Deutsche Macht (Krüker „tLissier Zeitung"). ? > "" 5°""'°' """" k'l'" «>"i «.- Z.ft-Km, in« H«»« ft. -Ab, MtrWji»rt« (L IM. d»ldj«in, ff. o-i-tt-drig «. «.-. Mit «rtnltliWii« . ff-ff. «.««. r,i (tn)clne «ummcr 7 h. jn|«rolt iu« lorif; b«> ö»i«t>> Wi-d«I»>l»»g«i> <»!,>!-ch«-d«r R-batl. «»«wart« »rhMtN >iir »»,-r «wll ,ll« ktd«u!e»de» »m,«.nvks»«»,»»ii.» *« 3n. uub 9u(lni K* R-d-cl-nr« tägii*. mii «u,»°dm- tti Z.na- mm 5->n>a«k. »an 9-1* l»c »st- asD s_s ___ "fr NochmMag«. — WKlamatiinifg turrlofrti. — M»»uimplc IwrPftt »ich, luriMgcFrMet. — 3«fcn»uii|)« uitftt dnii«rftl»,ig«l. Rr. 25. Gifli, Donnerstag, dc» 29. Mär; 1883. vni. Jahrgang. rännincrationseinladnng! Mit der heutigen Nummer en--^^^^det das I. Quartal, weshalb wir zur rechtzeitigen PränumerationS-? ^ Erneuerung einladen. ' Im Unterhaltungsblatte beginnt deute ein neuer, höchst spannender Roman unter dem Titel: Henevi«'ve, die Lreotin, Aswan aus dc« Englischca »ou Was von Weißotthuin. Neueintretende Abonnenten erhalten den An-fang gratis nachgeliefert. — Von dem mir so vielem Beifalle aufgenommenen Romane: Die Krvin von Hoverden haben wir eine größere Partie mehr gedruckt und senden jenen neueintretenden Abonnenten, welche sich auf ein halbes Jahr abonniren, denselben gratis nach. Das Abonnement beträgt: für Cilli mit Zustellung monatlich 55 ft., vierteljährig fl. 1.50, halbjährig fl. 3 —. für Auswärts mit Post-Versendung viertelj. fl. 1.60, halbj. fl. 3.20. SW Insernle finden bei der stets steigenden Auflage unseres BlatteS die weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. Hochachtungsvollst Lie Administration d. „Deutschen Wacht" Die Ckarwoche in Spanien. Räch «triften einer deutschen Missionärin. Italien gilt gewohnlich als das Land, in dem Ostern, dieses Hauptfest der Christenheit, mit dem größten Auswande äußerer Schaustellung, mit dem bedeutendsten Pompe gefeiert wird. Es mag dies in früher« Zeit richtig gewesen sein, das päpstliche Rom mag einst das Größte aus dem Gebiete der Osterceremonien geleistet haben, das königliche Rom steht ihm aber darin »ach. Spanien ist vielmehr das Land, welches den Hauptort der katholischen Christenheit durch eine allgemeinere, pomphaftere Ofterfeier überragt. In diesem Lande, das sowohl durch seine Lage, als auch durch seine geringe Bedeutung vom übrigen Europa ifolirt ist, hat die Herr-schende, aufklärende Strömung der Zeit ihren nivellirenden Einfluß noch nicht so stark geltend machen können, um das Interesse der Bevöl-kerung an der hergebrachten Ofterfeier erkalten zu lassen, und hat sich in Spanien dieselbe mit allen ihren Eigenthümlichkeiten erhallen. Der Hauptort für die Osterfestlichkeiten ist nicht Madrid, sondern Sevilla, und dorthin muß sich wenden, welcher sie kennen lernen will. Se-villa ist darum in der Feier des Feste» so her-vorragend, weil es als Sitz der Inquisition lange Zeit der kirchliche Vorort Spanien» war und fast im ganzen Lande noch heute dafür Die Wielenbtamage. Wie wir erfahren, hat sich die Wiener Staatsanwaltschaft in Folge der Ergebnisse der strafgerichtlicheii Untersuchung gegen den Abgeordneten R. v. Schönerer außer Stande erklärt, die Anklage wegen Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe im Sinne des § 65 oder auch nur wegen Vergehens der Aufwiegelung durch Aufreizung zu Haß und Verachtung wider die Regierung oder ihre Organe im Sinne des den deutschen ^ Blättern seit Taaffe wohlbekannten 8 300 St.-G.-B. zu erheben und nur, damit doch wenigstens etwas geschehe, soll man beab-sichtigen, den genannten Abgeordneten wegen Gutheißung oder Aufreizung zur Widersetzlichkeit gegen eine behördliche Verfiigung ün Sinne des 8 305 vor einen Erkenntnißsenat zu stellen. Es kann natürlich nicht unsere Sache sein, zu prüfen, ob das Auftreten Schönerers am Wagner Kommerse auch nur zu einer solchen An-klage eine Handhabe bietet und bemerken nur, daß Laien wie Juristen versichern, ti fei dies keineswegs der Fall. Das Bezeichnende an der Sache ist aber, daß man es für angezeigt hält, die Anklage auf ein Vergehen zu restrmgiren, welches nicht vor Geschworene, sondern vor ge-lehrte Richter kommt. Der Wahrspruch der Ge-schworenen — so calenlirt man offenbar in maßgebenden Kreisen — würde jedenfalls freisprechend lauten, während bei gelehrten Richtern die Hoff-nung vorhanden ist, daß sie sich der Regierung zuneigen und demnach mit einer Verurtheilung vorgehen werden. Und diese Ealculation hat in der That manches für sich. So wenig wir daran zwei-seln, daß die österreichischen Richter von einem strengen Rechtsgefühl durchdrungen sind, so müssen wir doch in Betracht ziehen, daß jeder Richter naturgemäß mehr oder weniger Bureaukrat, da her von vornherein geneigt ist, sich aus die Seite gilt, obgleich eigentlich Toledo den Hauptbischofsitz hat. Die Osterzeit beginnt in Spanien nicht wie anderswo mit dem Palmsonntage, sondern schon am Freitag vorher. Dieser Tag wird als Char-freitag der Maria gefeiert und zwar durch all-gemeinen Gottesdienst und je nach der Laune der OrtSpriester durch Prozessionen. Außerdem soll an diesem Tage auch ein strenges Fasten gehalten werden, während sonst die Fastenzeit nicht mit besonderer Gewissenhaftigkeit innege-halten wird, zumal auch die Geistlichkeit kein großes Gewicht darauf legt. Ja. man kann von den Fastenregeln ganz entbunden werden, wenn man sich von den Priestern eine sogenannte „Kreuzzugsbulle" kauft, und fast jedermann verschafft sich einen solchen Zettel, da er sehr billig, nämlich schon für eine Mark zu haben ist. Die Prozessionen, die am Charsreitag der Maria umherziehen, haben aber vor dem sonst üblichen nichts voraus und so besichtigen denn die Reisenden, welche zum Osterfeste nach Se« villa kommen, an diesem Tage meist die Merk-Würdigkeiten der Stadt; zumal regt das durch seinen Namen mit der Osterzeit in Verbindung stehende Haus des PilatuS die Neugierde an. Es trägt diesen Namen, weil es angeblich nach demselben Plane, wie das Haus deS Richters Christi gebaut ist. BeachtenSwerth ist dasselbe der Autorität zu stellen, und ebenso dürfen wir nicht übersehen, daß der Richter zwar nicht ad gesetzt, wohl aber bei der Beförderung übergan-gen werden kann, wenn seine Haltung mit der jeweilig herrschenden politischen Strömung nicht im Einklänge steht. Erwägt man außerdem noch, daß der Richter in den meisten Fällen Familien-vater, also nicht blos für seine eigene Person auf eine günstige Carriere angewiesen ist, dann wird man wohl oder übel zugebe» müssen, daß Graf Taaffe von einem Erkenntnißgerichte immer hin erlangen könnte, was er von Geschworenen nicht zu erreichen hofft, eine Verurtheilung des unbequemen Abgeordneten R. v. Schönerer. Nebenbei bemerkt, entsteht im Falle der Re stringirung der Anklage die Frage, ob die Sul'pendirung der Immunität, welche speciell zur Verfolgung nach § 65 gefordert und bewilligt wurde, auch für ein anderes und zwar ungleich geringeres Delikt aufrecht bleibt. Wir unfern theils sind der Ansicht, daß dies nicht der Fall, daß vielmehr das Gericht mit einem neuen AuS lieferungsbegehren an das Abgeordnetenhaus wird herantrete» müssen. Doch sei dem wie immer, ja nehmen wir sogar an, R. v. Schönerer würde wirklich verunheilt werden: was hätte die Re gierung damit gewonnen? Offenbar nichts; denn die vorausgesagte „Riesenblamage" ist ja in dem Augenblicke evident, da der Staatsanwalt sich genöthigt sieht, zuzugestehen, daß der ganze mit so viel Aufhebens und so viel Eifer in Thätig-keil gesetzte Verfolgungsapparat eigentlich umsonst gearbeitet hat, und daß sich selbst beim äußersten Aufgebote juridischen Scharssinnes nur die An klage wegen eines ganz geringfügigen Deliktes allenfalls noch vertreten lasse. In hohem Grade belehrend ist übrigens die Affaire Schönerer auch insoferne, als sie zeigt, mit welch ungleichem Maße bei uns in Oester« reich gemessen wird. Man bedenke nur, wenn ein Tschechenführer ein Memorandum an einen dadurch, daß in ihm jene Männer wohnten, die das Amt hatte», den Aufzügen der Auto da die Fahne voranzutragen, und ihnen damit gleichsam die staatliche Autorisation zu ertheilen, die Herzöge von Medina Celi. Die feierlichen Acte der Charwoche beginnen am Palmsonntag'. An diesem Tage, dem Domingo de RamoS, findet die Palmweihe statt und sie mit anzusehen, begeben wir uns nach dem Dome. Dieser Dom ist eineS der schönsten Bauwerke Spaniens und macht auf den Beschauer einen großartigen Eindruck. Am Ende deS ihn umgebenden von Orangenbäumen ge-schmückten HofeS erhebt sich ein Thurm und auf ihm steht eine wohl 12 Fuß hohe Bild-säule, den Glauben darstellend. Im Hofe ver-sammeln sich die Th.ilnehmer der Prozession und jeder trägt einen weißen langen Palmen-zweig. Diese weißen Palmenzweige find in Spa-nie» so unentbehrlich, wie in Deutschland die Weih-nachtsbäunie, in der ärmsten Familie muß ein solcher Zweig vorhanden sein. Sie bilden um die Osterzeit einen Haupthandelsartikel und die Gegend Spaniens, in denen die Palmen wach-sen, namentlich die Elche, ziehen daraus einen bedeutenden Gewinn. Die Zweige müßen der Sitte geniäß weiß, nicht grün sein, und um diese weiß« Farbe zu erzielen, binde» die Be- 2 fremden Potentaten richtet, so findet man dies nicht unpatriotisch; wenn die Vertreter Tschechiens sich um Hilfe gegen die verhaßten Deutsche» an die „slavischen Brüder" in Moskau wenden, so ist das gleichfalls keine unpatriotische Handlung; und es ist auch nicht unpatriotifch gesprochen, wenn ein polnischer ReichsrathScandidat erklärt: Uns Polen haben im Falle eines Krieges yvi schen Oesterreich und Rußland nicht die öfter-reichischen, sondern nur die polnischen Interessen zu kümmern; aber wenn ein deutscher Abgeord neter es wagt, das Vorgehen eiueS Regierungs Vertreters ungesetzlich zu finden, dann ist dies Hochverrath oder wenigstens Störung der öffentlichen Ruhe oder wenigstens Aufwiegelung oder — weiter geht die Licitation nicht mehr — zu allermindest Aufreizung zu einer ungesetzlichen .Handlung . : . politische Rundschau. Inland. Z>i« Herren der Situation. Die in der abgelaufenen Woche in Galizien laul gewordenen Candidatenreden zeigen wieder in hellster Deutlichkeit, daß die edlen Polen, welche gegenwärtig in Oesterreich die Herren der Situa tion sind, noch immer von senem großen polni-schen Reiche träumen, welches im 17. Jahrhundert die Welt von der Oder bis zur Wolga in Schrecken zu sehen vermochte. Man mag über die Theilung Polens denken wie man will, so bleibt uns doch nichts anderes übrig, als mit den Thaisache» zu rechnen, und diese drängen mit Allgewalt dazu, unS nach jeder Richtung hin vor den Polen zu schützen. Sie sind die ewig Mißvergnügten, welche jedoch jede günstige Gelegenheit für sich trefflich auszunützen verstehen. Was verlangen die 'Polen sowohl in Oesterreich, wie in Deutschland? Nichts anderes, als das ruhige Zusehen der betreffenden Regierungen jener fanatischen Agitation gegenüber, welche die Polonifirung zum Ausgangspunkt genommen hat. Was an nationalen Forderungen in Oesterreich von ihnen bereits erreicht wurde, das wird nun auch von den Stammesgenossen in Preußen angestrebt. Und da denn dies überall aus Hindernisse stößt, so möchte nian aus den polnischen Landen Preußens so gerne eine Art Irland machen. Zn Posen wie in Irland stehen sich nämlich zwei Racen und zwei Konfessionen feindfelig gegenüber, in beiden Ländern geht das Streben der politischen Führer auf Abschüttelung dessen, was sie Fremdherrschaft nennen, hinaus. Die irischen Homerulers würden morgen gegen die Königin Victoria rebelliren, wenn sie sich stark genug dazu fühlten, oder wenn Frankreich oder Amerika ihnen die Hand dazu böte. <9enau so würden die polnischen Fanatiker die Fahne des Aufstandes aufpflanzen, wenn die preußische Armee ..Deutsche Wacht." nicht wäre, oder dieselbe auswärts hinreichende Beschäftigung fände. Bei uns in Oesterreich dagegen sind, wi« gesagt, die Polen die Herren der Situation. Was sie anstreben, darnach wird nicht gefragt, wohl aber wird es ihnen auf Kosten der anderen Länder erleichtert, ihren Allüren zu fröhnen. vertuscht ?! Die bekannte Scandal-Affaire KaminSki soll Lemberger Nachrichten zu Folge, durch einen außergerichtlichen Ausgleich beigelegt werden. Der Bau Unternehmer bei der galizischen Transversal-bahn, Herr Baron Schwarz, soll dem Erdeputir ten Kaminski und dessen Genossen, Häuser und Schirmn, einen Betrag von zusammen 80.000 fl., nach anderen Angaben von l."»0.000 fl. als Provision bezahlen, zn welchem Betrage die Länder-dank in Wien einen Theil beizusteuern hätte. Wenn der Vergleich nicht zu Stande kommt und die Angelegenheit doch vor dem Gerichte ausge tragen werden muß, dann wird es einen noch viel größeren Scandal geben, als man bisher angenommen, nur würde sich derselbe in einer anderen, als der ursprüngliche» Richtung bewegen. Nicht die Wiener Regierung, nicht der Handels-minister Baron Pino, wie man Anfangs geglaubt hatte und wie der publicirte Auszug aus der Klageschrift durchblicken ließ, sondern in erster Reihe die Wiener Länderbank, die fromme Grün dung des famosen Herrn Bontour, und in zweiter Reihe eine Anzahl Wiener Blätter »nd Wiener und polnische Faiseure würden entlarvt werden und in einem überaus häßlichen Lichte erscheinen. Speciell die Länderbank könnte den Beweis nicht verhindern, daß sie eine Brutstätte und Förderin der Korruption ist. Die Länderbank hat, wie man erzählt, sich nicht blos damit begnügt, die Provision von 625.000 fl., die Baron Schwarz erlegt hatte, den Personen vorzuenthalten, kür die sie bestimmt war, sie eignete sich auch den größten Theil des Betrages selbst widerrechtlich an, sie „betheiligte" ferner gewisse Blätter und stellte dabei größere Summen ein, als sie denselben factisch ausbezahlte, so daß sie drei- und vier iach bei dem „Geschäftchen" zu „prositiren" »erstand. Eben diese Dinge lassen es gla»bhait erscheinen, daß ein außergerichtlicher Pergleich stattfinden wird. Zum Staunen ist nur, daß Graf Taaffe und Dr. Rieger die ganze Affaire, von der sie, einer neueren Publication zu Folge, früher, als alle Welt, Kenntniß erhielten, ruhig sich entwickeln ließen, anstatt ihr gleich Einhalt zu gebieten. Was thut man nicht aus Ließe. Was thut ein rechter Klerikaler nicht Alles, um nur die heillose Schulnovelle unter Dach zu bringen! Sogar der polnische Irridentismus fin-det Gnade vor seinen Augen; denn ohne Hilfe sitzer von Palmenhainen schon int Herbst die Kronen der Palmen dicht zusammen, so daß die im Innern des Büschels sich enttvickelnden Blätter vom Licht vollkommen getrennt sind und daher farblos bleiben muffen. Weshalb die Sitte weiße P almen verlangt, weiß nientand. sie werden nun einmal gebraucht und es läßt sich nicht sagen, daß diese langen, wehenden, schneeweißen Fliederzweige schlecht aussehen, sie geben vielmehr der Prozession ein feierliches Aussehen und erhöh?» den pomphaf« ten Eindruck deS Ganzen. Dem Zuge voran schreiten die Chorknaben mit ihren Weihgefäßen und ihren Palmenzweigen, dann folgt der Bi-schof mit feinen Priestern, alle im höchsten Schmuck, die Gewänder prangend von Gold und Silber, und hinter ihnen her zieht das Volk. Zuletzt begiebt sich die Prozession nach der fcKirche^ zurück, der Bischof und die Priester nehmen die Aufstellung vor den Altären und nachdem die Messe celebrirt ist. beginnt die Handlung von der der Tag den Namen hat, die Palmenweihe. Das Volk trägt seine Pal-menzweige an den Altären vorüber und sie wer« den von den Priestern gesegnet. Damit ist die Feierlichkeit deS TageS vorüber, aber noch nicht der Zweck der Palmen. Denn diese tragen die Leute sorgsam nach Hause, die Familienglieder küssen sie und dann werden sie an dem Gitter eines Fensters, am Balkon oder an der Hausthür befestigt und gelten als wirksaine Schutzmittel gegen die Einwirkungen deS Teufels. Aehnlich wie in manchen Gegen« den Deutschlands die Psingstmaien ein ganzes Jahr an dem Orte stecken bleiben, den man ihnen zugewiesen hat, so lassen auch die Spanier die Palmen so lange an der betreffenden Stelle hänge», bis sie durch neue ersetzt werden »nd eS gilt als ein unglückliches Zeiche», wenn Wind und Wetter eine» der bald dürren Stengel von seinem Platze entfernen. Am Palmsonntage beginnen auch die Oster-spiele in den Theatern der Städte. Man darf dabei nicht an solche Gelegenheitsstücke den-ken, wie sie als Weihnachtsmärchen u. dergl. auch bei uns Sitte sind. Diese Osterspiele sind religiöse Dramen, die sich eng an den Text und die Handlung, wi« sie die Bibel erzählt, anschlie-ßend. die Leidensgeschichte des Herrn darstellen. ES mag das vielleicht manchem frivol erscheinen. eS-ist aber nicht so, ja «S ist sogar ein vollkommen gerechtfertigtes Unternehmen, de das Volk, meist des Lesens und Schreibens unkundig, auch vom Gebranch der Bibel abgehalten durch die eigene Priesterschaft, die Geschichte Jesu erst aus diesen Spielen kennen lernt. Die Darstellung ist zudem fast immer würdig und kann selbst einen Verwöhnten befriedigen, namentlich kommt 1883 der Polen wäre die Schulgesetz - Novelle nicht durchzuführen, und somit muß man ibne» Honig um den Bart streich«», damit der Polcnclub nicht am Ende gar auf den Gedanken verfalle, sich aus A n st a n d S r ü ck s i ch t e n der Abstimmung über ein Gesetz zu enthalten, daS Galizien klugerweise von sich abzuwenden verstanden hat. Das „Va terland" — lucus a non lucendo urtheilt nämlich in seiner Nummer vom Ostersonntag über den galizischen Irridentismus mit einer wahrhaft unglaublichen Milde. Den Galizianern, meint dasselbe, dürfte man es nicht als Verbrechen an-rechnen, wenn sie sich nicht für verpflichtet er-achten sollten, ihre Mitwirkung bei einem etwaigen Versuche zur Wiederherstellung Polens zu versagen. Allerdings das „Vaterland" fügt vorsichtig hinzu, daß es diesen Gedanken für illusorisch halte; aber für die unpatriotische Absicht sollte doch nicht der Enolg oder die Wahrscheinlichkeit des Erfolges als maßgebend gelten. Uebrigens liegt allein Anscheine nach auch dieser Unterscheidung eine perfide Absicht zu Grunde; es soll damit offenbar angedeutet werden, daß gewisse ander« — nebenbei gesagt nicht nach-wcisbare — irridenlistische Bestrebungen nicht illusorisch seien, daß daher Oesterreich Ungarn Ursache habe, seine» Verbündete» zu mißtrauen. — Den klerikalen ist es eben darum zu thun, Oesterreich-Ungarn in rnajorera Yaticani gloriji» in Restaurationskriege zu verwickeln. Caveant consules! Ausland. 3*r Magvarilirung. Aus den serbischen Bezirken Ungarns kom-me» über die jetzt mit besonderem Eifer betriebene Magyarisirung des Landes eigenthümliche Nach-richten. Vor etwa drei Monaten kam nämlich eine Deputation der sogenannte» !schongo-Ma-gyaren nach Pest, die bisher zerstreut, etwa drei-tausend Köpfe stark, in Rumänien und dem rumänischen Theile Besiarabiens wohnten. Jene Deputation richtete an die ungarische Regierung das Ansuchen, den Tfchongo-Magyaren die Geldmittel zur Ueberfiedelung nach Ungarn zu ge-währen, der nun, wie es scheint, die Regierung in Pest wirklich entgegenkommen will. Wenigstens bereisen gegenwärtig zwei ungarisch« Regierungs-commiffäre Südungarn, zumal die Gegenden zwischen Semlin und Neusatz, um dort Ansiedelungs-gebiet« für di« Tschongo Magyaren ausfindig zu machen. Man ist dort über die iu Aussicht ste-hende Niederlassung jener Einwanderer nicht sehr erfreut, weil dieselbe» bisher in Rumänien und Bessarabien zu den berüchtigsten Pferdedieben und sonstigen gewaltthätigen Strolchen gezählt. Auch die in der Bukowina zerstreut lebenden Magyaren will die ungarische Regierung in Siebenbürgen ansiedeln, um dort das magyarische Element gegen die Sachsen und Rumänen zu verstärken. jedem aufmerksamen Beobachter die einfache Klarheit und Raturwahrheit der biblischen Er-zählung dabei recht zum Bewußtfein. „Wo der Text nur im mindesten von den schlichten Wor-ten der Schrift abweicht, wird der Hergang sofort gekünstelt und unnatürlich," sagte Pastor Fliedner in Madrid einmal sehr richtig. Der zweit« kirchliche Act d«r seimm» «»nta, der Charwoche. findet am GründonnerS-tag statt. Es ist dieS der sogenannte Leidensgang oder das Besuchen der Leid«nsftationen, wie man einen Gang durch di« Kuch«n bezeichnet. An diesem Zuge Theil zu nehmen, ist lbenso Pflicht jedes Gläubigen, wi« das Weih» enlassen der Palme. Begeben wir uns nach einer Kirche, um den Vorgang mit anzusehen. Beim Betreten der Straße wird uns die unge-wohnt« Stille auffallen, die ihren Grund darin hat. daß vom Gründonnerstag bis zum Oster-fonntag kein Wagen auf der Straße fahren darf. Weder Equipagen noch Arbeitsfuhrwerke sind ausgenommen, für alle gilt das Verbot, welches offenbar feine Ursache in den Glauben hat. «S sei unrkcht in den Tagen, in welchen der Heiland so schwere Gänge zu machen hatte, zum Verzügen oder zum Geschäft sich fahren zu lassen. Leider oder verwischt die verdoppelte Lebhaftigkeit und Unruhe der auf der Straße auf und abwogenden, festlich geputzten Meng« 1883 Arankreich. Die Ursachen der Ruhest öeungen in Paris dürfen unbedingt auf das Conto des industriellen Stillstandes gefetzt werden. Zn Paris allein gibt es gegen ! <»0,000 Personen, die keine Arbeit haben. Keine neuen Strafen sind mehr anzu-legen oder das Capital dazu koinml nicht mehr zum Vorschein. Die Mietshäuser, die mit solcher Schnelligkeit aufgebaut wurde», warten auf Mieter. Das Baugeschäft feiert und in Folge davon können auch Tapezierer, Zinimerleute, Tischler, Schlosser und Ziegelbrenner für ihre Leute keine Beschäfli-gung finden. Dies ist die richtige Erklärung des wüthenden Geschreies nach Brod und Arbeit, das von den Pariser Unruhestiftern erhoben wird. Auch ist es nicht Paris allein, welches den schlimmen Wirkungen der Gegenströmung ausgesetzt ist. Viele Provinzstädte, wo der Kunftfleiß mit besonderen Mitteln angestachelt wurde, theilen das gleiche Schicksal mit Paris. Die Republik hat nun die Feuerprobe zu bestehen. Cm Mißerfolg der gegenwärtigen Regierung, bei dem Versuch die Krisis zu überwinden, würde viel ernster sein, als das Fiasco irgend eines ihrer Vorgänger. Pyuamit-Hport. Das Treiben der Feiner. der Nihilisten, der Communisten und der Jrredentisten wirkt ansteckend und fordert zur Nachahmung heraus. So konnten es sich bereits die Griechen nicht ver-sagen mit einer Dy»an,itverschwöruug oder doch mit der Drohung einer solchen zu debütiren. Wie nämlich aus Athen telegraphisch gemeldet wird, wurde dort am 21. ein Plakat aufgeschlagn gefunden, welches Drolmnge» gegen den Ministerpräsidenten TrikupiS und den Fi-nanzminister Kalligas enthielt und die Opposition aufforderte, sich nicht in die Kaminer zu begeben, da in derselben eine Dynamit Explosion erfolgen werde. Obschon das Plakat nicht ernst genominen wird, sind gleichwohl Vorsichtsmaßregeln von der Polizei getroffen worden. Korrespondenzen. Aus der Umgebung von Pcllau, 25. März (Orig.-Corr.) [ N u r keinen fanatischen 2 e h r e r.] Unser Bericht von, 28. Januar: „Nur keinen fanatischen Lehrer" war nicht uiw sonst voreingenommen; denn wir bemerkten am 22. d. M., daß den neu angekommenen Lehrer unserer Umgebungschult ein in Pettau zum Ueber-drusse gewordener Unlerlehrer vom Bahnhöfe abholte und mit sichtlicher Freude als Gesin-nungsgenoffen begrüßte. Schon diese Erscheinung allein berechtigt uns in vorhinein die Befürch-tung aussprechen zu müssen, daß der Ankömmling gerade das Gegentheil von dem was wir wollen, anstreben werde, daß er national-clericalen Allüren huldigen werde. Wir wollen dem angekommenen den guten Eindruck baldwieder. — Noch mehr geschieht dies beim Eintritt in die Kirche, geradezu erschreckt werden wir durch den Anblick, der sich uns bietet. Denn nicht eine andächtige Gemeinde ist darin ver-sammelt, sondern ein lärmender, schwatzender Menschenhaufe, man glaubt nicht in einer Kirche, sondern auf der Promenade oder in einem Cafv zu sein. Frauen aus allen Ständen sehen wir ver-treten, die einen in Sammet und Seide, mit Schleier und UmHang, andere in ärmliche» Rock-chen mit schreienden Säuglingen auf den Armen. Jene gehen am Arme ihrer Cavaliere lachend und plaudernd auf und ab. sie machen den Leidensgang, um sich und ihre Toilette sehen zu lassen; diese sind gekommen, weil es einmal Sitte ist. und sie sicher sind, in der Kirche Klatsch-gesellschaft in Masse zu finden. Mäunn stehen in den Gängen herum, oder haben sich zur gemächlichen Unterhaltung auf den Kirchenstühlen niedergelassen. Einige klaffende Hunde, einige singende Bettler und einige feilschende Apfelsinen-Verkäufer fehlen natürlich auch nicht und machen daS abstoßende Bild vollständig. Man sieht, daß niemand recht die Bedeutung der Sitte zu wür-digen versteht. Alle sind sie nur zur Kirche ge-gangen, um den Zwecken zu dienen, die man durch den Besuch der Promenade erfüllt; für Yentsche 3Mt " Herrn Lehrer den ersten Schritt in die Schule nicht vergällen, allein wir könne» nicht umhin ihm als Richtschnur die jüngste in diesem ge? ehrten Blatte publicirte Sprachenoerordnung wärmstens anznempsehlen. Diese Verordnung muß jetzt gewiß sehr wichtig sein — und wir freue» uns togar darüber, — denn, wie wir zu hören bekammen. wurde ein gewißer Kloc oder Kelc, welcher dieses Schulgesetz vor kürzester Zeit gerade in unserer Schule bekritelte. mit einer Strafe von 10 fl. belegt. Dank der Ge-rechtigkeit! Sollte i» unserem Schulgebäude, das wir mit so große» Opfern erbauten, sich noch Jemand, sei er Lehrer oder Professor erkülinen, den Beweis zu führen, daß die deutsche Sprache für unsere Nachkommen nicht nur nicht nöthig, sondern sogar schädlich sei, — sollte sich die Lehrerschaft, deren Ver-samtnlnnge» hier überhaupt nur aus Gastfreund-fchafi geduldet werden, slovenische Propaganda treiben, dann möchten ivir den Obmann unseres Ortsschulrathes gebeten habe». Fremdlingen »nd Schädlingen unserer theueren Interessen den Eintritt in unser schönes, den, Fortschritte ge-weihtes Schulhaus zu verweigern. Zu nationalen Agitationen hat der „Narodni Tom" — leere — Räume zu jeder Zeit genug zu vergeben. Mehrere Eltern auS Kartschovina. Raun, 22. März. (Orig.-Corr.) !D i e Zeit der Halbheit i st zu E n de.J Die Cxalta tionen unserer nationalen Volksbeglücker haben neben dem gründlichsten Fiasco, welches sie bei unserer kerndeutschen Bevölkerung erlitten, doch auch das Gute gestiftet, daß die letzten Verföh-nungSlräumer aus dem Schlafe gerüttelt wurden. Die Bewegung, welche jetzt durch alle maßgebenden Kreiie geht, dürfte den großslovenischen Aspirationen hoffentlich für immer ein ,tju««vxc> !" setzen. Cilli und die anderen wackeren Städte des Unterlandes werden uns in Hinkunft vollzählig an ihrer Seite finden und der Gnfluß jener Menschen, welche nur, um gewisse Stellen zu be-halten, alle Farben gespielt haben, hat aufgehört. Tiifset, 25. März. (O.»C.) [N i ch t g e-nehmigte Statute n.j Die neuen Statuten deS politisch volkSwirthschaftlichen Vereines „Fort-schritt" in Markt Tüffer, die in Folge eines fehr unbequemen Abstimmungsmodus der alten Statuten im Herbste vorigen Jahres von einer Vereinsversammlung beschlossen worden sind, haben die Genehmign n g derStatt-balterei n i ch t e r h a l t e n. Der betreffende Erlaß der steiermärkischen Stallhalterei beruft sich auf § 6 des Vereinsgesetzes vom 15. No-vember 1807 (Wenn der Verein nach seinem Zwecke oder nach seiner Errichtung gesetz- oder rechtswidrig oder staatsgefährlich ist, kann die religiöse Dinge ist kein Sinn vorhanden. Und so zieht die Menge von Kirche zu Kirche, bis end-lich ihrer sieben, die sieben Leidensstationen Christi vorstellend, besucht sind. Das einzige Gute, waZ dieser Umzug hat, sind die reichen Gaben, die den Armen dadurch zufließen, denn in allen Kirchen find an den Thüren Lpfertische aufge-stellt, hinter denen Damen aus deu höchsten Ständen sitzen und die reichlich fließende» Gaben in Empfang nehmen. Eigentliche kirchliche Prozessionen finden am Gründonnerstage nur in wenigen Städten statt, wie z. B. neuerdings in Madrid, wo -an demselben Tage im königlichen Palaste auch eine Fußwaschung nach Art derjenigen in Wien vor-genommen wird. Meist ruht am Gründonnerstag di« Priesterschast und ist mit Vorbereitungen zu dem Glanzpunkt der Feierlichkeiten der Leidens-woche, zu der großen Prozession am Charsreitage, dem sogenannten Paso, beschäftigt. Bei dieser CharfreitagSfestlichkeit entfaltet Spanien den feinen Kirchenfeste» eigenen Glanz und Luxus, in dem eS Italien übertrifft. Sevilla ist auch dann das Rom Spaniens, es besitzt die kostbarsten und großartigsten Requisiten für die Paso-Feier, und weltliche Obrigkeit, Geistlichkeit und die Bewohnerschaft wetteifern miteinander, I um die Feier würdig und prächtig begehen zu > können. Viel Volk aus allen Gegenden strömt 3 Landesstelle dessen Bildung untersagen), und erklärt, daß bezüglich der in, § 11 der geänderten Statuten erfolgten Modificirung. wonach die Gemeinde Tüffer das Vereinsvermögen im Falle der Auflösung des Vereines durch drei Jahre aufbewahren soll, die diessälligc Ein-willigungs-Erklärung der Gemeindevertretung fehlt. Eigenthümlich ist nur die Thatsache, daß auch in den alten, von der Stalthalterei be-scheinigten Statute» der resp. 8 von einer Auf-bewahrung des Vereinsvermögens für den Fall der Auflösung des Vereines seitens der Gcnieinde die Rede ist, ohiu daß die Einwilligungserklärung der letztere» gefordert wurde. Es bleibt nun nichts übng. als diesen Passus deS Sta-tutenentwurfes neuerdings zu ändern. Meine Ctironiti. lZur Czarenkrönung.s In einge-weihten Kreisen wird die Meldung der „Pol. Corr." bezüglich der Vertretung der Kaiserhöfe von Berlin und Wien bei der Czarenkrönung in Moskau durch Prinzen derselben zwar be-stätigt, es wird jedoch beigefügt, daß infolge des neuerlichen bedrohlichen Auftretens der Nihilisten vorläufig von der Delegirung der beiden hohen Personen nach Moskau wieder Abstand genommen worden sein dürfte. sT s ch e ch i s ch e S ch u l e.j Mit der Er-richtung der tschechische» Schule im Bezirke Favoriten zu Wien will es nicht recht vorwärts gehen. Graf Harrach soll daher gewillt sein. daS Protektorat über die genannte Schule niederzu-legen. Aus diesen Entschluß des Grafen sollen die Informationen, die er von maßgebenden Bewohnern des Bezirkes Favoriten und insbe-sondere von dem Pfarrer Fürst erhielt, maß-gebend gewesen sein. Pfarrer Fürst hat auch dem Direktor der projectirten Schule gegenüber die Bestellung eines Katecheten aus dem Curatclerus seiner Pfarre mit der Motivirung abgelehnt, daß keiner der Katecheten in der Lage f i, in der tschechischen Sprache den Religionsunterricht zu ertheilen, und er fügte dieser Ablehnung die Bemerkung bei, daß nach seiner Ueberzeugung, eine tschechische Schule in Favoriten ein Un-ding wäre. jVon einem neuen Circusbrandj dringt aus New-Orleans eine entsetzliche Kunde zu uns. In der Stadt hat ein fahrender Circus sein .Seit aufgeschlagen. ES ist dies ein rundes Segelleinwandzelt, durch Stangen festgehalten, die Thürstöcke find in die Erde eingerammt und mit practikablen Spielthüren versehen. Sonntag war die Vorstellung außerordentlich gut besucht, es waren zumeist Arbeiter mit ihren Frauen und Kindern, welche den Zuschauerraum füllten. Eben producirte sich in einem großen Käfig ein Löwenbändiger und ließ die wilden Bestie» durch brennende Reifen springen. Bei dem Heraustragen zu diesem Tage in Sevilla zusammen, um der Feier beizuwohnen. Sie beginnt Morgens um 10 Uhr an der Kathedrale. Unter dem dumpfen Geläut der Glocken tritt die Prozession aus der Kirche. Die Ordnung ist im ganzen dieselbe, wie bei der Palmenweih-Prozession; der Bischof von seinen Priestern in ihren goldgestickten Meßgewändern umgeben, eröffnet den Zug, dann folgen Sänger-chöre, welche fortwährend eintönige, aber doch mächtig ergreifende Gesänge, meist in lateinischer Sprache, hören lassen, die an die Melodien der Lamentationen in der Sixtinifchen Kapelle zu Rom erinnern. Hinter dem ersten Sängerchor folgt dann das erste Bild aus der LeidenSge-schichte Christi, sein Gebet in Gethsemane dar-stellend Es werden diese Bilder durch Überlebens- Sroße Figuren, welche ganz vortreffliche Holz-hnitzarbeiten sind, dargestellt. Auf breiten Unter-la^en sind die vollständig zeitgemäß gekleidete,« Figuren nach der Erzählung der Bibel auf-gestellt und geordnet, und diese Unterlagen werden von vermummten Männern auf den Schultern getragen. ES sind die Träger immer Leute, die irgend welches Vergehen kirchlich büßen müssen oder wollen, und weil oft Männer auS den höchsten Ständen zu dem Trägeramte gelangen, ist mit Rücksicht auf sie die Vermummung all- 4 eines solchen Reifens aus der Reitbahn fing ein Jutevorhang, welcher den Zuschauerraum von den nur leicht gezimmerten Stallungcn trennt, Feuer, und die hell aufflackernde Flamme rief unter dem Publikum solche« Entsetzen hervor, daß unter Rufen der Angst und Verzweiflung die Menschen nach den Ausgängen eilten. Das Feuer war bald gelöscht, »nd obwohl ein t5lown rasch auf die schultern feiner Genossen sprang und dem Publi-turn den herabgerissenen, halbverkohlten Theil deS Vorhänge« zeigte, war es nicht mehr möglich, Ordnung zu schaffen. Das Gedränge war unbe-schreiblich und an den Ausgängen bildeten sich Barriere» von Ohnmächtigen, welche unter der Gewalt der Nachdrängenden gefallen waren, so daß eine Menge von regungslosen Menschenlei-bern die Thüren verrammelte. Damit war das Unglück noch nicht zu Ende. Viele, die nicht mehr zum Ausgang gelangen konnten, schnitten in die Segellcinwand große Löcher und warfen Frauen und Kinder durch dieselben auf die Straße. Auf einer Seite brachen mehrere verzweifelte Männer die Trageflangen der Segelleinwand, so daß das Zelt dort einstürzte und etwa 60 Personen, zumeist Frauen und Kinder, unter der schweren Last begraben waren. Bei den verzweifelten Anstrengungen, welche die Unglücklichen machten, um inS Freie zu kommen, verwickelten sie sich mehr in die Leinwand und viele erstickten. Die Zahl der Todten ist noch nicht festgestellt, mehr als hundert Personen sind schwer verlebt. sKlöster in R u & l a n b.] Die „heilige Synode" hat beschlossen, daß der zehnte Theil der jetzt bestehenden Klöster geschlossen und die darin befindlichen Mönche in die übrigbleibe»-den vertheilt werde» sollen. Die geschlossene» Klöster werde» in Pfarrstellen verwandelt, denen Gemeindebezirke zugetheilt werden. sCin Prophet der sich auf' s Geschäft versteht.j ist der sogenannte „falsche Prophet," welcher dem Khedive die Hölle heiß macht. In einer Proklamation an s Volk der Wüsten verspricht der gute Mann all' Denjenigen, die sich seiner Fabne anschließen, Antheil an der Beule, im Besonderen aber auch „viel Geld, viel Silber, prachtvolle Kleider und — schöne Weiber" und ein „angenehmes Leben," was sich bei einem so herrlichen Per-dienst wohl von selbst versteht. Deutscher Schutverein. Lichtcnwald, 24. März. < Original-(5orr.) sH och herzige Spende, j Der durch seine edelmüthige Schenkung an seine Vaterstadt weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus verehrte und ausgezeichnete Schulfreund, Herr Martin Hotschevar in Gurkfeld, hat der „Deut-schen Schule" in Lichtenwald die Spende von gemein eingeführt. Das erste Bild stellt also Christus in Gethfe-rnanc dar. Er kniet vor einem kleinen Hügel, von dem der Engel herniederkommt, welcher ihm den Kelch der Stärkung reicht. Auf dem Gesichte Christi ist ein solcher Zug von Traurigkeit und Wehmuth ausgedruckt, daß das Bild auch auf den, welcher einer derartigen Schaustellung ab-hold ist, einen rührenden Eindruck machen muß. Die Träger schreiten langsam, langsam weiter, wieder folgt eine Abtheilung von Sängern, durch die lautlose Stille, die das sonst so rege südländische Volk jetzt bewahrt, klingen die Trauer-gesänge weit hinaus. Das zweite Bild kommt näher, mit ihn« ein leises Gemurmel. „O, seht, seht den armen Christus, den armen Herrn, weint, weint", tönt es von Mund zu Munde. Die Menge giebt dadurch dem mächti-gen Eindruck Worte, der das zweite Bild mach», es ist ein geradezu herzzerreißender. Mit ge-bundenen Händen steht der Heiland da. fein Rücken ist entblößt und von Geißelhieben zerrissen. Von seinen Schultern rinnt das Blut und färbt sein Gewand ; sein Gesicht ist schmerzlich zusammengezogen, aber der festgeschlofsene Mund deutet Ergebenheit an und die gen Himmel gerichtete» Auge» scheinen es auszusprechen: „Dein Wille geschehe, Vater!" Im ärgsten Contrast zn diesem Antlitz stehen die Züge der „Zutsche Wacht. 200 fl. zukommen lassen. — Dankbarer Kinder herzen werden es ihm lohnen! — Ebenso ist Herr Baron v. Mayr Melnhof der Ortsgruppe Lichten-wald mit einem jährlichen Betrage von 2V fl. beigetreten. Locates und ^rovinciates öilli, 28. März. [K a i f e x r c i f e.] Nach einer von der General-Adjutantur heraba?langten Jntimation wird der Kaifer am 10. Juli in Laibach ein-treffen uud hierauf die Truppen in RadkerSburg, Straß, Marburg, Pettau, WtndifchFeistritz und Cilli inspiciren. s U e b e r s e tz u n g. j Der Leiter des Justiz-Ministeriums hat dem Notar Josef Koybeck, fei-nerzeit Bezirksrichtcr in Franz, die angesuchte Verlegung von Jllyrifch-Feiftriy nach Wippach bewilligt. sBezirksvertretungMarburg.) Die ganannte BezirkSvertretung wählte Herrn Dr. Josef «chmiederer zum Lbmanne und die Herren Johann Girstmayer sen., Dr. Franz Kornfeld, Alexander Nagy. Roman Pachner und Josef Bancalari zu Ausschüssen. sCafinoverei ».] Wegen der Vorbe-rei ungen zum Jahrmarklseste findet in dieser Woche kein Jour-fix statt und es entfällt daher auch das Bolzschießen. sCillier V e r f ch ö n e r un g s verein.f Der genannte Verein hielt gestern seine General-Versammlung ab. In derselben erstattete der Obmann des Vereines, Herr Oberberg-Eommisfär Riedl, den Thätigkeitsbericht über das abgelaufene Jahr. Er erwähnte die Neuherstellungen im Stadtparke, welche durch die Erwerbung der CilenSek'schen Realität ermöglicht wurden, weiters die Ausführung der Anlagen am Jofefiberge und am Laisberge. Den« Rechenschaftsberichte d«& Cassiers Herrn Direktor Schuh entnehmen wir. daß sich die Einnahmen im verflossenen Jahre ans 970 fl. 71 kr. und die Ausgaben auf 961 fl. 9 kr. Miefen. Die Zahl der Mitglieder betrug 276, darunter 70 Gründer. Die Bei träge der Mitglieder- selbst bezifferten sich auf 574 fl. !10 kr. — Außer den bereits begonnenen Arbeiten in, Stadtparke wurde für dieses Jahr die Herstellung des Weges von den Badhütten zum Schönbrünndl und die Reinigung der Geh-wege des ftädt. Glaeis in Aussicht genommen. Auch wurde beschlossen an das hiesige Militär-stationscommando das Ersuchen zu richten, das Waffen-Exerciren auf den dem Publicnm vor-behalten?» Gehwegen des Glacis einzustellen. — Für besondere Verdienste um den Verein und die wiederholt bethätigte Opfer-Willigkeit bei den Herstellungen von Anlagen wurde den Herren Carl Mathes, Fritz Mathes, Adolf Lutz, Joses Knechte, welche ihn züchtigen und mit erhobenen Gußeln hinter ihm stehen. Wilde, thierische Lust und gemeine Schadenfreude spricht sich in ihren Mienen aus, diese beiden meisterhaft geschnitzten Köpfe sind Typen der Rohheit deS Menschen. DaS folgende Bild stellt Christus im Königsschmnck dar. mit der Dornenkrone auf dem Haupt, den Purpurmantel über den zer> fchlagenen Schultern und den Rohrscepter in der Hand. Auch dieses geht unter dem mitleidS-vollen Gemurmel des Volkes vorüber. Die figurenreichste Kruppe ist die nun fol-gende vierte, die Kreuztragung darstellend. Sie hält sich ziemlich genau an das bekannte Rafa-elische Bild und stellt Christus in dem Momente dar, in dem er, der körperlichen Anstrengung erliegend, unter der Last des Kreuzes zusammen-gesunken ist. Jesus ist durch einen Strick, der ihm um den Leib gelegt ist, gefesselt, und mit Hülfe dieses Bandes will der Kriegsknecht den Ermatteten mit grausammer Rücksichtslosigkeit emporreißen. Vor den, Herrn kniet die h. Ve-ronika, welche sein Gesicht vom Schweiße getrocknet hat und nun bestürzt ans das Wunder schaut, das sich unter ihren Händen zugetragen hat, aus da» Bild im Schweißtuch«-. Auch in diesem Bilde verdient die große Naturwahrheit der einzelneu Figuren Anerkennung und Be-wunderung. 1883 Negri, Dr. Matiin Ruch und Direktor Schuh der Dank ausgesprochen. sKein wohlthätiger Zweck!] Der hiesige Theater-Direktor Georg Zanetti hatte für Ostersonntag als Vorstellung >um Besten des Deutschen Schulvereins die komische Oper: „Die Glocken von Corneville" angesetzt. Die Bezirks-Hauptmannschaft hat jedoch diese Vorstellung ver-boten. — Das betreffende Verbot hm folgenden Wortlaut: „Laut dem mir heute um 4 Uhr Nach-mittags zugekommenen Theaterzettel haben Euer Wohlgeboren für morgen die Aufführung der ko-mischen Lver: „Die Glocken von Corneville" zum Besten des Deutschen SchulvereinS angekündigt. Nachdem laut der hohen Minifterial Verordnung vom I. Juli 1808, R G.-Bl. Nr. 81, am Oster-sonntage nur Vorstellungen zu wohlthätigen Zwecken und mit Bewilligung der zur Gestattung von Theater vorstellungen kompetenten politischen Behörde, unter welcher im vorliegenden Falle, >vo eS sich um keine Dilettanten Vorstellung handelt, nach der hohen Ministerial-Verordnung vom 19. Januar 1853, R.-G.-Bl. Nr. 10, C. §. 14, das hohe k. k. Statthaltern-Präsidium in Graz zu verstehen ist, nachdem ferner der Zweck einer zu Gunsten des Deutschen SchulvereinS abgehaltenen Vorstellung wohl ein öffentlicher, nicht aber ein wohlthätiger genannt werden kann und Sie sich mit der Bewilligung des hohen k. k. Statthaltern-Präsidiums hierorts nicht ausgewiesen haben, somit beide Voraussetzungen, unter welchen das angekündigte ^piel zulässig wäre, fehlen, so finde ich mich im e»tfch- sondern vom Kunsttnühlenbesitzer Herrn Adolf Lutz gesprochen. Der genannte Herr Landesge-richts-Rath erwiderte auf die Rede deS Herrn Adolf Lutz vielmehr Folgendes : „Was den vom H.rrn Vorredner erhobenen Anwurf gegen meine abwesende» Standesgenossen betrifft, so halte ich mich nicht sür berechtigt im Namen der Letzteren zu sprechen, wohl aber glaube ich in meinem und im Namen der anwesenden Herrn Beamten verpflichtet zu sein, die Erklärung abzugeben, daß wir zu deiu heutigen Feste aus dem Grunde gekommen, um einen so vielfach verdienten Schulmann, wie Herr Professor Marek, mit Ihnen meine Herrn in aufrichtigster Weife zu feiern Es muß demnach die von der „Südsteirischen Post" gebrachte oberwähnte Notiz umsomehr als lügenhaft bezeichnet werde», da bei dem Umstände, als der famose Correspoudent obigen Blattes genau den Wortlaut der Rede des Herrn Adolf Lutz wiederzugeben vermochte, die Vermuthung Raum gewinnt, daß dieser Corre-spondent auch gut wußte, wer diese Rede ge-sprachen, daher die Worte eines unabhängigen Mannes nur «n perfider Weise einem k. k. Staatsbeamten unterschoben wurden." Mit dem Ausdrucke der vorzüglichen Hochachtung. Dr. I. Reckermann, Bürgermeister Gustav Stiger Dr. August Schurbi Ed. Skolaut Franz Zangger Friedrich Mathes Anton Reitler I. Lenko A. Walland Vinzenz Jani«! Gustav Schmidt Johann Kreizberger. Greis, am 27. März 1883. Verehrte Redaction der Zeitschrift „Deutsche Wacht" in Cilli. Es wird gebeten, folgende Berichtigung in einer Ihrer nächsten Nummern auszunehmeil: „Zur Richtigstellung der in der „Deutschen Wacht" Nr. 23, vom 25. März 1883, auf Seite 7 in der 3. Spalte enthaltenen Notiz wird erklärt, daß die ursprüngliche Eingabe der Ge-meinde Greis an die steiermärkische Sparkasse um Gewährung eines Darlehens von 806 fl. nicht in slovenischer, fondern in deutscher Sprache versaht wurde. Slovenisch verfaßt war nur die Abschrift des ebenfalls in slovenischer Sprache errichteten Originaljahresvoranschlages als Bei-läge zur erwähnten Eingabe und wurde aus An-suchen der genannten Sparkasse nachträglich durch eine deutsche Uebersetzung ersetzt. Auch bezweckte das Anstichen der Gemeinde Greis keineswegs die Gewährung eines unverzinslichen Darlehens, wie dies in der bezüglichen Notiz bemerkt wurde. AchNingsvoll -J- Mathias Golavöek, Gemeindevorsteher, Franz Kolsek, Gerneindeschreiber. als NamenSfertiger. tooan ü la »sloria, schon am Ostersonnabend geschieht, weiß niemand anzugeben, es ist wohl nur eine durch Sitte und Gebrauch herbeigeführte Verschiebung, und nicht, wie man vielleicht an-nehmen könnte, die Feier des Todes Christi als ein Zeichen seiner Erlösung von irdischen Qualen. Ein ganz verändertes Aussehen erhalten die Straßen mit dem Beginn der Dunkelheit. Dann werden die Vorbereitungen zum Fest vol-lendet und rege Geschäftigkeit herrscht auf den Gassen. Um Mitternacht drängen dann die Masse» nach dem großen Platz vor dem Tome, um die Beendigung der Fastenzeit mitanzusehen und dem dort stattfindenden Vorgange beizuwohnen^ Die Glocken verkünden die zwölfte Stunde, Schlag um Schlag hallt durch die Nacht; da erscheinen auf dem Thurme die Chorknaben und nachdem der letzte Glockenschlag v-rklungen ist. werfe» sie Speisen »nter daS Volk, zum Zeichen, daß die Fastenzeit und die Leidenswoche vorbei und nun wieder der fröhliche Lebensgenuß in feine Rechte treten kann; die Charwoche ist vorüber. Ueber den Platz aber tönt hundertftimniig und sich von Straße zu Straße jubelnd fortwälzend der alte spanische Ostergruß: Kelices Pascuä! Glückliche Ostern! 5 B »entes. [Hunde und Mensche n.j Frau Rolet, in der Straße Trezel in Paris, beging die Un-klugheit, ihr Kind in einem Zimmer allein zu lassen, in welchem ein Feuer brannte. Das Kleine hatte sich dem Kamin genähert, war auf dem Marmor ausgeglitten und in den Kamin gefalle». Zum Glück besitzt Frau Rolet einen prächtigen Neufundländer, der dem Kinoe sehr zugethan ist. Bei dem Schrei des letztere« »»achte der Hund, der in der Küche lag, eine» Satz, ergriff daS Kind mit seinem Maul und brachte es aus den Fußboden zurück, wo er ihm dann das Gesicht und die Händchen leckte. Dank dieser plötzlichen Hilse hat der Kleine nur leichte Brandwunden davongetragen. So handelt ein Hund. Am Abend verläßt dann das treffliche Thier das Haus ohne Halsband und wird vom Hundefänger aufgegriffen. Als Frau Rolet ihn zurückverlangte, sagte man ihr, daS Thier sei bereits zur Vivisektion gegeben. Die arme Frau kam in Thränen gebadet, auf dem Hofe der Ecole de rn&dicine an. wo sie ihren Neufund-länder mit offenem HalS und Bauch und >nit Schnitten in Herz und Leber vorfand. So handeln die Menschen. sD a s n e u e st e Gewehr u n d s e i n Erfinder.) Dem französischen Kriegsmini-sterium ist ei» neues Gewehr zur Prüfung vor-gelegt worden, welches eine Fachautorität, der General Frebault, unter seine Protektion ge-nommen hat. Die neue Waffe führt de» Namen „Mitrailleufen-Gewehr" »nd soll den Mann in den Stand setzen, dreißig Schüsse in der Minute abzufeuern. Wer aber ist der Erfinder der interessanten Waffe, die, wenn Alles klappt, dreißig Menschen in einer Minute das Lebenlicht, ausblasen kann? Ein Soldat ist's nicht der sie erfunden hat, sondern — ein Geistlicher. jParven n.j Ter Herr Commerzienrath S. ist wegen besonderer Verdienste — um seinen Geldbeutel in den Adelsstand erhoben worden und hat den ersten Wagenbauer der Stadt in sein PalaiS citiren lassen, um eine neue, des neuen Standes würdige Equipage zu bestellen. „Und waS für ein Wappen verlange» der Herr Baron am Schlage?" fragt der Fabrikant. „Was werd' ich verlangen für ein Wappen; das Eleganteste. Neueste, was man in der Branche hat; auf das Geld sehe ich nicht." DotkswirMchafttiches. [i ü x k i f ch e t Bordeaux.j Eine Nachricht. welche ohne Zweifel viele Weintrinker in hohes Erstaunen versetzen wird, geht au« Adri-anopel dem Centralverein für Handelsgeographie zu. Darnach würde ein großer Theil deS Bor-deaux-WeineS, welcher von Frankreich kommt, auf — türkischem Boden gewachsen sein. Ein Herr Richard nämlich, der sich übrigens zu einer Handelsmacht in Rumelien emporgeschwungen haben soll, hat seit einigen Jahren in der Nähe von Adrianopel amerikanische Reben angepflanzt und versendet alljährlich etwa süns Millionen Flasche» Wein nach Frankreich, wo derselbe mit ungarischem Wein und deutschem Spiritu« ausge-mischt und dann als Bordeaux-Wein mit großem Gewinn in alle Welt hinaus expedirt wird. lR i n d e r p e st.J In Padua (Bezirk Gotschee in Ärain) ist die Rinderpest ausge» Krochen. ES werden daher die gesetzlichen Maß-regeln gegen die Einschleppung der Seuche publicirt. ßonrse der Wiener Morse vom 28. März 1883. Goldrente....... ... i»8.8"> Einheitliche Staatsschuld in Noten . 78.30 „ „in Silber . 78.60 Märzrente 5"/, ........ 92.85 Baukactien ..........881.— Creditactien..........317.60 London ...........119.55 Napoleond'or'.......... 948— k. k. Münzducateu.'....... 5.60 100 Reichsmark.........58.45 6 IXnis* Wacht 1883 Johann Rakusch, Herrgngassa ö, CILLI, Herrengasse 6. Buchdruckerei, Papier- und Schreibmaterialien Handlung, Leihbibliothek. (J)ie JBucJjdrackerei, ausgestattet mit den modernsten £ettern und im besitze vorzüglicher ^Maschinen empfiehlt sich zur Unfertig uiuj von Hruekarbeiien altes Art. Schnelle zufriedenstellende lBedienung. geschmackvolle Ausführung. Vreise möglichst massig. Wringende kleinere < inner/hall» Tngenf'rint. 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Da die bestimmte Frist sich ihrem Ab-laufe nähert, und zu derlei Herstellungen die günstige Zeit beginnt, so sieht sich das Stadt-amt veranlaßt, die Befolgung dieser Bor-schrift iu Erinnerung zu bringen. — Zugleich wird bekannt gemacht, daß im Sinne der erwähnten Vorschrift die Entleerung der Senk-gruben auf pneumatischem Wege und die Ausführung der Fökalmafscu und Abortfässcr dem Herrn Carl Sima vertragsmäßig von der Stadtgemeinde überlassen wurde, welcher als diesbezüglich auch befugterGewerbsinhaber, allein nur berechtiget ist, die gedachten Ar-beiten nach Maßgabe der d. ä. Vorschrift vom 12. März 1882 und deS Vertrages mit der Stadtgemeinde, zu übernehmen und in Aus-führung zu bringen; eS ist demnach jeder An-dere von der Ballführung solcher Arbeiten im Stadtbezirke rechtlich ausgeschlossen und dürfen, wie bereit« die frühere Borschrift besagt, nur Abortfäffer von den Hausbesitzern wie bisher unter Beobachtung der Sauitätsvorschriften ausgeführt werden. — Die bezüglichen Preis-sätze und Bedingungen sind ebenfall« in der Borschrift vom 12. März 1882 enthalten. Ttadtamt Cilli, am 23. März 1883. 15?—ü Der Bürgernleister 3>r. Zleckermann. Freiwilliger Verkauf P E T T "CT. Aus «lern Johann Sarnitz'schen Verlasse werden Am 9. April IM, Nachmittags m 2 Ms 6 Ubr im Verlasshanse in Pettau: 42 Halbstartin 1879ger Am lö. April 1883, Yormittacs von 9 Ms 12 Ubr im Weingarten zu Stadtberg bei Pettau: 13 Halbstartin 1881, 14 Halbstartin 1880, 12 Halbstartin 1879, 2 Halbstartin 1878, 8 Halbstartin 1868, 3 Halbstartin 1857; Am 11. April 1883, Vormittags von 9 bis 12 ülir im Weingarten zu Lichtenegg bei Pettau: 35 Halbstartin 1882. 14 Halbstartin 1881, 2 Halbstartin 1862, 2 Halbstartin 1857 aus den Stadtberger und besten Kolosserge-genden nebst verschiedenen Gebinden veräussert. Franz Rodoschegg, 153—2 Tcrtamentaexekutor. Vlsilkarlen in der Buchdruckerei Rakusch, Cilli. w o-la-dt- «och ^ denn nicht nur ich, der schon alle Hofs-mmq ausgegeben hatte, sondern auch viele ^ Betamiie verdanken der Bcsolguivg semer ■ SAg/w RaihjchlSge die Biedererlangung der ve-v-Aferj' funWjttl — So schreibt ein glücklich Eeheilier über da» reich,llustrirlc Buch: ?„!)» Airy'« Heilmethode." In diesem vorzüglichen, 544 Seite» starken Werke werden die Krankheiten nicht nur be-schncben, sondern auch gleichzeitig solch» Heilmittel angegeben, welche sich thatsüch-lich bewiihrt haben, s« das, der Kranke vor unnützen Ausgaben bewahrt bleibt. Sein Leidender sollte versäumen. sich die« bereit» in 135. Aus lag« er-schienen« Buch anzuschaffen. 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