^ Sonntag den 1. Septemver 1878. xv». Jahrgaug MrdM MU Die ^Marburger Seitung« erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Kreitag. Preis, - sür Marburg a^anzjahria 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 sl. b0 kr^ für Zustellung _ins Hau« monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S st., halbjahrig 4 fl., vierteljährig 2 st. JnsertionSgebuhr 3 kr. pr. Zeile. eben so schwer zur Mobilmachung entschließen. Hätten wir die Staatshilse gesetzlich schon zugesichert, so wäre die jetzige Mobilmachung wohl unterblieben. Ditrfei» wir diese Staatshilfe einlnal gesetzlich fordern, dann werden Mobilmachungen nur erfolgen, weiln der Staat in Gefahr ist, gegen innere und gegen äußere Feinde sich vertheidigen muß. Bei solcher Kriegspolitik wird der Staat gewiß am Tage der Entscheidung nicht das de-müthtgende Bekcnntulß ablegen müsien; „Ich habe kein Geld, um Euch Arme, deren Ernährer für mich in den Tod gezogen, vor dem Elende zu schützen." Bei solcher Kriegspolitit wird der Staat nie mit Heine's „Grenadier" entgegnen : „Was scheert mich Weib, was scheert mich Kind, Laßt sie betteln gehn, wenn sie hunrig sind!" Trösten wir einstweilen die Betrübten. Sie mögen sich mit dem Gedanken sättigen, daß der Gatte, der Vater weit unten in der Türkei die Großmacht-Stellung Oesterreich-Un-garns wahrt. Und wenn später die amtlich beglaubigte Kunde gebracht wird, daß der Gatte, der Vater schon in fremder Erde liegt, so mögen sie an dem Bewußtsein sich erwärinen, daß er auf dem Felde der Ehre gestorben! Franz Wiesthalel. Vo« Sarajevo nach Vorasda. Diese Straße, welche ein Theil der Auf^ ständischen von Sarajevo eingeschlagen, und aus welcher ihnen F.Z.M. PlMppovich solgen soll, ist die frühere Stamtiuler Straße; sie siihrt zuerst im Thale der Miljatzka, dem linken llfer dieses Flusses entlang, übersetzt dann die Mil-jatzka aus der im Spitzbogen-Styl erbauten alten Kozija Csupria (Zigel,brl'lcke) und gestaltet sich daraus zu einem Sauinweg, welcher, nach« dem er das rechte User der Miliatzta verlassen, die Hänge der Borja-Planina hinanklilmnt. Derselbe passirt den Valog-Han und erreicht den Han Ljubogacsa, von wo aus er ü^'er einen mit Fichten bewaldeten Gebirgsrücken läuft und sich in die freundliche und sruchtbare Ebene von Pale senkt, aus welcher unweit des Pale-Han das Flüßchen Paloschicza den Bach Repasnitza ausnimmt. Die Landschaft Pale ist ein an Berglviesen reiches, welliges Gebiet und liegt am Fuße des Romanja-Planina. Nordöstlich vom Pale-Han erhebt sich die höchste Kuppe dieses Gebirges. Eine Stnnde weiter sieht man, der Romanja-Kuppe gerade gegenüber, aus der rechten Seite der Straße den Berg Vitez. Aus einem Hügel steht die Vitez-KaralUa, ein Wachthaus, welches die Grenze zwischen dem Kreise von Sarajevo und jenem von No-gatica bezeichnet. Nach einer Stunde erreicht die Straße einen schönen Buchenwald, durchschneidet denselben, passirt den Ber^irücken Vrh-Prtscha und den gleichnahmigen Han, von wo aus man ein großartiges Panorama genießt. Im Südetl, nur etwas weniger ostwäris, sieht man die Spitze des Bergriesen Dornlitor. im Westen die Jahorina-Plaluna; südwärts inl Vordergrunde liegt die Korjen-Planina. nördlich, el'ensalls im Vordergrunde, die Noinai^ja-Planina mit ihren mächtigen Felsenspihen, von welchen die bedeutendste die Orlova Ltiena (Mlerselswand) ist, welche, ans der Enlsernung betrachtet, in der That ivie eine aus Woldes grün emporragende Felsenmauer ausschaut. Der Vrh-Prtsch l'ildet die Wasselscheide. Nach Westen läuft die Paloschicza, nach Osten Kkiik Staatshilst sür dir Nkserviftlasamilit« ?! Marburg, 31. August. Vor Kurzem noch sollen die Regierungen beabsichtigt haben, dürstige Familien der einberufenen Reservemänner in der Weise zu betheilen, daß ein Kind sünf Kreuzer, das Weib zehn Kreuzer täglich erhält. Diese Betheilung hätte zwar bei Weitem nicht genügt, allein die Armen des Staates wären doch mindestens den Flüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina gleichgestellt worden. Die sragliche Absicht soll nicht ausgeführt werden. Mitglieder de» MinisterratheS haben sich dahin ausgesprochen, daß die Staatshilfe unthunlich, ja unlnöglich sei; die Gesetzgeliungen haben nicht vorgesorgt und wenn es zu einer allgemeit,en Mobllisirung käme, so würde die Unterstützung der betroffenen Familien zu viel kosten.--- Die Gesetzgebungen haben sich der Reser-vistensamilien nicht erinnert, als vor zehn Jahren die Blutsteuer zum letzten mal regulirt wurde. Sotlderbar, daß in den Gesetzen gar keine Lücke zu entdecken ist, wenn die Pflichten der Staatsbürger festgestellt worden — sonderbar, daß wir die Gedächtnißschwäche iinmer blos dort fitlden, wo sich's nnl Rechte der Bürger haitdelt! Lücken im Gesetze müssen ausgefüllt werden, sobald die Nothwendigkeit sich gezeigt. Die beredteste Roth der Refervistensamilien sollte doch jetzt nicht vergeblich mahnen! Staatshilfe ist hier das strengste Gebot der Rechtspflicht. Will der Staat diese Hilse nicht leisten, fo rufe er die Wehrmänner nicht zu den Fahnen. Belastet ihn die Zahlung schwer, so wird er sich Zl e u i l t e t o n. Krr Malsch »ach Saust. Von W. Rabbe. (Kortsepung.) So lange es noch dunkel war, saß er aufrecht aus feinem harten Lager und horchte auf das donnernde Geschnarch in der entgegengesetzten Ecke der Hütte. Und als es dann allgemach licht wurde, saß er noch aufrecht und blickte stier nach dem Schlasgenofsen hinüber. Als aber die Spitzen der Berge im ersten Lichte des neuen Tages zu scheinen begannen, da erhob er sich; suchsartig, verstohlen beugte er sich noch einmal über den heimkehrenden Korporal und schlich aus der Thür. In dem Augenblick, wo er stch draußen sand, fing er an zu laufen; in den weitesten Sätzen sprang er bergab nach Alberschwende hinunter, nnd klopfte und hämmerte wie wahnsinnig an der Pforte feiner Brodherrin. Nach zehn Minuten befand sich das ganze Haus im hellen Alarm, und nach einer weiteren Viertelstunde, als sich schon der Himlnel im Osten mit schönster Glut färbte, hatte sich der Lärm bereits durch das ' gallze Dorf verbreitet. Noch fprachen zwar die Bequemsten und Ungläubigsten von ihrem Bette aus: „Der ^ Bub Melchior hat geträumt!" Allein der Bub Melchior war seiner Sache eben gewiß, und die Frau Fortunata Madletter tvar uin diese Zeit schon — auf dein Marsche zur Lorena empor. Sie stieg bergan, gestützt, geschoben ultd gezogen von den stärksten Händen ihres Haushaltes. Aber auch der schwächere Theil ihres Haushaltes stieg niit. Daß die Hunde sich nicht ausschlössen, verstand sich von selber; aber auch das halbe Dorf folgte dem Zuge, und es war freilich ein sonderlicher Zug durch die graue Frühe, über die thauseuchten Halden und durch den noch phantastisch in Wolken und Nebel gehüllten Tannenwald. „Ich will fanft gegen ihn seilt, wie ein eintägig Lämtnle", murmelte die Taubenwirthin. „O, er soll es fchon verspüren, wie saitft ich gegen ihn sein will; aber gestehen soll er, wo er sich uingetrieben hat. Was meinst, Aloysia, ob ich es wohl aus ihm her-ausschtneicheln und streicheln werd' ? Ei, er soll sich fchon wunderlt, tvie fchön inan einem Solchen, wie er, thut, wann er endlich nach Haufe komtttt. XIV. Aus dem tiefen Schlafe des Korporals war alltnälig ein sehr unruhiger geworden. Der Bub hatte die Thür der Hütte offen stehen lassen, und die fcharse Gebirgsluft, die eindrang, niochte tvohl titit Schuld daran sein, daß sich der Schläfer unruhig hin und her warf. Endlich inußte er sreilich wohl erwachen; denn sie fchüttelten ihn, die Leute von Alberschwende, und vor allen Anderit schüttelte ihn derb die tapfere Freundin, Frau Ftirtunata Madlener, die Wirthin zur Taube tn Alber» schn?ende, und der alte heintgeket)rte Sünder saß ausrecht mtf feinem Strohsack und sah sich verstört und blinzelnd um! — Natürlich, nachdetn sie ihn nach Herzenslust und Bedilrfniß abgeschüttelt halten, über-schwentln!e>t sie ihn mit einer Flut voit Fragen! Er aber brauchte längere Zeit, utn il)nen Alles initzutheilen, was sie, nicht ohne eine Berech-tigung, zu wissen verlangten. Er lmtte slir inanchen Winlerabeitd, wenn der Schnee erst bis zunt Dachratide hinanflag, genug et lebt ; tvir jedoch haben hier uns nnr ati das zu Zunächstliegende zu halten. „Wo will Er geivesen seilt, Er Land-läuser schrie die tapfere Wirthilt zur Taube. „Saget es noch eintnal und lüget nicht, Schtven; — Ihr kennet inich und tverdet iticht verlangen, daß ich in dieser Stttnde Spaß verstehen solle.- „Auf Ehre und Gewissen Frau Fortnna", ächzte der Korporal. „Atn Rhin tvar ich zu Halise war ich — bei den Fahnen, bei dem Feldtnarschall — ja, attf Ehr' und lSelvissen." „Schwett, Schwen, Ihr lügt, ivie Ihr es weder vor unfern katholischen noch Euem lutherischen lieben Heiligen verantworten könnet. Stellt Ihr Ench auf. die Zehen, so könnet Ihr den Rhin aus dein Graubüttdnerland herfließen mtd in den See gehen sehen: Hab' ich Euch die zum Drina-Gebiet gehörige Pratscha, welche in der Gola Jahorina-Planina entspringt und hier bereits ein ziemlich breiter Fluß ist. Zwei Stunden später, nachdenl man den Pratschafluß pasiirt, erreicht man das kleine Dorf Pratscha, einst eine bedeutende Stadt mit 60.000 Einwohnern. Nach der Sage hat hier einmal die Beulenpest fürchterlich gewüthet und den Ort fast ganz entvölkert. Unmittelbar wr dem Dorfe liegen viele zum Theil mit Sculpturen versehene Grabsteine, wahrscheinlich aus altgriechischer Zeit. In der Nähe des Dorfes liegen die Ruinen der Burg Pavlovac. Thalabwärts steigend sieht man Unks das am rechten User des Pratschaflusses und an einer Berglehne liegende Dorf Rafova, während iln Hintergrunde am linken Ufer der Pratfcha da« Dorf Tschainovitsch und am linken Ufer dieses Flusses das Dörschen Renovitza liegt, alle drei Dörfer überragt von der Gosinja-Planina. Weiter gegen Südost läuft der schmale Weg in mehreren Serpenttlien und im Schatten mächtiger Buchen etwa während einer Viertelstunde durch den Drventa-Paß, dessen schmälste Stelle Sokolina, etwa wie „Falkenhausen" lautend, heißt. Hier ist die Steigung bedeutend und beschwerlich. Rechts vom Drventa-Passe liegt die dichtbewoldete Felsenwand Poglej. Auf der Hochebene liegen zwei aus mehreren sehr zerstreut liegenden Dörfern bestehende Ge-meinden Kaschicari und Komrani; gegenüber dem Poglej streicht ein mäßig hoher Gebirgszug Vucsja-Brda (Wolfsgebirge). Aus dem Drventa-Passe herauskommend, trifft man freundliche Wiesenmatten, welche von einem Gießbach der Bareka-Rieka durchflössen werden. Dieser bildet die Grenze zwischen Bosnien und der Herzegowina. Die Straße läuft am Dörfchen Bare vorüber, immer am Ufer desselben und erreicht nach etwa 40 Minuten den Bare-Han. Südlich das Barska Rieka-Thal absperrend liegt der Berg Predo, an dessen Hängen das Dörfchen Bukvitza angelegt ist. Quer gegenüber im Nordwest liegt aber der Berg Pretulj mit dem Dorfe Cemernitza. Zwanzig Minuten von Bare-Han verläßt man das Barathal, um dann den Nadgorje benannten Vorberg der Ranjen-Planina zu erreichen. Von dem Rücken des Radgorje ge-nießt mau eine hübsche Rundschau, namentlich auf das Jahorina-Planina-Gebirge mit feiner hervorragenden dunklen Gebirgsfpitze Crni Vrh. Man überblickt von da einen großen Theil der oberen Herzegowina; der Dormitor, der König der füdslavischen Berge, ist von hier aus deutlich zu sehen und im Vordergrunde mehrere andere hervorragende Gebirge. Von Nadgorje ab fällt die Straße ziemlich steil ab; links und rechts in einiger Entfernung nicht auf sechs Meilen in die Rund' suchen und ausbieten lassen? Wie wollt' ich Euch nicht gesunden haben, wenn Ihr am Rhi' die Straßen und die Wirthshäuser unsicher gemacht hättet! Schämet Euch, schämet Euch, Schwen; das hat Niemand vor dem Arlberg um Euch verdient, und ich am wenigsten! O Schwen, Hab' ich Euch darum an die dreißig Jahre wie meinen Bruder, wie meinen Sohn, wie meinen allerbesten Freund gehalten?" „Bei meiner Ehr' und Gewissen Frau; sie nannten im Generalstab das Wasser, wo wir die schlimmen Schläge kriegten, den Rhin. O nun lasset mich ausschlafen; nachher will ich Euch gern auf Alles des Fernern dienen. Nimmer in meinem Leben bin ich fo gelaufen, und Hab' so mächtig Herzeleid erlitten, wie in diesem Jahr. Ich habe sie liegen sehen im Sumpf und aus den Sandhstgeln zu Tausenden, und ich Hab' sie in Heller Flucht gesehen, daß ich blutige Thränen wein', im Wachen und im Schlafe." „Wen habet Ihr liegen und aus der Flucht gesehen?" ,Uns — die wir den Sieg behalten hatten vom ersten Sprung auf den deutschen Boden an — Nördlingen ausgenommen." „Und wer, saget ^ Ihr, hat Euch nieder-geleget?- liegen ein paar Dörfer, am Wege aber der Weiler Pod Ranjenom. Nach einem Ritt von einer guten Stunde gelangt man auf der im Thale des FlüßchensRanjenska Rieka führenden Straße zu dem Ort Goraschba. Der bosnisch-berzegowinische OrtS'Lexikon schreibt am ausführlichsten und richtigsten darüber, wie folgt: Goradje (türkisch Gorezda), Stadt am linken Ufer des DrinaflusseS im Bezirke von Eainic, mit mohammedanischer und griechisch-orientali-scher Bevölkerung, etwa 3000 Seelen. Hier war einst ein griechisch-orientalisches Mönchkloster mit einer Buchdruckerei, in welcher kirch-lich'cyrillische Bücher gedruckt wurden. Beides wurde von den Türken vernichtet. Goradje liegt an der großen, von Konstantinopel nach Sarajevo und weiter bis nach Brod an der Save führenden Heerstraße, in einer ziemlich fruchtbaren Gegend und treibt lebhaften Getreidehandel. Ueber die Drina führt eine Plättenüberfuhr. Von einer ehemaligen steinernen Brücke über die Drina ragen in Goraschda nur noch die sechs steinernen Pfeiler aus dem Wasser. Knapp an diefen Brackenüberresten ergießt sich die Ranjenska Rieka in die Drina. Der Der-vent-Paß ist in früheren Ausständen gegen die Stambuler Regierung von den Insurgenten immer befeKt und vertheidigt worden; vielleicht geschieht es auch diesmal. Aber freilich das waren andere Gegner, als es die Truppen Oesterreich-Ungarns sind. Diesmal könnte sich der Derventa-Paß nicht zwanzig Minuten halten. Zur.gejchichte des Tages. Der Abschluß des Sondervertrages mit der Pforte bekundet neuerdings die V o r-herrjchaft des magyarischen Ein» flusses auch in der äußeren Politik. Und wie gewaltig muß dieser Einfluß sein, da alle Ströme österreichisch-ungarischen Blutes, welche in Bosnien-Herzegowina hauptsächlich durch die Schuld der Türkei geflossen, denselben nicht vermindert, im Gegentheil l gekräftigt haben! So lebhaft wie in Kroatien und Slavonien wurde nirgend der Einmarsch unserer Truppen in Bosnien »Herzegowina lie-grüßt: die nationale Partei glaubte, die Vereinigung dieser Länder werde nun die Folge sein. Die Nachricht, daß mit der Pforte em Vertrag abgeschloffen werden soll, welcher das Herrscherrecht des Sultans in Bosnien-Herze-gowina anerkennt, hat darum auch nirgend so verstimmt, wie zwischen Drau und Save. Tyrannei, durch Meuchelmord beschränkt, ist die herrschen de Staatssorm in Rußland. Die Regierung wird durch die Erdolchung ihrer thätigsten Polizei-Werkzeuge „Der Brandenburger, Frau. Der Kurfürst Friedrich Wihelm, der Fürst von Homburg mit dem silbernen Bein und der Derff-linger, Frau. Ja, da möcht' ich wahrlich wohl lügen, wenn es anginge! Die Brandenburger haben das Feld behalten." „Sehet Ihr, Schwen, da habe ich Euch schon! Eine solche Völkerschaft, als Ihr da nennet, gibt es gar nicht! Nun verantwortet Euch noch einmal vor Gott und den Menschen; da vor der Aloysia, und vor den Kindern drunten im Ort, die sich nach Euch schier die Augen aus dem Kopfe gegreint haben. ^Frau, bringet mich nicht auch zum Greinen! Ach ich wollte, Ihr könntet den Wrangel fragen, dem würdet Ihr ja wohl glauben; deiln er war ja hier bei Euch Anno Äebenundvierzig. Wisset Ihr nicht, wie er Bregenz da unten nahm, und wie wir über den Pfänder aus purem Uebermuth zu Euch auf Besuch kamen, und wie Ihr uns so übel aufnahmst am rothei» Egg?! O Frau Fortuna, jetzo lieget der Wrangel ties zu Loden; und obgleich Euch die Geschichte dort bei Fehrbellin nicht so nah' aus die Haut brennt, als der Bregenzer Sturm, so möget Ihr wohl noch ärger Viktoria schreien, als damals am Fallenbach über unsern blutigen Leibern. Auf Ehr' und Gewissen, Frau Fortuna, die Branden- an die Grenzen ihrer Macht erinnert und sind es die bedeutendsten Städte, wie Petersburg, Kiew, Odessa... wo diefe Vehme ihren Sitz aufgeschlagen. Vermischte Rachrichte». (Schweiz. Für Angehörige der Wehrpflichtigen.) Das Gefetz über die Militärorganisation der schweizerischen Eidgenossenschaft (K 234) fchreibt vor: „Die Kantone sind ver-pflichtet, Angehörige von Wehrpflichtigen, welche durch den Militärdienst des letzteren in Roth gerathen, ausreichend zu unterstützen und ihnen Rathgeber und Beistände zu ordnen; dagegen ist es ihnen fowohl als den Gemeinden untersagt, der im eidgenössischen Dienst stehenden Mannschaft Unterstützungen in baarem Geld AU verabreichen." (Vorspan nswefen und Gesetz in Ungarn.) Die ungarischen Gespann-schasten, welche sich weigern, Fuhrwerke für Bosnien-Herzegowina beizustellen, erklären bekanntlich, daß kein Gefetz sie verpflichte und sie berufen sich zur Begründung ihrer Weigerung auf das Gesetz vom Jahre 1370, welche» unter Mitwirkung des jetzigen Ministerpräsidenten zu Stande gekommen. Z lk dieses Gesetzes lautet: »Die Jurisdiktion kaiin innerhalb der Schranke»« des gegenwärtigen Gesetzes gegen eine einzelne Regierungsverordnung vor der Vollziehung re-präsentiren, wenn sie dieselbe für gegen das Gesetz verstoßend oder wegen der Lokalverhält-ntsse für unzweckmäßig hält." Der g S8 des-felben Gefetz-Artikels besagt u. A.: „Ver Vice-gespann vollzieht die Verordnungen der Regierung. HäU er aber irgend eine Verordnung sür gegen da» Gesetz verstoßend oder unter den lokalen Verhältnissen schädlich oder geradezu unausführbar, so erstattet er blni»en 24 Stunden Bericht an den Obergefpann und reprasentirt in dessen Abweseilheit an den betreffeiiden Minister. Hält der Minister auch nach dieser Repräsentatioli die Verordnung aufrecht und erachtet stch der Vicegefpaiin auch nach dem Reskripte des Ministers nicht für verpflichtet zur Vollstreckuiig der Verordnung, so erstattet er dem Obergespann sofort Bericht und beruft auf dessen Anordnung oder, wenn derselbe ad-weseiid ist, in dessen Rmnen eine außerordentliche Generalversammliing auf spätestens zehn Tage sofort ein und Ul>terbreitet die Verordnung der Generslverfainmlung, welche dieselbe sofort vorzunehmen und zu verhandeln verpflichtet ist." (Das rothe Kreuz im weißen Feld. Refervemättner vom Regiment Har-tu,ig.) Ain Straßenraine bei Zepce befindet stch eili einstöckiges Haus, vo,» dessen Holzdache das rothe Kreuz i,n weißen Feld herab- burger haben den großmächtigen Wrangel niedergeleget in dem Rhiiiluch, und der Gene-ralfeldmarschall Derfflinger hat über mich ge. lacht liach der Schlachtiing und inich aii» Spaß ranzioniret auf dem Markte zu Fehrbellin, al» ich mich bei ihm bedankte, weilen er mich aus der Rathenoiver Brück' nur mit der Faust traktirete. Er hat ,nir auch sechs Brandenburger Thaler aus Generosilät geschenkt, damit bin ich heimkomme«» zu Euch; — ach Gott! ohne den Rolf, den tapsern Herzbruder, den Korporal Rolf Rolffon Kok, den die Spießbürger zu Lindau da!» Gockele nannten und zum Hafeuvogt gemacht hatten, weil sie nicht wußten, was er werth war. Ach Gott, wir haben ja Beid' zusammen das Heiinweh zu Lindau in der Krone gekriegt; aber ich allein biii zurückkoinmen von unserm Marsche zu de»; Fahnen; — ver gute Korporal Rolf Rolffoii Kok, der liegt verscyarrt an der Landwehr bei Hackeberg." Die alte Taubenwirthtn und Oberkoin» lnandantin v0in Fallenbach fchüttelte bedenklicher deiin je den Kopf: „Jetzt wär'S inir ain End' gar noch eili Gaudiuili, wenn ich ihin glauben dürft'", mur-inelte sie. .Als wir uin die Weihiiacht Sechsundvierzig allhier bei Tag und Nacht zu Haufen standen, und bei Tage den Rauch, bei schaut. Der Sanitätszug des Deutschen Ritterordens — schreibt ein Berichterstatter de» ^Wiener Tagblatt", hat von diesem Hause, welches bis vor wenigen Tagen noch ermüdeten Reisenden bescheidene Unterkunst bot, Be-siK genommen und das Ravan Beklame, dies der Name jene« Hauses, zu einem NothspLtal skr unsere verwundeten Krieger umgestaltet. Alle Räume find zu diesen edlen Zweck in An-spruch genommen, nnd sowohl das Erdgeschoß, als auch die mehr wie bescheidenen Pafsagier-zimmer des ersten Stockes, ja sogar der Wagenschoppen und die Pferdeställe des Hintergebäudes sind von den Opfern des letzten Gefechtes überfüllt, doch nicht allein die von der Feindeskugel getroffenen Unseren sind es, welche hier Unterkunst, Pflege und Wartung finden. Mit echt samaritanischer Barmherzigkeit hat man sich auch der verwundeten Gegner angenommen und Freund und Feind, Christ und Moslem ruhen aus den weichen, blüh-weißen Feldbetten, und eine Anzahl tüchtiger Aerzte, unterstützt von zahlreichem Sanitätspersonal, warten der Armen mit Liebe und Hingebung. Ich machte einen Rundgang durch jene» der Humanität gewidmete Gebäude und sah mit Besriedigung, daß jene Zeiten bei uns glücklich vorüber sind, wo der Krieger, wenn er kraftlos oder verwundet hingesunken ist, verkommen mußte, ehe die nMhige Hilse herrannahte, die Leute wühlen auch das dankbar anzuerkennen und lobten in schier über schwengUcher Weise die Einrichtung der Feld-lazarethe, die Aerzte und die Wärter. Der größte Theil der Verwundeten gehörte dem 47 Reserve-Jnfanterie-Regimente an und waren glücklicher Weise die Wunden der Meisten blos leichte Schußwunden, welche, der Aussage der behandelnden Aerzte zufolge, nur kurze Zeit zur günstigeil Heilung ersordern dürften. Von den 58 Insasien jenes Hospitals waren nur 8 bis 10 schwer verwundet, aber auch bei allen diesen war die Hoffnung aus Genesung nich ausgeschlossen. Außerdem jedoch waren in einem Zimmer des oberen Stockwerkes einige Verwundete untergebracht, deren Blessuren so furchtbare waren, daß jedweder Gedanke an eine Rettung schwinden mußte und schon die Todesschatten stch aus jene Unglücklichen ge streckt hatten. Es waren aber geradezu gräßliche Bleffuren, welche das gehackte Blei der Jnsur genten, die Sprenggeschoße der Whiteworth kanonen in den Leib jener wackeren gerisien hatte; die Verwundeten schienen ihr Schicksal nicht nur zu ahnen, sondern volle traurige Gewißheit über dasselbe zu haben, doch sah ich sie alle gefaßt ihr letztes Stündlein erwarten, auS den bleichen Gesichtern sprach keine Furcht vor dem Soldatentod, den sie gefaßt und ruhig erwarteten. (Aus dem Freilager zu Sara-e v o.) Dem Briefe eines Korporals vom heimischen Reserveregiment Härtung aus Sarajevo an einen Freund in Marburg entnehmen wir solgende Stellen: „Jetzt bin in Sarajevo, rauche einen ausgezeichneten Tabak und trinke ehr guten Schwarzen. Ich befinde mich wohl. Ich hatte viel auszuhallen, bin aber jetzt ganz hergestellt und fühle mich recht behaglich. Wir )ab^n sehr schlecht gelebt. Zehn Tage bekam Niemand ein Brod; der Harle Zwieback sollte das Brod ersetzen. Fleisch halten wir zum Merdruß genug. Von Zepöe aus gingen wir n die Berge. Das war eine herliche Parthie! Hübsche Landschaften, himmelhohe Berge und irächtige Wälder haben wir durchstreifen müssen. Manchmal bin ich Alles, Köchin, Wäscherin und was Du Dir nur denken kannst. Während des Gefechtes bei Zepöe war ich in der 2. Gefechtslinie; die Kugeln pfiffen über unsere Köpfe und ich rauchte behaglich meine Zigarette, weil ich vorläufig nichts besseres zu thun hatte. Bei Sarajevo kam ich auch nicht zum Schuß. Die Stadt ist herrlich gelegen an Bergabhängen in einem engen Thal. Die Häuser nnd klein und tnedlich i die Minarets ragen wie schlanke Säulen aus den Häusern heraus uud die Häuser selbst sind zwischen grünen Obstbäumen versteckt. Die Umgebung ist wildromantisch; ein Berg reiht sich an den andern und einer seine prachtvolle Villa in Triest der k. k. Sa-nitätsabtheilung sür Offiziere zur Versügung gestellt. Letzte ?>ost. Der Vertrag mit der Pforte ist unter zeichnet worden; der Sultan behält die Hoheitsrechte in BoSnteu Herzegowina. Im Spitale zu Sarajevo find bisher fünfunodreißig Tchwerverwunvete gestorben. Bei unseren KordonStruppeu in Srb haben sechSundstebzig Aufständische die Waffen «iedergelgt. Da<» serbische Ministerium will nur im Amte bleiben, wenn der FUrst den Vor» gängeu in Bosnien-Herzegowina gegenüber eine nationale Politik einschlägt. Die Albanesen in Thessalien und Epirus haben beschlossen, mit eigenen Kräften Widerstand zu leisten, falls die Psorte gezwungen wäre Theile dieser Provinzen an Griechenland abzutreten. Die gnechische Regierung hat die ganze Landwehr ausgeboten. Flautk-gilftkomite iu Mart»urg str oerwandete Krieger. S. BerzeichnLH der eingegangenen Spetlden. Frau Hartnagel Charpie und Verbandzeug .Frau Goppold Verbandzeug ist zackiger und fMger ^s der andere. SchonHaußner Verbandzeug und Semmeln sechsundzwanzlg Tage schlief ich unter kemem!^^^^ ^ Pachner Verbandzeug uiid Hemden Dach; auch hur müssen wlr em FreUager be-I^^^^ Warthol ziehen. I Frau Eosta (Evang. Gemeinde Marburg.)^^^^ Svritzey In der Gemeindeversammlung von 25. August Schulschwestern 1 wurde Herr Josef Klimanek, PfarramtSkKan-ic>^^^ ditat m Wien, zum Pfarrer gewählt. Mädchenschule (Ferren der Volksschule n.) Dle Philivek Volksschulen werden jetzt geschlossen und dauern Berales die Ferien bis Mitte Oktober. ^Frau M. Schmiederer (Vergiftung?) Jakob Wutsched, Aus-'" zügler in Loka bei Frauheim, wurde am,^ Qiebler Donnerstag Früh in seinem Keller todt aufge-^^^^ Schmidt sunden. Da Wutscher am Sonntag sich un- Podkraiilbek wohl gesühlt und häufig erbrochen, so entstand 8 ^ Lonuau der Verdacht, daß er vergistet worden und 18 Ausreckt wurde der Fall beim Untersuchungsgerichte Hohl gezeigt. (Für die Verwllndeten des heimischen Regiments.) Der Voll-ziehnngsausschluß der landwirthschastlichen Aus stelluug ill Cllli veranstaltet sitr den Schluß derselben eine Effektenlotterie und soll der halbe Reinertrag den Verwundeten des heimi schen Reserveregiments zu Gute kommen. (Für kranke Offiziere.) Der Be sitzer von Hausambach, Herr Gras Nugent, hat I Frau Peschak Nacht den rothen Feuerschein rund um den See sahen, da war's ja freilich der Wrangel, der uns die grausame Angst, das Zittern und Beben schus. Schwen, Schwen, Euch traue ich noch lange nicht; aber wenn das wahr wär' mit dem Wrangel---Schwen, ich sage Euch, ich erfahr' es noch, ob es wahr ist, daß es solch ein Volksspiel gibt, von welchem Ihr gelogen habt, und was Euch Eure Sünden so derb heimzahlte! Ich erfahr' es, und nachher wollen wir weiter sehen." „Geträumt habe ich es nicht, Frau, verlasset Euch draus; obgleich es mir jetzo wahr« lich so zu Muthe sein könnt', als sei das Alles, was ich erleben mußte auf dem Marsche, nur das Gefpinnste einer boshaftigen Trold gewesen, so sie mi»- nächtlicher Weile über den Kops und das Hirn geworfen hält'. Ich Hab' wahrhaftig nicht gewußt, wie weit ich von Euch und der Aloysia und den Kindern abkäm', als ich Euch vor'm Jahr auf dem Gebhards« berg bei den Gevatterinnen ließ und allein meines Wegs am See hin lustwandeln ging! Ich könnt' es doch sicherlich nicht wissen, wer zu Lindau aus der Hasenmauer sechsundzwanzig Jahre lang aus mich wartete! Und dann — dann war da die Krone, und Der vom Regiment Slrozzi, der Titinio Raffa, und die Kugel unsere Kugel am Gebälk, und das Bildniß des Feldmarschalls — unseres Feld-IFlau ^uschinski Herrn! Saget selber, wie weit wäret ihr ge- Frau Frerer laufen, Frau Fortuna, wenn Euch das Heim-Iv^^au Quandest weh also an's Herz gegriffen hält'? Und saget,!6rau Küster bin ich nicht um Euch heimkommen, als Alles IT" Wanpotltsch aus war, in alter Freundschast und Dank-IHl^rr Dr. Ferk barkeit?" F'^au Heller ,Nun soll ich ihm gar noch eins draus sFrl- ^^^elt zu Gute thun", sprach die Frau Wirthin zur Taube» aber der Korporal Sven Knudson Knäckabröd faßte jetzt plötzlich ihre Hand, schüttelte sie wacker und rief: „So ist es, und es wird das Beste sein. . Und Fraue — es ist doch ein Vergnügen,!Frau Babmskl Euch allda so dick und stattlich sitzen zu sehen,!Frau Mitteregger und jetzo — saget, wie ist es denn Euch er-1 Herr Dr. Rupnik gangen in dem Jahre, wo ich mit dem armen!Frau Kramer Korporal Rolf auf dem Marsch nach Hause i Frau Bindlechner war?" Frau Stichl „Lieber Himmel, Schwen, bei uns hier Herr Fürstbischof Steplschnegg im Walde ist noch Alles beim Alten. Seit wir IFrau Äurkhoser Anno Siebenundvierzig gegen Euch auszogen, Hab' ich nichts von Merkwürdigkeiten erlebt, als heut' Eure verwunderliche Historie. Nach dem Andern müßt Ihr die Aloysia und die Kinderle fragen, u»id — na — weil es denn eben so ist, und ich es doch nicht ändern kann, IFrau Leidl so — grüeß Di Gott daheim, Du alter! Frau Joscht Eimer Wein Charpie Verbandzeug Charpie Verbandzeug Charpie Verbandzeug 3 Stück Pölster Leinen-Fatjchen Wein nach Bedarf Charpie Himbeersast u. Verbandzeug Verbandzeug Verbandzeug und Hemden Charpie Verbandzeug Charpie Charpie Verbandzeug, Hemden, Zigarren und Himdeersast Hemden u. Verbandzeug Charpie Verbandzeug Charpie Frau I. Koller fl. 2, Verbaiidzeug u. Hemden Charpie Verbandzeug Verbandzeug Verbandzeug Verbandzeug und Kaffee Hemden und 1 Eimer Wein Verbandzeug und Falschen 1 Eimer Wein Verbandzeug nnd Bandagen Verbandzeug Verbandzeug Charple Verbandzeug Charpie und Verbandzeug Charpie uild Verbandzeug Verbandzeug Himbeersast Hemden und Verbandzeug 20 Maß Wein Charpie und Verbandzeug Charpie Frau Welzebach Frl. Krainz Frau A. Kodella Frau C. Hartmann Frau Bobeg Frau Ludwig Frau Ealzer Herr Oberst Dervent Kindergarten Frau Svoboda Frau Merio Frau Delago 1 Eimer Wein Verbandzeug Verbandzeug Charple Frau Janjchitz Frl. Gruber Herr Major Braun Verbandzeug und Charpie Frl. Candolin Charpie Frau Vizaneg 100 Semmeln 1 Faßt Wein 1 Eimer Wem Schweb' Frau Tscheligi 1 Eimer Wein Fra»l Kolmann Frau Neumeister fl. 2 Herr Gaßmeyer fl. 1 Herr Dr. Sock Frau Tepan Frau Oberst. Bauer fl. ö Frau Herrllritter Wein und Hemden 1'/« Elmer Wein Charpie Verbandzeug sä Nr. 6647. Kundmachung. (953 Nach dem Gesetze vom 16. April 1673 und der diesfälligen Instruktion vom 1. August 1873 sind alljährlich die Nachweisungen zu liefern, auf deren Grnndlage im Kriegsfalle die Anrepartirung der Pferde zu erfolgen hat. Zu diesem Behufc werden die hieramtS bekannten Herren Pferdebesitzer des Stadlbezirkes Marburg mit den gesetzlich vorgeschriebenen Anzeigezetteln betheilt und aufgefordert, mittelst genauer Ausfüllung aller Rubriken des Anzeigezettels ihren Pferdestand in der Zeit vom ». bis inclusive R«. September 1878 Hieramts auszuweisen. Jene Pferdebtsttzer. welche den Anzeigezettel nicht erhalten sollten, haben solchen Hieramts zu erheben und nach dkssen Ausfüllung in der gleichen Frist anher zu überreichen. Was mit dem Beisätze kundgemacht wird, daß für die Unterlassung der rechtzeitigen Anzeige des Pferdestandeö Geldstrafen festgesetzt sind. Stadtrath Marburg am 21. August 1876. _Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Kulidmachmg. <7^ SS An der l. t. Staatsoberrealschule zu Marburg findet die Aufnahme der Schüler für das Studienjahr 1878/9 am 13., 14. und 15. September von S—12 Uhr Vormittags in der Direktionskanzlei statt. Elwaige Anfrage» über die Bedingungen der Aufnahme u. dgl. werden von der Dlrektion bereitwilligst beantwortet. Die Direktion der k. k. Staatsoberrealschule. Gajihaiui M Mdch». Sonntag den 1. September 1878 von der 963 Südbahn-WerkfläNtii Mafikkaptllt unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herr» Uauäl. Anfang 6 Uhr. Entree 20 kr. Earl Okermkiler. Heute Sonntag den I. September 1878 ViUli - vlltsrllaltiiilL in TSam« bvi pvtvi' l.ipp. Anfang 3 Uhr. i^958 I /^nton kutdfunnvr, ttanllsodudmac-dsr, ßilit irn ei^öiwll smviv im ssillks Xiu» cles unä tie? Vsrwanätsn ctis liöelist dstrübsnclö vov ctsm ^blö- Ken seillsr (ziattia, respsetivv äsr ^rau kiitliruiines, ßsd. naet» län^orsm sl:dm6i'?.1icdsii 1«6ilrilim KtD>iNt»>t aus b-sseren Häusern werden in sorgfältige Pflege genommen. ^959 Auch steht ein Klavier zur Versügung Anfrage im Comptoir d. Bl. i^erantworUiche Stevaltion, Druck und Verlag von «^vuard Sauschitz kür D e Freuudsche Kuusthaudluug in Wien hat mich bevollmächtigt, sämmtliche bei mir am Lager stehenden Bilder sammt Rahmen um billiger auSzuver kaufen. Dasselbe gilt auch für daS Ratengeschäft, wo ein jedes Bild um 20°/« hingegeben wird. Die lveltbekannten und preisgekrönten Pendeluhren aus der Fabrik der Gebrüver Resch in Wien werden fernerhin auf Ratenzahlung hingegeben; nur gegen Baarzahlung werden USVo nachgelassen. Jene P. T. Abonnenten, welche von dei Manz'schen k. k. Hofbuchhandlung Werke oder überhaupt Zeitschrlsten abonntren wollen, erhallen zwei Lieferungen, welche ftr den Colpol» tlur bestimmt sind, gratis, da ich keine Colpor-teure mehr beschäftige. Prümienbilder können bei mir nach Wunsch gewählt werden. ^93^ Mit Hochachtung kul!o>f VVotrubs, Agent, _Marburg, obere Herrengafse Nr. 26. Darlehen werden zu müßigen Zinsen sowohl auf Hypo-theken als auf Wechsel in größeren und kleineren Beträgen bei genügender Sicherheit prompt und billig besorgt durch daS GeschäftSbureau deS Gefertigten, wo auch Anträge von Geldgebern entgegengenommen werden. Josef «adlik, SKS)_ViNriaghofgaffe Nr. g. , w viiedmj. Mit einer Beilage Beilage zu Nr. 105 der „Marburger Zeitung" (1878) Aufruf! Unter den Tapferen, welche für Oesterreich und für die Knltnr in Bosnien heldenmüthig kämpfen, leiden und siegen, befinden sich zahlreiche Reservisten, welche ihre Familien in unserer Stadt zurückgelassen haben. In diesen Familien herrscht vielfach die bitterste Roth und um diese zu lindern, muh die Privatwohlthätigkeit der Bewohner Marburgö hilfreich einschreiten. Weiber und Kinder rufen nach Brot, weil ihre Ernährer in» Felde stehen und wer ein warmes Herz für das Vaterland, für dessen tapfere Söhne und deren nothleidende Familien hat, möge nach Kräften beisteuern, damit das unterzeichnete Comit6 die Mittel erhalte, um nachhaltige Hilfe zu leisten. Die dargebrachten Liebesgalien und deren Verwendung werden wir öffentlich bekannt geben. Die Spenden können sowohl in eiilmaligen Gaben, als in »der Zusage tvöchentlicher oder monatlicher Beisteuer bestebeil uild werden jederzeit elltgegenge nommen bei dem Hilfs-Comit6-Kassier Herrn Franz Bindlechner, Herrengasse hier Nr. 13. Marburg im August 1878. Das Patriot. Hilss-Comitö in Marburg zur Unterstützung hilfsbedürftiger Rejervisten-Familien. Dr. M. Reiser, Obmann. Franz Stampft, Obmanu-Tlellvertreter. Franz Bindlechner, Kassier, Anton LankuS, Schriftführer. Dr. Ferd. Duchatsch. Dr. Heinrich Lorber. Liborius Gilg. Ludwig Albensberg. Simon Wolf. Eduard Janschitz. Johann Bernreiter. Mein seit 4 Jahren in Marburg, Schiller-straße Nr. 20 bestehendes (891 photographisches Geschäft wird mit Ende Septemb. gänzlich aufgelöst. Sämmtliche Platten blelben für Nachbestellung auch für weiter aufbewahrt, nur er suche, die Aufträge vom 1. Oktober ab, direkt nach an meine Adresse zu richten. ,7.1 V. Photograph. Zur gefälligen Nachricht diene dem hohen Adel und dem P.T.Publikum Marburgs und Umgebung, daß das photographische Atelier in der SchitterstraHe Nr. »V mit 3. Oktober unter einer neuen Firma, re-novirt und auf das eleganteste ausgestattet, wieder eröffnet wird (910 Johann Schmiderer. Servat Makotter. Josef Bancalari. Wenzel König. Ferd. Baron Rast. Ludtvig Ritter v. Bitterl. Michael Marco. F. Dettela. Dom. FaleSkini. Karl Petuar. Franz Ruhri. Anton Scheitl. Franz Roschkcr. Knaben-Pensionat Pore«» lN II. Praterstraße Nr. 15. tlmnemelle kzelizeliiile i« Mi. II. Praterstraße Ur. lö. (S4i Sirektoli: 14. Jahrgang. Dlkse ans Grund des GesekkS vom 27. Februar 1873 organisirte Privatlkhranstalt hat die sich kesteUte Aufgabe, die gründliche AnSbil dung tüchtiger Kauflente, während ihrcs dreizehnjährigen Bestandes erfüllt. Tausknde von jungen Leuten verdanken dem dasrlbst genossenen Unterrichte ihre Ejistcnz und die Direktion erachtet es für ihre Pflicht, die absolvirt n Hörer zu placiren. Beginn der Borträge am I v September. Einschreibung vom S. September an Pri^ramme gratis ViurM ^ Loilix. in?raZ Fabrikanten landwirthfchaftlicher Maschinen, empfehlen ihre durch streng solide Ausführung, leichten Gang, große! Leistungsfähigkeit ul»d Neindrusch best bekainüei^ Spezialitäten ill:I TilglichsrischeTrcbelil lN Iliomsii kioi'bi'Aueivi Marburg. (964 von t bis 8 Pferde- oder Ochsenkräfte, sowohl fahrbar wie feststehend. Ferner fabriziren wir iil verschiedenen! Größen best bewährte: (!j90s Uutzreuter, Waisreövter, Kälksekfchneider zc. Jllustrirte Preis-Couraute gratis und franko. l.»«er II»6ro-Lspdklus. Im öffentl. Krankenhanje: 23. : Pack Josef, Eisen dreher, Auszehrung ; 29.: Pircher Au na, Aus-hilfSdienerö Gattin, 40 I., Auszehrung ; V i d i jz Anton, Schlosser, 59 I., Schlagfluß. 3. 10995. Exekutive (967 ReatttSte« Bersteige»«i»g. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l.D.U. wird btkannt ^cmacht: Es sei übcr Ansuchen von M. Fischl's Söhne durch Dr. Duchatjch die exekutive Versteitjerunj; der dem Eduard Lehrer svvior gehörigen, gerichtlich auf 19913 fl. 60 kr. geschätzten Realität E. Nr. 170 aä Stadt Marburg und der auf 1390 fl. 60 kl. steschä^en, demselben gehörigen Besitzeöhälste von Berg Nr. 148 aä Faal bewilligt und hiezu drei Feilbistungslagsatzungeu und zwar die erste auf den 7. September, die zweite auf den V. Oktober, die dritte auf den V. November 1878, jedesmal Vorm. von 11—12 Uhr in der dieSg. Amtskanzli-i Nr. 4 mit dem Anhange angeordnet lvorden, daß die Pfandrealitätcn bei der ersten und ziveiten Feilbietung nur um oder ülier den Schä^ungSwerth, bei der dritten aber auch unter d^mjclben hintnngegeben lverden. Die LizitatiottSt».diilgiusse, wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemüchtem Anbote ein 10°/g Vadium zu Händen der Lizitations-kommission zu erlegen hat, sowie da» Schätzungs» Protokoll und der Grundbuchs-Extrakt können in der dieSgerichtlichen Rlgistratur eingesehen lverden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. !!. am 15. Juli 1876. Z. 1S324. Edikt. (940 Vom k. k. Beztrksgelichte Marburg l.D.U. wird hiemit bekannt gemacht: D.iSsflbe habe über Antrag deS für den Nachlaß des am 21. FtbruV6UU Mli Lvlmclltol- U ätzr untZ Ntviiie vei-viellkidiw nusß^käluolct ist. eiue insinvi' b'iima uuä Leiiutümartrs wioäLitivIt kc)N8wtll i^; ivli lZks I'ud- litium vur ./Vttkkut ciie auk l'iiu- kXZliuliA !i6i'0vtniei sin^. prciö rincr vtrsiegeltcu Orig.-Zchachtel l fl. ö.tv. I)si tieii luii. x dsiivioUuölvu i'tttt/.Itt«unU>vviii ull unä slztnnvi?., alU; unä ott'sllö VVnnävn, Lvkitticu, li, tlncl, t?.ün^lotv ^ugön, ^.iUimun^LN unä Vel'lvt/un^en /Vi't etc. ZU Flaschen s. Gebrauchv-^nweisung tw l;r. ö.w. «rsvd IivdortliriUl VI»! kwl»>«kvo., lier^e», ^ivrveze». 'ItiiNQ ist clsr öinsi^ö, ^sr uulei' nllou im vorlcvmmvnäsv Lvitsu siu ür^tlietiön /vveelcon ^vsi^ust ist. (122 Preis l st.ö.W.pr.Flasches.Gtbrauchüanwcisung^ L. 1 l) u l'L: Älorio Sc vo., Lauoalari, ullä Lönix. ummi mttl sicheres Vorsichts-Präparat pr Dutzend fl. l.— bis fl. 4.—, feinste fl. 6.—. Vamsn-Lpveiatität pr. Dutzend fl. 2.80 versendet diskret gegen Nachnahme vder gegen Ein-sendttng deS Betrages (92L Spk)iali>il>cii'M,>«a)i» „Äim Schäser" TVIv«, VII, Meine Mittel zur Beseitigung der Trunksucht mit und auch ohne Wissen deS Leidenden anzuwenden, hat durch seine vorzügliche Wirkung oas Familienglück vieler Tausende wieder hergestellt. Es ist von Autoritäten der Wissenschaftg lvie z. B. den Herren: Vr. ^adkuuv» HüUer, Medizinalrath, Rltter u. Ze., Dr. mvä. ck ekirurg. ^Isx. Qroz^va» königl. Oberarzt, vr. llvis, Apotheker I. Klasse und gerichtlich vereideten Lhemiter in Berlin, virsictor Ld. Vsrusr in Breslau u. s. tv. untersucht und wird von diesen, seinen ausgezeichneten Eigenschaften halber, warm em-pfohlen. (53^ Behufs Erlangung dieses Mittels wende man sich vertrauensvoll an den Fibriksbesitzer Iko!Ql»oIü Rst»I»Lk KQ Vro»üoll. Behördlich eoncesfionirte ?riv»t» S»ilck«lslollr und Weinstein, Hadern, Messing, Kupfer, Zinn, Eisen, Blei, Kalb- und Echafsellen,Rop-, Ochsen-u. Schweinhaaren, Schafwolle, allen Gattungen Aauhwaaren, Knochen, Klauen nebst allen anderen Landesprodukten. (49 von uugarischtn Bettfedern, Dlaumen und gesponnenem Roßhaar zu den billigsten Preisen. Marburg, Buraplap. Ne Nt /ilo iV/t,//»'. ^ LS Kr. Ü. -- b» t'k. Vvrriitliltk i»vl »llvv vuckI>»i>«Uulixeli. /^us vollor Ueböfzsugung kann jedem .'^ranttn die taosendlach dewitllNe 0r. Airy'S Heilmethode «mvfoblen werden. Wer?IähereS daritber wissen will, erhSlt aus Franko-Bertangen von Richter'» Berlagi-Anstalt tn Leipzig einen mit vielen belehrenden Krankenberichten ve^ehen«n..Au»-zua" au« dem Nloklriltta Buch«: ,.vr. Atry'S Natur« ^ilmethodt" (tvo. Aufl., Iubel-«u»gade) gratt« ^ und sranco zugesandt. G LriivInwL»»^t»It 86ö) IN Al»rIl»K>rK, Das zweite Schuljahr dieser auS zwei Jahrgängen beuchenden Anstalt beginnt mit IS. Tepteußber d. I. In daS mit derselben verliundene Penfionat lverden nicht bloß Schüler der Anstalt, sondern auch Studierende des Gymnasiums und der Realschule aufgenommen. Der kaufmännische Unterrichts EnrS für Mädchen beginnt mit ?NS. September. Wegen Zumittelung deS Instituts Pro-grammeS und Miltheilung deS Näheren wolle man sich gefälligst rechtzeitig wenden an Prof. pvtvi' kvsvk, Inhaber nnd Direktor der Anstalt. Zu beziehen bei Herrn W'. ITItt«»' in Alar-iKiirK und dem General-T)cpositär für Steiermark, Kärnten und Krain Herrn l?I. W'It», Delikatessen-, Wein- Spezereiwaarett-Handlung in 906) Allerneueste Anerkennuligcn aus Oesterreich ultd Deutschland über die glilck-liclie Befreiung von schlechter Verdauung. Ueuveteöung erschkaffter Organe. Im Monate Mai d. I. habe ich auS Ihrer Kabrlt Ksff'sche Brnst.Malzlionbon» erhalten; da diese Arust» vonvonK sich sehr gut bewährten, sv bitte, ein gleiches Qnantum zu iitiersenden. Agnaz v. Le«insKi, k. r. Postmeister in Wieselt. Berlin, 1. Juli 1876. Ich ivar alö 7Vjähriger Greis körperschlvach und nervenleidend, Ihr Malzeztrakt-GesnndljeitSbier, welches ich läng-^re Zeit zu meiner Star-knng trank, l,at mich so gekräftigt, daß ich mich wie verjungt fühle. Ich liitte um weitere Zusendung. L. V. Schirp, Freiherr, Rittnlelster, Bergmannstrahe 107. — Ihr Malzeztrakt hat mich von Appetillostgleit, schlechter Verdauung und Hartleiliigkelt gliicklich befreit. A. Zöuchenlj^agen in Berlin, Raunynstraße 36. — Jlzre vorzügliche Malz GesundheitS-Chocolade l)at sich bei uns schon niehrereinale al« heilsam gegen HalSleiden eriviesen. Lölkke, kön. Walllneister in Alt-Beelik. — Ebenso ang.'-nehm wie Ihre Malz-Gesundheitö Chocolude find anch Ihre Brust-MalzbonbonS, welche gegen den Husten so gut wissen, v. WauVeuge, Landrath in Deutschwette. An die k. k. Hof-Atalzpräparate»-Fabrik des k. k. Rathes utid Hof-i^ieferanten der meisten