Cchriftltitung: «athausgassc vir. 6. ft. zi, loitrurtaa. Gd»»chll»»»e: Täglich t»>tt tn «»im» u. »fift-tfrjf) Ml 11—I* Uhr form; Handschieide» metktn nicht mrtdoeurtmi, nomcnlott Sin-serdvngen mcht derSSftchtigi. tBJSnbisunse« mimt tic BaWsttuKa grjm «ernd»mi» brt tilligft i ft«-KhSini »edShien evtgezea. 0« SUtitUtilusQcn tlxeA-«chlaß. t« ffiocht* crfitrtnt 11*« Btittrooch nnk Canrttaj •keaM. f»W>ajUf?tn-*ont» M.900. Lerwaltnog: RathauSgasse Rr. 5. Teint» Hr. *1, tatrmta» NtzugSbkdmgllugnl J5»tch die V*f> b«,oz<, ! Pimrliäjtij . . . K titMurig , ... K amjtidrig.... K 1 »«' e-4s IMO tl 111 i nH Z»N,li»o, >»« Hau> : Monatlich . ... K 1-1« «ierirlfttzn, ...»» — * K «•— . K lf_ Ct Bmlond erh!ch«» stch iu tttlgtHllittv am dir höhere» «nIen»itilg«-Betilhre». »»IdÜltzri, . «-»jlichri, , Sin»elc>trle »d-oiirme»!» Jetten bt« ,»» Adbeftel!»»« Yr. SS Mi, Mittwoch, den 5. Juli 1911. 36. Jahrgang. Die Ähren des Gl«n»inpro;rssrs. Der Prozeß gegen die Urheber des LtrachS der „Glavna posofilnica" ist am 20. vorigen Monates zu Ende geführt worden. Der Präsident Dr. Hud-iiif, der die „Vorschußkasse" alS seine Handtasse be» trachtete und der famose Revisor Jost sind zu meh-reren Jahren Kerkers verurteilt, die übrigen Ange-klagten freigesprochen worden. Wer die Laibacher Geschworenen kennt, wird sich nicht darüber gewundert haben, es bildete im Gegenteil eine Ueberra-schung, daß eS dem Staatsanmalt gelungen ist, wenigstens die Verurteilung der Hauptschuldigen zu er? «rken. Die liberalradikale Presse nämlich, deren Artikel für die windische Halbintelligenz das Evan-gelium bedeuten, ließ sich, trotzdem sie allen Anlaß gehabt hätte, den Schein des Einverständnisses mit den Angeklagten zu vermeiden, keineswegs abhalten, in unverschämter Weise für sie Stimmung zu machen, so daß allgemein der Freisprnch aller Angeklagten — befürchtet wurde. Mit der Verurteilung des Prä-sidenten und seines Helfershelfers ist natürlich nur dem Rechtsgefühle Sühne geboten, den Einlegern und den bastungspflichtigen Genossenschaftern ist da» mit we»ig gedient. Die Einleger werden noch eine hübsche Weile auf die Rückzahlung ihrer mühevoll erworbenen Spargroschen warten müssen, wenn sie überhaupt — was noch sehr fraglich ist — von den tzknossenschastern, die für den Ausfall von fast zwei Millionen Kronen aufzukommen haben, die volle D^cfung erlangen werden. Zum mindesten werden die ,Posojilr^icas", die von der geldbedürstigen Mava" ungewöhnlich hohe Verzinsung (5*/, bis 6 Prozent) erhielten, von ihren Forderungen im Zlitenfse der kleinen Einleger Nachlässe gewähren (Nachdruck verboten ) Z)as Fieisen. Bon Dr. mcd. N. Ebing. Reisen ist ein Vergnügen, ist Gesundheitspflege, «nd so nimmt die Mode, im Sommer einen Bade-Kl oder eine Sommerfrische aufzusuchen, immer größere Ausdehnung an. Das ist aber nicht allein das Bestreben, eine Mode mitzumachen, das ist auch das Verlangen des OrgauümuS nach Ruhe und Erholung. Besonders die geistig Arbeitenden fühlen oder wissen eS, daß das Reisen eines der wirksamsten Mittel ist, um Körper und Geist zu erfrischen und sich vor Krankheiten zu schützen. Die modernen Verhältnisse haben es mit sich gebracht, daß die Iahl der geistigen Arbeiter im-geheuer gestiegen ist. Alle diese Arbeiter in Be-amicii-, Gelehrten- oder KaufmannSstand sitzen Tag für Tag stundenlang an ihrem Schreibtisch und arbeiten hauptsächlich mit ihrem Gehirn, die körperliche Ar-tot ist dagegen kaum nennenswert, und gerade diese braucht unsere nervöse, verweichlichte Zeit so sehr. Ii< sitzende Lebensweise bringt aus die Dauer viele Nachteile mit sich, namentlich ungenügend tiefes Atmen und verlangsamte Herztätigkeit, wodurch die edelsten Organe. Lunge und Herz, geschwächt oder Iran! werden. Eine geordnete Körperbewegung trägt am sichersten dazu bei, diese Nachteile der geistigen Arbeit auszugleichen. Wer hätte nicht schon an sich selbst nach ausgiebiger Körperbewegung das Gefühl von Wohlbehagen empfunden? Dieses Gefühl ge-fundn Lebensfreude erweckt am besten die Aus-Übung irgend eines Sports. Aber gerade viele geistig müssen. Der Krach wird also seine Wirkung erst äußern, wenn die Eintreibung der DeckungSbeträge beginnen wird. Dann wird manche aus fremde Ko-sten emporgelangte slowenische Größe zur früheren Bescheidenheit zurückkehren müssen. . . . Der Prozeß der „Glavna posojilnica' hat aller Welt das Treiben der slowenischen, aus dem Genos-senschastsgesetz aufgebauten Vorschußkassen kundgetan. Wie bei der „Glavna", nimmt wohl auch anderswo der Präsident oder der einflußreichste Berwaltungs« rat ohne Sicherstellung und selbst ohne Verbnchung Geld aus der Kasse zu leihen, um mit verschuldeten Spekulanten Herrschastskäu'e vorzunehmen. Die AuS« Übung deS GütcrschlächtcrgcwerbeS im rein deutschen Gebiet sichert, wenn der erhoffte Erfolg ausbleibt, vor Verurteilung seitens der Laibacher Geschworenen. Der Revisor Jost. der von rechtswegen die Stellung eines Ausstchtsorganes hätte einnehmen sollen, wäh-rend er, sein Amt mißbrauchend, sich mit der Zu-führnnz von Geldeinlagen für die notleidende Vor-fchußkasse befaßt, ist keine Einzelerscheinung. Die „Zadruzna zveza" in Cilli hat es sich, wie aus den Zeugenaussagen hervorging, zum Grundsatze gemacht, den ihrem Verbände angehörenden Genossenschaften mit unbeschränkter Haftung sovielmal 500 Kronen Kredit zu gewähre», als die kreditsuchende Genossen-schast Mitglieder hat. So ist die Hohe der Förde-rung des Cillier Genossenschastsverbandes (300.000 Kronen) gegen die „Glavna" erklärlich. Aehnliche Mißstände gibt eS noch dutzendweiS. Die Sekretäre der „PosojilnieaS" sind allmächtige Herren, die von der nationalen Presse als Vorkämpfer gepriesen wer-den. Der Sekretär und Revisor Jost half nicht nur der „Glavna' aus, sondern verschaffte unter anderem auch dem Güterschlächter Celestina das Geld zum Ankaufe einer Herrschast im deutschen Kärnten, na« türlich nicht umsonst. Der erbitterte Kampf zwischen den windischen Parteien bringt es mit st;!', daß in den kleinsten Dörfern oft zwei und mehr „Posojilnicas" begrün- Arbeitenden finden nicht immer genügend Zeit, einen Sport regelmäßig und methodisch auszuführen. Da schafft denn am angenehmsten und sichersten eine schöne Reise den Ersatz. Der Reiz und die Heil-Wirkung des Reifens liegt hauptsächlich in dem Kon-traft der Ruhe beim alltäglichen Leben zu Hause und der Abwechslung in. der Fremde. Abwechslung ergötzt und erfrischt, das gilt auf jedem Gebiete. DaS richtige Reifen aber ist eine Kunst, und jede Kunst will erlernt sein. Damit eine Reise stets vergnüglich und ersprießlich bleibe, ist eS vor allen Dingen notwendig, daß der Organismus leistungS-sähig bleibt, denn die abwechslungsreichste Reise verliert jeden Reiz und Zweck, wenn der Körper durch Ueberanstreugung und schlechte Pflege schwach oder gar krank wird. Das Maß halten ist eines der Geheimnisse des angenehmen Reifens. Die Er-holungsreise muß stets den Charakter des Bergnü-genS haben. Das aber schließt alle Nörgeleien und Sorge», jedes Hasten und Ueberstürzen aus. Nichts ist beispielsweise unklüger, als sich in den ersten Tagen einer Gebirgsreise zu übereilen. Wer zu Hause wenig Zeit und Gelegenheit zn längeren Fuß-touren hatte, der sollte am Tage seiner Ankunft in seiner AnsangSstation nichts weiter.im Auge haben, als seine Gelenke geschmeidig zu machen. Am ersten Tage würde eine Fußwanderung von ein bis zwei Stunden vollaus genügen. Airch am zweiten Tag sollte die Wanderzeit von zwei Stunden nicht um vieles überschritten werden. Vom vierten Tage an können dann mit Gennß und Ersolg größere Strecke» zurückgelegt werden. Ein weiteres Geheimnis der Reisekunst ist die richtige Marscheinteiluug. In der Sommerfrische muß der Städter seine Gewohnheit, bis in den Vormittag hinein zn schlasen, unbedingt det werden, die einerseits wegen der Regiefpefen auf keinen grünen Zweig kommen, andrerseits durch leichtsinnige Kreditgewährung die Verschuldung der Bauernschaft befördern. Gegen die überhandnehmenden Zusammenbrüche helfen aus die Dauer keine Sanierungsaktionen, welche doch auf nichts anderes, als auf eine Plün-deruug der deutschen Steuerträger, a»S deren Ta-schen ja letzten Endes die zur Sanierung benötigten Geldmittel gezogen werden, hinauslaufe», sondern nur eine energische Tat deS Gesetzgebers. Unser« Genosstnschastsgesetzgebuiig ist Ländern entlehnt, in denen die Vorbedingungen für eine geordnete Genos-senschastswirtschast gegeben sind, unsere Mitbürger anderer Nation aber sind für derart freie Gesetze noch lange nicht reif. Am meisten verbesserungsbe-dürstig ist daS GenossenschaftSrevistonsgefetz (vom 10. Juni 1903, R.-G.-Bl. 133), das den Genos-senschasten die Verpflichtung auferlegt, ihre Einrichtungen uud ihre Geschäftsführung mindestens in je-dem zweiten Jahre durch einen der Genossenschaft nicht angehörenden Revisor überprüfen zu lassen. Fünfzig Genossenschasten können sich zu einem Ver-bände vereinigen, der im Falle der behördlichen An-crkennung für die Revision zu sorgen hat. Diese Bestimmung verleitet kleine Parteien oft zu unbe-dachten GenossenschaflSgründungen, um die nötige Anzahl zu erreichen und gewährt keine Bürgschaft gegen den Mißbrauch des RevisionSrechtes. Es muß also getrachtet werden, die staatliche RevisionSbefug-nis zur Geltung zu bringen. Ebenso wären die Be-schränkungen sür die Höhe der Einlagen, die eine Genossenschaft annehmen dars und eine genauere Umschreibung des Wirkungskreises einer genossen-schaftlichen Geldanstalt am Platze. Bor Schassnng solcher Sicherungsmaßregeln werden die Bankbrüche genossenschaftlicher Darlehenskassen, zumal im Sü-den der Monarchie, nicht aushören I („Grazer Tag-blatt.") ablegen, will er nicht seine Wanderung in den heißesten Tagesstunden zurücklegen. Bei sengn,den Sonnenstrahlen zu marschieren tst niemals gesund und vergnüglich. DaS Marschtempo muß mäßig fein, namentlich in der ersten Stunde langsam, dann kann es schneller sein, je nach Lnst und Kraft. Besonders beim Bergsteigen ist Mäßigkeit von der höchsten Bedeunmg. Unter den besten Bergführern gibt es Männer, die daS sechzigste Lebensjahr schon überschritten haben, aber in ihrer Leistungsfähigkeit beim Steigen die jüngsten Touristen übertreffen. Es ist bekannt, daß gerade die besten Führer stets langsam steigen, und daß unter dieser Bedingung ihre Leistungen bewun-dernSwert sind. Sie vermeiden durch ihr langsames Steigen die übermäßige Beschleunigung deS Pnlses und die allzu große Belastung der Herztätigkeit. Beim Abstieg, wo die Lunge und das Herz weniger in Anspruch genommen werden, kann man nach Be-lieben plaudern oder auch selbst rauchen. Es ist nicht zu empfehlen, auf einer längeren Fußtour allzu oft zu rasten, denn nach jeder Rast ist erst ein gewisser Widerstand zu überwinden, was schließlich zu einer frühzeitigen Ermüdung führt. Wer au Atembefchwerden leidet, der vermeide eS auch, sich in den Erholungspausen zu setzen, denn durch die Körperhaltung beim Sitzen wird daS Zwerchfell durch die Baucheingeweide höher hinaufgedrängt, wodurch die Atembefchwerden nur noch vergrößert werden. Ist man am Ziele angelangt, so überlaffe man sich nicht sogleich der vollkommenen Ruh«, sondern verschafft sich noch eine leichte Bewegung, wodurch man das unangenehme Steiswerden der Beine ver-hütet. Nummer 53 s Seite 2 Politische Rundschau. Der Reichsrat. Wie das Korr.'Bureau mitteilt, wurde der Reichsrat für Montag den 17. Juli einberufen. Am 18. wird sodann die Thronrede verlesen werden. Der «aiser hat die seste Absicht, die neue Legis-laturperiode persönlich zu eröffnen und seinen Anfeilt-halt in Jschl zu diesem Zweck für kurze Zeit zu unterbreche». In der gestrigen Audienz des Frei» Herrn v. Gautsch beim Kaiser wurden die Grund-züge der Thronrede in den Hauptpunkten für das Eommerprogramm des ReichsrateS festgelegt. Die Eröffnung der ersten Sitzung des neuen Abgeord-netenhauses wird als Alterspräsident Frhr. v. Fuchs leiten, der im 72. Lebensjahre steht und nach den bisher vorliegenden Daten das älteste Mitglied des neuen Abgeordnetenhauses ist. Nach den Intentionen von maßgebenden Kreisen wird die Sommerscssion nur von kurzer Dauer sein, im höchsten Falle sich . bis in die ersten Tage des August erstrecken. Baron Gautsch dürste in einer der ersten Sitzungen sein Programm entwickeln, worüber dann vom Hause eine Debatte geführt werden soll. Außerdem wird die Regierung die § 14-Verordnnngen zur parla-meutarischen Gntheißnng vorlegen, ferner die Bor« lagen betreffs der Verlängerung des BankprivilegiiimS, der Sozialversicherung und der italienischen Rechts-fakultät wieder einbringen. Der Deutsche Rationaloerband. Wer noch im Unklaren darüber war, wie sich die Wiener Börsenpresse die Entwicklung der Dinge in Wien nach der großen. Niederlage der Christlich-sozialen bei den Rcichsratswahlen vorstellt, wer noch glauben will, daß in der „Neuen Fieien Preffe" im „Neuen Wiener Tagblatt, in der „Zeit" und in den anderen Blättern reine Befriedigung über dcu Sieg der dentschfreiheitlichen Sache gegen die Christ« lichsozialen das treibend« Moment sei, der lese die „Neue Freie Presse" vom 1. Juli. Da wird über den Beschluß des Nationalverbandes geschrieben, der die Aufnahme der neugewählteu Mitglieder in den Verband regelt. Der Beschluß ist sormell ebenso einwandfrei wie inhaltlich umfassend und klar. ES sollen alle jene wieder aufgenommen werden, die im verflösse-nen Abgeordnetenhaus« angehörten und von den Neugewählten alle jene, die sich zu dem Programme einer der Parteien, die im Nationalverbaud versam-melt sind bekennen, dann die, die bei der Wahl sich ' verpflichtet haben, dem Nationalverbande beizutreten. DaS genügt der „Neuen Freien Preffe" aber nicht und in beweglichen Worten beschwört sie die Leiter Zcuische AUari.t deS Nationalverbandes, daß bei Durchführung die-seS Beschlusses von den neugewählteu Wicuer Abgeordneten freiheitlicher Richtung doch nur zwei in den Nationalverband kommen könnten, die anderen aber draußen bleibe». Die Bedentung der Vertretung der Stadt Wien wird dem Nationalverbande vorgehalten und alle Mittel der Ueberredungskunst werde» aufgewendet um dem Nationalverbande zu beweisen wie unklug, ja wie »»deutsch er handle, wenn er nicht alle bürgerlichen Wiener Abgeordn:-tcn zum Beitritte einlade. Der Geist Schmerlings wird gerusen und an die schönsten Zeiten des ver-floffeneu Börsenliberalismus wird eriuncrt und doch das richtige Wort, das allein für die „Neue Freie Presse" maßgebende, sorgsam verschwiegen. Mit feiner Silbe ist angedeutet, um was sichs eigentlich handelt und so sei eS denn gesagt, daß die jüdischen Abgeordeten, die aus Wiener Boden zu Mandate gekommen sind, im Nationalverbande keinen Platz finden werden und da» ist eS allein, was daS Herz der „Neuen Freien Preffe" bewegt. Sie hat nach den großen Erfolgen der deutschfreiheitlichen Richtung bei den Wahlen am 13. und 20. Juni wohl wieder Morgenluft gewittert und sieht sie sich durch den Beschluß des Nationalverbandes arg ent-täuscht. Gerade aber daS macht die vom Abgeord-neten Wolf formulierte» EintrittSbedingnngen in den Nationalverband, die wirklich jeder Spitze entbehren, erst recht sympatisch. Der Nationalverband hat durch Annahme des Antrages Wols bewiesen, daß er trotz der Freude Über den errungenen Erfolg an dem bisherigen Ge» füge festzuhalten bestrebt ist und darauf verzichtet, eine noch größere Partei zu sei», wenn diese Ver-größeruug »ur auf Kosten seiner Grundsätze erfolgen könnte. — Im Grunde genommen hat aber der Nationalverband dnrch seinen ^Beschluß nicht» andr-rev>gesagt, als er werde sich keinem einzelnen Ab-geordneten ausdrängen, aber noch viel weniger sich von irgend einer Seite einen Abgeordneten, der in das Gesüge des Nationalverbandes nicht paßt, auf-drängen lassen. Wird daran sestgehalten, dann wird e» sicher nicht zum Schaden des Nationalverbandes und vor allem anderen nicht zum Schaden der Bertretnng deutscher Jutereffeu im neuen Abgeordnetenhause sein. Was aber Wien anbelangt, so hätte es durch Ausgeben des antisemitischen Prinzipes seine Aussichten daselbst nicht verbeffert, sondern verschlechtert, da die Wiener Wählerkreise, die zur nationalen Politik heranzuziehen er bernsen ist, durch ein Aus-geben dieses Prinzipes zurückgestoßen worden wären. Die Gefahr der Erkaltung ist im Anfang der Reise, besonders im Gebirge, sehr häufig, da der Körper durch die ungewohnten Anregungen und An-strengungen zu einer größeren Ausdünstung gelangt, und im Gebirge gegen Abend die Temperatur plötzlich sinkt. Doch ist die Sache nicht so ängstlich, denn wer sich in den ersten Tagen nur etwas in Acht nimmt, der ist bald abgehärtet und wird sich später-hin nicht mehr erkälten. Im Ansang schützt man sich am besten, indem man die Füße warm und trocken hält und den Oberkörper durch einen Plaid schützt. Der Plaid ist ohne Frage das einfachste und bequemste Bekleidungsstück aus der Reise, weit be-quemer als Ueberzieher oder Mantel. Ein weiteres Vorbeugungsmittel gegen Katarrhe aus der Reise ist die Hautpflege. Viele Menschen, welche sonst zu Hause regelmäßig baden, glauben dieses ans der Reise, der Unbequemlichkeit wegen, vernachlässigen zu dürfe». Das ist sehr verkehrt. Sind die Ladeeinrichtungen mangelhast, so wasche man den ganzen Körper regelmäßig. Viele Personen, die selten reisen, befinden sich im Anfange der Reife nicht ganz wohl. Das hat zwei natürliche Ursachen, die im Organismus liegen und in der Art und Weise, wie dieselben reisen. Das längere Verweilen im Freien, die veränderte Nahrung, die ungewohnte Bewegung und Umgebung, dieses und noch manches andere regt aus, verursacht Abspannung, Appetitlosigkeit, Kopsschmerz und Schlaf-losigkeit. Aber das geht alles bald vorüber, diese unangenehmen Zustände verschwinden in dem Grade, als man sich an die neue Lebensweise gewöhnt, worauf dann das Gefühl des Wohlseins um so merklicher eintritt. Ein leidendes Gemüt wird durch nichts schneller erheitert und beruhigt, als durch eine angenehme Reise. Auch die Magenfrage ist aus der Reise sehr wichtig. Die meisten Personen verlangen, daß ihr Magen ans der Reife ein stärkeres Nahrungsbedürf-»is zeige. Gewöhnlich ist das ja auch in erfreulicher Weife der Fall, aber doch nicht immer. In letzterem Falle heißt es vorsichtig sein, nicht zn viel auf ein-mal essen, denn mit überladenem Magen gehen oder fahren ist nicht angenehm nnd vorteilhaft. Man eise öfter, aber jedesmal wenig und kräftig. Auch mit dem Trinken muß man vorsichtig sein, namentlich bei Fußtouren. Da gibt eS nur allzu oft durstige Seelen, die keine Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne sich an der lockenden GambrinuSgabc zu laben. Diese GambrinuWnger werden stets jämmerliche Fußgänger sein, denn vieles Trinke» von Spirituosen erschlafft und macht nur noch durstiger. Ein kurzes Ertragen des DurstgesühlS zeigt schon, daß es mit demselben nicht so schlimm war, als es den An-schein hatte, daß es auch ohne Biertrinken geht. Hat man wirklichen Durst, so trinke man frisches Wasser, wenn sprudelndes Ouellwaffer. Mau braucht da nicht allzu ängstlich zu sein, denn das Trinken von kaltem Wasser schadet nur, wenn es in zu großer Menge ans einmal genoffen wird. Ist man stark erhitzt oder ängstlicher Natur, so nehme man kleine Schlucke und behalte sie einige Sekunden im Munde. So kann man genügend und gefahrlos auch den größten Durst stillen. Sobald der Vergnügnngs-reisende Erschöpfung fühlt, soll er Halt machen und im nächsten Quartier rasten. Würde er sich mit Ge-walt zwingen, trotzdem fein vorgestrecktes Ziel zu er-reichen, so könnte leicht der Zweck der ganzen Reise ins Gegenteil umschlagen. Auch hier gilt der alte Satz: Nichts zuviel.» Xuo 0tuöt und fand. • Cillier Gemeinderat. Am Freitag den 7. Juli 1911 um 5 Uhr nachmittags findet eine ordentliche öffentliche Ge-meiudeausschußsitzung statt, mit folgender TageS' orduuug: Mitteilung der Einläuft. Berichte des Rech tSausfch uffeS über: die Kaufsaiibote aus daS städtische HauS Nr. 6 Schmidgasse des Peter Majditfch und des Josef Kürbisch und die Eingabe» um Zucrkennung des HeimatörechteS in der Stadt Cilli des Ferdinand Makoutz und des Anton Filatfch. Bericht des U n t er r ich ts a us fch u f f es über das Zlnsuchen des Bruno Rotter um Verleihnng einer Konzession zur Erteilung deS Tanzuuterrichtes. Berichte des Finanzausschusses über: ei» Gruudkaufsaubot der „Gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft in Cilli- und die Eingabe der Landesbürgerschule in Cilli wegen Verwendung des Lehrmittelbeitrages von 000 Kronen für das Schul-jähr 1911/12. Berichte deö G e w e r b e a u S s ch u s s e S über das Ansuchen des Jakob Srebotschan um Bewilligung eines Standplatzes für den Südfrüchtenhandel und ein Ansuchen des Anton Winkclhoser um Wie-dergestattung des Fiichens. Anträge des Theaterausschusses auf Vergebung des Stadttheaters für die Spielzeit 1911/12. Bericht des Schlachthausverwalt uugS-a uS f ch u s s eS über das Ansuchen de8 Martin Jan» schek um Bewilligung der Abschreibung einer Kühl-zellenmietgebühr. Bericht des Wasserleitungsausschusses über ein Ansuchen des Rudolf Vollouscheg um Bestimmung des WasserzinseS für sein HauS Nr. 6 am Nikolaiberg. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. Bundesfingen in Rann. Am 29. Juni fand in Rann das zweite BundeSsinge» der unter-ländischen Gesangvereine statt. Dasselbe gestaltete sich zu einem herrlichen nationalen Feste, zu einer Heerschau der untersteierischen Sänger, zn einer Kundgebung.des vaterländischen Deutschtums, in welcher die herzlichsten Sympathien, die den wackere» Volksgenossen aus dem durch die slawischen Hoch» fluten weit hinausragenden Vorposten Rann eot-gegengebracht werden, in erhebender Weise zum Ausdrucke kamen. Die meisten Vereine trafen schon mit den Morgenziigen in Rann ein. Um '/,12 Uhr vormitiagS wurde eine Gesamtprobe abgehalten und nach dem Mittagsmahle fand unter dem Vorsitze des Bundesobmannes Herrn LandeSgenchlSrat Viktor Ritter von Schmeidel eine Beratung statt, in welcher der Beschluß gesaßt wurde, daß daS nächste Bmi> dessingell in Gonobitz stattfinden soll. Um 3 Uhr nachmittags langten die Gesangvereine von Cilli, Pettau und Marburg, im ganzen über 200 Sänger, ein. Gegen 4 Uhr zog die Süngerschar vom Deut-schen Heim dnrch die mit schwarz-rot-goldenen Fah-neu reich geschmückte Stadt in das gräflich AttemS-sche Schloß, wo um 4 Uhr daS BundeSsinge» be-gann. Der prachtvolle Rittersaal des SchloffeS, mit seinen Freske», Fahnen und Standarten, bot nn Bild der mittelalterlichen Herrlichkeit und die denk-bar würdigste, stimmungsvollste Stätte für «in Fch des deutschen Liedes. Dem Besitzer des Schloß, Herr» Jgnaz Gras Attems, und dem Administrator desselben, Herrn Dr. Leuschner, .gebührt für die gütige Uebcrlassnng des Saales der wärmste Dank Zum Eiugeleite des BundeSsingenS trug die Re-gimentskapelle des 27. Jnsanterie-RegimenteS da! Vorspiel zur Oper „Die Meistersinger von 38«-berg' von Richard Wagner vor. DaS Vorspiel klang in dem vorzüglich akustischen Raume wunder-voll und übte gerade in diesem Saale eine hinreißende Wirkung aus. Alle Zauber alter deutsch» Herrlichkeit stiegen ans und Feststimmung im beste» Sinn des Wortes durchwehte von diesem Äugen-blicke an das Sängersest am Savestrande. Nun trat als erster der Deutsche Singverein von Hrastvigz unter Leitung seines Chormeisters Herrn Brunn Diermayr mit Karl SantnerS „AnS der liest" irnD Viktor Keldorser „Von der Weiten" auf den Plan. Ein wackeres Fähnlein, mit vorzüglich geschultem Stimmenmaterial, boten die Hrastnigger ein Sei- I spiel dafür, daß auch ein kleiner Verein leistuugen zuwege bringen kann unter der seltner ständlichen Voraussetzung, daß gute Stimmen treten, Verständnis und Eifer da sind. Dem tüch- i Numm.r 53 üzen Sangwarte Herrn Brnno Diermayr, der sich mit größter Opferwilligkeit und ausgezeichnetem MfikverständniS in den Dienst des deutschen LiedeS stellt, gebührt höchstes Lob. Herr Otto Janesch, Opernsänger am Stadttheater in Metz, brachte mit seinem herrlichen Bariton von seltenem Umfange, Km Frau Rechtsanwalt Janesch gewandt begleitet, Äeder und Balladen von Schubert und Löwe zum Vortrage, wofür er begeisterten Beisall erntete. Mit besonderer Meisterschaft sang er den Nöck von Nwe, der bekanntlich eine außerordentliche Atem-behandlung erfordert. Uns gefielen am besten „Der Lezweiser" und „Die Krähe* von Schubert. Der Aausmänuische Gesangverein in Marburg trug unter Leitung seines Chormeisters Herrn Wilhelm Köhler Mi recht heikle Sachen, „Schön Rottraut" von v. H. Veit und „Vorfrühling" von Emil Fitllelrnß sehr gut vor. Der Berein, welcher in einer Stärke von 30 Sängern auftrat, besteht erst seit 1910 und hat seit dem vorjährigen Bnndessingen in Cilli be-deutende Fortschritte gemacht. Der Männergesang-Herein „Liederkranz" in Cilli brachte unter Leitung snnes Sangwarles Herrn Gustav Fischer in M. Piepers „Ich grüße dich, herrlicher Elbestrand" und „'s Liabn" von Anna Gräfin Buttler-Stubenberg Lorträge, die zu den besten Leistungen des Bundes; singen« zählen und von einem geradezu beispiel-gebenden Studium zeigen. Die gute Textaussprache »ud die tadellose Intonation seien besonders hervor« gehoben. DaS Solo im ersten Liede sang Herr Fritz Schiveqer überaus weich und ausdrucksvoll. Nun kamen die Gesamtchöre, die der Chormeister der Rauner Sänger, Herr Rudolf Rentmeister, leitete, Md zwar: „Das Lied der Deutschen in Oester-«ich" von Johann Nep. FuchS und „Leid" von Äbolf Kirchl. Die Chöre erzielten eine machtvolle Wirkung. An Stelle des ziemlich undankbaren Chores von Fuchs, welcher schon beim Bundessingen im Zahre 1910 gesungen wurde, hätte vielleicht ein anderer nationaler Chor gewählt werden sollen. Die Sängerrunde des deutschen Turnvereines in Ranii brachte unter Leitung ihres Sangwartes Herrn Rudolf Rentmeiiter zwei reizende Chöre. .Ritters Abschied" von Johann Kinkel und „So herzig, wie mein Schätzer! ist" von F. L. Rubisch zum Bortrage. Die Sängerrunde ist ein ansehnlicher fihor, der durch seine abgerundeten von gut musikalischem Geiste durchdrungenen Vorträgt den er-sreulichen Beweis erbracht hat, daß das deutsche Liek> in dem äußersten Bollwerke des unterliindischen Deutschtums gut aufgehoben ist. Der Marburger Männergesangverein beteiligte sich mit einem drei-fachen Quarten an dem BundeSsinge« und brachte zwei Chöre „Frühling am Rhein" und „WaldeS-weise" von EngelSberg zum Bortrage. Wenn der Lerem auch nicht vollzählig erschienen war, so stand seine Leistung doch voll und ganz auf der bedeutenden künstlerischen Höhe des Marburger Männer-gesavzvereins. Zündende Wirkung erzielte »ament-lich der erste Chor, in welchem die sieghafte Tenor-stimme des Herrn Techt zur Geltung kam. Die Liedertafel Tüffer fang unter Leitung ihres Sang-war!» Matthias Hötzl „Blümchen am Hag" von A. M. Storch und „Spielmanns Sold" von Franz Zaut, zwei gut, gewählte Chöre, deren Schmierig-leiten wn der wackeren Süngcrschar mit erfreulicher Rrafl und Kunst bewältigt wurden. Besondere Freude mußten die Cillier Sänger darüber empfinden. daß in ihrer allernächsten Nachbarschaft ein so wohl geschulter Sängerchor seinen Sitz hat. Nun betrat der Männergesangverein Cilli »nter der Lei-tuuz seines Sangwartes Herrn Dr Fritz Zangger, 5*0 Man» stark, die Bortragsbühne nud eroberte mit „FrühlingSeinzug" von Hugo Jüngst und .sankt Michel" von Karl Lafite die Palme des Singen«. Die Sänger taten ihr Bestes; vor allem schlug Lernstocks »Sankt Michel", einer der gewaltigsten nationalen Gesänge der neueren Zeit, ein und eutsefselte einen wahren Stnrm von Btgciste-rnnz. Dieser bedeutende Erfolg des Cillier Männer-gesangvereines ist insbesondere auf die erfreuliche Zunahme des ProbcnbefucheS und das begeisterte Zusammenhalten im Bereine zurückzuführen sowie auf den Gewinn vorzüglicher Stimmen im ersten Tenor. Mit dem Gesamtchore „Heil dir, du Eisen-mark" von Rudolf Wagner wurde datz BundeSsin-«n geschlossen. Es versteht sich von selbst, daß die-ser gewaltige Hymnus an die Heimat gerade in Nanu eine besonders starke Wirkung hatte. Nach dem Festfingen vereinigte ein glänzend verlausen« Festabend die Sänger und die deutschen Bewohner Ranns im selben Saale. Herr Bürgermeister Fa-leschini richtete an die Versammelten eine herzliche Begrüßungsansprache, die mit dem stürmisch bedankten Gelöbnis schloß, daß Ranns Bürgerschaft sich Deutsche Wacht ihr Deutschtum niemals werde rauben lassen. Der BundeSobmann Herr LandeSgerichtSrat Viktor Ritter von Schmeidel hielt eine groß angelegte Rede, in der er die geheimnisvolle Macht des deutschen LiedeS pries. In seiner Rede sand er Worte wärm-sten Dankes für den Hausherrn des Festes Herrn Grafen Jgnaz AttemS und überreichte Herrn Dr. Karl Leutfchner als Vertreter deS Hausherrn und Herrn Otto Janesch daS Abzeichen des steirischen Sänger« bundes. Herr Dr. Karl Leutschuer begrüßte die Gäste im Namen des Grasen Jgnaz AttemS. Herr Dr. Fritz Zangger feierte Herrn Bürgermeister tfa« leschini und hob dessen hervorragende Opserwilligkeit im Dienste der nationalen Sache hervor. Auch daS Lied verstummte nicht an diesem Abende. Der Cillier Männergesangverein sang „LützowS wilde verwegene Jagd" mit Bläserbegleitung von Weber und Wein-wurm „Heute ist heut", der Hrastuigger Singverein das Rheinweinlied'. Weilers folgten noch prächtige Vorträge des Männergesangvereines „Liederkranz" und des Pettauer Männergesangvereines. Die Re-gimentSkapelle entzückte durch ihre prächtigen Vor-träge, worunter aneinander gereihte Stücke aus dem „Fliegenden Holländer" besonders hervorgehoben werden müssen. Un 11 Uhr schlug die Scheide-stunde und man schied in dem Bewußtsein, daß das nuterläudisch: Deutschtum sich zu einer bedeutsamen Kundgebung vereinigte, daß das Zusammengehörig-keitsgefühl dadurch wieder erhöht wurde. Gerade den wackeren deutschen Raunern muß es eine wahre Erguickmig sein, inmitten von Hunderten jdemscher Sänger zn weilen und den Klängen des steirischen deutschen Sauges zu lauschen. Die höbe Bedeutung des BundeSsingenS liegt jedoch aus gesanglichem Ge-biete in der Entsachuug eines Wetteifers, der der Pflege des herrlichen deutsche» LiedeS zugute kommt. ES ist in der Tat nicht zu verkennen, daß die Lei-stungrn sämtlicher unterländischen Gesangvereine durch die Bnndessingen 1910 und 1911 besser ge-worden sind. Darum Heil Gouobitz 1912. Zum Kreisgerichtspräfidenten von Cilli an die Stelle des in den Ruhestand tretenden Herrn Hojrates Anton Edler von Wurmser, soll, wie wir vernehmen, Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Max Bouvier in Graz ernannt worden sein. Ernennungen im Finanzdienste Er- nannt wurden: Die Finanzkonzipisten Dr. Rudolf Karop, Dr. Josef Kuntfchky, Dr. Franz Eller, Kael Prusik und Otto Fischcredcr zn Finanzkvmmis-sären in der 9. Rangsklasfe; die Steuerosfiziale Matthias Seuuik. Alois Albrecht, Franz Stiplov-sek nnd Johann Zigrosser zu Steuerverwaltern in der 9. Rangsklasse; diq, Steuerassistenten Josef Resch, Anton Jurgl, Johann Stanic und Jgnaz Znidersic zu Steueroffizialeu in der 10. RangSklasfe; der provisorische Steuerassistent Johann Brauchart zum definitiven Steuerassistenten ad personam in der 11. NaugSklasse; die provisorischen Zollassisten-ten Emil Böser und Josef Rücker zu definitiven Zollaffistenten ad personam in der 11. Rangsllasse. Der Prozeh Dr. Otto Ambroschitsch gegen August Aistrich und Karl Rabitfch. Am 4 d. M. hätte beim k. k. KreiS- als Schwur-gericht in Marburg die Verhandlung über die Ehrenbeleidigungsklage des Dr. Otto Ambroschitsch, Stadtamtsvorstand in Cilli, gegen Herrn Bürger-schullehrer August Aistrich und Herrn Drnckereibe-besitzer Karl Rabitfch stattfinden sollen. August Aist'ich hatte bekanntlich in der Nummer vom 21. Mai 1910 der Uutersteirischen Volkszeitung einen Aussatz: „Das große Geheimnis ist verraten" ver-öffeutlicht, worin Herrn Dr. Otto Ambroschitsch zur Last gelegt wurde, daß er unter der Vorspiegelung, Chefredakteur der Dentsche» Wacht in Cilli zu sein, eine Freikarte der Südbahn erlangt habe. Die in» folge der EhrenbeleidignngSklage des Dr. Otto Am-broschitsch gepflogenen Erhebungen ergaben die voll-ständige Haltlosigkeit der in dem bezeichneten Artikel enthaltenen Anwürfe. Die ans Anregung des Vorsitzenden der SchwnrgerichtSverhandlung am 3. d». eingeleiteten AuSgleichSbefprechungen führten dazu, daß die Angeklagten August Aistrich und Karl Ra-bitsch folgende Ehrenerklärung ausstellten: „Ich endeSgefertigter August Aistrich habe in der Num« mer 21 der Uutersteirischcn BollSzeitung vom 21. Mai 1910 einen Aufsatz »Das große Geheimnis ist verraten" veröffentlicht, worin Herr Dr. Otto Ambroschitsch, städtischer Amtsvorstand in Cilli, be-schuldigt wurde, eine Freikarte der k. k. priv. Süd- Serie 3 bahn-Sesellschast in unrechtmäßiger Weise erlangt und benützt zu haben. Die infolge der Ehrenbelei« digungSklage des Herrn Dr. Otto Ambroschitsch ein-geleiteten Erhebungen haben mich nun überzeugt, daß meine Annahme, Herr Dr. Otto Ambroschitsch habe sich durch unwahre Angaben eine Freikarte der Südbahn verschafft, unrichtig war.- Vielmehr muß das Vorgehen des Herrn Dr. Ambroschitsch bei Erlangung nnd Benützung dieser Karte als ein durchaus einwandfreies bezeichnet werden. Ich nehme daher keinen Anstand, die in dem oben bezeichneten Aufsätze gegen Herrn Dr. Otto Ambroschitsch erho-denen Anwürfe mit dem Ausdrucke des Bedauerns zurückzuziehen nnd Herrn Dr. Otto Ambroschitsch um Entschuldigung zu bitten. Ich Karl Rabitsch schließe mich dieser Erklärung ihrem vollen Inhalte nach an. Wir verpflichten uns, diese Erklärung in der SamStag den 8. d. M. erscheinenden Nummer der Untersteirischen BollSzeitung aus unsere Kosten zu veröffentlichen." — Infolge dieser Ehrenerklärung wnrde die Ehreubeleidigungsklage zurückgeuom« men, sodaß die Verhandlung entfiel. Bei den Aus« gleichsverhaudlungeu vor Herrn OberlandeSgerichtS-rat Morokutti wurde Herr Dr. Otto Ambroschitsch von Herrn Dr. Fritz Zangger, Rechtsanwalt in Cilli, vertreten, während für die Angeklagten der Rechts-anwalt Dr. Arnold Eisler aus Graz erschienen war. Volkstombola. Am 2. d. fand vom Herr« lichsten Wetter begünstigt, auf der Festwiese die Verlosung der Tombola Gewinnst,: statt. Die Feuer« wehr marschierte mit Musikbegleitung aus den Festplatz. woselbst sich bald ein sehr regeS Treiben ent-wickelte. Die dichtgedrängte schattcnsuchende Zuschauermenge bot ein herrliche« Bild. Die Verlosung ging unter Aufsicht des k. f. Finauzwach Oberkommissär Herrn Martin Boh glatt von statten und nahm drei Stunden in Anspruch. Die schönen Gewinnst« entfielen meistens auf Mitspieler der ärmeren VolkS-Classen aus Stadt und Umgebung. Nachbarfeuerweh-reu waren aus Schönstem, Tüffer, Meilenstein und Pragwald erschienen. Die zahlreiche Beteiligung aller Volksschichten gibt der Feuerwehr den Beweis von besonderer Anerkennung und Wertschätzung und er-möglicht ihr die Anschaffung einer neue» mit allen Vorteilen ausgestatteten dreiteiligen 16 Meter hohen Steigerlei»er. Da mehrere Herren namhafte Geldbeträge spendeten und aus die Abnahme der Lose ver» zichteten, konnte ein entsprechender Reinertrag erzielt werden. Ein eigenes Frauenkomitee, an dessen Spiye Frau Bürgermeister-SteUvertreterin Rauscher stand, hatte sich in opserwilligster Weise den Vertrieb der Karten zur Ausgabt gemacht, und wer hätte da widerstehen können, wenn ihm aus holder Hand die glückbringenden Karten angeboten wurden. Bei der Durchführung der Tombola haben Herr Feuerwehr-hauplmann Karl Ferjen, sein Stellvertreter Herr Peter Derganz, sowie Herr August Kollarilsch her-vorragend mitgewirkt. Die Beste fanden zum größten Teile den richiigen Weg. Das erste Tombolabest. ein Fabrrad gewann eine Lehrerin in der Umgebung, die Nähmaschine, das zweite Tombolabest, eine arme Schneiderin, die goldene Uhr ein junger Fabriks-arbeiler. Nach der Tombola vereinigten sich die Feuer-wehre» zu einer gemütlichen Zusammenkunft im Saale des Hotel Mohr, wo noch manches lreukamerad-schaftliche kernige Wort gesprochen und manches frohe Lied gesungen wurde. Es sei hier der gesamten Bewohnerschaft und allen welche das gemeinnützige Unternehmen unterstützten, vor allem dem verdienst-vollen Frauenausschüsse der herzlichste Dank ausge-sp.ochen. Todesfall. Heute morgens ist hier der Rechts« anwalt und Hausbesitzer Herr Dr. Ludwig Filipitsch im Alter von 61 Jahren gestorben. Der Verblichene, ei» genräßigter Slowene, erfreute sich seiner liebens-würdigen UmgangSso»men und rechtlichen Gesinnung wegen allgemeiner Achtung. Evangelischer Schulschluhgottesdienst. Für sämtliche evangelische Schüler des k. k. Staats-obei-gymnasiumS in Cilli findet anläßlich deS Schul-schlusseS morgen Donnerstag um 8 Uhr in der Christuskirche ein Dankgottesdienst statt. Schauturnen. Am 1. d. fand auf dem Frei-turnplatze der Knabenschule unter der Leitung deS Turnlehrers Herrn Ferdinand Porsche ein ösfenl-licheS Schauturnen der Turufchüler des k. k. Staats-gymnasiums statt. Das Turnen war vom schönsten Wetter begünstigt. An den Uebungen beteiligten sich 170 Schüler in fünf Abteilungen. Die Anfänger : r\ 4 führten einige Freiübungen aus, diesen folgten Stab-Übungen der zweiten Abteilung in gleicher und ge« teilte? Ordnung. Am Gemeinturnen an vier Barren beteiligten sich drei Abteilungen mit Uebungen in drei Schwierigkeitsstufen. Die Langstabübungen zeig» ten gleichmäßige Arbeit in Kraft und Gewandtheit. Am Riegenwrnen nahmen je zehn Stiegen des Unter« und ObergymnasininS teil. Hier tonnte jeder ein-zelne Schüler seine Kräfte entfalten nnd zur Gel-tung bringen. Das Gemeinturnen am Pferd, das Turnen an verschiedenen Sprunggeräten, sowie die Pyramiden am Pferd, Bock und Kasten, von 16 Schii« lern gestellt, brachten in die Borführungen ange« nehme Abwechslung. Am Barren, an Ringen mit Schnur und im Kürturnen am Reck konnten die besten Turner ihre Höchstleistungen mit Begeisterung zur Ausführung bringen. Das Turnen währte zwei Stunden. Den Uebnngen wohnten viele Zuschauer bei, unter anderen RegierungSrat Herr Direktor KlemenS Prost uud der gesamte Lehrkörper des k. k. Staatsgymnasiums, nebst mehreren Herren Offizieren, welche sich allgemein lobend über die stramme Turn-arbeit der Gymnasiasten ansfprachen. Schule des Mufikvereines. Donnerstag den 6. Juli nachmittags 5 Uhr findet im kleinen Saale des Deutschen HauseS eine Schüleraufführung statt. Zum Bortrage gelangen Stücke für Klavier und für Bioline mit Klavierbegleitung. Entritt srei. Gesangspriifung. Frau Hanna Wrada-Halm hält SamStag den 8. Zuli um halb 6 Uhr nachmittags im Lesezimmer des Deutschen Hauses die Gesangeprüfung ab. Jeder Musikfreund ist zum Be-suche eingeladen. Weiße Fahne. Vom Bezirksgerichte Lich-tenwald wehte am 1. d. eine weiße Fahne nach Jahren wieder einmal. Sie kündete die Leerstehnng des Arrestes. Hoffentlich wurde inzwischen der wenig anheimelnde Raum noch nich: bezogen. Festschiehen der Tillier Bürgerlichen Schützengesellschaft. Vom herrlichsten Wetter begünstigt, fand das auf fünf Tage anberaumte Festschießen der Bürgerlichen Schützengesellschaft durch das sonntägige Schießen einen schönen Abschluß. Aus nah und fern waren Schütze» herbeigeeilt, um sich an diesem großartigen Feftschießen zu beteiligen. Die Hauptersolge hatten, wie eS nichl anders zu erwarten war, die Schützen aus Brück und Graz zu verzeichnen. Man hatte kanm erwartet, daß diese erste größere Veranstaltnng der Cillier Bürgerlichen Schützengesellschaft nach außen hin einen solchen Reiz ausüben würde, daß selbst Schütze» wie Wols und Kreil aus Brück. Guem, Reiche! und Samitz aus Graz, Skoflek und Bernhard ans Marburg und Rödelbach und Kurzthaler aus Laibach nach Cilli eilen wurden. Der Wettbewerb war daher ein äußerst reger und brachte geradezu glänzende Er-gebnisse. Auf der Standscheibe erhielten Tiefschuß, beste: Josef Wolf aus Brnck, 234 Teiler, 25 Kr, Skoflek ans Marburg, 324 Teiler, 20 Kr., weiteres Guem aus Graz, HauSmauinger d Aelt. aus Mar« bürg uud Kreil a»S Brück. KreiSbeste erhielte»! Kreil (Brück) 42 Kreise. 80 Kr.. Wolf (Brück) 40 Kreise, 50 Kr., Janitsch (Sachsenselb) 40 Kreise, 30 Kr., Hoppe Emanuel (Cilli) 40 streife, 20 Kr., weiters Ingenieur Rödlbach (Laibach), Guem (Graz), Gradt (Cilli), Ranzinger (Laibach). Kurzthaler (Dom-schale), Bernhard (Marburg), Schreiner (Graz) und Sevöik (Laibach). Aus der Festscheibe erhielten Preise: Reiche! (Graz) 175 Teiler, 100 Kr., Samitz (Graz) - 257 Teiler, 80 Kr. (Ehrengabe des Steiermärki« fchen Schützenbundes), Hoppe Emanuel (Cilli) 276 Teiler, 60 Kr., August de Toma (Cilli) 348 Teiler, 40 Kr., Janitsch (Sachsenseld) 376 Teiler, 3 Dukaten (Ehrengabe des Herrn Paul Hahn in Trieft), Bernhard (Marburg) 391 Teiler, 30 Kr. (Ehrengabe des k. k. Ministeriums für Lan-desverteidiguug). Weitere Preise erhielten: König (Marburg). Skoflek (Marburg), Guem (Graz). Stiger (Cilli) (6 Flaschen Champagner, Ehrengabe von Herrn Bouvier in Radkersburg), Jakowitsch Fritz (Cilli), 20 Kr. (Ehrengabe des Herrn Karl Cutic in Marburg), Kreil (Brnck), Wastian (Graz), Smrezek (Brnck), Wolf (Brück), Sevcik (Laibach), Rödlbach (Laibach), Koller (Graz), Kurzthaler (Dom-schale), Dr. Kaiser (Laibach), Wehrhan Fritz (Cilli), Martini Josef (Cilli), Erdelt (Graz), Schreiner (Graz). Hansmaninger d. Aelt. (Marburg), San-derly Josef (Pettau), Hoffmann (Marburg), Ran« zinger (Laibach), Rebenschegg Franz (Cilli), Vodopiue, Leutnant (Cilli). 1 Faß Bier als WidmungSbest erhielt Josef Krobath (Cilli). Silberpokale schössen sich heraus: Bernhard (Marbnrg), Erdelt (Graz), Gradt (Cilli), Guem (Graz). HauSmanniger d. Aelt. Marburg), Hoffmann (Marburg), Hoppe Emanuel Cilli), Jakowitsch Fritz (Cilli), Janitsch (Sachsen- Wacht selb), Dr. Kaiser (Laibach), Koller (Graz), Kurz-thaler (Domschale), Reiche! (Graz), Rödelbach (Laibach), Samitz (Graz). Sevcit (Laibach), Skoflek (Marburg), Schreiner lGraz), Stiger (Cilli) und Wastian (Graz). Geschossen wurde auf die lOkreisige Bundesscheibe auf 150 Schritte Distanz. Bon ven auswärtigen Schützen fielen durch ihr vortreffliches Schießen besouders auf Kreil und Wolf anS Brnck, Guem ans Graz und Rödlbach aus Laibach, Skoflek und Bernhard ans Marburg. Von de» heimische» Schützen gefielcil nns besonders Janitsch. Hoppe. Gradt, August de Toma. Am Sonntag abends fand nach Beendigung des Schießens ini Turmzimmer des Deutschen Hauses die Preis« Verteilung statt, bei der außer den zahlreichen ans-wältigen Schützen sich fast sämtliche Mitglieder der Cillier Schützengesellschaft beteiligten. Der Ober-schiltzenmeister Herr Gustav Stiger richtete an die anwesenden Gäste herzliche Worte des Dankes sür ihre zahlreiche Beteiligung, verwies weiter auf die große Bedeutung dieses Schießens für die Entwick-hing des Schützenwesens in Cilli und machte auf das nächstjährige große Feftschießen anläßlich der Feier des 100jährigen Bestandes der Schießstälte. bei deren Eröffnung Erzherzog Johann den ersten Schuß abgefeuert hatte, aufmerksam. Er schloß feine glänzende Rede mit einer herzlichen Einladnng nnd einem freundlichen „Aus Wiedersehen!" im Jahre 1912. Um das Feftschießen machten sich be-sonders die Herren Jakowitsch, Bater nnd Sohn, verdient, die die großen Vorarbeiten und die Aus-stattung der Schießstätte in liebenswürdiger Weise durchgeführt hatten. Außerdem gebührt auch dem Herrn Gustav Stiger, insbesondere aber Frau Hansi Jakowitsch der herzlichste Dank für ihre im Interesse der Bürgerlichen Schützengesellschaft geleistete mühe-volle Arbeit. Die Cillier Schützengesellschaft kann aber mit Stolz auf diese ihre erste größere Veranstaltung zurückblicken uud den glänzenden Verlauf derselben als eine Ausmunternng für spätere größere Veranstaltungen ansehen. Zu gleicher Zeit aber hoffen wir, daß daS Schützenwesen, das sich in der letzten Zeit zu einer solchen Blüte entwickelte, auch weiterhin unter der trefflichen Leitung des Ober-schntzcnmcisters Herrn Gustav Stiger in gleicher Weise fortschreiten werde. Gemeinschaftliche Sommerliedertafel der beiden Tillier Gesangvereine. Am Samstag den 8. d. M. finden im Deutsche» Hause (kleiner Saal und Garten) die gemeinschaftliche Sommerliederialel des Cillier Männergesangvereines und des Männergesangvereines .Liederkranz" statt Die VortragSordnung umfaßt eine Reihe der schön-sten deutschen Chöre. Unter anderm wird »ach vielen Jahren wieder einmal daS einst so viel gelungene ^Deutsche Lied' ertönen. Dieser Chor hätte aus Wunsch deS unvergeßlichen Allbürgermeisters Julins Raknsch schon am Silvesterabend zum Vortrage ge-brach! werden sollen. Infolge Hinscheidens des Alt« bürgermeisterS kam es nicht zu dieser Feier..... Die einzelnen Chöre der VortragSordnung werden aus den Plakaten mitgeteilt. In die Leitung der Chöre werden sich die Herren Sangwarle Dr. Fritz Zangger und Gustav Fischer teilen. Die Musikvor-träge werden von der Mlisikvereinskapelle unter Lei-tung des Herrn Kapellmeisters K. P. Seifert ausgeführt werden. ES ist zu erwarten, daß diese erste gemeinschaftliche Veranstaltung der beiden engverbrü-derten Vereine massenhaft besucht sein wird. — Bei schlechtem Wetter steht der große Saal deS Deutschen HauseS zur Verfügung. Proben finden noch Don» nerStag und Freitag (Hauptprobe) statt. Volzähliges Erscheinen unbedingt notwendig. Für Sonntag den 9. Juli nachmittags ist ein gemeinsamer Ausflug beider Vereine nach Tüffer geplant. Näheres wird noch bekanntgegeben werden. Unerhört. Am 29. Juni fand bekanntlich das Bnndessingen der untersteirifchen Gesangvereine in Rann a. d. Save statt. An demselben Tage fand nun auch ein Sokolfest in Reichenburg statt. Die Leiter der beiden Beranstalttingen hatten nun durch Vermittlung der-k. k. BezirkShauptmannschaft in Rann von vorneherein ein Abkommen geschloffen, welches dahin ging, daß beiderseits jede Herausfor-dernng unterbleiben soll. Einige Versuche der So« kolisten, dieses Abkommen zu brechen, wurden von den Deutschen einfach unbeachtet gelassen nnd brau« chen auch nicht in der Oeffentlichkeit erörtert zu werden. Nur der folgende wirklich gauz unerhörte Vorfall muß angenagelt werden. Als der von Rann um l l Uhr nachts gegen Steinbrück abgehende Per« fonenzug mit den deutfcheu Festteilnehckern in Rei« chenbnrg ankam, schrie der diensthabende Beamte zu wiederholten Malen: Zivijv, nazdar, pereat, Der Stationsches selbst stand in Sokoltracht vor dem Nr f>3 Zuge und sah ruhig zu. wie die knapp neben ih» stehenden Sokolisten Schotterkies vorn Boden anfho-bei, und gegen die Fensterscheiben, hinter welche» sich die deutsche« Sänger befanden, schleuderten. Einige Deutsche, welche auf der Plattform des Waz« gons standen, brüllte der Stationschef mit ven Worten an: „Hernnter von der Plattform, sonst laffe ich Sie verhaften!" Der Name dieses sauberm Südbahnbeamten ist Felix Rayner. Wie man sieht, ein ursloivenischer Name! Dieser Borfall, welcher dnrch eine ganze Reihe von einwandsreien Zeugn ! erwiesen werden kann, wird selbstverständlich der VerkehrSdirektion zur Anzeige gebracht werden. Die deutsche» Städte und Märkte des Unterlandes sönnen es sich unter keinen Umständen gesallen lasse«, daß derartige Leute in nnterstcirischen Stationen ihr Unwesen treiben. Monatsausweis des Einlagenstandes gegen Kaffenscheine und EinlagSbücher der k. k. pri». Böhmischen Unionba»k: Stand am 31. Mai 1911 . . K 81,529.086-16 „ „ 30. Juni 1911 . . „ 81,304.24410 daher Abnahme K 224.84206 Beim Baden ertrunken. Am 2. d. zing der 17 Jahre alte Schneiderlehrling Franz Selic aus Dobje in Gesellschaft mehrerer Burschen in den in der Nähe des Marktes St. Georgen a d. S.-B. befindlichen Woglajnabach baden; da die übrige» Bursche», die deS SchwimmenS kundig waren, sieh kopsüber in das Wasser stürzten, sprang auch Selic. dem die Ttese deS Baches (zweieinhalb Meter) un-bekannt war, nach und verschwand alsbald in den Wellen; als dies die übrigen Burschen bemerkte»,^ ergriffen sie, ohne einen Rettungsversuch zu machen, die Flucht. Selic konnte erst, als die Gendarmerie von dem Vorfalle verständigt wurde, vom Wacht-meister Johann Sluga mit Hilse des Besitzersohne» Johann Oset als Leiche ans dem Wasser gezogen werden. Ein schlechter Scherz. Am Man ag nach- mittag stützte sich bei der Kapuzinerbrücke ein junger betrunkener Arbeiter in die Sann und tat, cii ob er einen Selbstmord begehen wollte. Er taucht« unter und ließ sich, ohne sich zu regen, vom Wasser weiter treiben. Als ein „edler Reiter" ihn l)era«t-ziehe» wollte, sprang er schnell aus. bespritzte ihn und wollte ihn ins Wasser werfen. DieS trieb er ei« ziemlich weite Strecke zum großen Gaudium det zahlreichen Publikums. Endlich wurde er erschöpit und wäre vielleicht umgekommen, wenn ihn nicht drei kräftige badende Burschen aus dem Wasser getrnze» hätten. Da er sich jetzt sehr auSschreitend denich«, wurde er verhastet. Prügeleien. Wie uns mitgeteilt wird, stieß der Besitzer Matthäus Skarlovnik in Unterkötting to Näherin Katharina Zidanäek aus dem Zimmer ha-aus, da sie wegen des Benehmens feines Söhnet Beschwerde führte. Er versetzte ihr mit dem Fchk auch mehrere Fußtritte gegen die Brust. — 3« Tüchern wollte der Besitzer Pajk einen zwischen s» nen NachbarSleuten Stor ansgebrochenen Ltreit schlichten. Stor stürzte sich mit seinem Stiessohne au' Pajk und brachten ihm beide durch ihre Mißhan»-lunge» mehrere leichte Verletzungen bei. Schadenfeuer. Am 30. Juni brach — s« uns berichtet wird — gegen l Uhr früh im Aitt-fchaftSgebäude des Besitzers Franz Recnik in Toln-Vrh bei Mißling ein Feuer aus. das in kurzer Zät daS Stallgebäude mit sämtlichen Fährnissen na-äscherte. Zur Zeit des Ausbruches deS Feuer« schlief der Besitzer im Zimmer und wurde erst durch dei Geschrei seiner Kinder aus dem Schlafe geweckt.^ 51t er zum Fenster hinausblickte, sah er sein stall-gebäude in hellen Flammen stehen. Er lief 'stört hinaus, um seine drei Kinder im Aller von 4, 6 und 9 Jahren, die in der Dreschlenue schliefen, nach zu retten. Nur mit eigener Lebensgefahr gelang ch» noch die Rettung. Dabei zog er sich schwere BrnnS-wunden an den Händen zu. Das Feuer dürfte wahrscheinlich durch das Wegwersen einer brennen» den Zigarre oder eines Zündhölzchens zum .'tut' bruche gekommen fein. Franz Recnik erleidet ein» Schaden von ungefähr 1400 Kronen und ist nur teilweise versichert. Automobilscheue Pferde. Am 26. Im fuhr der Automobilhändler Max Leitgeb aus Ägraai in Begleitung feines Sohnes Wolfgang Durch Die Stadt Rann. Außerhalb der Stadl kam ihnen toi Fuhrwerk des Grundbesitzers Franz Nazlavic «t-gegen. Neben Nazlavic faß auch fein Nachbar. ?>e Pferde des Bauers scheuten, der Wagen wurde a eine Telegrapheustauge geschleudert und beide Storni flogen auf die Straße. Da Nazlavic das Leistü Nummer 53 festhielt, so wurde er eine Strecke weit geschleift. Er erlitt schwere Verletzungen. Sein Nachbar kam mit dem Schrecken davon. Eine schlecht verwahrte Schußwaffe. Aus Drachenburg wird nns geschrieben: Ein Grund-besitzer ließ de» Schrein, in dem er seinen geladenen Revolver liegen hatte, unverschlossen. Am 29. Juni nahm seine Tochter Antouia Buch die Waffe aus dem Schrein nnd machte mit ihr verschiedene Ver-suche. Als sie den Revolver zurücklegte, stieß sie mit dem gespannten Hahn an, die Waffe entlud sich und der Schuß drang ihrer Schwester Gertraude zwischen den Schulterblättern in den Rucken. Die Verletzung ist lebensgefährlich. Die Verletzte wurde zur Vor-Mme einer Operation ins KrankenhquS nach Graz gebracht. Siegesfeier in Luttenberg. Auch die deutsche Wählerschaft Luttenbergs ließ sich'S nicht nehmen, die Wiederwahl ihres bisherigen hochver-dienten ReichSratSabgeordneten Richard Marckhl gebührend zn feiern. In den gastlichen Räumen des alten BrauI>anseS versammelten sich die deutschen Wähler vorigen Sa mstag, um ihrer lauteren Freude über den errungenen Sieg Ausdruck zu verleihen. Bürgermeister Julius Thurn verlas zunächst ein Schreiben veS wiedergewählten Abgeordnete» an die Wählerschaft LuttenbergS, worin der Dank für das Vertrauen und die Versicherung ausgesprochen wird, daß er nach wie vor sein Beste» daransetzen werde, für feine Wähler zu arbeiten uud die in ihn ge-setzten Erwarttmgen zu erfülle» trachten werde. Bürgermeister Thurn dankte dann in zündenden Worten den Wählern für ihr einmütiges Zusammen-halten, daS für alle Deutschen ein Musterbild deut» scher Einigkeit und Treue geboten habe. Oberpost« «eister Vidvvic dankte im Namen der Wählerschaft dem deutschen Wahlausschüsse für dessen glänzende Arbeitsleistung und brachte auf den Obmann, Bürger-»ästn Thurn, ein kräftiges Heil, in das die Ver-sammelten begeistert einstimmten. Ueber Antrag des Apothekers Dr. Ernst Schwarz, der in längerer, von völkischem Geiste getragener Rede die Verdienste des wiedergewählten Abgeordneten feierte, wurde an LandeSgcrichtsrat Dr. Marckhl ein überaus herz-liches Glückwunschtelegramm abgesendet. In später , ktnnde schiede» die Versammelten. Auch fernere schwere Zeiten werden trotz aller Quertreibereien nicht imstande sein, an dem einmütigen, geradezu vorbildlichen Zusammenhalte« der Deutschen Lutten-dergs zu rütteln! Agrarische vortrüge. Die laudwirtschaft-liche Filiale Windischgraz hält am 9. d. um 11 Uhr vormittags im Saale der BezirkSsparkaffe eine Ver-sammlunz ab, bei welcher der k. k. Lokalkommissär für agrarische Operationen Sima Gall über die n«u,i Agrargesetze und das Agrarverfahren in Sleier-nmrl und k. l. Agrarinfpektor Pelko über die Ein-richttmg von Viehweiden sprechen werden. Mitglieder dlr Filiale wie alle sonstigen Interessenten sind > freundlichst eingeladen. Hauptversammlung des Vereines für Heimatscbutz in SteiermarK. Donnerstag den K. Juli hält der Verein für Heimatschutz im Fchsaale der k. k. Burg in Graz seine zweite or-deutliche Hauptversammlung ab, deren Beginn sllr 5 Uhr nachmittags angesetzt ist. Anschließend an die LereinSversammlung (die nur gegen Einladung ',u-gänglich ist) findet mit dem Beginne um 6 Uhr ein öffniilichcr Vortrag statt; der Geschäftsführer deS ZiereiucS. Herr Dr. Walter von SemetkowSki, wird iider die kulturell« Bedeutung des Heimatschutzes . spreche». Blutvergiftung. Man schreibt uns aus lri'ail: Der Bergardeiter Franz Klanzer kam beim Perschieden elneS Huntes mit dem Mittelfinger ;wi-ichni eine Kante des Huntes und zwischen eine ro-pige Eisenstange. Er beachtete die erlittene Ouel-schling wenig, obwohl der gequetschte Finger mit dem Kost in Berührung gekommen und so die scharfen Rositeilchen in Blutgefäße eingedrungen waren. Er rief auch dann noch keinen Arzt, als sich die Ge-schwulst vom Finger schon über Hand und Arm ver-breitet hatte. Erst als ihn ein starkes Fieber erfaßte, ».ihm er die Hilfe deS Arztes in Anspruch, aber vielleicht zn spät. gwei Unfälle im Bergwerke Trifail. Aus Trisail wird u«S berichtet: Der Bergarbeiter Josei Kvstanjevee wollte in einem unbeleuchteten Raume eine Schaufel aufheben. Dabei stieß er mit t-:rn rechten Auge an eine sogenaunte Riegelgabel. Er steht nun in Gefahr, das Auge zu verlieren. —-Der Motorführer Franz Medpesek geriet beim Reinige» eines Transportbandes mit der rechten Hand zwischen Tragrolle und Schutzblech und erlitt eine Deutsche Wacht förmliche Zerquetschung der Hand. Er wurde ins Werksspital gebracht. Unfall eines Bahnarbeiters. Der43Jahre alte Oberbauarbeiter Loreuz Rovak aus Ungaru war auf der Südbahustrecke zwischen Tüffer und Römerbad mit Schwellenlegung beschäftigt. Er faß aus einem mit Schwellen beladen?» Wagen. Ein entgegenrrollender Wagen stieß so heftig an den Wagen, ans dem Loreuz Rovak saß, daß dieser vom Wage» heruntergefchleudert wurde. Er erlitt am linken Unterschenkel uud am Halse lebensgefährliche Verletzungen. Der Verunglückte wurde in das hiesige Krankenhans überführt. Für deutsche Jäger, die bald den Freuden des Weidwerks werden nachgehen können, ist vielleicht wissenswert, daß es auch slawische Lieierstellen für Jagdausrüstungen gibt, die natürlich ein deutscher Mann nicht mit Austrägen be-hrt. Die in Jäger» kreisen früher gut bekannte Gewchrerzeugung Peter Wernig in Ferlach (Känrten) hat längst den deut-scheu Jägerrock ausgezogen, um mit Prag, Moskau und Belgrad Geschäft zu machen. Sie führt heute den deutschen Jäger» unverständliche» Namen „Prva levroska orozno tovarniska dru'zda Peier Wernig druzba zomejeno zavezo Borovlje-Korosko; stellt also eine slowenische Genossenschaft dar, die von der Laibacher Kreditbank flott gemacht worden ist, um in Forlach slowenische Arb.iter beschädigen zu können. Aus dem Wege zur Hunderttausend-schaft. Wie aus Meran berichtet wird, herrscht da-selbst sür die Südmark rege Werbetätizkeit. Hervorragendes leistete i» dieser Hinsicht der Schriftführer der dortigen Männer-Ortsgruppe Herr Karl Titz, welcher der Südmark an einem Tage allein 74 neue Mitglieder zugeführt hat. Trotz Abfall von 95 Mit-gliedern, hervorgerufen durch die Gründung einer Frauen- und Mädchen Ortsgruppe in Meran sowie durch die Gründung der Ortsgruppe» Mals und Schlauders, hat sich der Mitglieder stand der Männer« Ortsgruppe Meran im Verlaufe von rwei Jahren/ dank der unermüdlichen Werbetätigkeit des vorge-nannten Ausschußmitgliedes verdoppelt und wurden für den Südmarkgedankcu sogar Bcvölkerungsschichten gewonnen, die dieser Sache bisher ganz ferne standen. — Das ist erfreulich, den» die Lüdmark will ja ein Volksverein werden. Für unser Volk. Endlich scheint sich doch in allen Kreisen und Bcrufsschichten auch deS deut-scheu Volkes die Ueberzeugung durchzuringen. daß die Mitarbeit an den Bestrebungen zur Erhaltung und Förderung der Nation, der man angehört, ein sittliches Gebot ist, und daß die eifrig betätigte Für-sorge sür die heranwa hfende deutsche Jugend sich auch mit der strengsten Auffassung von einer gegen-über allen unsere» Mitmenschen geübten Gerechtigkeit sehr ivohl verträgt. Von Professoren, welche eine Betätigung der Jugend im Sinne der Hilfeleistung sür die bedrohte Sprachengreuze unfreundlich abzuweisen suchen, wird selten berichtet, und auch bei RechtSanwälten und Richtern findet die hohe Idee des VoltsschutzeS immer mehr Würdigung. Welch schöne Erfolge in einzelnen Fällen zu verzeichnen sind, ist neuerlich wieder aus einer Spende von 170 Kronen zu ersehen, welche die Herren Dr. Bad-stuber, Rechtsanwalt, und Dr. R v. Langer, Notar in Spitz a. d. Donau, als eingehobene Sühnebeträge dem Deutschen Schulvereine zugesührt haben. Am gleichen Tage und unter gleichem Titel erhielt der Deutsche Schulverein auch 10 Kronen durch den W.irtschasiSbesitzer Andr. Futsch in saitz. Daß nicht bloß Angeklagte zu Gunsten des Teutschen Schul-Vereines Sühne leisten, sondern auch zuweilen die Zeugen der hohen Bedentnng deutscher Schutzarbeit gedenken, wird durch eine» Fall aus Widach (Böhmen) erhärtet, woselbst Fabriksdirektor Oesterreich« die Zeugengebühr von 10 Kronen dem Deutschen Schul« verein widmete. Es kann nur gewünscht werde», daß solche Beispiele von Würdigung der deutschen Schutz arbeit noch größere Würdigung finden. Es ist notwendig, den Urlaub in ver« nünstiger Weise zu wirklicher Erholung zu^ benutze», wie sie eine Wanderung durch Wald und Flur, über Berg und Tal, eine kleine Reife usw. in so idealer Weise bietet. Will man aber eine solche Urlaubs-Wanderung, die durch die vielen Verkehrsmittel er-leichtert wird, mit wirklichem Genuß verbinden, so ist als erste Bedingung: Mitnahme einer guten Karte, wie sie über die verschiedenen Alpengebiele in G. Freitags Touristen-Wanderkarten 1:100.000 (üKr.2), Wiener Ausflugskarten 1:100 000 (a 40 Heller), Umgebnngskarten 1:25.000 (4 Kr. 1. und Kr. 1.20) vorliegen, oder eines guten Führers unerläßlich, um sich über Weg und Steg, über Unterkunfts-Möglich seit, über das, was sich dem Auge in der durch-wanderten Gegend an Bergen und Burgen, an Seite 5 Wasserlilie» und Höhlen usw. bietet, klar zu fei» und nicht an Sehenswertem vorüber zu laufen. Die Buch- und Landkartenhandluug G. Freytag u. Berndt. Wien 7, Schottenfeldgasse 62, hat einen ausführ-liche» „Wegweiser für Alpentouren und Sommer-reisen" herausgegeben, der auf Verlangen kostenlos versandt wird und zur Orientierung über oben ge-nannte Karten, sowie über eine Fülle anderer Führer und Panoramen, Autokarten, Automodiltouren usw. außerordentlich geeignet ist. Die Beliebte erschossen. Der Steiger Josef Veit in Trisail erschoß am 4. d. M. um halb 2 Uhr nachmittags die Verkäuferin im dortigen Konsumgeschäste. Veit lebte mit der Verkäuferin schon durch einige Zeit im gemeinsamen Haushalte und eS hätte demnächst die Heirat stattfinden sollen. Da die Verkäuferin das Verhältnis löste, von ihm fort» ging nnd ihm sämtliche Geschenke zurückgab beging er diese Tat. worauf er flüchtete. Heute wurde er von der Tüfferer Gendarmerie dem Kreisgerichte Eilli eingeliefert. Store. (Abschiedsabend.) Der Schützen-klub und die »'oSgefellfchaft veranstalteten vergan-genen SamStag im Gasthause Lokoschegg zu Ehi'en des hiesigen Weiksingenieurs Herrn Otto Rabitfch, der einem Rnfe »ach Schlesien folgte, einen Abschieds-abend. In Ingenieur Rabitfch verliert die Gewerk-schaft Store einen tüchtigen und braven Beamten, das Deutschtum Stores aber einen strammen Ver-sechter dieser Trutzdurg. Im Reigen der Trinksprüche der Herren Peer Werksdircktor Jelleck und Dr. Rauchmann fanden Rabitschs hervorragende Leistun-gen aus dem völkischen, sachlichen und geselligen Ge-biete warme Worte der Anerkennung. Herr Rabitfch dankte sichtlich gerührt sür alle die Liebe, die ihm während feiner neunjährigen Tätigkeit in Store ent-gegengebracht wurde, insbesondere aber richtete er Dankesworte an den Herrn Werksdirektor Jelleck sür seine vortreffliche Leitung. Mehrere Musikvorträge des jungen Ehepaares Lokoschegg am Kluvier und auf der Violine füllten den gemütlichen Abend aus. Pragerhof. (Jubiläu m.) Herr Franz Tröster, der vorher in Graz tätig war als Restanratenr „Zum wilden Mann" und „Znm Brandhof", ist nun seit zehn Jahren Bahnhofrestanrateur in Prager-Hof. Trotz des scheinbar internationalen Gepräge? diese« Postens hat das Deutschtum jener Gegend an ihm eine mächtige Stütze. Er versieht bei der OrtS-grnppe des Vereines Südmark die Stelle eines Zahlmeisters, er ist Obmann des OrtSschnlrateö und erster Gemeinderat der Gemeinde Unterpnlsgau. Der Verein Südmark verdankt ihm den Fortbestand der Ortsgruppe Pragerhof. Wir wünschen dem beliebten Manne, der seit dem Jahre 1892 als selbständiger Gastwirt überall mit bestem Erfolge tätig ist. eine recht lange und gedeihliche Ausdauer auf seinem Posten. Lichtenwald a. d. Saoe. (Schade»- feuer.) Am Samstag den 1. Juli nachmittags gegen halb 6 Uhr brach im Wirtschaftsgebäude deS Herrn Ingenieurs Anton Smreker, nächst dem Bahnhöfe, aus bisher unbekannten Gründen ein Schaden-feuer aus. das in wenigen Minuten das ganze aus« gedehnte Objekt in Flammen fetzte. In ausgiebigster Weife war sofort Hilfe zur Löschung an Ort und Stelle. Die Herren Gebrüder Winkle, Besitzer der Schuhleisteusadrik, Beamte und Bedienstete des Be-triebeS. desgleichen der Herr Direktor mit den Be« amten nnd dem Dienstpersonale aus dem Lichten-walder Dampfsägewerk ^Herrschaft Montpreis), Herr Stationsvorstand Oroszy mit den Bahnbediensteten, Herr Kunstmühlenbesitzer Supanz, die Freiwillige Feuerwehr und die Gendarmerie, alle boten in kür« zester Zeit ihr Bestes aus, um den Brandherd zu lokalisieren. Auch allen Anderen, jnng und alt, die sich freiwillig an diesem Löschwerke beteiligten, sei hiemit namens des Besitzers öffentlich der beste Dank gesagt. Vermischtes. Ein neuerliches Erdbeben in San Fr a n c i s c o. Aus San Francisco wird gemeldet, daß dort Sonnabend in den Nachmittagsstunden ein äußerst heftiges Erdbeben verspürt wurde. Nach dem ersten Ltoß folgten einige Sekunden Ruhe, bald je-doch ein zweiter Erdstoß, der eine große Panik her-vorrief. Eingedenk des furchtbaren Erdbebens im Jahre 1906 stürzten die meisten Bewohner auf die Straße. Die Theater mußten die Rachmittagsvor-stellungen absagen, da der Erdstoß gerade in dem Augenblicke einsetzte, als sich die Menschen bei den Kassen drängten. Die Erdbebenlinie war nicht die Seite 6 Deutsche Macht Nummer 53 der bisherigen Erderschütterungen. sondern erstreckte sich von der Küste weit ins Land hinein. Viele Te-legraphenstangen wurden durch das Erdbeben umge-warfen. Ob auch Menschenleben dem Erbeben zum Opfer fielen, ist bisher nicht festgestellt worden. Eine heitere Geschichte aus dem Le-den des Königs von Sachsen erzählt die „Tigl. Rundsch.": König Friedrich August bereiste das sächsische Vogtland. In einem Dorfe sollte der Landesherr von der Gemeinde feierlichst begrüßt wer» den. wobei der Bürgermeister eine kleine Ansprache zu halten hatte. Aber schon nach den ersten Worten saß der biedere Meister deS Handwerkes und der Bürger fest und an das Ohr deS Königs drangen nur gurgelnde Laute. Dieser erfaßte sofort die Si-tuation und raunte dem Bäuerlein zu: .Rufen Sie doch wenigstens Hoch!" Aber auch daS wollte nicht mehr über die gänzlich gelähmte Zunge. Da rief der König kurz entschlossen, indem er vergnügt seinen Helm schwang: „Hoch — hoch — hoch I" Und die Versammelten stimmten jubelnd und begeistert ein. Von der neuen Technik deS Rei» s e n S, ihrer vielfältigen Verfeinerung und Verein-fachung plaudert W. Fred in einem reich illustrierten Aufsatz von „Westermanns Monatsheften (Julihcst), und hebt dabei hervor, daß der Reisende nur dann vollkommenen Genuß von seiner Fahrt haben könne, wenn er sich von dem modernen Gefühl des AlleS-verstehenS durchdringen lasse und sich nicht gegen nun einmal bestehende, von den Gewohnheiten der Heimat abweichende Tatsachen in Sitte und Brauch, Ver« pflegung und Beförderung der Fremden sperre, die oben schon durch ihr Dasein eine gewisse Berechti-gung erhärten. Denn das Weiseste einer Reisetechnik ist: nur daS Schönste an den Ländern zu bemerken, in denen man ist, und es ist wirklich etwas Törich. les, immer sich über den Kaufmann aufzuhalten, der ei» paar Mark verdienen, oder über den Bettler, der von dem frohen Reisenden seinen Groschen haben will. Auch können Reisende gar nicht törichter er-scheinen, als wenn sie ihre Bekanntschaft mit andern damit einleiten, ihre üblen Erfahrungen miteinander zn tauschen und so noch einmal das mitzuerleben, was sie das erste Mal gar nicht haben erleben wollen: nämlich alle die kleinen Hemmungen, die eS, selbst wenn die Reisetechnik noch mehr ausgebreitet wird, zum Schluß überall geben wird. In diesem Zusammenhange erwähnt Fred auch den Rekord-reisenden. Das ist der Mann, der irgend ein Moximum erstreben will, ein Maximum an Aerger oder an Freude, ein Maximmn an Kilometern oder an bemaller Leinwand. Ihm geht es nicht danach, seine Seele erweitert zu haben, sondern aus die Masse. Er will durch sie sich und andern imponieren. Will nach Hause kommen, und wenn er dreißig Tage unterwegs war, in einunddreißig Betten geschlafen, an neunzig WirtStafeln gegessen haben, an keiner Kirche vorbeigegangen sein und will jedem, der im selben Land«, in dem er war, gewesen ist, antworten können: »Aber das, daS haben Sie wohl nicht ge° sehen? Ich aber habe eS gesehen!" Den Rekord-reisenden können wir ruhig als ein warnendes Bei-spiel für alle jene aufstellen, die die Technik des Rei-sens allmählich erlernt haben, die noch nicht wissen, daß es gar nicht darauf ankommt, möglichst viel ge-sehen zu haben, daß eS schließlich sogar nicht darauf ankommt, das, was man gesehen hat. bis ins letzte gesehen zu haben, und daß daS Wesentliche einer Reiie immer nur eins sein kann: eine neue und sruchtbare Beziehung seiner eignen Art zu der Welt gesunden zu haben, in die man gesetzt worden ist, um sich ihrer zu freuen uud sich und sie weiter zu entwickeln. Kerichtssaf Richard Watzlawek wegen Betruges und Veruntreuung angeklagt. Am l. d. M. war der Schriftleiter der eilige-gangenen Südsteirifchen Volksslimme, „Schriftsteller" Richard W a tz l a w e t - S a n n e ck, vor dem KreiS-gerichte Cilli wegen Verbrechens des Be-trüge S, Uebertretung der Veruntreuung und Uebertretung gegen öffentliche Anstalten und Vor-kehrunge» angeklagt. Die Anklageschrift sührt aus: Im Jahr« 1907—1908 ließ Richard Watzlawek durch die Druckerei Josef M o st b ö ck in Marburg ein Büchlein („Steirische Geschichten") drucken, wel-cheS sür die Grazer Herbstmesse bestimmt, zum großen Teile aus Inseraten bestand, und dessen Text auch im wesentlichen auf eine Anpreisung der Inserenten zurecht gerichtet war. Da Joses Mostböck den Druck ohne Anzahlung oder Sicherstellung nicht übernehmen wollte, übergab ihm Watzlawek Jnseratenscheine, durch deren EinHebung sich Mostböck nach Fertigstellung deS Druckes selbst bezahlt machen sollte. Als aber Mostböck nach Fertigstellung des Büchleins die In-seratengebühren anheben wollte, zeigte es sich, daß Watzlawek sämtliche Jnseratengelder schon im vor-hinein einkassiert und für sich behalten hatte. Als Schriftleiter der „ Untersten ischen Volkszeitung" in Marburg, wohnte er bei der Witwe Maria Walland. Anfangs bezahlte er Kost und Miete. Bald je» doch kam er damit in Rückstand und wußte die Quartiergeberln, die ihm kündigen wollte, durch allerlei unwahre Angaben zu beschwichtigen und zur weiteren Kreditierung zu bewegen. Er behauptete u. a., daß sein Chef Rabitfch ihm noch Gehalt schulde, während in Wirklichkeit der laufende Gehalt immer schon durch Vorschüsse überlastet war, daß er ver-mögende Freunde und Gönner besitze, welche ihm immer aus der Rot helfen. Als die Schuld auf 90 Kronen gestiegen war und Watzlawek keine Miene machte, zu bezahlen, kündigte ihm die Ouartierfrau. Noch am letzten Tage versprach er e h r e n w ö r t l i ch, bis 6 Uhr abends die ganze Schuld zu bezahlen. Den ganzen Tag über hielt er sich dann im Zimmer versperrt und um 5 Uhr abends ließ er seine Effekten abholen und verschwand dann gleich daauf, ohne sich wieder blicken zu lassen. Dem Besitzer Johann W i n k l e r entlockte Watzlawek unter der Vor-spiegelung, für ihn eine Forderung eintreiben zu wollen. Darlehen im Gesamtbetrage von 95 Kronen. Anch Winkler hatte sich durch die wiederholten ehren-wörtlichen Versicherungen Watzlaweks und durch seine unwahren Angaben über seine, in der Tat durch Vorschüsse erschöpften Gehaltsansprüche täuschen und zur Kreditgewährung verleiten lassen. Als Schrift-leiter der Unterstcirischen Volkszeitung hatte der An-geklagte von 1909—1910 sür daS Blatt mehrere Inseraten- und AbonnementSgcbühre» einkassiert. Diese Beträge, ebeuso wie zwei sür daS Blatt be-stimmte Spende» zu je 10 Kronen unterließ Watzla-wek, dem Eigentümer des Blattes Karl Rabitsch ausrusolqen. AIS Schriftleiter und Komptoirist der „Alpenländischen BerkehrSzeitung' hatte Watzlawek im Jahre l909 während der Erkrankung des Heraus-gebers Franz Hawlik 115 Kronen einkassiert und sür sich verwendet. Erst als Watzlawek die Stelle beieitS verlasse» hatte, entdeckte Hawlik diesen Ab-gang. Der Angeklagte schloß allerdings schon am 16. Zänner 1910 einen Ausgleich, in welchem er sich ehrenwörtlich verpflichtete, den Abgang bis 3. Februar 1910 zu ersetzen, hielt jedoch sein Ehren-Wort nicht «in. Ferner hatte Richard Watzlawek am ?. April 1911 in Äraz im MeldungSzettel seine Begleiterin fälschlich als seine Frau angegeben, wo durch die öffentliche Aussicht irregeführt werden konnte. Der Angeklagte erklärte zu seiner Verteidigung, daß ihm jede Schädigungsabsicht ferne ge-legen sei und er nur durch seine mißlichen Ver-hälinisse dazu gezwungen wurde. Er n«ußte leine Eltern unterstützen und konnte sich trotz seiner elenden Lage nicht an die ,^hohen Gönne r" in Graz wenden. Anderseits, um seine Opfer zu ködern, er-zählte er, in wie glänzenden Verhältnissen sowohl er, als auch seine Eltern seien, daß sein Vater als Glasermeister in Cilli sämtliche Bauten von S ü d st e i«r m a r k habe, u. s. w. Die einzelne» Zeugen schilderten nun die Art und Weise, wie sie von Watzlawek geschädigt wurde». Besonders die arme von Waylawek geprellte Witwe Walland mußte durch ihre Schilderung das Mitleid der Zuhörerschaft er» regen. Zeuge Mostböck erzählte, in welcher Wusc ihn Watzlawek auf den Leim bekam Er führte auch auS, daß die Broschüre „Steirische Geschichten" gar nicht ihren Zweck erfüllen konnte. Watzlawek redete den Leuten vor, daß diese Broschüre vorzüglich ge-eignet sei, Reklame zu machen, und zu diesem Zwecke werde er 5000 Exemplare drucke» lassen, um sie bei der Herbstmesse zu verteile». In Wirklichkeit bestellte er jedoch nur 500 Exemplare und schrieb dem Druckereibesitzer Mostböck, er möge auf jede Anfrage bekannt geben, daß er 5000 Exemplare drucken werde. Anderseits könne diese Broschüre gar nicht für die Herbstmesse bestimmt gewesen sein, da bereits dies die fünfte Auslage sei und erst zwei Herbstmessen stattfanden Watzlawek ging sehr pfisfig vor. um fünf Auflagen zustande zu bringen. Er ließ immer nur den Umschlag und Inserate drucken und hestete dann den Tkxi hinein. Aus diese Weise kamen fünf Auflagen zustande. Von den von Watzlawek zur Deckung bekommen?» Jnseratenscheinen sandte Mostböck einige dem Watzlawek zurück mir dem Ersuchen, das Geld einzukassieren und ihm zu senden. Watzla-wek kassierte zwar ein, behielt aber das Geld für sich. Als er die übrigen Jnferatengebühren einkassieren wollte, erfuhr er, daß Watzlawek schon überall da Geld behoben habe. In keiner für Watzlawek ehren-vollen Weise sagten auch die übrigen Zeugen aus. Die Verhandlung wurde nach dreistündiger Dauer behufs Einvernahme weiterer Zeugen und der In-streuten vertagt. 0,5 SUlter Stadt-erscht«, r«ags»erei»es bei Spiele». Wette» und Legate»! fÜifZ M, BiicIMuiig, CIL1L Schrifttum. Photographische Neuheiten. Das letzte Heft der „Wiene Mitteilungen" enthält einen sehr lesenswerten Bortrag über Neuheiten der phvtogra-phischen Industrie, welchen Herr Kommerzialrat Wil-Helm Müller in der letzten Blenarversammlung der k. k. Photographischen Gesellschaft in Wien gehalten hat. In diesem Aufsatze werde» für Lichtbildner ganz bedeutend wichtige Neuerungen mitgeteilt, so die Erfindung der j Baron Hüblschen Lichtfilter zur Herstellung tourichtiger Momentaufnahmen ohne Ver-längerung der Belichtui^gSzeit; dann die wichtigste» Angaben über die rasch so beliebt gewordenen und höchst preiswerten „Austria"-Kameras, über neue Kassetten, welche daS irrtümliche Doppeltbelichlen von Platte» unmöglich machen, neue Metall- und Holzstative u. v. a. Ueber die neuesten, jetzt sehr in Aufnahme kommenden Platinpapiere fowie über die faisougemäße Momentphotographie mit Auiochrom-platten schreibt Palocsay, und auch sonst zeigt der reiche Inhalt des uns vorliegenden letzten Heftes der „Wiener Mitteilungen", daß dieses vielgelesene Lichtbildner-Fachblatt stets das Nellesie prompt und sachlich behandelt. ES kann daher diese Zeitschrift allen Lichtbildsreunden nur wärmsiens empföhle» werden. Die Administration, Wien, Graben 30 und 31, versendet Probehefte an Interessenten gratis. Gingesendet. Es scMachzt i Mtiiall im U I und der Abend ist schön. Die tiikjlf Abensl'isl aber birgt Sei allebtm «msomehr die Gejahr ein« Er-lällung. weil man an milden Abenden sich nicht ausreichen» vorsieht. Laffen sie, wenn sie M Erkältungen neigen, ab und zu eine Tolmier Mineral-Pastille (FayS ächle) im SPhinM zergehen. Die Pastillen sind angenehm uno erfrischend, nnd sie schützen die Schleimhäute der Lflweae gegen si« schädlichen Einwilkunatii der Nachtlust. isrr« Ä 1 ti pro Schachtel, überall erhältlich GeneraUeprästntanz sür Oesterreich-Ungarn: W- If). I. u, t Hoflieferant. Wien. IV/l, Große Neugajfe 17 ---- - 1 Saxlehner'" äXunyadl Jänos Natürliches Bitterwasser. , Das altbewährte Abführmittel. »ilchc auf nn< ijrf«n(c H«»l»ll«»e. (41t, tfcnifH •«■»■*« In>m>5 trriUn iowi* «•( |a«c »ciiht und Mir«, leint »»# nb»tlen wiO. wüichl sich im «»■ Steckenpferd' Lilicnmilchseift (»arte SI-«-»»ter«> von Bergmann & Co., TeUehen a. E. ®n« 6(114 \u »0 Ht»a trtUiib» ta allei An«?«!-», 9it|r. 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