^ ZlttitaA den 9. Septemöer I68t. n. Zahrna«,,. MldM MU Vit ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Eonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — sül Marburg ganzjährig S fl., halbjährig S fl., vierteljährig l fl. 50 kr.; fiir Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Poslversendung: ganzjährig S fi.. halbjährig 4 N., vierteljährig S fl. Znsertionsgebilhr S kr. per Seile. Ei» Kerliiitr Lob lttls das Millijtttivm Caafft. Die ^Norddeutsche Allg. Zeitung" stimmt eine Lobeshymne an aus da» Ministerium Taasfe und findet stch veranlaßt, den österreichischen Liberalen eine Lektion über ihr Oesterreicherthum zu halten. Sie rühmt dem Ministerium Taaffe nach, e» werde stch zunächst jenen Aufgaben zuwenden, welche da» Ministerium Auereperg unvollendet zurückgelassen hat. Ein sonderbare» Lob sür die gegenwärtige, ein sonderbarer Tadel für die frühere Negierung. Al» ob jemals in irgend einem Staate der Welt eine Regierung, welche zurücktritt, alle Aufgaben, die sie vor hatte, auch bewältigt hätte; al» ob nicht jede» abtretende Ministerium Aufgaben unvollendet zurückließe, welche von dem nachfolgenden Ministerium in Angriff genommen werden müssen. Die» ist ein so regelmäßig wiederkehrender Borgang und liegt so ganz in der Natur de» Verlause» der politischen und ökonomischen Ber-hältniffe, daß er ander» gar nicht staltfinden kann und e» muß mindesten» al» naiv, wenn nicht gar al» begrtffoerwirrend bezeichnet wer« den, der gegenwärtigen Regierung diese Ueber-nähme der von dem verfaffung»treuen Ministerium nicht erledigten Ausgaben al» besondere» Verdienst anzurechnen. Welche» stnd nun aber diese Aufgaben? Was die Verwaltung»reform betrifft, so wird man wohl die von der Regierung dem Tiroler Landtag zur Begutachtung vorgelegten Fragen nicht ernstlich al» eine Reform betrachten wollen; die autonomen Bezirk»vertretungen mit dem vezirk»hauplmann an der Spitze stnd von der tschechischen Preffe fast einstimmig verurtheilt worden. Bezüglich der Reorganistrung de» Eisenbahnwesen», der Regelung de» Gewerbewesen», der Verhältnisse de» Ackerbaul^ande» wollen wir abwarten, bis die betreffenden Vorlagen un» in den Stand setzen werden, die großen Leistungen oder wenigsten» weisen Absichten der Regierung auf diesen Gebieten anzuerkennen. Vorläufig halten wir da» Triumphgeschrei der Regierungi-organe und der in dasselbe Horn blasenden ^Nordd. Allg. Ztg." noth für etwa» verfrüht. Wenn aber bet Aufzählung dieser Verdienste, auf welche die Regierung bi» jetzt wenigsten» noch keinen Anspruch zu machen hat und trotzdem ja auch in dem vorigen Sesflon»abschnitte viele derartige Gesetze ohne die verbeffernl>e Mithilfe der Liberalen gar nicht zu Stande gekommen wären, bezweifelt wird, ob stch die Regierung der Theilnahme der Änken an dem Werke der wirthschaftlichen Gesetzgebung zu er» freuen haben werde, so müjlen wir doch an die ^Nordd. Allg. Ztg." die Frage richten, wa» ste zu diesem Zweifel berechtige? Ist e» denn eine fo auegemachte Thatsache, daß der gegen« wärtigen Regierung da» Wohl de» Volke» mehr am Herzen liegt, al» der Verfaffung»partei? Weßhalb ereifert stch die „Nordd. Allg. Ztg." denn überhaupt so sehr zu Gunsten de» Ministerium» Taaffe? Die Antwort auf diese Frage ist sehr einfach : Sie will den gegen Bi»marck» Wirthschafts-politik Front machenden Libörali»mu» bekämpfen und au» diesem Grunde muß der Liberali»mu» im Allgemeinen, nicht nur in Deutschland, sondern wo er stch zeigt, also auch in Oesterreich in Acht und Aberacht erklärt werden. Wären die Liberalen auf Bi»marck» Ideen eingegangen, dann hätte die »Nordd. Allgem. Ztg." gegen dieselben keine Klage zu führen und ste hätte ihre Lehrmeinung, die ste den österreichischen Liberalen vorträgt, vermuthlich für stch behalten. V. Zur Geschichte des Tages. Die Klerikalen Tirol» bemühen stch, die günstige Lage auezunützen. Die Führer dieser Partei stöbern in den Akten, um die Ungesetzlichkeit der Gründung und de» Bestände» protestantischer Gemeinden zu Innsbruck und Meran nachzuweisen. Soll da» Neich»recht gebrochen werden — nicht durch» Landrecht, sondern durch die rechtlose Macht der Ultramon» tanen und soll die unvergeßliche Schmach der Dreißiger Jahre — die Bertreibung der vierhundert protestantischen Zillerthaler — ein würdige» Seitenstllck erhallen? Die Halbamtlichen de» Ministerium» Tißa werfen sich in» Zeug für die Regelung de» Staat»hau»halte», für die Roth-wendigkeit, den Abgängen ein baldige» Ende zu machen. Die Nichtamtlichen merken jedoch die Absicht und stnd verstimmt ^ wegen der geplanten Steuererhöhung. Wird der Anschluß Italien» an das Bündniß Oesterreich ' Ungarn» und Deutschland» erfolgen? Oesterreich-Ungarn mag diesen Anschluß wünschen; Bi»marck in Eanossa will jedoch den Papst gewinnen, den Gegner Italien» und er bedürfte de» letzteren hauptsächlich gegen Oesterreich»Ungarn, welche« jetzt aber noch ein Bundesgenosie Deutschland» ist. Das Zerwürfniß Italien» mit Frankreich, welche» erstere Macht an die Seite Bismarck» drängen soll, ist ein Werk diese» Staat»manne», ohne deffen Wink und Zustimmung stch Frankreich niemal» in Tuni» festgesetzt hätte. Alexander III. fühlt da» Bedürfniß, den Kaiser Wilhelm zu besuchen. Gilt diese Aufmerksamkeit dem Großoheim oder dem Beherrscher de» Nachbarreiche»? Man entgegnet wohl, der Kaiser von Rußland wolle nur die vesorg-niffe der Deutschen Staatsmänner zerstreuen. Wer aber zerstreut die Besorgnisse Oesterreich-Ungarns? Vermilchte Zlachrichtei». (Cholera.) In Amoy. Shanghai und Bangkok ist die Cholera ausgebrochen. Aeuilteton. Aie fälscht Pri«)rssw. Eine Kriminalgeschichte. (Kortsetzuog.) Unter Denen, welche mehr mit Theilnahme al» Neugier auf da» unglückliche Mädchen geblickt hatten, war «in großer, schlanker Fremder, welcher einen Schnurrbart trug, in einen großen Mantel gehüllt war und eine Reisemütze tief über seine durchbohrenden Augen gezogen hatte. Er war allein in einem Wagen erster Klasse gekommen und stand nun wartend aus dein Perron. Al» der Fiaker den Blicken entschwunden, der Zug davongesohren, und da» Geräusch der Ankunst und Abreise vorüber war, wandte stch der Fremde an einen der am Bahnhofe Ange-stellten und sagte: „Wer ist die junge Dame, die im Ge» wahrjam der Polizei angekommen ist?" ^Die, Herr? nun, ewe höchst berüchtigte verbrecherin, Herr, die eben in London er, griffen worden ist, mit Namen Miß Leaton, Herr; um so mehr Schade, denn es ist eine Avelige, die nun in Schande und Verderben enden wird." „Miß Leaton! — doch nicht von Allworth Abb» l)? —nicht die Tochter de« Lord Leaton?" fragte der Fremde in der größten Aufregung. ^O nein, Herr; nicht die Tochter de» Lord Leaton, sondern seine Nichte. Mein Gott, haben Sie nicht davon gehört? Ich dächte, die Geschichte wäre über ganz England gegangen." „Ich bin erst eben im Lande angekommen und weiß »licht» von der Begebenheit, aber es interesstrt mich, die Einzelnheiten zu hören, wenn Sie mir die Gesälligkeit erzeigen wollen, sie zu erzählen." „O ja, Herr, gewiß, mit großem Vergnügen", sagte der Mann. Und in der That begann er mit sehr großem Vergnügen einem neuen Zuhörer die oft wiederholte furchtbare Tragödie von Allworth Abbey zu erzählen. Der Fremde hörte mit dem größten Interesse zu. Am Schluffe der Erzählung sagte er: „Die Umstände scheinen in der That diese junge Eudora Leaton als die Verbrecherin zu bezeichnen; aber nach dem Blick, den ich von ihrem lieblichen Gestcht erhascht habe, ist sie die Letzte aus der Welt, die ich eine» Verbrechen» zeihen würde." „O Herr, wir dürfen nicht nach dem Scheine urtheilen." ^Da» Gesicht diese» jungen Mädchen» ist 'gewiß nicht da» einer Gistmischerin. Und nun möchte ich wohl, daß Ste mir alle Personell de» Gesellschast»treiles zl» Al^worth Abbey zur Zeit Lord Leaton» plötzlich«« Tode nennten." „Ja, Herr; da» ist leicht geschehen, denn es waren sehr wenige — Lord und Ladz) Leaton; ihr einzige» Kind, Miß Leaton; ihre Nichte, Miß Eudora, und ihr Gast, die Prin-zesstn Pezzilini." „Hm! Und die Dienerschaft, können Sie mir die Mitglieder derselben mit Namen nennen?" „O ja. Herr l seit jener schrecklichen Begebenheit ist jede» einzelne Mitglied diese» Hause» Jedermann bekannt", ertviderte der Mann, welcher sogleich begann und ein Berzeichniß aller männlichen und weiblichen Diener in und um Allworth Abbey gab. „Hm", sagte der Freinde wieder; und nach einigen Minuten tiefen Nachdenken» dankte er dem Erzähler sür seine Auskunft, steckte ihm eine Krone in die Hand und bat ihn, einen Fiaker herbeizuholen. Der Mann berührte seinen Hut, eilte hinweg und kehrte bald mit dem Fiaker zurück. „Nach dem Leatonwappen", sagte der Fremde, indem er in den Fiaker stieg und sich schwer in die Kissen zurückwarf. Indessen ward Sudora Leaton, im Ge- (Obstbau. Frostharte Sorten.) Garten-Inspektor Schüle ln Hohenheim lheiU in der „Elsässischen Zeitung für Wein-, Obst^-und Gartenbau" mit, dab im verflossenen harten Winter, wo sämmtliches Obst in der Obst-tammer, wo es sonst bei Bedeckung ansreichend qegen die Kälte geschlitzt war, ungeachtet stärkerer Bedeckung ganz durchfroren ist, nachstehende Obstsorten, die sich durch besonders seste» Fleisch auszeichne», bei langsamem Aufthauen an Ort und Stelle unverjehrt blieben und sich delnnach gegen den Frost unempstndlich zeigten. Aepfel: lSoldzeug-Apsel, Edelreinette, Pariser Rambour-Neinette, Carmeliter-Neinette, Englische l^oldpeppinq, DowntonS-Pepping, Königlicher Kurzsticl, Reinette von Damason, Palkers-Pep-ping, graue portugiesische Neinette, Edelbors« dorser (sämmtlich seine Taselsorten); sodann: sliber Holaart, weiber und rotlier Winter-Tau-benapsel, grllner Fiirstenapsel, brauner Matapsel und rother Eiserapsel, endlich die Schweizer Sorten Jean Hures-Apsel, Fraueurotacher und Spitzwtiber; von Birnen nur der Grobe Katzenkops (Catillac), eine Wirthschastsbirne. (Was die Birg inier kosten.) Die Zigarren'Fabrikanten und Tabakhändler Deutschlands wehren sich gegen die Einsührung des Tabakmonopols, weil sie die Erhöhung der Preise sluchten. In einer Zuschrisl an den Vertheidiger des Aismarck'schen Planes, Pros. A. Wagner in Berlin, wird an einem Beispiel nachgewiesen, was die österreichijch'ungarische Negierung an ihren Tabaksabrikaten verdient. Diejenige Virginier-Zigarre, welche in Oesterreich zu Ü kr. verkaust wird, kalkulirt sich wie folgt: Pfund Tabak (gehören zu 1000 Zigarren) 7 Mark 50 Pfennig, Arbeitslohn (ln der Schweiz, wo diese Cigarre auch vielfach gearbeitet wlrd zahlt man nur 4—6 Mark per 1000) 10 Mark, Verpackung und Fabriksunkosten 3 Mark, Stroh 1 Mark, mithin kosten 1000 Virginier,Zigarren LI Mark 50 Pfennige. Die österreichische Regie erhält dafür wieder 50 fl. gleich 85 Mark, sie kalkulirt also mit einem Verdienst von 400 Prozent auf eine Zigarre, die wohl am meisten geraucht wird. Thatfache ist auch, daß es eine große Anzahl von Zigarren-Fabrikanten und Händlern gibt, die nach Frankreich und Oesterreich exportiren. Es ergiebt sich hieraus doch sogar für oen Laien zur Evidenz, daß die Preise dieser betreffenden Länder so enorm hoch sind, dab trotz der großen Eingangszölle (Frankreich 36 Fr. pr. Kilo und Oesterreich 75 fl. pr. Mille) es der deutschen Zigarre möstllch ist, mit der Monopol-Zigarre zu konkurriren. Wir verkaufen nach Par»s eine Zigarre, die wir mit 05 Mark pr. Mille zoll» frei in Denschland liefern, also mit 6'/^ Pfg. pr. Stück; in Paris fleht diejellie Zigarre mit Fracht und Zoll 300 Mark pro Mille, alfo wahrfam der Polizeidiener, nach der Stadt ge« bracht. Man hielt es schon sür zu spät, um sie vor einen Gerichtebeamten zu stihren oder sie auch nur iu das GrofschaftSgesängniß zu bringen, welches schon feit mehreren Stunden ge-jchlosien war. Die Polizeidiener brachten sie deshalb nach einem rohen, aber festen Stations- oder Stockhause, wo Betrunkene, Naufdolde, Diebe und andere nächtliche Ruhestörer bis zum Morgen eingesperrt waren. Eudora wurde in ein grobes Steiuzimmer gebracht, wo vergitterte Fenster hoch oben unter der Decke, uud rohe eichene Bänke längs der Wände angebracht waren. Dieser Raum war ohne Feuer, Betten und getrennte Zellen. Er wurde von etwa einem hallien Dutzend verworfener Weiber und verschiedenen Kindern eingenommen, von denen einige in dem starren Schlafe der Trunkenheit ans den Bänken ausgestreckt lagen, während andere, in flüchtiger Unterhaltung begrlfsen, unstät umliergingen. Sobald Eudora in das Zimmer gebracht wurde, stellten sie ihre Gespräche cin, um sie anzustarren, als ob sie eine Erscheinung aus einer anderen Welt gewesen wäre. Wahrlich, sie war ein seltsamer Gast an einem solchen Orte. 30 Psg. pro Stück; bis dieselbe an den Konsumenten gelangt, mag sie 50 Pfg. pro Stück kojien, also achtmal mehr als in Deutschland. (Spektakelstener.) Die „Spektakel-Gelder-Kommifston" des Wiener Gemeinderathes verhandelt ülier den Antrag, die Eintrittskarten zu öffentlichen Schaustellungen und Belustigungen zu besteueru; Schaustellungen oder Veranstaltungen von rein künstlerischer Bedeutung sollen ausgenommen sein. Der Antragsteller sagt zur Begründung: „Seit dreißig Iahren hat Direktor Renz kolossale Summen in Wien eingenommen ^ die Armen Wiens wurden mit 100 fl. per Saison abgefertigt — der Seiltänzer Blondin foll nach glaubwürdiger Ver-sichernng eine Annahme von 70.000 fl. in einem Sommer erzielt haben — die Armen Wiens erhielten nicht einen Kreuzer, weil Blondin nach der Musik-Jmpost nicht zu behandeln war und der Versuch einer Paktirnng nach der Spektakel-Gebühr ecst üngeknüpst wurde, als der Seiltänzer längst über alle Berge gesprungen war. In jedem Carneval werden in Wien Bälle, Feste, Konzerte zc. zum Besten von Un-terstützungsfonds einzelner Korporationen, zur Erbauung von Denkmälern, zur Errichtung von Spitälern in Provinzstädten ze. veranstaltet und hiebet Einnahmen von vielen Tausenden Gulden erzielt. Es liegt Ihrer Kommission und gewiß auch der Gemeindevertretung ferne, an den patriotischen und gemeinnützigen Zielen solcher Unternehmungen irgendwie zu mäkeln. Die Gemeinde Wien hat ja bei jeder Gelegenheit, wo es gilt, solche Zwecke zu sördern, mit vollen Händen gespendet -- aber sollte es ein Unrecht sein, wenn die Gemeinde Wien, welcher die Er-haltuug ihrer Wohlthätigkeits-Anstalten und ihre Armenverforgung die riesigsten Opfer auferlegt, verlangt, dab bei all' Viesen Unternehmungen auch ihrer Armen gedacht werde? Niemand wird dem Gemeinderathe die Fürsorge für seine Hilssbedürstigen Übelnehmen dürfen. In Frankreich ist die Kartensteuer seit 1699 erngesührt und sie wird heute noch, wenn auch nach wesentlich anderen Grundsätzen eingehoben. Niemals hat da» sonst zu Klagen und Beschwerden stets bereite Pariser Publikum sich über diese Steuer beschwert, die alljährlich nicht durch die Pariser Gemeindevertretung, sondern durch die gesetzgebenden Köcperschasten gleichzeitig mit dem Finanzgesetz bestimmt wird. Weder die Nevo» lution, noch das Kaiserreich, noch die Restauration, noch die konservative oder die demokratische Republik haben an dieser Steuer gerüttelt, die sür Paris jährlich über S Mill. Fr. einbringt." (Gegen die Hausirer.) In Knittelfeld hat sich ein Komite gebildet, welches im Anschlüsse an ähnliche Petitionen die gänzliche Abschaffung de« Hausirwesens verlangt. Diese Petition zählt bereits Tausende von Unterschristen. In einem Augenblick indeb schienen sie sich ihrer Persönlichkeit vergewissert zu haben und begannen ein eifriges Geflüster über ihre ver-muthlichen Verbrechen und ihr wahrscheinliches Schicksal. Sobald die Polizeidiener sich enlsernt hatten, die starke eichene Thür verschlossen und verriegelt war und sie sich unter diesen elenden Verworfenen allein fah, wurde ihre Seele von Furcht und Ekel ergriffen, und sie zog sich in den errtferntesten Winkel der Halle zurück, wo sie sich auf die Bank niederkauerte und ihr Gesicht mit dem Schleier bedeckte. Fl'lnfzehntes Kapitel. Hell brach der Morgen durch die vergitterten Fenster des Gefängnisses. Die fchräg durch die Eisenstangen fallenden Strahlen der aufgehenden Sonne befchienen die elenden In-fassen, von denen einige aus den Bänken ans-gkstnckt lagen, andere auf dem Fußboden kauerten, aber alle in tiefem Schlafe. Eudora, welche außerhalb des Bereichs der Sonuenstrahlen in ilirer entfernten Zimmerecke sorgjältig zugedeckt lag, schlief auch noch immer sest. Einige Stunden vergingen, ohne daß die Ruhe des Gesängnisses durch irgend Etwas ge-stört wurde, biß endlich das Fallen der Stangen, ZNarbllr,;el Ziericijle. (StädtischesGesälleinMarburg.) Das Platzsammlungs- und Abmaßgesälle der Swdtgemeinde Marburg ergab im vorigen Monat 1319 fl. 88 kr. Die Einnahmen seit 1. Jänner betragen 8526 fl. 91 kr. — gegen 8277 fl. 78 kr. in der gleichen Zeit des Vorjahres, 8113 fl. 40'/z kr. in den ersten acht Monaten 1879 und 7836 fl. 13'/^ kr. in den ersten acht Monaten 1878. (Neue Gasthäuser.) Im verflossenen Monate hat der hiesige Stadtrath zwei Gasthaus-Konzessionen ertheilt (Josef Löschnigg und Johann Schnutt in St. Magdalena). (Münzen su nd.) Am Mittwoch Abends wllrden beim Bahnhose in Pragerhof unter einer Baumwurzel mehrere größere Goldstücke neuerer englischer Prägung durch Bahnarbeiter ausgesunden. (Lösuug des Räthsels.) Der „Slov. Gospodar" ist so freundlich uns zu sagen, weshalb Herr Sloerk auserkoren wurde, sich und einen Unschuldigen öffentlich zu blarniren, und seine Stimme den 164 bereits abgegebenen entgegenzustellen: „Damit Herr Dr. Schmiderer nicht einstimmig gewählt war" (da ni zlasno (Federwild.) In den Jagdgehegen bei Frieda« gibt es Heuer Fasane und Rebhühner, wie kaum jemals; dagegen aber findet man die sonst zahlreichen Wachteln nur selten. (PferdeauSstellung.) Der PserdeauS» stellung in Sachsenfeld wurden 128 Stück vor-gesührt, die meisten von fchwerem Schlage, dann Fohlen aus der Heilensteiner und Fraßlauer Gegend. Preife erhielten: Rittmeister Karl Haupt in Straubenegg — Oskar, Baron WarS-derg in Packenstein — Karl, Graf Spiegel in Beschigrad. (Trab-Wettsahren.) Mit der Ver-theilung der Pferdeprämien, vre heute in Mureck stattfindet, ist auch ein Trab-Wettfahren verbunden. (Thierkrankheiten.) Im Unterlande herrschen folgende Thierkrankheilen: Milzbrand des Rindes, Bezirk Rann — Rindsräude, Bezirk Luttenberg ^ Pferderotz, Bezirk Marburg uud Radkersburg. (Einbrecher.) Der dienstlofe Knecht Leonhardt Kotnik von Arlberg, Gerichtsbezirk Mahrenberg, welcher zu S». Johann am Zetchen-berg im gleichen Bezirk eingevrochen uno 50 fl. gestohlen, wurde in einer Herberge zu Graz entdeckt und verhaftet. (Vergiftung eines Kindes) Beim Kreisgerichte Älli befindet stch oec Grundbesitzer Florian Planrnfchek in Untersuchung — wegen des Verdachtes, stin neun Wochen altes Kind vergiftet zu haben. das Oeffnen der Thür und das Eintreten der Polizeidiener die Schläfer erweckte, welche ein einstimmiges Geschrei nach Speise und Trank und vor Allem nach Entlassung begannen. Durch das Getöse erweckt, fuhr Eudora in die Höhe und blickte, ihre Lage ulcht gleich be-greisend, wild um sich; aber bald erwachte die Erinnerung mit allen ihren Schrecken und verwandelte sie fast zn Stein. Sre ilickle anf ihre gefesselten Hände, ihre Gesängnißmauern und ihre elenden Genossinneri, und säst erstarrte ihr das Blut in den Aoern. Die Polizeidiener waren gekommen, um die anderen Frauen und die Kinder vor die Obrigkeit zu führen. Eine Stunde lang blieb sie ganz allein, dann brachte ihr Sims etwas Kaffee und Brod, und rieth ihr sreundlich, davon zu genießen. „Wie lange werde ich hier bleiben müssen?" sragte das arme Mädchen. „Ihre Vernehmung vor den UittersuchungS-rrchtertt ist auf den Mrtlag festgefetzt. Früher kann sie nicht stattsi ideir wegen der Zeugen, die zufarnmengebracht werden müssen. „Dante. Wollen Sie den Kaffee niedersetzen und jo srenndlich fein, mir einen Krug Wasser zu verschaffen?" Sims brachte die gewünschte Ersrischung und zog stch zurück» l?!ortsßtzung folgt.) (Durch spielende Kinder.) Beim Grundbesitzer Johann Trampusch in Salteldors, Gerichtßbezirk Nann, wurde durch spielende Kinder Feuer gilegl. Da» Wohnhau« und die WtrlhschaslSgebüude gingen in Flammen au und wurden auch vier NachbarhAuser samm Vorrülhen eingeäschert. Der fltnsjährige Knabe de» Johann Trampusch erlag am nächsten Tage seinen Nrandwunden. Der Schaden beträa 20.000 sl. (Wegen der Reblau».) Da im Bezirke Nann die Reblau» austritt, ist die Au»fuhr von Neben, Schnitllingen, Rebholz. Rebenlaub, Weintrauben, Rebpsählen, die bereit» in Verwendung gesianden, Treftetn, Maische und Kompost'Dttngererde au» dem Bereiche der ganzen Besirt»hauptmannlchaft verboten worden. Letzte Vost. Vertreter der Rechten haben wiederhol Besprechungen abgehalten und ist diese Parte entschlossen, die Regierung zu unterstützen. Der Landtag von Istrien hat die Ein sahrung von Zwang»umlagen zur Tilgung privatrechtlicher Gemeindeschulden beschlossen. Andrassy wird dem Kaiser über seine Wahr nehmungen in Rumänien persönlich Bericht er statten. Bt»marck wird an der Zusammenkunst der Kaiser Wilhelm und Alexander theilnehmen. 3n Irland werden neuerding» gröbliche Agrarverbrechen verübt. Medizinische Mefe. II. Leibesverftopfung. Die Verstopfung, welche darin besteht, daß unver wendbare Stoffe, die der Körper absondern sollte, in dem seiden zurückgehalten werden, hat hauptsächlich ihren Grund in einer gewissen Trägheit und Erschlaffung der Unter« leibSorgane, welche die Darmbewegung verlangsamt und die ringförmigen MuSteln nicht so viel Spannkraft ent wickeln läßt aiS erforderlich wäre, um durch ihr Snsammen ziehen die Entleerung zu bewerkstelligen. Lerblelbt die zu verdauende Nahrung zu lang in den Gedärmen, so entstehen Gase (Blähungen) und em unan« genehme» Drücken, das Gefühl de» Gespanntsein» vemäch. ilgt sich de» «örper», besonder» bei einigermaßen fett-lelbigen Personen (bei Schwangern oder nach den Wochen-betten häufig). Man klagt über Kopfweh. Schmerzen in der Brust, dem Rücken, Unterleib, im Magen und den Därmen, Schwindel, Blutandrang, Hämorrhoiden, Hypo-chondrie, Hysterie, Müdigkeit in den Gliedern, Appetit-losigkeit und betrachtet diese Erscheinungen al» selbständige Leiden, während sie nur sekundär find, und durch die Verstopfung verursacht werden. Der beste Bewei» hierfür ist der, daß, sobald Oeffnnng eintritt, auch die übrige» Schmerzen schwinden. Bei vielen Menschen hat sich die Anfang» nur zeitweise und vorübergehende Äerstopfung durch Anwendnng zu stark wirkender, für die Unterleib», organe nur schädliche und schlvächende Mittel zu einem aiidaiiernden Leiden gestaltet, es miissen fortwährend, ja täglich Mittel in Aulvendung komme», und nur durch dra stische und scharfe Wirkuug »st noch eine Entleerung herbei zuführen. Wenige jedoch wissen, welchen Schaden sie ihrem Körper, haiiptsächltch den UnterleibSorganen durch dieseu Mißbrauch zufügen uiid welche Kolgen darau» entstehen. Gar manchem schiveren Leiden würde vorgebeugt, wenn die richtigen auf da» Leiden selbst heilend wirkenden «rz neien angewandt würden. Um nun derartige Erkrankungen mit Erfolg rasch zu beseitigen und die gestörten Funktionen der ^ärme zu heben und zu kräftigen, wende man stet» niir solche Arzneien an, welche auf die Mageii- und Darmschleiinhant anregend nnd milde re,zend wirken und durch ihre sanfte abführende Wirknng eine Entleerung herbeifül»ren. Kreilich gibt e» nur »venige Mittel, welche die Vorzüge enthalten iind dere» Attwendnug wirkliche Heilung bringt. Wir können die in neuerer Zeit von dem Apotheker Aich. Brandt in Schaffhauseu dargestellten Schweizerpillen jedem derartig Leidende» al» ein reelles, vollkommen iinichäd-liches, sanft wirkende» Heilmittel, da» sich jeder anschaffen kann, al» Ha»Sinl>tel besten» empfehlen. Diesks beivährle Heilmittel hat auch bereit» Eingang bei nns gefunden uud zwar sind dieselben in Marburg bei Herrn Apotheker W. König vorrüthig. Man findet die echten Apotheker R.Brandt» Schilieizerpille» nur in Blech-dosen enthaltend ü0 Pillen für 70 Kreiizer und 1ü PiUen für 2b Kreuzer in jeder guten Apotheke der gaiizen österr-Monarchie und joll man darauf achten, daß jede Schachtel Mit eiller rotheil EtiPiktte mit dem Schweizerkreuz und dein NcllnenSzng des Apotheker Brandt versehen ist. livltvrviußtvr, verläßlicher, nüchterner Arbeiter mit guten Zeugnissen lvird aufgenommen und bei entspre-chendtr Verlvendbarkett gut bezahlt. Slovenisch und drutsch lesen und schrkiben Grundbedingung. Vb0) X. ttausmaningvi-, Weinhi^udlkr. in Vsmvnldviljoi'msvllor Illgeköi' AM LilllKStSN S88 Nst« (Frosse ^us^vnstl in n. Rrbi'x kulter-tlttlll. OrvsZe iil s!lwmtl»<:slett kullei'' als: ^Leinet von 14 lcr. ete. etc. V0il 28 lir. IN »Ilen I^Ällieit. .^Ne Korten liille ocler Orxsnlili« von L5 Icr. bis 60 kr. Koeden nen ttn^vlanß^t eine z^lt)»se tler neuesten in Lteinnuss, I^orn, .. 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Lvit Zv^akren stöts mit (!sm dosten »nxkvaniZt xexen nkrnnlilx'itt'n unü (wie ^ji^,stltlosijxlieit, Vvr-stoptunx vtö.), ll^lutc«»^« »»tiitiirl, uaci Kßtt- övsottdöls i't^ruoosn -u em» psellisn, <1io LiQ« sit^vnllö I^ebensvoiss iiilirvn. t'alsitilrats vvKlen xerietltiiek vvi'folxt. preis kinkr lerjirgcltlnOrig.-Schachtcl I fl.ö.W. iNiii M Äk ^l» I^^inroi ?ur erlol^rvietlsn Ijvkundlu«^ von (ilikdei'sekinLi'xvu uud I^ülimuujsLN, , Otil-vn- und /^aiinLoIunerx; in ^orm von llmsedlä^vn Itsi allon Verlöt-xuns^en uud >Vundell, doi lünt^iindun^üen und (z<.«vkwijr6n. I^unorliolt, mit >Vasger xLNlisckt, l^ei vliU/ÜettSli» llinvvltlseiii, t^rl)r6vlllzn, ILolill unti Ourenfitll. vsnn ^'vdo 1«'las(:tlg ruit meiner H lltvrsvll rikt und Lei» ut/.marku verseilten ivt. Än Flaschen s. Gtbranchs-Änwcisung twkr.ö.W. «rsvd I,«d»rt>lr»ii von lisoliii^ko., Kerzen, Xorvexen. Dieser Ikrau ist cler vinzilxs, der unter allen im Ilsncjel voricvmmsnden Lorten 2^ ärstliotieu ^vvollsn xeeiguvt ist. (417 prli«lfl.«.W.pr>^lasches.Ek>>ra»chsanwtis»ng. dsi ^.Lloll, ^xolktzlcer, Ic.k. Ilofliöferavt.VivQ 'l'uolilaudvn. l>a» l'. I'udnlium H^itl xvtZvtvii au«» «lritcItlieU Alvlt» «» v« rl«nxvn unil nur ttvieltv «ttlunvltme», mit meiner lSeliut^luarltv uu«l ^»tervetirist vvrset»en »init. AI. Lsräajs, Aoriä Se vo. unä /. Ikoss, ^potkeksr. () illi: Kup5er8ekmiec!, „ Laumbaetl's Lrben, kettau: H. ^liased, kaäicsrsbur Z: L. 0. ^uärieu, g. 11345. (905 Vom f. t. Bczirksgerichte Marburg linkcS Drauufer wird hiemit bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen deS Herrn Dr. Tri-pold die rxekutive Versteigerung nachstelzenoer, dem Herrn Alois Edlen v. Kriehubcr aehöriaeit Realitäten, als: I. Urb. Nr. 9 aä Spielscld in der Ct. G. GamS iM Schätztvertlze pr. 4584 fl. 45 kr.; II. Urb. Nr. 1046/1 acl Burg Marburg in der St. G. Leitersberg und Dobreng im Schäk-lverthe pr. 0943 fl. 28 kr. ; III. Einlage 27 der K. G. Wachs^nberg (ehemals Urb. Nr. 119 ^ aä Spiclfkld) im SchüKwerlhe mit 11345 sl. 73 kr. und IV. Einlage 29 der K. G. Willkomm (ehemals Urb. Nr. 439 L ad Herbersdors) im Schäk-lverthe mit 13235 fl. 94 kr. auf den S. Oktober 1881 Vormittags 11 Uhr. Zimmer Nr. 4 mit dem Anhange überltagen worden, doh die Psattdrcalitäten alich unt:r dem Schäßlvetthe hintaligegeben werden. Die Lizitationsbedingnisse, wornach inöbe-osndere jeder Lizitant vir gemachtein Anbote ein 10"/g Vadium zu Händen dt? Lizilations Kom» Mlsslon zu etlegen liat. soivie das Schä^ungs-Protokoll und der GriindbuchS-Eltrakt könren hiergerichlS eingesehen wcrden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 2. August I88I. Studenten wttdin in »önzliche Btrpflkftung gcaommcn: Flößergajse Nr. ö. Eiiic ga»i nciir llcgaiitt v Uurva»» der Firma koiekarä S^lZomp. in Won, III. Marzergasse 17, besorg,! kictvQtv siir das Inlanä unv xssamwtv Xuslauä, fertiget aus Verlangen die formgerechten Beschreibungen und Zeichnungen sür dle Patentwerber an, überjt^l in alte Sprachen und übernimmt lvkntuclt die Bertverthung der von idr desorxteQ ?atei»tv in allen Länvern. Prospekte des f'atvnt- unlj tvekni8ekon Vurvau8 von Lvivdarä Se Vo. ln IVLeu gratis u. stanco. (79 Iii üöi' UedSi'iiMj Sk« L. ^giizeljjl! ist (lasin anKekommeu. N gzzz Kundmachung. ^ ^ Zu Folge Gemeinderaths-Veschlusses von: 11. August 1381 werden im Wege der öffentlichen nlttndlichen Versteigerung nachstehende Lokalitäten und Pachtobjekte der Stadtgemeinde Marburg fi'ir die Zeit vom I. Jänner 1882 bis Ende Dezember 1884 mit dem Bemerken verpachtet, das; der gegenwärtige Pachtbetrag als slnürusspreis angenommen, und daß die Lizilationsbedingnisie währeild den Amtsstunden täglich in der Stadtamtskanzlei bei der städtischen Kassa eingesehen werden können. Die Lizitations Verhandlungen finden im Stadtmnte an den nachstehenden Tagen und Stunden statt, und die Herren Lizitanten haben vor dem Anbote eines jeden Pachtobjektes ein l0"/oiges Vadium zu erlegen. I. Am 9. September 1881 Vormittags von 10—11 Uhr das an der Platzseite gelegene Verkaufsgewölbe XII im einjährigen Ausrufspreise pr. 190 fl. „ 9. „ „ Vormittags von 11—-12 Uhr der Brotladen ^r. XIII mit den Gewölben Nr. 2, 4, 7, und dem Keller unter der Einfahrt Nr. 11 im einjährigen Ausrufspreise pr...... 600 „ „ 10. „ „ Vormittags von 10—11 Uhr der Doppelkeller unter dem Rathhause im einjährigen Ausrltfspreife pr....... 76 „ „ 1v. „ „ Vormittags von 11—12 Ul)r nachstehende Gewölbe, u. zw.: I^r. III im einjährigen Ailsrufspreife pr..... 60 „ V und VI „ ,, „ » » . « 152 „X ,, „ ,, 90 ,, VIII „ ,, „ 60 II. Wölken,«I» II»»». „ 12. „ „ Vormittags von 10—11 Uhr das große Magazinslokale fjir Getreide zc. im einjährigen Ausrufspreise pr..... 80 und der große Keller ebenso pr............ 66 III. ISIivinnl» li^anÄutU Hau». „ 12. „ „ Vormittags von 11—12 Uhr der Keller im einjährigen Ausrusspreise pr................. . 40 IV. Ileal» >»i»Ä It^ttalkv»»oI>«II»»n». „ 12. „ „ Vormittags von 11—12 Uhr ein Keller im einjährigen Ausrusspreise pr.................. 33 „ i:i. „ „ Vormittags von 10-11 Uhr der Thesenweideantheil im einjährigen Ausnlfspreife pr.............152 „ 13. „ „ Vormittags von 11—12 Uhr die Aecker der Landwehrkaserne in Melling im einjährigen Ausrufspreise pr....... 5Z „ 14. „ „ Vormittags von 10—11 Uhr die Kadettenstistsackerantheile in der Magdalena-Vorstadt pr............ 40 „ 14. „ „ Vormittags von 11—12 Uhr das Draufischereirecht im einjährigen Ausrufspreise pr............. 10 dann „ 14. „ „ Nachnlittag von 4—5 Uhr die Hintangebung der Arbeiten ftir die Reinigung der Kamine in den städtischen Gebäuden um den jährlichen Pauschalbetrag pr..........293 Stadtrath Marburg, am 18. August 1881. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser, Fran^i^urter Meräe- unä Fo^ken-Rar^t-Loitene. Ziehung 28. September I88I. Kommen folgende Gewinne zur Verloosung: Mehrere elegante Equipagen zu 4 und 2 Pferden, zirka 80 Reit- und Wagei^pferde, prachtvolle silberplattirte Geschirre nebst niehreren hundert von werthvolleil Gewinnen. Da versende ich ein Original-Loos zu 4 Mk., 7 Loose zu 25 Mk. Kik^er-^otterie ller Jootogi^c^en Garien-Ge^ekt^elmst Frankfurt a- M. Ziehung Eude September R88I. Höchster Gewinn Werth 6000 Mk. bis zu 25 Atk.; über 500 Gewinne im Gesammtwerthe von 60.000 Mk. Ich versende ein Original-Loos zil 4 Mk. 7 Loose zu 25 Mk. Dllieilt- ulll! Ru^ier^c^ll^-ÄusltekkunP-^otterie Fran^^uri a. R. Ziehung Gnde September I88I. Hauptgewinn 80.000 V!k. 1 Gewinll zu 15.000 Mk., 3 Gewinne zu 5000 Mk. zc. 3500 Gewinne im Gesammtwerthe von 160.000 Mk. Dazn versende ich ein Original-Loos zu Mk. 1.50, 10 Loose zu 13 Mk. gegen Einseildnng des Betrages oder per Postnachnahnle. Da die Abnahme der Loose rasch von sich gehen wird, so sieht baldmöglichster Bestellung L. A. WeöiH. 747) Hrosve Hschenyeim-rstrafse Ar. «v, Srankfurt a. W. Größere Gewinne werden telegraphisch gemeldet. Ziehungslisten franco gesendet. «lk' NM ^ ». aus cler l^adrik V 0u vaellei'Ver- tliUlUNA leideucle I^ersonen, t»lul.ipme ltintler, «tlllenllv tViiuen, 8eI»vvi>eI»Iitl»e Hiilleken ete. ein vorisüKliell iliUuentles, .'tnxc.nelttn seluneel^enileL^ Oetrnnli. «.Ifi« Iii lievvälll't siell nl8 sliirltenlle unll leiellt vef8ke/eieImete8 ^.il»sinillel, so^ie als vortreü'-lielie liinliei'nnkl'llnj!; von dem ersten I^edeus^klllre nn. Die Detailpreise sinä nni' siimmtlielleu ^aekniiß^en aukAedruekt. j)e:2iellen dure!» nlle ./Vpotlteken unll Droß^uen-IInnölnnß^en der Nonnrelue und en ß^rvs dnrell das (Zener^-Dep()t ^eiltdur^z^asse 26. keM in lUIIi: kupsefseltmieö, ^Mllelcer; in lirni: t'/. X. k8eltilia>^, ^Mlleker. (589 Verantwortliche Redaktion, Druck und Lerlag von Eduard Janschitz in Marburg.