Donnerstag ven 2l. August 1834. Ml i e n. (3e. k. k. Majestät haben laut Allerhöchster, «n die Studien «Hof, Commission hcrabgelangier Entschließung vom 24. Julius d. I., den in Folge früherer Allerhöchster Entschließung vom 19. Januar t. I. zur Universität nach Lcmberg bestimm« ten Professor Philipp Kulit, auf sein Ansu. chcn bei seinem Lehramte in Prag allergnädigst zu belassen, dagegen aber das Lehramt der Elementar« Mathematik und practischen Geometrie an der Universität in Lemberg, dem Professor dieses Fa« ches am Lyceum zu Laibach, Leopold Schulz von Straß nitzky, allcrgnädigsi zu verleihen geruhet. (W. Z.) Frankreich. Dcr Monitcur meldet unterm 2. August die Ernennung des General »Lieutenants Grafen Dlouet o'Erlon zum Gouverneur der französischen Besitzungen im nördlichen Afrika, und gibt einen langen Artikel zur Rechtfertigung des Vorzugs, »reichen man einem Militär »Gouvernement ^geben habe Die Last. Corvette Fortune, Kapitän Roux, ist am 3i. Julius von Toulon nach der Levante abgesegelt. Die Brigg Cuirassier, tZapitan Brucix, ist, zü Brest am 3,. Iuliuä von den Vereinigten Staaten angekommen. Toulon, ».August. Da5 nach der Lcvan« te bestimmte Geschwader macht Anstalten zur Ab. f^hrt. Eä besteht aus vier Linienschiffen: Suffrcn mit ,ac>, Duciuesne, mit 6c,, Nestor mit 74 und Triton, ebenfalls mit 74 Kanonen; drei Fregat« ^en^ Dido, vom isten Rang mit äo Kanonen, worauf sich der Gcgenadmiral Massieu de Elerval befindet; Artcmise, vom 2ten Rang von 5^; Bel« lona vom 5tcn Na^g von 74 Kanonen, und einer Eorvctte, der Lamprctte von 12 Kanonen. Ei sind Befehle zu unverzüglicher Ausrüstung der Fre« gatte Armidc eingetroffen. Auch erhielt der Sce» präfect von Toulon gestern durch den Telegraphen Anweisung, die Fregatte Victoire, die Brigg Sylphe und die Brigg Eclipse in Stand setzen zu lassen, um nach 24 Stunden an die spanischen Küsten ab« segeln zu können. Diese drei Schisse stehen unter dem Befehle des Commandanten der Pictoire, Fre< gattencapitams Deloffre; mun glaubt sie nach dein biscayischen Golf bestimmt. Der König wird de« sinitiv bis Ende Augusts erwartet. Die Vorbe« rcitungcn zu seinem Empfange dauern fort. Sl. Majestät hat Hrn. Iorien Lagraviere versprochen, im Hotel der Sccpräfcctur zu wohnen. Man macht sich auf große Feste bei diesem Anlaß gefaßt. Dai nach der Levante bestimmte Geschwader wird wahr» scheinlich zuerst nur eine Versuchskrcuzfahrt ma. chen, da tie darauf befindlichen Matrofen noch nicht sehr geübt sind. (Allg. Z.) Spanien. In der Election (einen zu Bordeaux erscheinenden Journale) heißt es: „Man schreibt uns von S. Sebastian, daß zwei mit Munition für die Armee des Don Earlos beladene amerikanische Schiffe sich an der Küste gezeigt hätten. Nachdem sich die englischen Schisse ihrer Landung widersetzten, protesting die amcrlkani. schen Agenten gegen dicse Maßregel, die sie a!5 eine Verletzung tcr Handelsfreiheit ansahen, und erklärten,, daß wenn die englische Marine bei, ih<. 266 rem ersten Entschlüsse beharre, die vereinigten Staaten sie als eine Krieg serklci ru ng ansehen würden." Don 6arlös ist nach St. Estern zurück, zekommen. Am 25. Juli hatte bei Echarie-Ara« naz ein unentscheidendes Gefecht Statt. Die Korrespondenz des General Rodil und des Grafen Armildez mit den fi-anzösischen Generalen Harispe und Auvray (heißt es in ei-nem Schreiben aus Bayonne vom 2c>. Juli im Messager) ließ glauben, die Faccionisten hätten keinen Ausgang mehr und der Mangel Würde sie zwingen, sich zu schlagen oder zu ergeben. Statt dieser angenehmen Nachricht ist aber die einzige die, daß die wenigen Släote und Dör« fer, die noch neutral blieben, occr selbst dem An« scheine nach sich der Sache der Königinn ergeben zeigten, sich für Oon (Zarlos mit einem Enthu. siasmus erklärt haben, der an Fanatismus gränzt. Tafalla, Olite, Eaporroso und zwanzig anoere am Ufcr des Obro gelegene Bevölkerungen haben sich bereit erklärt, eher bis auf den letzten Einwohner «ntcrzugehen, als sich der Sache der Mörder zu Unterwerfen, wobei sic auf die Ereignisse zu Ma« dlio anspielten. In Folge dessen wurden aNe Vor-rälhe von Lebensmmeln, die für die Armee Ro« dil's requirirt waren, verbrannt, weil es an Mit» teln fehlte, sie den Factionisten zukommen »u lasst n. Die M 0 rn ing - baskischen Prc« vinzcn besorgen dürfen. Die Linicntruppen sin> treu und alles läßt hoffen, daß sie es bleiben wer» den. -^ Die Cholera nimmt merklich ab; es ster» den zwar noch viele Kranke, neue Fälle kamen aber wenig vor. — Die Minister sind mit der Abfassung der Berichte über ihre respective« De» partements beschäftigt, die sie laut der Vorschrift des „königlichen Statuts" den Kammern zu A», fang jeder Sitzung überreichen müssen. Man nimmt fortwährend das beste Einvernehmen zf»l< 267 schen den HH. Amarillas, Torre no und Martinez dc la Nosa wahr.« (Ocst. 35.) Zu Vittoria ward am 24, das Fest der Er« Öffnung der (Zortes mit Enthusiasmus gefeiert. Die Stadtmiliz wohnte in großer Zahl, so wie das bereits uniformirte 3te Bataillon der Infanterie von San Fernando dcr Parade bei. Eastor hatte sich wieder an einigen waldigen Orten gezeigt, man sammelte aber an mehreren Puncten Abtheilungen, um ihn aufzureiben. Merino hält sich rer. borgen. Seine in kleinen Banden zu 20 bis 3o Mann zerstreuten Anhänger werden beständig von den Kolonnen der Commandanten Elaveria, ?U« buin, Obragon und Andern verfolgt. Truppen aus Zamora und Leon nähern sich Bur^os, von »co die Karabiniers der Gränze, die von Almeida gekommen waren, nach dem Gebirge abgezogen find. Von der Seite von Arragonien bewacht General Linares mit einer Kolonne den Eanal »on Verdun und die übrige Gränze von Arrago» nien und Navarra. In der Gegend von Sacedon hatte sich eine kleine Bande von Factionisten er« ' hoben, die aber von der Stadtmiliz zerstreut ward. Der Gcneralcommandant van Guadalaxara hat die gehörigen Verkchrungen getroffen, um die be« wegliche Kolonne der Provinz, die von den nach dieser Stadt im Marsch befindlichen Truppen vei-stärkt werden soll, kräftig zu verwenden." Ein Schreiben aus Madrid vom 27. Juli gibt folgende Namen von Personen, die in Folge der wahren oder falschen Verschwörung, wovon , man seit einigen Tagen spreche, verhaftet worden feien-. Palafox, Herzog von Saragossa; General ! Llanos, Don Alexandria OdoneN, Don Jose Gar« > «ia Piliata, General van Halen, Don Romero ! Alpuente, Don Ealvo de Rosas, Olavarria, Avi. j lancta. Dieß sind übrigens nicht die einzigen Per« , fönen, die verhaftet wurden, aber es sind die be« 1 deutendsien. (Allg. Z.) - Das Journal de la Guyenne spricht von ei« 1 nem Briefe aus St. Ican-de»Luz vom 5i. Juli, l worin versichert wird, daß man sich seit zwei Ta« l hen zwischen Estella und Etchcrry schlug. Dieses 5 nämliche Blatt klärt aber in einer spätern Nummer f diesen Gegenstand dahin auf, daß dic Garnison s "sn S. Iean-de.Luz die Iuliustage mit Petar- ( denschüssen und Muskettensalven feierte. Dieses 3 Schießen hörte man in der Gegend von Bayomie, n und.dadurch wurden die Gerüchte von einem Ge» z< sechte reranlaßl, welches sich auf der an)e,ln Sei« l d te der Pyrenecn entsponnen hatt?. — Don Car« los Armee soll durch die Desertionen der Christi« , nos auf 18,000 Mann angewachsen seyn, welche . vom lebhaftesten Enthusiaömus beseelt werden, z Briefe aus Madrid vom 29. Juli (in der e Gazette de France) entHallen neue Details über e die Verschwörung, welche die Verhaftung so an-1 gesehncr Männer veranlaßt hat. Palafo.r soll in « Freiheit gesetzt worden seyn. Diese Verschwörung . bestand nicht bloß zu Madrid, sondern sie hatte ) auch in den Provinzen Verzweigungen. Dcr Plan l ging dahin, sich Christinen um jeden Preis vom - Halse zu schaffen, dis Constitution von 1Ü20 zu l proclamiren, und einen Regentschaftsrath unter l dcm Vorsitze des Infanten Don Francisco zn er-l neuern. Man hat aus der Hauptstadt jene Regi» l menier entfernt, welche eines Einverständnisses mit ^ den Verschwornen verdächtig warcn; unter An° derm jenes von Granada und das der Prinzessinn, welche bei den Mordthaten vom 17. Juli befangen waren. — Die Königinn hat gleich nach dcr Sij« zung der Eortcs sich von Madrid nach ihrer Re« sidcnz Rio« Frio, in den Gebirgen von Guadara» ma, bc^ben, um dort ihre Quarantine zu Hal« ten, bevor sie sich zu ihrer Tochtcr nach Granja begibt. (B. v. T.) Portugal. In einem Schreiben aus Lissabon vom 12. Juli in den Times wird unter Anderm gemeldet: Als ein Beispiel von dem strengen Einschränkungö» plane, welchen Dom Pedro und seine Minister zu verfolgen beabsichtigen, kann ich Ihnen melden, daß in dem Budget für »822 die Armee und Flotte, mit der Artillerie und den Schiffswerften, zu 5,56i,2oo Milreis angenommen waren, und daö jetzt vorbereitete Budget sie nur auf 2,i5o,c»nnMil« reis ansetzt; für die k. Familie und ihren Haushalt waren früher 680,000 Milreis bestimmt, jetzt nur 160,000 Milreis, und derselbe Einschränkungsplan soll durch alle Departements gehen. Der 8te war dcr Jahrestag der Landung Dcm Pedro's und sei» ner Truppen in Portugal im Jahre ,352, weh« halb in Queluz große Galia war, wo alle fremden Gesandten, so wie der Admiral Gage un3 seine Offiziere ihre Aufwartung machten. Eine Eorvctte, der 6. Julius genannt, sollte an diesem Tage vom Stapel laufen. Fast ganz Lissabon möchte man sagen, befand sich am Ufer oder auf zahNosen Böten und Schiffen auf dem Flusse, um liescm Schauspiele zuzusehen: die Stunde kam. 266 allein es trat eine kleine Verzögerung em und dle günstige Fluth ging vorüber. Das Ablaufen wurde zwar versucht, aber die (Korvette blieb auf dem halben Wege sitze». Glücklicher Weise gelang es bei der hohen F!u5l) des folgenden Tages. (Wien. Z.) Oroljbritanüien. London, 5i. Juli. Der Courrier will wis, sen, in den holländischen Gewässern werde für Don, Sarlos ein Geschwader ausgerüstet, und Admiral Napier sei nach Lissabon abgereist, um den Ober. bcfchl der portugiesischen Flotte wieder zu übcrneh« men, und mit lhr jenem Geschwader, in den Weg zu treten» (Salzb. Z.), Die Nachrichten aus Indien bringen neue Details über die zunehmende Verwirrung in den Angelegenheiten aller Staaten auf der Wcstgränze von Indien. Runjet Singh von Lahore, an dessen?e« den so viel hängt, sinkt zusehends; er hat den Ge« brauch seiner Füße völlig verloren, und klagt über beständige Schmerzen in seinen Armen. Die Auf« lösnng des Staats wird um ss schneller vor sich geben, als die fremdem Offiziere, welche die Ar« mee von Lahore gebildet und commandirt haben, flch entfernen. Nunjct ist im Streite mit seinem General der Infanterie, Ventura, und Allard, der Gcnerall der Eavallerie, hat, um nach Europa zurückzukehren, Urlaub verlangt, den ihm Nunjet nicht geben will. — Schah Schudjah, der ver-ttiebcne König von Eabul, hat die Amire van Sind, die sich weigerten, ihm zur Wicdcrerobe« lung seines Thrones zu helfen, angegriffen und in zwei Treffen gcschlogen. Die drei Regenten von Afghanistan sind unter sich uneinig. Bei der gegenwärtigen Crisis aller Länder zwischen Rußland und Indien, und dem bevorstehenden Zerfall von Persien, wird es ein Gegenstand von hoher Wich-ttgkcit für tie allgemeine Politik, ob sich in Afghanistan eine bedeutende Macht bilden kann, und auf welche Seite sie sich neigt.-^ Der Zustand von Persien verschlimmert sich täglich. Der Schah hat 3en ältesten Sohn von Abdas Mirza zum Thron-erben erklärt; er heißt Mohammed Mirza, und hatte seinen Vater in seinem Kriegszuge nachKho» rassan begleitet; er scheint aber keine besonderen Talente zu besitzen, uno seine,Lage ist unhaltbar. Der Schah leidet an einer Herzkrankheit, die ihn von einem Tage zum andern plötzlich todten kanm — Die Holländer haben, wie cs scheint, Frieden mit den Sumatresen abgeschlossen, in Folge dessen die holländischen Monopole in Sumatra aufhören. (Wien. Z.) Wir erhielten Journale vom an Bord eines ostindischctr Compagnie« schisss retteten. Unter ihnen befand sich der Gou« vcrneur. Die Stadt wurde drei Tage lang der Plünderung preisgegeben, und die gräßlichsten Ausschweifungen wurden begangen. Die Persen und das Eigenthum des englischen Residenten, ss wie derer, die sich in seine Wohnung flüchten konnten, wurden geachtete lANZ. Z.) N u ß l a tt v. Odessa, 11. Juli. Mehrere Schreiben aus der Moldau und Wallache! sprechen große Be« sorgniß vor einer schlechten Ernte in diesen Für-stcnthümern aus. (Salzb. Z.) A m e r i k a. Die englischen Journale melden die Bildung des neuen Ministeriums der vereinigten Staaten. Hr. Forsyth von Georgien ist Staatssecretär, Hr. Caß von Michigan Secretär des Kriegswesens, Hr. Dickenson Secretär der Marine. Hr. Wood« berry Sccvetär der Schatzkammer. (B. v. T.) RM-meur: Fr. kad. Keinrich. Verleger: Dgna? As. «55,1er h. Kleinmaur.