«ummer 17. Petta«. den 29. April 1900. XI. Jahrgang. PettauerZeitung. Erscheint jeden £onutag. frei« für Pettau mit Zustellung in« Hau«: «ouatlich SO k. vierteljährig K 2.40, halbjührig K 4.80, gavzjthria K 9.—, mit PostVersendung im Inland,: Monatlich Sö k. vierteljthrig K 9.60, halbjahrig K 6.—, ganzjährig K 8.60. — Einzelne Nummern 20 hT Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge siftd erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Der englische Tropenkoller. Er ist ganz allmählig über die englisch« Bevölkerung gekommen — gleichwie bei ihrem „ästhetischen" Volkssport, dem Boxe», erst die nxthre Kampfwuth losbricht, wenn au« Rase und Mund Blnt flieht und die Lugen schwarz ange-laufen au« den Höhlen starrer. Heut, muß man leider zugeben, das« die große Majorität der Engländer sich in einem bedenkliche» Zustande von Krie^Stollheit befindet, die man auch in allen liubkrbril>schen Städten beobachten kaun, wo sich kleine englische Eolonieu gebildet Haben. Man muß in intimer Fühlung mit den wahren ehr-liehen Patrioten England« sein, um ermesse» zu können, »elche dämonische Gefahr Eecil-Rhode« für sein Land bedeutet. Alle, die heute noch no-minell die Staat«geschicke Britannien« leiten, find nicht« al« Marionetten in der Hand diese« banque spielenden Parvenu«. Hick«-Beach. der Herzog von Devmishire. Lord Sali«bury. Tal-sour — fie Alle mußten vor diese« Gewalt» menschen zu Kreuz kriechen, der heute im wahren Sinne dc« Worte« der Dictat»? England» ist. Allerding« sein Sturz, der nicht zu lange auf sich waiteu lassen dürft», wird ein u« so hri< Hflmt frin — -«•« gqjMiuanln Hot re mis m «acht tn der Hand nnd diese Macht festigte sich Lin drmschrr Sänger. Der Ausschuß de« .Deutscheu Studentenheim in Pettau" versendet bekoiuiiiich nach allen deutschen Städten Einladungen und Programme und au» allen Richtungen der Windrose langen Spenden für diese« «erivvlle Unternehme» ein. Run find wir in der angenchmen Lage, unseren geschätzten Lesern einen Fall gauz besonderer nationaler Opferwilligkeit und Pflichterfüllung mittheilen zu könne«. Der verein erhielt ein Schreibe» de« Wagnerfänqer« Herrn Dr. Med. Victor Emanuel Kr, stel in Weimar, welcher sich verpflichtet, S Gunsten de« .Pettauer Studentenheim«" eine eihe vou Toncerten. zuerst in Pettau, dann in Grai, Wien ic. abzuhalten und bereit« am nächsten Dien«tag werden die Pettauer Gelegenheit haben, die geradezu phänomenalen Kunst-letstnngen diese« mit der herrlichsten Stimme begabte» nnd für alle« Edle und Schöne begeisterte» Manne« kennen zu lernen. Herr Dr. Kristel hat für sein Pettauer Eoncert ein reichhaltige« Programm aufgestellt, welche« außer Wagnerge-längen auch felbftgedichtete und vertonte Barden« lieber enthält. Um aber einen vollgiltigen Bettet« der hervorragenden Leistungen de« Sänger« *u geben, bitten wir unsere geschätzten Leser, »ach-stehende Kritik der Tagespost vom 26. April d. M zu lesen: Einer Einladung de« Btrein«vorstande« Folge leistend, veranstaltete der Wagnerjänger Herr Med. univ. Dr. Victor Emanuel K r i st «l au« Weimar am 23. April einen Richard Wagner-Abend, an welche» er die König«gefänge au« „Lohengrin", die Anrede de« Landgrafen und Wolframs ersten Gesang im Sängerkrieg au» ! „Tannhäufer", eine Scene au» dem „Fliegenden I stetig mit den Fortschritte,», die Lord Robert« zu Anfang seiner Invasion zu verzeichnen hatte. Mi» der Besetzung Bloemfontein« ist der Bor» hang über den zweiten Act gefallen; der kommende dürfte auch der letzte sei» und — er dürfte auch da« Stück zum englischen Dra»a stempeln. Glaub-würdige Privatberichte au« Südafrika stimmen im Borhersagen einer großen Katastrophe überein, denn die englischen Gewalti "hiber thun ihr Mög-liche«, um diese Katastrophe herbeizuführen. Die längste Zeit hindurch richtete sick der Haß der holländischen Bevölkerung nur «uf die Initiatoren, auf die Verführer, welche auß materielle» In-teressen ein in der ganzen Gest angesehene« Volk dazu verleitet haben, serne Zustimmung zu eine« Act schreiender Ungerechtigkeit zu geben. Nach uud nach aber wandelt sich dieser Haß gegen einzelne Attentäter i» einen Raccnhaß um und die« dank der unerhörten Gewaltthaten und Unterdrückungen. die heute in den von den Engländern besetzten Gebieten auf der Tog««ordnung stehen. Man hat versucht. Europa Mit viele» schönen Phrasen zu täuschen und zu beruhigen und da« Glück in rosigen Farben darzustellen, da« sich über ganz Südafrika'ergießen müsse, wenu eng-tische Gesittung, englisch« Gerechtigkeit und eng. kifche SunslmMh an Stelle Ort rohen burischen Zustände trete« würBen. Man setze statt „eng- Holländer", Wotan'« Abschied au» „Walküre". Ehanrena>Mauber au« .Parsifal" und San« Sachsen» Schlußgesana au«: .Die Meistersinger von Rürnbera" zum Bortrage brachte. Herr Dr. K r i st e l erhielt, wie un« berichtet wurde, am Wiener Konservatorium und an der Bayreuther StilbilduugSschule gesanglichen, bei Frau Eosima Wagner sprachliche» und dramatischen Unterricht. Bezüglich de« stimmliche» Glänze«, der Kraft und de« Umfange« seine« phänomenalen Baß-bariwn« dürfte Dr. K r i st e l unter den gegen-wärtig un« bekannte» Sängern kaum einen ernst-lichen Rivalen finden. Die kolossale Krast seine« durch seltene» Umsang, durch Glanz und Wohl-laut — namentlich in den Tönen der hohen Lage — sich auszeichnenden Organe«, erzielte eine sensationelle Wirkung. Der Bortrag de« hervorragend begabten Sänger« zeichnete sich durch verständ»i«volle Aufsafsuitg, richtige Pfjra« sierung und durch anerkenn«werte Deutlichkeit der Aussprache au«. Die außerordentliche Tragfähigkeit feine» umfangreichen, vom tiefe» F bi« in« eingestrichene F reichenden Baßbariton«, die bewunderungswürdige Ausdauer der Stimme, die musikalische Begabung und die tresfliche De-clamation de« SängerS weifen denselben unbedingt ans die Bühnenlaufbahn und berechtige» zur sichere« Erwartung, dass Dr. K r i st e l einst in der Reihe der hervorragendsten und stimmbe-gabtesten Wagnersänger eine erste Stellung ein-nehmen werde. Der Sänger trug sänimiUch« Ge-sänge aus dem Gedächtnisse vor, ohne die ge-ringste stimmliche Ermüdung zu zeigen. Aus die Stimmbildung und Tongebung de« Säuger« haben Professor Gänsbacher in Wien und Hlusikdirector Kriese in Bayreuth förderlichen Einfluß ausgeübt. In markiger Weise mit außerordentlich günstiger stimmlicher und deklamatorischer Wirkung sang lisch" — „chamberlaiuisch" und mau wird nn-gesähr einen Begriff von den wirklichen Zuständen haben, wie sie heute in den Distrikten von Ratal herrschen. Einige Briesstelle» luerden die Dinge am besten beleuchten: „In Ratal, im District von Weenen, wo der ehrwürdige W. Murray da« Amt de» Pastor» versieht, wurde eine seiner Kirchen vo» de» britischen Truppen mit Beschlag belegt uud iu einen Stall umgewandelt. Au» den Bänke» hat man Futterkrippe» gemacht und au« den Eommunion-Tischen Thüren. Man weiß, wie heilig un« Holländern die« ist und man ver-laugt von un«. das« wir unter solchen Um-ständen der britische» Flagge treu bleibe»! Ich sehe voraus, dass, wen» diesem unseligen Kriege nicht bald Einhalt geboten und Sir Alfred Milner nicht au« seiner Stellung entfernt »ird, ganz Ratal sich iu ein einzige« große« Blutbad verwandeln wird l" . . . Au« einem anderen Schreiben: „Die ange-sehenster. Africanber« von Eole«berg sitzen im Gefängni«. E« half ihnen absolut nicht«, das« sie loyal und ruhig blieben. Ein holländischer Name ist ein genügender Grund, um seiner Frei-heit beraubt zu werden und da«, ohne ^-gehört & werden, omre das« Einem die Möglichkeit ge-e» wird, stch zu vertheidigen. Sie können mir Dr. Kristel namentlich die König«gefänge au» „Lohengrin", die Anrede de« Landgrafen au« .Tanuhäuser". Han« Sachsen« Schlußgejang au« »Die Meistersinger von Nürnberg" und Wotan« Ab-schied an« „Walküre". Auch den übrige» Gesänge», vor allem der stimmungsvollen EharfreitagSscen« au« .Parsisal" wurde der Sä»ger mit edlem u»d verständnisvollem Ausdrucke gerecht und brachte dieselben zu entsprechender Geltung. Die umfang-reiche, mit Geschick zusammengestellte Vortrag«-ordnung, deren eizelne Gesänge von Dr. Kristel für den ^oncertsaal eingerichtet wurden, gaben dem Sänger umfassende Gelegenheit, seine Be-herrfchung de« Wagner-Stil« nach den ver-fchiedenen Richtungen zu enlwickeln. Die hervor-ragende hochinteressante Leistung Dr. Kristel'«. welche durch dessen glänzende Stimmittel auf da« wirksamste unterstützt wurde, übte sichtlich einen ungewöhnlich bedeutenden Eindruck auf die ziemlich zuhlrnch erschienene Zuhörerschaft au«, welche den stimmgewaltigen Säuger durch stürmische» Beifall und mehrfache Hervorrufe »»«zeichnete. Dem ver-nehmen nach beabsichtigt Herr Dr. Kristel dem-nächst ei» Concert zu Gunsten eine« nationalen Zwecke» zu veranstalten, aus welche« wir die tunstliebende» und deutschfühlenden Kreise unserer Stadt besonder« aufmerksam machen." Der Schlußsatz dieser Kritik bezieht sich auf die Absicht de« Künstler«, Eoncerte zu Gunsten de« „Deutschen Studentenheim«" zu veranstalten. Die Pettauer werden diesem aottbegnadeten Künstler nicht mir einen Kunstgenuß, sonder» auch eine wertvolle materielle Unterstützung ihre« nationalen Unternehme»« zu danke» habe», eS ist daher strengste Pflicht jeder deutschfühlenden Familie, de» nationalen twnstler durch den Besuch seine» Eoncerte« zu ehren. glauben: der District von ColeSberg ist vollstäu-dig ruiniert und ehedem reich, Leute sind zu Bettlern gemacht worden; ihr Besitz ist ihnen von den englische» Behörden weggenommen nnd um einzelne Shilling« an englische Farmer ver» schlendert worden. Viete von den Wvhuhäusern sind zusammengeschossen, nicht etwa bei Gefechten, sondern einfach au» Muthiville» und Zerstörung»-wnth. Die SinrichtnngSstitcke sind zertrümmert worden, nur nm sie unbrauchbar zu machen. Sie machen sich keine Vorstellung von der Berzweif-lung. die hier Herrschi? Kein holländischer Afri-ander ist für einen Moment seiner persönlichen ^Sicherheit oder der Sicherheit seine» Besitze» ge-wis»!" Die gefangen gesetzten „verdächtigen" Hol-länder werde» ungefähr nach sibirischem Muster behandelt; sie erhalten eine Nahrung, welche die Koffern mit Ekel zurückweisen; Messer und Gadeln sind ihnen entzogen: was man ihnen vorsetzt, müssen sie mit den Händen essen. Zum Schlafen eine Kiste mit schmutzigem Strohsack; kein Waschbeke», keine Bettwüscl),. kein Licht, wenn die Nacht hereinbricht. Die Zellen von Wanzen und anderen Ungeziefern angefüllt. Ihren Freunden und Verwandten wird nicht gestattet, sie zn sehen. Da» ist also da» neue System allgemeinen Wohlstande» und allgemeiner Zufriedenheit, mit welchem Südafrika unter britischer Oberhoheit beglückt iverden soll! Ist e« nicht, wie wen» ein dämonischer Geist das Ganze beherrschte, ein Geist der Zerstörung und de» Haffe», der die End-katastrophe in beschleunigtem Tempo herbeizn-führen trachtet? Kanu man es wirklich für eine kluge Politik halten, jene Elemente, die bisher ruhig waren, zur äußersten Erbitterung zu treiben und einen blutige» Aufstand im Rücken der ohne« hin bedenklich bedrohte» Armee heraufzubeschwören? Oder zielt die Politik dahin, mit einem Male tabula rasa zu machen, den Aufstand zu provo-ciren, um mit einem Schlage die holländische Race dort »nie« z» vertilgen? Tropenkoller! E» ist die» eine eigenartige Erkrankung; der davon Geiallene geräth in einen Zustand blinder Tollwuth, indem er nur von den, einen Gedanken beherrscht ist: quälen, tödteu, vernichten! Er sieht und hört sonst nicht», wa» um ihn vorgeht; er ist für die eigene Gefahr blind, für Warnungen tanb. Ist e» nicht wirklich diese fürchterliche Erkrankung. die den größten Theil eine« Volke» ergriffen hat. da» vor nicht langer Zeit noch voll edler Begeisterung für de» Sieg der Gerechtigkeit und Wahrheit war? In England hat man seinerzeit am lauteste» gegen die armenischen Gräuel nnd gegen die Folterung de» Gefangenen auf der Te«fel»insel Protest er» hoben — und jetzt! Jetzt protestirt ganz Europa und Amerika — freilich nicht durch das Sprach-rohr der Regierungen, aber durch da» iveit brausender erschallende ..Genug" der Völker selbst — und jener Gewaltmensch drüben, der England» Geschick und Zukunft in seine harte Faust ge-nommen hat, lacht spötisch auf und wagt es, angesichts der ungeheueren Gefahr, die seinem Vaterland« droht, nach recht» und link» Heraus-forderungm zuzurufen. Ist e» nicht ein wahn-witziger TollhäuSler, unter dessen Bann da» ganze Land steht? Hört man denn an der Themse nicht, wie e» drüben in Amerika gewitter» schwer grollt, wie nun die VolkSstimniung in einem Grade erregt ist, das» der Präsidentschaft». Caudidat gezwungen sei» wird, sich zur Jnter-vcntion zu verpflichten, wenn er Aussicht haben will, an die Spitze gestellt zu werden? Uud über-sieht nia» ganz, wa» eine drängende Partei in Frankreich vorbereitet — nicht mehr und nicht iveniger, al» die Invasion England» nach Schluß der Weltausstellung? Die bisher gewonnen Er» fahrungen können den englischen StaatSlenker lvenigsten» so klug gemacht hoben, um ihm die Überzeugung zu geben, dass der fernere Bestand feines Vaterlandes auf dem Spiele steht. Und gibt er dieser Überzeugung keine Folge, geht er al» echter Va baoqus-Spieler bi» zu den letzten Consequenzen, nun dann muss man wünsche». das» da» englische Volk noch rechtzeitig seinen Tropenkoller abschüttelt, den» bald könnte es zn spät sein. Die Woche. Die parlamentarische Lage. Der Plan, ein Sprachengesetz im Abgeordnetenhaus? vorzulegen, begegnet bei sämmtlichen Parteien Mißtrauen oder gar direkter Ablehnung. Besonder» entrüstet thu» die siechen, selbstverständlich nur darum, um noch größere Concessionen zu erpressen. Die Regierung scheint die»nial doch etwa» von den Schwierigkeiten geahnt zu haben, mit welchen ihr Sprachriigesetzentwu.f zu kämpfen haben wird, denn sie sucht die Parteien durch Drohungen einzuschüchtern, wobei da» Gespenst vom Bormärz, genannt Absolutismus, wieder in der officiöfe» Presse herumspukt. Vergeblich« Mühe! Der Absolutismus hat iu Oesterreich noch niemals zu bestehe» ausgehört, e» erschreckt u»S daher nicht im geringsten, wenn er auch ossiciell in Amt und Würde» tritt. Die Herren Minister werden sich aber so etwa» überlegen! E» wäre nämlich sehr bitter, > dort persönlich die Verant-wortung übernehmen zu müsse», wo man bisher die Abgeordnete« stet» al» Sündenböcke vorschieben konnte. Wolf iu Marburg. ReichStagSabgevrducter Wolf spricht heute in Marburg zu d«r deutschen Bevölkerung Unter-steieriuaikS. Möge diese Versammlung sich zu einer gewaltigen uiib erhebenden Mauisestatio» de» nationale» Gedanken» gestalten und möge kein Mißton die allgemeine Begeisterung trüben! Diesen aufrichtigen Wnnsch spreche» wir in der selbstverständ'ichen Voraussetzung au», das» man die Deutschen Uiitersteiermark» zu einer nationalen Kundgebung, keinesfalls aber deshalb eingeladen hat, um sie gegen ihre ReichatagSabgeordneten aufzuhetzen. Jl» 41« P.. C. Nlen». <111 bmr ihre Kiiftei!» die mimu&Hle gebet wollen. In elf Wochen werden die AnfnahmSprü» fungen für die Mittelschule stattfinden. ES cm-psielt sich daher, jenen Eltern, welche ihre Knaben in eine Mittelschule geben wolle», einig« Winke zu gebe». Die Ansordrruiige». welche zur Aufnahm»-Prüfung gestellt werde», sind keine hohen, da da» absolvierte 4. Schuljahr einer Volksschule die biezn nothwendige Kenntni» gibt. Diese Prüfung bestehen daher in der Regel die meisten Kinder unserer Schule. Aber die Anforderungen, die im Gymnasium an die jungen Burschen gestellt iverden, sind ganz bedeutende. Ist ein Knabe nicht fleißig, kommt er einfach nicht mit. ausgenommen, er ist sehr begabt, oder schon geistig reifer. Die» letztere ist der Fall bei Knaben, die au» Landschulen kommen, bereit» 12, 13, 14 Jahre alt sind, daher auch leichter auffassen, au» eigenem Antriebe lerne» uud daher gut fortkommcn. Diese Knaben sind auch insofern« viel bester daran, da sie nur die obligaten Gegenstände lernen; sie wolle» eben meist »ur ein Brotstudinm durchmachen, eine allgemeine Ausbildung ist ihnen häufig Nebensache. Uns«-re 10-jahrigen Burschen aber müssen auch alle nicht obligate» Fächer durchuehmen, Gesang, Turnen, slovenische Sprache u. a. Außerdem haben sie meist noch Privatunterricht im Klavierspiele. auS Französisch u. dgl. Die Folge ist, das» sie zu »venig ErholungSstunden habe», da ihnen nicht einmal die Mittwoch- und Sonntag»»achmittage frei bleiben. Der slovenische Bauernjunge macht aber täglich seine näheren oder weiteren Spazier-gänge in die Schule, ebenso zurück: Damit ist aber eine ganz gewaltige geistige Erholung ver-blinde», infolge dessen wird sein Geist neue Spann-kraft erhalten und er wird mit Lust und Freude zum Buche greifen. Wer demnach feinen Knaben Heuer zur AusiiahmSprüfuug schicke» will, über-lege vorher folgende«: 1. Ist der Knabe alt und reif genug? Hiez„ ist »»bedingt der Lehrer d-S Schüler» zu Rächt zu ziehe». 2. Hat er Lust uud Freude zum Lernen; diese inus» ja schon vorhanden sein: denn, wenn er da» wenige der Volksschule nicht lernt, wie soll er das viele an der Mittelschule bewältigen? Einpfielt sich auch eine Anfrage beim Classe», lehrer. 3. Ist er körperlich soweit entivickelt. das» er die nöthige Kraft und Gesundheit besitzt? In de» meisten Fällen wird e» sich ein-pfehle». die Schüler zwei Jahre iu der 4. Classe zu lassen, wie e» früher unter Herrn Director Ferk der Fall ivar. E» werden auch vom Herbste an wieder zwei Abtheilungen in dieser Classe ge-macht werde», wie die» auch da» Gesetz bestimmt;*) dadurch erhält dann der Schüler nicht blos das nothwendig« Wissen, sonder» auch die nöthige geistige Reise, er hat mehr verdaut, ist geistig und körperlich gekräftigt und wird dann mit voraussichtlich gutem Erfolge die Mittelschule besuchen. Um den Eltern diese wohlgemeinten Rath-schlage recht zu Gemüthe zu führe», möge bei der AufnahmSprüfung sehr rigoroS vorgegangen werden; die Lehrer der Knabenschule werden auch sehr strenge klassificieren. St. •) I» t*n wrsMrnn zwei Iahren traten so eirtc Knaben aus der 4 ({lasse in« vymnasium ein, das« der ganze Rest in die b. Stasse abgegeben werden muftte, um diese zu bevStkern Ohne d«ii Ansichteu de» hochgeschätzten Herrn Einsender», entgegentrete» ,u wollen, scheu wir un» doch, mit Rücksicht auf die Wichtigkeit des Gegenstände», verpflichte», auch unsere Meinung über diese Angelegenheit au»zufprech«n. Allerdings ist e« für da» Fortkomme» de» Schüler» im Gymnasium besser, wen» er b BolkSschulclasfeu ab-solviert hat. ab«r noch länger Kinder in der Volksschule zu belassen, ist in Städten nicht un- Sefährlich, da sich in jeder Classe demoralisierte ilemeute befinden, welche leider geduldet werden müsse». Wer also gesittete Knetas haben will, übergebe dieselben möglichst früh der Mittelschule und lasse sie lieber dort die t. Classe repetiere» Stadtkinder können überhaupt nicht jung ge-nug in die Mittelschule komme», weil sie dadurch im Obergymnasium zahlreichen Versuchungen ent-gehen, welchen der ältere College unterliegt. Ma» darf auch nicht außer Acht lassen, wie arg Wohlleben de» Studium gefährdet und wie sehr Noth und Hunger zum Lernen anspornt, ein Vergleich zwischen Stadt- und Landstndente» ist daher auszuschließen Da wir aber nun einmal in Pettan ein deutsches LandeS'Obergymnasium besitzen, möchten wir auch deutsche Schüler im Gymnasium sehen, eine ein-festige Strenge gegen unsere Jugend scheint un» daher bei aller Achtung vor den Beweggründen, sowohl vom nationalen Standpunkte zn vernrtheilen als auch ungerecht. In manchen böhmischen Lande»- und Commu-nalmittelschulen wird die tschechische Intelligenz ge-radezu künstlich gezüchtet und Leute werde» lediglich au» nationalen Gründen trotz ihrer Un-wissenheit mit BorzugSzeugnissr» für den Kampf um» Dasein ausgerüstet. Ein derartige» Vorgehe» widerstrebt dem deutsche» Pflichtgefühle und wird daher. |o nützlich e» vielleicht wäre, an deutsche» Anstalten niemals einreißen, aber für „besondere Strenge" bedanken wir un« höflichst. Der Schriftleiter. Loealnachrichten. (fonttrt )» Gunfteu itf Deutschen Studentenheims".) Wie wir an anderer Stelle ausführlich berichten, veranstaltn Herr Dr. V. E. Kristel DieuStag den t. Mai im Saale de» .Deutschen Heim»" einen „Deutschen Lieder-ab«»d" zu Gunsten de» Pettauer Studentenheims Wir wiederholen nochmals, e» ist Ehrenpflicht jede» deutschen Pettauer», da» Concert eine» roßen Künstler» zu besuchen, welcher ledig-ich au» nationale» Begeisterung und im Interesse der gute» Sachr die weite und kostspielige Reise von Wiesbaden »ach Pettau untemominen hat. (DtulschiölKische DfTsanualang.) Heule 4 Uhr Nachmittag findet in der Bierhalle de» Herrn A. Götz in Marburg eine Wanderver-jammlung di« Vereine« der Deutschnationalen statt, bei welcher Herr K H. Wolf über die politische Lage sprechen wird. Einladungen find beim Droguenhändler Herrn Max Wolfram in Marburg erhältlich. heim in prttail".) VI. AuSwei« über die an den großen AuSschnsS für die Gründung de« „Deut-scheu Studentenheim« l» Pettau" bi« 26. April 1900 ei»gega»ge»eu Spenden: Im V. Ausweise nach-gewiesen K 9723 19; Gemeinde Schwertberg K 14—; Graumann Friedr. Eidam & Comp, Fabrilaute». Wie» i! 3'—; Stadler't A. I Nachsolger. Kaufmann. Wien li l0 —; Aubin, Protzen & Comp., Teppichsabrik, Reich,nberg K 5—; Rhomberg F. M, Fabrikante». Dorn-birn K 10 Faber M & Comp.. Fabrikant. Wien K 4 —; Meinl'S A Erben, Fabrikanten. Wien K 20—; Pulfinger L , Taxenbach t! 3'—; Kellner Karl, Wildon K 10*—; Gemeinde Kirch-djchl, Tirol K 10 —; Gemeinde Waltendors o. Graz K 50 —; Vogel, Dr. me6., SanitätSrath, EiSleben K 5 92; Manhardt Adolf, Fabrikant, Bielitz K 10*—; Parma Leop., Tichau ^ 5 —; Mitglieder der Nord-Mährischen BundeSgruppe uud de« Musikvereine«, Znaim K 7'—; Gürtler Moriz, Brünn K 10 — ; Hellmann «., Jglan K 10—; Scharner L., Kanfmann, Pettau K 4—; Bondi & Mayer, Kauflnite, Wien. K 10—; Weber G , Fürften^eld K 2 —; Stadt-gemeinde Ried, Ober-Oslerreich K 10.—; Gemeinde Gleichenberg K 30—; Gröger. Miku-taschek 4 Comp., Fabrikanten in Sternberg K 5-—: Redlich Fr., Brünn K 5 — ; Albori Giovanni, Großhändler, Trieft K 10 —; Geringer & Reitler. Fabrikanten, Jägerndorf K 10—; Wintersteiaer I M, Ingenieur, Ried K 10 —; Sigmund Ferdinand, Zwittan 20'—; Lutte roth Enlma, Freifrau von, Trieft K 20 —; Ginzkey I., Kaufmann, Wien K 10 —; Fichtl I & Eomp.. Fabrikanten, Wien K 3 —; Hübe. erster StaatSanwalt, Torgau K 6—; ßristl Franz. k. k. Steuer-Sinnehmer. Cilli K 5 — ; Frankl Franz, Brünn K 6—; Siegl I & Comp., Fabrikanten, Wien li 5 —; Bürgermeisteramt Rheingönheim K 2 37; Schüller I. A Söhne. Fabrikänten, Wien K 3 —: Botschcn Joh. «arl, BöhmLeipa 5'—; Gemeinde Scholtwien K. 10 — ; Gemeinde Lmigenwang K 10—; HandelS-Actien-Gelellschaft für Waren-Berkehr. Wien K 10 —; Gemeinde ReicherSberg. Ob.-Oest. K 10 — : Oppelt Rudolf. Dr.. Professor der Hand-lS-Akademit. Graz K 2 — ; Stücker Franz, Dr.. Landrath, Graz K 10 —; Poiatzi Josef. Kaufmann, Graz K 5*—; Victoria-Mühle, Pest K 10*—; Schumann Ealmar i. Lübeck, eingefandt »/, Gottscheer Mittheilungen, Wie» K 11*76; Liebig Joh. Ä Eomp., Großhändler u. Fabrikanten in Wie» K 20 — ; Adelberg & Heller, Fabrikanten, Wie» K 10 — ; Sammlung in Zeltweg durch da« „Grazer Tagblatt- K 34*40; Gemeinde Mauerkirchm K 4 —; HaÄlinger Heinr.. Bürger-meister in Obla« K 4 —; Stadtgemeinde Friesach in Kärnten K 10 —; Dr. Poelz Anton. Arzt, Knittelseld 20-—; Gemeinde AzgerSdors ü 10-—; Klinger H. in Wien K 10-^; Andrieu Friedr. Söhne, Gewerkt, Brück a. M K 50 — ; Spiritus-Fabrik in Raab K 40 —; Stadtgemeinde Leoben K 100 — : Erste öftrer. Jute^pinnerei. Wien K 10 —; Gemeinde Flondsdorf K 40 —; Stiehl Anton Dr. d. ges. Heilkunde, Gra^ K 10—; Schicht Georg. Fabrikant. Aussig a. E. K 4.—; «röSbacher I. S. Somp., Kaufl,ute. Wie» K 2 —; Klauser Ernst. Dr.. Deutsch Land«berg K 5 —; Martinek A., Dr., Bleiburg K 20 —; Blaschka & Eomp Fabrikantin, Liebeuau in Böhme» K 60 —; Hämmerle F. M.. Kaufmann, Wie» K 20 —; Brösel Eduard, Greiz in Sachsen K 5 —; Spareasie in Aussig a. E. K 10 —; Gemeinde Proschwitz b. Gablonz 4.—; Markt-gemeinde Deutsch-LandSberg K 20-—; Jakobi Karl, Fabrikant. Graz K 20—; Gemeinde Gaishorn K 10—; Gemeinde Arriach i. Kärnten K 20-—; Angerer E. &. Göschl. k. k. Hos-Fotogr. u. jtunst-Anstalt. Wien X 10—; Wvlsrum E.. Fabrikant, Aussig-Wie» t! 10'—; Ungenannt, Pe»tau K 10—, Summe K 10772 64. (Cii^ .ich.) Am 27. d. M. wurde im Ge-schäste der Frau W e i ß e » st e i n am hellichte» Tage tin kecker Einbruch verübt. Der Thäter sprengte ein Brett der Thürverschaluug de« Ver-kaufSgewölbe« ab und drang hierauf in da« Local, wo er die Pudtllade gewaltsam öffuete, derselbe» 34 K entnahm »,id überdies einen Schinken im Werte von 14 K entwendete. Es ist kaum zu begreifen, wie eS dem Verbrecher möglich war, am hellen Tage durch die außerordentlich enge Öffnung in dc.S Local zu kriechen. Auswärtige Neuigkeiten. (Die faajrtwrfcnmlnng öes ventschm Scholotreincs.) Für die zu de« Pfingstfefttagen stattfindende Hanptverfammlnng de« Deutschen SchulvereineS iu Graz werden feit Wochen von dem hiezu au« der Mitte de« Festausschusses ge-wählte» BollzugSauSschuste unter der thatkräftigen Leitung seines ObmanneS Herrn Hofrath Dr. S k r a u p die umfassendste» Vorbereitungen getroffen ; auch haben in Anbetracht de« nationalen Zwecke» in zuvorkommendster Weise der Grazer Mäiinergesangverein und der Deutsche akademische Gesangverein ihre Mitwirkung zugesichert. Bei der weit über die Gaue» Oesterreich» bekannt stramm-deutschen Gesinnung der Stadtvertretuug. wie auch nicht minder der Bevölkerung, steht zu erwarten, dass den FesUheilnehmern ans Fern und Nah nicht nur ein freundlicher, sondern auch ein durch nationale Begeiitnng getragener Empfang bereitet werden wird und dass so diese» Fest eine mächtige Kundgebung deutscher Gemein-bürgschast und deutscher Einheit sei» wird. Vor-läufig sei nur mitgetheilt, das» in der letzten Sitzung de» Vollzugsausschusses, bei welcher auch ein Delegierter der Eentrallcitung anwesend war. für den PfingftfamStag ein BegrüßungSaliend. für de» Pfingstsonntag vormittag« die Festver-sammlung, abe»dS ein Commerz und für den Pfingstmontag ein gemeinschaftlicher Ausflug beschlossen wurde. (Obstbanverti» für Mittelfteicrmark.) Über Ansuche» der VereinSlcitung de« Obstbanvereine« für Mittelsteiermark beim Centtal-AuSschusse der k. k. LandwirtschaftS-Geselllchaft in Wien gewährt der Fabrikant der A u st r i a-S p r i tz e zufolge Einflußnahme de» genannten Seutral-AuSschusse« auch den Mitgliedern des ObstbauvereineS für Mittelsteiermark beim Ankaufe der erwähnten Spritze die gleiche Ermäßigung im Preise, wie den Mitgliedern der erstgenannten Gesellschaft, nämlich: Austria, ovale Kupferbutte. einfacher Zerstäuber 22 K; Austria, ovale Knpserbutte. doppelter Zerstäuber 70 K. Berpacknng per Stück 70 h. Jene Mitglieder de» ObstbauvereineS. welche gesonnen sind, sich eine Austria-Spritze anzuschaffen, wollen sich bei der Obstverwertung«-stelle Graz, Heinrichstraße 39, innerhalb drei Wochen melden, damit eine Liste der Aufträge angefertigt werde» kann. Handel, Gewerbe u. Industrie. Außerordentliche Gremial-Versammlung. SamStag de» 21. d. M fand im Clubzimmer de» Hotel O st e r b e r g e r eine außerordentliche Vollversammlung de« Pettauer HandelSgremium« statt, welche sich hauptsächlich mit der Frage der Sonntagsruhe und der Sperrstunde au Wochen-tagen beschäftigte. Eröffnet wurde die Bersamm-lung vom Gremialvorslande Herrn Schulsink, ivelcher dem Referenten, Herrn O t t, da« Wort ertheilte. Herr 011 theilte nun den Versammelten mit, das« ein Gesuch der kaufmännische» Gehilfen um Festsetzung t ..er einheitlichen Sonntag«ruhe vorliege. Redner beantragt, um einerseits der Ge-bilfenschast entgegenzukommen, andererseits aber sich möglichst de» bestehenden Verhältnissen anzu-passen, das« sämmtliche Geschäfte, einschließlich der Tabaktrafiken, an Sonntagen um 7 Uhr zu öffnen seien und um 1 Uhr geschlossen werden sollen, welcher Ansicht Herr S ch u l f i n k bei-pflichtet. Herr Schramke vertuest aus die That« jache, das« seiten« de« Gremium« bereit« vor Jährn, im Eiuvcrnehme» «it de? Genossenschaft der Umgebung der Beschluß gefaßt wurde, an So«nlagkn von 1 offen zu halten und das« dieser Beschluß noch immer unerledigt bei der Gtatthalterei liege, e« sich also enrpsehlen würde, eine Entscheidung dieser Behörde zu ur-gieren. E« entwickelt sich nun eine lebhaste Wechselrede zwischen den Herren O t t und Schramke. wobei Herr O t t den Standpunkt vertritt und begründet, e» sei ein neuer defini-tiver Beschluß zu fasse», wahrend Herr Schrämte behauptet, eine Urgenz der bereit« bei der Statt-Haltern erliegenden Beschlüsse müsse in viel kürzerer Zeit Erledigung finden. Hieraus werden drei Anträge gestellt. Herr O t t beantragt, an Sonntage» die Geschäfte im Sommer (1. April bi« 1. November) von V|7—12 Uhr, im Winter »on 7—12 Uhr offen zu halten. Herr S ch r a m k e schließt sich diesem Antrage an, nur im Winter wünscht er die Geschäfte bi« ytl Uhr geöffnet. Herr S l a w i t s ch endlich beantragt einheitlich Sommer und Winter von 7—1 Uhr offen zu halten. Nachdem sämmtliche Anträge nicht die Mehr-heit finden, beantragt Herr Kasimiron Sonn-tage» »u jeder Jahreszeit von 7—>/,1 Uhr die Geschäfte offen zu halten. Dieser Antrag wird ohne Debatte mit großer Mehrheit angenommen. Zum nächsten Punkte der Tagesordnung: Gesuch de« Verbände« der Haudelsa »gestellten «m einheitliche» Schluß der Geschäfte au Wochen-tagen um 7 Uhr, theilt der Vorsitzende mit, das« er an jämmtliche Gremialmitglieder einen Bogen geschickt habe und die Herren hätten zugestimmt, mit Ausnahme weniger, welche neben dem KaufmannSgeschäfte eine Tabaktrafik betreiben. Referent erklärt, das« er keine«weg« gesonnen sei, auf eine gesunde Reform lediglich wegen einiger Trafikanten zu verzichten und das« er die«be-züglich eine Entscheidung der Gtatthalterei pro-vozieren werde. Da die Bremialstatuten der Gre-mialversammluiig die Regeluna der Verhältniffe der Gremialmitglieder überlasten, so werde er rücksichtslos zuerst mit Verwarnungen nnd dann mit Geldstrafen vorgehen, fall« die Beschlüsse nicht respektiert würden. Selbstverständlich stehe den so Gemaßregelten der Rechtsweg an die Statthaltern offen. Referent beantragt an Wochentagen um 7 Uhr zu schließen. Herr Kollenz stellt den Zusatzantrag, e« dürfe an Sam«tagen und an Tagen vor einem Fnertagc bis >/,8 Uhr offen gehalten werden, welchem Antrage Herr S ch » l f i n k zustimmt. Herr S l a w i t s ch stellt den Gegenantrag, um 8 Uhr zu schließe». Es entwickelte sich hierauf eine sehr lebhafte Debatte wegen der Tabaktra-fiken, an welcher sich die Herren Riegelbauer, O «t, Kasimir und Schulfink betheiligen und au« welcher sich ergibt, das« nur eine räumliche Trennung der Gemischtwarenhandlung und Tabak-trafik eine zusriedenstellende Lösung dieser Frage ermöglicht. Endlich wird zur Abstimmung ge-schritten, wobei der Antrag S l a w i t s ch ab-gelehnt und der Kollenz-Schulfink zur Annahme gelangt. Zum Punkte 4 der Tagesordnung, allge-meine Anträge, bittet Herr Schulfiuk die Versammlung um die Ermächtigung für den GremialauSfchuß, in einer Eingabe an die Ge-Meinde neuerdings Protest einlegen zu dürfen gegen da» Treiben de« Herrn Samuel Friedrich. welcher die Passanten auf der Traubrücke von zwei Taglöhner» abfangen nnd in sein Geschäft schleppen läßt. Dieser Antrag wird angenommen und hierauf die Versammlung, nach Erledigung einiger internen Angelegenheiten, vom Vorsitzen-den geschlossen. Handel«- und Eewrrbetag in Der am Montag den 9. d. M. in Linz staltgehabte Handels- und Gewerbetag erfreute : sich eine« guten Besuche« und nahm einen sehr würdigen Verlauf. An demselben nahmen theil ! __ 4 __ al« Vertreter der Htmdel«- und Gewerbekammer für Oberösterreich und zwar im Namen de« hoch-verdienten Präsidenten Wimhölzel, welcher krankheitshalber nicht erscheinen konnte, Herr Johann Hofer, Handel«kammerrath, Gemeinderath. Kauf-man» und Hausbesitzer in Linz, ferner der Reich«-rath«-Abgeord»ete Dr. Ritter von Peßler, der Reich«rath»- und Landtagckibgeordnete Herr Bö-heim, Repräsentanten de« Eentral-Verbande«, Gremial- und Genoffenschaft« Vorstände. Deputierte uud andere Herren. Die Versammlung wurde durch den Präsidenten de« Eentralver-bände« österreichischer Handeltreibender in Wien. Herrn Mar Diendorfer eröffnet, welcher die An-wesenden freundlichst begrüßte und in kurzen Worten auf die traurige Lage der Handel- nnd Gewerbetreibenden hinwies und aufforderte, fest und einig vorzugehen, damit die berechtigten For-derungen ehesten« erfüllt werden. Handel«minister von Call wurde telegraphisch begrüßt uud ge-beten, ven folgenden Beschlüssen die kräftigste Unterstützung zu widmen. Herr Abgeordneter Böheim sprach ausführlich über die Kj 59 und 60 im Senx'rbeauSschuffe und wurde den Herren Böheim. Muhr, Etz und Erb für ihr außerordentliche« Wirke» im GewerbeanSschnsfe der Dank «»«gesprochen. Der Dank wurde auch au«ge-sprachen allen jenen Parteien im Abgeordneten-Hause, welche sich um die volkswirtschaftlichen Fragen annehmen. Referent Diendorfer besprach in au«führ-licher Rede die SonntagSnihe, legte dar, das« der Kaufmann am Lande da« beste Geschäft am Sonntage mache und das« an diesem Tage die ganze Existenz der Handelsgeschäfte auf dem Lande hänge; desgleichen wird an allen größeren Orten an Sonntagen ein gute« Geschäft gemacht. Würde eine totale Sonntagsruhe eingeführt, so wäre der Handelsstand auf da« ärgste be-droht; denn während der seßhafte Handel«-mann an Sonntagen sein Geschäft zusperren müßte, dürste der Hausierer seine Ware von Hau« zu Hau« und die (Konsum- und ähnlichen Vereine dürsten auch jederzeit die Ware verkaufen, da diese an die So»ntag«ruhe nicht gebunden find. Gegen die im Landtag eingebrachte Petition um Einführung einer vollständigen Sonntagtruhe für Oberösterreich hat der Eentralverband durch einen Abgeordneten einen Protest überreicht, welcher im Ramen von 31.500 Handel«- und Gewerbetreibenden unterfertigt ist. E« wurde beschlossen, e« fei unter allen Umständen an der bestehenden Sonntagsruhe festzuhalten und würde nie einer weiteren Ein-schränkung der bestehenden Sonntag«arbeit im HandelSgeiverbe zugestimmt. Der Befähigung«-Nachweis für das HandelSgewerbe fei sofort ein-zuführen, der Hausierhandel auf den Aussterbeetat zu setzen, die Eonsum- und ähnlichen vereine mit beschränkter Haslrnig müssen auf daS strengste ge-regelt werden. In die Handel«- und Gewerbe-kammern müssen au« jedem politischen Bezirke je zwei Handel- uud zwei Gewerbetreibende ge-wählt werden, damit alle Stände gleichmäßig vertrete» sind. Diese Forderungen werden in einer Petition dem hohen Landlage bekannt gegeben werden. Nach einer dreistündigen Verhandlung sprach noch der Präsident über da« den Handel«- und Gewerbetreibenden von dem früheren Handel«mi-nister Baron Dipauli entgegengebrachte Interesse; auch der gegenwärtige Minister habe da« Ver-sprechen gegeben, den Handel«- und Gewerbe-stand auf da« kräftigste zu unterstützen. Der Präsident versicherte auch, sich von keiner Partei in Verfechtung der Interessen de« Handel«- und Gewerbeftande« beeinflnßen zu lassen' er lasse sich auch durch keine Drohbriefe. Sckmähkarten oder sonstige Angriffe einschüchtern, sondern er iverde jederzeit für da« Wohl de« Handel«stände« eintreten. Mit einem dreifachen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser wurde die Versammlung geschlossen. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: Resolution I. In Erwägung, das« die Interessen der Ge-werbe- und Handkltreibtnden so innig verbunden find, das« der Untergang de« einni auch den de« anderen Stande« bedeutet; in fernerer Erwägung, das« nur ein ein-heitliche« nnd gemeinsame« Borgehen den von allen Gcwerbebranchen erhobenen Forderungen zum Siege vtnhelsen kann. beschließen die am 9. April 190V in Linz im Saale .zum grünen Baum" versammelten Handel«- und Gewerbetreibenden de« Kronlandes Oberösterreich: den vom Referenten Max Dienhofer, Präsi-dente»de«Eentral>Berba»de<ös!lirejch>scher Handel-treibender in Wien vorgetragenen Reformpunkten sei einhellig zuzustimmen. eine Gedenkschrlft auszuarbeiten und den betheiligten Ministerien sowie sämmtlichen Ab-geordneten durch eine aus Handel- und Ge-werbetrtibenden bestehende Deputation zu über-reichen. Resolution N. In der Erwägung. das« durch die über» wuchernde Privatagentie(sogena»ntenDetailrkisendt) Handel und Gewerbe schwere Einbußen erleiden; in fernerer Erwägung, das« durch da« ge-schäftliche Gebahren dieser Agenten auch da« Publicnm schwer benachtheiligt wird, indem diese Agenten nur minderwertige, vom legalen Ge-schäst«verkehre «»«gestoßene Ware abliesern: in fernerer Erwägung, das« die Detailreisenden häufig »ur solche Ware» verkaufe,i, welche crida-lustige Leute auf Kredit genommen und sich so eine bequeme und uueontrolirbare Geldquelle schaffen; in endlicher Erwägung, das» tofah die gegen die beabsichtigte Abänderung fcrt §§ 69 und 60 G -O. von vielen Seiten inscenirtr Gegenagitation die Richtigkeit unserer Behauptungen bestätigt wird, beschließt die heutige Bersammluna: E« sei dem hohen Gewerbeau«sa»uffe der Dank der gesammten Gewcrb«welt für seine Mühe und gewissenhafte Arbeit an«zusprechen und derselbe dringendst zu bitten: Er möge sich durch die widerwärtigen Gegenagitationen und Preß-angriffe in seinem ehrlichen Bestreben nicht be-hindern laffen, sondern, gestützt auf da« Bewußt-sein, das« hunderttausend« ehrlicher Mensche», hinter ihm stehen, unentwegt für die Rechte der unter der Wucht verschiedener Errungenschaften der letzten zwei Jahrzehnte immer mehr versin> kenden Handel«- und Gewerbestände eintreten. Resolution Ul. Der hohe oberösterreichische Landtag wird dringend gebeten, der Petition de« Eentralverban-de« österreichischer Handeltreibender betreffend Reformen im HandelSgewerbe, seine kräftigste Unterstützung zu verleihen. Humoristische Wochenschau. Die humoristische Wochenschau wird von allen Rubriken unseres Blattes am meisten ge-lesen, wir fühlen uns daher verpflichtet, auch an dieser Stelle auf den DienStag den 1. Mai statt-findenden Liederabend deS deutschen Barden Dr. med. univ. Victor Emanuel Kristel ausmerk-sam zu machen. Möchten unsere geehrten Leser und liebenswürdigen Leserinnen doch bedenken, welch' geringe Leistung im Verhältnisse zur na-tionalen Opferfreudig,! Kristel'« von ihnen gefordert wird. Dr. K r i st e l fährt von Wiesbaden nach Pettau. ergo können sich die Peltauer bei dieser Gelegenheit die weite Reise von Pettau nach Wiesbaden ersparen und Dr. K r i st e l doch singen höre». Wa« bedeutet angesicht« einer so Sroßen Ersparn!« die geringe Au«gabe für einige !oncertbillet«! Auch der Sparsamste muß da« einsehen. Herr Dr. K r i st e l verfügt über ein geradezu phänomeuale« Organ. Unser allverehrter Herr Bürgermeister kann da« bezeugen. Al» der Künstler ihm ein Lied vorgesungen hatte, erklärte er sofort, das« er zwar fest entschlossen gewesen sei, eine Wiedenvahl als Bürgermeister abju-lehne», wen» » aber gelänge, eine entsprechend, «»zahl solcher Slimmen in Pettau ausjutreiben. dann müßte er c» sich zur Ehre anrechnen, »veiin sich dieselbe» bei der Bürgermeisterwahl auf seine Person vereinigen würden. Äroße Ereignisse werfen eben ihre Schotte» voran»; wer weiß, ob nicht Dr. Kristel al« stramm de»tscher Mann »ur deshalb noch Pettau gekommen ist. um unsere» Mitbürgern zu zeigen, wie man al« nationaler Antisemit seine Stimme abgeben soll. Da der Künstler überdies ein ausgezeichneter Arzt ist, sollte man trachten, ih» sür Pettau ganz zu gewinnen. Ma» denke sich nur Herrn Dr. Kriste l, im Krankenhause dos Lied .an den Abmdstern" den Kranken vorsingend! Mit wie viel gehobeneren Gefühlen würden dann die Seelen »dem Thale der Erden entfliehen." Einige Herren Eoiicurrenten würden sich zwar sehr ärgern, wie z. v. Herr SB. Blanke, dessen Tenor dadurch ganz verdunkelt würde, aber auf solche Sonderbestrebungkn darf keine Rücksicht genommen werde». Ich schließe also mit einem Appell an unsere liebenswürdige junge Damenwelt: Ich lad« sie zum Concerte ein, Dr. Kristel muß gelangen sein. Sefnter« «»tiseptifche «iioffeftra der Bestandtheile der Präger Hau »salde au» der «p»th«te de» B. Fragn« in Prag, bewirten sehr gute Resultate d«i d«r Heilung der v-iichicbencn «knvundungen und aitt sich diese» Mittel Zugleich zum Schutze der Wunden jinr Fernhaltung jeder Verunreinigung und Entzündung. sowie auch zur Linderung der Schmerzen. 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Pettau. !T!Inf5wf815I5IsT!T!I5Y5YiI5TJI!tr!TOT5T51?T!I5¥5¥5T!T!¥riJ¥5T5t5T!¥rinr!l!¥51l5T!T!¥?r¥rTW.?«15Y!W Weitage W Line geheimnisvolle (That Deutsch bau Wilhelm Ihal. iiite man Darronc aufniectianirr bevbachtcl, fü hätte tttott geglaubt. er denke an ein neue» Verbreche»; denn plötzlich erhob er sich, ging wieder auf und ab. blieb mitten in der Stube stehen, um sich dann, de» Kopf auf die "**** Hände gestützt, auf die Marmorplatte eines Kaniins zu lehne»! doch diese Betrachtnng, der er sich überließ. schien zn nicht» j» inhren; den« plötzlich erhob er wütend die Faust, al« drohe er dem Himmel. Wa« sein Aussehen noch entsetzlicher machte, war der »instand, daß sich mit seiner moralischen Angst ein körperliche» Leide» verband. Auf seine Wangen trat eine plötzliche Röte, »nd seine Äugen waren mit Blut unterlaufen, während die Ader» aus seiner stira zum Zerspringen anschwollen Dann kam ihm mit einem Male eine andere Idee. Er lauschte, öffnete schnell die Gartenthür und lief hinaus. Seine Züge waren verzerrt, er erinnerte sich »'dknfalltz an iemailden. dessen Anwesenheit er fürchtete. Endlich ' tirrte er aus. kehrte in» Hau» «rück, näherte sich dem Spiegel nnd :»»chte den KM in eine Schüssel mit Wasser. Dann betrachtete et sich sich NltfMtksaui, sing ä». ruhiger ans »nd ab zu gehen nnd stieß einen Seufzer der Erleichterung au«. Obgleich e» ihm unmöglich war, einzuschlafen, so legte er sich h>ch nieder und nahm am nächsten Tage sein gewöhnliche» Leben wieder auf. Diese« Leben war sehr einfach. Herr Gestral lieh Tarronc von dem geschickten Beamten beobachten, der seine Woh> »uug bereit» ausgekundschaftet hatte. Gewöhnlich ging er nur !>achinittag» au», unt sich zur Börse zu begeben und kehrte dann nach Hanse zurück. Abend» ging er in ei» kleine» Easö, l»» dort tu? Leitungen, oder unterhielt sich mit einigen Bekannten. Im viertel sprach man von ihm nur Unbedeutende», eher Gute» al» schlechtes, denn er bezahlte seine Lieferanten sehr pünktlich. Herr 'Mtral war froh, da» er ih» nicht hatte verhaften lasien. Er überließ seine.» Agenten die Sorge, das äußere Lebe» Darro»c» >it überwache» und stellte sich die viel schwerere Ausgabe, seine Physiognomie zu studieren. Zu diesem Zwecke setzte er sich jeden "lbend gegen fünf Uhr in ein Eaft in der Rue Monte»auien, an dem Herr Darronc stet» vorüberkam. Herr Gestral, der vorsich-rig den Borhang zur Seite zog, hatte kaum Zeit, einen Blick ans »einen Gegner zu werfen, doch dieser eine Blick genügte dem er-iahrenen Praktiker. Darronc schien zuerst nuter der Einwirkung einer tiefen Niedergeschlagenheit zu stehen. Die Züge waren ent-stellt, der Blick leblo», die Mundwinkel schmerzlich verzerrt. Nach Merlans einiger Tage trat eine bedeutende Veränderung ein. Da» Fleisch wurde fester, der Mund hob sich, da« anscheinend zerstreute Auge verschleiert« sich unter de» Wimper», und die Stirn bedeckte sich mit Runzeln. „Aha!" sagt« sich Jöerr Gestral. »die Periode der Niedergeschla-«enheit ist nun vorüber, und er sängt an, Pläne zn schmieden." — Jsidore war gleich am Tage nach seiner Freisprechung In seine kleine Stadt zurückgekehrt, wo man ih» ails» sreundlichste empfangen, nnd hatte sofort die Leitung feiner Geschäfte wieder aufgenommen. Lbgleich er seine Frau noch immer beweinte, so erholte er sich von Tag zu Tag immer mehr von dem furchtbaren Schlage, der ihn betroffen hatte. Nach einiger Zeit erhielt er von Herrn Ge-stral einen Brief, der ihn sofort nach Paris berief. Der Kommissar, der Jsidore nötig brauchte und ein gewisie» Zaudern von seiner «eite befürchtete, setzte hinzu, daß ihn eine Gesahr bedrohe. Der junge Advokat reiste ab und suchte Herrn Gestral auf, der ohne Umschweife zu ihm sagte: .Mein werter Herr, wollen Sie Ihre Frau rächen?" > „Gewiß,* versetzte Jsidore. .ff» handelt sich übrigen»," fuhr Herr ttzesiral fort, »ebenso iehr »in Sie, wie um Ihre Gottin.' »Wieso?" | .Da» werden Sie sehen!" sagte der Kommissar mit seiner etwas spöttischen Ruhe. .Wa» habe ich zu thun?" .Für den Augenblick sehr wenig Gehe» Sie alle Tage »ach der Börse und spielen Sie dort." »Womit?" .Mit nicht». Saufen Sie sichere Werte, verkaufen Sie sie mor-ge». um sie übermorgen wieder zurückzukaufen. Wenn Sie dabei noch Geld verdi>>uen können, so ist das noch besser" Noch an demselben Tag« ging Jsidore zur Börse und Herr Ge-stral begab sich au seinen BeobachtimgSposten. Al» Herr Darronc vorüberging, lag auf seinen Zügen eine tiefe Bestürzung, die an, nächsten Tage einer wilde«, aber unbestimmten Freude Platz ge-macht hatte. .Lieber Freund.'' sagte der Kommissar zu Jsidore. der bei ihm wohnte, aber noch nicht da» Geringst« ahnte, .morgen nach der Börse wird mein,Beamter Ihnen mit lanter Stimme den Bor-schlag machen, abends mit ihm nach dem Baudeville-Theater zu gehe«, »nd Sie werden annehmen." Am Abend gingen Jsidore und der Beamte in» Theater. Nach der Vorstellung begaben sie sich in die Wohnung de« Herrn Ge-stral. Als sie beim Pont Neuf angelangt waren, bemerkte In-dore, daß ein Mann ihnen in einer ziemlich großen Entfernung folgte. Bei der Rue de la Seine zögerte der Mann einen Augen-blick, ging einige Schrito. hinter ihnen her und wandte sich dann »m. Herr Gestral fand Jsidore ein wenig blaß und sagte zu ihm: .Sie fangen wohl an, zu begreifen." »Ja, der Mörder meiner Frau beschäftigt sich mit mir!" »Seien Sie unbesorgt," versetzte der Kommissar, .wir beschäf-tigen uns auch mit ihm." Am nächste» Tage trat er, schon zu früher Stuude, in Jsidore» Zimmer und fragte ihn. ihm fest in» Auge blickend: »Haben Sie Mut?" .Gewiß!" versetzte Jsidore erstaunt. »Verstehen Sie mich recht?" fuhr der Kommissar mit ernstem Tone so,.; »ich spreche von wirklichem, echtem und kaltblütigem Mute, der bereit ist, einer stet» gegenwärtigen, obwohl nnsicht-baren Gesahr zu trotzen." Er schwieg. »Ich werde diese» M»t haben!" versetzte Jsidore entschlossen. Herr Gestral drückte ihm die Hand und sagte: »Gut! Sie werden »och heute in Ihrem alten Hotel da» Zimmer im ersten Stock wieder beziehe», da» Sie mit Ihrer Frau zusammen be-wohnten. Zünden Sie jeden Abend eine Rachtlampe an. lasien Sie den Schlüssel draußen stecken und warten Sie! Wenn der Tag anbricht, können Sie sich ausruhen, doch hüten Sie sich wohl, in der Nacht zn schlafen. Halten Sie übrigen» eine Waffe unter Ihrem Kopfkissen bereit," fügte der Kommissar hinzu, als er Ist-dore leicht bewegt sah. »Da wir gerade von Waffe sprechen, hat Ihnen da» Gericht Ihren algerischen Dolch zurückgegeben?" .Ja!' »Haben Sie ihn hier!" »Jawohl, ich habe ih», weshalb, weiß ich selbst nicht, mitge-bracht!" »Dann legen Sie ihn ans die Kommode, neben der Lampe, an dieselbe Stelle, wo er damals lag. Und nun viel Glück, denn man darf mich nicht bei Ihnen bemerken, nnd wir werde» uns wahrscheinlich erst wiedersehen, wen» alles vorüber in " Ten erhaltenen Jiistrnktioue» g«i»äß mußte Judore dir größte -orglosigkeit zur Schau trag?». Nach dem Börsenschluß ging fr vaher auf den Boulevard« spazieren nnd speiste in einem Restaurant, wo er sich absichtlich an da» Fenster setzte, »m vo» jedermann gesehen zu werden. Gegen neun Uhr brach er langsam, ohne sich auch nur ein einziges»»«! umzuwenden, nach seiner Be« hausuug auf. Dort lieft er den Schlüssel in der Thiiv stecken, ziin Bete die Nachtlampe an nnd legte de» Dolch daneben. Das Zimmer führte die Nummer 2, und man gelangte, nachdem man die erste ^ragc überschritten, durch einen dunkeln Korridor .» demselben. Recht» befand sich auf diesem Korridor eiu sehr kleine» Zimmer, da» die Nummer 1 führte und von der Nummer 2 mir durch dir Scheidewand getrennt war Diese» Zimmer war unbewohnt. Gegen-über in der Wand hatte man eine Art Schrank angebracht, in dessen Schlüsielloch ei» Schlüssel stak. Das Zimmer war sehr niedrig und hatte ein kleines Guckfenster. Als Jsidore am nächsten Abend nach Hause kam und seinen Leuchter nehmen wollte, sah er eine» ander» »nd einen Schlüssel »eben dem seinigen liege»; das war drr Schlüssel zu Rummer >. Das Zimmer war also im Laufe des Tage? vermietet worden, jsidore hatte die Ahnung, daß fei» freund es genommen hatte. Schnell legte er sich ins Bett nnd wartete. Der Mieter von Nummer ! kaut bald nach Hanse. Nun that Jsidore, als wenn er schliefe, nachdem er ein laschenpistol nntrr das Kopfkissen ge- »Mm * 3 L rege». Jsidore schlief aus dem Bettraud nnd zwischen dem Man» und drt Wand befand sich »in breiter, leerer, , w: Raum Plötzlich sah er de» Dolch, zog ihn aus de« Futter .»^ sagte leise: .Der Dolch! Rein!' fuhr er fort, de» Dolch ! y sortle,,end und auf da» Bett zutretend, .nein, nicht mit den .!?« Waffe! vermische» wir nicht fein Vlut mit de», ihren!" Plötzlich schien ih« der Mut zu verlasse«, denn er zi> 5?., einen, wie den ander», wie sie es verdient haben." (kr berührte Jsidoreo Hand. .Wenn ick ihn weckte, damit er erführe, daß ich ih» tö>. •' Einige Minuten schien er mit sich zu Rate zu gehen. .Nein, das wäre thöricht, er würde schreien. Ans Wert Irr entblößte Jsidore» Brust, erhob da» Messer und stellt, »ch ans die Fußspitzen. »m bester ziistviien z» kSnnen, doch in m Augenblick, da die Waffe niederfuhr. fühlte er, daß ihm das v gclenk wie iu einen Schrailbstock eingeklemmt war, während >ci Hände sich srineö andere» Armes bemächtigten, Er konntc ,» noch den Kopf wenden und sah sich »un zwischen Herrn Gr • I jj i MM ! t ) II l'l n in»' ' t • 3» fc«r 7a,ibft»«mk>:sch«lr: Neb»»«,n »er?«rbild«n»»tt,ffe. troffen: er ist tot!' Scrr Gestral rief Jsidore. der sich nicht rührte; schließt mnßte er ihn rütteln, nm Ihn zn erwecke». „Teufel!" rief er. „Sir schlafen aber fest!" „Was giebt'»?" fragte Jsidore «nd richtete sich im Bette au! »was ist denn hier vorgegangen?" „Da sehen Sie selbst!" Jsidore begriff alle» nnd fragte, dem Kommissar die Händc schüttelnd: .Sie waren da?" „Ja, seit drei Tagen iu dem kleine» Wandschränke, den ich von innen verschlösse» hatte. Mei» Untergebener war der Portier, dn anscheinend immer schlief »nd sich nm Leute, die nach Hanse kamri gar nicht kümmerte. Wir wachten über Sie — und ihn!" fiiiv er hinzu und deutete aus deu tote» Mörder. Tarnt reichte er J> dore nnd seinem Untergebenen die Hand n»d erklärte: .Ich glaube ich kann mit mir zilsrirde» sei«. Der AttSgang dieser Affaire l» weist mir, das; ich mich nicht getäuscht hatte, und daß meine klein. Theorien ihr Gutes haben." ♦ > t) I > ♦ IM ,ln dcr ?iiiil>|iuiiiincni(l)iilt: fliifitiiiiiuii||ig Ist lie eil(i»brifdi geformten Jpiriiu»stücke nniben in rinsache» Blechgesaise» .............. ! fleitefeet Die Masse fi«ht fast w«iß ant; de> »b Prozent >Ikod»l kleiden nur 6—6 Prozent ROfTstfinde nach dem Verbrennen, nnd ein Hauptvorzug ist el, daß fielt anch bei län-gerer Erwärmung nur die ödere Schicht de» festen Spiritus Mr. flüfsigt; Un- --fälle durch i. Umsteftr« » f. w k?nnen ali» nicht vorkomme». So wird «Iso der feste Spi> riln» aUbal» f»r tiüch«. «eUer, Schlag, »ranken, »nd »»»erzirnm«,. für da» Jungg«stll«»h«w. «-ffeekocher. Reis,. Radtour, F»ß«o»r. '»»» -» andere» Orten ein wahrer Are»»» sein IHDg| T»»dst»»ime»»»tcrrichl. Aus eine Überaus erfreuliche Sntwicklung im IS Jahrhuubert ka»n a»ch die Tau»st»mme»bildu»g,sache zurückblicken. Wäl,. rend sich »lese i» Au»gang bei 18. Jahrhundert» noch in den ersten A»säng«» defan», bestehe» zur Aeit allein i» Deutschland S4 Taubstummenanstalten, in denen MRgefflhT TOOO »»„der unterrichtet werben. Der Ab», be l «p«e war ber Begründer bet ersten Taudstummenanstalt in Frankreich, bi« er 1770 in Pari» erüff»et« In Deutschland würbe bie erste Taubstummenanstalt 8 Jahr« später, itflmlich 1778, ton Sarnati Heiuicke in Leipzig »rrfthTet Die von de l <5p«e erf»»b«ne Methode, später die franzdslsche Meihobe genannt, kannte »ur den Unterricht ber Taubstumme» b»rch die Gebärd« und tu »er Schriftsprache. Erst Sa«»el Heinicke, feiner Zeit Lehrer in Sppendorf bei Hamburg, gab den Taubstumme» die Lautsprach«, durch die sie mit ihren hörenden «kitmenschen verkehre» k»n»«». Dies« Unterrlcht»methobe heizt im Gegensatz zu »er französischen die beutiche Reihobe. Sin« »er jüngsten beutschen Ta»dstumm»»a»stalte» ist die städtische Ta»bstoini»e»sch»le in Berlin, di« kürzlich lhr 25,jährige» I». liitflum feiet» konnte. Sie zählt z»r Zeit 166 Zdglinge, Snade» unb nAdchen, bie in 14 Klasse» »»terrichtet werbe» Außer bem Direktor Albert G»tzma»n loirken a» ber Schul» 11 wissenschaftlich« Lehrer »»d .1 Lehrerrii»«», anßerbem 3 technische Lehrkräfte Um die Unterrichtsmethode richtig zt verstehe», muß man sich da» Wesen der Taubstummheit vergegenwärtige». Der Taubstumme lernt nicht aus natürlichem «ege spreche», »eil er !a»d ist; seine Sprachorgane, ber Atmungtopparat. da» Stimminstrnmen«, die Artikulatlon»w«r?ze»ge sl«b normal, aber ste gelangen nicht zur lautsprachllcheu FunktI«»J weil bat G«h»r fehlt; bie L«lt»»g»bahn zum Slang, oder Perjeptlon»kenlv»»> Ist »ich» intakt. S» gilt »»» »ach »er deutsche» Methode »ie Lautsprach« auf uuterrichtlichem Aeg« zu entwickeln, ohne ba» »ehfir, allein durch den Gesicht». »nd den V». sühl»fin«. Die menschliche La»tsprache besteht In ihrer mechanischen Bildung au» Stellunge» und ve«eg»»ge» der Organe; diese muh fcer Taubstumme durch» «»ge. ansang» durch» Gefühl auffassen un» nachbilde^ lerne». Darauf gründet flch sein» Lautsprache nnd sein Ablese» de» «tsprc>ch. „en vom «und anderer vkensche»; die Selbstkontrolle seiner Lautsprach« kann er n»r durch btn Wutkelfinn autüben Jede» Sind wird vor feiner Ausnahme in M« Ta»d-ftnmmenschule vom Direktor «In«r Prüfung unterzogen, durch die festgestellt wird, ob e» zur Ausnahme in die Taubstummenanstalt geeignet ist, d. h ob e» taubstumm, oder geistig gesund ist, so das» seine Bilbungüfähigkelt in der Taudstummenschule vorau»gesetzt werden kann. — Die erst« Wrbeit »er Toub-ltummenschnl« hat sich d.irauf zu richten, bi« Linber erst an» einem gewissen Rvckstanb. in dem ste stch meist in geistiger, kdrperlicher und sprachlicher Be-zlehung befinden, herau«zubriuge». vor allem au» dem sprachlichen. Darum steht im Mittelpunkt der ganzen ersten Schulzeit de» taubstumme» »inbe» der ,«rtikulatiou»unterricht'. Die gahl der Schüler i» einer Tonbstnmmenschul-klaffe ist deshalb wesentlich beschränkt; über zehn wird nicht gern gegangen. Damit die lkinber stch im Fortgang de» Unterricht» auch gegeyseitig vom «tun» ablesen können, fitze» sie nicht hintereinander an Subselliea, sondern au kleine» Pulten im Halbkrti»; vor der Oeffnui-g de» preise» steht da» Pult »e» Lehrer». Mit den Sprechübungen wird sogleich Schreiben und Lese» verbunben Am Schluß de» ersten Schuljahr» sprechen die taudstummon Silber schon kleine Sätzchen; bann folgen bie weiteren Benennungen von Dingon, Eigenschaften unb Thätigkeiten u. s. w un» ihre Anwenbnng in Sätzen Die Kinübung der Frageforme», Befehle. Bitte» u, f. w leitet über zur Umgaugalprache; außer, bem lesen bie Itinber Schreib- unb Druckschrift »n» schreiben wie bie hbrenben ttinber gleichen Schulalter» Allmählich trete» bann bie einzelne» Di»jiplinen ber Volksschule auf. natürlich mit Aufnahme be» Gesänge» DI» Seranschau- li.huug geschieh! durch 0iegenst.inbe I» »»tue», durch Yllber »nd Wubelle, buriP Mimik unb Haudiuitg, uitmal» durch UkMrd«. Die Gebärde, wie fi« erwach!?»-Taubstumme im Berkehs untereinander häufig gebrauchen, ist vom Schul »»terricht, der de» Taubstumme» skr den Serkehr mit »er hbeenden »nt> redenden Gesellschaft, in bie ih» später sei» Berns stellt, anlbildeu will, ganj »»»geschlossen. Ta» .Ablesen' de» Gesprocheneu vom Mund u»h au» »er 9* Ncht»stäche. woraus unsere Taubstummen Im Verkehr mit HOrettbe* ««gewiesn finb, beruht aus der äußere», sichtbaren Sprachphpsiologie. die seh« »erschiedei. zum Au»drnck komm«. Dar!» liegt auch der Sm»b. da^ der Taubft»mme f«»e»,° mit denen « viel la»iiprachlich verkehrt, B seinen Letzrer», fließend abliest, Wiheead e» mit andern oft nicht von stalten gehen will. Sfrtch. Madam«: .Ach Mete ebe» etwa» Nlrre», A»na!' — ft»ch>„ Ih»hnisch>; .Und »a habe« Sie natürlich wieder gedacht, » sei Savalleu^ » der Küche; e» ist aber Golt sei Da»k n«r ei», S»pp>»fch»ff«i >»»»Ien. die ich zerschlage» hab«!' Zw«i»cutig. Der Soh» de» SomMerzienrat» Meierheim spielt leiden schaftlich die Fl&l». — «omnierzie»rat (zum Mädchen»: ,A»«a, wo ii, mein Sohn Arthur?' — Anna: .Ter Herr Arthur Ist M<«» gegangen • Bittere« Urteil. Junger lo«»i»i(l .«un, Herr frofeflov. wa» sogen Sie z» M«i»«r »e»en Cver?« — Aritlkee: .Ich »eltz nicht, wie iiti Jh»e» meine Pewunber»», »»«drücke» soll! Solch junger Mensch und schau I» alt« M«lo»i«»!' E<« Herr fiel bei eiver «»h»s«tzrt i»« Waffer und wuebe von einem Schiffer mit eigener Leb,n»gefatz« gerettet 9t ga» seinem Reiter al» *V l»h»un> — «in« Mark. Al» »I« Umstehenden nun cheem Unwille» Auldru.f gäbe«, mtiut« »er Le»«n»retter .Wa» wollt Ihr? Mut, er »ich» selbst am besten wie viel sein» Haut «er« ist!' emklnnüyjgtg - Bi»«e«jucht. Der Prutitand eine» P^ike» I» der vorletzte» »»d leftie» Apriiwoche ist In Geg^»de» mit aulschliesjlicher Frühjahr»ha«pttracht «aft geblich für be» tfrfolg in der Teachtzeit. Die Biene braucht nahe,» ferti-Wochen, um vom «i ,»r regelmäßigen Trachtdiene »» werden. Maidrut liefert also frühesten» vom 16. Juni ab Sammlee. Spekulative Fütterung im kommt daher ftzr solche «egenden zu spät, «nd» April Hai kein «olk von Ratur ^u viel jW»t; man schwäche daher »ich! »ie guten B»lker zn gnnsle» »»t schlechte,! sondern opsere lieh?^bi» "sHMcherkn ^z» 'guusten dee mittet mäßige»; hier gilt kein Gleichmachen, «» sei den» zugleich ein Ttaekrnache« Ei» billiger (Herpefttu. Um die Befruchtung der Slee zu bestimmen halte man sie, nachdem die Hiev drei Tage laug bebrütet würd-" finb, vor ein Loch In einer Thür «der einem Fensterladen, gegen welche »it Sonn, icheint. Diejenigen, welche unbefruchtet Rn», werden hell a»»s»h«n. währeub diejenige», welche befruchtet sind, eine Dunkelheit an elaer Stelle nnd ein Netzwerk von Aber» bemerke» lassen, ba» fich an ber inneren Seite der Schale gebilbet hat Statt ber unbefruchteten kann man ber Henae anbete Itin unterlegen; sie krieche» »an» »r«i Tage später an» al» bie zuerst »aterleglei! Ho»iogra««w. Tie Anchftadm in »rb t To ruuato T»i » o Queekuilbor 8 > n H • r i no T r I fc « r k 8 1 e r k Kai d «eihnacht»adead. »rithmogriptz. Ii I« « I» 11 1 I» i» t» Stadt In Spanici, It * i« la « ll t i. «Mittrmbrefl.CMbictK'i' 7 l l I 18 l l». «in yahrzeua. 17 l« I * 7 l« It » II. Btun«. Warschau « I« I I« l» t I « 11. «eiüsth, JwMil. unb WpMlUPwt. R I* I I 7 « II «. «Tcntilchc fr»Mn> 7 ll tl l l« i« I» it MdMutMaMetalanb l« 7 i » l» l it t l«. tt»ida«w»H. Sta.r 1 II M I II i I. An« Stadt In Sahen Gind die Klrtrr richt la gefunbrn. so b> ßchnrn die «»langtduchfta»»» sawoht al» »I, ddnchstaden »on rtn nach unten geleitn zwei enropaiitbe Hanptstüdt«. P. Klein. Aufldlun« folgt in nächtter Aurnmrr Auflofuugc» aus voriger »t««««r; Ver »daeadei Edelftein. — Set vogogelphtz! Sieger. Si«qrn> Gt«g»l. m» «Be Rechte vetbcliallrn. «erantwortliche ««battio» »on Brnft Dl«tj(cr, «brurft unb derau»geg«d«n von «reiner » Ofeijf«« In »tuttgart.