Erscheint Insertionsgebühreu: jeden Samstag Für die 3spaltige Zeile oder deren Raum bei lmaliger Einschaltung 8 ti., L Mal 8 lr., 3 Mal l» lr. und lostet: Stempel:ede« Mal 30 kl. Mit der Post qanziahliq . . fi. 3 — halbjährig . . ,, 2.50 Redaktion und Administration: Fi'ir Lcubach ganzjährig . . fl, 4.— Klüstersrnuengaffe Nr. 57 (^gegenüber de», Casino). halbjährig . . „ 2.— Zuschriften und Geldsendungen Für die Zustellung in'« Haus sind ganzjährig 50 kr., halbjährig 30 ll . zu entrichten. find zu richten an de» Eigenthümer de« Blatte« NIMV. Einzelne Nummer ^886l1i. III. Jahrgang, Laibach am 25. April 1868. ^ ' «9. Mitbürger! „Die freie Gemeinde ist die Grundlage des freien Staates." „Die freie Selbstverwaltung ist diesicherste Bürgschaft ihrer gedeihlichen Gutwickelung in geistiger und materieller Beziehung und eines sorgsamen Haushaltes mit dem Gemeindevermögen." Diese Worte wurden seit zwanzig Jahren oft wiederholt; sie entfalten sich aber nur dort zu lebensvoller Wirklichkeit, wo die Bürger zu Ge meindevertretern solche Männer wählen, welche vollkommen unabhängig, in gute» uud schlimmen Tagen treu zur Sache ihrer Nation stehen, welche erprobten u u ersch ütterlich en Charakters den Muth uud die Kraft haben, dre materiellen uud geistige»! Interessen ihrer Mitbürger unter allen Umständen und gegen Jedermann un­gescheut zu vertreten. Die Gemeinderathswahleu sind daher stets von großer Wichtigkeit, sie sind es Heuer im erhöhten Maße in unserer Landeshauptstadt, wo die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit die Mittel und Wege offen an den Tag gelegt haben, deren sich die Gegner der berechtigten nationalen Bestre buugen bedienen. Treu dem Glauben und den Sitten unserer Väter betrachten wir die geistige Hebung unserer Nation auf volksthümlicher Grundlage innerhalb des Rahmens der Verfassung als unsere heiligste Pflicht. Wir werden diese unsere Pflicht erfüllen, wenn wir die Bedeutung der bevorstehenden Wahlen richtig ermessen, uns alle an den Wahlen bet heiligen und, unbeirrt durch gegentheilige Einflüsse, Eines Sinnes zur Wahlurne treten. I n dieser Einigkeit haben wir auch in früheren Jahren gesiegt! Das bürgerliche Wahlcomite wendet sich daher zum 8. Male vertrauensvoll an Euch uud empfiehlt Euch nachdrücklichst nachstehende hochgeachtete Männer, welche theils als Gemeinderäthe noch jetzt in auerkaunter Wirksamkeit sind, theils es bereits in früheren Iahreu waren, theils durch ihre allgemein bekannte öffentliche Thätigkeit sich eines allseitigen ungetheilten Vertrauens erfreuen. Schlimme Tage haben wir schon erlebt. Die Zukunft liegt in Gottes Hand. Wir brauchen Männer, die in allen Verhältnissen muthig aus­zuHarren wissen. Steht also fest zu uns und unsrer guten Sache; wählet einmüthig die Kandidaten, die wir Euch hier vorschlagen uud fördert so den III. Wahllörper. (Wahltag: 11. Mai Vormitt., Nachwahl Nachmitt.) Dr. Johann Ahaiiö, Hausbesitzer. Dr. Johann Bleiweis, k. k. Professor ic. Michael Pakiö, Hausbesitzer. Blasius Verhouz, Hausbesitzer. Laibach, 22. April 1868. Das Wahlrecht der Domcapitularen. Seit 20 Jahren genießen der Domprobst, der Dom» dechant und die f. g. kaiserlichen Domherrn (das sind nämlich jene, welche vom Kaiserhause gestiftete Probenden besitzen,) traft ihrer höhern Besteuerung das Wahlrecht der Stadtge­meinde Laibach im ersten Wahllörper. Niemandem war es bis­her eingefallen, dieses Recht in Zweifel zu ziehen und zu be­streiten. Heuer jedoch brachten die dreizehn verfassungs­treuen Gemeinderäthe eine Reclamation gegen das Wahlrecht der obbezeichneten hiesigen Domcapitularen ein, welche zwar vom Gemeinderäthe durch Majoritätsbeschluß abge­lehnt wurde, und somit vorläufi g ohne weitere praktische Folge ist, jedoch aus verschiedenen Gründen einer publicistischen Be­sprechung bedarf. Erstlich ist die Sache schon an und für sich von großer Bedeutung. Es ist selbstverständlich nicht gleichgültig, wenn einer Reihe von Personen auf Grund eines inappellablen Gemeinderathsbeschlusses ein wohlerworbenes und wohlbegrün­detes, durch Decennien unangefochten geübtes Recht plötzlich entzogen würde. Dann hat der officielle Berichterstatter über die letzte Gcmcinderathssitzung in der „Laibacher Zeitung" zwar sorgfältig alles zusammengestellt, was von den Gemcinderäthen Dr. Supan und Dr. v. Kaltenegger zur Begründung der Reclamation vorgebracht wurde; er verschweigt aber, in gewohnter Weise, vollständig die schlagenden Widerlegungen des Magistratsrathes Guttman, des Bürgermeisters Dr. Costa und des Gemeinberathes Dr. Tom an. Endlich zeigt dieser ganze Vorfall, mit welchen Mit ­teln eine gewisse Partei zur Herrschaft kommen will , und läßt auch einen Blick in die Art und Weise thun, mit welcher sie, zur Herrschaft gelangt, diese für ihre Zwecke ausnützen würde! Die Gründe, aus denen gegen das Wahlrecht der ge­dachten Domcapitularen im I. Wahlkörper reclamirt wurde, sind im Wesentlichen folgende: ») Dieselben entrichten an Hauszinssteuer nicht den er­forderlichen Betrag von je 84 fl. Der Abzug, welchen sie an den für ihre Canonicatsstiftungen vinculirten Grundentlastungs» Obligations-Interessen erleiden, könne aber nicht zugerechnet »erden, weil er keine Einkommensteuer sondern bloß eine Couponsteuer sei; d) »eil diese Couponsteuer in der Gemeinde nicht vor­geschrieben fei; o) weil dieselbe zu Beiträgen für Gemeindelasten Nicht in Anspruch genommen werden könne; 6) weil hieran ein Rückstand nicht denkbar sei; e) »eil endlich sonst auch bei Besitzern vinculirter Obli» gationen die Einrechnung der Couponsteuer in die direkten Steuern und deren Versetzung in eine höhere Wähleiklasse zu geschehen hätte. Alle diese Gründe find gänzlich unstichhältig. ucl ». Daß die Couponsteuer keine Einkommensteuer sei, war uns neu. Bisher hat man sie allgemein dafür gehalten, das Volk hat sie als solche bezeichnet und selbst der gegen­wartige Finanzminister bei Begründung seiner neuen sinan­ciellcn Vorlagen sie ausdrücklich , berührt die politischen Wirkungen einer Steuererhöhung und riith die Verwerfung der Vermögenssteuer an. Diese ist mit l'/h Percent vom Grundeigenthum, mit s/,o Percent vom Häuferbefitz und mit 1'/ ^ Percent vom beweglichen Vermögen beantragt. Das ist eine Erhöhung der fchon bestehenden Steuern in großen Dimensionen; sie trifft nicht das wirkliche Vermögen, sondern in sehr vielen Fällen nur die Vesitztitel. I n einer Reihe von ziffermäßig berechneten Beispielen wird dieser Satz illustrirt und aus diesen Beispielen der Schluß gezogen, daß die verschuldeten Realitäten viel mehr würden zahlen müssen als die schuldenfreien. Bezüglich der Vermögenssteuer vom beweglichen Vermö­gen bemerkt der Bericht, daß das Vermögen der Handels- und Gewerbetreibenden eine sehr veränderliche Größe ist. Es gibt passive Anlagen von Fabriken :c., die nichts tragen, die Ver­mögen verschlingen und doch soll von diesen ebenfalls die Steuer gezahlt werden. Selbst die aktiven Anlagen müssen erst amortisirt werden, bevor von einem wirtlichen Erträgnisse die Rede sein kann. Bei einer solchen Vermögenssteuer wird das Geld seltener und theurer werden, die Verbreitung des so wichtigen Associationswesens (Actiengefellschaften) wird erschwert. Die Vollzugsbestimmungen endlich weiden nicht blos verbitternd wirken, sondern sie erscheinen auch als undurchführbar. Der Bericht schließt mit den Sätzen: Es besteht für uns leine Verpflichtung, eine Mehrbelastung auf uns zu nehmen. — Das Deficit ist größer, als der Finanzminister es ange­geben. — Die Finanzvorlagen haben nicht den Erfolg, das Gleichgewicht im Staatshaushalte herzustellen. — Der Antrag auf Einführung einer Vermögenssteuer ist zurückzuweisen. — Die Eisenbahntarife. I n der 93. Sitzung des Hauses der Abgeordneten stand auf der Tagesordnung der Bericht des voltswirthschaftlichen Ausschusses über die Petitionen um Regelung und Ermäßi­gung der Eisenbahntarife. Solcher Petitionen waren im Ganzen 47 (darunter auch eine von der hiesigen Landwirthschaftsge­sellschaft) eingelaufen; eine darunter war mit 22.000 Unter­schriften bedeckt. pern, Leder, Oel, Thran, Reis, Zucker, Talg, Theer, Ter­pentin, Salpeter, Indigo u. f. w., so daß zu jeder Zeit Ge­legenheit da ist, den Grund zu einer Speculation zu legen, oder eine solche durch beziehentlichen Verkauf zum Abschluß zu bringen. Wenn nicht das eine, so doch das andere. Und der Stand der Sachen, der vortheilhaft für den einen Fall ist, ist eben fo nothwendig als jener Stand der Sachen, der für den anderen Fall zum Vortheil ausschlägt. So läßt sich hie Un­regelmäßigkeit in Regel bringen, und das, was von Natur aus zufällig und gelegentlich ist, in etwas Bleibendes verkehren, da man zum Gegenstande einer fortgesetzten Operation machen, oder eine Speculation nach der anderen ruhig und gleichmäßig folgen lassen kann. Hierbei schlägt eine andere Erwägung ein. I m Allge» meinen bedarf es sehr vieler Zeit, um eine einzige Specula­tion zur Reife und zum glücklichen Ende zu führen. Wenn nun Jemand seine sammtlichen verfügbaren Mittel in irgend einem Artikel anlegt, dann ist er nicht allein genöthigt den Ausgang seines Wagnisses abzuwarten und ihn hinzunehmen, wie er fällt, sondern zugleich auch behindert, sich mit irgend einem anderen Artikel einzulassen, so vortheilhaft auch das Zusammentreffen von Umständen für jenen Artikel sein möge. Demnach scheint es räthlich, daß, wenn Jemand ein Capital zum Speculiren bestimmt, er nur einen Theil von seinem Ge» sammtcapital für jede Speculation aussetzt und lieber eine Menge Speculationen in verschiedenen Waaren und verschie­denen Stufen ihrer Abwickelung im Gange zu haben, damit es ihm zu keiner Zeit an verfügbaren Mitteln fehle. Auf diese Weise läßt sich die Speculation beinahe in die Lage und zur Natur eines regelmäßigen Geschäftes bringen, weil nicht nur das ganze Capital des Speculanten mit einem ge­wissen Grade von Sicherheit angelegt ist, sondern auch ein Durchschnitt sich herausstellt gleich fern von großem Gewinn wie auch von großem Verlust. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet kann es dem Speculanten übrigens gleichgillig sein, ob die Preise steigen oder fallen. Fallen sie, so lauft er, und bei ihrem Steigen wird er verkaufen. Seine einzige Schwie­rigkeit ist zu beurtheilen, wenn der Wendepunct eintritt und die Preise still stehen. Man ziehe aber hier nicht etwa den Großhändler mit in's Spiel, dessen Aufgabe im strengen Sinne nur darin besteht, Abnehmer zu regelmäßigen Markt-Preisen zu bedienen. Freilich speculirt der Großhändler auch oft, aber es ist nicht nothwendig, daß er es thut. Woran soll aber der Speculant erkennen, wenn die Waa­ren ihren höchsten oder niedrigsten Standpunct erreicht haben? Etwa daran, wenn sie anfangen zu steigen oder zu fallen? Soll er sich dieß zur Richtschnur seines Handelns dienen las­sen? — Nur unter sorgfältigem Zuratheziehenstatistischer Er­hebungen, nämlich nach Ermittelung der höchsten oder niedrig­sten Durchschnittspreise im Laufe einer ziemlich langen Reihe von Jahren. Wenn Vie Preise hoch stehen, so ist begreiflich die Nachfrage stark und das Geschäft geht flott. Sinken sie aber, dann stockt der Begehr und der Artikel flaut. Hier daher Der soNswirthschaftliche Ausschuß empfahl, das Verkehrs. Wesen der Eisenbahnen nach folgenden Grundsätzen gesetzlich zu regeln, und zwar: 1 . durch Herabminderung und möglichste Gleichmäßigkeit der Tarife; 2. durch Regelung der Nebeugebühren und der Lieferzeit der Waaren; 3. durch Einführung einer allgemein giltigen Clafsifici« rung der Waaren und stellte den Antrag: „Es seien die Petitionen um Regelung der Eisenbahntarife der Regierung zur Würdigung abzutreten und dieselbe aufzufordern, dem Reichsrathe noch in dieser Session einen Gesetzentwurf zur thunlichsten Herab setzung und möglichsten gleichartigen Regelung der Eisenbahn tarife vorzulegen." Abg. Dr. Toma n unterstützte den Antrag des Aus­ schusses; da seine dießfälligen Ausführungen für unser Land, das der Redner hauptsächlich vor Augen halte, von besonderem Interesse sein dürften, theilen wir den Wortlaut derselben mit, Dr. Toman sagte: „Daß die Eisenbahnen ein außerordentlich wichtiger Factor sind zur Hebung der Industrie und daß hierin eine wichtige Aufgabe der Eisenbahnen besteht, das wird von Niemand verkannt werden. Daß die Eisenbahnen unter alle n Um­ ständen zur Hebung der Industrie beitragen sollen, dafür muß vom staatlichen Standpunkte gesorgt werden. Daß aber in Oesterreich die Eisenbahnen nicht in allen Beziehungen diese Aufgabe erfüllen, daß sie in mancher Beziehung nach den leider bisher maßgebenden Verhältnissen die Industrie sogar unterdrücken, das ist Wohl erwiesen, und dem muß abgeholfen werden. Wie groß auch die Uebelstände in dieser Beziehung sind, als: ungleichmäßige Tarifsätze, das Zonensystem, die Erhe bung von besonderen Gebühren und außerdem noch mannig fache Umstände und Maßregeln, die bei den diversen Eisen, bahnen vorkommen: ich will nicht von ihnen allen sprechen; ich will auch nicht auf andere im Eisenbahnwesen entwickeltere Staaten hindeuten, wo, wie z. B. in Preußen, das uns immer in jenen Richtungen voraneilt, in denen wir zurück­ bleiben, durch die Entwicklung des Eisenbahnwesens und entsprechende Tarifsätze die Industrie so kräftig gedeiht; ich will nicht im Allgemeinen lücksichtlich der mannigfachen, in Oesterreich vorkommenden Uebelstände sprechen. Nur in Einer Beziehung, rüchsichtlich des Zonentarifsystems und der Er­ fahrungen, die ich darüber in meinem Vaterlande gemacht habe, will ich einige Bemerkungen vorbringen. Das Land Krain ist ein Küstenland; es ist am adriati schcn Meere gelegen und ist vermöge dieser seiner Lage, vermöge seiner Wasserkräfte und Holzvorräthe entschieden zur Industrie berufen. Es ist aber nicht nur zur Industrie be rufen, sondern es ist auf dieselbe angewiesen, weil ihm an dere Erwerbszweige, andere Existenzmittel abgehen. Ein Hauptindustriezweig dieses Landes ist die Mehlpro» duction; das Mehl ist einer seiner vorzüglichsten Erportartikel. Nun gewinnt das Land Krain nicht genug Rohstoff, erzeugt nicht genug Getreide, um jene Menge Mehl , die es mit feinen Mühlwerken erzeugen und erportiren kann, zu produ ziren. Es beziehen daher die in diesem Lande an Tausend zählenden Wasserwerke ihre Rohstoffe theils aus Ungarn, theils aus Kroatien und Slavom'en. Seit einigen Jahren aber herrscht die Besorgnis, und diese steigert sich von Jahr zu Jahr, daß die Mllhlwerle Kmins vollständig zum Stillstand gebracht werden, und zwar namentlich durch das Zonentarifsystem, welches die Südbahn aufgestellt hat. Ich will ein Beispiel geben: Von Ofen nach Trieft ist der Frachtsatz kleiner als von Ofen nach Laibach; wenn von Ofen nach Laibach Getreide gesendet, abgeladen und weiter nach Trieft verladen wird, so zahlt man im Ver­ die Entmuthigung, dort die Versuchung, in's Zeug zu gehen! Zu einem guten Speculanten, ebenso wie zu einem gu­ten General, gehört Unerschrockenheit und kaltes Blut. Denn Einer wie der Andere muß den Erscheinungen und dem, was sie anzudeuten scheinen, geradezu entgegenhandeln. Er muß glauben, den fabelhaften ersten Bewohnern unserer Erde ent­gegen, die da wähnten, die Sonne wäre verschwunden, als sie zum ersten Male unterging, daß sie gewiß wieder aufgeht. Ein guter Speculant muß schlechterdings gegen die allgemeine Wahr scheinlichteit seine Entschlüsse fassen, denn darin liegt gerade sein Uebergewicht. Er muß laufen, wenn Niemand anders zu kaufen Muth hat, und verkaufen, wenn Niemand Lust dazu bezeugt, obgleich, wenn man die Sache vom gehörigen Gesichts puncte betrachtet, es höchst vernünftig ist zu kaufen, wenn die Preise niedrig, und zu verlaufen, wenn sie hoch stehen. Die Regel ist daher —, und die Versuchung dazu liegt nahe — auf die höchsten Preise zu speculiren, nämlich zu kaufen, wenn die Preise hoch sind, in Hoffnung, daß sie noch höher gehen. Dieß Verfahren kann allerdings zu großem Ge winne führen, inzwischen ist es mit Risiko verknüpft. Um sich dessen zu entledigen, muß man einen Artikel nach dem Kauf wieder abgeben, und zwar ohne Aufschub, gleichviel ob mit Gewinn, oder Verlust; mit letzterem, um einer größeren spä teren Einbuße zu entgehen. Denn Derjenige, der die Waare zuletzt in Händen hält, ist gewöhnlich der Geprellte. Jenes Speculiren auf de» höchsten Preis ist in der That das ge wohnliche, doch richten sich Viele dadurch zu Grunde und brin^ gen sich um die Frucht jahrelangen Fleißes durch einen einzi­gen falschen Schritt. Ist irgend eine Gefahr dabei, den Leuten einen Einblick in die Geheimnisse der Speculation zu gewähren? Nicht im Geringsten, denn sehr wahr bemerkt Spurzheim: die Menschen sind so thüricht, daß man nicht zu befürchten hat, sie könnten zu weise werden. Wer den Boden menschlicher Thorheit um­pflügt, braucht leine Mißernte zu besorgen. Der Angelpunct der Speculation ist das Einsetzen von Scharfsichtigkeit für Mühe und Arbeit. Es handelt sich daher bei der Speculation um Voraussicht des Geistes in die Zukunft und nicht um flei ßiges Tagewerk. Die Wirksamkeit jener ersten Eigenschaft wird sogar bedingt durch rechtzeitige Beharrlichkeit im Nichtsvor nehmen. Ein amerikanisches Kauffarteischiff lief einstmals in einen japanesischen Hafen ein, und nachdem es so rasche und so viele Geschäfte als möglich gemacht hatte, gebot die japanesische Re­gierung mit gehörigem Nachdruck, wie gewöhnlich, die Anker zu lichten und davon zu segeln. Der japanesische Beamte sagte bei dieser Gelegenheit zum Capitiin des Schiffes: D u darfst niemals wieder kommen. Wenn Du aber dennoch kommst, so bringe wenigstens von dem schönen breiten Tuche mit. I m gleichen Sinne rufen wir Allen und besonders den Specula» tionslustigen zu: Speculirt niemals, aber wenn Ihr es thuf, so beherzigt wenigstens unsere Nachschlage. Hältnisse von Ofen nach Trieft um 20—30 kr. pr. Zentner mehr, als bei directer Versendung. Da ist eine Konkurrenz der Mühlwerte in Kram nicht möglich. Wenn man in Ofen Mehl erzeugen kann, welches, da die Fracht von Ofen nach Trieft direct 70-8 0 kr. betragt, mit 20—30 kr. wohlfeiler nach Trieft versendet wird, so ist es erklärlich, daß der Ex­port des inzwischen liegenden Landes Krain aufhören muß, weil 20—30 kr. bei 1 Zentner ein so hoher Betrag sind, daß die Industrie nicht mehr mit Gewinn betrieben werden kann. Nun ist die Mehlerzeugnng, wie schon erwähnt, einer der vorzüglichsten Industriezweige dieses Landes. Wenn aber diese Industrie, die bisher einen so wesent­lichen Theil zur Steuerfähigkeit des Landes beigetragen hat, aufhört, dann ist zu besorgen, daß ein so großer Ausfall in den Subsistenzmitteln des Landes eintreten wird, daß er kaum wird gebeckt werden können. Auch vom Standpunkte der Regierung ist ins Auge zu fassen', daß nicht gerade jenes Land, welches auch zur Grün­dung der Bahn beigetragen hat, durch diese Bahn zu Grunde gerichtet werde. Der Staat hat ein besonderes Interesse dabei. Die Personen, welche die Verproviantirung der Armee, die in Italien focht, zu besorgen hatten, könnten erzählen, daß die Mühlwerke des Landes Krain diejenigen waren, welche stets pünktlich und den meisten Proviant für die Armee gelie­fert haben. Ja, mir in meiner Stellung als Sekretär der Handelskammer in Laibach ist bekannt, daß benachbarte Staa­ten — ich weiß nicht aus welchem Grunde — sich genau er­kundigten, wie viele Mühlwerte in Krain bestehen und welche Quantität Mehl, und in welcher Zeit und unter welchen Be­dingungen dieselbe erzeugt werde. Es scheint mir denn doch, daß es der österreichischen Ne­gierung von manchem Standpunkte aus von Bedeutung fein sollte, daß diese Mühlwerte nicht zu Grunde gehen. Wenn nun aber dieser Tarifsatz fortbesteht, so ist es ganz natürlich, daß nur an den beiden Endpunkten in Pest-Ofen und Trieft oder an der Küste folche Mühlwerke aufgerichtet werden, daß die Kunstmühlen alle Naturmühlen, welche doch im Grunde auch wohlfeiler erzeugen könnten, zu Grunde richten. Ich belaste daher in dieser Richtung die Südbahn. Sie sagt: „Ich habe dem weiteren Transporte von Ofen nach Trieft eine Begünstigung gegeben." Es ist aber entschie­den falsch, daß für eine größere Leistung ein ge­ringerer Betrag gefordert werde, als für eine geringere Leistung. Das ist tin volkswirthschaftlicher Satz, der in dieser Richtung sich Bahn brechen muß. Die Südbahn aber calculirt meines Erachten« nicht ganz richtig, wenn sie glaubt, daß sie dadurch einen größeren Er­trag erzielen kann; sie würde meines Erachtens richtiger cal­culiren, wenn sie einen Zonentarif nach kürzeren Distanzen aufstellte, zum mindesten damit auch solche Lander, welche mit Mehlproduttion sich beschäftigen, vom Zonentarife begünstigt werden. Dadurch würde die Südbahn nicht bloß weitere Frachten nach Trieft haben, sondern es würde ihr auch die kleinere Fracht auf einer Distanz, die nur um 19 Meilen kür­zer als nach Trieft ist, verbleiben. Ein Ausfall ist nicht zu be­sorgen, weil am großen Weltmarkt eine größere Concurrenz des österreichischen Getreides noch immerhin möglich ist. Ich glaube daher, daß es im Interesse der Südbahn selbst liegt, in dieser Beziehung Abhilfe zu verschaffen. Ich erlaube mir, das hohe Ministerium des Handels aufmerksam zu machen, daß mehrere bezügliche Körperschaften in Krain, z. B. die Landwirthschaflsgesellschaft, namentlich aber die Handelskammer selbst seit Langem dicßbezügliche Bittschrif­ten an die hohe Regierung richteten, daß die hohe Regierung in dieser Beziehung vermitteln möge, und ich glaube, daß die hohe Negierung unter Wahrung der ihr zukommenden Rechte und in Erfüllung der ihr obliegenden Pflichten es thun lany, ohne daß in dieser Beziehung der Südbahn ein Eintrag oder Schaden geschehen würde. Wenn unter solchen Umständen es geschehen kann, daß das Land nicht in der Produktion gedrückt wird, dann glaube ich, ist es angezeigt, daß die hohe Regie­rung diesem Gegenstande ihre vollste Aufmerksamkeit schenke. Ich muß sohin aus diesem speciellen Gesichtspunkte schon und im Allgemeinen den Anträgen des Ausschusses zustimmen 4ind wiederhole nur die Bitte, daß die hohe Regierung diesen Petitionen ihre wirksame Folge gebe." Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Ausschusses, nachdem noch Minister Plener dessen Annahme empfohlen, rmgenommen. Politische Revue. Inland. Wien. Die Schlußverhandlung gegen den Redakteur der „Zukunft" ist auf den 29. d. M. 11 Uhr Vormittags festgefetzt. Die Anklage lautet auf Störung der öffentlichen Rnhe^(§. 65 St. G.); der oberste Gerichtshof hat über den Rekurs des Angeklagten die Anklage nach §. 305 St. G. fallen gelassen. Also: das Landesgericht fand überhaupt keine Gesetzübertretung; das Oberlandesgericht fand zwei u. z. nach §. 65 sowohl als auch nach ß. 305; der oberste Ge­richtshof nur eine nach ß. «5. Drei Instanzen, drei Urtheile. — Das militärische Fachblatt, der „Kamerad" hat ver­öffentlicht die Grundzüge der den beiden Volksvertretungen in Pest und Wien vorzulegenden Wehrverfassung. Sie lauten: „Die Wehrpflicht ist eine allgemeine und persönlich zu erfül­lende. Die Stellvertretung würbe also entfallen. Die Dienst­pflicht wird um zwei Jahre erhöht. Sie beginnt mit dem vollendeten zwanzigsten Lebensjahre, dauert fünf Jahre für die Linie, fünf Jahre für die Reserve und vier Jahre für die Landwehr. Die Wehrpflicht für den Landsturm dauert vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 40. Lebensjahre. — Die bewaffnete Macht zerfällt in das Heer, welches die Feldarmee und die Landwehr umfaßt und in den Landsturm. Die Feld­armee wird so gebildet, daß zu jedem Linien-Infanterie-Re­gimente ein Neserve-Infanterie-Regiment und zu jedem Kaval­lerie-Negimente eine Reserve-Estadron, die nur die Kadres von Officieren und Uuterofficiereu haben, aufgestellt wird. Diese Reserven liegen stets in den Rekrutirungsbezirken und dort finden die Ablichtung" der Rekruten und die Uebungen der Reservisten und der Landwehr statt. Zur Feldarmee tom­inen jährlich 100.000 Mann. Der Ueberschuß der dienstpflich­tigen Mannschaft bildet die „Ersatzreserve", die beim Drohen der Kriegsgefahr vom Kaiser einberufen und in die Feldarmee oder Landarmer eingetheilt wird. Man schätzt die Ersatzrescrve auf etwa 130.000 Mann. Die „Reserueregimenter" weiden zugleich mit den Linienregimentern altivirt und bilden mit ih­nen zugleich die erste Linie -der Operationsarmee. Die Organisation der Militärgren^ e bleibt vorläufig die jetzige, jedoch werden bei Durchführung des neuen Wehr-Gesetzes dessen einzelne Bestimmungen mit der Organisation der Grenze in Einklang gebracht. Die übrigen Bestimmungen des neuen Wehrgesetzentwurfes sind ziemlich analog jenem des FML. Baron John vom Jahre 1866, nur entsprechend modisicirt nach dem Projekte der Landwehr und des Landsturmes. Die Befreiungstitet sind jedoch noch mehr beschränkt. Die Kandidaten des geistlichen Standes werden mit Erreichung des dienstpflichtigen Alters in das Heer eingereiht und sodann unter Evidenzhaltung beurlaubt. Nach Erlangnng der höheren Weihen oder einer Pfarre weiden dieselben für den Dienst als Feldkapläne beim Heere oder in den Spitälern in Vormerkung genommen und als folche nach Bedarf einberufen und verwendet. Die Lehramts-Kandidaten und Lehrer der Volksschulen, sowie die Eigentümer der vererbten Wirtschaften, letztere, wenn sie eine aus wenigstens fünf Köpfen bestehende Familie zu ernähren haben, werden auf acht Wochen zur Instruktion in das Heer eingestellt, fodann beurlaubt und nur zu den periodischen Waffenübungen einberufen. Einjährige Freiwillige müssen die Zeugnisse über die Absolvirung eines Ober-Gym­nasiums, einer Oberrealschule oder einer gleichgestellten Lehr­anstalt beibringen, sich selbst equipiren und verpflegen, und werden nach bestandenem Eramen als Landwehr-Officiere in Vormerkung genommen. Officiere der Feldarmee, welche aus biefer austreten (mit Charakter quittiren), werden in gleicher Charge in die Landwehr übersetzt. Officiere, welche ohne Cha­rakter qnittiren, unterstehen je nach ihrem Lebensalter der Dienst-Verpflichtung in der Linie, der Landwehr oder dem Landsturm. Wer feine aktive Dienstleistung vollendet hat, kann von Jahr zu Jahr fortdienen, jedoch nur, wenn dieß für den Dienst vor­teilhaft erscheint, worüber der Truppenkommandant zu ent­scheiden hat. Unterofficiere, welche zwölf Jahre, davon wenig­stens acht Jahre im Heere, aktiv gedient haben, erwerben da­ mit den Anspruch auf eine entsprechende Civilanstellung. Die näheren Bestimmungen hierüber werden durch ein besonderes Gesetz geregelt. Jeder erwerbsfähige, wegen Untauglichleit nicht in das Heer eingereihte Staatsbürger, so wie jeder we­gen zeitlicher Familienrücksichten nicht zur Erfüllung seiner Dienstpflicht gelangende Mann soll eine seinen Verhältnissen entsprechende Taxe an den Invalidenfond zahlen. — Diefe Bestimmungen will man jedoch nur als pro vi ­sorifch hinstelle»; die nächste Sorge des gemeinsamen Kriegs­ministers ist die, die Bewilligung zu der Heuer noch nicht vor­genommene» Rekrutirung zu erlangen. Es soll für dieselbe ein Contingent von zusammen 94.000 Mann (also etwa 10.000 Mann mehr als früher) gefordert werden, wovon Ungarn bei­läufig 37.000, „die übrigen Länder« 57.000 Mann zu stellen hätten. Lemberg. Gegen die Politik der polnischen Reichsräthe sagt der „Dz. lw.« u. A.: „Daß die bisherige Politik der Majorität der poln. Reichsräthe leine nachhaltige Wirkung zur Folge haben wird, ist langst bekannt; daß die begange­nen Fehler nicht mehr gut gemacht werden können, fühlt nur zu gut das ganze Land, ja es ist bereits soweit gekommen, daß selbst liberale deutsche Blätter die polnische Reichsraths­delegation zum Besten haben. Nachdem sie aus ihr, wie aus der Citrone den Saft ausgepreßt hatten, u. z. nur zum eigenen (deutschen) Nutzen, warfen sie die poln. Delegation als unnöthiges Wertzeug in den Winkel. Eine gerechte Strafe, daß Galizien keine politische Konzession erhielt, nachdem es durch die üble Landtagswahl die Solidarität in Betreff der von den Abgeordneten begangenen Fehler auf sich nahm und von einer Politik sich loszusagen nicht vermochte, welche weder mit dem nationalen noch mit dem Interesse des Reiches Hand in Hand ging. Die Unfähigkeit der Holu. Reichsrathsdelega­tion in Wien hat in sammllichen Ländern den Namen der galizischen Staatsmänner gänzlich diskreditirt." Ausland. Warschau. Am 16. April, am Jahrestage des Kara­tasovschen Attentats, welchen ein Beschluß der heiligen Synode in St. Petersburg zu einem Kirchenfeiertage der russischen Kirche erhoben hat, wurde eine pompöse Prozession der ruf» fischen Geistlichkeit abgehalten, die von der orthodox griechi­schen Kathedrale ausgehend, beinahe alle Hauptstraßen Passirte, auf dem sogenannten sächsischen Platze aber, wo auf einer mit rothem Tuche bedeckten Erhöhung ein Altar aufgestellt war, eine halbe Stunde anhielt. Hier wurde großer Gottes­dienst abgehalten, an dem die aufgestellten Militärlolonnen Theil nahmen. Petersburg. Der „Invalide" schreibt: Feige offiziöse französische Zeitungen behaupten, daß die Rüstungen noth° wendig seien, um die ehrgeizigen Gelüste einiger Mächte, be­sonders die Rußlands hinsichtlich des Orients, im Zaume zu halten. Nichts ist unglücklicher als eine solche Beweisführung. Wie die orientalische Frage sich einst lösen werde, ist aller­dings nicht zu sagen, das kann aber positiv behauptet wer­den, daß nicht nur die allgemeine Verwirrung, mit welcher ' sie Europa bedroht, auf jede Weise vermieden werden muß, sondern daß auch alle Mittel vorhanden sind, sie auf eine friedliche Weife zu lösen. Hiezu bedarf es aber nicht der Kriegsrüstungen, sondern eines auf solider Grundlage ruhen­den Einverständnisses der Negierungen. Correspondenzen. » Marburg, 18. April. Am 8. d. M . hatte die hiesige Filiale der Landwirthschaft-Gesellschaft eine Sitzung, welche zahlreich besucht war. Von einigen Mitgliedern wurde gegen den Vorsitzenden Hrn. Dr. Mullej die Anschuldigung vor­gebracht, als hatte er jenem Ausschusse entgegengehandelt, der sich die Regelung der Mauthverhältnisse zur Aufgabe gestellt hatte. Diese Anschuldigung wurde jedoch nicht erwiesen und deshalb die ganze Sache, deren Diskussion viel Zeit in An­spruch genommen hatte, fallen gelassen. Es wurde beschlossen, die Einführung einer neuen Mauthordnung bezüglich der Wirthschaftsfuhren auf Grundlage der gemachten Erfahrungen zu betreiben und die Aufnahme genauer Bestimmungen in dieselbe darüber zu veranlassen, welche Fuhren als Wirth­schaftsfuhren anzusehen seien. Der zu diesem BeHufe gewählte Ausschuß hat auch Erhebungen zu pflegen, wie sich die Ein­nahmen der hiesigen Mauthschranten ersetzen ließen. — Mit der Gleichberechtigung will es bei uns trotz allem und jedem nicht recht vorwärts. Vor Kurzem hat eine hiesige Gemeinde sich an die Bezirtsbehörde mit der Bitte gewendet, man möge derselben bekannt geben, wo die neuen Staatsgrundgefetze in slovenischer Sprache zn bekommen seien. Statt ^iner Antwort bekam die Gemeinde gleich die Staatsgrundgefetze zugesendet, aber natürlich in — deutscher Sprache, sammt dem ß. 19. Wann dieser schöne Z. Fleisch und Blut bekommen und prak­tisch ins Leben treten wird, das wissen die — dualistischen ! — Götter. Tagesneuigkeiten. Laibach, 25. April. — Mittwoch den 22. d. M. um 5 Uhr Mor gens ist Ihre Majestät Kaiserin Elisabeth glück lich von einer Prinzessin entbunden worden. Nach 12 Uhr Mittags setzten 21 Kanonenschüsse die Bewohner Laibachs von dem freudigen Cr eigniß in Kenntniß. Am folgenden Tage wurde in der Domtiche aus diesem Anlasse von S. fürstbischöflichen Gnaden ein feierliches Tedeum abgehalten. — ^Gemeinderathssitzung vom 23. April.) Dr. Bleiwei s stellt in seinem und im Namen seiner Gesinnung« genossen den Dringlichkeitsantrag, eine Petition an das Ab» geordnetenhaus des Inhalts zu lichten, daß dasselbe die vom Finllnzuilnister proponirte „Vermögenssteuer" ab lehnen möge. Nachdem der Antragsteller bemerkt, daß die Vermögenssteuer nicht bloß eine bedeutend vermehrte Grund und Hauszinssteuer, sondern eigentlich ein Eingriff in das Eigenthum, resp. den Betriebsfond sei, und sich in der wei lern Begründung seines Antrages auf das eigene Geständniß des gegenwärtigen Reichsfinanzministers vom Juli v. I . beruft, daß „die Steuern und Abgaben nicht erhöht wer den können,weilfie schon jetzt so hinaufgeschraubt sind, daß sie nicht mehr die Rente, sondern das Nationalvermögen treffen, motivirt er des Weiteren seinen Antrag insbesondere mit den speziellen Verhältnissen Krains, welches seit Dezennien Beschwerden führe wegen der andern Kronländern gegenüber unverhältnißmässigen Steuer» überbürdung. Wenn daher irgend ein Land vor dem fchweren Unglück diefer neuen Steuer bewahrt werden solle, so ist es unser Land! Der Gemeinderath — sagte schließlich der Redner — hat zwar nicht das Recht im Namcm des ganzen Landes zu sprechen, aber er hat nach §. 79 des Ge meindestlltuts das Recht für den Theil des Landes zu spre chen, dessen Steuerträger er vertritt. Der Gemeinderath hat aber nach ß. 59 seines Statuts auch die Pflicht, „die I n teressen der Gemeinde wahrzunehmen und für die Beförderung der Wohlfart auf gesetzlichem Wege zu sorgen. Thun .wir unsere Pflicht!" — Dieser Antrag wurde ohne! Debatte mit allen Stimmen gegen Eine angenommen. — Hierauf wurde das städtische Präliminare pro 1868 berathen und nach ver schiedenen Debatten im Wesentlichen unverändert nach den Anträgen der Sektion angenommen. — — (Buchdrucker-Fortbildungsverein.) Mor gen von 11—12 Uhr Vormittags hält im Zeichnensaale der t. t. Oberrealschule Herr Musealcustos Carl Deschmann einen populärwissenschaftlichen Vortrag naturhistorischcn I n Haltes (Funde von Edelsteinen in Krain.) — Geselle »ver ein.) Morgen um 7 Uhr Abends veranstaltet der lach. Gesellenverein im Saale der ^laroclQ«, öitalnicÄ, eine theatralische Vorstellung, bei welcher die Vereinsgesellen unter abwechselndem Vortrag der Gesangs stücke: „VoöLrua", „Iägerlied" und „Llovousc" zur Auf­führung bringen werden das einaktige Schauspiel: „die Nach Harn" und „ZoKoäLl»^«, üruHb»,", issi'», v 2 äjnHilr. — Das Programm zu bekommen an der Kasse. — Enträe 30 kr. — (80K0I.) Die Tagesordnung der auf Montag den 27. d. M- um 8 Uhr Abends in die Turnhalle einbe­rufenen Generalversammlung des 8o!:ol ist folgende: 1. An spräche des Vorstandes und Mittheilung der neuey Statuten; 2. Bericht des Sekretärs; 3. Bericht des Kassiers; 4. Wahl des Ausschusses; 5. Auträge des provisorischen Ausschusses, betreffend ») die Vereinstleidung, d) die Monatsbeiträge, o) die Ausflüge und ä) die Bethciligung des Vereins an der Versammlung der slavischen Turner in Prag; 6, Anträge einzelner Mitglieder. — Heute Abends um 8 Uhr findet in der Restauration des „Hotel Elefant" eine gesellige Zusammenkunft statt, welche vom Ausschusse veranstaltet wurde, um den Vereinömitgliedern Gelegenheit zu einer Vorbespre­chung über die Ausschußwahlen u. s. w. zu geben. — (Das Mittwochblatt der „Aovioo") brachte an< geblich aus glaubwürdiger Quelle die Notiz, daß es noch nicht ganz gewiß fei, daß Herr Polizei-Oberkommissär Viditz von Lai dach nach Trieft kommt, indem das t. t. Landespräsidium höheru Orts eine Gegenvorstellung gegen diese Übersetzung gemacht habe. — Diese Nachricht beruht, wie wir aus ver läßlicher Quelle erfahren, auf einem Mißverständnisse. Die Verwendung für Herrn Viditz geschah nicht in der Rich tung, daß derselbe in Laibach verbleibe, sondern daß er, als der italienischen Sprache untundig, statt nach Triest wohin anders überfetzt werde. — (Herr Gustav Dzimsti,) bereits bekannt als Verfasser des „Nitr i raöunar" und des Werkchens „Laibach und feine Umgebungen", hat die Herausgabe von „General Geschäfts-Tabellen" unternommen und hievon bereits die I. Abtheilung: „Interessen-Tabellen" veröffentlicht. Das ge fammte Werk foll 25—30 Druckbogen in gr. 4 ° umfassen, in 6 Abtheilungen zerfallen und außer den bereits erschienenen Interessen-Tabellen enthalten II . Handels- und Gewerbe Ta bellen; III. Münz- und Reduttions-Tabellen; IV. Telegrafen und Post'Tabellen (unter andern alle Telegrafen« und Post stationen); V. GebührenTabellen; VI. Tabellen über Staats­und Orundentlastungs-Obligationen, Actien und Lose. — Zur Empfehlung der uns vorliegenden „Interessen-Tabellen" ton­nen wir kaum etwas besseres sagen, als daß bei deren Be rechnung mit solcher Genauigkeit und Sorgfalt vorgegangen wurde, daß kaum eine Unrichtigkeit darin enthalten fein dürfte; dabei ist die Berechnung eine so specielle, daß vom Capital in Gulden die Interessen bis auf 100tl Kreuzer und vom Capitale in Kreuzern bis auf 1000tl Kreuzer angegeben sind. Belangend die Anlage der Tabelle, so dürfte in Ve zug auf Uebersichtlichleit und Bequemlichkeit dieselbe wohl kaum etwas zu wünschen übrig lassen; das Nachschlagen läßt sich mit der größten Leichtigkeit und Geschwindigkeit vornehmen. Die andern Tabellen werden in derselben Vollständigkeit «nd Uebersichtlichleit, wie die Interessen Tabellen gegeben werden. — Dem Geschäftsmann, der die Zeit zu schätzen weiß, ist je der Behelf, der ihm an kostbarer Zeit erspart, höchst willkom­men. Wohl nicht leicht etwas raubt im Geschäftsleben mehr Zeit als die fortwährenden oft mühsamen Berechnungen und Nachrechnungen. Ein Werl, das den Zweck hat, das Rech «ungsgeschäft in irgend einer Richtung zu vereinfachen, darf wohl der besten Aufnahme gewärtig fein. Wir werden daher kaum irren, wenn wir sagen, daß die Tabellen des Herrn Dzimsti , die wir jedermann aufs wärmste empfehlen kön nen, in Geschäftskreisen die größte Verbreitung finden werden, welche sie »ermöge ihrer Zweckmäßigkeit, Verläßlichkeit und Brauchbarkeit auch vollkommen verdienen. — (Todfall.) Im Kloster Kastanjevica in Görz starb am 10. d. M. der als slovenischer Schriftsteller und Kirchen redner bekannte P. Manfuet ßm »jdet im Alter von 49 Jahren. — (Concert.) Herr Mellus, Opernsänger der, hie­sigen Bühne, arrangirte Sonntag den 19. April l. I . im <3ital­nica°Saale ein Abschieds-Concert, welches, ebenso reich an Nummern wie an Abwechslung, ein recht zahlreiches Publikum herbeilockte. Von den drei Nummern, welche der Concertgeber sang, erntete der „Mönch" von Meyerbeer den größten Applaus, worauf Herr Meliu s noch den „vertriebenen Polenfürsten" zugab. — Frl. von Fichtenau sang die Schlußarie aus der „Sonnambula" von Bellini sehr hübsch, doch bestärkte sie uns dabei in unserer Ansicht, daß ihre Stimmmittel für derlei brillante Compositionen noch etwas zu schwach sind; die zweite Piece, eine anmuthige kroatische Romanze, verschafftesich auch tatsächlich entschieden größere Geltung, zumal die weiche, helle Stimme des Fräuleins sich besonders sentimentalen Composi­tionen anzuschmiegen weiß. Nach dem anhaltenden Beifalle, der dieser Nummer gefolgt war, sang das Fräulein noch ein böh­misches Lied so reizend, wie es das Lied selbst ist. — Herr Noll i amüsirte das Publikum vortrefflich mit einer fehr ge­lungenen humoristischen Vorlesung über populärwissenschaftliche Themata, die außer anderen Vorzügen auch den besaß, daß sie — gerade recht lang war. Ebenso befriedigte jeden Musik­kenner das Quartett von Mozart, welches die Herren Vuöar, Belar, Pregel und Förster mit Pietät vortrugen. Den glänzendsten Erfolg unter allen Programm-Nummern errang die von Herrn Sora unbedingt mit hinreißender Bravour^ vor­getragene, brillant geschriebene Fantasie über Motive aus dem „Trovatore". Schließlich dürfen wir nicht unerwähnt lassen, daß den Herrn Concertgeber ein Thcil des Männer-Gesangs­vereines der öitalnica mit 2 Nummern unterstützte, von de­nen die zweite, „HuZitckä." von TovaöovstF wiederholt wer­den mußte. — Das Publikum war in sehr animirter Stim­mung und verließ sichtlich befriediget den Saal. Auch Herr Meliu s hat Ursache mit dem Erfolge zufrieden zu sein; die Einnahme belief sich auf 86 fl. 25 lr. — (Mllikäferv ertilg ungs-Prämien.) Auf An­trag des Herrn Holz er hat die Direktion der hiesigen Spar­kassa beschlossen der Landwirthschaftsgesellschaft einen Betrag von 300 fl. zu übermitteln, welcher zu Prämien für die Ver­tilgung von Maikäfern verwendet weiden foll. Das heurige Jahr dürfte wieder mit diesen Insekten gesegnet sein, da es ein sogenanntes „Kaferjahr" ist. '— (Ausstellung von Erzeugnissen der Gar­te nkultur.) Vom 14.—17. Mai findet in Görz eine von der dortigen Ackerbaugesellschaft veranstaltete Ausstellung von Gartenbauprodukten statt. Sechsunddreißig verschiedene Me­daillen (2 vergoldete silberne, 10 silberne und 24 Bronze­medaillen), ferner zahlreiche Staatspreise in Geld (von 50 fl., 35 fl., 30 fl. u. f. f.) und endlich mehrere Privatpreise sollen dabei zur Verkeilung kommen. Zur Dotirung der Staats­preise hat das Ackerbauministerium auf Ansuchen des Zentral­ausschusses 500 fl. angewiesen. Zur Konkurrenz sind zuge­lassen Produkte der drei Provinzen Görz und Gradisla, Trieft mit seinem Gebiete, und Istrien. — (Herabsetzung der Eilzugsfahrpreise.) Dem Vernehmen nach ist über ministerielle Anregung von jenen Bahnverwaltungen, welche Personen-Eilzüge eingerichtet haben, der Plan gefaßt worden, vom 1. Mai d. I . ab die Eilzugs-Fahrpreise zu ermäßigen. — (Export- und Importgesellschaft.) Zur Cha­rakterisirung des bei der fallit gewordenen Ex- und Iniport­gesellschaftstattgehabten Geschäftsgebahrens theilen wir mit, daß die letzte Generalversammlung der Gesellschaft die Aus­zahlung einer Dividende von 18^°/« und die Vorschreibung eines Gewinnes von 9000 fl. auf Antrag des Verwaltung«» rathes beschloß. — Zu den Gründern dieses leider so rasch erloschenen Unternehmens gehörte auch Hr. Dr. V. F. Klun. — (Pferdeeintäufe.) Auf dem letzten Pferdemarkte zu Chrudim in Böhmen wurden über 6000 Pferde verlauft und waren die Käufer meistens ungarische Zigeuner, welche die Kaufpreise in blanken preußischen Silberthalern erlegten. — (Treffend!) Kürzlich fand in einer General-Ver­sammlung einer Aktien-Gesellschaft eine lebhafte Erörterung über die höchst ungünstigen Resultate der Verwaltung statt. Als nun ein Mitglied des Verwaltungsrathes bemerkte: „Die Resultate würden besser sein, wenn die Einnahmen mehr be­trügen" — da erhob sich ein Aktionär und rief entrüstet: „Was, noch mehr betrügen?" Das erzählt in — Berlin die Vossische Zeitung. — Bei A. G. Steinhauser in Prag ist soeben er­schienen: „Der Krieg, die Kongreßidee und die all­gemeine Wehrpflicht, im Lichte der Aufklärung und Humanität unserer Zeit allen Freunden des Fortschrittes ge­widmet von einem Freunde der Wahrheit." Das Schriftchen, welches sich die Aufgabe gestellt darzuthun, daß jeder Krieg unnöthig und es die Pflicht der europäischen Staaten sei, durch Einführung von gemeinschaftlichen Statuten, denen sich alle europäischen Staaten zu fügen hätten, Kriege über­haupt unmöglich zu machen, enthalt ein Vorwort, ein Schluß­wort und nachstehende vier Hauptabschnitte: 1. Die Macht und das Walten des Vorurtheils in der Geschichte. 2. Ueber die bisherige Art der Geschichtsschreibung, 3. Der Krieg, das europäische Staatensystem und die Kongreßidee und 4. Die ungeheueren Rüstungen und die allgemeine Wehrpflicht. Freunden anregender politischer Lektüre sei dies Schriftchen bestens empfohlen. Landwirtschaftliches. (Eine neue Methode für den Anoau der Kar­toffeln.) Das verflossene Jahr gaben die Erdäpfel eine gute Ernte — sie faulten nicht. Ob es auch Heuer so sein wird? — Wir zweifeln. Wird der heurige Sommer regnerisch sein, so ist die Fäulniß so zu sagen gewiß. Nothwendig ist es da­her bei Zeiten zu sorgen, daß der verderblichen Erscheinung so enge Schranken als thunlich gezogen werden, wenn schon ihrem Eintritte nicht ganz vorgebeugt werden kann. Aus die­sem Grunde wollen wir unsere Leser mit der neuen Art und Weise bekannt machen, nach welcher die Erdäpfel in Ame­rika angebaut werden; wie es scheint läßt sich auf diesem Wege wirklich die Fäulniß der Erdäpfel verhindern. Der nordamerikanische Oekonom Gülich (ein geborner Holsteiner) machte voriges Jahr mit diesem neuartigen An­baue in Holstein einen Versuch. Er wollte jedoch denselben nicht allein unternehmen, sondern ersuchte die Regierung, daß zu diesem Versuche eine eigene Kommission ernannt werde, welche bei dem ganzen Vorgange gegenwärtig sein und die Resultate verfolgen sollte. Diesem Ansuchen wurde willfahrt und die verlangte Kommission aus Landwirthcn und Theoreti­kern von Fach zusammengesetzt. Diese Kommission hat die Arbeit von Anfang bis zum Ende Überwacht und über ihre Beobachtungen ein eigenes Protokoll verfaßt, welches Anfangs November v^ I . der Regierung vorgelegt wurde. Dieses hierauf veröffentlichte Protokoll ist die Quelle, aus der das Nach­ stehende geschöpft ist. Wie schon gesagt, wurde der Versuch in Holstein ge macht, woselbst voriges Jahr der Sommer nicht trocken war, wie bei uus; Holstein ist auf zwei Seiten vom Meere umgeben, und hat daher keinen Mangel an Regen. Zu alledem wurde der Versuch in einer vom Meere angeschwemmten Niederung vorgenommen, wo eher zu viel als zu wenig Feuchtigkeit vor­ handen ist, Dieser Umstand so wie nicht minder die häusigen Sommerregen mit darauf folgender Schwüle bewirkten, daß das Erdäpfelkraut auf allen Feldern fchwarz und trocken wurde, so zwar, daß gegen Ende August auf den Feldern und Gärten nicht ein grünes Blatt an den Kartoffelpflanzen zu sehen war. Anders war es jedoch auf den Feldern und einzelnen Landstrichen, die Gülich angebaut hatte. Dieselben lagen zwar mitten zwischen jenen wüsten Strecken, unterschieden sich aber wesentlich von ihrer Umgebung: sie hatten ganz die frische grüne Farbe beibehalten; hie und da war zwar ein Blatt zur Hälfte trocken geworden, allein die zweite Hälfte war grün geblieben und der Stengel hatte durchgehend« die saftigste Frische bewahrt. — I n diesem Zustande hielt sich das Erd­ äpfeltraut bis Oktober, zu welcher Zeit dasselbe erst verdorrte und die Erdäpfel sodann ausgegraben wurden, wobei sich hier nicht ein einziger angefaulter vorfand, wahrend bei den Nachbarn der größte Theil von der Fäulniß zerstört war. Das Erträgniß war der Art, daß ein solches den dorti­gen Landwirthen nicht erinnerlich war, überhaupt von ihnen nicht für möglich gehalten wurde. Durchschnittlich kamen nach unserem Maße auf 1 Joch 333 ^ Metzen Erdäpfel. Wir halten dafür, dieß wäre auch bei uns etwas so ziemlich außerordentliches. Nun aber — wie erzielte Gülich diesen Erfolg? Der Vorgang, welchen Gülich einhält, ist folgender: Das Feld, welches zur gehörigen Zeit geackert wurde, wird in 4 Schritt breite Furchen aufgeackert und diese werden so­dann nochmals quer in 3 Schritt breite Furchen überackert. Dadurch entstehen lauter gehäufte Vierecke, von denen jedes 12 >m Schritt Fläche bedeckt. Nun wird in ein jedes Viereck bloß ein einziger, aber großer, gehörig entwickel­ter Erdapfel gelegt. Es wird derselbe in die Mitte des Viereckes ganz seicht (nur so rief^ daß er von der Erde bedeckt wird) eingesetzt und zwar so, wie er in der Erde aufgewachsen ist, der Hintere Theil nach auswärts, und der vordere, wo am meisten Augen sind, nach abwärts. Wird der Erdapfel anders eingesetzt, so verschlingen und verstrickensich die Keimwurzeln, denn der größte Theil derselben muß anfänglich abwärts und später erst kann er aufwärts wachsen. Geschieht die Einsetzung nach der angegebenen Weise, so fassen die Keime hübsch regelmäßig in einem Kreise Wurzel wie ein Kranz. Die weitere Behand­lung besteht darin, daß in dem Maaße als die Erdäpfel wach­sen, von den nebenliegenden Furchen die Erde mit der Schau­fel ausgehoben und um die Pftanzchen gehäuft wird. Die Häuflein werden daher immer höher und höher, wobei sich das Kraut fortwährend weiter nach den Seiten hin ausbreitet, so, daß das Feld obzwar es schütter angebaut ist, dennoch ganz grün wird und hiebet noch den Vortheil bietet, daß man zwi­schen den Furchen kreuz und quer leicht herumgehen kann. Es ist selbstverständlich, daß bei der großen Fläche und der Menge Erde, welche jedem einzelnen Psianzenstocke zugewiesen ist, dessen EntWickelung und in Folge dessen seine Fruchtbarkeit ebenfalls eine sehr große sein muß. Die Auslagen beim Anbau, d. i. für die damit verbun­dene Arbeit sind allerdings etwas größer, auch das Aufwerfen der Erde gibt vielleicht etwas mehr Arbeit, allein dafür ist das Ausgraben leichter. Außerdem wird beim Anbaue viel Samen erspart, da auf 12 IH Schritt nuv Ein Erdapfel kommt; weiters erspart man an Dünger, da man denselben bloß unter den Setzling zu geben braucht. Wenn wir daher die Auslagen dieser neuen Art des Anbaues mit denen der bisher gangbaren Methoden vergleichen, so können wir sagen, daß sich dieselben im Ganzen gleich blieben. Nicht so aber die Erträge; diese sind sehr verschieden von einander. Was für Resultate man mit der neuen Art des Anbaues erzielt, wurde bereits Eingangs gesagt. Daß die Erfolge so glänzend sind, ist im Nachstehenden begründet: 1. Die Samen- oder Muttertartoffel kommt beim neuen Anbaue in eine Lage, welche ihrer natürlichen Beschaffenheit angemessen ist. 2. Der aus derselben aufgewachsenen Pflanze kömmt der ganze Dünger zu Statten, welcher ihr zugedacht wurde, weil er sich gerade unter ihren Wurzeln befindet. 3. Die Pflanze hat für ihre Ernährung eine Fläche von 12 HH Schritt, von der sie immer frische, der Einwirkung der Luft ausgesetzte Erde bekommt. 4. Mit tiefen Furchen umgeben, ist die Pflanze vor Nässe auch in einem nassen Jahre geschützt, weßhalb man nach dieser Methode auch in feuchtem und schwerem Boden Erdäpfel mit gutem Erfolge anbauen kann. 5. Beim Umgraben und Anhäufeln der Erde im Som­ mer werden die jungen Wurzeln nicht beschädiget. 6. Bei der Ausdehnung, welche jeder Stock gewinnt, be­kommt derselbe ungleich mehr Blätter, durch welche er sodann Nahrung aus der Luft einsaugt, und zwar viel reichlicher und ausgiebiger, als dort, wo ein Stock dicht am andernsteht und der freie Zutritt von Luft und Sonne erschwert ist. 7. Die Erdäpfel werden von der Krankheit, die durch einen eigenen Schimmel (Pilz) hervorgerufen wird, dadurch angesteckt, daß der Same solcher Schmarotzer auf das Kraut, von demselben auf die Erde fällt und sodann durch den Re» gen den Wurzelknollen zugeführt wird; dieß kann jedoch nicht geschehen, wenn der Erdapfel, wie dieß bei der neuen Art von Anbau der Fall, so hoch mit Erde bedeckt ist. — Solche Vortheile bringt die neue Aubaumethode, welche ihr Entstehen nicht etwa einem Zufalle oder irgend einer Spielerei zu verdanken hat, sondern die Frucht vielfältigen Nachdenkens und langen, eifrigen Forschen« ist. Das, was dadurch zu Tage gefordert worden ist, bestätiget uns vollkom­men nicht nur die Erfahrung, sondern auch die Wissenschaft. Eine bessere Methode, als diese, exislirt gegenwärtig nicht; sie ist somit eine Neuerung von sehr großer Tragweite, durch de­ren Anwendung vielem Elende würde gesteuert werden können. Es ist daher zu wünschen und wir fordern auch unsere Land» wirthe auf, Versuche damit vorzunehmen. Wer etwa noch miß­trauisch ist, soll es vorerst nur auf einem kleinen Theile seines Grundstückes versuchen; verlieren kann er dabei jedenfalls nicht viel. (,,Ü1»»«). Verstorbene. Den 17. April. Dem Josef Kotar, Taglöhner, sei» Kind Friedlich, alt 3', Jahre, im Glisabeth-Kinderspital Nr. L?, und Franz Rößlec, Schneider, alt 68 Jahre, im Zivilspital, beide an der Lungentuberlulose. — Jakob Kastellic, Institutsarmer, alt 73 Jahre, im Zivilspital, an der Altersschwache. Den 18. April. Michael Regina, Inwohner, alt 43 Jahre, im Zivilspital, an der Lungentnberlnlose. Den <8. April. Der Frau Maria Kraschovih, Handelsmann« Witwe, ihre Tochter Maria, alt 13 Jahre, in der Stadt Nr. 304, »m Zehrsteber. — Thomas Bureng, Taglöhner, bei 30 Jahre alt, ist in Üernav»« am Moorgrunbe in Folge erlittener Verletzungen gestorben, von da »ach St. Christof überbracht und wurde gerichtlich deschaut. — Stefan Hermann, Taglöhner, alt 34 Jahre, Johann Gasperuiö, Kleinviehschiüchter, alt 26 Jahre, in der Polana Vorstadt Nr. 61, an der Lungentuberkulose. — Dem Frauz Kirch mayer, Jäger, sein Kind Franz, alt 1'/, Jahr, im Hühnerdorf» z» Groisenek Nr. 2, in Folge de« Keuchhusten« an Lmigenlähmung. Den 21. April. N. N. eine uubelannte Weibsperson, alt bei 24 Jahre, im Zivilspital, an Erschöpfung der Kräfte. — Johann Korouiö, Maurergeselle, alt 42 Jahre, im Zivilspital, an der L»n» gentuberkulose. Den 22, April. Dem Herrn Georg Fleischmann, Mnsitlehrer, sein erftgeborues Zwilliugstind Anna, alt 14 Tage, in der Stadt Nr. 259, an Fraisen. — Dem Herrn August Koscheuini, k. t. Ober« telegrafist, seine Frau Franziska geborne Aree, »lt 21 Jahre, in der Polana-Vorstadt Nr. 7, am Schlagfluffe. — Josef Turk, Schuster» geselle, alt 21 Jahre, im Zivilspital, an der Lungentuberkulose. — Michael Kenk, Bauer, alt 30 Jahre, im Zivilspital, >» Folge zu­fällig erlittener Verletzung. — Herr Mar!!» Regnlly, Bürger, Tisch» lermeifter »nd Hausbesitzer, «>t 73 Jahre, in der St. Peters-Vorstnd! Nr. 99, an der Luugensucht. Den 23. April. Lorenz P°db°r3el, Urlauber, alt 25 Jahre, im Zivilspital, »n der Lungenlähmung. Aerzrliches Gutachte« über die Vorzüglichkeit des Anathtlin-MllNuWllssers gegen alle Mund» und Zahnkrankheiten. Ich bezeuge, daß ich seit einigen Jahren da« Anatherin« Mundwasser de« Zahnarztes Dl. I. G< Popp au« Wien mit dem größten Erfolge gegen scoibutisch-rh enmatische Mundübel, krankhafte« Zahnfleisch, so wie gegen Zahnschmerz gebrauchte, und noch gegenwärtig allerorts ordinire, da ich vo« dessen heilsamer Wirkung vielfach in meiner Pralls überzeugt bin. ' Groß Miklo«. 22-1. T>r. I . Fetter, IN. p. Z» haben in Laibach bei Anton Kiisper, Josef Karin­„er, Ioh. Krllschowitz, Petriei« 6 Pirler, El>. Mahr u«d Kluschnwitz' Witwe; — Krainburg bei F. Kiisp«; Vleiburg bei Herbst, Apotheker; — Warn«d>» bei Halter, Apotheker;-Nud°lf«werty bei D. Nizzoli, Apotheker; Gursfeld bei Friedl. Nömches, Apotheker; — Stein bei Illh», Apotheker; — Bischoflack bei KllllFMnni. Apothe­ ker; — Görz bei Franz L»Ml und Pontoni, Apotheker. Anzeige I m Selbstverlage des Gefertigten ist soeben erschienen: Gin Separat-Abzug der I. Abtheilung der General-Geschäfts-Tabellen, enthaltend auf V« bi? inclusive 10 Percent, von 1 Kreuzer bis 10000 Gulden österr. Währung, ans jede beliebige Anzahl von Tagen und Monaten, uebst einet Mstabellc zur Bestimmung der Auzahl der zwischen zwei gegebenen Zeitpunkten liegenden Tage^ Groß-Quart (Reichsgesetzblatt-Format). Preis gebunden mit Umschlag 1 fl. »sterr. W. Der Ankauf dieser Interessen-Tabelle n verpflichtet nicht zur Abnahme des ganzen Werkes. Zu beziehen vom Herausgeber und in der Buchhandlung der Herren Ig . v. Kleinmayr ck Fed. Bamberg in Laibach. 31 3 Advocaturs'Concivient und Herausgeber der General-Geschafts Tabellen. Luftdruck - Gebisse, Saug - Gebisse, "'° das vorzüglichste, was die Zahntechnit zu leisten im Stande ist, die einzigen wirtlich „künstlichen" Gebisse, da sie weder mit Haken oder Klammern, noch durch Ringe oder Stiften und auch oh«e durch die zerbrechlichen, höchst lastlgen Splllll­ftdem im Munde befestigt zu werden, einzig und allein dadurch am Kiefer festsitzen und unbeweglich halten, daß sie sich allen Theilen desselben auf das Genaueste anschließen. Zur Anfertigung dieser garantirten Gebisse empfiehlt sich besten« LilllNMlt LüMmer im Heimann'schen Hause. Ordination von 9 bis 12 Uhr Vormittag und von 3 bis 5 Uhr Nachmittags Gedruckt bei Josef Vlasnit in Laibach.