(Foitolnft plafan» » gotovini.l Deutsche Zeitung = Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — _ GHrMetttmz anb Btrwoltnng : ^rcUmooo »lica k, Xeltpho* Str. 21 (intenuban) » Bejnfl»pt«ift für da, I«lanb: vierteljährig »0 Din, halbjährig 80 Di», ganz, ■■ün&igangen werden in b« BmcalUng |H billigsten Gebühre» ««tgegengenomnien f jährig 160 Di«. Zur bar Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din l.50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 4S ||| Celje, Donnerstag, den 19. Zuni 1930 I 55. Jahrgang Fünfzig Jahre deutsche Schutzarbeit Di« Salzburger Iubiiäumstagung des Aereines für das Deutschtum im Auslande Salzburg, Pfingsten 1930 Zu Pfingsten wurde in Salzburg im Rahmen eindrucksvoller Feierlichleiten die 50. Jahrestagung des Vereins für das Deutschtum im Auslande (93. D. A.) abgehalten, bei der außer zahlreichen Besuchern aus Deutschland auch die deutschen Volks-gruppen aus Ost- und Südosteuropa und aus Nord-und Südamerika vertreten waren. Selten wohl hat Salzburg so viele sestlich ernst gestimmte Massen vereint gesehen wie zu dieser Tagung. Rund 15.000 Jugendliche und viele Tausende Erwachsene waren aus allen von Deutschen bewohnten Teilen der Welt zusammengekommen, um das Band des Blutes und der kulturellen Zusammengehörigkeit aller Deutschen der Welt fester zu knüpfen. Vieles und Großes hat der B. D. A. in den 50 Jahren seines Bestehens für die Erhaltung deutschen Volkstums und deutscher Kultur in den national gefährdeten Gebieten geleistet. Und ein besonders erfreulicher Umstand darf zu seinem Jubel-feste festgestellt werden: der Verein hat es immer verstanden, die verschlungenen und oft gefährlichen Wege der Politik aus seiner Tätigkeit auszuschalten. Richt auf politischem, sondern auf rein national-kulturellem Gebiete liegen die Ziele dieses Vereines. Und gerade dem Umstand, daß der Verein sich immer streng an diesen Grundsatz gehalten hat, ist es zu verdanken, daß er eine weltumspannende Or-ganisation zur Pflege deutscher Kultur werden konnte. Schutzarbeit, deutsche Schutzarbeit, nennt der Verein seine Tätigkeit und in diesem Worte ist das ganze Wesen dieser Tätigkett enthalten. Schützen will er dort, wo Gefahr droht, wo das in der Welt zerstreute Deutschtum in seinem nationalkulturellen Bestand bedroht ist. Und dieser Schutz besteht in der Hauptsache in der Wiederanknüpfung geistig-kultureller Beziehungen zwischen dein Muttervolke und den Volksgruppen in aller Welt. Diese rein desensw-kullurelle, jeglicher staatspolitischer Tendenz bare Einstellung machte es vielen deutschen Volks-gruppen außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches möglich, mit vollen, Wissen ihrer zustandigen Regierungen zu dem V. D. A. kulturelle Beziehungen anzuknüpfen, die für die betreffenden Volksgruppen und indirekt auch für den Staat, dem sie angehören, segensreiche Folgen gezeitigt haben und noch zettigen werden. Der großartige Besuch, dessen sich die dies-jährige Jubiläumstagung sowohl aus dem geschlossenen deutschen Siedlungsgebiet als auch aus der völkischen Diaspora der ganzen Welt erfreute, ist ein Beweis dafür, wie tiefe Wurzeln der national-kulturelle Schutzgedanke hier wie dort geschlagen hat. Kein Geringerer als der deutsche Reichspräsident Hinden-bürg hat die einwandfreie Haltung und vorbildliche Arbeit des Vereines für den Gedanken der geistigen Verbundenhett aller Deutschen durch ein Gelettwort und ein Telegramm an die Tagung ausdrücklich anerkannt. Den Reigen der großen Veranstaltungen er-öffnete am Samstag die Jubiläumshauptversammlung des Bereines, der ein Abend im großen Festspiel-Haus folgte. Hiebei hielt Universitätsprofessor Dr. Eibl-Wien eine programmatische Rede. Ernste Worte an das Muttervolk richteten Abgeordneter Muth-Temeschwar für den Verband der deutschen Volks-gruppen in Europa und Hübbe-Brasilien in Namen der Ueberseedcutschen. Der Sonntag brachte dann u. a. die Jubiläumstagung der Studenten- und Jugendgruppen, eine Aussprache über deutsche Büchereiarbeit im Ausland und als festlichen Höhe-punkt den großen Festzug der 15.000 Studenten und anderen Abordnungen aus allen deutschen Gauen und Stämmen von Reval bis Saarbrücken, von Flensburg bis Klagenfurt. Unter dem Läuten der Domglocken und unter Böllersalut bewegte sich der Zug, der den eindruckvollsten und erhebendsten Beweis des geistigen Zusammenhaltes aller Deutsch-sprechenden und ihres Willens zur Erhaltung der deutschen Kulturgemeinschaft ablegte, mit zahllosen Heimatfahnen und Musikkapellen, unter Gesang und unablässigen Heilrufen durch die festlich gc-schmückte Stadt, deren Bewohner und Gäste ihn mtt jubelnder Begeisterung begrüßten. Richt minder eindrucksvoll waren die religiösen Morgenfeiern, bei denen Kapttularkanonikus Steinwender-Salzburg und Generalsuperintendent Gregor-Memel Ansprachen hielten, eine Sondertagung der Frauen, endlich als wirkungsvoller Ausklang der Fackelzug der Jugend und der Zapfenstreich auf dem Residenzplatz. In diesen feierlichen und schönen Kundgebungen der Jugend liegt nicht zuletzt die Befriedigung begründet, mit der die Teilnehmer aus Salzburg »ach Hause zurückkehrten. Eine Nation, die eine so disziplinierte und begeisterungsfähige Jugend hat. hat trotz allem ihre Zukunft. In der Sitzung des Hauptausschusses wurden nach einer Reihe von Referaten über die Lage des Auslandsdeutschtum, speziell über die schwere Rot der deutschen Bauern in Rußland, folgende zusammen-fassende Entschließungen angenommen: „Die Be-richte der auslandsdeutschen Vertreter in der Haupt-ausschußsitzung des Vereins für das Deutschtum im Ausland gaben ein erschütterndes Bild deutscher Not und deutschen Daseinskampfes in fast allen Wohn- und Siedlungsgebieten unseres Volkstums. Die Führer und Anhänger der nunmehr auf eine 50'jährige erfolgreiche Arbeit zurückblickenden Schutz-vereinsbewegung gedenken in dem Bewußtsein engster Schicksalsverbundenheit und dem Willen zur Opferbereitschaft des zähen und heldenhaften Da-seinskampfes ihrer auslandsdeutschen Volksgenossen." Das Gelettwort, das Reichspräsident o. Hinden-burg der Salzburger Jubiläumstagung gewidmet hat, hat folgenden Wortlaut: „Der Verein für das Deutschtum im Ausland darf das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, vor 50 Jahren zuerst für den Gedanken der Volksverbundenheit aller Deutschen über die Staatsgrenzen hinweg eingetreten zu sein. In einem halben Jahrhundert treuer, hingebungs-voller Tätigkett hat der Verein die Saat ausgestreut, deren Ernte jetzt zu reifen beginnt. Aus dem Bewußt-sein, einem großen, arbeitsamen und tüchtigen Volke anzugehören, können alle seine Glieder Mut schöpfen für die Ueberwindung der gegenwärtigen Not. Ich wünsche dem Verein in seinem Jubiläumsjahre eine weitere Aufwärtsentwicklung, so wie sie besonders das letzte Jahrzehnt gebracht hat. Not hat Opfersinn geweckt. Opfer und Arbett werden die deutsche Not brechen." Politische Rundschau Inland Wieder Höllenmaschinen in Südserbien Wie die Agentur „Avala" berichtet, explodierte am 12. Juni um 8 Uhr 50 abends im Eisen-bahnivartesaal 111. Klasse in Nis eine Höllenma-ichine, welche im eisenen Ofen versteckt gewesen war. Bei der Explosion wurden der Vetennärkon-trollor Zioojin Rankovic tödlich, zwei Soldaten schwer und eine Schülerin der 3. Klasse des Gym- nasiums in Nis leichter verwundet. Um 11 Uhr 05 nachts explodierte eine zweite Höllenmaschine, einige 900 Meter entfern: vom Stationsgebäude auf der Strecke Nis-Pirot im Augenblicke, als der Schnell-uig aus Pirot heranfuhr. Diese Erplosion richtete keinen Schaden eransuhr. Diese ( an. In der N ine gesunden, die Nähe wurde eine dritte Höllenmaschine gefunden, die aber nicht er-plädierte. Sie bestand aus einer eisernen Schachtel und war mtt anderthalb Kilogramm Ekrasit gefüllt. Als man auf die Fachleute wartete, die die Ma-fchine demontieren und unschädlich machen sollten, explodierte sie plötzlich, ohne jedoch Schaden anzu-richten. Am 13. Juni moraens eiplodierte noch eine vierte Höllenmaschine aus der Straße in der Richtung nach Leskovac. Sie war in einem Schotter-Haufen eingegraben gewesen. Auch diese Erplosion verlief ohne schaden. Ausland Ausweisung des Organisators der Heimwehren aus Oesterreich Der frühere Major Pabst, ein Reichsdeutscher, wurde dieser Tage in Wien verhastet und au» Oesterreich ausgewiesen. Pabst, welcher ständig in Innsbruck lebte, war der Organisator der öfter-reichischen Heimwchren und ihr Stabschef. Diese Ausweisung hat namentlich in Tirol lebhaste Pro« teste au-geläst; die Tiroler Landesregierung hak aus diesem Anlaß eine Kundmachung erlassen, in welcher sie nachdrücklich gegen die Einmischung von Wien in ihre autonomen Rechte protestiert. Major Pabst ist mit seiner Frau mittelst Flugzeuges nach Venedig abgereist. Er wird in Lugano eine seiner Frau gehörige Villa bewohnen, bis seine Aus-weijungsangelegenhett bzw. die Frage der Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft gelöst sein wird. Viele Tiroler Gemeinden haben ihm das Heimatsrecht angeboten. Major Pabst spielte seiner-zeit im sogenannten Kapp-Putsch in Berlin eine bedeutende Rolle. Das neue österreichische Waffengesetz Das neue österreichische Gesetz über das Waffen» tragen, welches bekanntlich in den Reihen der Heimwehren einen Sturm der Bekämpfung entfacht hatte, ist im Wiener Parlament mtt 86 gegen 72 Stimmen angenommen worden. Das neue Gesetz überträgt das Recht, das Tragen von Waffen zu bewilligen, von den Landeshauptleuten auf die Bundesregierung. Tirol und Vorarlberg behalten ihre Sondervorrechte bezüglich des Besitzes von Waffen. Seite 2 Deatsche Zeilang Nummer tS Königskrönung in Rumänien am 12. Oktober Die Krönun^König Carols ll. wird am 12. Oktober in Alba ?ulia stattgefunden. Hiem werden die Souveräne aller mit Rumänien befreundeten Staaten eingeladen werden. Ministerpräsident Maniu gegen die Besteigung des ungarischen Thrones durch Otto von Habsburg Gelegentlich eines Empfanges der ausländischen Journalisten in Bukarest erklärte der rumänische Ministerpräsident Maniu, dah Rumänien nicht schweigend über die Tatsache einer Thronbesteigung Ottos von Habsburg hinweggehen könnte, sondern daß es alles tun würde, damit die Bestimmungen des Friedens von Trianon eingehalten und erfüllt würden. Die Rückkehr König Carols fei eine innen-politische rumänische Frage gewesen, während die Rückkehr des Erzherzogs Otto eine Verletzung der internationalen Verträge bedeuten würde, welche den Habsburgem die Rückkehr auf den ungarischen Thron verbieten. Die rumänischen Liberalen für König Carol Auf dem am IS. Juni in Bukarest abge-haltenen Kongreß der liberalen Partei, welche be-kanntlich gegen den neuen König infolge der früheren heftigen Feindschaft eine ablehnende Haltung eingenommen hatte, wurde eine Resolution gefaßt, in welcher dem König Ergebenheit und Treue ausgedrückt wurden. An Stelle des zurückgetretenen Parteipräfidenten Vintila Bratianu wurde der königstreue Georg Bratianu zum Präsidenten der Partei gewählt. Das rumänische Telegraph- und Telephonwesen wird der ameri-kanischen Finanzgruppe Morgan übergeben Die Bukarefter Regierung hat auf ihrer Sitzung am 16. Juni be chlosfen, das rumänische Telegraph und Telephonwesen der amerikanischen Finanzgruppe Morgan in Pacht zu geben. Der bezügliche Gesetz-entwurf wird dieser Tage dem Parlament vorgelegt werden, das ihn voraussichtlich mit großer Mehrheit annehmen wird. Aus Stadt und Land Fürstbischof Dr. Zeglii von Ljubljana wurde anläßlich seines 80. Geburtstages mit dem Weißen Adlerorden 2. Klasse ausgezeichnet. Sokoltag der Armee. Am Sonntag traten auf dem Platz des Sokolkonaresses in Beograd die Turner der Armee mit leichtathletischen Darbietungen, mit einem Eilmarfch über 10 Kilometer, mit Schauturnen und Reitervorführungen auf. Den ausgezeichneten Leistungen sahen Ihre Majestäten der König und die Königin, alle Minister, die fremden Militärattachees und eine vieltausendköpfige Menge zu. Am Abend fand auf dem Platz ein Monstrekonzert von 400 der besten Militärmusiker unter Leitung des Militäroderkapellmeisters Prohaska statt. Sine Repräsentanz der Paneuro-päischen Union im Königreich Jugosla-wien. In Beograd wurde aus den Mitgliedern des Beograder, des Zagreber und des Ljuvljanaer Ausschusses der Paneuropäischen Union eine be-sondere jugoslawische Repräsentanz der Union ge-bildet, zu deren Präsidenten der frühere Außenminister Dr. Momcilo Nmftf gewählt wurde. Zum Ehrenpräsidenten wählte man den Außenminister Dr. Marinkovic. Zum neuen Oberhaupt der musel-manischen Kirche in Jugoslawien wurde nach dem Rücktritt des bisherigen Reis-ul-Ulema auf Grund einer Wahl mit königlichem Ukas Abmhim Hadschi Hafis Maglajlic ernannt. Keine Angst vor dem Hitzschlag, wenn Sie sich mit ,.Vero"°Orangeade oder Citronade, dem einzigen natürlichen alkoholfreien Getränk, befreunden! „Vero" wird aus den Säften edler Südfrüchte ohne chemische Zutaten gewonnen. Verlanget überall „Vero" als erfrischendes, belebendes und der Ge-sundheit zuträgliches Getränk! Bilanz des Beograder Prozesses. Der Beograder Pozeß gegen die Zagreber Terroristen hatte am 24. April begonnen und dauerte bis pm 7. Juni i am >4. Juni wurde das Urteil gesprochen. Angeklagt waren 24 Personen, die von 30 Advo katen verteidigt wurden. Di« Gerichtsakten wiegen über 100 Kg. Opfer eines Rekorde». Der berühmte englische Sportler Major Segrave fiel dem Versuch, mit seinem Motorboot «Miß England ll" einen neuen Weltschnelligkeitsrekord aufzustellen, am 13. Juni zum Opfer. Das Boot erreichte zwar die fabelhaste Geschwindigkeit von 100 Ateilen pro Stunde, jedoch auf einmal ertönte eine mächtige Eiplosion, das Boot überschlug sich und verschwand in den Wellen. Segrave und ein Mechaniker — der andere er trank — wurden von den Mannschaften der in der Nähe befindlichen Dampfer schwer verwundet herausgezogen. Segrave starb bald darauf. Die Szene spielte sich vor den Augen der Gattin Segraves und einer großen Zuschauermenge ab. Frau Segrave fiel ohnmächtig zusammen, als ihr todlich verletzter Gatte, welcher sie nicht mehr er-kannte, auf einer Tragbahre vorbeigetragen wurde. Bei fahler, qrauaelblicher Hautfärbuna, Mattigkeit der Augen, üblem Beftnden, verminderter Arbeitstraft, trauriger G-mütSstimmung, schweren Träume«. Magen-schmerzen, flopfdnii und Krankheitswahn ist rt ratsam, einige lag« hindurch früh nüchtern ein Glas natürlich« „Franz Josef-Bitterwasser jit trinken. In der ärztlichen vraris wird da» Franz-Ioscf-Wasier darum vorzugsweise angewendet, weil es die Ursachen vieler KrantheitSkrscheinungen rasch beseitigt. Celje Kirchenkonzert in der Evangelischen Kirche. Der Organist an der hiesigen Evangelischen Christuskirche Herr Eduard Jnterberger veranstaltet am 3. Juli um 8 Uhr abends ein Kirchen-konzert, dessen Reinerträgnis dem blinden und — abgesehen von seiner Organistentätigkeit — vollständig erwerbsunfähigen Veranstalter des Konzertes zufließen soll. Da es gelungen ist, die Konzert-sängerin Frau Maria Röthel-Noftis sowie andere gediegene Kräfte zur Mitwirkung zu ge-winnen, werden die Besucher dieses Konzertes nicht nur ein gutes Werk vollbringen, sondern auch einen weihevollen Kunstgenuß erleben. Alles Nähere wird noch bekannt gegeben. Den Kartenvorverkauf hat in liebenswürdiger Weise Frau Flora Lager-Neckermann übemommen. Die Frühlingsliedertafel des Sillier Männergesangvereines am 14. Juni ent-wickelte sich dank den trefflichen Darbietungen des Vereines und seines Orchesters, aber auch dank dem herrlichen Sommerwetter zu einem außer-ordentlich gemütlichen Abend. Liebwerte Gäste aus Maribor und Konjice konnten mit Freude will-kommen geheißen werden. Die Liedertafel wurde mit einigen flotten Vorträgen des vorzüglichen i Hausorchesters unter der Leitung des schneidigen Dirigenten Herrn Baumeister Kalischlug eröffnet, worauf der Männerchor unter seinem Sangwart Dr. Fritz Zangger drei reizende Frühlingschöre, darunter den herrlichen pp Chor „Der träumende See" von Robert Schumann, sang. Nach einer vom Hausorchester prächtig gespielten Cavalleria Rusticana-Pbantasie, die so recht in südliche Sphären hinüber-führte, ertönten zwei der berühmtesten Chöre von Franz Schubert: ..Der Gondelfahrer" und „Rächt-gesana im Walde". Mit diesen Chören, die zu den Kanonen der großen Wiener Gesangvereine gehören, hat sich der Cillier Männergesangverein eine eben so schöne als schwierige Aufgabe gesetzt, welche in erfteulichster Weise gelöst wurde. Stürmischer Beifall zeigte, daß Schuberts ewig« Musik immer wieder zündet. Die delikate Klavierbegleitung zu den Schubertchören wie überhaupt zu sämtlichen Gesangvorträgen besorgte Frl. Grete Wolf sehr hübsch'und gewandt. Den Abschluß der Chorvorträge bildete der urwienerische Dorfschwalben-Walzer von Josef Strauß in der Bearbeitung für gemischten Chor von Viktor Kehldorfer. Nicht endenwollender Beifall folgte dem lieblichen, vielfach an Schubert gemahnenden Stücke. Das Vereinsquartett «Willi Löschnigg. Erich Blechinger. Aleiander Aijtrich, Dr. Alfred Zuchart» hat sich mit dem Vortrage einer ganzen Reihe sehr guter Sachen diesmal noch tiefer in die Gunst der Zuhörer hineingesungen. Reizend war vor allem das Wiener Lied „Secht's, Leutln, so war's anno Dreißig" von Domenig Roll, mit seinem ganz weich stimmenden Refrain „und die Zeit, die kommt nimmer zurück". Wertvoll wie alles von Heinrich Strecker ist auch fein „Frühling im Wienerwald", den das Ouartet lieb und innig vortrug. Den Haupterfolg des ganzen Abendes aber erzielte das Quartett mtt den neuen Schlagern von Ench Sompeck „Das oanschichtige Marterl", „Theo- rie und Praxis" und „Hindernis". Des Jubel» war kein Ende, so daß noch das urfidele „Waren-haus" und der „Erlkönig in 20 Sekunden" von Sompeck daraufgegeben werden mußten. Mtt einem feschen Potpourri „Sängerfahrt nach Wien" des Hausorchesters schloß der schöne, von Sommerfreude geschwellte Abend. Die Zuhörer aber blieben noch lange beisammen und genossen die wundervolle Nacht in vollen Zügen. Vermählung. Herr Dr. Paul Lautner. Arzt in Loce bei Poljcane, vermählte sich mtt Fräulein Alaria Kajnih. Herzliche Glückwünsche! Vermählung. Am 9. Juni fand in der Pfarrkirche in Dobnta die Vermählung des Bäcker meisters Herrn Erich Okroznik aus Dobrna mit Fräulein Hermine Woduschek, Tochter des Holz-Händlers Herrn Leopold Woduschek aus Vttanje, statt. Herzlich« Glückwünsche! Die Erwerbs- und Umsatzsteuervor-schreibungen zur Einsichtnahme aufgelegt. Die Steuerverwalwng in Celje verlautbart: Den Steuerzahlern wird bekanntgegeben, daß die Vor-schreibungen für die Erwerbssteuer und die lftigc Umsatzsteuer für das Jahr 1930 im Sinne des Artikels 131 des Gesetzes über die direkten Steuern bei der Steuerverwalwng in Celje zu öffentlicher Einsichtnahme vom 16. bis einschließlich 23. Juni 1930 aufgelegt sind. Die Zahlungsaufträge werden den Parteien besonders zugestellt werden. Das erste Auto auf der Urschel. Der Generalvertreter der Tatrawerke für Jugoslawien Herr Werner Stiger aus Celje, welcher in der vorigen Woche Ljubljanaer Journalisten mit s«inem sechsräderigen Geländewagen über wegloses Terrain bergauf bergab in Unterkrain gefahren hatte, hat wieder ein glänzendes Beispiel der unglaublichen Leistungsfähigkeit der von ihm vertretenen Auto-marke vorgeführt. Er fuhr nämlich mtt seinem Wagen, der von 8 Personen besetzt war, von Slovenjgradec aus auf den Gipfel des Ursulaberges <1700 m>. Es ist dies eine Leistung, die noch kein anderes Auto fertigbrachte, und im Hinblick auf das schlechte Terrain und die starke Steigung zweifellos eine sportliche Sensation. Wahrscheinlich dürste diese Fahrt auch den Autohöhenrekord in Jugoslawien bedeuten. Nächtlicher Brand in der Umgebung. Am Freitag abends wurde die Frw. Feuerwehr ju einem Brand in der Rähe von Medlog bei Celje alarmiert. Die Wehr, welche in wenigen Minuten mtt ihren Motorgeräten ausrückte, fand das Wohn-und Wirtschaftsgebäude des früheren Besitzers Franz Cokan in Gorica, Gemeinde Piresica, in Flammen. Die Feuerwehren von Zalec, Celje und Gaberje konnten trotz vereinter Anstrengungen den Brand nicht mehr löschen, well Wassermangel herrschte und der nächste größere Wasservorrat 2 Kilometer entfernt war. Die im gebirgigen Terrain liegenden zwei Gebäude brannten bis zum Grund nieder. Der Besitz war am gleichen Nachmittag ge richtlich verkaust worden. Die Ursache des Brandes konnte nicht festgestellt werden, jedoch ist Brand-legung nicht ausgeschlossen. Ein Kind unter dem Rad eine» Heu-wagen». Am Samstag nachmittags geriet der vierjährige Josef Gronik, welcher bei einem Heu-wagen auf der Wiese des Besitzers Alois Persek in Rimske Toplice spielte, unter das Rad des schon halbbeladenen Wagens, den die von Fliegen ge-plagten Ochsen plötzlich weitergezogen hatten. Das Rad ging über das Kind hinweg, das sich dann unter gräßlichen Schmerzen wand. Das Kind wurde mittelst Autos ins Allg. Krankenhaus in Celje ge-bracht, wo schwere innere Verletzungen festgestellt wurden. Verlanget Orangeade- VMü H O- Citranada überall! Von einer Kreuzotter gebissen wurde am 13. Juni beim Heuen die 14-zährige Besitzers-tochter Sophie Atirtl aus Boötanj an der Save. Das Mädchen wurde schleunigst in das Allg. Krankenhaus in Celje geführt, wo es außer Lebensgefahr gebracht wurde. Ttadtkino. Am Donnerstag zum letztenmal der neueste Harry Liedke-Film: „Der schwarze Domino", einer der besten Filme des beliebten deutschen Schauspielers. — Am Freitag. 20, Samstag, 21, und Sonntag, 22. Juni: „Schuld und Sühne", großartiger russisch-deutscher Film nach dem berühmten Roman von Dostojewski. In den Hauptrollen die hervorragendsten Mitglieder des weltbekannten Hudezestveni-Theaters in Moskau. Nummer 4L Deutsche Zeitung Seite 2 Mb Maribor Eröffnung des neuen Bades auf der Felberlnsel. Am Sonntag, dem 15. Juni, ist das auf der Felberinsel neuerbaute Draudad feierlich eröffnet und zur Benützung freigegeben worden. Es ist ein modern angelegter großer Kompler, der, wenn er gänzlich fertiggestellt sein wird, auch oer-wöhnteren Ansprüchen genügen wird. Vorläufig ist vieles noch roh und es wird noch einiger Arbeit bedürfen, bis die Sache endlich ganz fertig sein wird. Die Kosten, die bisnun 5 Millionen betragen sollen, werden sich noch erhöhen, besonders wenn, wie verlautet, an Stelle der jetzt errichteten Holz-brücke eine Betonbrücke errichtet werden soll. Auch für Sonnenbäderanlagen wird noch gesorgt werden müssen. Der Promenadeweg, der von der Autobusend' station zum Bade führt, ist vorläufig nur zur Not passierbar und wird, wie der Bau der Stützmauern beweist, auch noch besser hergerichtet werden. Vorläufig ist dieser Weg noch nicht als einladend zu bezeichnen. Desgleichen wird man für diesen Fußweg strenges Fahrverbot erlassen müssen, denn am Sonntag ver-juchten bereits einige jugendliche Radfahrer, trotz des Gerolles einige glattere Stellen ausnützend, den Weg per Rad zu passieren, was der Zvegkrümmungen wegen für Fußgänger nicht gerade angenehm war. Wird man sich aber nicht von allem Ansang an scharf dagegen stellen, so reiht dies Uebel ein und ist dann schwer wieder auszumerzen. Die Felberinsel war an dem Tage sehr gut besucht, ob aber die nicht wenigen Zelte auf ihre Rechnung gekommen sind, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls waren die Absperrungsmahnahmen bei der Brücke nicht streng durchgeführt, so dak viele ohne Einiahkarte hinein-kommen konnten. Badende allein wurden an die 2000 geschätzt, die Tribünen waren trotz der drückenden Schwüle ebenfalls voll besetzt. Alles in allem war das Eröffnungsfest sehr gut gelungen. Die Autobusse, die alle paar Minuten verkehrten, brachten ununter-krochen Besucher heran, um aus dem Rückwege diejenigen, die bereits ermüdet waren, wieder in die Stadt zu befördern. Um 9 Uhr abends wäre am untern Ende der Insel aber fast ein Unglück passiert, wenn nicht ein Mitglied der Rettungsabteilung dort anwesend gewesen wäre. Ein mit Mädchen voll-besetztes Äoot, vom nahen Studenci von einem Waldfest kommend, wurde von der Strömung unter die Usergebüsch« geschwellt, wobei nur durch Zusall niemand in die dort tiefe und reihend« Drau fiel. Herr Köberl von der Rettungsabteilung konnte trotz der schwierigen Situation das Boot fassen und ermöglichte dann das Aussteigen der lustigen Be-satzung, welche die Gefahr, in der sie war, gar nicht so recht ersaht hatte. Die letzten Festteilnehmer verliehen die Insel um Mitternacht. Es wäre nur zu wünschen, wenn der Badebetrieb, sagen wir, 10 Prozent von dem am Sonntag verzeichneten Besuch ausweisen würde, damit die Erhaltungskosten des Bades, die nicht zu nieder veranschlagt werden dürfen, zum gröhten Teil hereingebracht werden und die Gememdeverwallung nicht noch weitere Jahre wird größere Zuschüsse leisten müssen. Großfener im Industrieviertel auf der Theken. Freitag knapp vor Mitternacht brach in der Metallwarenfabrik „Kovina" Feuer aus, das sich mit Blitzesschnelle ausbreitete. Einige An-gestellte der Fabrik, die gleich nebenan wohnen, eilten rasch herbei und trafen im Verein mit dem sich zur kritischen Zeit in der Trzaska cesta weilenden Feuerwehrmann Köberl, der den in der Nacht weit-hin sichtbaren Brand sah und auf seinem Rade rasch herbeigeeilt war, alle Vorbereitungen, damit die bereits alarmierten Wehren sogleich in Tätigkeit treten konnten. Fürs erste wurde das Fabrikstor sperrangelweit geöffnet und sämtliche in der Fabrik befindlichen Hydranten geöffnet, so dah, als die Feuerwehren von Maribor, Pobrezje, Studenci, Hoce und Radvanje am Brandplatze erschienen waren, diese gleich den Kampf mit dem'verheerenden Element aufnehmen konnten. Die Freiwillige Feuer-wehr von Maribor war 8 Minuten nach ihrer Alarmierung bereits mit dem ersten Gerät am Brandplatze erschienen. Mit ungefähr 14 Schlauch-linien wurde das umfangreiche brennende Objekt angegriffen. Bei dem Eingreifen der Wehren handette es diesmal wirklich nur um Minuten, denn wenn die Feuerwehr auch nur 2 bis 3 Minuten später eingegriffen hätte, wäre die Gieherei und Dreherei, deren Dach in der ganzen Ausdehnung in min-destens Meterbreite beretts brannte, demselben Schick-sal verfallen, wie es bei der Blechemballagenabteilung und Schleiferei der Fall war, welches Objekt voll-kommen ausbrannte. Grausig war der Anblick der vom ersten Stock herabfallenden Maschinen, Der enorme Schaden von cca. 3,000.000 Din ist, wie wir erfahren, zum Teil durch die Versicherung gedeckt. Die angrenzende Kupferschiede, sowie die wertvolle Kabelabteilung wurden glücklicherweise gerettet. Nach zweistündiger schwerer Arbeit war der sett dem Brande der Franzmühle gröhte Brand gelöscht und sämtliche Feuerwehren konnten wieder emrücken. Die Brandwache bezog eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr m Maribor. Mit dem Wieder-aufbau des Objektes wird raschesten? begonnen werden, so dah mit dauernden Arbeiterentlassungen nicht zu rechnen ist. Als Ursache des Brandes wird Kurzschluß angegeben. Dachstuhlbrand in PobreZje. Montag um halb 7 Uhr früh wurde die Freiwillige Feuer-wehr von Maribor alarmiert, da im nahen Po-brejje ein Schadenfeuer gemeldet war. Die sofort auf den Brandplatz eilend« Wehr fand dortselbst einen Dachstuhl lichterloh brennen. Nach einstündiger Arbeit gelang es, das Feuer zu ersticken, der Dach-stuhl war jedoch den Flammen zum Opfer gefallen. Zum internationalen Flugmeeting am 6. Juli. An dem bereits angekündigten interatio-nalen Flugmeeting auf der Thesen, das bekanntlich am 6. Juli stattfindet, werden 12 Flugzeuge Jugo-lawiens, Oesterreichs, Deutschlands und der Tschecho-lowakei teilnehmen. pamenfrisierscr/on j>oldi Sieben - und Erbauung von Badekabinen im Kurhof aus Jahresbetrieb Ober. Im Winlerbet ieti auch diätetische Kuren für Zuckerkrank«. Franzenabader Kar! Xaahelmer Kur! Wasserheilanstalt! Moorbäder! Sommersaison: 1. April bis Ende Okt.. Wintersaison: 1. Nov. bis Ende März. Günstige Pensionspreise in Tor- und Nachsaison: In Villen und Hotels der Kurbad A.-G. 8 14—15.50. (Logis, 4 Mahlzeiten, Beleuchtung. Beheizung, Bed enung, BSdor u. normale Ärztliche Ordination eingeschlossen'!. Nur fär MoorbXder Aufzahlung am Ge-brauchatag 18 50 g. Kurtaxe und Wut separat. Kurmuslk. Tanzrcunluneu und Konzerte! 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