Bezugspreise Jiir Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — ^ür Amerika: ganzjährig D. 1-25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gvttscheer Me Erscheint mit einer illustrierten Beilage „£Danbermappez/ am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Werwattung des Hottscheer Beten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichts sind zu senden an die Schriftkertung des Hottlchecr Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Wr. 16. Kottschee, am 19. August 1906. Jahrgang III. Eitler Wissensstotz. ii. Ein sprechender Beweis für das durch wissenschaftliche Ergebnisse allein nicht zu stillende religiöse und metaphysische Bedürfnis des Menschen sind sonderbarerweise gerade zwei Hauptvertreter des Monismus und Materialismus: Professor Haeckel nnd Ostwald. Begnügen sich diese beiden Forscher etwa mit den bloßen sichern Ergebnissen der Naturwissenschaft? Keineswegs! Auch in ihnen wirkt sozusagen unbewußt eine Art idealer Instinkt, der mit Gewalt hinausdrängt über das Gegebene. Auch sie können ohne einen gewissen Glauben nicht auskommen. Und so schaffen sich denn diese Bannerträger des religiösen Unglaubens anderseits doch wieder eine Art „Religion", eine Religion des Atheismus, einen neuen gottfreien „Glauben", der allerdings nur ein häßliches Zerrbild ist, ein luftiges Phantasiegebäude, um die große Leere auszufüllen, die der Atheismus in ihrem Herzen zurückgelassen. So stellt sich z. B. Haeckel das „Absolute" als einen unbegrenzten Ätherball vor, also ganz nach Art der alten Manichäer, als ein „Wesen von beschränkter räumlicher Ausdehnung", als ein „gasförmiges Wirbeltier" (!). Die „schaffende Gottheit" ist ihm mit dem „Weltäther" identisch, dessen Wesen sich am passendsten durch das Bild „einer äußerst weichen und höchst elastischen Gallerte" veranschaulichen lasse! So sieht also das religiöse Denken von Gelehrten aus, die über den „Köhlerglauben" der positiven Religion nicht genug zu spotten wissen! Wer dächte da nicht an die Worte des Völkerapostels: „Sie priesen sich selbst als Weise und wurden Toren" (Rom. I, 22). Freilich gibt es auch Vertreter der Naturwissenschaft, die gerade von dem Boden ihrer Wissenschaft aus zu ganz ändern Schlüssen kommen. So hat z.B. erst jüngst der englische Naturforscher Romanes (früher Darwinist) aus der „Unsicherheit" des philosophischen Wissens den Schluß gezogen, man müsse einer gut beglaubigten Offenbarung (Christentum) auch da zustimmen, wo sie Übervernünftiges lehre. Und der deutsche Naturforscher Reinke erhärtet auf Grund der modernen Botanik und Biologie.— Zielstrebigkeit in der Natur, die sich durch bloßen Mechanismus nicht erklären lasse — die Notwendigkeit einer überweltlichen Intelligenz. Das stolze Begehren der menschlichen Vernunft, alles, auch das Unendliche, begreifen und „wissenschaftlich" erfassen zu wollen, wird nie erfüllt werden. All unser Erkennen ist unvollkommen, all unser Wissen ist Stückwerk. „Nehmet euch macht, daß euch niemand irreführe durch Philosophie und eitlen Trug nach Menschensatzungen und den Grundlehren der Welt, wo man Christum nichts gelten läßt" (Kol. II, 8) warnt die Schrift und in der Tat hat sichrem hochmütiges Hinauswollen der Philosophie und der Wissenschaft über die ihr gezogenen Grenzen stets als eitel Trug erwiesen. „Das ist das Ende der Philosophie, zu wissen, daß wir glauben müssen" (Geibel). Die Wissenschaft hat gewiß eine hohe, eine herrliche Ausgabe: sie soll alles erforschen, was überhaupt erforschbar ist; sie soll aber hiebei^weise und besonnen innerhalb ihres Gebietes und innerhalb ihrer Grenzen bleiben und sich illsbesonderS hüten, sich auf den erhabenen Thron der Religion zu setzen. Halbes Wissen bläht auf, tiefes Wissen macht bescheiden. Hüten wir uns, der modernen, ungläubigen Wissenschaft den Vorrang einzuräumen vor Religion und Tugend. „Wie viele gehen in der Welt wegen ihres eitlen Wissens zugrunde", sagt Thomas von Kempen, „weil sie sich um den Dienst Gottes wenig kümmern". Und wieder an anderer Stelle: „Alle Menschen sind von Natur aus wißbegierig, aber was nützte Wissenschaft ohne Furcht Gottes? Fürwahr! Der niedrigste Landmann, welcher Gott dient, ist besser als ein stolzer Weltweiser, der den Lauf der Sterne berechnet nnd dabei sich selbst vernachlässigt". Wenn daher heutzutage jemand in Wort und Schrift den Hunger unserer Seele nach Wahrheit, nach Aufschluß über die höchsten Fragen des Daseins bloß mit leeren, tönenden Wortschwall stillen möchte, so erinnern wir uns des Paulinischen Wortes: „Es wird eine Zeit kommen, wo man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach seinen Gelüsten eine Menge Lehrer halten wird, die eben nur den Ohren schmeicheln. Da wird man das Gehör von der Wahrheit abwenden und sich dafür an Märchen kehren." (Tim. II, 4.) Schenken wir solchen Märchen, auch wenn sie aufgeputzt sind mit dem schönsten Flitterstaate sogenannter Wissenschaftlichkeit, kein Gehör, sondern „bändigen wir", um wieder mit St. Paulus zu sprechen, „jeden stolzen Sinn, der sich wider Gottes Weisheit erhebt, indem wir den Menschenverstand gefangen nehmen, daß er sich Christo in Gehorsam unterwerfe". Konstituierende Verlannulmtg des Giulverbnudes deutscher Feuerwehren in Krain. Bereits zu Beginn des Monates Juli hatte der vorbereitende Ausschuß die Einladungen zu der am 29. Juli im Saale des Hotels „Stadt Triest" in Gottschee anberaumten konstituierenden Versammlung des neu gegründeten Gauverbandes deutscher Feuerwehren in Krain an sämtliche deutschen Feuerwehren und deutschen Vereine in Krain ausgesendet. Schon am frühen Morgen des 29. Juli hatte die ötadt Gottschee ihr Festkleid angelegt und ihre Häuser reich beflaggt, galt es doch diesen Tag als Fest- und Gedenktag der Zusammengehörigkeit der gesamten Deutschen Krains in Gottschee, der einzigen deutschen Stadt unseres Kronlandes, mit besonderer Feierlichkeit zu begehen. Allmählich kamen auch die gesamten Feuerwehren der Umgebung, bezw. des ehemaligen Herzogtums Gottschee zusammen. Um halb 10 Uhr versammelte man sich vor dem hiesigen Feuerivehrdepot und marschierte mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel in mächtigem Zuge zum Bahnhofe, um die mit dem Vormittagszuge ankommenden Feuerwehrvereiue aus Weißenfels (Oberkram) und aus Mitterdorf sowie andere ehrenwerte Festgäste zu empfangen. Beim Einfahren des Zuges spielte die wackere Mösler Feuerwehrkapelle die Gottscheer Hymne. Der Vorsitzende des vorbereitenden Ausschusses, Herr Srabtiuutsfefcetär Karl Porupski, begrüßte bie eingetroffenen Feuerwehren unb Festgäste aufs herzlichste. Dann zog man unter den Klängen der allseits beliebten Cillier Stadtkapelle zum Hotel „Stabt Triest", in dessen Saale bie Versammlung stattfanb. Um 11 Uhr eröffnete Herr Stabtamtssekretär Karl Porupski bie Versammlung, begrüßte alle Erschienenen aufs freundlichste unb stellte bie Beschlußfähigkeit der Versammluug fest. Als Regierungsvertreter war Herr Landesreaie-rungsrat Dr. Michael Gstetteuhofer, als Vertreter ber Stabt-gemetnbe Herr Bürgermeister Loy erschienen. In seiner Eröffnungsansprache führte ber Vorsitzende nachstehendes aus: Hochgeehrte Anwesende I Es sei mir gestattet, bei dem heutigen festlichen Anlasse alle in so großer Anzahl Erschienenen aufs herzlichste zu begrüßen und willkommen zu heißen. Es gilt dieser Gruß zunächst sämtlichen deutschen Feuerwehren unseres engeren Heimat-länbchens Gottschee unb der geehrten Abordnung der wackeren deutschen Feuerwehr in Weißenfels, welche den weiten Weg nach Gottschee stricht gescheut hat, um ihr Zusammengehörigkeitsgefühl nut den übrigen deutschen Schwestervereinen des Kronlandes öffentlich zu bekunden. Herzlichen Dank dafür unb deutschen Heil- und Willkommengruß. Ganz ergebenst begrüße ich ferners den hochgeehrten Herrn Bürgermeister der Stadt Gottschee und alle jene hochgeschätzten Persönlichkeiten, welche durch ihr Erscheinen den Glanz unseres heutigen Gründungsfestes erhöhen. Durch ihre ehrende Teilnahme an unserer heutigen Versammlung beweisen Sie, verehrteste Festgäste, daß este der Sache der deutschen Feuerwehren in Kram und dem heute zu schließenden Bruderbünde eine warme Teilnahme entgegenbringen, daß sie unsere Ziele und Ausgaben verständnisvoll zu schätzen wissen und dieselben gewiß auch jederzeit zu unterstützen und zu fördern bereit sein werden. Die deutschen Feuerwehren sind heute in Gottschee, der einzigen deutschen Stadt unseres Kronlandes, zusammengetreten, um einen „Gauverband deutscher Feuerwehren in Kram" zu gründen. Getreu ihrem schönen Spruche: „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr!" dienen sie zunächst humanitären Zwecken. — In Ausübung praktischer Nächstenliebe haben sie Hab und Gut, Leben und Existenz des durch das zerstörende Element bedrohten Mitmenschen zu schützen und zu retten. Unb da wirb ja auch ganz gewiß nie gefragt, ob der vom schweren Brandunglück Betroffene ein Deutscher ist oder nicht. Das Unglück und die Betätigung wahrer und echter Humanität kennt keine nationalen Unterschiede. Bis vor kurzem haben die deutschen Feuerwehren in Kram dem Landesfeuerwehrverbaude angehört, in welchem die slove-nisthen Feuerwehren bekanntlich die überwiegende Mehrheit bildeten. Allein sehr bedauerlicherweise machte sich in diesem eigentlich international seinsollenden Landesverbände von Jahr zu Jahr immer mehr ein Zug nationaler Unduldsamkeit gegen das deutsche Wesen eine übertriebene Pflege slavisch nationaler Einseitigkeit, durchgreifende panslavistische Bestrebungen und ein sich stets steigernder Mangel an gebührender Rückstchtnahme auf die dem Verbände angehörenden deutschen Schwestervereine geltend. Es seien diesbezüglich ganz kurz nur emige wenige Punkte angeführt, die Anlaß boten, das nationale Gefühl der deutschen Fenerwehrvereine zu empören und tief zu verletzen. So wurde z. B. den neunzehn deutschen Feuerwehren Gottschees, bezw. den einundzwanzig deutschen Feuerwehren Krams im, Ausschüsse des Landes - Feuerwehrverbandes weder Sitz noch Stimme zugestanden. Die Verhandlungssprache bei den Jahreshauptversammlungen und in den Sitzungen des Verbandsausschusses, von denen wir überhaupt nie Kenntnis erhielten, war ausschließlich nur die sloveuische. Man ging so weit, daß man an die deutschen Feuerwehrvereine die in slovenischer Sprache abgefaßte Fachzeitschrift "Gasilec" zuschickte, während sogar die krainische Landwirtschaftsgesellschaft, die doch auch vorwiegend in slovenischen Händen ruht an ihre deutschen Mitglieder nur deutsche Fachblätter sendet. Unsere Geduld mußte endlich reißen, als man auf Umwegen erfuhr, daß der krainische Landes-Feuerwehrverband dem allslavischen Fener-wehrverbande in Prag als Mitglied beigetreten war. Konnten zu so rücksichtslosem Vorgehen die deutschen Feuerwehren des Landes ängstlich schweigen? Konnten wir, die völlig Unberücksichtigten und Unbeachteten, unter solchen Umständen noch weiter dem Landes-Feuerwehrverbande au gehören und mit unserem Gelde gar nffflauifche Zwecke und Ziele fördern helfen? Sollten wir zum Spott und Hohn der Mitwelt und zur Freude unseres nationalen Gegners denselben ehrvergessen unterstützen und uns derart Beschämendes und Erniedrigendes bieten lassen? Nie und nimmerI — sondern mir haben dem črnini)chen Landesverbände, der uns so schnöde behandelte und unsere heiligsten Gefühle verletzte, einfach den Rücken gekehrt und seine Rücksichtslosigkeit mit dem einmütigen Rufe beantwortet: >,c£o5 von (Tuiüach!", weg vom ungastlichen Verbände, in welchem wir ja unsere nationale Ehre dem Spotte preisgeben müßten. — öchareit wir uns, liebwerte Kameraden, um unser eigenes deutsches Banner! Nehmen wir unsere deutsche Sache in unsere eigenen starken Hände, bekämpfen wir auch dieses verheerende slavische Element mit starker Faust in deutscher Einigkeit und mit vereinten Kräften Verehrte Anwesende! Erst wenige Wochen sind verflossen, als Seine Durchlaucht -Hirst Karl Auersperg, unser allverehrter deutscher Herzog, den Deutschen Österreichs das mahnende Wort zurief, es sei für sie alle unter den heutigen-Verhältnissen eine heilige Pflicht, ein lautes nationales Bekenntnis abzulegen. Gerade um nun dieser vom fürstlichen Munde betonten nationalen heiligen Pflicht nachzukommen, um ihr geliebtes deutsches Volkstum laut und furchtlos öffentlich zu bekennen, haben die deutschen Feuerwehren sich heute im deutschen Gottschee zusammeugefunden und zusammengeschart. Ser heutige ^tcig fott eilt Tag öeutfcher Verbrüderung und deutscher Einigkeit sein! Wir deutsche Feuerwehren sind berufen, das nationale Band, das uns alle fest umschlingt, noch mehr zu kräftigen und den gesunden nationalen Sinn in alle Bevölkerungs-kreise zu tragen, jene echtdentsche Gesinnung, welche mit stramm deutschem Bewußtsein den Geist edler Humanität und hilfsbereiter Nächstenliebe bestens zu vereinen weiß. Und so möge denn der Bund den wir heute schließen, eine starke Wehr sein für die deutschen Feuerwehren des Landes; möge er den treudeutschen kameradschaftlichen Geist unb das Gefühl treuer, lieber Nachbarschaft zwischen den einzelnen Vereinen heben und stärken; möge er auch den Ansporn und Anstoß dazu geben, daß in den verbündeten Feuerwehren ein edler Wettbewerb entstehe, sich von Jahr zu Jahr immer mehr zu vervollkommnen und die höchsten erreichbaren Ziele zu erstreben Ich schließe mit den Worten: Es lebe, blühe, gedeihe unb erstarke unser heute geschlossener deutsche Bund! (Stürmische Heilrufe, lana-auhaltender Beifall!) Hierauf ergriff unter allgemeinem Beifalle Herr Bürgermeister Loy das Wort zur folgenden Ansprache: Hochgeehrte Anwesende! Herzlich dankend für die freundliche Einladung zur Teilnahme am heutigen Feste, erlaube ich mir, zunächst die deutschen Feuerwehren Krams namens der Stadt Gvttschee auf das herzlichste zu begrüßen und willkommen zu heißen. Seien Sie versichert, daß die Bevölkerung von Gottschee, welche den hohen Wert der humanitären Feuerwehrvereine voll unb ganz würdigt und ihre Leistungen oft zu bewundern Gelegenheit hatte, Ihnen allen die wärmste Teilnahme unb die innigsten Sympathien ent-gegeubriugt. Ist ja doch Ihre heutige festliche Versammlung, an der nicht bloß die gesamten deutschen Feuerwehren des Gottscheer Ländchens, sondern, was uns Gottscheer ganz besonders freut, auch die freiwillige Feuerwehr von Weißenfels (Heilrufe), unsere deutsche Schwestersprachinsel, sowie Vertreter anderer deutschen Vereine des Landes teilnehmen, gewissermaßen ein Abbild, ein prächtiger Ausschnitt aus dem deutschen Volkstume des Kronlandes Kram Mit lebhafter Genugtuung begrüßt die Stadt Gottschee Ihren Austritt aus dem Landesverbände, in welchem unter den früher geschilderten Umständen noch weiter zu verweilen das nationale Ehr- unb Pflichtgefühl verbot. (Beifall.) Möge der heutige Tag dazu beitragen, bal bie deutschen Feuerwehren in Kram einen neuen erfreulichen Aufschwung nehmen und zu immer größerer Blüte gelangen! Möge aber durch das heutige Fest auch das Gefühl der Zufammengehö- rigi erst Go Be geh auc Ein als uac bef: in grö fein sau net mai aus gab sack und den wir Hab daß heb selb St zuu sehe Ga' Hm Hai We in Mi sch. hau trat (Ne ftim grü die Bm SÄ des Her er Gel roiti SU Lau gez. bei enb bnst Gec trac auf völ! ntne nab lieg Fer redi srag rigfeit aller Deutschen in Srnin neue Stärkung und neue Belebung erfahren! Gerade in der jetzigen Zeit, wo die deutsche Sprachinsel Gottschee und ihr Vorort, die Stadt Gottschee, auch in politischer Beziehung eine große Bedeutung gewonnen hat und die Zusammengehörigkeit der deutschen Gemeinden des krainischen Unterlandes auch im Reichsrate von allen deutschen Parteien in hocherfreulicher Einmütigkeit betont und anerkannt worden ist, tut es noch mehr als je not, daß sich alle deutschen Gaue unseres Läudchens auch nach außen hin als ein untrennbares und unzerreißbares Ganzes bekunden und daß sie ihr unerschütterliches, treues Zusammenstehen in allen wichtigen Fragen öffentlich zum Ausdrucke bringen. Je größer unsere Einigkeit ist, desto größer wird auch unsere Stärke sein — und diesem hohen Zwecke dient ja auch Ihre heutige Versammlung. Ich schließe meine Worte mit dem Rufe: Heil dem neu gegründeten Verbände deutscher Feuerwehren in Srnin! Nach Verlesung der Satzungen durch den Vorsitzenden schritt man zur Wahl des Ausschusses. Herr Wehrhauptmann Hans Jonke aus Mösel verwies auf die schwere und verantwortungsvolle Aufgabe des neu zu wählenden Ausschusses und betonte, daß es Hauptsache sei, einen tüchtigen und arbeitswilligen Obmann zu wählen, und schlägt hiezu den Herrn Stadtamtssekretär Karl Porupski, den er während der Vorarbeiten des vorbereitenden Ausschusses als wirklich tüchtigen und arbeitslustigen deutschen Mann kennen gelernt habe, vor.; Herr Karl Porupski nahm die Wahl an und erklärte, daß es stets sein Bestreben sein werde, das Feuerwehrwesen zu heben und zu stärken und auch den nationalen Gedanken in demselben zu fördern. Weiters wurden gewählt die Herren: Matthias Siegmund, Gemeindevorsteher und Wehrhauptmann in Mitterdorf, zum Obmannstellvertreter; Josef Jaklitsch, Hilfsbeamter in Gottschee, zum Schriftführer; Georg Hönigmann, Gemeinderat und Gastwirt in Gottschee,,zum Kassier; und zu Ausschüssen die Herren: Hans Jonke, Gemeindevorsteher und Wehrhauptmann in Mösel; Hans Wüchse, Gemeindevorsteher in Nesseltal; Josef Jaklitsch, Wehrhauptmann in Unterdeutschau; Franz Eugele, Wehrhauptmann in Gottschee; Anton Krisch e, Wehrhauptmann in Altlag; Josef Mitterdorfer, Wehrhauptmann in Weißenfels; Johann Pet-schauer, Wehrhauptmann in Pöllandl, und Josef Erker, Wehrhauptmann in Rieg. Hierauf wurde die Höhe des Verbandsbeitrages, der Ort zur Abhaltung des nächsten Gauverbandstages (Nesseltal) und des nächsten Kommandantentages (Mitterdorf) bestimmt. Herr Obmann Karl Porupski verlas die eingelangten Begrüßungstelegramme und Herr Hans Jonke beantragte schließlich, die Abzeichen dahin abzuändern, daß an Stelle des jetzigen K die Buchstaben SS® (Kroatischer Deutscher Gauverband) in gotischer Schrift zu treten habe. Hierauf nahm Herr Hans Jonke das Wort: Hochgeehrte Kameraden! Gestatten Sie, daß ich im Namen des vorbereitenden Ausschusses das Wort ergreife, um den geehrten Herrn Vorredner Bürgermeister Lop für die herzlichen Worte, welche er an uns gerichtet hat, treudeutschen Dank auszusprechen. Der Gedanke, zu dessen Verwirklichung wir uns heute eingefunden haben, wurde zunächst durch das Vorgehen unserer nationalen Gegner, der Slovenen, in uns wachgerufen. Sie haben uns aus dem krainischen Landes-Feuerwehrverbande sozusagen hinausgeekelt. Man hat uns gezeigt, daß wir Deutsche im Verbände nur geduldet waren und bei jeder Gelegenheit zurückgesetzt wurden. Wenn wir Deutsche daher endlich aus unserer sprichwörtlichen Schlafmützigkeit und Allerweltsduselei erwachen, so folgen wir nur dem Beispiele unserer nationalen Gegner, deren Kampfruf „Svoji k svojim“ wir ins Deutsche übertragen. Wir folgen dabei auch dem Zuge unserer Zeit, in der sich auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens das Bestreben des völkischen Zusammenschlusses und der nationalen Abgrenzung geltend macht. Wohl ist es wahr, daß in den Feuerwehrvereinen das nationale Moment in den Hintergrund treten soll und auch muß. Es liegt mir ferne, daß ich, den allgemeinen menschlichen Zweckder Feuerwehren verkennend, einer nationalen Unduldsamkeit das Wort reden sollte. Wenn uns daher die Pflicht ruft, wollen wir niemals fragen, „bei wem es brennt", sondern immer nur, „wo es brennt", Nur das will ich hervorheben, daß wir auch in unseren Feuerwehrvereinen unserer völkischen Eigenart treu bleiben können ohne der Sache zu schaden. Darum, liebwerte Volks- und Verbandsgeuoffen und Kameraden, lasset uns einig und mit zäher Ausdauer an die Arbeit gehen, um das begonnene Werk auf feste, dauernde Grundlage zu stellen zum Heile unseres Gottscheer Ländchens und der deutschen Stammesgenossen Krains. (Lebhafte Heilrufe.) Herr Jaklitsch beantragte, dem vorbereitenden Ausschüsse und insbesondere dem Obmanne desselben den Dank durch das Erheben von den Sitzen auszudrücken, was einstimmig angenommen wurde. Nachdem noch der Vorsitzende allen Erschienenen aufs herzlichste gedankt hatte, schloß er die Versammlung. Um 1 Uhr versammelten sich die Festteilnehmer zum Bankett, bei dem der Obmann nachstehenden Toast auf den Kaiser brachte: „Hochgeehrte Festversammlung! Indem ich als gewählter Obmann des Gauverbandes deutscher Feuerwehren in diesem festlichen Augenblicke das Wort ergreife, ist es besonders ein Gedanke, der mich beseelt; es ist dies der Wahlspruch Seiner Majestät des Kaisers: „Viribus unitis!“ „Mit vereinten Kräften!" Dieser Wahlspruch gilt für ganz Österreich, er gilt für alle Völker unseres großen, schönen Vaterlandes; dieser Wahlspruch gilt aber auch für unseren deutschen Verband. Nur mit vereinten Kräften wird der Verband seine Aufgabe voll und ganz erfüllen können. Und so lasset uns denn, verehrte Festteilnehmer, in dieser feierlichen Stunde in tiefster Ehrfurcht zu dem aufschauen, der seine mächtige Hand schützend hält über uns, über unser teures Vaterland, der auch den Feuerwehren stets seine Huld und Gnade bezeigt hat. Ich lade Sie, verehrteste Herren, ein, das Glas zu' erheben und mit mir in den begeisterten Ruf einzustimmen: Seine Majestät unser Allergnädigster Kaiser Franz Josef lebe hoch, hoch, hoch!" Bis 3 Uhr saß man in fröhlicher Tafelrunde beisammen. Um 3 Uhr marschierte man von der Volksschule aus durch die Stadt dem Festplatze in Mooswald zu. Während des Marsches durch die Stadt wurde der Festzug mit Blumen und Kränzen förmlich überschüttet. Luder mußten uns die wackeren Weißenfelser schon um halb 6 Uhr verlassen, auch die meisten Gottscheer Feuerwehren mußten den Heimweg frühzeitig antreten. Die Stadtbevölkerung, die sich sehr zahlreich eingefunden hatte, blieb mit den hiesigen Feuerwehrmännern bis in die späte Nachtstunde in fröhlichster Stimmung beisammen. Der 29. Juli hat den Beweis erbracht, daß wir Gottscheer, wenn es gilt, unsere nationalen Interessen zu verteidigen, stets gerüstet sind. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Das Namensfest Sr. Majestät des Kaisers) wurde "am 18. August in der herkömmlichen Weise festlich begangen. Um 9 Uhr vormittags zelebrierte der hochw. Herr Dechant Ferd. Erker mit Assistenz ein feierliches Hochamt mit Tedeum, dem die Spitzen der Behörden, die Stadtgemeindevertretung usw. beiwohnten. Die Feuerwehr erschien in Paradeuniform mit Fahne. Die öffentlichen Gebäude waren beflaggt. — (Personalnachrichten.) Herr Karl Mvschner, k. k. Hauptsteuereinnehmer, ist nach 46jähriger verdienstlicher Tätigkeit im Staatsdienste mit 1. August in den wohlverdienten bleibenden Ruhestand getreten und gedenkt mit Ende des Monates August nach Laibach zu überstedeln. Der Herr Hauptsteuereinnehmer war seit dem Jahre 1898 Chef des hiesigen k. k. Hauptsteueramtes,: erfreute sich wegen seiner trefflichen Eigenschaften und seines konzilianten Wesens der allgemeinen Hochachtung und Wertschätzung und wird sein Scheiden von Gottschee allerseits bedauert. — Der Stadtkaplan Herr Josef Logar wurde als Präfekt in die bischöflichen Anstalten in St. Veit bei Laibach dekretiert, an seine Stelle kommt nach Gottschee der Primiziant Herr Anton Demšar, ein gebürtiger Neumarktier. — (Tödlicher Unfall beim Kohlenwerke.) Am 7. d. M. wurde der 34jährige Bergarbeiter Anton Jnrse aus Ponigl in Steiermark während der Arbeit in einem Schachte von einem herabfallend en schweren Kohlenstücke so unglücklich getroffen, daß der Kopf ganz plattgedrückt wurde, was den augenblicklichen Tod zur Folge hatte. Der Verunglückte war einer der bravsten, solidesten Arbeiter des Werkes. Die seitens der Bergbehörde eingeleitete Untersuchung ergab, daß au dem Unfalle niemand ein Verschulden trifft. An der Beerdigung des Verunglückten beteiligte sich die ganze Knappenschaft mit Grubenlichtern. Herr Bergmeister Stöckl hielt eine ergreifende Traueransprache und rief dem in Ausübung seines Dienstes und seiner Pflicht so jäh abberuseueu Knappen das bergmännische „Glück aus!" nach zur letzten Grubenfahrt und zur ewigen Ruhe. — (Manöver.) Die 28. Division (Laibach) beginnt mit den Divisionsübungen am 31. August uud schließt mit ihnen bei Groß-laschitsch-Gottschee am 4. September ab. In der Zeit vom 31. August bis 4. September werden in den Ortschaften der Gemeinden Mitterdorf, Gottschee, Schalkendors, Lienfeld, Schwarzenbach und Mosel über 9000 Mann einquartiert werden. In der Stadt Gottschee allein werden 1400 Mann und 90 Offiziere (drei Generale) be-qnartiert werden. — Wir machen darauf aufmerksam, daß durch die militärischen Übungen etwa verursachte Feldschädeu sofort gemeldet werden müssen, damit die kommissionelle Erhebung und Schätzung des Schadens vorgenommen werden kann. Auf verspätet angemeldete Ansprüche wird keine Rücksicht genommen. — (Deutscher Leseverein.) Am 11. August faud um 10 Uhr vormittags im Hotel „Post" die Hauptversammlung des Deutschen Lesevereines in Gottschee statt. Es wurde der Jahresbericht erstattet und die Neuwahl des Ausschusses vorgenommen. — (Grabdenkmal.) Der Denkstein auf dem Grabe des am 15. Februar l. I. in Triest gestorbenen uud auf dem Friedhofe in Gottschee bestatteten Hofrates Dr. Josef Ritter v. Regitard ist nunmehr fertiggestellt. Auf einem Sockel aus Karststein erhebt sich der £> ent stein aus grauem Marmor, der von einem Kreuze aus gleichem Marmor gekrönt wird. Die Inschrift in goldenen Buchstaben auf schwarzem Marmor ist folgende: K. k. Hofrat Dr. Josef Ritter v. Regnard. 7. April 1811, 15. Februar 1906. Das würdige Denkmal macht dem Steinmetzmeister Herrn A. Plesche alle Ehre. — (Hausierhandelund Sonntagsruhe. — Spitzenklöppelei.) Durch das Gesetz über die Sonntagsruhe vom Jahre 1905, bezw. durch die einschlägigen Verordnungen der Landesstellen sind insbesondere die Südfrüchten Hausierer aus Gottschee und den angrenzenden Gegenden des Tschentembler Gebietes schwer betroffen worden. Dieses Gesetz gestattet nämlich (Artikel IX) im Handelsgewerbe an Sonntagen höchstens einen vierstündigen Betrieb und es können die politischen Landesbehörden das Ausmaß der beim Handelsgewerbe zulässigen Sonntagsarbeit sogar noch unter vier Stunden herabfetzen. Nun sind von den politischen Landesbehörden allgemein die Vormittagsstunden für die Ausübung des Handelsbetriebes gestattet worden. Da nach Artikel XII b des Gesetzes die sür bestimmte Handelszweige erlassenen Vorschriften auch auf den Betrieb des Hausierhandels Anwendung zu finden haben, so sind hiedurch die Hausierer mit Südfrüchten in eine sehr mißliche Lage versetzt worden. An Sonntagen machen diese ärmsten von den Hausierern, die sich ohnehin meist nur sehr kümmerlich fortbringen müssen, bekanntlich gerade das beste Geschäft, da die Gast- und Kaffeehäuser am meisten besucht sind. Aber was sollen sie mit den zwei bis vier Vormittagsstunden Anfängen? Das ist doch keine Zeit für ihren Erwerb; sie brauchen die Abendstunden und diese können ihnen auch nach dem Wortlaute des Sonntagsruhegesetzes zugestanden werden; denn nach Artikel IX kann die Festsetzung der Zeit, in welcher das Geschäft ausgeübt werden darf, innerhalb des allgemeinen vierstündigen Rahmens für verschiedene Zweige des Handels verschieden erfolgen. Wie wir vernehmen, wird in den interessierten Kreisen, bezw. von den Gottscheer Gemeinden eine Aktion in dem Sinne eingeleitet werden, daß dieselben bei den einzelnen politischen Landesbehorden bittlich einschreiten werden, daß für die Ausübung des Hausierhandels mit Südfrüchten an Sonntagen die Zeit von 8 bis 12 Uhr abends gestattet werde. Sache einer weiteren Erwägung wird es sein, ob man späterhin nicht auch an den Reichsrat eine Petition um Abänderung des Gesetzes über die Sonntagsruhe richten solle. Die armen Hausierer halten ja bekanntlich überhaupt feilt Personal, dem wie z. B. den Handelsangestellten die Sonntagsruhe gebührt; sie üben ihren bescheivenen Erwerb selbst aus. Auch machen die Südfrüchtenhausterer den stabilen Geschäften keine Konkurrenz, weil sie ja nur die Ware des Großhändlers verschleißen. Für die Hausierer mit anderen Waren wird ohnehin nicht um eine besondere Rücksichtnahme gebeten. Wenn man den Südfrüchten-Hausierern den Sonntag nimmt, so macht man dadurch die Privilegien zunichte, welche dieselbe» sowohl nach dem alten Hausierpatente als auch nach dem neuen Hausiergesetze genießen. — Obige Notiz war bereits für die vorige Nummer unseres Blattes bestimmt, mußte aber wegen Raummangels Zurückbleiben. Mittlerweile ist die erwähnte Aktion bereits in Szene gesetzt worden. Am 13. August faud im hiesigen Stadthause unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Alois Loy eine Besprechung statt, au der die meisten Gemeindevorsteher des Gottscheer Gebietes teilnahmen. Der Vorsitzende legte die durch die vielfach beklagte Handhabung des Sonntagsruhegesetzes vom Jahre 1905 für die Hausierer mit Südfrüchten geschaffene äußerst ungünstige Lage dar, welche zu einer Aktion zu Gunsten der in ihrem Erwerbe schwer bedrohten heimatlichen Hausierer mit Südfrüchten dränge. Der Berichterstatter, Herr Professor Josef Obergföll, erläuterte sodann die einschlägigen Bestimmungen des Sonntagsruhegesetzes, worauf der Wortlaut der Petition der Gottscheer Gemeinden an bieStatthaltereien, bezw. Landesregierungen von Böhmen, Mähren, Schlesien, Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain und Tirol verlesen und die Petition stimmeueiuhellig angenommen wurde. Dieselbe wurde von sämtlichen Gemeindevorstehern unterfertigt und mit dem Gemeinde-siegel versehen. Dem Wunsche des Vorsitzenden entsprechend, entwarf hierauf der Berichterstatter ein übersichtliches Bild über die im Jahre 1901 begonnene und in den folgenden Jahren fortgesetzte Tätigkeit des Aktionsausschusses in Gottschee zu Gunsten der Erlangung möglichst günstiger Bestimmungen in dem neuen, kürzlich im Abgeordnetenhause angenommenen Hausiergesetze. Diese Aktion war vom schönsten Erfolge begleitet. Der Berichterstatter führte alle Erleichterungen und Begünstigungen an, die für die Hausierer aus den „begünstigten" Gegenden, zu denen auch das Gebiet von Gottschee zählt, geschaffen worden sind. Den Abgeordneten ans Krain, die sich tatkräftig und erfolgreich für ihre Landsleute im Abgeordneten- und im Herrenhause eingesetzt, gebühre der wärmste Dank. Ebenso sei man Seiner Durchlaucht dem Fürsten Karl Auersperg, Herzog vou Gottschee, für fein huldvolles Eintreten zu Gunsten der armen Hausierer vou Gottschee im Herrenhause den größten Dank schuldig. Die Versammlung nahm die Ausführungen mit großer Befriedigung zur Kenntnis und der Gemeindevorsteher von Möfel, Herr Hans Jonke, sprach namens der Gottscheer Landgemeinden sowohl dem Vorsitzenden und Obmanne des Aktionsausschusses, Herru Bürgermeister Alois Loy, als auch dem Berichterstatter, Herrn Professor Obergföll, für die so eifrigen und erfolgreichen Bemühungen in einer Sache, welche für Gottschee geradezu eine Lebensfrage bildet, den besten und wärmsten Dank ans. — Schließlich wurde auch eine Petition unterfertigt, in welcher die hohe Regierung um Schaffung eines Kurses für Spitzenklöppelei in Gottschee gebeten wird. Matt hofft nämlich auf diese Weise, wenn den Mädchen des Gottscheer Gebietes in der Heimat mehr Gelegenheit zu Verdienst und Erwerb geboten wird, der immer mehr überhandnehmenden Auswanderung derselben nach Amerika vielleicht einen wirksamen Damm setzen zu können. — (Gottscheer Volkslieder.) Der Arbeitsausschuß für die Sammlung und Bearbeitung der Volkslieder von Gottschee hielt am 12. August eine Sitzung ab. Der Vorsitzende Herr Professor Dr. Hans Tschinkel teilte die bisherigen Erfolge der Aktion des Ausschusses mit, die vom Unterrichtsministerium mit Befriedigung gut Kenntnis genommen worden seien. Es sind mittlerweile ungefähr hundert neue, bezw. noch nicht veröffentlichte Gottscheer Volkslieder gesammelt worden, zu denen Herr Oberlehrer Wilhelm Tschinkel in Morobitz die meisten beigesteuert hat. Der vom Herrn Reichsratsabgeordneten Professor Dr. I. Pommer herausgegebene Fragebogen" wurde mit ein paar kleinen Ergänzungen angenommen und wird demnächst allen Herren Lehrern und Geistlichen unseres Ländchens zugesendet werden. Was die Schreibung der mundartlichen Volkslieder anbelangt, so wurde beschlossen, datz im großen und ganzen, einige wenige Punkte abgerechnet, an der vom Universttätsprofessor Herrn Dr. Adolf H a u s s e n angewendeten Schreibweise festgehalten werden solle. Endlich wurden Beschlüsse gefaßt über die Verwendung der vom Unterrichtsministerium gewährten Subvention, bezw. über die Begleichung der bisherigen Auslagen und über das Honorar für die Sammler (pro Lied). — (Die Konferenz) der Sod. ss. C. J. findet am 22. d. um 10 Uhr vormittags in Morobitz statt. — (Reorganisation der gewerblichen Fortbildungsschule.) Das Unterrichtsministerium hat die organische Angliederung der hiesigen gewerblichen Fortbildungsschule an die Fachschule für Holzbearbeitung zu genehmigen gefunden. In Absicht auf die Durchführung dieser Maßnahme hat das Unterrichtsministerium verfügt, daß der bisherige Lehrplan der gewerblichen Fortbildungsschule aufrecht bleibt, jedoch ist für die Gruppe der Handelslehrlinge, eventuell auch für jede der übrigen Appro-vistonierungsgewerbe ein erweiterter Unterricht in kaufmännischen Lehrfächern einzuführen. Für die Handelslehrlinge ist demnach folgende Einteilung zu treffen: Im Vorbereitungskurse haben dieselben gemeinsam mit den Gewerbelehrlingen zn besuchen: Religion, Schreiben, Rechnen, zusammen vier Stunden wöchentlich. In der ersten Klasse gemeinschaftlich mit den Gewerbelehrlingen: Religion, Geschäftsaufsätze, Rechnen, ferner gemeinschaftlich mit den Schülern der ersten Klasse des VorbereitnngSkurses der Tagesschule: Geographie durch zwei Stunden wöchentlich. Außerdem ist ein spezieller Unterricht über Warenkunde in der Dauer von zwei Stunden wöchentlich neu einzuführen. II. Klasse: Religion gemeinschaftlich mit den Gewerbelehrlingen; Handelsgeographie, kaufmännisches Rechnen, Buchführung, Handels- und Wechselkunde in einem gesonderten Kurse. Der Unterricht ist tunlichst dem Normallehrplane für kaufmännische Fortbildungsanstalten zu akkommodieren. — Durch Schaffung einer kaufmännischen Abteilung ist ein lange gehegter Wunsch der hiesigen Kaufmannschaft in erfreulicher Weise erfüllt worden. — (Geschwornenauslosung.) Für die am 27. August beim Kreisgerichte in Rudolfswert stattfindende dritte Schwurgerichtssitzung wurden zu Hauptgeschworenen u. a. gelost die Herren: Matthias Ostermann, Realitätenbesttzer und Gemeindevorsteher in Banjaloka; Josef Verderber, Gastwirt und Realitätenbesttzer in Gottschee; Josef Tomitsch, Uhrmacher und Hausbesitzer iu Gottschee; Johann Jaklitsch, Restaurateur und Realitätenbesttzer in Mooswald; Anton Kresse, Gastwirt, Realitätenbesitzer und Gemeindevorsteher in Schalkendorf; Andreas Schober, Realitätenbesitzer in Laase; Franz Grill, Realitätenbesitzer in Pöllandl. — (Märkte von Krain vom 21. August bis 5. September.) Am 24. August in Gottschee, St. Bartelmä, Adelsberg, Altlack bei Bischoflack und Stein; am 25. in Ambrus; am 27. m St. Beit bei Oblak; am 28. in Rudolfswert, Moräutsch und -strug; am 29. in Dobrova und Sagor; am 31. in Gutenfeld; am 1. September in Weichselburg, Ratschach und Skarutschna; am 3. m Lien-feld, Stockendorf und Wippach; am 4. in Preska. Mtterdorf. (Ausschußsitzung.) Bei der am 16. d. M. abgehaltenen Sitzung des Gemeindeausschusses fand zuerst eine Gemeindezuständigkeitsangelegenheit ihre Erledigung, hierauf erklärte man sich für die höheren Orts gewünschte nutzbringende Anlegung des Betrages von K 485*75, welche nach dem Tode der Mana Perz von Mitterdorf der Gemeinde rechtlich zugefallen waren, ^n Beantwortung einer Zuschrift des Landesausschusses wurde beschlossen, daß der Ortsvorsteher jedes Dorfes über die Wasserbe- sorgung in den einzelnen Ortschaften dem Gemeindevorsteher genauen Bericht zu erstatten habe. Daß auch die Einhebung einer Musiklizenztaxe zum Beschlüsse erhoben wurde, ist recht. Schließlich ernannte die Gemeinde den Oberlehrer des Ruhestandes Herrn Josef Erker zum Ehrenmitgliede. — (Ehrenbürger.) Es ist nur schuldiger Dank erstattet worden, wenn die Gemeinde die höchste ihr zustehende Auszeichnung dem alten Herrn Oberlehrer verliehen hat. Zwar hat er danach nicht verlangt, sondern sich durch das Bewußtsein, durch 52 Jahre seine Kräfte der Pfarrgemeinde Mitterdorf gewidmet zu haben, vollkommen belohnt gefühlt. Dazu konnte er sich von der allgemeinen Verehrung überzeugen, die ihm von seinen gewesenen Schülern und Schülerinnen, und dazu gehört mit Ausnahme von fünf die ganze Pfarrgemeinde, entgegengebracht wurde. Nichtsdestoweniger ist die obgenannte Auszeichnung ganz am Platze, weil auch nach außen hin hiedurch bekundet wird, daß Mitterdorf verdiente Männer liebt und ehrt. — (Vom Blitze erschlagen.) Maria Kresse aus Kerndorf Nr. 26 wurde, als sie am 16. August nachmittags während eines Unwetters eine Fuhr Hafer in der Scheune bergen wollte, vom Blitze getroffen und blieb sofort tot; ihre Nichte und eine Magd kamen mit dem bloßen Schrecken davon. Die Nachricht von dem Geschehenen rief überall aufrichtiges Bedauern hervor und bemitleidet man auf gleiche Weise den schwer heimgesuchten Mann als auch die Eltern und Schwiegereltern der Verunglückten. Die junge, erst 23jährige Frau war eine Tochter des Gastwirtes Joses Sa-mide in Mälzern. Sie ruhe in Frieden! — (Spende.) Anläßlich des Todes seines Vaters hat Herr Alois Händler, Zählkellner in Graz, der hiesigen Feuerwehr eine Spende von 30 Kronen überwiesen, wofür der Verein bestens Dank sagt. — (Seltenes Jubiläum.) Am 16. d. M. waren es fünfzig Jahre, seitdem die Eheleute Georg und Maria Krauland in Unter-loschin Nr. 6 des Lebens Last und Mühe miteinander tragen. Die seltene, schöne Gelegenheit benützten Kinder und Kindeskinder, um den Eltern ihre Wünsche persönlich darzubringen. Am Gedenktage selbst fanden sich alle Familienmitglieder zu einem in der Filialkirche in Oberloschin gehaltenen Gottesdienste ein, worauf in Petsches Gasthaus in Mitterdorf eine Familientafel alle wieder für einige Stunden vereinte. Dem Jubelpaare unsere besten Wünsche! — (Weiteres Unglück.) Aus Cleveland kommt die Nachricht, daß dort Josefa Jaklitsch aus Unterloschin Nr. 12, die vor einem Jahre ihrem Manne nach Amerika gefolgt war, durch Explosion von Petroleum, welches sie, um leichter Feuer anzumachen, übers Holz gegossen hatte, ums Leben gekommen ist. Ihr Kind erlitt gleichfalls Brandwunden. Göermösek. (Die Gründung der Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines), welche Sonntag den 12. d. M. nachmittags im Gasthause des Herrn Hans Jonke stattfand, zog von allen Seiten Festgäste herbei. Es erschienen Vertreter der Grazer akademischen Ortsgruppe, der Ortsgruppen Gottschee, Maierle, Rieg, Mitterdorf, Altlag, Obergras, des deutschen konstitutionellen Vereines und Turnvereines in Laibach, des Vereines Südmark in Gvttschee, des Gauverbandes Deutscher Feuerwehren in Krain, der akademischen Ferialverbindung Carniola aus Laibach und Gottschee, der Gottscheer Turn- und Gesangsverein, die Herren k. k. Schulinspektor Rudolf Peerz, Prof. Dr. Hans Tschinkel, Dr. Franz Golf und viele Lehrer. Die Festgäste wurden bei ihrer Ankunft bei der Ehrenpforte von der Gemeindevertretung willkommen geheißen und unter Musikbegleitung der heimischen Feuerwehrkapelle in Anwesenheit einer überaus großen Volksmenge durch die reichlichst mit deutschnationalen und kaiserlichen Fahnen geschmückte Ortschaft in den schönen Garten des Gasthauses Jonke geführt, woselbst der zur Gründung der Ortsgruppe provisorisch aufgestellte Ausschuß, gestehend aus den Herren Oberlehrer Matthias Krauland, Hochschüler phil. Peter Jonke und Hochschüler jur. Hans Sterbenz, auf der mit Abzeichen des Deutschen Schulvereines, mit Kränzen und Seite 126. Fähnchen verzierten Tribüne Platz nahm und die konstituierende Versammlung nacb der festgestellten Tagesordnung leitete. Der Borsitzende Oberlehrer Krauland begrüßte die Vertreter der einzelnen Vereine und die Festgäste und hieß sie herzlich willkommen, teilte den Werdegang zur Gründung der Ortsgruppe Obermösel mit, sowie daß derselben durch Genehmigung der k. k. Regierung nichts mehr im Wege stehe, gab einen kurzen Rechenschaftsbericht über die bisherigen Einnahmen und Ausgaben. Herr Gemeindevorsteher Hans Jonke begrüßte die ganze Versammlung nochmals auf das herzlichste und erörterte in kernigen Worten die Bedeutung des Tages. Hierauf schritt man zur Wahl des Ausschusses, welche durch Znruf geschah. Gewählt wurden die Herren: Gemeindevorsteher Haus Jonke als Obmann», Postmeister Johann Sachter als Obmannstellvertreter, Oberlehrer Krauland als Schriftführer, Johann Weiß aus Reintal als Schriftführerstellvertreter, Kaufmann I. G. Jouke als Zahlmeister, die Lehrer Josef Baschnik und Hans Weber als Zahlmeisterstellvertreter. Der gewählte Ausschuß dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und nahm die Wahl an. Darauf wurden die Begrüßungstelegramme von der Hauptleitung des Deutschen Schnl-verehtes, vom Bürgermeister Loy und Dr. Karnitschnig aus Gottschee vorgelesen und wünschten mehrere Vertreter der oben erwähnten Vereine unter ändern Dr.Janeschitz, Advokaturskandidat, im Namen des deutschen konstitutionellen Vereines und des Turnvereines in Laibach, Santiole Klauet aus Laibach im Namen der Ferialverbindung Garniola, phil. König im Namen der Ortsgruppe Altlag, Gemeindesekretär Pornpski im Namen des Gauverbandes deutscher Feuerwehren in Krain, Wachstum, Blühen und Gedeihen. Die Mösler Musik spielte die Gottscheer Hymne und wurde dieselbe vom Volke mit entblößtem Haupte gesungen. Es kann hier nicht umgangen werden, aufmerksam zu machen auf die tendenziöse, taktlose Rede des Advokaturskandidaten bei Dr. Eger (!) in Laibach, Herrn Dr. Janeschitz, welcher betonte, die Ortsgruppen sollen es sich zur Ausgabe machen, dahin zu arbeiten, daß das Gottscheer Volk bei der zukünftigen Reichsratswahl nur einen deutschfreiheitlichen Mann wähle, denn nur eilt solcher wäre würdig, die deutschen. Interessen zu vertreten. Hiemit hat genannter Herr den Deutschen' Schulverein gewissermaßen als einen politischen und antireligiösen Kampfverein gestempelt und scheint als Agitator für seinen zum Protestantismus übergetretenen Chef gesprochen zu haben. Genannter Herr scheint sich nicht bewußt zu sein, daß feine anempfohlene Kampfmethode die Uneinigkeit in das Volk bringen muß und den Bestand der Ortsgruppen in Frage stellt; denn kein glaubensvoller Mann wird Mitglied einer Ortsgruppe werden oder bleiben, wo gegen feinen Glauben gearbeitet wird; ferner scheint er nicht zn wissen, daß die Hauptleitung des Deutschen Schulvereines die Welt- und Lebensanschauungen seiner Mitglieder unberührt lassen will, um ja allen Deutschen ohne Unterschied ihrer politischen und religiösen Grundsätze den Beitritt leicht zu machen. Übrigens hätte sich der Redner seine Belehrung ersparen können, denn die Gottscheer haben bereits soviel politische Reife, daß sie einer Bev orrnnndungseitens der radikalen Deutschen und „Los von Rom"-Lente in Laibach nicht bedürfen. Abgesehen von dein Mißtone, den Herr Dr. Janeschitz durch seine „unpolitische" politische Rede in die Feierlichkeit brachte, gestaltete sich der Tag zu einem wahren Volksfeste. Der Gottscheer Gesangverein unter der bestbekannten Leitung des Herrn Lehrers Friedrich Kancky erfreute die Gemüter mit herrlichen Liedern und der Gottscheer Turnverein hielt auf dem Dorfplatze ein Schauturnen ab und können die strammen Turner stolz sein auf ihre Leistungen, womit sie das Volk zu begeisterter Anerkennung zwangen. Die Zahl der Mitglieder der Ortsgruppe beträgt bis jetzt 71. Die bisherigen Gesamteinnahmen belaufen sich auf K 200' 16, der Festreinertrag ist K 45'46. Möge der Ortsgruppe Nr. 661 Obermösel ein erfolgreiches und friedliches Wirken beschiedeit sein! ^öJTimbf. (Die Einweihung) unserer neuen Feuerspritze findet mit 26. d. M. mit folgendem Programme statt: Um 10 Uhr vormittags Feldmesse, unmittelbar daraus kurze Festrede, darnach Einweihung der Spritze. Das Bankett. findet im Gasthanse des Herrn Johann Petfchauer statt. Nachmittag Konzert im Garten des Herrn Johann Petfchauer. — (Neu.) Mit Feuer ist nicht zu spielen, auch mit dem Feuer des Herzens nicht; so mancher hat sich dabei das letztere, mancher- auch seine Finger verbrannt; aber wohl selten wird man hören, daß sich jemand dabei seine Nase verbrannt hatte, wie es unlängst bei uns einem jungen Mädchen geschehen ist, dem ihr Geliebter die Nase abgebissen hat. Ob er dieselbe aus Liebe herunter» geschluckt oder in Spiritus ansbewahrt, das wissen die bösen Zungen merkwürdigerweise nicht zu erzählen. — Gibt es eine Bank, die auch Nasen versichern würde? Wieg. (Todesfall.) Am 8. d. M. verschied nach längerem, tückischem Leiden Herr Johann Loretitsch. Kaum etwas über ein Jahr mit der hiesigen Postexpedientin verheiratet, mußte er in der Blüte der Jahre — 28 Jahre alt — hinüber iit ein besseres Jenseits. Er ruhe in Frieden! — (Nachtrag zu den Gemeindewahlen.) Der „unterschlagene Gemeinderat" hieß es unlängst im „Bauernbündler". Wir ergänzen deshalb unseren Bericht vom 4. August über die Gemeindevorsteherwahl dahin, daß zum dritten Gemeinderat Herr Josef Erker, den wir aus Versehen ausgelassen hatten, gewählt wurde. Wir bringen diesen Nachtrag nicht, um vielleicht dem Herrn K. unsere Wahrheitsliebe zu beweisen oder um von ihm bis drei zählen zu lernen. Herr K. ist uns dazu doch etwas zu minder. Er mußte übrigens von seiner Missionsreise doch etwas mit nach Hause bringen; wenn er aber in Gottschee nichts weiter gesunden hat alS> den Fall Erker, so möge er halt an diesem sett werden, wir vergönnen ihin's ja vom Herzen. Den Nachtrag bringen wir aber deshalb, um nicht etwa beim Herrn Erker die falsche Ansicht zn erwecken, als hätten wir ihn wegen seiner „Fortschrittlichkeit", wie Herr K. meint, absichtlich in unserem Berichte weggelassen. Solche Kleinlichkeiten müssen wir schon Herrn K. überlassen. Woroöih. (G e m e i n d e v o r st a n d s w a h l e n.) Am 13. d, M. fanden hier die Gemeindevorstandswahlen statt. Zum Gemeinde» Vorsteher erscheint als gewählt Herr Johann Kösel von Eben; ihm stehen als Gemeinderäte zur, Seite die Herren: Johann Peitler, Förster Ed. Ditz, Franz Krische, Anton Brischke. Miedermösek. (Feuersbrunst.) Am Donnerstag in der Nachts um 1 Uhr früh, brach auf bisher noch nicht aufgeklärte Weife im Hause Nr. 11 beim Zimmermann I. Ersehen Feuer aus und äscherte dasselbe sowie die Stallung des. Nachbars Josef Köstner von Nr. 12 vollkommen ein. Der Zimmermann Ersehen erleidet einen Schaden von K 5000, der Besitzer Köstner einen Schaden von K 900. Beide waren nur wenig versichert und erhält ersterer von der Grazer Wechselseitigen Versicherungsanstalt einen Schadenersatz von K 1025, letzterer von K 255'20. Die ganze Ortschaft war in Gefahr und nur durch die übermenschlichen Löschungsarbeiten wurde das verheerende Element eingedämmt. Die Feuerwehren von Obermösel, Schwarzenbach und Lienfeld verdienen für ihre Anstrengungen das größte Lob. Besonders haben sich ausgezeichnet von Niedermösel die Herren: Josef Verderber und Johann Agnitfch von Nr. 4, Johann Wittine von Nr. 18, Johann Griwitz, von Nr. 15, Josef Skibar von Nr. 34, von Dürnbach Heinrich Lackner von Nr. 7 und von Obermösel Michael Sterbenz von Nr. 53. :— Diesbezüglich haben wir noch folgende Zuschrift erhalten:. Man muß ein kräftiges Heil unserem wackeren Feuerwehrhanptmann Herrn Hans Jonke znrnfen, der trotz seiner Krankheit mit seiner Mannschaft tapfer sich bis ins Feuer gewagt hat, nichts gebend für fein Leben um nur seine Pflicht zu erfüllen gemäß dem Spruche: Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr. Lichtenöach. (Raufhandel.) InLich-teitbach kam es Mittwoch den 15. August anläßlich der dort abgehaltenen „Kirmes" zwischen bemmkenen Burschen, wobei es selbstverständlich an männlichen und weiblichen Zuschauern auch nicht fehlte, zu einer förmlichen Schlacht. Der Haupträdelsführer soll schrecklich gewütet haben — ein geborener Raufer — sagten die Leute. Tanzmusik und ihre Folgen! Es ist leider heutzutage bei unseren Burschen so Brauch, d.aß sich au Sonn- und Feiertagen jeder als Bier- oder Weinfaß betrachtet und deshalb von diesen Flüssigkeiten möglichst viel in sich aufzunehmen sucht. Freilich läuft so ein zweibeiniges Faß zeitweise über und richtet manches Unheil an. Alltag. (Verunglückt.) Ein gewisser Mische aus Pöllandl, ein 70jähriger Mann, fuhr vorige Woche auf der Hornwalderstraße nach Altlag. Dort, wo die fürstliche Straße in die Bezirksstraße einmündet, fuhr er gerade hinunter, anstatt der Biegung nach zu fahren. Hiebei stürzte der Wagen und Mische brach sich den Oberschenkel. In hilflosem Zustande lag der Arme von 9 Uhr früh bis 4 Uhr nachmittags am Wege, bewacht nur vom Pferde. Herr Fink aus Altlag, der am selben Tage ans der Jagd war, traf schließlich den Verunglückten. Man brachte ihn nach Altlag; dann wurde er. nachdem ihm ein Verband angelegt worden war, ins Spital nach Kandia überführt. Briefkasten der Schriftkeitung. An den nttomjmen „Los von Htom"- Hottfcheer in Trick; Der Inhalt der Postkarten, mit denen Sie uns sehr tapfer ohne Angabe Ihres Namens behelligen, beweist, daß Sie nicht bloß „los von Rom" sind, sondern auch in Ihrem Oberstübchen eine Schraube „los" sein dürfte. Sonst würden Sie nicht so blühenden Unsinn in ebenso blühender Orthographie, die auch „los" von manchen Regeln ist, schreiben. Ihr forcierter Spott über religiöse Dinge deutet übrigens darauf hin, daß Ihr Gewissen nicht ruhig ist. Sonst würden Ihnen derlei Dinge doch mehr gleichgültig sein. Hören Sie auf die mahnende Stimme Ihres Gewissens, damit Sie, was mir trotz Jher Anflegelungen herzlich wünschen, den Weg zur Wahrheit zurück finden und hiedurch auch den Frieden der Seele wieder erlangen. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile oder deren Baum *5 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung \2 Heller. 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