin sich tag vnd nacht schaidet. Mit den vier tagzyten lobcnt sie got, der himel vnd erde geschaffen hat. Mit dem fünfften bittent sie machmetten, das er ir bctt gegen got sy; vnd zu yetlicher taghyt müssent sie in den tempel gen. Vnd wann sie in dcn tempel gon wollent, So muß ein yetlicher den mund waschen vnd dortzu hend, fuß, orcn, vnd ogen. Vnd wenn eilier mit sinem wib sündet, so tar er nit in den tempcl bis er sich an allem sincm lib gewäscht. Vnd das tun sie in sollicher meinung als wir cristen Pichten. Vnd der Heiden meint, als er sich wasch, er fy 2°5) Chalipha. 2««) Mubeker. 2>«) Alcoran, '") ein Knabe. 125 als rein als am cristm, der sich mit gantzer rüw vor den Priestern gebicht hat. Und wann sie in den tempel gon wöllcnt, So zichent sic vor die schuch ab vnd gond barfuß hinyn. Sie getmren kein Waffen noch schn'dens ding nit hinyn tragen. Vnd sie lansscnt kein. frowen in den tempel, die wil sie domme sind. Vud wann sie in den tempel kommt, so stond sie nach etnander vl^d legcn die hend neben einander vnd naigent sich vnd küssellt die erden. Vnd ir Priester sitzcnt vor in vff einem stul vnd hebt in das pet cm, so sprechest sie im daz nach. Och ist ze mercken, das in dem tenipel keiner mit dem andern redt noch-keiner den andern anlugt, bis sie ir gebctt verpringcnt. Sie sehcnt och in dem tempel keinen fuß für den andern vnd setzents nebent einander. Sie gond nit hin vnd her vnd lugcnt och nit hin vnd her, Sunder sie stond still an einer statt vnd legent ir hend nebent ein ander vnh so lang, das sie ir gebett gantz verbnngent. Vnd wenn sie das ganh vcrpracht habcnt, so grüst aincr den andern, vnd denn erst gond sie vß dem tcmpel. Es ist och ze mcrcken, das sie kein tür nit in dem tempel offen lanssent. Sie haben och kein s,cmäl inch kein bild dorinn; nur ir geschrifft, gewächs, rosen vnd plumen habent sie dorinn. Sie lassen och mit wissen keinen cristen hiiyn. Mer ist zu nlercken, das kein Heiden in irem tempel nit vß spyen tar, nit husten, noch nütz sollichs getun. Wenn es aber ainer dorinne tett, so müst er vß gon vnd müst sich waschen. Vnd dortzu müst er vil red von den Heiden liden. Vnd wenn einer husten, messen oder vß werffen wil, so muß er heruß gon vß dem tempel vnd muß sich dornach waschen. Och ist ze mercken, das sie den fritag fyrrent als wir den Sunntag; vnd wer an irem firtag nit in den tempel gat, den nympt man vnd bindt in vff ain laiter, Vnd tragent in in der Etat von einer gassen zu der andern vnd bintcn ill vor den tempcl bis ir bett volbracht ist. Vnd schlahen in dann zu fünff vnd zwainhig malen vff blossen lib 'mit einer rutcn, er syc rich oder arm. Item was an dem fritag würt von ircm vich, das gebent sie alles in daz spital. Es sprcchent och ir Priester, wann sie an dem sirtag ir grbett verpringent, So mügen sie wol arbeiten, Wann arbeit 426 sy heillig vnd der mensch begce mer sünd mit müssig gern, dann mit arbeit. Vnd dorumb crlouben sie irem volk ain firtag, wann sic ir gebett volbracht haben, zu arbeiten. Vnd wenn sic an dem firtag ir gebett volbringellt, So habent sie ir hend gegen got vff, vnd bittcnt all mit gemeiner stim räch über die mstenhcit. Vnd sprechen: almächtiger got wtr bitten dich, das dn den cristen kein einung gebest, wa»m sie sprcchent, wann sich die nisten mit ein ander vereinen, vnd das sie frid mit einander habcnt, so ligent sie vnder. Es ist och ze mercken, das sie dryerlei tempcl habent: Einen, dorinnc sie all gen, vnd das ist Sam, ein pfarrtirch. Der ander ist, dorinne die Priester geen, vlld das ist ein closter vnd sie habent och ir pfründ dorinne. Der dritt ist, dor Me die künig vnd die mächtigen lands Herren ir begrebtnus habent. Vnd dvrinne beherbergent sie arm lilt durch gottes willen. Es sind cristen, Heidell oder juden vnd der tempel ist als ein spital; es haist och der erst tcmpel mesgit; Der mlder medrassa; Der dntt Amarat. Es ist och ze mercken, das sie keinen doten in den rechten tempel nit begrabent, noch och nit dorumb. Sie begrabents vff das vcld vnd vss die landstrassen. Das tuti sie dorumb wer für gang, das der got für sie bitt. Vnd wenn denn einer sterben will, so stond sie vmb in vnd sprechent zu im, das er an got gedenck vnd got anruff, das er sich über in erbarm. Vnd wann er stirbt, so weschen sie in vssen. Vnd dann tragen in ir Priester mit gesang zu dem grab vnd begrabent in. Es ist och ze mercken, das die Heiden ein nwnat in dem iar vastent, vnd die vasten vcrkert sich alle iar in ein andern monat, vnd vastent dann den gantzen tag vngeesscn vnd vngetrunckcn, So lang bis sie den sternen an dem himcl sehen. Vnd denn, so gat der Priester vss den turn, vnd rufst dem volk zu dem bett. So gond sie dann in iren tempel vnd verbringent ir gcbett. Vnd wann sie dann ir gebett verbringent, dann erst so gond sie haim in ir hus Vnd cffent die gantzcn nacht bis an den tag fleisch vnd was sie gehaben mügcn. Och ligen sie in irem vasten nicht by iren wibern. Vnd wann ein frow schwanger wurt oder in der kindbctte ligt, die mag des tags wol essen, vnd och die siechen dcö gelichen. <27 Sic niemcnt och kein zins in ir vastcn weder an hüser noch von keincrley ding, das zinsbar ist. 47. Von der Heiden ostertag. Es ist och ze mercken von der Heiden ostertag. Also wenn sie die vier wochcn ir vasten verpringent, so habent sie dry tag hinnach ostertag. Vnd zu morgens an dem osiertag so gond sie m den tempel vnd verbringent ir gebet nach ir gewonheit. Vlviräür, ine8»o <üd«.Uäur, inaria Kar» du,-»Ldiäür ist lürlisch unb lauM koirc'lt: Talui dir dür, Messih Klili düs, Mirjam Karabasch dür. ^Deutsch: Gi,'tt ist Einer. Messias ist M Knecht, Maria ist ein Schwarzkopf, d. i. eine Nonne, emc heilte Jung« fiau. ^llaolillinyt r«,8sHiiäür' lautet korrett Türkisch: I^oliainoä' rosuli üüi'^b. i. Mohnnuncd ist sei» Gesandter, F. «>°) Hier Men einige Worte, deren Sinn war: Ist's eine Frau, die zum Islam übertritt, so führen u. s. w. 132 haben och die Heiden ein gut gcwonheit vnder in mit ir kossman schafft. Wann einer von dem andern koffcn wil welcherley koff-manschafft das sy, vnd spricht der koffer gegen dem hingebcr, das cr im einen götlichen -'") gewin ze koffen gebe, da mit er sich och generen'2'') mügc. So nimpt cr m't mcr zu gcwin, dann an viertzig Pfennigen einen Pfennig. Des gelichen an vicrhig guldin einen guldill. Vnd nit mer. das heisscitt sie einen götlichen koff vnd gewin. Vnd das hat in dcr machmet och gebotten. Der Worten das sich einer mit dem anderen müg, die armen mit den richen emeren. Och sagcnt in ir Priester allweg voran ir predig, das sie hilfsikch aneinander sigent vnd iren obersten vnderthämg. Vnd die richen gegen den armen demüntlg. Vnd wenn sie das lund, so git in der allmächtig got, crafft vnd macht gegen iren vmden. Vnd was in och ir Priester von gütlichen dingen vorsagt, dcs sind sie gehorsam vnd vndrrthäm'g. Vnd das ist des machmets geloub, den er den Heiden geben hat vnd sin geseh als vil syen, wie ichs dann gehört Han von in. 53. Was die Heiden von cristo geloubent. Es ist och ze mercken das die Heiden den geloubent das ihcsus von einer Iunckfrowen gePoren sy, vnd sy nach der pmt junck-frow beliben.. Sie gelouben och da i'hcsno geboren ward, das er mit sincr muter redt vnd tröst sie, vnd gloubcnt das ihcsus der höchst Prophet gottes vndcr allen Propheten sy, vnd daz er nie fein sünd getoll habe. Vnd sie gloubcnt nit das ihcsuö crühiget sy worden, sunder cs sy ein ander der sy im glich gewesen. Dorumb haben die cristen ainen bösen geloubcn, das sie sprcchent ihcsus sy gccrützget worden, der der hepst fmnd gottes gewesen sy vnd hett nie kein sünd geton. Donnnb war got nit ein rechter n'chter gewesen, wann ihesus solt crützigct sin worden vmb vn-schuld. Vnd wann man mit in redt von dem vater vnd snn vnd «'«) rechtlichen. "') ernähren. i33 dem hcilligen geist, So sprechent sic cS find dry person vnd nit em got, Wann ir buch Alkaron sagt nit von der dryualtigkeit. Wann man spricht, das ihcsus das wort got sy, So sprcchent sie das wiß wir wol das got) word qcsprochen hat anders, er wär nit got. Vnd wann mail spricht das die wifchcit sy dcr sun gols, dcr von ainem wort von dcr junckftowcu maricn gcporen ward, das ir die cngcl kunten daS wort, von cins worts wegen, das wir alle ersten müssen vnd für gcricht komm, So sprcchent sie es sy war, das wider das wort gots m'eman gcsin mag. Vnd sprcchcnt och das die stcrck von dem wort gottes nicment mug erkennen. Vnd dorumb spricht ir buch alkoran vnd gibt in zeichen by dem wort, das der engel zu maria sprach das ihcsus von dem wort' gottcs geboren würd, Sie sprechent das abraham gottcs stund vnd moyfts gottcs Propheten gewesen sy vnd ihcsus sy das wovt von got. So sy mackmtel gewesen der ware bott gots. Sie sprechent och das ihesus von den vieren wirdigsten sy vnd dcr höchst by got. Vnd er sol och daS jüngst gericht gotleS richten über all menschen. 54. Was die Heiden sprechen von den cristen. Es sprechent och die Heiden die land die sie bcstsscn habcnt von den cristcn, das habcnt sic nit von ir'cr macht, noch von irer wißhcit, noch och m't von irer heilligkcit. Sundcr sie habcns von der cristcn vngerechtigkcit vnd wivcrwenigkcit vnd Übermut den sie haben wider in. Dorumb hab dcr allmächtig got verhenget das sie den cristcn ir land angewonnen habent, wann sie irc recht, weder geistlich noch weltlich, m't nach der gerechtigkeit füren/ Wann sie in ircn rechten gut vnd gunst ansehcnt vnd dic richen trucken die armen mit ir Hochfart. Vnd sie smt iren ar»icn lütcn nit hilfstich weder mit gut noch mit recht, vnd sie halten den gc? loubcnt nit, den in Mcsias gcsetzt hat vnd sprcchent och, sic vm-dcns vnd lesents in ir propheticn, das die cristcn sie noch von iren landen vertriben werden, vnd werden ir land wider besehen. 134 Aber die wil die cristen in sollichcr sind vnd Widerwärtigkeit sint vnd kr geistlich vnd weltlich Herren in sollichem vnordenlichcm leben sind, so fürcht wir vns nit das sie vns von vnsern landen vcrtrlben. Wann wir got fürchten vnd tun alwcg vnserm gelouben zugehörd recht vnd redlich vnd würdiglich got zu lieb vnd zu ere vnserm Propheten machmetten, der gots hcpster bot ist. Der vns mit siner ler ein rechten gelouben geben hat, dem sind wir gehorsam vnd vclgen sinen gcbottcn, altzyt williglich die in dem buch stond das da haist alkoran als es vor offtberurt ist. 55. Wie die cristön nit den globen sollen halten. Es sprechen och die Heiden die cristcn halten nit MessiaS bott noch den globen, den in Messias gesetzt hab vnd sie halten och nit die gcbott des buchs Inzil, das da heist cwangcly, noch die recht die in dem buch stond; sie behalten in besundcrc recht geistlich vnd weltlich, gemacht wider dlc recht vnd gebott des buchs. jnzil, vnd die gebot vnd recht die darin gesatzt hat, die sind all haillig vnd gerecht. Aber die recht vnd globcn, die sie gesetzt vnd gedickt haben, das sy alles valsch vnd vnrecht. Wann die recht die sie gemacht habent das ist nur von guts wegen vnd von gunst, das doch alles ist wider got vnd wider sin lieb Propheten. Vnd dorumb was sie vngelücks vnd prestens haben, das alles von got sy von ir vngcrcchn'gkcit wegen über sie vcrhenge. - 56. Wie lang es sy, das der machmct gewesen ist. Item es ist ;e mercken die zit als der machmet vff ertrich sy geboren worden, das ist geschehen als man gezelt hat von crisis geburt Sechs hundert iar vnd nün iar. Vl,d dic Heiden ncmen an, dem lag et geboren sy, da sin tusent kirchen vnd ain kirchcn von ir selbs vnder gängelt, vnd das beschehen zu einem zeichen das er die cristenheit vast krenckcn soll, bi sinen zitcn. Och ist hie ze merckcn wie vil spraucheli in kriechen gelouben sint. l35 Die erst ist kriechen sprach, Dornach sie ir bücher ^eschriben haben. Vnd die türcken heissens vrrum ^'"); Die ander ist rivssm sprach, vnd die heissent die Heiden orrust'^); Die drit pulgery, die heissent die Heiden wulgar'""); Die vierd winden"^) sprach, vud die heissents amaw^^^); die fünsst walachy sprauch, die Heiden heissents vfstach; Die sechst yasscn ^^') sprauch vnd die Heiden Heisscnts Afs; Die sübent kuthia sprauch vnd die Heiden heissents thatt; die acht sygun '^"), vnd die Heiden heissents ischer-kas ^''); Die ,^'int abukaftn, vnd die Heiden heissents appkaS'""); Die zehent sprauch gorchillas ^"), vnd die Heiden heissents kurtzi ^^''); Die ailfft megrellcn/^^") sprach, ynd die Heiden heissents och also. Iten zwüschent zurian'"") vnd kriechen gelouben ijt nor ein vn-derscheid, Donunb sprccheltt sie die schurian sprach sy och irs geloubcn. Doch sint die schurian jacobis vnd habent sant jacobS gelouben, vnd habent das ein yetlicher das oblat muß nn't sin selbs Hand machen sol, da er gottes lichnam inne verwandlet! wil. Vnd wenn er denn den taig macht, so nimpt er ein har von sinein bart vnd legts in das oblat mus vnd verwandlet gottes lichnam da mit. Vnd daS ist cm gros vnderscheid zwi- «l«) Unlm, Nunlelien. "«) OroS, Russen. ««°) Bulgar. "') Wenden. -22) Arnaut. 222), Die Osseten im Kaufasus Sie werben in bett russischen Zeit-büchern Iassen genannt, und As bei,den Reisenden früherer Jahrhunderte. Die Geschichte dieses anziehenden Nestes bor Alanen ist dargestellt in meiner Pr«i3schrift: Die Völker des südlichen Nuszlands. Leipzig 1855. 2te Auflage. W. 2") Zychen, Tscherkessen. "") TscherkeZ. "°) Nbchasien. '") Georgier. "«) Dscherbschi. 2'°) Mingrelien. / "") Syrien. <36 schent den kriechen, vnd was dcr fchmian Priester list oder singt in der kirchcn das ist schun'an sprach vnd nit kriechische sprach. 57. Von constantinoppel. Constantinoppel ist gar ein schöne grosse stat vnd wol ge-puwcn, vnd ist wol zchen watsche mil vmb fangen in Der rinck-mur, vnd hat fünsstzehen hundert turen dorinn. Vnd die Stat ist dryecket, vnd das mer hat die zwen teil vmb sangen. Constantinoppel heist die kriechen istimboli. Aber die türcken heisscnts stampol. vnd gegen der Stat über ligt am statt haist pera, vnd die kriechen hakssents lalachan ^^'), vnd die Heiden nennents och Also, zwischent der zweyer stett ist ein arm von dem mer, wol vff dry walsche mil lang vnd vff ain halb oder mrr breit. Vnd vff dcm arm varends zu einander, wenn cs vff dem land verr vmb ist. Die selb stat gehört gen genaw '^). Es hat och der grosse Alerander fünfftzehen wälsck milen lant graben durch groS hoch vcls vnd gcpirg vnd hat zwai mer in einander siiessmt gemacht. Vnd das da fiust daz hai'st vnd ist das gros n«r vnd man heist es och das schwartz mer. vnd da stüst die Tunow jn vnd vil andre grosse Wasser. Vnd vff dem selben mcr vert wan gem Gaffa'"^), gen Alathena'-^), gen Trabessanda vnd gein Samson vnd in vil ander stctt vnd land, so dornmb ligent. Den arm von dem mer constantinoftftel heissent die kriechen hcllespant. vnd die Heiden haissents in poges ^'^). Och habent die türcken ain vrfar vss dem n»er gen constantinoppel über, das haissens skutcr "''). Da varen die türckcn über mer. Och nit verr von constantinoppel by dcm mer ist troya gewesen, vff einer schönen 2") Glllata. «2) Genua. 2") Cassa. «") Ala Thana. "°) NoghaZ türkisch, d. ,. Kehle. F. "°) Scutari. 137 wit. Vnd man sicht noch wol da die stat gewesen ist. Der kciser von constantmoppcl hat zwen balast in der statt. Der am ist gar schöne vnd jnne wol geziert mit gold, lasur vnd marmclstein. Vnd vor dem Palast ist gar ein schöner hoff zc stechen vnd zu aller kurhwil, die man vor dem Palast haben will. Vor dem palast ist leiser justians pild vff einem ross. Vnd ist vff einen hochen marmelstein gesetzt vnd ist ein sewlen. Da fragt ich einen purger der vß der stat was,, von wem das pild gemacht war. Der sagt mir es wär von. glockcnspis vnd wär also ganh gegossen roß vnd man aneinander. Es sagent etlich hie zu land es sy von lcder Vnd es sy doch wol tusent iar da gestanden. Wer es leder so »locht es als lang da nit gestanden sin, es wär er-sult. DaS ftild hat vor zytcn einen guldin apffel in der Hand gehapt Vnd hat bedüt, daz er ein gewaltiger kaiser ist gewesen über cristen vnd über Heiden. Aber nun hat er des gewalts nit mer, so ist och, der apffel füber. 59. Von den kriechen. Nit vcrr von Constantmoftpel da ist ein jnsscl, die heist lemprie. Dorinn ist ein pcrg der ist als hoch das er gelangt an daS gewolk zu Constantinopftel. da ist ein tirche die schönst, so man sie nindcrt vindcn mag in jndia. die heist Sancta So-phya vnd ist all mit bly über deckt vnd man sicht sich in der kirchcn an der mur als in einem spiegcl, als clar vnd als rein ist es gemacht mit marmcl vnd mit lasur an der mur. In der selben kirchen ist ir Patriarch inn mit sinen Priestern, vnd dorin gend die kriechen vnd all die die vnder dem Patriarchen sind jn kirchuerten als wir vmb vnser sündc gen rom gen. Da con-stantinuS die kirchcn volbracht hat, da hat er der kirchcn zu einer bessenmg mitten vnd hoch in der kirchen fünff guldin schybcn oben in das gcwclb machen lanssen. Vnd ein yetlichc schib ist als wit, gros vnd dick als ein mülstein. Aber ir, hat der kaiser in dem grossen krieg herab gewunnen zwo, den der türckisch kü- nnderer Zuthat, was bei Leichcnftsten an die Andächtigen vertheilt wirb. Veim Empfang der Gabe sagt jeder! Gott vergebe ihm. F. l4l ostertag. So singent sie xristos anefti, das ist als vil gesprochen, xristus ist erstanden. 60. Wie die stat constantinoppel gcpuwen sin worden. Es ist och ze mercken, das der keiser zu Constantinoppel Selbs Patriarchen macht vnd vcrlicht och all gotz gab der kir-'chen, vnd ist Herr zu geistlichen vnv welllichen rechten als verr sill land wert. Ich hon och von iren grlerten offt vnd vil gehört, das Sant Constantinus von rom vß zogen sy mit vil kocken vnd galeen in kriechen an die stat da Constantinoppel ligt; vnd nun ist von got ein cngel erschinen daselbs vnd sprach zu im, hie soll din wonung sin, nun sitz vff die Pferd vnd sich nit vmb vnd ryt bald bis an die Stat, da du an hast gchcpt zu riten. Er sass vff vnd reit wol ein halben taH vnd do er na-chcnt was komm an die selben statt, da er vff was gesessen, da lügt er vmb, da sach er die mur nach im her wachsen, wol ems mans hoch ob der erden, vnd an der Stat, da er hat vmb gc-lugt, da wil kein mur bcliben bis an die Stat, da er hat an gehept ze riten, das würt wol vff zwaintzig schritt oder mcr, wann man es v!l verfült hat, vnd hat da gemmt es will aber nit beliben. Es ist aber gein dem mer werh, daS man sin bas behüten nmg, dann wär es gen dem land wertz. Ich hab es-wol gesehen, wann cs an der,selben stat ein getüll hat; dorumb sprechent die kriechen, die selbe mur habent die cngel gcpuwt. Vnd die cron damit »nan iren keiser krönet, die hat Sant con-stantin ein engel von himcl bracht, die sy ein himelsche krön. Vnd dorumb sy kein würdiger noch hoch gebvrncr keiscr, dann der keiser zu Constantinopftel. Vnd wenn ein Priester stürbt, so legent sie in, alles das an das zu einem Priester gehört ob dem altar, vnd setzent in vff einen scssel in das grab vnd deckent in mit crtrich zu. Vnd das gcsang, das sie nur einest im iar sin-gmt, ayos otheos, das singent sie zu allen heilligcn ziten. Vnd ill der vasten singents das alleluia alle tag, wenn sie zu kirchen l42 stond. Sie singcnt in ir meß nun lirieleyson vnd nit xreleyson. Sie sprcchent cs sy ein gotheit vnd hab kein vnderscheid, das sy got der vatcr vnd got der sun. Vnd dorumb sy es nit gerecht, das man criste sing. Sie neigent och sich gegm iren Priester gar denmütiglich. Wenn ein ley gegen einem Priester gat, so nicmftt er sincn hut ab vnd -neigt sich demütiglich vnd spricht, eftoy mcna tespotha'"")^ Das ist als vil gesprochen, gesegcn mich Herr. Vnd dann so l>gt der Priester sin hoftt vff des leyen hopt, vnd spricht otheos efflon esscnam'" ^. Vnd daz spricht got gcsegrn dich vnd das tund sie allweg, man vnd frowen, wa sie einem Priester engegcnt. Vnd wenn ein Priester ein wib nympt, so nymvt crs ee das er Priester würt. Vnd das beschicht dorumb, ob er nit kind macht so mag er nit Priester werden; aber als bald er kind macht, so wicht man in zu Priester. Die leyen betten nur den Pater noster vnd künden des gelouben nit, noch des ave maria. Es tragent och vil Priester wiß meß gcwand an. 61. Von den jassen, wie die brütloff haben. Die gargctter vnd die Iassen haben ein gewonheit in iren landen, wan sie- ein Iunckfrowen wöllent vcrhiratcn, So dingen des brütgams vater vnd muter mit der brut muter, das ir toch-ter ein reine junckftow sy. Vnd wann sie nit ein Iunckfrow wär, so wär die ee nit die sie gemacht hetten. Vnd also ma-chent sie ir ee. Vnd wann sie nun ein hochtzyt habent,so fü-rent sie die Iunckfrow die brut ist mit gesang zu dem pett, daran sie by ligen sol vnd legens nider. So kumpt dann der brütgam mtt den Jünglingen, mit einem blossen schwert für das pett vnd schlecht einest doruff, vnd sitzt dornach für das bett mit den Jünglingen vnd esftnt vnd trinckent vnd habcnt grosse ftöd mit tanhm "") In der Kirchenlprache «^^,o^ll i^^» ^?^«>f», d. i. Segne mich, o Herr. F. "') i)' s«os «v^o^p ia^», d. i. Cott soll dich segnen. F. j<4:j vnd nn't singen. Vnd wenn sie das min verbringcnt, so zichent sic dann dcn prütgam vsi vntz in da; Hemd. Vnd so gond sie dann all vß. So legt sich dann der prütgam zn der prut. Vnd dann so kompt des brütgams brudcr oder sust sin nächst fründ, vnd hüt der tür bis er vff stat mit einem blossen sckwert. Vnd wenn der prütgam der prut nit Iunctfrow vindi, so laut ers sin muter wissen. So gat des prütgams muter mit v>,'burch die Arineiüel zunl Glaubm belehrt ^'Urdcn. V^l, drn 7 ^llschiüstdcr Gii,lcituug. 147 hcrrcn an sincm hoff von armcm'a, wann' es ist nun nahcnt ge-gelegen. Vnd da ward gregorio gesagt vml dem baupst siiucster das gros wunderzeichcn constant''»o gethan hctt die zftt er keiser was zu rom, wann er in von den sutlder sichtig rein gemacht hett. Vnd das er die sind alle sament dahin bracht hett, das man sie gctött solt haben, von dmi tod erlöst hctt, Wann dcn keiser die ärtzet gelert hcttm, das er sich mit der kinder plut Wäschen soll, so würd er gesnnd von siner sundersüchtige. 6^. Von eim sant grcgorius. Sich bedaucht Gregonus vnd sprach zu dem künig, dcn ge-walt dcm du dich geben hast, der hat nit krafft, ich hctt in dann von dem hailligcn vatcr Siluestto, Vlld sagt dem künig von dem grossen wunderzeichen, das der haillig vater mit dem keiscr Constantino geton hett. Der lünig sprach, er wölt in och gern sehen vnd wölt mit im ziehen, vnd bereit sich vnd versorgt sin land. Vnd nam zu im vierhig tusent man guter rittcr vlid knecht cr ilam och zu im gros gut vnd vil cdcls gesteins, damit er dcn heillige,: vater Oant Siluester ercn wolt. Da nam Grcgorius zu im die besw, gclcrten, dic cr vnder im hett. Vl,d zoch von Babiloni vß durch Persia durch da; gros Armenia vnd durch vil andre land, vnd zugcn durch die ysncn porten ^^'), die lyt yvüschent zweyen mer, vnd kamen in die grossen Tartan gein ruwschea "^'), durch die walchi, pulgeri, durch ungcsell, frigaul, durch lampartcn durch duschkan '^). Vnd also kamen sie truckes fuß gen rom, da sie nit über mcr fmcn. Vnd da sie i^cheni gein rom kamen, Da schickt in siluester all die plinden, lamen vnd' krancken Gregorio engegen die er vand, vnd er meint in damlt zu versuchent sin heilligleit. Do der künig derchat daz volt sach, da ward er zornig vnd meint der bapst spottet ir. Gregorius sprach nit, zürnent, ^^) Derbend. «"1 Nußland. 44u ich weiß wol waS er meint vnd hieß im ein Wasser bringen vnd kniet vff sin knye, vnd batt den almächtigen got, wer mit dem Wasser gesprengt werd, das die gesund werden, mit dem nam er einen badschwam an ain stabel vnd sprengt die lüt damit. Vnd wen er damit traff, der ward gesund. Die plindcn wurden gesehen. Das erhört siluester der baupst vud kam im mit aller siner pricherschafft engegen, Vnd mit der gantzen statt zu rom vnd erbot im würd vnd ere. Sie waren och von Babilony gein rom ein ganh iar zogen über land. Gregorius batt siluestrum den bapst, das er im gewalt gäb, das er sin priesterschafft vß gerichten möcht "5) vnd sin volk, wann es so verr wär, das er m't alweg zu dem stul möcht. Da gab er im eins Patriarchen gewalt. Vnd wer den gewalt haben wolt, der solt in anderswa uienen nemen, dann zu rom vnd in dry iaren sölt er sin bot-schafft zu rom haben. Das gelopt er im vnd setzt doruff all die sines gclouben wareil, geistlich oder weltlich, die soltent dem stul zu rom vnderthänig sin, vnd wer es nit tett, der solt ill des bapst bann sin. Es wär bischoff, Herr oder knecht, rich oder arm ill sincm land, vnd das gelupt tett och der lünig mit aller sincr rittcrschafft. Das weret nach grcgory drühnndert iar, das sie dem stul vnderthänig waren. Dornach sint sie nit mer zu dem stul komen, vnd welent in selber amen Patriarchen, vnd iren Patriarchen Haissem sie kathagnes "«) vnd ainen künig haissmts Tatchauer'"'). 65. Von amcm lintwurm vnd. ainhürn. Es was och ill der selben zit by rom in einem gepirg ein lmlwmm vnd ein einhürm, die tetten den lüten grossen schaden vff den ftraussen, vnd da kund niemen überkomm. Da batt der ^^) d. h. dasz «r die armenisch,: Priesterschaft und das armenische Volk von der römischen Gerichtsbarkeit befreien möchte, "°) KatholiloZ. 2") Takawor, das aimemfche Wort für König. t49 hcillig Vater Eant Siluester den künig von Armenia dmch gottes willen, wann cr ain starcker man was, das er versuchte ob er den lintwurm nicht tötten vr.d och da; einhüren. Allein gieng der tünig allein vß vnd beschowct wa sie ir wonung bttteltt. Also kam er dortzu, daS sie mit ein ander bissenl; er lngl in zu bis der lintwurm die fiucht gab. Den iagt das ain huren vß einem hol in einen fcls; sich kert der lintwnrm in dem hol vmb vnd wcret sick des einhürns. Das einhürcn das schlug nach dem lintwurm mit der jungen, vnd wolt in hervß ziehen. Der lint-' wurm begraiff das einhürcn vnd zugen mit einander, das doch das einhürn den lintwurm heruß biss a>« dem hals ;och. Vnd möcht ains das ander nit gelassen. Mit dem loufft der künig zu vnd schlug dem lintwurm den hals ab. Vnd mit dem ziehen das das cinhüren tctt, Da viel es mit dem kovff den velsm ab. Der künig sprang hin nach vnd schlug das einhürcn och ze tod. Vnd gienge gcin rom vnd schuff, das man die köpff brächt. Nun hett ein wagen an dcs lintwurms kopff allein geuug ze tragen. Vnd also erlöste der künig derthat die römer von den wurmen. Dorumb iln die statt vnd besunder der heillig vater gros crc er-. butten. Dornach gieng gregorius zu dem bapst vnd batt in vmb die artickel die zu dem glotlbeli gehortin, die gab er im. Vnd also zugen sie wider hin in ir land. Vm gregormS ieret den cristenlichen glouben als im der von dm, bapst gegeben was, dus.nit mer haltcnt als vor berürt ist. Sie machrnt nun ftlbs Patriarchen vnd wenn sie einen machen wo'llcnt, So müffens zwölff bischoff haben vnd vier ertzbischoff vnd die mackent einen Patriarchen. Vnd der artickel chabens vil verkert, die in gregorius von rom bracht hett, vnd also sind sie vetzo verteilt von der kirchen zu rom. Ir Priester machent das sacrament mit vnerhabcn brot, vnd macht das prot och nicmant dann die Priester, der da mit meß haben will, vnd macht nit mer dann eins. Vnd die wil ers macht, die wil lrsent die andern Priester den Psalter gantz vß, vnd hat er nit Priester, so muß cr in gant) vß sprechen. Sie sprechen, es sy gros sünd, das ein man oder ein ftow das prot mach, dauon das hailliq Sacrament gemacht würt. Sie sprechent <50 och cs sy nit gerecht, das man das brot vcrkouffcn soll als andre brot. Sie wandlent das haillig sacrament nun mit win vnd nit mit wasscr. Och die meß haben wöllent, die stond all mit ein» ander über, vnd dar keiner nit vandeln, bis der vff dem hopt altar wandelt. So wandlent sie dann all mit einander. Sie lesend och das evangely gein vffgang der sunnen, vnd welcher Priester mess hat, der tar des selben tags nach Mitternacht nit scblaussen, vnd wann er meß wil haben, so sol er vor dry nächt by smem wib ligen, vnd eine hin nach. Och laussen sie keinen dyackcn noch keinen gewichtcn zu dem altar, es sy dann ein Priester. Es sol och kein man by der meß ston noch kein frow och nit, er hab dann dichtet. Es sol och kein fro in die kirchen gon, die ir reckt hab. Vnd wer gegen dem andern ain Hass oder vint-schafft hat, der muß vor der kirche ston, man lat in nit hinnen bis er perricht würt. Es singt och frow vnd man den Pater noster vnd den gclouben mii dem Priester, der die meß hat. Sie gebeut och den jungen linden das sacrament. Die Priester scherent ir har noch ir bart nit ab. Vnd zu dem heilligen öl Habens balsam, wann ir patriarch git dem soldan gros gut für balsam. Vnd den schickt er denn vß in sine bistum. Vnd wenn ein Priester wnn, so muß er vicrtzig tag vüd nächt in der tirchcn sin. Vnd wenn denn die XK tag vergond sind, so singt er denn,sin erste meß vnd denn so fürt man in hinnusi mit gesang in sinem meß-gcwand. So kompt dann sin husfrow vnd sin kint. Vln hailligen grab zu jherusalcm. Sie habent och vor-den oster-tag vnd den ftfingstag mit vns vnd den vffarttag. Die ander heillig zit Haltens besunder. Sie habent die wihenää'tcn in Gpyphania dritm, vnd an dem selben aubent nach vesper zm Haltens ock meß. Sie sprcchent an dem tag da got sy an geboren worden, da sy er dornach über dryffig iar an delü selben tag wider getöfft worden vnd dörumb haltcnt sie cristus gebutt vnd sin toff an alnem tag vnd das ist der Scchst tag jannary. Den hailligen zwölff botten vastens ein Wochen vnd sirreitt in nun ein tag, das ist der Sampstag. Sie petten das Aue maria nur einest in dem iar, vnd das tnnd sie an vnser frowcn tag in der vasten. Sic haltent ir nit als wir, vnd wenn zwey celül miteinander .Mtragenl Vnd das eins das ander nit wil, so schait nian sie zu bett vnd zu tisch. Ist aber das sie bcid cinailder nit wöllent, So schait man sic miteinander So daS yetlchs einen l52 andern gemahel nieman mag. Habent sie kim die git man dcm vater. Ir kirchen sint all fry, Das niemant erben »nag noch verkouffen, wann am Priester mit stnem eigen gut ein kirchen buwen will, so muß ers in die gcmeind geben, das nirmant nach ^ siin'M tod dorüber ze bieten hab, oder sie laussent in nit puwm vnd ein Herr oder vmbsäs och also puwell, das niemant doruff zc sprechent hab, wann es vnder in gewonheit ist gewesen. Wann ein Priester oder ein ley em kirchen gesti'fft hett, das dann sin erben die selben kirchen geerbt habent als ander sin gut, vnd Habens vmb zms hin gclihen oder sie Habens verkofft als ander gut, vnd das habent sie abgetan vnd wöllent es nit mer gut lassen sin, vnd sprechent ein yetlich gotzhus söl fry sin. Vnd es gond ir Priester och all nacht ze mettin, das tulld der kriechen Priester nil. Sich laussent och ir recht lüt vil by ircn lebtagcn besingen. Vnd fprechcnt, es sy besser es zünd mW sin liecht stlbs mit siner Hand an, dann das im ein anders mensch antzündet, mit dem meind sie, wer sin sel nit by sinen leptagen versorgin, Die werdent hart . von iren fründen hernach versorgt. Wann die fründ vor vmb das gelt kriegent vnd achtent der selen nit. Vnd sprechcnt, wenn ein mensch mit siner hand finer sel ein guts tut, das sy got gcnäm. Vnd och wenn ein anner stirbt on blcht oder on gottes lichnam, so gewint man im den tirchhof von den seinen enwalt, so legt man in in den kirchhoff vnd steckent einen grossen stein vff das grab vnd schribent gottrs name»: darall vnd des todten namen, der da ligt vnd das tund sie zit einem zeichen, das er also tod sy. Och wenn ein bischoff oder ein Priester stirftt, so lcgent sie in an als er ob dem Altar ston sol vnd die Priester machmt das grab vnd tragent in gem kirchen vnd setzcnt ill vff einen sesstl iil daz grab. Vtld den erstell taner dann einest in der kirchen vff macht; sie habcnt nit bild vff ircn altaren, wann ir patriarcheit noch ir bischoff gcbent nit ablaus ircn kirchen vnd sprechent, gcnad vnd ablas sy by dem lebendigen got, vnd ge ein mensch mit rü'w mit andacht in die kirchen, so geb im got von finer barmhertzigkeit gnad vnd ablas siner sünd. Wann der ftrkster meß hat gchcpt, so git er den segen nit; er gat herab voN dem altar so gend man vnd frowen für in, so grifft er in vff das hoftt ye einem nach dem andern vnd spricht: asswatz thogu thu miechk ^«); Das spricht got vergeb dir din sünd. Sie lcsent ir stillmcss lat das es yederman hört vnd sic bittent vmb die, die in cmpfolhen sint vnd vmb das dorumb sie dann bitten süllent^ vmb geistliche vnd weltliche ordmmg der ganhen cristcnbcit vnd bittcnt für den römischen leiser, vnd all küm'g, hcrhogcn, sryen graffcn, ritter die er vnder im hat. Vnd die wil er also bett, so knyet daz volk vnd hebent ir hend vff gegen got vnd sprechent. ogornkcka'^"), Das sprickt: Herr erbarm dich über vns, vnd die ^vil der Priester bit die wil sprechent sie die wort ymer mcr frowen^ vnd man. Sie stond mit grosser andacht in ir kirchen. Sie lügent nit hin vnd her vnd redent och nit in ir kirchen, Sunder die wil, sie bft der' meß stond; sie uerent ir kirchen gar scholl vnd habcnt gut meß gewand von samat vnd von syden tücher vnd och allerley varb. Es getar och kein ley das evangely ni't lesen als dann vnser gelcrt leyell tund, so sie über ein buch kommt, so lesent sie was sie dorinn vmdent. Das gctar ir keiner nit "5) Die Worte lauten im Armenischen i NZducitz, th>,'chu ft miechl, b. h. Gott vergebe dir deine Sünden. l'^j Im Armenischen Mchovmea, d h, ctt'armc oich. 454 tun, las er aber cm evangeli, cr wär in i>er Patriarchen pann, wann 'sic sprcchenl, es süllc das ewaugcli - niemen lesen, dann cm Priester. Sie röchent all sampstag nach in iren Husern vnd all siranbcnt. Es hat och nicman kein andern wiroch denn w.iß wiroch, das in arabicl vnd in indea wechst; sic cssent nur vff dcr erd als die Heiden tund, Priester vnd leyen. Sic habent vnder iren Priestern nit vll Prediger, wenn sie nit cmeit yetlichen predigen laussent. Ir Prediger muß cin meister sin in der heilligen gcschrifft vnd muß von iren Patriarchen gcwalt haben zu predigen vnd wenn cr den gewalt hat, so hat er einen bischoff zu strauffen. Vnd den selben Prediger heisscnts varthabiet'"'"). Vnd das ist als vil gesprochen, als ein legat vnd der ist mer dann einer, vnd die ziehent von einer statt zu der ander vnd prcdigent. Vnd wann ein Priester oder e,in bischoff vntecht tut, So straffent sie in dorumb vnd sprechmt ein Priester, der das gottcs wort tut vnd das nit verstand vnd vmn'emcnt, der sündet. ^°") Wartapeb, nach der neuarmcnischen Aussprache Wartapicd. Das kürze e wird jetzt immer ie ausgesprochen. Der Wartcipied ober Twttor — er ist gewöhnlich ein unvcrheiratheter Geistlicher — hat während dcr Pn-digt einen Stab in der Hcmd, auf welchem zwei gegenmi-ander gewendete Schlangenköpfe angebracht sind. Schlangen find das Zeichen des Mrnnan, welcher sie und alle andern schädlichen Thiere geschaffen hat. Sie sollen dnrch die Predigt des Magiers, des Wartapied, besiegt werben. Im Kultus der Armenier finden sich noch viele andere Gebräuche der Zoroasicr-Neligion, Die Nose, Wart im Armenischen, welches Wort einige mit Wcntapicd in Verbindung bringen, und die Tauben waren in den vorchristlichen Zeiten der Venus geheiligt, deren Pst im Nawasavt, der erste Monat deZ ^armenischen Jahres, welches mit dem 11. August begann, gefciett wurde. Das Vcnn«fest heißt jetzt das Fest der Verklärung Christi. Die Kirchen sind dann ringsum mit Nosenstöcken gcschmückl, und maii hält es für verdienstlich, gefangene Tauben zu taufen nnd stiegen zu lassen. Die Feier der Verklärung Christi heißt deshalb bei den Armeniern Wartawarh, ssosenglan;, und bei den Tüiten zu Constantinopcl Taubenfest. <55 66. Worumb die kriechen den armani vind sint. Die kriechen sint ben armmi alwcg vind. Vnd was das mach, daz wil ich sagen wann ich cs von arnienischcn wol gehört Hon. Die tartharcn sint komen in kriechen land mit viertzig tusent mannen vnd habent grossen schaden gethan in dem land. Vnd habent sich für constantnwppel gelegt mit gcwalt. Da schickt dcr keiser von constantinoftvel zu dem künig von armcnia vmh vierhig rittcr, die besten als er hett in sinem lalld, vnd batt im vmb hilff. Der künig fragt wie vil ir warcnt, do sagt im der bott ir wärent viertzig tusent. Da erwelt der künig von ar-menia vicrtzig ritter, die besten als ers hett in sinen: land. Da wil ich dem keiscr schicken viertzig rittcr, die sollen mit der hilff gottes die Heiden inder legen, Vnd söllent sie mit gewalt vsi dem land schlichen. Vnd do nun die ritter gen constantmopftel lamm für den kciser, Da sagt im der bott als im cmpfolhen was. Da hets der leiser für ein gcspöt vnd meint, der künig von armcnia der suötet sin. Vnd an dem dritten tag gicngcnt die ritter für dm kciser vnb batten in, datz er sie zu den vinden liesse vnd er-loupte. Da sprach der keiser was sie viertzig tusent man aligewinnen Welten? Sie baten in aber, das er sie hinuß ließ vnd daz tor nach in zu schlüß, wann sie den almachtigcn got cmpfor haben woltcn vnd woltcn mit in vechtcn, dmch cristcnlichs gc-loubens wtllen, Wann sie dorumb dahin komen lvärint, wann sie woltcn, dorumb sterben. Or crlobt in vnd sic lament heruß vnder di'e vind, vnd schlugent ir ailff hundert zc tod on die gefangen Die sie brachten an das tor, vnd da wolt sie der keiser nit hin jn.lanfsen, sie toten dann die gefangen och. Vnd do schlugent sie die vor dem tor all zc tod. Der keiser erschrack dorab vnd het gros sorg vss sie vnd erbot es inen gar wol vnd hets schon, vnd daS tribcnt sie all tag mit den vindcn vnd tctten inen och täglichs grossen schaden an den lütcn. Vnd sie vertri-ben och die vind in kurher zit von der stat vnd schlugents mit gewalt vß dem land. Vnd da die ftomcn rittcr die tartary nun l56 vertn'bent, da giengent sic zu dem keiscr vnd woltent vrloub haben vnd woltent hin ^u irem künig ziehen. Da beriet sich der leiser wie ers vmb das leben brächt,-vnd batt sie daz sie noch dry tag -by im belibent, so wolt er in grosse ere vnd zucht cr-bietten vnd also rufft er hoff vß, Wer dry tag essen vnd trincken wölt vnd wol leben an des keisers hoff, das er käm. Er schickt einem vetlichen ritter cin kusche junck frowen, vnd einem yctli-cht'n ein besundcre herberg. Vnd das tett er dorumb, das die ritter die junckfrowen beschliefsint vnd das sie iren samen liessint da. Wann der kciser gegen sinen Herren gesprochen hct, er wolt die frucht von den bomen nemen vnd wolt die bom nider hoiven, meint, wenn er die ritter getöt het, so müst im der künig zu er-menia vnderthänig sin. Vnd nun an der dritten nacht, schuff er daz man die ritter in den Herbergen alle töten-solt, daz be-schach vsigenomen einer, der ward von der junckfrowen, 5ie er by im hett gewarnet. Der kam hin vnd claU dem künig, sin gcsellcn wären all erschlagen durch den keiser. Der külu'g er-schrack vnd clagt ser sin frum ritter vnd schraib dem keiscr, er hctt im viertzig man geschickt die wol viertzig tustnt man wert gewesen weren. Vnd er solt wissen, das ich komm wil vnd ye für minen der viertzig ritter einen, töten vierhig tusent man. Vnd also schickt der kümg von ermcma zu dem kaliphat gein babilony vnd bat in vmb hilff, zu ziechen vff den leiser zu kriechen. Do kam der kalivha im mit sin selbs lib zc hilff mit grossem volk. Vnd dornach zugen sie mit ein ander vff den keiser mit vierhundert tufent mannen. Das erHort der keiser zu constantinoppcl vnd zoch in engcgcn mit einem grossen volk vnd vacht mit in. Es weret aber nit lang, er gab die flucht gen constantinopftcl ill die stat. Sie zugen im nach bis an das mer, constantinopoli über. Da schlugent sie sich nidrr. Der künig batt den calypha das er im gäb, was mannen er gefangen hett, so wolt er im geben was er guts in kriechen hett. Das be-schach. . Der künig bracht die gefangen gegen der stat über vnd töttet on ein vierhigstund viertzigtusent man. Vnd machet den arm von dem mer rotuarb mit blut, als er dann geschworen 157 hett, ^r wölt das mer blutfarw machen. Vnd do er das vol-bracht, do hett er noch dann so vil gefangen, das mail drissig kriechen vmb cm zwibel gab. Das geschach dem keiscr zu emcr schmach, damit er gcsprechen möcht, er hett dryssig kriechen vmb ein zwibel geben. Die armcni sint getrüw lüt, wa sie by cri-sten oder by Heiden woncnt. Sie sint och clug lüt mit arbeit, Wan:' alle die clngen arbeit, dtc die Heiden künden, von guldin, purperen, syden oder famelen tüchern, das kündent die armcni all wol vnd gut scharlach würcken. Ir habt vor verstanden vnd vernomcn die land stett vnd gcgent, dorinn ich in der heiden-schafft gewesen bin. Ich hab och nun geschribcn die strit, daby ich bin gewesen vnd den heidenschm globen, den ich och crfarm hon, mit vil mer anderen wunderen, als die dann vor begriffen sint. Nun sond ir hören vnd verston wie vnd durch welche land ich heruft komen bin. 67. Durch welche land ich heruß komm bin. Vnd als der zegra vnder lag als vor menglich gcschriben ist, da kam ich zu einem Herren gchaissen manstznsch. Der was des zcgras rants h'crr gewesen. Der must wichen vnd zoch in ein statt, geheisslN taffa^'''). dorinnen sind cristen. Vnd ist ein mächtige statt, vnd sint sechserley gelouben dorinn. Da lag er fünff monat. Vnd für dornach über ein arm des schwartzen mcrs vnd kam in ein land, genant zerckchas ^'^>. Da was er ein halbs iar. Des ward der tartersche künig gewar, vnd schickt zu dem hcrren in das land vnd embot im das er den Herren ">>) Kaffa, die bl'kaiiüte Stadt lmd Nnsiedlling dcv ^cnulscr in der Krim, N'elche Schiltberger f.,' häufig erwähnt lind ausfäbrlich lu'schviedcn hat. Die Geschichte Kaffa's und anderer Niederlassungen der Genueser kn jenen Gegenden findet man in der Historie Genua'g von Uberto Fo« glietta und Mrolami) Sn-ra. Neumann, Nußwnd und die Tscl'erkessen 27. Wegen dieser Niederlassung der Genueser N'»rde die Gtadt >,","! den Mu« selman Kassa. d. i. die Ungläubige genannt. «<") Tscherteß, Tircasien. l58 mantzuch nit in sin land ließ, doran tätt er^im cm gros geual--len. Dcr mantzuch zoch in ein anders land gchcisscn lnagrill ^^^), vnd. als wir nu ii^ das land magrill kamen, Da wurden vnser der cristen fünff über ein, wie wir vsi dcr hcidenschafft wider zu land komen woltent, dauon wir dann bürtig wärent, wenn wir nun nil mer dann dry tagweid zu dcm schwartzcn mcr hettent. Vnd nun als vns dunckt gelea.cn vud recht da von ze komen wär, wir schiden vns all fünff von dem bcnanten Herren vnd kamen in des lands hoptslat, gettant bothan ^"), gelegen by dem schwartzen mer vnd baten vns herwertz übcr füren, wir wurdent sin aber nit gewert. Wir hubell vns vß dcr stat vnd ritten, by dcm mer hin vnd kamen in ein gepirg> dorlnne ritten wir vntz m den vierden tag, vnd kamen an cinen berg, da sahen lvir eincn kocken"'^) in dem mer fton, by acht welschen milcn von dcm gestad. Wir beliben vff dcm pcrg bis zcnacht vnd machtent ein für. Vnd da der schijfman das für sach, da schickten sie lüt vff cincr züllcn^^'), das sie vns bcschowten, wer da wär vff dem pcrg vnd by dem für, vnd als sie nun gegen vns hcr fment, da malt wir vns. Sie fragten, was lüt wir wärent'? Wir sprachen, wir sind cristcn vnd sint gefangen worden, da der künig von vngerit vor nicovoli nidcr gelegen ist, vnd sint mit der hilff gottes bis her komcn. Möcht wir nun sirbäs über mer komen, So hetten nm eincn gcdingen vud hofflmng zu got, wir kämmt noch heim zu vnsern wcscn vnd zu cristenlichem glouben. Sie woltent vns nit gelouben vnd sprachent, ob wir den pater noster das auc maria vnd dcll glouben kündent? Wir sprachen ia, vnd sprachen in den. Dornach sprachent sie wie vll vnser wär.'? Wir sprachent fünff. Sie hicsscnt vns warten vff dcm berg vnd füren '°') Mingrelie". 2") Voli. ^'^) Ein kleines Schiff. Das Wort hängt wohl mit Käfe, m del alten Sprache Chuoffa, Gefäsz, zusammen. Schmeller II. 280, 28«. '"«) Zülle, dns Schiff oo,n kleinsten Nachen oder Fischerkahne bis zu der Meeren Art, wie sie auf der Donau und dem Inn vorkommen. Lchmellei Hai hierüber (lV, 2ü3) einen sehr lehrreichen Artikel. i59 hin zu. iron Herren vnd sagten in, wie wir mit in gercdt hellen; cr schuff das man vns Pracht. Sic kamen nu't züllcn vnd fürten vns vff die locken. Vnd an dem dri'ten tag als wir vff der kocken warent, da kämmt rouber mit dryen galien, vnd hetten vns geril beschädiget, Wann sie warent dürckcn. Die jagten vnd dry tag vnd zwo nacht, sie mochtent vns abcv nütz angewinnen. Wir kamcnt zu der statt' sant masicia '"<), da bleiben »vir bis an den vierden lag, damit füren die türckeu wider ircn weg vnd dor-nach fnr wir hin in das mer. Vnd wolten gcfarell sin gein constantinoppoli, vnd als wir nun vff das mcr lament das wir much den himel vnd Wasser sauchent, Dq kam ein wind vnd schlug die locken hinder sich, wol acht Hunden watsch milcn, zu akner statt ist genant synopp ^'"). Da lagent wir achttag vnd fureitt dornack wider fürder vud furent, vff anderhalbcn »nonat vff dem mcr, das wir nii ze land mochten iomcn. Vnd vns zu'eng an spis ab> das wir nit mer zc effen noch ze irincken hetten. 2üir lament zu einem velS in dein mer. Da funden wir schnecken vnd merspinnen, die clubten wir vff vnd spistcn vnö w»l virr tag dauon, vnv furcnt ain monat vff dem mcr, Ec das wir gcin constantinoppoli latlien. Vnd als nur nun dahin kamen/ da beliben ich vnd min gesellen. Vnd die kock fur hindurch das tor in walsch land. Vnd als wir ;n eonstan-tinopel hiniit durch das tor giengent, da frag« man vns von wannen wir märent? Wir sprachent, wir sint in der hcidenschafft gefangen gewesen, vnd sint daruon fomen vnd woltcnt wider zu cristenlichem gelouben. Da fürten sie vns zu dem kriechischen keiser'""). Dcr ftagt vns, wie wir in die heidenschaffl lomen wärent? Wir sagcen im den ansang bis an da', end. Vnd als er das vernam, da sprach cr wir soltm nit sorgen, er wölt vns wol zeland bringen. Vnd schickt vns zu dem Patriarchen, die och . in dcr ftat sihml vnd hieß vns da warten vff sincn bruder, dcr ^') Amascra, Aiuastris. "") Smoub, Smope. '") Johann ,l. PalciolognZ. 1tt0 by dcr kmn'gnl'zu vnger wär, dem wolt er ein galien schicken, doniff wolt er vns heruß helffen in die walachy. Also warent wir dry monat zu constantinoppel, achtzehen walscher milcn mit dcr rinckmur vmb fangen ist, 'vnd die rkncklnur hat fünsitzehe»; huudcrt turn. So hat die stat tusent vnd, ain kirchen. Vnd die hoptkirch heist sant sophia vnd ist gcpuwt mit vß geporten mar-melstein vnd ist och damit gepflastert. Vnd wenn einer in den tempel gat, dcr vor nit dorinn gewesen ist, do dunckt im es sy die kirch wol wassers. Also schint dcr marmcl. Sic ist gantz gewelbt vlld mit ply bedeckt. Sie hat drühundert vnd sechtzig turn, vnd vnder deil sint hundert gantz messt'. Vnd nun nach den dryen monaten schickt vns der kriechen keifer vff einer galien zu einem schloß, haist gily'^^'). Da siust die tunow in daS schwartz mer. Vy dem schloß schied ich von minen gesellen vnd kam dornach zu koufftüten. Da zoch ich mit in. in ctit stat heist in tütscher sprauch die weiffc statt '^), und ligt in der walachy. Dornach kam ich in ein statt haist asparsrri '"'^). Dornach in ein statt haist scdschoss"''), die ist hoptstatt in der clcinen wa-lachy ^'^). Dornach in eine heist deutsch limburgch "'), vnd ist hoptstatt in weisstn reissen, des kleiner. Da lag ich dry monat kranck. Dornach kam ich gein krackow, die ist hoptstatt in polan. dornach gen sächselt gem neichsen, vnd in die statt bressla, dle -">) Kilia. "') Akierman (Nk Kjeiman), im Slcwischm Vielogorod, zu deutsch Weissenblirii an der Mündung des Dniesteis in das Schwarze Meer. 272) Nsparseri ist wahrscheinlich das aufwärtZ des Dniesters, unweit Bender, auf der Moldciu'scheu Flußfeite liegende Scherlpeni, was man nur noch auf dem Homcmn'schen Atlas vvm Jahre 17Ä4 findet. In deu frühern Jahrhunderten waren hier mehrere Städte, die nicht mehr vorhanden sind. F, "2) Subschawa, ehemals die Hauptstadt der Moldau. Ueber die Entstehung des FürstenthumZ de: Volbau, Schafarif, Slauischo Altrv-thümel II, 205. '") Moldau. '^') Lnwlo, Lcnlbrrg, so genannt nach seinem Erbauer Lew. 401 hoptstat «ft in der slesy. Dornach fam ich ill ein statt heist eger. Vcn eger gel» rege»»spurg, von regellspurg gen lantzhut, von lantz-HW gen frisingen, daby ich nachcn geporn bin. Vnd mit der hilff gots under hcim bin ich lomen vnd zu cristenlichem gelouhen tomcn bin. Gedanckt sy got dnn almächtigen vnd allen dm, die mir des geholffen habcnt. Vnd wenn ich mich schier venvegen hett, daö ich von den hcidenschcn lütm, vnd von irem böstn gc-louben, daby ich XXXII iar hon wonung haben müssen, tlymer komen, noch och int fürbas mcr gemeinschafft der hailligen cristen-hcit hon gclögntt, vnd »nich dcr hon also cllentlich verwegen, Vnd dauon gcscheiden müst hon. Dann das got der almächtig allgesehen Hot min gros belangen vnd verdrissen, so ich nach cnsten-lichem geloubell vnd nach sincr himelscber ft öd gehaftt hon, vnd hat mich von den sorgen, Verderbens an lib vnd an sel gnädig-lich emftunden. Dorumb bit ich alle, die die das buch habent lesent oder hörent lcsen, das sie mill gegen goc gütlich gedenckent, damit sie sollicher schwarer vnd oncristenlicher vanckllus hie, dort vnd öwiglich vertrage!» werden, ameil ^^^). '"«) Die. an, Ende des R>.'isebuchs hli^ugefügten armenische und türkische Vateruuftr, i» den ältcsten In^lüable-Aiisgaben mit bewunder-ungswnrdigcr Genauigkeit adgedruckt, sind jetzt überflüssig. Hingeben muß Schiltberger, »vie bereitö in der Ginleitung bemerkt, das Verdienst bleibeu, daß el es war, welcher zuerst auf den Gedanken kam, das Va> terunser als Sprachprobe auf« und hinzustellen. ' N Klattweiser. A. Abchasien 99, 135. Abalia 70, 94. Adrian opcl. 56, 93. Aeneas Sylvius 16. Akierman 106. Albrecht III. 9, 43. Folgt den Ständen 43. Verträgt Wider, spruch 44. Freund dei Wissen» schaften 45. Aleppo 74. Arbschisch 92. Angora, Schlacht bei, 73. Am 98. Armenien und Armenier 72, 84, 98, 4l. 120. 144, 157. Armenier, Religion der, l49. Arnauten 135. Arsenbschan 72. Ajsow 106. Astrachan 87, 1U5. ^lventinuZ w. N. Bagdad 102. Baiburt 98. Balsam,117. Bajasld 26, 52, 7Z, 138. Ve. ^ tragen nach der Schlacht bei 3W ^ copolis 54. Zieht nach Ttryer« mark 57, Schickt Gefangene an» deren Fürsten 57. Kriegt mit dem Schwager 28. 58, StiN't 73. Bulgarei und Bulgaren 51, 52, 65, 87. 90, 93, 105, 135. Vurgund, Herzog von, beginnt den Angriff bei Nicopolih 53, Wird gefangen 54. Vei Vajasid 55. Zu Galipolis 56. In Vrusa 57. Wiro gelost 57. Cäsarea 67, 95, Cassa 86, 108. 136, 157. Cairo l17, 121. Califurnien, Karte von, 12. Cara Iussuf 83. Chataja 81. Cherson 106. Chorasan 101. Chowaresm >05, Constantinopel 136. Conti, Nlrolo 16. Cusanus, Nic. 45. D. Damaskus 74, 86. Delhi 103. 11* 464 Derbend 86. 147. Derdat 42. 145. Don, der Fluß. »06. Donau 136. Gbron 117. ^ Eisenthor 51. KphesuZ 94. Nrsingen 98, 145. Förster, Job. Neinl,., IN. Frmlil 147. G >^ ,!>.' . Maw 13«, ^l^"<5 ,imi^ Oalipolik! 56, 57, '94. Oenua «H, 106, 119, .136, Georgien 9!), 135, 142,M3^ Giraffe, die, 103. "^ Göthc 33. Gold, indisches, 78. Hrhomkla 7Ä. Hcimmer-MirgsiaN 10. Herat 101. Jefferson 8. Jerusalem 11k. Ikomum '58, 59, 95. Indien, die verschiedenen, 77. Weg dahin 102. Klein«India l03, 117, 118.' Jordan 11«. Juden 106. "^ >'' ^!!^:!^ .k0t 1^)1 Kassa s. Caffa. , , Kallaeerka 93. Hnrabagh 8Ä, 144. Karahissar NU. Karaman, das Färftenthum, 28, 58, 95. Karanba 28, 58, l;0, 95, Kerasnnt 96, Kiptschal 38, 88, 91. Kilschbamn 96. ' Kur 144. Kurten 84, !>9. li. Lasia 97. Leg 102, 10!^. Lucclc, 86. ^ ' ' - M. Malatlll 69. Maracha 100. Marco Polo 3, 1ft, 18. Massanderan 79. Meer, rothes, 111. „ sch»,var^s, I5tz. ^ wcistes, 100. Mmgrelien 99, 133. 158. Mirtschc 52. Mitrodiz 57. > . Moll, seine Mittheilungen/7. MontgelaZ ?. , München 19, 51. Muhammed 122. Muselman 21, 12,'. N Napoleon 34. In München öS. Nazareth 113. <65 Nicopolis, Schlacht bei, 9,26, >58. V. OrinuZ 102. Osseten 135, 142, 143. Pendel 5. Perlensischerei 101. Persien, Beschreibung des Mi» ches, 99. Pfeffer 1,8. Post 109. „ Tauben«, lit). Poti 158, N. Raschedi 100. Reich, das deutsche, 41. 93. Reise, die brasilianische, 7. Reisende, bayerische: Schmibel li. Huhn 12. Ducrue, KLgler, Speckbacher 13. Sammlung der Rei» sen 14. Ney 100. Nio de la Plata 11. RLmisch-tatholische Kirche 13, Russen 135. 147. , , Königreich der, 107. Salonich 93. . Samarkand 86, 104. Samson 2g. Schiller 18, 37. Schiltbcrger 9. 10, 17. 18, öl. Vei Meran Schah 83. Erster Armenist 41. In Aegypten 71. Bei Timur 73. Zu Delhi 102. Sein Reisebuch H. Pen,els Aus« gäbe 6. Handschriften 4, 14. Die Schiltberger 46. Die neue Ausgabe 15. Seine Wahrheits« liebe l2I. Oibt fein Pferd sei. nem Herrn 53. Mird gefangen 54. Begnadigt 35. Voi Bajasib 5t!, 109. In Sibirien »9. 32 Jahre bei den Heiden 161. Heun« kehr 157 ff. Gibt zuerst Vater« unser als Sprachproben 161. Sigmunb, König, zicht aus 51. Entflieht bei Nicopolis nud kommt nach Konstantinopel 54. Von den Türken verspottet 5b. Scutari 136. Seide 86, 144. Sclgath 106. Serai 105, Seres 93. Servien. Despot von, hilft den Türken 53. Sibirien 39, 38. Siebenbürgen 92. Sinay 113. Siwas 29. Smyrna 94. Sis 145, 146. Sprachen in Calisornien. 13. Sprengel 11. Sultan von Aegypten. 69, 74. Varkok 70. Seine Nachfolger 71, 107, 108, 120. Sultania 79, 99. Syrien 74, 135. Syrische Christen 118. T. Tataren 22, 104. 166 Tatmey, rothe 107. „ weiße 39, 57, 86, 88. Tanris 83, 85, 99. Trnowa 93. lsantta 29. 63. 05. Tschllgatai, die Sprache 104. Timur 36, 38. Timur Napoleon 34. In Sebqste?2. In Damaskus 74. In Bagdad 76, In Indien 77, In Ispahan 79, Sein Tod 82. Seine Söhne 83. Trapezunt 95. Tschcckssen 107, 135, 157. Türken 25. Venedig 119. Völkerkunde, nordöstliche 23, 3l. ,Qt t tt! W. Walachei 92, 135. Wartaped 154. Wenden 135. W'din 5>2. 93. Wolga 87. Wurzer^and 92. 3. Zoroastermltuß bei den Armeniern 14. - ^l N^