Deutsche Wacht (Kniker „Eillier Zeitung"). «ifÄtlBt jrbtn Itpntrnaf »«r,r»« int tonet tut 4181 alt .-j-ftel»»» >»« Hau, i>. -^d, »icruliädn» n. >S», »albjdljti) (US.. ,»»ija»ri, fi. . Mi, P«k»ld»»g »irn.l ^ 1*0. 5>l»jt»ri« B. S.«0, jnnjulma (I. «.«O. Xlie ein)tli)( Wlimuirt 7 kr. 3«b jjeiatiar. »»» u»l vor- »ab »—« BSt Nackmilla«». - Knltgiatitien w«ia)rri — SRnuafcribtt rorrbtit nicht inratfgefeibet. — >n»nyme .^nUnbungen »icht berückstihliget. Rr. 59. Cilli, Toiinerslag, den 2«i. Juli 1883. VIII. Jahrgang. ?ie Bedeutung der Kailerreise. Vierzehn Tagt sind seit den« Augenblicke verilossen. wo der Kaiser sehr befriedigt über seinen Aufenthalt in der Steiermark an der Landesgrenze dem steirischen Landesausschusse herzliche Worte zum Avschiede sagte; die Festes-freuden sind vorüber, und den leidenschaftlichen Besprechungen über die schönen Festtage hat ein ruhiger Meinungsaustausch den Play ge-räumt, — damit tritt nun auch an uns die Pflicht heran den Werth zu erörtern, welchen die Laiserreise für uns, die untersteirischen Deut-schcn, hat. Die Sprachenfrage, die eine so verheerende Wirkung auf die gesellschaftlichen Zustände äußert, wird von S. M. wesentlich anders aufgefaßt, als von der slavisch-nationalen Partei und wol auch wesentlich anders als von den betreffenden Organen des Staates, die Hand in Hand an der Entdeutschung arbeiten. Wenn man den oft genug wunderlichen Ausführungen der slavischen Presse folgt, so wirkt die jetzige tiefe Stille oder die ungeschickte Verdrehung der Thatsachen gerade der Sprachenfrage wegen recht ermuthigend; die Schlappe die der slavische Chauvinismus erlitten, spiegelt sich recht leb-hust in dem gedämpften Ton, den die Per-vakenblätter gerade in dieser hochwichtigen An-Gelegenheit anschlagen müssen. Wie sehr müssen die Worte der Anerkennung wegen deS deutschen Unterrichtes in der Metropole der slavischen Fanatiker, der wiederholte, ausdrückliche und nicht mißzuverstehende kaiserliche Wille wegen des Deutschlernens an Knaben- und Mädchen-schulen, an der Realschule und am Gymnasium in Laidach auf gewisse Leute ernüchternd ge-wirkt haben, welche Wirkung muß die ent-schieden« Betonung deS Kaisers, daß die deutsche Sprache daS Bindemittel unter den Völkern des Staates sei, hervorgebracht haben! Und wie verhielt sich der Kaiser den mit slovenischen An-sprachen demonftrirenden Leuten gegenüber? Wir können die sprechenden Geberden nicht skizziren, wol aber mittheilen, daß auf steirischem Boden nicht eine dieser Ansprachen auch nur mit einem slovenischen Worte beantwortet wurde. Wir lassen es lieber nicht untersucht, wie so eS nun doch kommen konnte, djß man Leute, die notorisch besser deutsch alS flovenisch verstehen, eine den» Kaiser fast ganz unverständliche Sprache sprechen ließ. — Die Folgen des Resultates, welches sich der Kaiser über die Sprachenkennt-nisse durch die oftmalige Anfrage: „Sprechen Sie deutsch?" verschaffte, werden ohne Zweifel nicht uns zum Nachtheile gereichen, und man wird besser thun, so überflüssige Sprachende-monstrationen in einem Lande, wo nicht nur jeder Bewohner, welcher auf Bildung den ge-ringsten Anspruch macht, besser deutsch als slavisch spricht, sondern auch gut 30"/, der Bauern deutsch verstehen, von gewisser Seite nicht mehr zu unterstützen. Angesichts dieser angeführten Thatsachen erwächst den Staatsbeamte» die Pflicht, im Sinne der allerhöchsten Aussprüche fortan zu arbeiten, der deutschen Presse aber jene, darüber mit Eifer zu wachen; es ist übrigens nicht an-zunehmen, daß die Organe des Staates in fac-tiöse Opposition zum kaiserlichen Willen treten. Factiöse Opposition! Wieder schwirren durch den slavischen Blätterbusch die Worte des Kai-serS, welche zu 2 Abgeordneten gesprochen wur-den. Der alte Pfeil muß wieder auS dem Kö-cher, aber — er verwundet nicht mehr! ES geschieht recht zur Unzeit, daß die Hasser deut-scher Form und Art nach den Kaisettagen mit diesem Ausspruche kommen, — hat ihnen denn kein neuer Äusspruch eine neue Waffe gegeben? Die Hoffnungen der um den Preis der Slavi- sirung zur Regierung stehenden Ultras wurden nicht erfüllt, kein neuer Windstoß bläht die hochaufgespannten Segel des slovenischen Kapers auf! Nichts, auch nicht ein Wort des Kaisers, das gegen die Deutschen gedeutet werden könnte, wurde gesprochen. Keine Bemerkung, aus der unsere Gegner eine neue Angriffswaffe schmieden könnten, wurde laut. Der Kaiser hatte die Ge-legenheit, sich von der Loyalität seiner deutschen Unterthanen zu überzeugen, er hat die offene, deutsche Herzlichkeit, die ihm die Deutschen ent-gegendrachten, mit deutscher Herzlichkeit erwi-dert, — an allen Straßenecken ist's zu lesen! Monatelang bekriegte die slavische Presse die Organe der Regierung, die sich angeblich bemühten, den Einfluß der pervakischen Fana-tiker zu paralisiren; »»gescheut wurden dicser oder jener Bezirkshauptmann, sowie der Statt-Halter von Steiermark wegen angeblich unge-rechter Zumuthungen und Erlässe von den Preßdenuncianten bedacht; im Bewußtsein des Unvermögens anderes zu bieten, wurde auf das Geschrei das größte Gewicht gelegt und in der That kann von der ganzen Kaiserreise nach allen diesen Manövern in der slavischen Presse weiter nichts gesagt werden, als daß daS Zivio-geschrei an vereinzelten Orten des Unterlandes die Hochrufe zeitweise übertönte. DaS ist das einzige Resultat der Angriffe, der Anfeuerungen und Denunciationen. Fürwahr, wenig gegenüber den getäuschten Hoffnungen der chauvinistischen Gegner, die sich goldene Berge versprachen. Der Kaiser hat den slavischen Fanatismus, die deutsche Treue und Herzlichkeit gesehen, er hat slovenische Manieren und deutsche Att, er hat daS Deutschthum in seiner Wirkung auf den Fortschritt kennen ge-lernt, er hat daS größte Uebel in der Volks-Verhetzung erkannt und in Marburg leise gerügt; — zen und so zu einem Drama gebildet hat, dessen ungeheuren Werth ein ganzes Volk er-kennen und empfinden wird, sobald eS sein volles Eigenthum geworden. Die Sage vom „Gral" gehört eigentlich dem ältesten Heidenthume an; es liegt ihr die Idee zu Grunde, daß irgendwo auf Erden ein Ort höchster, reinster Glückseligkeit besteht, wo alle Hoffnungen und Wünsche der Menschen erfüllt werden. Mit der Zeit und Macht der Sünde und des Zweifels ging dieses Pa-radies verloren; nur ein glänzender Edelstein blieb zurück, dessen Glanz den Besitzer von aller irdischen Noth befreien und glückselig machen konnte. DaS Geisterthum verwandelte den Wunderstein in den Gral, d. i. in ein heiliges Gesäß, eine Schale, aus der beim letzten Abendmahl der Heiland getrunken, und in welcher Josef von Arimathäa das Blut Christi aufbewahrt haben soll. Einem alten, sagenhasten König Namens Titurel neigten sich eines Nachts die Engel und überbrachten ihm die Schale und die Lanzenspitze, welche eine Frevlerhand in des Heilands Brust gebohtt, er sollte der Hüter dieser heiligen Schätze sein, welchen der göttlichste Segen und höchste Heil-kraft innewohnten. — Um Titurel schaarte sich alsbald eine große Zahl edler, frommer Rit-ter, welche streng die Gebote deS Königs hiel-ten und in der großen Burg, die er bauen WuMrief. Bayreuth, Juli 1883. Am 8. Juli, einem sonnenhellen, wunder-baren Sonntagsnachmittage, bewegte sich eine ! »»absehbare Wagenreihe, zu beiden Seiten von einer Procession kunstbegeisterter Menschen ge-. folgt, über die sanft ansteigende breite Allee, » »eiche aus dem lieben sympathischen Städtchen Nayreuih zu dem malerisch aus einer Anhohe gelegenen Plateau führt, wo das Wagner-j cheater — umgeben von Wiesen und Wäldern ! — steht und einen schönen Blick auf die Stadt »it ihren Thürmen und stylvollen Gebäuden ! »nd über eine weite Fläche Landes gewährt. »rat die Ausläufer des Fichtelgebirges einen | walerischen Rahmen geben. DaS Theater selbst, I dessen erhöhte reizende Lage, einfache Bauart ! wiD röthliche Farbe uns gleich beim ersten [ eintritt in die Stadt ausgefallen ist, macht «ich in der Nähe gesehen einen überaus har-Konischen, wohlthuenden Eindruck; es liegt schon in der Zeichnung deS Festspielhauses. !»ehr noch in dem Orte, wo seine Zinnen in die freien Lüfte ragen. Etwas, daS über das Alltägliche hebt und zu einer Stimmung ver-hilft, die uns für den idealsten Genuß empfänglich macht. Das Innere deS Wagner-theaterS ist vollkommen schmucklos, besteht nur »uz einem großen, circa 1600 Personen faf- senden, amphi-theatralisch angelegten Parterre, über das sich eine einzige Mittel-Gallerie er-hebt, in der sich die Königsloge und einige reservirte Plätze befinden; die Sitze sind aus Holz und Rohr, die Wände dunkel gehalten; das Orchester liegt tief und gedeckt. — der Bühnenraum ist kleiner als der unserer Wiener Oper. Punkt 4 Uhr hatte sich das beinahe ganz finstere Haus gefüllt, das Werk von kaum 10 Minuten, da jede 4. Reihe ihre eigene Ein-gangsthüre hat. welche direct in'S Freie führt. Eine lautlose Stille herrschte im Theater und. wie auf höheres Gebot, begann die himmlische Musik des Vorspieles, das uns in die GralS-geheimnisse einweiht und auf die Wunder vor-bereitet, welche Wagner'S Genius in seinem letzten Werke geoffenbart. Obwohl wir voraussetzen, daß die ge-ehrten Leser sich aus den verschiedenen aus-führlichen Berichten des vergangenen Jahres ein Urtheil über die Bedeutung des vorliegen-den Drama's gebildet, gewiß aber über die Entstehung desselben aufgeklärt worden sind, wollen wir doch darauf hinweisen, daß Richard Wagner den Stoff zu seinem „Parsifal" hauptsächlich der gleichnamigen Dichtung deS mittelalterlichen Minnesängers Wolfram von Eschenbach entnommen, dieselbe jedoch in der ihm eigenen Weise umgestaltet, vertieft, mit den Mythen aus den ältesten Zeiten verfchmol« 2 sein Urtheil ist für uns Deutfche im Unterlande ein unS durchaus günstiges und dessen freuen wir uns voll und ganz! IoMische Mundschau. Inland. War es tactvoll? Um die Enttäuschungen die der nationale Chauvinismus anläßlich der Kaiserreise erdulden muß»?, zu lindern, finden gewisse Preßmatai'ote den traurigen Muth erdichtete Worte in die Welt zu posaunen und für die national« Idee zu fructisiciren. Die alte Spiegelfechterei wird in neuer Auflage geübt, und in dummdreister Manier die Wahrheit nach Möglichkeit geohrfeigt. Wenn wir uns die Mühe nehmen wollten die diesbezüglichen Berichte, welche in den letzten vierzehn Zagen die slovenischen Blätterbrachten, zu corrigiren, so würden wir ohne Uebertreibung für die Aufzählung der einzelnen tentenciösen Unrichtigkeiten in einer Nummer unseres Blattes nicht Raum genug haben. Wir müssen daher auf jede eingehende Berichtigung verzichten. Ganz sonderbar muthet es uns jedoch an, wenn wir in slovenischen Blättern von Tactlosigkeiten der factiösen Deutschen lesen, zumal schon an und für sich die slovenische Einbildung über das, was tactvoll ist oder sein sollte, der Anschauung eines Stockblinden über das Farbenspcctrum gleich-kommt. Wenn die Herren, welche die gedachte Presse bedienen, nur einen flüchtigen Schulbegriff vom Tacte hätten, dann müßten sie in erster Linie alle Glossen, welche die so glänzend manifestirte dynastische Treue der Bevölkerung verdächtigen sollen, unterdrücken. Doch für qewiße Leute gibt es eben nichts Erhabenes, nichts Heiliges, das sie nicht in die seichten Niederungen ihres kleinlichen Denkens herunter-zerren sollten. So sehen wir denn auch Blätter, die an den Festtagen, in serbveroatischer, oder sagen wir großslavischer Ausstattung erschienen, über die deutschen Fahnen, welche am l l. d. in unserer Stadt lustig wehten und flatterten, bellfern und geifern. Sie sehen eben den Splitter im Auge der Feinde aber nicht den Balken im eigenen Auge. Wir müssen erklären, daß wir diese Expectorationen nur ungern machen, und daß u»S nur die von gegnerfcher Seite gemachten Jnvectiven dazu provociren. Wir wollen daher auf gewisse Demonstrationen nicht eingehen, wir wollen nicht sagen, daß die Zivioschreie, welche z. B. auf dem hiesigen Bahnhofe die Hochrufe ersticken sollte», mehr dem Schlachtengeheule wilder Jndianerstämme. als den seeler,vollen und begeisterten Jubelrufen glücklicher Menschen glichen. Eine Frage jedoch drängt eS uns an jene Herren zu machen die noch heute die Deutschen als factiös und tactloS beschimpfen, ließ, die höchste Tugend übten, zu Heilesthaten in die Ferne zogen, um die verfolgte Unschuld, das Recht zu schützen, gestärkt von» Wunder-glänze, der dem göttlichen Gefäß entströmte, sobald es der König enthüllte. Der erste Act von Wagner's „Parsifal" führt unS in das GralSgebiet, in den heiligen Wald, wo der alte Gurnemanz. ein „frommer Degen", zwei schlafende Jünglinge weckt und an ihre Pflich-ten, an das Morgengebet, mahnt. Ein Motiv kirchlichen Ursprungs, dem sich ein wunder-bares, sicher einsetzendes, kühn fortschreitendes zweites Motiv anschließt, welches als Glaubensbekenntnis; der Gralsritter aufzufassen ist, zwingt sie auf die Knie zu sinken und andächtig zu beten; — hierauf befiehlt der Alte, dem siechen Konig Amfortas daS Bad z» be-stellen. Da stürzt, von einer rhythmisch be-lebten, seltsamen Musik begleitet, ein wildes Weib, Kundry, herbei; sie hält ein Fläschchen mit Balsam in der Hand und ist mit ihrem flatternde» Haar und Gewand das Bild einer Zauberin, eines fluchbeladenen Wesens. — Kruudy, welcher wir in Wolfram'S „Parsifal" und in älteren Sagen als HerodiaS begegnen, die das Haupt deS Johannes — nach Wagner aber den Heiland s e l b st — verlacht ha-ben soll, irrt seit jenen fernen Tagen, ein weiblicher Ahasver, vou Welt zu Welt, nach Erlösung schmachtend, die sie von dem Fluch „Deutsche Wacht." die Frage nämlich: Ist eS tactvoll einen hoch-verehiten Gast in einer Sprache, die ihm, wenn schon nicht unverständlich, doch zum mindesten nicht geläufig ist, anzusprechen, wenn man neben-bei die Muttersprache des Gastes vollkommen versteht? Ausland. Deutschland. Das in Preußen (rnde dieses Monats in Kraft tretende neue kirchcnpolitische Gesetz übt bereits unverkenttbare Wirkung int Voraus. Etwa 80 junge Geistliche, welche nach dem Eintritt« der Maigesetze zu Priester» geweiht worden sind, befinden sich meist außerhalb Preußens, größtentheils in Baiern. als Hilfsgeistliche. Wie aus Pelplin berichtet wird, hat der BU schof von Kulm an sämmtliche im Auslande besindliche Geistlichen die Aufforderung ergehen lassen, in die Heimat zurückzukehren, wo sie alsbald Anstellung als Vikare zu gewär-tigen haben. _ Ruhtand. In den diplomatischen Kreisen Peters-burgs ist das Gerücht verbreitet, daß in Folge eines heftigen Anstürme» der Chauvinisten und Reactionäre die Stellung des Ministers Giers erschüttert sei. Es wird ihm eine zu große Nachgiebigkeit gegenüber dem deutsch--österr.-ungarischen Bündnisse und das Zustande-kommen der Tripel-Allianz, die er nicht zu verhindern mußte, zum Vorwürfe gemacht. Die auswärtige Politik Giers' verhindere eine starke Entwickelung der innern Verhältnisse Rußlands. Möglich, daß Giers so lange am Ruder b'ei-ben wird, als man in Petersburg die Beobach-tung einer Friedenspolitik für nothwendig fin-det oder eine solche wenigstens zur Schau tra-gen will. Daß Herr v. Giers niemals zu dett Günstlingen Alexander 111. gehörte, ist bekannt. Die sonstigen aus Rußland vorliegende» Nach-richte» berichten von zahlreiche» Symptomen, daß ei» aufrührerischer Geist sich der Bevöl-kerung in einzelnen Theilen des Reiches be-mächtigt. _ Mumänische Antransigenteu. Den rumänischen Größenwahn - Politikern scheint trotz der Lection, die sie erhalte» haben, noch immer kein Verständniß für die Situation aufzudämmern. Die Bukarester Jrredentisten haben zwar das directe Liebäugeln mit den »»erlösten Brüdern, die hinter den österreichisch-ungarische» Grenzpfählen schmachten, eingestellt, aber ihre staatsmäiinische» (?) Talente an einer anderen Aufgabe versucht. Gradisteanu und Genossen haben plötzlich entdeckt, daß der Titel König von Rumänien eigentlich gar nicht der befreit, fortan Sclavin der Sünde zu sein und in jedem Manne, der ihr naht, den Erlöser zu suchen. Der Fluch ist so geartet, daß nur Derjenige von dem Sündendasein sie erlöst, welcher ihrem Zauber widersteht »nd ihr eine entsagende, reine, echte Liebe einflößt. Das gute Element in Kundry's Seele drängt sie zu Diensten und guten Thaten, ge-seilt sie als Botin der heiligen Gralsgemeinde, wo man solcher Dienste bedarf und vor dem nnverkennraren Elend dieses Weibes eine ge-wisse Scheu, vor ihrer Treue eine Achtung empfindet, »msomehr, da man den furchtbaren Zauber nicht kennt, welcher sie zu einem Dop-pelwesen und — zum verderblichen Werkzeuge eines erbitterten Feindes macht. Ein böser, sündhafter Fürst. Klingsor. be^ warb sich nämlich zu Titurel'S Blüthezeit, Auf-nähme in der Gralsburg zu erlangen, die man ihm aber entschieden verwehrte, da nicht echte Buße und Entsagung ihn zu dem Schritte be-wegte. da seine Seele noch den finsteren Mäch-ten verfallen war. Aus Groll über solche De-müthigung schwur er Rache und Verderben der ganzen Ritterschaft; — er ist also die Perso-nification des bösen, heidnischen Elementes, der Sünde, der schlechten Triebe, zum Gegen-fatze der Tugend, der nach höchsten Zielen strebenden Religion, die vermöge ihrer Züge, in Wagner's „Parsifal" entschieden das christ- 1883 d.m Staatsoberhaupt von Rechts- und Verfassungswegen zukommende sei, dieser vielmehr durch die Benennung „König der Rumänen" ersetzt werden müsse. Der Romanul begeistert sich für diese Idee und hängt ihr sogar ein staatsrechtliches Mäntelchen um. als hoffte er wirklich durch seine Spiegelfechtereien die Welt glauben zu machen, daß hinter der in Anregung gebrachten Aenderung des rumänische.» Königs-titels nicht genau dieselben Hintergedanken stecken, als sie in dem berüchtigt'« Jassyer Toaste Gradisteanus umherfpukten. Nun die Welt wird auch ob dieser neuesten Evolution der großru-mänischen Fanatiker nicht aus ihren Fugen ge« hen, noch werden die im Banal und in Siebenbürgen wohnenden österr.- ungarischen Staats» bürger romanischer Mundart sich um der schönen Augen des „Romanul" willen plötzlich ds Unterthanen eines anderen Königs fühlen. als_ desjenigen, der in der Wiener Hosbarg residirt. Allein das Gebühren der Bukarester Jntransigenten und Hetzer zeigt, wie gering die Achtung ge-wisser Kreise vor dem bestehenden internationa-len Rechte ist nnd wie sehr ihre ganze politische Speculation von dem Bestreben durchdrungen wird, im Trüben zu fischen. Correspondenzen. Cilli, 22. Juli. (Orig.-Corr.) fS l o v e n i-sche Correcturen.j Nachdem die Kaiser-reise durchs Wendenland den Erwartungen der slovenischen Chauvinisten so wenig entsprochen hat, demüht man sich im pervakischen General-stabe mit mehr Eifer als Geschick die erlittene Schlappe dem denkenSmüdeit Trosse als Erfolg vorzustellen, und nimmt sich in gewohnter Manier die Freiheit die gröbsten Unwahrheiten zu ver-breiten. Die Herren hatten sich freilich in den schönsten Hoffnungen gewiegt, und die völlige Vernichtung der „factiösen Opposition" und das TodeSurtheil unserer deutschen Sprache schienen ihnen ausgemacht. Sie haben sich da ei» kleinwenig verrechnet. Es stimmt nnS recht heiter wie sich z. B. die amtliche „Laibacher Zeitung" bemüht die Aussprüche des Kaisers zu corrigiren, und wie „Slovenski Narod" die Thatsache, daß der Kaiser überall in Untersteiermark auf slovenische Ausprachen deutsch und nur deutsch ant-wortete entstellt oder einfach weglügt. So soll der merkwürdige Fall eingetreten sei», daß die deutsche Ansprache eines Ranners flovenisch erwiedert worden sein soll! Also zu lesen in der „L. Z." unn dem „S. N."! Es braucht wol nicht erwähnt zu werde», daß diese Erfindungen dem slovenischenJournalistenverstand nicht zu besonderer Ehre gereichten. Sie sind wol die besten Beioeise wie sehr die Herren in ihre» Erwartungen ge-täuscht worden sind, denn die Darstellungen liche Gepräge trägt, jedoch auf alle Gemüther und Herzen, welcher Eonfefsion sie auch seien, den Eindruck eines Erlösung spendenden Wun-ders macht, vor dem sich — wie vor der Cj* • fenbarung eines Gottes — gläubig eine Welt beuge» muß. »lingfor schuf sich nahe der Gralsburg ein Zauberschloß, in dessen herrlichen Garten er die schönsten Jungfrauen hielt, die wie Sirenen auf ihre Opfer harrten und jedes, das in ihre Blumenhaine sich verirrte, mit Minnezauber gefangen hielten. — es vom Wege der Pflicht, der Tugend drängten. Viele Ritter gewann sich der Böse schon nnd hoffte, mit starker Wehr dereinst den Gral-König selber zu bedrohen. Gelang es den holden Mäd-chen nicht, so hatte er Kundry gewonnen, welcher Keiner widerstand. Wie sich Böses stets zum Bösen gesellt, machte sich der Höllenfürst den Fluch zu Nutze. der auf Kundry lastete — in Zeiten, wo sie physische Ermattung befiel, sie von ihren rastlosen Botendiensten ermüdet, in wehrlosen Schlaf versank, weckte sie der sin-stere Dämon und verzauberte sie zu dem schönsten Weibe, in deren Busen ein entsetzliches Sehnen glühte, welches diese Venus zu seinen verderbliche» Zwecke» dienstbar machte. Als der greise GralSkönig Titurel sei» Amt dem Sohne Amfortas übergab, machte sich dieser, mit dem heiligen Speere ausgerüstet, auf, um 1883 I Dirs)alten sich zur Wirklichkeit wie Mittag zu ' Mitternacht. In Untcrfteierntark hat der Kaiser den Unterschied zwischen der slavisch-nationalen Clique und der deutschen Partei kennen gelernt, j das allein repräsentirt einen sehr bedeutenden Werth. Richtige Anschauungen i» dieser Beziehung können für uns nur von großem Vortheil sein. Die Nummern „SlovenSki Narods" von den Laibacher Kaisertagen und auch noch von ein Paar Tagen nachher sind ebenso lehrreich als unterhaltend. Dieser süß-sauere Ton, diese ge-zonngenen Beschreibnngen der Festlichkeiten, diese Unsicherheit in der Bekanntgabe der Geschehnisse haben für einen mit den vorhergegangenen Er-eignissen vertrauten Beobachter eine sehr angenehme Wirkung. Die Herren sind einigermaßen abgekühlt worden, der slavische Chauvinismus hat auch in der „österreichischen Stadt Laibach" keine Unterstützung gesnnden, und daS that «instlich Noth. In icinet am 19 d. M. ausgegebenen Nummer muß „Narod" die Mittheilung machen, der Kaiser habe von Laibach als einer „echt österreichischen Stadt" gesprochen, und fügt bei, „Laibach ist aber slovenisch und der Gemeinde-rath zu welchen der Kaiser so sprach, ist slovenisch". Ja meine Herren, aber der Kaiser hat eben nicht von der„slovenischen"^!) Stadt Laibach gesprochen; und wußte es sehr warum er es so und nicht anders that. Der unglückliche Versuch gebildeten Menschen mit den Laibacher Sokolisten zu imponiren hat sich diesmal in Laibach als eclatant mißglückt herausgestellt. Ich kann es als Augenzeuge aussprechen, daß der Kaiser beim Vorbeizug dieser sehr provocirend aussebenden Masse ein vollkommen ernstes Gesicht zeigte, während der Eindruck, den die samoS aussehenden, so solide emhergehenden deutschen Turner Laibachs ein offenbar wolthuender war. Man erinnert sich unwillkürlich an die Freiknechte von ehemals, wenn man diese rothen Jünger Jahn's sieht. Die beiden Handschreiben haben alles übrig« gethan. Wir Steirer find zufrieden, die deutschen Krainer sicher auch. Frieda», 23. Juli. (Orig.-Corr.) [Habs-b u r g s e i e r.s Es ist zwar schon post festura aber nachdem weder von der löblichen Gemeinde-Vertretung, noch von irgend einer anderen Persönlichkeit, die eher dazu berufen wäre, derlei Angelegenheiten zu veröffentlichen, bis jetzt eine Notiz bezüglich des am 2. Juli von der hiesi-gen Schuljugend begangenen Jubelfestes^ an lässlich der 600jährigen Zugehörigkeit Steier-marks zum Hau,e Habsburg erschienen ist, so kann ich nicht umhin unausgesordert über das glänzend ausgefallen« Fest etwas mitzutheilen. Mit Tagesgrauen weckte eine Musikkapelle, die Straßen durchziehend, die Bewohner unsererStadt. Böllerschüsse erdröhnten und verkündeten den An- dem schmählichen Treiben des Nachbarfeiudes Einhalt zu thun. Er wagte sich in den Zauber-garten und — sank in Kuudry's Arme; — Klingsor entwand ihm die heilige Waffe und schlug damit dem König eine Wunde, die sich nie mehr schloß und namenloses Unheil in die Stätte des Friedens brachte. Gurnemanz, aus dessen Mund« wir — und die beiden Jung-linge — im 1. Acte diese Berichte hören, sand den verwundeten König und trug ihn in die Burg: dort herrscht — so erzählt er ivei-ter — tiefe Trauer mit die verlorn« Waffe, deren Besitz die halbe Macht der Ritterschaft gewesen; sie klagt ob der Schmach des eigenen Königs und beschwört ihn sich aufzuraffen, das verwaiste Heiligthum, den Gral, zu enthüllen und daraus Trost und Segen zu spenden, zu schöpfen; vergebens: der König brütet im dumpfen Schmerze über die verhättguißvolle Stunde nach, er krankt an der Herzenswunde, welche die Sünde der ganzen Menschheit schlägt und sühlt sich nicht mehr der Erste, der Wür-digste unter seinen Rittern, das Leuchten des Gral« führt ihn nur noch mehr zum Bewußt-sein seiner Schuld und er sehnt sich nach dem Tode — er will ihn finden, indem er sich uud Anden» die heilige Stärkung versagt. Als Am-fortas einst in höchster Verzweiflung des Nachts den Himmel um Gnade flehte, — sott das Weihgesäß erglüht sein und mit Flammenschrift „Deutsche Wacht." sang des Festes. Um 9 Uhr zog die festlich ge> kleidete Schuljugend — vom Schulhause auS — in die Kirche, wo eine Messe gelesen und von den hiesigen Bürgerstöchtern und Söhnen unter Leitung und Orgelbeglcitung des hiesige,, Herrn Oberlehrers Ferdinand Rauschl abgesungen wurde. Nach der Messe marschirten die Schulkinder unter Vorantragung von ver-schiedeneu Wappen, Emblemen, Pyramiden und Fahnen mit der Musik an der Spitze und unter Begleitung vieler Damen, Herren und einer Menge Landvolkes über den Hauptplatz in den festlichgeschmückten Garten des Herren sinko. Nachdem die Schuljugend sich aufgestellt hatte, wurde von ihr die Volkshymne gesungen. Hieraus hielt Herr Oberlehrer Rauschl an die Kinder eine warme ergreifende Anrede. Nun folgten classenweise Vortrüge, Deklamationen und Ge-sänge in deutscher und slovenischer Sprache, wo-bei sich die Abstufungen der 4 Klassen in Be-zug auf Erziehung und Fähigkeiten der Kinder sehr bemerkbar machten. Darauf hin trugen zwei Knaben aus der 4. Klasse die Geschichte des Hauses Habsburg in deutscher und slooeni-scher Sprache vor. Zuletzt trüge» die Kinder der 4. Klasse unter Begleitung eines Harmoniums und Elaviers das Lied „die Wanderung durch die Heimath" von Josef Petz mit Verve vor, wobei die darin vorkomenden einzelnen Textab'Heilungen von den Kindern vortrefflich declamirt wurden. Ich glaube daher aus dem Herzen Aller zu sprechen, wenn ich den lieben Kindern für ihre vortrefflichen Leistnngen ein kräftiges Hoch bringe. Zum Schlüsse wurden die Kinder von dem hiesigen jungen Damenflor mit Speisen und Getränken bewirthet. Aus An-laß dieses gelungenen Festes, sowie auch aus Anlaß von mehreren anderen von Rauschl arau-girten Festlichkeiten, glaube ich mit vollem Rechte hervorheben zu können, daß der benannte Ober-lehrer in Folge seiner großen Mühewaltung, Aufopferung, sowie seines Verständnisses und seiner Fähigkeiten und ganz besonderen Liebe zu seiner Schuljugend, sowie auch in Folge seiner vielen anderen hier allgemein bekannten Verdienste uneingeschränktes Lob verdient. Möge ihn ein gütiges Geschick viele Jahre die Ge-sundheit schenken, damit er di- so nöthige Bil-dung deS Volkes mit gewohnter Kraft fortsetze. Kleine Elironik. [Das golden «Vließ aus derTu-riner Ausstellung im Jahre 1884.] Don Carlos Bourbon, unrühmlichen Andenkens, verlangt in die Liste der Aussteller eingetragen zu werden; er beabsichtigt, das oft genannte goldene Vließ auszustellen von dem man — nach dem großen Prozeß vor dem Mailänder die Worte gezeigt haben: „Durch Mitleid wis-send, der reine Thor, Harre sein, den ich erkor!" * ♦ ♦ Dem dunklen Orakelipruche entnahm der König und die Ritterschaft, daß ein Retter kommen werde und in dem Zustande bangster Erwartung treffen wir im ersten Acte Alle an. die uns begegnen. Ein tief ergreifender Anblick ist Amfortas selbst, der steche, noch junge König, den man auf einem Ruhebett zum heilige» Waldsee trägt. Es bedarf kaum der Erwähnttttg, daß die Musik, welche die Erzählungen des (von Scaria ausgezeichnet gegebenen) Gurnemanz und alle dramatischen Momente dieser ersten Scene begleitet. an sich so schön und edel ist, wie das Beste was Wagner geschaffen, denn, die wir des Meisters Genius kennen, wissen, daß Wort und Ton, Action und Musik bei seinen Werken Eins geworden sind, und wenn wir die Dichtung besprechen, halten wir stets die Wirkung des gesammten Drama's fest, denn wir können uns daS Eine ohne das An-dere nicht denken. Von Anfang bis zu End: ergänzt der Ton das Wort — er haucht ihm die Seele ein und die wunderbaren Harmonien und Motive, womit jeder Vorgang. jede Stimmung characterisirt wird, verhelfen uns bei diesem Werke fast mehr als bei allen an- ö Gericht gegen Don Carlos' General Woet — angenommen hat. es sei gestohlen worden. sEine Krone eines wirklichen, veritablen Souverains ist zu ver-kaufe it.] Römische Blätter melde» nämlich, daß Fürst Kirl III. von Monaco sein Fürsten-thum zum Verkauf ausgesetzt. Vor zwanzig Jahren verkaufte der Fürst die Gebiete von Mentone und Rocabruna für 200 tausend Franken dreiprocentiger Rente an den Kaiser Napoleon III., für sich behielt er nur den Fel-sen von Monaco, den er durch den SpielpäH-ter Blanc bekanntlich in sehr lohnender Weise auszubeuten gewußt hat. Jetzt verlangt der Fürst von der französischen Republik als Kaufpreis ^ehn Millionen Franken, und die Verpflichtung für die Erben Blancs zu sorgen, deren Concession noch bis irntt Jahre 1910 läuft. [Die Zeiten ändern sich.] ES isi keine Erfindung, so versichert der „Hamburger Correspondent", sondern eine Thatsache, daß im Jahre 1848 der Geheimrath v. Toth wegen Störung der öffentlichen Ruhe eingesperrt wurde. Diese „Störung" hatte er dadurch verursacht, daß er seine Liebhaberei für die verbotene „un-garische Tricolore" dadurch hervorkehrte, daß er sich täglich in dem Hotel, wo er speiste, Spinat. Reis und rothe Rüben geben ließ, in denen die drei Farben: Roth. Weiß und Grün aus dem Tische erschienen. Als die Sache zu auffällig wurde, erfolgte dann die Anklage und die Verurteilung! [Leich.nverbrennung in Görz.] Der „N. Fr. Presse" wird aus Görz geschrie-ben: In der letzten Sitzung unsere« Gemeinde-ratheS wurde der Antrag, auf dem hiesigen Friedhofe einen Ofen für die Vertretung von Reichen zu errichien, angenommen. Eine der Stadtvertretung zugegangene bezügliche Petition war von fast sämmtlichen Aerzten und vielen Bürgern unterzeichnet. Gegen den Antrag sprach und stimmte blos der Reichsraths-Abgeordnete Monsignore Valussie. Man ist nun begierig, zu ersahren, ob die Behörden die Ausführung die-seS in hyginifcher Beziehung so wichtigen Beschlusses ermöglichen werden. [ZnrEmancipationder Frauen.] In Ottawa ist kürzlich eine Frau zum Ober-Secretär des statistischen Bureaus ernannt wor-den. Nie vorher ist einer weiblichen Person in Canada ein so wichtiger Posten anvertraut worden. [Wieder ein Theatrrunglück.] Aus der bei Moskau gelegenen Stadt Sergejew Pofsad wird der „Moskowskija W.'domosti" (Moskauer Zeitung) über folgenden schrecklichen Fall berichtet: Am 8. Juli war in Sergejew Possad Jahrmarkt, in Folge dessen die Abends in dem dortigen Theater stattgefundene Vorfiel- dern zu einem Genusse, welcher unbeschreiblich ist, weil eben hier die Musik einem Dienste geweiht ist. den man auf der Bühne bisher nicht gewohnt war, — dem Dienste höherer Mächte, und wer von den Besucher» Bay-reuth's wollte es längnen, daß die Bühne mit solchem Vermächtnisse eine Weihe, eine Be-deutung erhalte,», welche sie nie besessen, daß sie — wird ihr die ideale Richtung, die edle Kunstbegeisterung. Alles das gegeben, was Bay-renth jetzt zur einzigen nationalen Bühne, zum Tempel deutscher Nunst macht — berufen ist, dem Volke durch dieses Werk die edelsten Grundsätze, das Evangelium der Nächstenliebe und des Mitleids und ein Gottvertrauen, eine Entsagung zu lehren, wie es würdevoller, klarer, schöner, kaum ein Gottesdienst vermag. Wie tief dringen uns Amfortas' erste Worte, die er an Gurnemanz uud seine Diener richtet, zn Gemüthe: „Habt Dank — ein wenig Rast — nach wilder LeidenSnacht, — nun — Waldesmorgenpracht !" — Schon hier erweckt deS edlen Königs Qual unser ganzes Mitgefühl, unsere wärmsten Sympathien, die bis zum Schluß des Drama's erhalten bleibe», denn AmsortaS ist einer aus unserer Mitte, — ein zum Leiden geborener, nach Frieden schmachtender Mensch. Der König wird zum Bade getragen und wie zum Troste singen die Kna-ben mit Gurnemanz den Verheißungsspruch 4 lung äußerst stark besucht war. Der Fußboden hielt die schwere Last des Publikum» nicht auS und stürzte plötzlich während der Vorstellung sammt dem Publicum unter fürchterlichem Ge-krache ein. Obwohl der Raum unter dem Fußboden nur zwei Arschinen (etwa drei Ellen) tief war, erhielten doch virle Personen mehr oder minder erhebliche Verletzungen. In Folge dieses Ereignisses entstand auch im Theater eine unbeschreibliche Panik und viele Anwesende wurden während des Gedränges erdrückt, ver-letzt und beraubt. Die Anzahl der Opfer dieser muesten Theater-Katastrophe ist noch nicht de-kannt. Deutscher Schutverein. Wir», 21. Juli. In der am 17. Juli stattgehabten AuSschußsitzung wurde vor Allem dem schmerzlichen Bedauern über das Ableben des SchiedSgerichtSmitgliedcS Heinrich Freiherrn von Ferstel Ausdruck gegeben. Obmann Stell-Vertreter Dr. von KrauS erstattete sohin Bericht über seine Vereisung deS nordöstlichen Böhmens und die zur Beseitigung der Schwierigkeiten, welche seitens der tschechischenGemeindeverttetungen der Ausführung der geplante» Schulbauten in gehässiger Weise in den Weg gelegt werden, unternommenen Schritte. Dr. von KrauS war insbesondere brnüssigU, die Intervention Sr. Excellenz deS Herrn Statthalters in der bekannten Königinhoser Bauangelegenheit zu erbitten. Weiter« gelangte der Festbericht über die an der Vereinsschule in Maierle in Gottschee ab-gehaltene Habsburgfeier, welche unter zahlreicher Betheiligung der Bevölkerung glänzend verlief, zur Vorlesung. Bewilligt wurden Beträge zu Schulzwecken für Saak und St. Georgen in KSrnten, eine Remumeration für einen Lehrer an der Vereinsschule zu Lipnik in Galizien, Ueber-siedlungsbeiträge für die an den Vereinsschulen in Lichtenwald und Pickerndorf in Steiermark angestellten Unterlchrer, dann für Böhmen: Beiträge zu mehreren SchulhauSbauten. eine Subvention für die Schule einer israelitischen EultuSgemeinde, Gehaltszulagen für verdiente Lehrer an bedrohten Punkten, die für den Schul-Hausbau in Phillipsberg, welcher bereits in Angriff genommen wird, weiters erforderlichen Beträge. Ferner wurde die Errichtung einer Vereinsschule in Böhmen, so wie die Eröffnung einer getrennten V. Classe für Mädchen an der Vereinsschule in Josefstadt beschlossen, und dem Verein deutscher Schulfreunde in ZiSkow anläßlich der Erwerbung eines Hauses zu Schulzwecken ein namhafter Beitrag gewährt. Mehrere Schulen Schlesiens erhielten Beiträge zur Anschaffung von Lehrmitteln und Schuleinrichtung. Schließlich wurde der von der Schulleitung der Vereins- vom „reinen Thor", eine Melodie, welche ge-heimnißvoll in V-Vur ausklingt; da schwirrt plötzlich ein Pfeil durch die Lüste, eS saust die V-Vur-Scala einige Octaven in die Höhe — und ein todter Schwan fällt zu Boden. Ein erregtes Rufen und Jagen wird im Walde vernehmbar, eine Schaar Knappen — in demselben Gewände wie Gurnemanz (rother Man-tel, nach Art der Kreuzfahrer) — ziehen den Missethäter, einen kräftigen, blonden Jüngling in seltsamer grauer Tracht, hervor. Unerwar-»et, wie ein erlebtes Mißgeschick, wirkt diese neue Scene; wir theilen die Bestürzung der Gralritter, welche mit Geberden und Worten, ja selbst in ihren Blicken und Zügen die Zei-chen innerer Entrüstung kundgeben, hier und bei allen andern Scenen, wo sich die Choristen an den dramatischen Vorgängen betheiligten, erkannten wir die Zauberhand des großen Meisters und Bühnenregisseurs Wagner-- diese Hand ist jetzt kalt und regungslos, aber ihre energische, rastlose Thätigkeit, die vor einem Jahre diese Menschen für seine idealen Ausgaben begeisterte und belehrte, galt nicht einem Tage nur, sie galt dem Werke, das fort-lebt und von Jenen, welchen es der Meister als Letztes, Liebstes anvertraut,--so gepflegt nnd pietätvoll gewahrt werden wird, als es die heurige Premiöre am 8. Juli be-wiesen; es war uns zuweilen, als walte die .putsche Macht - schule in Josefstadt erschöpfend und sorgfältig zusammengestellte Jahresbericht über das Schul-iahr 1882—8 zur Kenntnis genommen, ebenso der anläßlich deS Schulschlusses erstattete Bericht über die günstige» Unterrichtserfolge an der Vereinsschule in Lipnik bei Biala. Locales und ^rovinciates Cilli, 25. Juli. [Cillier G e m e i n d e r a t h.] In der am verflossenen Sonntage abgehaltenen Gemein-deratssitzung theilte Bürgernleister Dr. Necker-mann ein Schreiben deS StathaltereiratheS HaaS mit, worin in Folge telegraphischer Weisung deS Statthalters der Dank deS Kaisers für die dar-gebrachte Huldigung am 2. Juli ausgesprochen wird. (Wir haben den Wortlaut des kaiserlichen Dankes bereits in unserer Nummer vom 5. d. veröffentlicht. D. Red.) Weiters bringt der Bür-germeister ein Telegramm deS Commandanten deS k.k. 20. Jäger - Bataillons aus Billek zur Verlesung. In diesem Telegramme wird die Depesche des Bürg-rmeister-St-llvertteters Dr. Hiegersperger von» 2. d. lautend: Die Stadt-gemeinde Cilli gedenkt bei der heutigen Habs-burg-LandeSfeier der sernen LandeSkinder in Waffen und grüßt da« tapfere Bataillon mit dem steirischen Hochrufe: „Hoch unser Kaiser-haus, hoch Oesterrereich, hoch Steiermark in Ewigkeit!" — dankend erwiedert. — Ein Erlaß der Statthalter« eröffnet, daß der Kaiser über die Bitte der Stadtgemeinde Cilli, um Bewilligung, daß das zur bleibenden Erinnerung des vor 600 Jahren ersolgten Anfalles der Steiermark an das Herrscherhaus zu grün-dende Asyl für verwahrloste Kinder den aller-höchsten Namen führen dürfe, die Willfahrung der Bitte in Aussicht stellte, sobald das Asyl factisch ins Leben treten werde. Bei Eintritt des angedeuteten Zeitpunktes ist daher diese Bitte zu erneuern. Der Vorsitzende giebt fernerS bekannt, daß Herr von Guggenthal, Besitzer der Villa Rosenau bei Ponigl, zu dem von der Stadtgemeinde für dieses Asyl bewilligten Stamm-Capitale 2000 fl. einen Betrag von 25 fl. ge-widmet habe. Nun gedenkt der Bürgermeister in einer Ansprache des schönen Verlaufes des KaisertageS, worüber der Monarch vor seiner Abfahrt folgende Anerkennung «»«zusprechen ge-ruhte: „Herr Bürgermeister! Ich danke Ihnen nochmals für den wirklich herzlichen und freund-lichen Empfang, den mir die Bewohner von Cilli bereitet haben; ich wünsche Ihrer aus-blühenden Stadt alles Wohlergehen und Ge-deihen." Der Bürgermeister bemerkt, daß das schöne Gelingen der Feier der Gesammtdevöl-kerung zu danken sei, die in loyalster Weise Meisterhand noch immer, segnend, wie sein unsterblicher Genius in den — ohne ihn — ach so verwaisten Räumen! Parsifal, der kühne Bogenschütze, wird nun von Gurnemanz einem strengen Verhöre unterzogen und über die Heiligkeit des Walde« nnd seiner schutzbefohlenen Thiere, der den Waldsee umkreisenden Schwäne und Vögel, belehrt. Thöricht und stumm vernimmt der Angeklagte diese harten Vorwürfe, er wußte die That so wenig wie den eigenen Namen, nur so viel weiß er. daß er eine Mutter habe, die ihn im Walde erzogen und die er ver-lassen, um Rittern im glänzenden Waffen-schmucke nachzujagen, — ihnen wollte er glei-chen. Kundry, die bisher bei einem Gebüsche wie ein wilde« Thier gelegen und gelauert hatte, mischt sich nun in dieses Gespräch, in-dem sie kurz berichtet, daß „Herzeleide", Par-sisal's Mutter, — todt sei. Der Jüngling, vom jähen Schmerz erfaßt, stürzt auf die Bonn so bitteren Leide«, — Gurnemanz wehrt ihn ab und erkennt mit liebreichen Worten Kun-dry's unbewußte Erfüllung der Gralsgebote, die sie dem verschmachtenden, umsinkenden Par-sifal Labuny bringen heißen. Alsbald zwingt sie jedoch ihr Fluch, dem schrecklichsten Lose zu verfallen. — mystische Schatten legen sich ihr um's Auge. — vergebens will sie heute den gefürchteten Schlummer bannen, — sie 1883 die Häuser schmückte. — daß besonderer Dank dem bezüglichen Festcomit^ und dessen Ob manne Dr. Higersperger gebühre. Ueber Anregung des Vorsitzenden wird dem Coatite vom Plenum der Dank und die vollste Anerkennung durch Erheben von den Plätzen ausgesprochen. Der Bürgermeister nennt dann noch die diversen Herrn und Korporationen, deren Zusammenwirken den so schönen Erfolg erringen machte und bemerkt, daß er bereits an Alle Dankesschreiben abge-sendet habe. — Hierauf berichtete Dr. Higers-perger als Obmann des Fest-Comites über die Ausgaben aus Anlaß der Habsburgseier und deS Kaiferempfanges. Die deiaillirt vorgetragene Rechnung, die angesichts der gelungenen Deco-rationen als sehr ökonomisch betrachtet werden kann, wird einstimmig genehmigt und dem RechnungSleger da« Absolutorium ertheilt. [Concert.] Am 2. August veranstaltet d>e Operniängerin Fräulein Gabriele Lichtenegg unter gefälliger Mitwirkung der Opernsängerin Fräulein Hanna Wrada und hiesiger Kunst-freunde ein großes Concert im Casinosaale Vormerkungen auf dieses Concert werden in der Papierhandlung des Herrn Johann Rakusch woselbst auch die Kartenausgabe stattfindet, ent-gegengenommen. [Garnison.] Das erste Bataillon des hier garnisonirenden 87. Jnfanterie-RegimenteS fuhr am Samstage mit dem gemischten Zuge zur Concentrirung nach Graz. [Untersteirische Bäder.] In der Lande« - Kuranstalt Sauerbrunn sinv bis 20 Juli 1100 Curgäste eingetroffen. Im Kaiser Franz-Josessbade Tüffer trafen bi« zum 23. d. 407 Gäste zum Curgebrauche ein. [Hagelschäden.] Am Abende vom Montage wurde die Umgebung von Tüffer durch eine» Wolkenbruch verbunden mit einem starken Hagelschlag heimgesucht, welch' letzterer die Weingärten empfindlich schädigte. Einige Stunden später wurden durch das gleiche Miß-geschick die Weingärten von Friedau und Lutten-berg verwüßtet. Aus St. Marein wird gleich-falls über ein heftiges Hagelwetter, welches sich bis Sauerbrunn erstreckte, berichtet. [Schlecht gelogen.] Ein füdsteirische« Blatt. das seines üblen RuseS wegen gleich gewissen Orten nur mit Respect genannt werden darf, erzählt, daß der Kaiser, als er in Cilli das Kaiser Josef-Denkmal zum erstenmale pas-sirte, nach dem BezirkShauptmannschaftSgebäude geblickt und bei der zweiten Vorbeifahrt mit feinem Adjutanten sehr angelegentlich gesprochen habe, um ja das Monument nicht ansehen zu müssen. Die tendenciöse Unwahrheit dieses Be-richte? wird am besten durch den Umstand illu- sinkt zu Boden — und ist wieder ihre« grausamen Weckers hilfloses Opfer. — Gurnemanz meint indessen, in dem einfälligen Jüngling den Retter zu erkennen. — er will ihn prüfen, will sehen, ob er zur Erlösung bestimmt, und als feierliche« Geläute ihn erinnert, daß die Gralsdienste beginnen, läßt Gurnemanz den Jüngling an seiner Seite mit ihm den Weg zur Gralsburg ziehen. — Bei offener Scene verwandelt sich die Wald-Decoration allmählig in steinerne Gänge und Felsenthore, in Klüfte und dunkle Riesensäulen, bis sich eine große gewölbte, prächtige Halle mit hoher Kuppel aufthut, deren orientalische« Innere einen im-ponirenden, feierlichen Eindruck macht. In der Mitte dieses Tempel« steht ein kleiner Altar, zu dessen beiden Seiten sich lange Taseln ziehen, vor welchen viele Sitze angebracht. — Die die eben geschilderte Wanderung Parsisals begleitende Musik hörten wir wiederholt im Concertsaale; sie ist an und für fich von so erschütternder Wirkung, daß man davon bi« in den Urgrund der Seele getroffen wird. — Weit besser als die von den« Maschinisten Brückner (aus Coburg» trefflich eingerichteten Wandeldecoration, versinnlicht diese großartige Musik die Wanderung, da« mühsame Fort-schreiten der beiden Männer; selbst bei ge-schloß'nem Auge werden wir den Scenenwechsel gewahr, — das Gralthema steigt stufenweise ¥ 1883 stritt, daß der Monarch sowohl nach als von dem Glaci« nicht in Gesellschaft eine« Adjudaitten, sondern deS Stalthalters fuhr. [Scha d en seuer. I Gestern Abends zwischen 8 und 9 Uhr brach in dem mit Heu und Getreide dicht gefüllten Schuppen des Ostroxnik in Buchenschlag Feu,r au«, da« mit einer solchen Schnelligkeit umsich griff, daß das Sanze Gebäude innerhalb einer Stunde zur Ische verbrannte. Der rasch herbeigeeilten Hilfe sowol von Seite der nächsten Bewohner als auch der Eillier Feuerwehr und ganz besonder« der herrschenden Windstille ist e« zu danken> daß das Feuer auf diese« Object beschränkt blieb. Der Schaden ist ein bedeutender. Der Besitzer war nur auf den Schuppen versichert. Das Feller soll gelegt worden sein. [33 o m Blitze getödtet.j Die Grund-besitzerin G. Narat in Hohenberg, Genchtsbezirk Windisch'Graz. wurde bei der Arbeit im Wein-garten vom Blitz erschlagen. Hingesendet.*) «k HM • * alkalischar .—--- bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Husten, Halskrankhelten, Magen- nnd Blaaenkatarrh. P AST*1 LLEN (Venlannnoezeltchea). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). Korrespondenz der Wedaction. Herrn Carl F. in Marburg. Eine eigentliche Brautweinschänke existirt in Cilli nicht. Der Branntwein-Verschleiß dagegen wird von zehn Geschäftsleuten (Speceristen, Bäckern und Greislern) als Nebengeschäft betrieben. Ltteranfches. [„D i e Kamme r."s Die jüngste Nummer dieser neuen volkswirthschaftichen Wochenschrift enthält: Consular-Berichlerstattung über Fal- aus und ab, — die Glockenstimmen kommen näher — und dazwischen tönt eS wie eine dumpfe, tiefe Klage aus gequälter Brust; wir fühlen un« in die heilige Stätte geleitet, wo eine andere Athmosphäre weht; heilige Grals-weisen, die uns schon vom Vorspiele her be-konnt sind, zeigen uns, daß wir am Ziele. — doch e« herrscht ein schwerer Druck im heiligen Raume, der Jammer einer Welt hat sich hineingedrängt. — Die Heilandsklage, ein au«-dnlcksvolleS, classisches Motiv, welches jede«-mal auftritt, wenn Anisorta«' Schuld zu Worte kommt und sein Leiden mit dem der sündigen Menschheit, für die der Gottessohn gelitten, identisicirt wird, schwillt da zum gewaltigsten Ausdruck empor; ein ahnungsvoller Schauer zieht mit diesen Tönen durch unser Inneres und mag auch Parsifal'S Seele tief bewegen. Das Glockenthema, ein von einem eigens zu diesem Zwecke construirten clavierartigen In-strumente entlocktes, feierliches Geläute löst diese Zwischenactmusik — eine Symphonie sondergleichen — ab; von allen Seiten der Halle schreiten Knappen und Ritter einher, zuletzt Sängerknaben, die sich auf den Chor der Gal-lerie begeben. Von einem Thema in L-vur — langsam und marschartig getragen — nähert sich die Sänfte des Königs mit prunkhastem Geleite, alsbald eine Reihe auserlesener Knaben mit engelsschönen, blondgelockten Köpfen, „p-utsch, Macht." limente (Circular-Weisung des k. und k. Mini-stenums des Aeußcrn). — Regelung der Straf-Hausarbeit. — Mittheilungen au« den Handelsund Gewerbekammern: Brünn, Krakau, Prag, Spalato, Troppau, Kronstadt und Frankfurt a. M. — Deutsch - spanischer Handelsvertrag. — Getreidelagerhäuser in Innsbruck und Bregenz. — Staatshilfe für die Industrie in Serbien. — Sch'.esifcheS LandeSmuseum. — Verzollung von Röhren auS hartem GlaS und dynamo - electri-schen Maschinen in Deutschland. — Algierischer Zolltarif. — Kaiser FerdinandS-Nordbahn. — Markenschutzgesetz für Luxemburg. — A uS-st e l l n g e n in Amsterdam, Boston und Triest. (Prämienvertheilung). — Lieferung von Montur - Sorten. — Literatur. — Rechtssprüche und Personalnachrichten. — Die Beilage „Der Consul" enthält: Berichte der k. und k. österr.'Ungar. Consularämter in Marseille (Bier); Gblatz (Jmportverhältnisse, Usnncen beim Import); Rustschuk (incl. Nicopoli und Sistov, Waaren-Ein- und Ausfuhr, Geschäftliches); San Francisco (landwirthschaftliche Erzeugnisse, österr.» ungar. Interessen); Leon (Nicaragua, Waaren-Ein- und Ausfuhr, Nicaragua-Canal-Project); Sydney (Geschäftliches, Finanzen, Anlehen, Ged-markt der Colonie Neu-Süd-Wales); — Perso-nalnachrichtp» (betreffend die Consularämter: Brüssel, Jamaica, Prevesa, Stettin, Belgrad und Corfti). A u n t e s. [Landweg zwischen Europa und A f r i I o.j Das Madrider Journal „El Liberal" meldet, daß in einem soeben abgehaltenen Cabinetsralhe die Minister ein von einer französi» schen Gesellschaft unterbreitetes Project für den Bau eines unterseeischen Tunnels zwischen Spanien und Afrika quer über die Meerenge von Gibraltar erwogen. Das Journal fügt hinzu, daß, obwohl kein Beschluß gefaßt wurde, das Project großen Anklang fand. [Von Amerika bis Europa mit-t e I ft BallonS.j Ein amerikanischer General, Namens Beck, läßt derzeit in New-Dork einen Ballon herstellen, der durch erhitzte Luft in der gewünschten Höhe erhalten werden soll. Eine eigenthümlich construirte Petroleumlampe mit doppeltem Luftzuge, in einer auS Kupferblech gefertigten Camera sich befindend, wird zur Lufterwärmung dienen; je nachdem der Docht der Lampe höher oder niederer gestellt, also die Luft im Ballon mehr oder weniger erwärmt wird, soll auch daS Heben und Senken des Ballons beliebig bewerkstelligt werken können. Zur Reise nach Europa will General Beck einen der demnächst regelmäßig eintretenden Stürme benutzen, deren Richtung sich mit ziemlicher die den verhüllten Gral. — Andere, die gol-dene Kränze mit Wein. Vasen und Körbe mit Brod tragen. Die Ritter nehmen an der Tafel ihre Plätze ein; Gurnemanz, von Parsifal ge-folgt, nimmt an dem folgenden Mahle — symbolisch unser jetziges Meßopfer — Theil. Der reine Thor steht allein und von all' den Wundern wie verzaubert in der Mitte der Halle, unbemerkt von den Rittern und vom König. Aus der Höhe der Burg ertönen hei-lige Gesänge, die die bevorstehende Handlung einleiten; — deutlich zieht die Heilandsklage durch, womit man an das Opfer Christus' erinnert wird. — Es naht der Augenblick, wo Amfortas, der vor dem Altare Platz genom-men, den Gral enthüllen soll; sein Vater, Ti-turel, erhebt auS dem Hintergrunde, wie aus einer Gruft, feine Stimme und gebietet ihm. den Segen zu spenden, damit er aus dessen Glänze neues Leben, die Ritter neue Kraft erlangen mögen. Und nun erscheint der ent-scheidendste, dramatische Moment des ganzen Drama'S: die Klage des Königs und die durch sie erzeugte Wirkung auf das Gemüth Par-sifal«. Die Ritter dringen in Amfortas, den Gral zu enthüllen, — drohend begehren sie ihn. „Wehvolles Erbe, dem ich verfallen, ich einz'ger Sünder unter Allen!" — so hebt der königliche Sünder zu klagen an; er rast förm-lich in seinem Schmerze, — das ganze Or- 5 Gewißheit vorausberechnen läßt und die eine Geschwindigkeit von etwa 3000 Meter per Minute haben; er hofft auf diese Weise „ohne große Gefahr und Stoß" unseren Continent in drei oder vier Tagen zu erreichen. Es wäre dies die halbe Zeit, welch« bi« jetzt die schnellsten Amerika-Dampfer brauchen. Zur Luftheizung glaubt Ge« iitral Beck für acht bi« zehn Tage mit etwa zwanzig Gallone» (circa 95 Liter) Petroleum, welche in einem besonderen Reservoir mitgefühn werden, das Auslangen zu finden. [Ein po st humer Ehekandidat-s In einer der letzten Magistratssitzungen in Wür»-bürg wurde dem am 11. Juli verstorbenen Lak-kirer B'ersack die Genehmigung zu seiner Ver-heirathnng ertheilt. [Eine Höflichkeit ist der anderen w e r t h.s Eine Dame, die zwar nicht mehr auf Jugend und Schönheit Anspruch machen könnte, wohl aber diese durch Geist und Verstand reichlich ersetzte, begegnete in einer Gesellschaft die Fatalität, einen ihrer eingesetzten Zähne zu verlieren. Die Dame machte durchaus kein Geheimniß daraus; ta« ganze Zimmer wurde durchsucht, allein vergeblich — das Kleinod war nicht aufzufinden. Tags daranf langte ein Packetchen bei der Dame an, begleitet von einem zierlichen Billet, deS al« losen Vogel sehr bekannten Hausherrn, worin er seine Freude ausdrückte, so glücklich gewesen zu sein, ihren verlorenen Zahn aufg-fuuden zu haben, der beifolge. Das Päckchen wurde ge-öffnet und siehe da! Es enthielt einen gewaltigen Zahn eines Esels. Die Dame, ohne sich beleidigt zu fühlen oder die Fassung im geringsten zu verlieren, ergriff die Feder und schrieb dem galanten Briefsteller : „Ich habe zwar von jeher Beweise Ihrer großen Freundschaft für mich gehatt; daß Sie dieselben aber soweit treiben und sich einen eignen Zahn ausziehen lassen würden, um meinen Mangel zu ersetzen, habe ich nimmermehr erwartet. Ich statte Ihnen hiermit meinen verbindlichsten Dank ad." [E i n e k ü h n e T h at.] In Arkansas verlangte eine Braut von ihrem Bräutigan, er solle durch eine tollkühne That seine» Muth be-weisen, ehe er sie zum Altare führe. Der Bräu-tigam entführte in der nächsten Nacht — die ihm bevorstehende Schwiegermutter. AoMswirthschaMiches. [Der südsteirische Hopfenbau. verein) hielt vergangenen Sonntag in Sachsenfeld eine Generalversammlung ab. welche sich in ihrem vormittägigen Programme: l. Besich-tigung einiger Hopfengärten und den Korbwei-den-Anlagen. 2. das Pflücke» des Hopfens und daS Trocknen desselben in der Hopfendörre, — ehester klagt mit ihm; es öffnet ihn, auch die Himmelsthore, indem es ihn an die Wunder des Grals erinnert, dem aber Amfortas' gräßlichster Ausschrei folgt. Er verfällt bei der Erinnerung an das Heiligste wieder den Hol* lenmächten der eig'nen Eünderbrust; — dort hausen Kundry, Klingsor. alle Zauber eines feindlichen FlucheS! Er ringt nach Erbarmen. und schließt mit der Bitte: „Nimm mir mein Erbe, schließe die Wunde, daß heilig ich sterbe, rein, — dir gesunde!" Betroffen blicken die Anwesenden aus Amsortas, der bleich und ent-stellt, das Bild physischer und moralischer Tor-tur, vor dem Altare niedersinkt. — Eine tiefe Dämmerung senkt sich hernieder, aus der Höhe der Kuppel singen die Altstimmen den Liebes-mahlspruch („Nehmt hin mein Blut je."), — da dringt von Oben ein Lichtstrahl aus die Schale, — sie erglüht in leuchtender Purpur-färbe, — Amforla« schwenkt den Gral segnend über da« Volk; — eS erglüht der Wunder-schein, — die TageShelle tritt wieder ein und unter frommen Chorgesang, den in der Höhe die Knaben anstimmen, stärken sich die Gral-ritter mit geweihtem Brod und Weine, worauf sie sich gerührt die Hände und den Bruderkuß reichen. Die wunderbare Melodie in Es-Dur: „Wein und Brod des letzten Mahles", welche abwechselnd die Soprane oder Altstimmen unisono singen, ja die ganze Schluß-Scene in Deutsche Wacht. 1883 sehr lehrreich gestaltete. TaS Hauptverdienst in dieser iHidjtuiifl gebührt Herrn Hausenbichler, welcher mit unermüdlicher Geduld auf jede Frage eingehend antwortete: zudem sind auch seine Vorträge, welche gewöhnlich zuerst deutsch und dann slovenisch gehalten werden, leicht faß-lich. Sehr anzuerkennen sind die vielen Versuche, welche Herr H. in Bezug der Anlagen gemacht. Wir sahen z, B. außer der g-wöhnlichen Stan-genanlage, Anlagen mit Stangen und Spagat, ferner solche, bei welchen auf 7 Meter hoch ge-spannten, Drahte der Spagat mit Drahthaken aufgehängt wird, an dem sich dann die Hopsen-pflanze hinausschlingt. Zur Erntezeit wird der Haken auSgehangen. wodurch die ganze Pflanze mit ihrem Dold?nreichthum zu Boden fällt und leicht gepflückt werden kann. Bei dieser Anlage erspart man auch daS Binden, da die Pflanze, sobald sie den Spagat erfaßt hat, ihn nicht mehr losläßt. — Die Ernte des Frühhopfens hat schon vor einiger Zeit begonnen, doch ist selbe nicht sehr ergiebig ausgefallen. Für unsere Ge-gend ist es viel rentabler, Späthopfen zu bauen, doch werden Besitzer größerer Hopfengärten — wir meinen über ö Joch — wohl auch Früh-Hopfen bauen müssen, um mit der Arbeit leichter auszukommen, anderseits ist es von ungeheurem Werthe für das Renomee unferes Hopfens, wenn derselbe, wie heuer, als der Erste auf den Hopfenmärkten erscheint. — Ganz neu für uns war die Korbweiden-Anlaxe. Auf einer Hutweide, auf vollkommen sterilem Boden, wurde 18" t ef rigolt und Weidenabschnitte 40 Emtr. im Quadrat eingesteckt, welche dann ohne jede weitere Hilfe fortwachsen. ES wurden 2 Sorten gesetzt, eine gelbe und eine rothe. Das Erträg-niß beläust sich von 2—400 fl. per Joch. — Schon heuer kamen zahlreiche Anfragen, ob man Korbweiden liefern könne. — Wir erlauben uns schließlich nur den Wunsch auszudrücken, es mögen die Herren, welche an der Spitze dieses so wichtigen Vereines stehen, so unermüdet zum Wohle ihrer Mitbürger fortarbeiten und ihre Bemühungen in so reichlicher Weise belohnt se-hen, wie bisher. sS a a t e n st an d.s Nach dem vom Ackerbauministerium veröffentlichten Bericht über den Stand der Saaten Mitte Juli war der Roggenschnitt in den Getreidelagen der mittleren Zone nahezu beendet. Der Weizen, deffen Ernte in der mittleren Zone, mit Ausnahme von Oesterreich und Salzburg, Mitte Juli schon an-gefangen hatte, war in vielen Lagen durch die Dürre in der Körnerbildung etwas beeinträchtigt, so daß mehrfach ein größerer Antheil verschrumps-ter Körner befürchtet wird. Bezüglich der be-reitS gewonnenen Ernten aber liegen in dieser Beziehung keine Klagen vor. Auch über Rost der Gralsburg muß Jeden in die andachts-vollste Stimmung versetzen; sie klingt wie reinster Sphärengesang und man möchte mit den Ritler» — von der Macht dieser Töne bezwungen — niedersinken, beten und wie sie. an die Heilkraft des Grals und der heiligen Speise glauben. Das Orchester schildert hier trefflich die begeisterten, religiösen Empfind»»-gen der gestärkten, heimkehrenden Ritter; nur dem König brennt die Wunde noch, — er ist matt nnd angegriffen. — man trägt ihn aus dem Saale, die Ritter folgen ihm; — Gurnemanz, der letzte, naht sich Parsisal, der re-gungöloS am selben Platze steht uud dem fra-geudeil Greise kein Zeichen gibt, das verriethe, ob er verstanden, was er gesehen, ob er be-rufe« zu helfen, zu retten. Die Musik allein deutet uuS an, daß Amfortas' Verzweiflung tief in des Jünglings Brust gedrungen, daß er sich nur noch nicht bewußt geworden, was die schwere Klage bedeute. Unwillig stößt der Alte den Knaben zum Tempel hinaus. — „Du bist eben nur ein Thor," ruft er ihm grollend nach und warnt ihn, künftig Schwäne zu tödten; — verheißungsvoll singen die Knaben den Spruch vom „reinen Thoren" und Andere schließen mit Gralsharmonien und den Worten „selig in Liebe, selig im Glauben" stimmungs-voll die letzte Scene. Der Vorhang sällt. ^Fortsetzung folgt ) und Brand wird bisher seltener als seit Jahren geklagt. Die einzige häusiger vorkommende Klage ist die über schütteren Stand dieser Frucht, namentlich in Böhmen. Soweit die Ernte Er-gebnisse der mittleren Zone bisher beurtheilen lassen, können dieselben als befriedigend bezeichnet werden uud dürften mit Änsnahme Kärn-tenS, guten Mittel-Ernten entsprechen. Für die Lander der nördlichen Zone lassen sich bisher immerhin mindestens Mittel-Ernten erwarten. Die Gerste, deren Ernte durchschnittlich zwischen Roggen, nnd Weizen-Ernte fällt, ist auf Sand« böden in Folge der Dürre ziemlich häufig kurz geblieben und vorschnell gezeitigt, hat sich dage-gen auf Thvn-, sowie überhaupt auf kräftigen Böden .gut entwickelt. Es sind demnach in jedem Land? theils gute, theils schwache Ernten von dieser Frucht zu erwarten, beziehungsweise zu verzeichnen, nach den vorliegende» Nachrichten jedoch vielmehr gute, als schwache. Der durch die Dürre verursachte Schaden bezieht sich Haupt-sächlich einerseits auf die geringe Strohmenge, anderseits auf die Qualität der Körner, welche in diesem Falle flach und leicht geblieben sink». Der Hafer stand — allerdings mit Ausnahmen — im Allgemeinen schön und hoffnungsvoll mit vollen Rispen, besonders schön in Böhmen; doch er ist häufig ziemlich kurz geblieben. Der Mais stand mit Ausnahme der verspätet ange-bauten Saaten überall theils schön, tbeils sehr schön und hatte die Fahnen bereits entfaltet. Ueber den Stand der Hülsenfrüchte liegen nur gute Nachrichten vor. Der Anbau des Buchweizens in die Roggenstoppeln war in Kärnten und Krain im Zuge. Die Raps-Ernte war theils im Zuge, theils schon beendet und fiel zumeist, den geringen Erwartungen entsprechend, im süd-lichen Böhmen, Galizien und der Bukowina schlecht aus, übertraf aber in dem mittleren Theile Böhmens und in Mähren immerhin die Erwartungen, da auch ziemlich gute Ernten vor-kamen. Der Hopfen steht in Oberösterreich und in Galizien schön, ebenso auch bei Auscha. wo der Mehlthau sich größtentheils wieder verloren hat, leidet dagegen an diesem Uebel um Saaz herum noch immer. Kartoffeln standen beinahe allgemein recht gut. [A g i o bei Z o l l z a h l u n g e n.j In denjenigen Fällen, in welche» bei Zahlungen von Zöllen und Nebengevüren, dann bei Sicherste!-lung von Zöllen statt des Goldes Silberniünzen zur Verwendung kommen, ist im Monate August ein Aufgeld von 19 Percent (um '/, Perzent weniger als im laufenden Monate) in Silber zu entrichten. fE i g a r r e und P f e i f e.j Obgleich das Tabakrauchen durch das Medium der Pfeife sowohl gesunder als auch billiger ist. als das Eigarrenrauchen, so wird dennoch, wie W.Horn in seinen Erzählungen für den Arbeiterstand mittheilt, in immer weiteren Kreisen die Tabak-pfeife durch die Eigarre ersetzt. Die 5,950.100,000 Cigarren, die man in Jahresfrist in, deutschen Zollgebiete verbrauchte, hatten ein Gewicht von 751.307 Centner und einen Geldwerth von 249.269.000 Mark. Der Rauchtabak hatte UN-gefähr dasselbe Gewicht (731.391 Centner), da-gegen einen Geldwerth von nur 42,429.000 Mark. Diese Ziffern sprechen allerdings sehr beredt! tkourle der Wiener Würfe vom 25. Juli 1883. Goldrente . ........99.45 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 78.90 „ „in SUber . 79.60 Mänrente 5% ........93.35 Bankactien .......... 837.— Creditactien......... 294.10 London . . wista........119.95 Napoleond'or........ . 950.'/, k. k. Münzducaten........ 5.65 100 Reichsmark.........58.50 Dr. Schmidt S bewäkrtes Hühurritugenpkiiller wird seit vielen Teeennien als schmerzlos und sicher wirkende» Mittel zur voll-ständigen Entfernung der | Hühneraugen angewen»«. Die Wirkung ditfeS Dr. Schmidt','chen Hüb-neraugenpflafters ist nahe,u überraschend. da nach mehrmaligem Gebrauche jedes Hühnerauge ohne legliche Operation entfernt iverdea kann. Preis einer Schachtel mit 15 Pfläftrrchen und einer Hornspatel juitt Herausziehen der Hühneraugen 33 kr. ö. W. Haut>tverseuSungS-?cp«t: «loqgniy, N.-Okft.. in Juli,,« Bittner« W. ««itheke Depot» in Willi: 3. .yupfersckmid, «poth., t>50— 2.1 Ä. Marek, Apoth. ? NB. Beim Ankaufe dieses Präparate« wolle darf P. T, Publikum stet« darauf achten, daß jede Schachtel beigeoruckte Schutzmarke führe. C r 240 HEFTE ODER 10 5 n T C m W 2 > z o C o 5 a> L m z r~ > 3 OD 1*1 •H z * > z o © 5 C J* -i I > Jt r CD 3 ' H » Z IM C V £ «C o N13dVl 1H3Q N 0 M « 3 | A r Wichtig far Aemter, Nctare, Advooate Speditions- und Handelshäuser etc. f tarn it ifßl ien atm i vUtihfifl. dauerhafter tinil billiger als Metall- oder KautsehukHtempel. latentgesiieh eingereicht. Oell-u.loi.iL wi'd seit mehreren Ja' ren — besonder* in Frankreich. England nnd Amerika — 5» Clich«.* verwendet und hat «ich widerstandsfähiger und dauerhafter erwiesen, als Kupfer oder Metall, d.» «elbst bei einer Auflage von einer hulben Million kaum- merkliche Spuren *on Abnützung «ich zeigten. Celluloid gestattet die Verwendung aller Farben, selbst wenn dieselben atzende Flüssigkeiten enthalten, also nach von unvergänglichen Firniss- (lluehdruck-) Farben oder Copiriarben, während bei vulkanUirtem Kautschuk nur die leicht verwitternden Anilinfarben Anwendung linden können. Celluloid-Stampiglien können daher auch in di r Buchdruckerpresse verwendet werden. Stampiglien au* Celluloid empfehlen sich besonders dort, wo deren Abdruck unvergänglich bleiben soll (a::f Vollmachten, Ceiuionen, Urkunden etc.); also vorzüglich bei Aemtern, Xotaren. Advoeaten, Spediteuren, Handlung«-hänsern u, ». w. Nachdem »ich ferner auf Tuch. Leder oder Leinwand gute Abdrücke erzielen lassen, »n empfehlen »ich diese Stampiglien auch für liewetbetreibende zur Markirung ihrer Erzeugnisse. Preise von 2 fl. aufwärts. Bestellungen für Cilli und Umgebung bei Johann Kakusch, Cilli, Bachdruckarei, Papier- und Schreibmaterialienhandlung. 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Ich ermächtige Sir, von diesen Zeilen Gehrauch machen zu wollen, wie e< Ihnen gefällig ist und zeichne mit besonderer Hochachtun» ■Ir. Hoiiiisnld« Hrlllrli in. p. TBIEST, 18 Milnt 1882. Zu haben allein echt in Cilli: Hanm-bitch'ti Erben, Apotb.: .1. KiipforsehniiJt, Apoth. i C. Krisper; in KANN': J. S.hni I r-scbitsch. Apoth.; in W.-LANDSBERG, S. Va-czulik. Apoth.; in GONOBITZ: C. Fleischer. Apoth.; in W.-FEISTKITZ: A. v. 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In die Aborte in Wasser aufgelöstes Eisenvitriol zu gießen, was am füglichsten Morgens oder Abends geschehen soll. 3. Die größte Reinhaltung aller HauS-räume, der Aborte, Höfe, Kanäle u. s. w., sowie die Beseitigung allen UnratheS au« der Nähe der Wohnungen und der Brunnen. 4. Ueber Befolgung dieser sanitären Maß-regel wird ämtliche Nachschau gepflogen und gegen die säumigen Hausbesitzer oder HauS» administratoren strafweise vorgegangen werden. 5. Bei diesem Anlasse werden zugleich die dieSämtlicheu Kundmachungen vom 30. Ok-tober 1867, 8. November 1871 und die Borschrift vom 12. März 1882 in Eriu-nerung gebracht, welche sämmtlich die Rein-Haltung der Häuser und Kanäle und die ge-hörige AuSfühmng deS Düngers und Un-ratheS auS der Stadt zum Gegenstande haben. Stadtamt Cilli, am 24. Juli 1883. Der Bürgermeister: 43s- Dr. Aeckermann. Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Raknncb in CUli. Verantwortlicher Redacteur Max Beaoizi.