^ ?- ^ , ^- <^ ^ Samstag den 12. Aziril 1828. NMcmverungen durch Valnmticn. (V« schlug.) ^io Häuser von Salona sind voll von r5ml< schen Inschriften und Basreliefs. Manche Thür»- unb Fenstcrstöcke bestehen aus zerschlagenen Epitaphien. Unter den zahlreichen Inschriften schienen mir folgend« die merkwürdigsten: I^?lNIä . KIlt)N^I5 . V . ? . 5ILI. 1^ I/1' III0.HII3NNI.M^1'^N. DV0. 055.4HVL . K(M . IV51-I5 . lA'lVI.I'l" ?^OI^^I'5^. I'KKI^III' rNI^ZZIl'. 3IlVMI. 1'1^^83^ . QI^< V0^^ . I>^k6N5 . ^o^V^I^I^ . TlNl . ^VI , ^VMI^^ . 5^KV^ DI^L . Nt^4 u. m. MerkwÜLhtg sind die in der Mitte vorkommenden Disticha, Ein anderer Stein enthielt folgend» Inschrift: D. I>l. 1^1.. ^0^3^^^ ^1. VlCl0^I. I'RI. v.^ .HI. R ') Auf einem Sarkophag: ^VN. VR5^IV8. 5^I.0^I'l^!s^NI5 . I^I' ^VKHI.1^ VI^I.1^ . VIVI8. 3ILI.V0 ganz unten 7 H^II.10 ?I^IN0 Eine andere, besonders bemcrkenswerth wegen bes Ausdruckes <üci1oni2 iznloiliianz, lautet- D0M0.I(^VVI0 VN (üo^IV^X « Noch mehrere andere minder wichtige will ich hier übergehen; dagegen von den acht Inschriften, Welche sich im Dorfe Vt-»in^^, in der Mähe-v.on Salona, befanden, folIeiM^attführen: ^ine andere -v . NI Mitten durch Salona führt die Fahrstrasse N«ch Clissa, die von majestätischen Pappelbäumen beschattet ist. Durch, das'Dots schlangelt sich der gleichnamig» Fluß. Ans Salon« und die Umgegend lassen sich folgende Verse aus^ucanuH avführen: D«r-Auß, h fahr, festen Tritt mir in dM Höhlungen der Verge suchend, erkletterte ich He Felsenspitze. Valo befand ich mich im'Innern eines ,.theils von Mauern, theils von Felsen «ingeschloffenen Flächcnraumeg, und «r-blickt« eine von Steinen aufgelichtete Varake, welch« den römischen Soldaten zur Wohnung gedient hk. ben mag. Weiter aufwärts fand ich deren noch einige, und am äußersten Rande der Vergspitze «in kleines, ungefähr zwei Fuß lief in ^ Erde gegrabenes Gemach, dessen Boden mit einer Art Mosaik bebeckt war. Die Seitenwnnde waren gut erhalten, und aus b«, ReK«l,mäßig5eit und Zierlichkeit des Ganzen läßt slch schließen, daß es irgend einem Anführer zur Woh; nunz gedient haben möge. Van diesem Puncte hat man elne überaus schone Aussicht, auf das fruchtbare Thal, welches sich von Cliffa nach Salona .ausdehnt, und dessen äußerster Rand das Meer be/pühlt. — Nachdem sich meine Augen ein« Zt«t an dem herrlichen Anblicke geweidet hatten, trat ich auf der entgegengesetzten Seite den Rück' lyeg'ün. ;Balb gelangte ich am Rande des Berges zu d«m zweiten römischen Standlager ^). Unter Weges machte mich mein Begleiter auf eine Vergschichte aufmerksam, die aus lauter versteinerten Menschenknochen bestand. Wahrscheinlich kann man ihr Entstehen in die Zeit des hartnäckigen Hrieges, den die Römer wider die Dalmater fährten, oder der grausamen Christenvtrfolgung zuschreiben, die unter Dio-cletian ausgebrochen war. Oberhalb des Ursprunges hes Flusses Salona, stieß ich in einem steinigten Th ale abermals auf mehrere Baraken, welche fast alle noch sehr gut erhalten sind. Einigen fehlte nur die Bedachung, um sie neuerdings bewohnbar zu machen.'Noch jetzt findet man in den Felsenwänden die Stufen nach Men Richtungen Mgehauen, durchweiche sie die Verbindung unter einander unterhielten. Nicht weit da^ von fand ich deutliche Spuren eines ähnlichen Gema<-ches, wie das früher erwähnte, und in der Nähe des-selben eine in Felsen gehauene Cisterne, in die mch- ') Wahrscheinlich schreiben sich beide Standlager aus t« Ittt des blutigen DalmatcrfnegcK her, den Tiber geg»n Vat» und pi>n'S im 6. Jahre nach Christi G,burt führte, rere Kanäle, .vou-s'detr hoher gelWMey PunctM das Megmwasser hinable-iteten. Lelde-r wurde wr einigen Jahren die Cisterne auf eine muthwMe Weise ver-schjittet. Im Hintergründe dieser kleben Fläche fand ich in einer Ielfenwanb folgende Inschrift eingchauen: I. Q . ^1. OK. ^^' .0^. 1^0^. Ich'äußerte Meine Verwunderung über den guten Zustand , in welchen sich diese Zuschrift durch so- vick Jahrhundert« , nicht nur vor den Einwirkungen der Witterung, sondern vor dem Muthwillen dcs Hirtenvolkes, erhalten hat. Nüchsichtllch'dss letzteren Punctes gab man mir folgenden Aufschluß: Hur Zeit, der Aussaat wird von dem.Pfarrer des nächsten Dorfes, dic KewohMche Prsccssion, um »on dem Allmächtigen dsisGedcihew^rstndhrächte Zu erflehen, statt zwischen, die. WW: Ml d/ese M^ch^, und zwar gerade bis ^ur,Iu^^st geführt. Dort werben bi« üblichen Gednh? gch^l^u und dcr Segen von dem Priester gesprochen, Wayrend der'Feierlichkeit wird gerade über der Inschrift ein hölzernes Areutz aufgesteckt; dahin wendet ihre Bllcke die gläubige Menge. Deßhalb hat man anch fur diesen Ort eine tiefe Ehrfurcht, und Niemand würde es, wagcn einen Ort zu einheiligen, wo,^alljährig eine, solche Feierlichkeit begangen üvird. .-« Bald darauf trat ich den Heimweg an. Abgerechnet die Annehmlichkeiten, welche mir diese Lustreise gewährte, hatte ich noch den hoppelten Genuß, mitten unter antiquarischen Schätzen zu schwelgen,, ,und,römi-fche Größe und Thatkraft noch in den Trümnicrn hinterlassener Werfe zu bewundern. I. B. Wagner. ------«, , ' - Noctor skall. ^Al,i dem Fr^nzölischt!,') Atle unsert Sinne haben eigen« Organf, durch dte si« ihre Wirkung äußern; sie sind gleichsam Werk-Mge, mit denen sie die Natur versehen hat, um sowohl ihr Daseyn zu beurkunden, als auch als Mittel der Thätigkeit zu dienen. Di» Kräfte des Verstandes so wi« auch die motalischen Eigenschaften des Menschen müssen ihre Organe, und so zu sagen eine.n eigenen Sitz haben, denn sonst waren si« »ott dem Menschen gnrcmu, von ihm unabhängig, und daher aller positiven Thätigkeit beraubt. Wenn mm jene Organe' »vuMch da sind, so müssen sie auch ausfindig zu ma- chen seyn. Auf gleiche Weise findet man sich M-ras-laßt zu glauben, daß die Seele ebenfalls eigene erkennbare Organe haben müsse. Dieses ist mit wenigen Worten die Basis des Systems des.l)r. Gall, eines geistreichen tiefgedachten Systems, welches mit den wichtigsten Sätzen der Moral und der Philosophie in VerbindunZ steht, welches der Gegenstand vieler SMtereyen war und noch i,st, sich aber nun durch eine ausgedehnte wissenschaftliche Behandlung, durch unzählige Untersuchungen und durch die aufrichtigste Ueberzeugung d«s Erfinders empfiehlt. . Dr,. Gall ist ei.n GMs Hon einem.verehWNgs'.Vur-Hgen Aeußern, iseim/kahle.^rsite Mirne w Ver-Mch Mit der Kraft seines Verstandes liefert einen, Beweis für fein System, nach welchem^H MeM in dm vordem Theilen .des ^ GchirMs feiyen Sitz hczt. Seine Heutschartige Sprache hat .bei aller Hncorr, Gall in dem Atheneum (in Pilris)-/i^o'tt im verflossenen December seine Volle- sungen eröffnete, die durch eine große Menge Zuhörer besucht werden, und stets die Erwartung befriedigen. Dcn wichtigen und zugleich sehr ernsthaften Erklärungen seines Systems, mischt er sehr gern interessante Thatsachen bty. Die Verfolgungen, die er erduldet hat, gebett ihm Gelegenheit an die Hand, pikante Anekdoten zu erzählen. So z. V^ haben die Pariser Studenten während des Kaiserteiches das Vorhaben gehabt eine Prozession zu veranstalten, wo sie seln Bild auf einem Esel rücklings sitzend, durch die Gassen von Paris geführt hätten. Der Graf Dubois, da-mahliger Polizey-Präfect ließ ihn rufen, erzählte ihm dieses Vorhaben, und erklärt« stch,. es verhindern zu wollen. Dr, Gall widersetzte sich einem solchen Verbothe von Seite der Obrigkeit, und bewies dadurch, wie sehr er über diese ungeziemenden Proceduren erhaben sey. Der Polizey-Präfect glaubte jedoch eine solche Mummerey unterdrücken zu müssen, die ihm schändlich, und den Ort, wo sie geduldet worden wäre , entehrend schien. Die Erzählung der, in den Kerkern von Teutschland, gemachten Beobachtungen ist voll interessanter Daten. Er untersuchte in Gegenwart vieler Neugierigen die Sträflinge, und fand stets die 'Gattung des Verbrechens, welches die Ursache der Verurthcilung eines jeden derselben war. Eines Tages bemerkte er bei einem dieser Unglücklichen neben dem Organe des Diebstahls auch jenes / das die Eigenschaften eines vortrefflichen Schauspielers andeutet, sehr entwickelt. »Wie hast du stehlen können,« sprcickf er-zu ihm, »da du als Schauspieler dein Glück hättest machen können i" Der Sträfling wird bleich, r»d sieht ihn um -desto mehr erstaunt an, als er wirklich einmahl Schauspieler gewesen ist, aber diesen Umstand absichtlich bei bem Verhöre verschwiegen hatte, Wachst interessante Orssnvunss. Herr 'Carl>May e rfy, Gerichtstafel-Beisitzer mehrerer Komitate, schon rühmlichst bekannt durch mehrere wichtige Erfindungen, vorzüglich die der Marmorfässer im Jahr 1325, und der 2 l^ Pfund schweren ch'e« mischen Doppelgewehre im Jahr 4826,' hat nun eine Vorrichtung entdeckt, mittelst welcher m^n durch die reißendsten Ströme zu Fuß« 'gehen kann. Am 20. März d< I. machte er , in Gegenwart mehrerer ausgezeichneten Personen und vieler Sachkenner, einen Versuch mit seinen Stiefeln von sHwarzem Eisenblech, welche oben mit einem Kranz vergehen sind, auf der Donau nächst dem Lagerspital in Pesth, welche? voll« kommen glückte. Von einer Entfernung aus von 100 Klafter vom Ufer ging er in einer schrägen Richtung die Donau abwärts dem Ufer zu, welche Strecke'500 Klafter betrug, und, von der Sicherheit seiner Erfindung überzeugt, bewährte er den unerschrockensten Gleichmut!). Er machte verschiedene Bewegungen, setzte sich nieder, u. s. w. Die Füße gingen 2 Schuh tief ins Wasser, und er kann bei- dem stürmischsten Wetter mit gleicher Behändigkeit, diesen originellen Spaziergang ausführen. Er wird dieser Tage einen zweiten Versuch anstellen, undwir behaltenuns vsk, das Nähere über diesen Gegenstand unsern Lesern mitzutheilen. ---------«^, , ,»-----' Mir unv mich. In einer märkischen Stadt wurde von emer »van: dernden Schauspielertruppe Don Juan gegeben^ und Donna Elwira ließ sich im 2. Aufzuge, nus ihrem Fenster herabschmelzcnd vernehmen: »Mann ohne Wort und Glauben, Willst du den Trost m i ch rauben^ „Mir! Mir!« ertönte es plötzlich im ganzen Hause, und die geängstigt? Sängerinn begann von nk-uem: «Mann obne Wort und Glauben, Willst du den Trost, mir rauben, Der mir noch aufrecht hält." „Mich! Mich!« erschallte es wieder, und bei jedem Verstoßen dieser Art schritt das Publicum als don« Nernder Korrektor ew. Als aber der Lärm immer heftiger und toller ward, rief endlich der Polizei-Kommissär des Orts, auf cine Bank steigend und mit glühenden Amtsgesichtt: „Meine Herren, i,li bitte mich Ruhe aus!"—l-„„Mir! Mir'."" dröhnte es jubelnd von allen Seiten, und der arm? Polizci-dommissariuS verließ ingrimmig seine Rfbmrbllhne , befahl den Vorhang fallen zu lassen, und schlosi unter allgemeinen Gelächter, zum Vergnügen der Gebildeten, die herabgewürdigte Oper. M i s c e l I e. In der Gegend-Kießintelloch sSchottlanb) zieht jetzt, wie 'Londomr Blätter melden, ein tinzigts Pferd' 1H mit einem Gewicht von 50 Tonnen (1000 Centner, Steinkohlen beladen« Karren auf der C^ send ahn. RNa teur: F'- kav. V?cinrich. VeNcacr: Diznaz Äl. GAlet v. Aleinmayr.