^ RLS WittVoch den 1Z. Hktoöer!l880. XIX. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig » fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr. ; siir Zustellung ins HauS monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 st., vierteljährig Z fi. ZnsertionSgebühr 8 kr. per Zeile. Air NtgitrnW n«d dcr dtvlsch-Sflcrrrichische Parteitag. Marburg, 13. Oktober. Das Ministerium Taaffe ist dem allgemeinen deutsch-österreichischen Parteitag gegenüber schlüffig geworden; e» will unter keiner Bedingung dulden, daß von der Mitte des Reiches aus eine ^unbegründete Beunruhigung" in die Bevölkerung hinausgetragen iverde. Die Deutschen Oesterreichs haben gar keine Ursache zur Beschwerde — erklären die Regierungsblätter, erklärt die Regierung selbst und da letztere dem allgemeinen deutsch-Üsterreichischen Parteitage gegenltber — politisch genommen — lkläger, Angeklagter und Richter in einer Person ist, so läßt fich der Spruch wohl voraussagen. Von ihrem Standpunkte aus wird die Regierung diesen Parteitag entweder voraus verbieten, oder denselben während der Verhandlung auflösen. Und dies ist un» lieber, als wenn sie stch zur Beschränkung entschlossen hätte. Beschränkung wäre im vorliegenden Falle Abschwächung, Verwäfferung — «as aber letztere für eine Partei bedeutet, haben wir in neuzizehn Jahren verfassungsmäßigen StrebenS zum abschreckenden Beispiele erfahren. Ein unbedingtes Verbot — dem wir eine Auflösung mitten im „Zorn der freien Rede" gletchsetzen ist eine ganze That und fordert zu mannhafter Gegenwehr heraus. Ein unbedingtes Verbot oder eine Auflösung, die wir meinen, ist eine unwillkürliche Anerkennung unserer Sache und wäre das offenste Geständ-nib der Regierung, daß beide sich ausschließen. Ein solches Verbot, eine solche Auflösung weist uns auf den Weg des strengen Richterrechtes — weist uns den geraden Weg ins Parlament. Die Gegensätze kommen zum vollsten Ausdruck und die Frage ist vor jeder Versumpfung gerettet. Wir brauchen nichts als Bewegung — brauchen nur dieses Mittel, welches die politische Natur-Heilkunde als das wirksamste preist. So lang» das Ministerium Taaffe regiert, hat es noch keine todte Zeit gegeben und soll es keine geben. Dürfen wir auf dem allgemeinen deutsch-österreichischen Parteitage nicht deutsch heraussagen, was unser Herz erslillt, dann ist die Bewegnng, welche das Verbot oder die Auflösung hervorruft, der einzige Ersatz. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Je mächtiger die deutsche Bewegung in Oesterreich wird, desto klarer muß sich den maßgebenden Kreisen die Ueberzeugung ausdrängen, daß für die innere und äußere Politik nur noch zwei Wege stch bahnen lasten: entweder deutsche Fllhrung und das Bündniß mit Deutschland — oder tschechische Fllhrung und ein Bündniß mit Rußland. Die Stellung, welche die öffentliche Meinung im Deutschen Reiche zu unsereln Kampje ums nationale Recht nimmt, wird die Entscheidung beschleunigen. Die Sorge sür die Türkei ist ein glücklich überwundener Standpunkt. Das Wohl der Balkanvölker war im Ernste niemals ein Gegenstand, des Schweißes der Diplomaten werth. Erbschaft allein ist es, welche die Mächte anzieht und entzweit und nur die Furcht vor dem Kriege um diese Erbschast hält dieselben noch mit Mühe und Roth zusammen. Je weiter aber die Ziele liegen, welche die Demonstrations-Flotte sich gesetzt, desto gewisier droht das europäische Konzert stch in Disharmonie aufzulösen. Grün Erin bereitet stch zu offenem Ausstande vor. Das stolze Albton wird trachten, auch diesen Schandfleck, der so groß ist, wie ganz Irland, mit Blut wegzuwaschen; allein, welche Zukunst ist es, wenn den Niedergeschlagenen kein anderer Trost bleibt, als die Aus- wanderung nach Amerika, oder der Meuchelmord daheim! — Vermijchle Nachrichten. (Ersolge des naturwissenschaftlichen Unterrichts.) Die Llvaltk Loeiotzs" in England setzt Schülerpreise aus die beste Beantwortung von Fragen aus der Gesundheitspflege au«. Bei einer zu diesem Zwecke vorgenommenen Prüfung von Schülerinnen sind nun dem an den London School Board erstatteten Bericht zusolge allerlei ergötzliche Dinge zu Tage gekommen. Vor Allem hatten viele von den Mädchen die technischen Ausdrücke in den Fragen gar nicht oder mißverstanden. So sollten Beschäftigungen namhaft gemacht werden, welche der Gesundheit nechtheilig sind. Ein Mädchen beantwortete diese Frage mit der Erklärung, daß Unwohlsein der Gesundheit ebenso nachtheilig sei wie Krankheit. Ein anderes bezeichnete als ungesunde Beschästigung Kohlen-dunst, „nämlich unreines Blut". Eine dritte Antwort lautete vollständig: ,,Es ist nothwendig, daß wir jedes Jahr einige Wochen lang aus» Land gehen, um die frische Luft einzuathmen und gesund und stark zu werden". Eine vierte: „Je nun. Herz, Lunge, Blut, welches sehr ge-sährlich ist". Da« Wort Funktion, in ei»er anderen Frage, richtete große Verwirrung ai». Mehrere waren der Anstcht, daß die Haut eine Funktion absondere, welche Respiration genannt werde. Ein Mädchen sagte: „Die Funktion de« Herzens befindet stch zwischen den Lungenflügeln". Em anderes: „Die Funktion de« Herzens ist Thorax (die Brust). Die Beschäftigung des Steinmed bezeichnete wieder Eine als ungefund, weil er alle Äeinfplitter, welche er abschlägt, einathmet und diese den Weg in die Lunge nehmen. Eine Schülerin schilderte umständlich, weßhalb das Schusterhandwerk die Gesundheit so schwer benachtheiligt. ..Die Schuster drücken immer die Stiesel gegen die Brust, Zi e u i t l e t o n. ZVti Sünder a» eivem Herien. Von O. Müller. (Fortsehung.) Das Blut des Vogelstellers erhitzt stch und brütet, während er auf arme Thiere lauert, allerhaild schädliche Gedanken aus; gelingt ihm der Fang, gleich denkt er bei sich: So fang ich auch Den und Jenen, der stch meiner Listen und Vorspiegelungen nicht versieht, und schnell, eh' er's noch selber recht inne ^ird, tritt der Versucher in der einsamen Wildniß von Wald und Heide an ihn heran und flüstert ihm zu: Was brauchst Du Droffeln und Finken zu überlisten utld Dich Tage lang vergebens abzuhetzen? Ueberliste die Menschen, und Du hast des Guten vollauf, nur mußt Du klüger sein wie die Vögel und dem Netze, Gesetz genannt, immer hübsch vorsichtig aus dem Wege gehen. — So geht er denn hin, hängt die Netze und Sprenkeln daheim m» die Wand, nun haben freilich die Vögel in Feld und Wald Ruhe vor ihm; aber ihm selber geht's darum noch lange nicht nach Wunsch und die schlimme Angewöhnung des Müßiggangs bringt ihn ilnmer lieser in den Versall hinein." Offenbar hatte der Alte seiner Rede am Schlüsse eine andere Wendung gegeben, als seine vorhergehende Aeußerung erwarten ließ, um die arme Frau nicht von Neuem in Angst und Sorge zu versetzen. Dann reicht er ihr zum Abschied die Hand und sagte gutmüthig: „Nur nicht verzagt, Base Christel, hinter den schlimmen Tagen kommen auch schon mal wieder die guten, und wo der Mensch in seiner Muthlosigkeit glaubt, nun werde er ganz gewiß seinem Kreuze unterliegen, da bricht mit eintnal mitten aus der schwarzen Noth heraus ein goldig Heller Sonnenstrahl und an jedem noch so spitzen Leidensdorn funkelt ein Balsanitropfen. Heute, wie ich vor dem Bilde des dartnherzigen Samariters stand und mir den Mann dazu dachte, der an einem solchen srommen Meisterstück seine innige Freude hat, siehst Du, Christel, da fiel mir's auf einmal wie ein helliger Strahl aus der glänzenden Farbenpracht in die Seele : Der Mann hilft auch der armen Bergchristel au» ihrem Elend, denn der Mann weiß, was Menschenliebe ist und wie man Wunden heilt und Thränen trocknet; also getrost, liebe Base. Wann draußen auf dem Berg vor Deinem Häuschen die Linde blüht, dann will ich Dich an unser heuliges Gespräch erinnern — jetzo aber sag' ich Dir bloß noch gute Nacht, gute Nacht Mit diesen Worten schied er von der armen Verlassenen und schritt auf detn steinigen Pfade den Berg hinunter, feiner in der Nähe de« Schlaffes gelegenen einfamen Dienstwohnung zu. wobei er unterwegs keine anderen Gedanken hatte, als die traurige Lage Christinens und wie er, was in seinen Kräften stünde, beim neuen Amtmann aufbieten wolle, um ihr und ihren Kindern eine mehr sorgenfreie Existenz zu bereiten. „Denn ein solches Herz, so fromm und gut und fo unglücklich zugleich gibt's nicht zum zweiten Mal in der Welt", dachte er bei sich, .und wer ihr ganzes Schicksal ken»lt, wer e« weiß, wie ste's erträgt, der muß davon gerührt werden, hält' er auch sein Lebtag niemals über Menfchennoth und Menfchenwerlh nachgedacht! — Wo sie nur noch die Kraft hernimmt, sich aufrecht zu erhalten und nicht ganz und gar an Gottes Güte und Barmherzigkeit zu verzweifeln! Am Ende ist's wirklich so, wie sie sagt, und das todte Gllick allein, das ihr doch zweimal gestorben ist, einmal durch die Treulosigkeit ihres Liebsten und das andere Mal durch den Tod des Kindes, es allein hält sie noch ausrecht, wenn ich's gleich nicht faffe, wie die arme Seele aus solchem Gchattentraum noch Muth und Krast sür's Leben schöpsen kann. Oder wär's am Ende wirklich das größere, noch rauhere Elend ihrer gegenwärtigen Lage, daß heiratete Tochter geboren wurde; auch diese Verbindunn ist trotz ihrer zwanzigjährigen Dauer niemals öffentlich bekannt geworden,." (Denkmal eine« politischen Mär« t ^ rer«.) In Vervier« wurde am Sonntag da» Denkmal des belgischen Wundarztes Gregoire Chapiu« enthllllt, der zuerst in Belgien die Einsührung der Eivil-Ehe beantragt hatte und am 2. Jänner 1794 auf demselben Platze enthauptet worden war, wo jeßt sein Denkmal steht. Der Feier, die sehr imposant war, wohnte der Bautenminister bei. (Leichenverbrennung im Kriege.) Der internationale Kongreß skr Gesundheits-pflege, welcher (hundertundfünfzig Mitglieder) tn Turin getagt, hat den Wunsch ausgesprochen, die Regierungen, welche der Genfer Sanitäts-Konvention beigestimmt haben, sollen derselben einen Zusatz beifügen, worin ausdrücklich festgestellt ist, daß bei etwaigem Kriege die Heere mehrere VerbrennungS-Apparate mit sich führen müssen, um die Getödteten auf dem Schlachtfelde selbst zu verbrennen." (GineinteressanteReisegefährtin.) Aus Pohl wird geschrieben: „Mit dem von Roznau nach Walachisch-Meseritsch verkehrenden Postwagen werden zu der hierortigen Eise»' bahnstation Reisende befördert. Ein kleiner Industrieller aus einem Orte unweit Walachisch-Meseritsch benützte den Postwagen und traf in demselben eine sehr distinguirt aussehende Dame, in schweren Sammt gekleidet. Die Dame benahm stch äußerst liebenswürdig und wußte den Industriellen durch ihre Konversation so zu fesseln, daß er sich ihr zu kleinen Diensten anbot. Bei der Ankunft in Pohl führte der galante Reisebegleiter seine Dame am Arme, löste ihr die Fahrkarte und bewachte ihr Gepäck. Da führte der Zufall einen Bekannten des Industriellen auf den Banhof. „Wiffen Sie, wen Sie am Arme geführt haben? — Eine Hoch-staplerin, welche heute aus der Strafanstalt w SLalachifch-Meseritsch entlassen wurde!" (Eine ungarische Stimme überdie Lage Oesterreichs.) Der „Pester Lloyd" schreibt anläßlich der Maffenkonfiskationen in Wien vom vorletzten Samstag unter Anderem: ^. . . . Szechenyi sagte einmal von Regierungen dieser Art, sie seien wie Frauen von unkluger Nervosität, die, wenn ein Wassergla« zerbricht, in Ohnmacht fallen. Auf solche habe man dann auch weiter keine Rücksicht zu nehmen, denn wenn in ihrer Gegenwart irgend einmal eine Kanone abgefeuert würde, so bliebe ihnen doch nichts Anderes übrig, als wieder in iöhnmacht zu fallen. Begibt sich da« Kabinet Taaffe auf diesen Weg, dann können die Ver-saffungötreuen ruhig sein, dann sühlt der Geg« ner den Boden unter seinen Füssen wanken. In den harten Kämpfen, welche die Verfaffungs- parte! jetzt durchmacht, wenden sich ihr wieder alle Sympathien zu. Rückhaltlos sprechen wir es aus, daß die Versaffungspartei in dem jetzigen Kanlpfe die Verfassung, die Freisinnigkeit und — um ein beliebtes Wort zu gebrauchen — das „wahre Oesterreichthum" auf ihrer Seite hat. Gewiß, sie hat zur Zeit ihrer Regierung weder jene Einheit, noch jene Festigkeit gezeigt, welche von einer regierungsfähigen Partei erwartet werden können, und einer ihrer hervorragendsten Männer, Herr v. Chlumecky, hat ihr erst dieser Tage vor den Brünner Wählern diesbezüglich manchen ernsten Vorwurf gemacht. Was wir speziell vom ungarischen Standpunkte gegen die VersassungSpartei vorzubringen haben, das ist oft genug gesagt worden, kann uns aber nicht vergessen machen, daß uns unzählige gemeinsame Interessen an jene Partei knüpsen und daß wir ihre politischen, wie nationalen Bestrebungen nicht desavouiren könnten, ohne gleichzeitig auch die staatsrechtlichen Grundlagen der gesammten Monarchie zu tangiren. Zur Stunde, da die auswärtigen Angelegenheiten immer mehr die Kraft und die Aufmerksamkeit der Monarchie herausfordern, flihlen wir, daß nur die Verfassungspartei uns ein verläßlicher Alliirter sein kann in der Verfolgung jener konservativen Politik, welcher Ungarn in seiner Gesammtheit nachgeht. Ob die Versaffungspartei sich nun in der Regierung oder außerhalb derselben befinde, wir zweifeln nicht, daß sie ein gewichtiges Wort zu Gunsten einer auswärtigen Politik zu fprechen haben wird, welche jedes neue Abenteuer perhorreSzirt." (Zollbehandlung der Weintrauben als Wein.) Die Mißernte in Südtirol hat mehrere Bozener und Ueberetfchener Wein-Händler veranlaßt, Trauben aus Neapel zu beziehen. Diese Trauben kamen glücklich bis Als. Da entdeckte die Finanzbehörde, daß für dieselben der Einfuhrzoll wie für Wein zu bezahlen sei. Da die« nicht geschah, wurden die Trauben in Ala angehalten. Man spricht von Iö00 Waggons voll Trauben und von einer Zollforderung, die das nette Sümmchen von fl. 180.000 ausmacht. Falls die Nachricht sich bestätigt, wäre das Vorgehen der Finanzbehvrde au« dem Grunde zu beklagen, weil wir dann gegen die ähnliche Behandlung der au« Oesterreich-Ungarn nach Deutschland gehenden Trauben keine Einwendung erheben könnten. Die Gleichstellung der Weintrauben mit dem Weine, welche auch in Deutschland jetzt versucht wird, richtet stch fast ausschließlich gegen Oesterreich-Ungarn, au« dem groß« Quantitäten von Trauben nach Deutschland ausgeführt werden, und wir verlieren die Möglichkeit,dagegen in Deutschland zu protestiren, wenn unsere Finanzorgane in Tirol genau so handeln, wie die preußischen Finanzorgane gegen uns. drücken dieselbe ein und verletzen das Herz, und wenn sie nicht davon sterben, s>z bleiben sie doch lebenslänglich Krüppel". Mehrere empfahlen sowohl den Maurern wie den Zimmerleuten bei der Arbeit einen Respirator zu tragen, und Eine sprach sich entschieden dahin aus, daß Jemand, der ohne Brille Holz sägt, in Gefahr sei, sein Augenlicht zu verlieren. Eine löste die Frage radikal, indem sie jede mechanische Arbeit für gesundheitsschädlich erklärte. Was verdorbene Luft sei? Antwort: Kohlenstoff ohne Sauerstoff. Das vielsach vorgekommene Kauderwälsch mit technischen Ausdrücken kann in den meisten Fällen nur den Kenner der englischen Sprache interessiren; als allgemein verständlich mögen zitirt werden: Das Herz ist ein „konisch" geformter Beutel und besteht aus vier Theilen: „linke „rechte u. s. w.— Wie wäre es, wenn ähnliche Prüfungen bei UN« vorgenommen und ebenso ungeschminkte Berichte über die Ergebnisse veröffentlicht würden? (Hofgeschichten. Die Wiedervermählung de« ruffischen Kaisers.) Der „Hamburger Korre^ spondent", welcher in Bezug aus russische Ver-hältnisie gewöhnlich gut unterrichtet isi, schreibt: „Es isi richtig, daß in den letzten Tagen de« Juli in der Stille die Trauung des damals seit einigen Wochen verwitweten Kaisers Alexander mit der Fürstin Dolgorucki stattgefunden, und daß die junge Frau ihren hohen Gemahl nach Livadia begleitet hat. Hinzugefügt wird, daß die Trauung in aller Form stattgefunden habe, und daß die griechische Kirche die sogenannte Kopulation zur linken Hand nicht kenne. In den höhern St. Petersburger Kreisen soll die Sache schon seit einiger Zeit kein Geheimniß mehr sein. Daß die Fürstin mit dem Kaiser seit Iahren in einem vertrauten Verhältniß stand, daß sie sammt ihren von ihm stammenden Kindern bereit« seit dem vorigen Winter im Winter-Palai« lebte, und daß sie eine jlingerß Schwester der Madome Albedinski (Gemahlin de« Statt-haller« von Polen) ist, braucht nicht erst berichtet zu werden, da diese Thatsachen allgemein bekannt sind; Erwähnung verdient aber vielleicht der weniger bekannte Umstand, daß Verbindungen ähnlicher Art in der kaiserlich ruffischen Familie bereit« srüher zu wiederholtenmalen vorkamen, aber stets als Geheimnisse behandelt worden sind. Elisabeth Petrowna, 1741—61 regierende Kaiserin, war seit dem Jahre 1740 mit dem Grasen Cyrill Razumowski (einem früheren Kirchenfänger) verheiratet und gebar au« dieser Verbindung zwei Kinder. De« gegenwärtigen Kaiser« älteste Schwester, die verwit-wete Herzogin Marie v. Leuchtenberg, schloß unter Zustimmung ihre« kaiserlichen Bruder« am 16. November 1656 mit dem Grafen Gre-goire Stroganoff eine Ehe, au« welcher eine, gegenwärtig an einen Grasen Schermetjeff ver- ihr die vergangene Roth im Vergleich damit noch milde und trostreich erscheint? Ach, Du schöne« armes Geschöpf, wa« haben die Menschen au« Dir und Deinem schuldlosen glücklichen Dasein gemacht! Der Eine bricht ihr vornehm da« Herz, der Andere tritt sie roh mit Füßen; und doch segnet sie den Einen und betet sür den Anderen, und Gott der Herr allein weiß, wer von Beiden der größere Sünder an diesem goldtreuen Gemüth ist, wer e« elender gemacht hat, Der mit seinen falschen gleißenden Schwüren, oder Der mit seiner offenbaren Schlechtigkeit !" Unter diesem Selbstgespräche hatte er seine kleine Wohnung gegenüber dem alten Schlosse erreicht und war eben im Begriffe, die Thüre auszuschließen, al« neben im Nachbarhaus, da« die Frau Hauptmännin von Heidek bewohnte, eine ihm gar wohlbekannte liebliche Stimme ein Lied zur Klavierbegleitung zu singen anfing, deffen einsache Melodie, wiewohl er vom Texte kein Wort verstand, den ehrlichen Alten in der Stille der Nacht und bei seiner wehmüthigen Stimmung doppelt tief rlihrte, so daß er, ohne stch vom Fleck zu rühreil, dem Gesang andächtig di« zu Ende lauschte, woraus er wie dankend zu dem erleuchteten Fenster hinausnickte und in seiner schlichten Weise zu stch sagte: „Kurio«, wa« doch der Gtsang slir einen Unterschied zwischen Schwestern macht, die stch sonst an Gestcht und Gestalt zum Verwechseln ähnlich sehen und wo man schwören möcht', Eine wäre noch immer schöner und anmuthiger wie die Andere. Singt die Jüngere, so meint man eine junge Lerche zu hören, die zum ersten Mal au« der grünen Saat zum blausonnigen Himmelszelt aussteigt und die Lüfte mit ihrem hellen Iubiliren erfüllt; stngt die Aeltere, dann tönt« Einem tief und feierlich wie Glockenklang am sonnigen Pfingstmorgen in die Seele, daß Einem vor Rührung das Waffer in die Augen tritt und man weinen und beten möchte wie bei einem schönen Choräle. — Wirklich, die Christel hat einen wundersam hellen Sinn, das werde ich erst heute inne, und sollte doch die Frau Hauptmännin besser kennen, als sie droben aus'm Berge! Ich weiß nicht, wie e« kommt, aber seit sie's gesagt hat, wundert« mich selber nicht mehr, daß Frau von Heidek und ihre Töchter so wenig Neugierde nach, den schönen Sachen des Herrn Amtmannes zeigten, wo doch die anderen Damen vor Staunen und neidischem Betrachten ganz außer sich geriethen! — Das macht, es sind eben Menschen von feinerer Art; und wenn ich e« aufrichtig sagen soll, wüßt' ich in der ganzen Stadt nur eine einzige Person, die trotz ihrer Niedrigkeit zur Frau von Heidek paßt — mein arme« Gä«lein droben aus dem Berge mit seinem welken Moo«kränt-lein." Dritte« Kapitel. Von dem Augenblick an, da die kasinosähige Frauenwelt der Stadt in die Wohnung de» neuen Amtmann» eingedrungen war, gewann es den Anschein, als wenn im alten Amtsschloffe die weibliche Neugierde statt der ernsten Themi» für alle Zeit ihren Sitz aufschlagen wolle; denn seitdem wurde die so lange gemiedene, so lange gesürchtete Wohnung der Graneliussin förmlich der Sammelplatz der schönen Welt; Mütter und Töchter, Verheirathete und Unverheirathete thaten sich im Besuche de« Schlosses und seiner Räume so wenig mehr einen Zwang an, daß es fast zu keiner Stunde des Tages, außer zur Mittagszeit, an eifrigem Zuspruch sehlte. Die Handwerksleute und der alte AmtSdiener verloren sast den Kopf über dem bunten Durcheinander, das die beständige Anwesenheit so vieler jungen und alten Frauenzimmer verursachte, von denen die Eme die«, die Andere jene« bessec wissen wollte, und die sie doch nicht kurz abzusertigen wagten; worüber denn gar manche Sache nicht so pünktlich, wie e« hätte sein sollen, au«geführt und zuletzt sogar mehr Verwirrung al« Ordnung angerichtet wurde. (O est tr reichisch er Genosselischasts-tag.) Aus die Tagesordnung dieser Versamm-lung, welche jetzt in Komotau stattfindet, sind u. A. gestellt »Vörden: Antrag der allgemeinen Vorschubkasse in Wien: „Es widerspricht dem Genoffenschaftsgesetze, wenn das Statut einer Genossenschaft bestimmt, daß ein Mitglied, welches wegen Nichterfüllung statutenmäbiger Verpflichtungen ausgeschlossen wird, damit jeden Anspruch auf seinen bereits eingezahlten Ge-schäjtsantheil verliert." Antrag der Neutit-scheiner Vorschußbank: „Der Vereinstag hält an den auf dem siebenten Vereinstage in Wien gefaßten Beschlüffen über die Besteuerung der Genossenschaften fest und erklärt, daß nur die Verwirklichung dieser Beschlüsse euie befriedigende Lösung der Angelegenheit herbeizusühren ver-mag." — Antrag des Unterverbandes der Vorschubvereine von Wien und den Vororten: „1. Es sei seitens des allgemeinen Verbandes an das Finanzministerium eine Dentschrist zu richten, in welcher die auf Besteuerung der Genossenschaften anzuwendenden Grundsätze erörtert werden und das Ansuchen gestellt wird, die gegenwärtige Regierungsvorlage zurückzuziehen und dem Reichsrathe einen jenen Grundsätzen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen; 2. es sei eine Petition an das Abgeordnetenhaus zu richten, in welcher unter sachlicher Begründung das Ansuchen gestellt wird, die gegenwärtige Regierungsvorlage über die Besteuerung der Genossenschasten, falls sie nicht zurückgezogen wird, zu verwerfen." — Antrag des Spar- und Vorfchuhvereines Graslitz: ^Es ist unbedingt nüthig, daß die verfchievene Stellung, welche Vorstand und Aufsichtsrath in der Genossenschaft einnehmen, wohl beachtet werde; die Außeracht lassung dieser Verschiedenheit bringt sür die Genossenschaft große Gefahren." (Versöhnungspolitik. — Rudigier, Gleint und Garsten.) Als mit dem Abschluß des Konkordats der Klerikalismus seine hi^chste Macht erreicht hatte, bekam Bischof Rudigier die Religionsfonds-Güter Gleink und Garsten zur Nutznießung — eine Begünstigung, die für den streitbaren Kirchenflirsten von bedeutenden materiellen Bortheilen degleitet war, nachdem dt« beiden Güter ein Reinerträgniß von über 2ö.000 fl. abwerfen sollen, während die nor-malmäßigen Bezüge eines Bischofs in Oester reich nur 12.00l) fl. betragen. Da kam das Bürger-Ministerium und mit ihm ein freierer Geist in die österreichische Regierung. Dieselbe nahm dem LLnzer Bischof, der sich als einer der Hauptkampshähne der Klerikalen erwies, die beiden Güter und setzte ihn auf den fixen Ge halt von 12.000 fl. Btschos Rudigier konnte aber an Gleink und Garsten nicht vergessen In den ultramontanen Journalen und Ber sammlungen wurde gegen die dem Btschos an- gethane Beraubung gedonrelt, freilich jahrelang i chen der Stadtgemeinde Rann die Einhebung ohne Erfolg. Mit der Berufung des Versöh«leiner Bierauflage bewilligt wird. nungS-Ministeriums Taasse sollten endlich nuchl (Wacker.) Beim großen Brande in St. sür den Bischos Nudigier bessere Tage anbrechen. I Veit am Vogau, welcher am 3. d. M, stattge-Die national-klerikale Majorität des Abgeord- sunden, haben die Feuerwehren von Leibnitz, netenhauses nahm während der Budget-Ver-I Straß und Ehrenhausen l^is zur Erschöpsung Handlungen eine Resolution an, worin die Ne-Iam Rettungswerke mitgearbeitet. gierung aufgefordert wird, nochmals die Rechts- (B ezirksvertretung.) In außerordent« rage bezl^glich der beiden genannten Güter inilicher Sitzung vom 8. d. M. hat die htefige Erwägung zu ziehen. Das Ministerium hat! Bezirksvertretung beschlossen, die Rechnung, be-diesen Wink beherzigt nnd nun ist dem Bischof! treffend die Verwaltung des Kreisamtsgebsudes wieder sein ^Necht" geworden. Derselbe versteht! noch einmal zu prüsen. (Antrag des Herrn es übrigens, eine Konzession mit einer Gegen-! Simon). Kann dieses Gebäude verkaust werden, Konzession zu beantworten. Sein Organ, das! so wird der Erlös dem Fonde zur Errichtung „Linzer Volksblatt", meldet: „Die Frage, ob I eines Gerichtshofes in Marburg gewidmet. (An-ich der Klerus Oberösterreichs an der Ausfüh-I trag des Herrn Dr. Sernec.) rung des kürzlich fanktionirten Armen-Gesetzesl (Deutscher Schulverein.) In der ür Oberösierreich betheiligen soll, diese Frage, Marktgemeinde Wöllan zählt der Deutsche Schul-welche von mehreren Seelsorgern in den letzten I verein vierundzwanzig Mitglieder. Tagen gestellt ward, wurde, wie wir hören,! (Untersteirische Bäder.) Die Ge-vom bischöflichen Ordinariate im bejahenden!sammtzahl der Gäste, welche Heuer das Franz Sinne beantwortet. Wie wir serner bestimmtIJosefS'Bad in Tüffer besucht haben, beläust lören, wird das Diözesan-Blatt demnächst dasl stch auf 497. letreffsnde Gesetz feinem ganzen Inhalt nach! (Bekämpfung der Reblaus.) Die dem Klerus mittheilen." Das Ministerium I Arbeiten zur Bekämpfung der Reblaus im Taaffe hat also einen weiteren Erfolg aufzu-1 Ranner Weingebirge werden unter der Leitung weifen: Bischof Rudigier gestattet gnädiglich, I des Herrn Friedrich Müller, Sekretär der steier-daß stch der Klerus an der Ausführung des I märkischen Landwirthschasts-Gesellschaft, fortge-Armengesetzes betheilige. I setzt, da Herr Julius Hansel, Adjunkt der Wein- (Milder Winter.) Enlg-am den manig. bauschule, mit den Zöglingen der Anstalt nicht fachen Besorgnissen vor einem rauhen Winter, I länger mehr sern bleiben kann. wie solch« durch die unfreundlichen Herbstprä-! ludien wachgerufen werden, stellen Forstleute! 4^^^. und Landwirthe, gestützt auf erfahrungsmäßige I Die Führer der Slovenen haben beschlossen, Beobachtunaen im Tdier- und Pstanz^enleben, in allen slovenischen LandeStheilen Volksversamm-in Aussicht, daß sich die gesürchtete Jahreszeit lungen abzuhalten und soll dem Ministerium die diesmal ungewöhnlich milde anlassen werde. Als vollste Anerkennung seiner Politik ausgesprochen Grundlage dieser Witterungsdiagnose wird vor! werden. Allem auf gewisse Haidekräuter, besonders aus die Ericäen hingewiesen. Hatte nämlich diese im vorigen Jahre auf den Blüthenrispen bis in die obersten Schichten starke Blüthenanfätze, Tißa wird einen Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung von Komitats-Domestikalkaffen einbringen. Der türkische Ministerrath hat beschlossen, so stnd dieselben heuer kaum zur. Hälfte befetzt, IDulcigno fofort und bedingungslos an Monte« was eben einen milden Winter ankündigt. —Inegro zu übergeben. Gleiches prognostiziren auch die Bienen, indem In Frankreich stnd fünfundachtzig nicht erste trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit nochllnächtigte Kongregationen aufzulösen und sollen immer Wachs ansetzen und noch häufig außer-1 sechshundert Kapellen geschlossen werden. halb der Stöcke getroffen werden, während sie I In Kaschgar ist ein bedeutender Ausstand der vor strengen Wintern, wie dem vorjährigen, um z Mahomedaner gegen die Chinesen ausgebrochen, diese Zeit stch liereits verbaut haben. I III „ 7771 Dom Auchertlsch. Für Holz-Konsumenten und Holzhändler ist soel,en eine vom hiesigen k. k. Aichmeifter Herrn Emil Stoerk berechnete und herausgegebene Umrechnungstafel aus der E. Janjchitz-schen Buchdruckerei hervorgegangen. Diese sehr praktische und sür das tägliche geschäftliche Leben unentbehrliche Wandtafel, welche durch ihre hübsche Ausstattung, wie auch durch ihren Zliarijurger Berichte. (Erstickt.) In Arnfels ist der sechzigjäh« rige Inwohner Johann Süßinger beim Fleisch« genuß erstickt. (Bierauflage.) Das Laudesgesetz-Blatt enthält die Kundmachung, betreffend die Geneh» migung jenes Landtags^Beschlusses, durch wel- Wohl hundert Mal des Tages mußte der ehrliche Michel Uhl voll Grimm an die Bemerkung seiner Base, der Bergchristel, denken, daß so etwas nur einem unverheiratheten Manne passt« ren könne: wobei ihn nur das Eine recht aus Herzensgrund freute, daß die Frau Hauptmännin und ihre Töchter nach wie vor fernblieben und nicht einmal von ihren Fenstern aus von den Vorgängen im Schlosse Notiz nahmen. An einem späten Nachmittag hatte man endlich glücklich den prachtvollen Trumeau mit dem schweren goldenen Nahmen unter der lauten Akklamation von mindestens einem Dutzend ent« zückter Mütter und Töchter an dem Pfeiler zwischen den beiden Fenstern der Staatsstube aufgehängt. In der daraussolgenden Nacht hörten plötzlich d»e Anwohner des Schlosses mit dem letzten Glockenschlag der Geisterstunde ein entsetzliches donnerähnliches Gepolter im Inneren des Schlosses, nicht ander», als wenn ver Dachstuhl oder zum mindesten eine Zimmerdecke des alten hundertjährigen Baues nnt Krachen eingestürzt wäre. — Viele der Nachbaren fuhren entfetzt aus dem ersten Schlummer empor und stürzten au die Fenster; der Rachtwächter, eden im Begriffe, die Stunde der Mitternacht auszurufen, antwortete kläglich auf die Frage der Frau von Heidek nach dfr Ursache des schrecklichen Lärms: „Ach, gnädige Frau, es wannert im Schlosse!" und machte sich, getreu seiner Berufspflicht, schnell aus dem Staube; der alte Amtsdiener aber zündete seine Laterne an und begab sich in Begleitung des gleichsaUa in der Nähe wohnenden Schreiners und dessen Gesellen hinüber, um nach dem Grund des Lärms zu sorschen. In tausend Splitter zertrümmert lag der prachtvoll,; Spiegel auf dem Boden, der herrliche Goldrahmen obendrein mehrmals gebrochen, und ebenso der Deckel des kostbaren Fortepianos durch das Herabstürzen des mehrere Zentner schweren Trumeaus so bedeutend verletzt, daß es ein Jammer war, die grause Zerstörung anzusehen, die, wie man sich bald uderzeugte, durch den llmstand veranlaßt worden war, dav der von den Handwertsleuten Tags zuvor in die Wand geschlagene und sorgfältig eingegipste eiserne Haken die Last des Spiegels nicht zu tragen vermochte, -- eine Entdeckung, die sowohl den Schreiner wie dessen Gesellen, am meisten aber doch den alten Michel Uhl mit einer unbeschreiblichen Bestürzung erfüllte. Der Schaden belief sich gewiß auf mehr als hundert Thaler, vorausgesetzt, daß das kostbare Klavier auch im Innern durch den Sturz des Spiegels Schaden gelitten hatte. Wie versteinert standen daher Alle eine Zeitlang sprachlos da, bis der AmtSdiener wehklagend in die Worte ausbrach : „O das Unglück! O die verfluchten Weibs-leut'! So was aber kann auch nur einem unverheiratheten Manne passiren, wär' eine Frau Amtmännin da, sie hätten's nimmer gewagt, uns mit ihre»? heillosen Neugierde die Arbeit zu verderben!" „Die Sakerlotts-Weibsleut' sind allein an dem llnglück schuld!" ries jetzt auch der Schreiner, dem bei diesem unverhofften Auskunstsmittel, sich und seine Leute von der Verantwortlichkeit frei zu machen, eine Zentnerlast, so schwer wie der Spiegel selber, vom Herzen fiel. „Herregott! was war das heul' Vormittag wieder für ein Geläus, für ein Geschnatter, für ein Begucken und Dreinreden! Da soll einmal ein ehrlicher Handwerksmann seine Schuldigkeit thun!" Die Gesellen, nicht minder froh als ihr Meister, stch mit heiler Haut aus der schlimmen Affaire herausziehen zu können, stimmten im Chor in dessen Klagen und Verwünschungen ein. (Fortsetzung folgt.) billigen Preis von 10 ?r. sich Jedermann empfiehlt, dürfte in Kurzem einen groften und raschen Absatz erreichen. Dieselbe ist sowohl in jeder Buchhandlung, wie auch beim Verfasser zu beziehen. Da das hohe Ministerium für Kultu« und Unterricht die Teilung der I., II. und III. Klasse deS hierortigen Gymnasiums in Parallelkurse bewilligt hat, so werden die Herren HauSeigen« thümer in der Nähe des Gymnasiums (Kärnt-nergasse. Hauptplatz, Domgasse) ersucht, Anbote über die Vermietung von drei Zimmern für Schulzimmer biS 15. Oktober 1880 an die k.k. Gymnasial'Direktion zu machen. (1130 Ilotor^sielznetö Iiselirt liiswit av-äass sio auk luesitzsm ?1at20, 'sv-gottkoifstwSLS kif. 21, SM erötluet dat. (1085 Lraut-, Lall-, 'krauer-XIviüvr oto. ^V6räoll navk üew ususstsu uuä e1sxavts8toii Lokuittv angefertigt uvä di1Iig3tom?reisö in goliäs3ter ^usfiiliruvß geliefert. Dm gütigen !8uspruoli bittet aedtungZvoll vaseldst veräen aued aufgenommen. Wichtig str DsM«! Gefertigte erlaubt sich den?. 1'. geehrten Damen anzuzeigen, daß sie einen Untorfiokts-Luf8 für Mädchen mit 4. November d. 3. im lusoknoiÄvn, ?ussmmvn8tvllvn unö ösf Msvkv, sowie auch im 8vknitt?vivknvn eröffnen wird. Für gründlichen Unterricht bürgt, wie auch um zahlreichen Zuspruch bittet Aanni Nartett, U37 ?ostgasse Nr. ». liv. Auch im ßßasek'm liäkvn wird Unterricht ertheilt. Das Krvsste I^a^er Ilvi'l'vn-, kvsbva- u»Ä kiniter-n I ü x s so^ie 2ur ^llkertiAuvß^ vov LerrellUeiäerll naed Ila88 «u üon billigAtou krvisvll empüeltlt ^ Lodolkl lIerreoA»»»«, »«den l!»kt plod». 1132) Fmlll. Lizitation. Mit stadträthlicher Bewilligung werden Samstag den »S. Oktober ISS« Vormittags v Uhr i« der Domgaffe, HauS Nr. 1, Gewölbe, gegen Baarzahlung und sofortige Wegschaffung an den Meistbietenden hintangegeben werden: ZimmereinrichlungSstücke, alö: Sopha, Sessel, Betten, Tische, Waschkästen, Rachttastel, Häng-und Schubladkästen, Bettzeug zc. (1125 DaS Haus Nr. 39 in der Kärntnerstrahe zu Marburg, 1 Stock hoch, mit 12 WohnungS-piecen, ganz neu hergerichtet, ist unter annehmbaren Bedingungen sogleich zu verkaufen. Auch ist daselbst eine sehr freundliche Wohnung mit 3 Zimmern, Küche, Holzlage und Keller zu vermiethen. Gefällige Anfragen im AuShilfSkasse-Verein zu Marburg.__(1113 Eine stenndliche Wohlnnlg, sonnseitig, mit 3 gasienseitigen Zimmern, Spal-herdküche und Zugehör ist vom 1. Dezember zu vermiethen. (11 Anzufragen Kärntnergasse Nr. 16._ Trifailer Kohlm sind bei (1!29 Karl Kiffmann, Mellingerstraße 23, in beliebigem Quantum ins Haus gestellt und billigst berechnet zll haben. WM" Aufträge werden angenoinmen in der Postgasse Nr. 8, im Gewölbe des Frl. F. Bartelt. /Abonnements-_ /^nzevigv. Erlaube mir den ?. ?. Herrschaften und Publikum bekannt zu geben, daß ich Bestellungen auf Theater-Fahrten im Abonnement unter billigsten Bedingungen annehme. Hochachtungsvollst 1135) NuavIL Ftakereidefitzer, Burggasse Str. Se. Für einen Gigenbn«-Wein schank geeignetes Lokaße auf frequentem Posten wird zu miethen gesucht. Adressen abzugeben im Comptoir d. Bl. (1134 g. 15609. Edikt. (1136 Vom k. ?. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. wird bekannt gemacht: Eö sei über Ansuchen der Franz Purkhardt, Rosa Purkhardt, Anna Popp geb. Purkhardt, Josef Purkhardt, Maria Artner, Theodor Purkhardt, Johann Holzer, Friederike Seifried und Josefine Seifried, endlich des Karl Purkhardt und der Maria Purkhardt, die freiwillige Versteigerung der denselben, resp. zum Verlasse deS Karl Purkhardt gehörigen, gerichtUch auf 2271 fl. S2 kr. geschätzten Rea-litäten Berg Nr. 9l Vs, 95, IN, 139 aä Straß in StrtchoveK sammt darausstehender Frucht bewilligt und hiezu die TagsaKung an Ort und Stelle der Realität auf den IS. Lktober 1880 Vormittags 10 Uhr mit dem Anhange angeordnet worden, daß diese Realitäten auch unter dem SchStzwerthe, jedoch nicht unter 1000 fl. hintangegebtli werden. Die LizitationSbedingniffe, wornach inSbe-sondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein 10°/o Vadium zu Händen der LizitationS-Kommission, der iSrsteher aber binnen 8 Tagen vom Tage der Erstehung ein Viertel deS Meist-boteS, binnen 3 Monaten vom ErstehungStage an ein weiteres Viertel deS MeistboteS, den Rest des MeistboteS aber, in welchen der li^rsteher die Forderung der Murecker Sparkaffa und das Vadium einrechnen kann, binnen 9 Monaten vom Tage der Erstehung zu GerichtShandcn zu erlegen hat. — find Hieramts einzusehen. Den Xabulargläubigern bleibt ihr Psandrecht ohne Rücksicht aus den Kaufpreis vorbehalten. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 9. Oktober 1860. Z. 15276. Edikt. (1138 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen des 3. Krochwal durch Dr. Grafenstein gegen Alois Edl. v. Kriehuber pto. 25000 fl. s. A. zur Vornahme der Veräußerung von kleineren Weingedinden im Schähwerthe von ca. 2000 fl. die Tagsatzung auf den TS. Oktober 1880 Vormittag von 9—12 Uhr und Nachmittag von 3—6 Uhr. nöthigenfallS auch die folgenden Tage iu der Viktringhof- und Kärntnergaffe angeordnet worden. Die Fahrnisse werden hiebei auch unter dem Schätzwerthe gegen Wegschaffung und Baarzahlung hintangegeben. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 28. August 1880. li'allsuelit, Xräinpte, aueli äie dartväelcißötev k'älle, tieils icl^ iu Icür^ester k'riLt Qaeti eiuer wir allein eiZeuen uiicl stets ertolAreiedeii ^stkoäe auod drieüied. Lpeeialarsit vr. Lollllao» ill Lorlin, l-ouisev-Ltrasse 32. Ledov IluQävrto xedeilt. (1091 _ verantVorßltche ReoaNto», Druck »nd Verlag von Edvard Sanschttz t« Karbnrg. I>l»n bioto ckom Lllllvk« 6»o Haupt-Gewinn im günstigen Kalle bietet die alleraevefte große Veldverloosuug, welche vom Staate genehmigt und garantirt ist. 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Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet 1 «kuss» Original'LooS nur lilsrlc 6 oder 3V, 1 daldv» „ ^ ^ K 1 viök^öl ,, „ »» 1 Alle Aufträge werden sotort gegen Lili«oi»äuoLs, ?oi>tvmi!k^1vQßs o<1or I?»vbiikbws ^s» Lstra^ss mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhj^t Zeder mann von UN« die mit dem Staatswappen versehenen 0i'iFMk1»1«ooss selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amt lichen Pläne gratis beigefügt, auS welchen sowohl die Sintheilung der Gewinne auf die resp. Classea, als auch die betreffenden Einlagen zu ersehen find und senden wir nach jeder Ziehung unseren Interessenten unauf gefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt uvtor Ltkkts-Usrkvtis und kann durch direkte Zu« sendungeu oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Gerbindungen an allen größeren Plätzen Oester reich'S veranlaßt werden. Unsere Colleete war stets vom Glücke besonders begünstigt und haben wir unseren Interessenten oft-malS die größten Tresser ausbezahlt, u. a. solche von Mark SSo.voo, »2S.V««, l5U.VV0, t0v.v00, 80.000» VV.W0, 4V.V00 ,c. Voraussichtlich kann bei emem solchen auf der so lickvstvn vasi» gegründeten Unternehmen überall aus eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge aus-führen zu können, unS die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem !^9. «lctodvr «I.zukommen zu lassen. kAukmana üi 8iwo«, Z«»k- ««» Wtchstlgeschist i« Hamborg, Liu» UQÜ Verlcaut »livr ^rtsu Lta^tsobliKktionsv, P.S. Wir danken hierdurch für daS unS seither ge schenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosnng zur Betheiligung einladen, wer-den wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufrieden heit unserer geehrten Interessenten zu erlangen. 1114) o. v. Große Aiswahl von Ärrnrn V G von 3 fl. ü« kr. bis 2« fl. per Stück; auch werdcn Laternen ausgettehen bki (US6 Al« 8el»i!ze. Spengtermeister. empfehlend in MlRii'iilK'» Steinmetzgeschäft, Ecke der Kaiferstroße und Theatergasse in Marburg. (1052 IStVtG^