— 418 — ehrenvolle Auszeichnungen erhielt. So wurden da- mals folgende selber adeligen Landsleute zu k. k. Käm- merern ernannt, als: die Grafen Anton, Max August, , Ferdinand Felix, Hieronymus, Andreas Ludwig, und Ferdinand Felix von Thurn, Franz Anton Graf von Blagap, die Grafen Max Valerius und Wolf von Barbs, Graf Franz Sebastian von Lanthieri, bie Grafen Nlcolaus, Orpheus, Leopold und Marcio Strassolde, Christoph Adam, Sigmund und Leo- pold Grafen Katzianer von Hatzenstein, die Gra- fen Raimund und Johann Antnl von Lamderg, Veit Christoph Freiherr von Raub er, die Grasen Johann Anton und Ludwig Anton v. Coronini, Wolf Weichard Graf von Gallenberg, die Grafen Franz Anton, Wolf Georg, Wolf Mathias, Georg "Sigmund und Anton Adam Seifried v. Auerfperg und die Grafen Franz Carl und Johann Philipp v. I n z a g h i. Bis an seinen Tod (er starb am 7. Februar l665) erfreute sich Fürst Johann Ferdinand von Porcia der kaiserl. Huld und Gnade. Die reichs- fürstliche il.nie der Psrcia erlosch jedoch schon »69Z. Sein nächster Anverwandter Hieronymus von Porcia ronnc«! die Reichöstandschafc nicht mehr erlangen, blied arer österreichisch erdlandischer Fürst und Herr der G^sschafc Orten bürg nächst Spital tN Kärnthen, der Herrschaft P r e m und der gefür« steten Grafschaft Senosecsch in Krain. Vraun — r. >», — ,N a ch t r a g zu dem im Illyl-. Vl^tte ??r. 39 mitgetheilten Artikel über den Fürstbi'chof von Laibach Qtio Friedrich Grafen von Vuchheim. Über diesen ausgezeichneten Kirchenfürsten lesen wir in Mariens Geschichte der ganzen österr. weltlichen und klösterlichen Klerisei. Wien 1785, Seite 1^6 und z^z?, noch Nachstehendes, was die biographische Skizze in unserm vorletzten Blatte nicht enthält: „—Er war ein besonderer Liebhaber der romischen Ceremonien, die er auch im Dom unter seinen Chor- herren einführte. Mit seiner Genehmhaltung, und auf Unterstützung des Fürsten von Eggenberg, kamen im Jahre 1652 die sogenannten Diskalzeaten des refor« mirten Augustiner-Ordens auf Laibach. — Er ver- schied zu Passau im Jahre 1664 den 2. April. — Der jetzige Bischof, Graf Carl von He rb e rste i n :c., drückt sich bei diesem Bischöfe eigenhändig so aus: conlirmari ^uravit, l-cZtciui'cltur, cum coiunclcM äcsi^tusH« inc^nclio ^l)/)«l-^ll2L suerutlt. —" Slowenische Volkslieder auS Krain. Ich habe vor Kurzem die Freunde des Slaven^ thümS um Beiträge zur Ethnographie von Krain er< sucht. Mein angekündigtes Unternehmen beginne ich mit der Herausgade der Volkslieder, um die dießfalligen Sammlungen anderer Slavenstämme zu ergänzen, in« dem, ich die Bitte um Einsendungen der übrigen Noti« zen wiederhole, da leider bis nun nur wenige Slaven« freunde, wie die ?. 'l. Herren Joseph Rudesch, Herrschaftsinhaber von Neifniy, Professor Meie l k 0 , Math. Naunikar, Pfarrer zu Eora, Jacob Dolenz, Pfarrer zu Feistriz, Georg Plemel, Pfarrer zu Prem, und Joseph Oreschnik, Coop. zu Dornegg (denen ich für die mir gelieferten sehr schätzbaren Aufschlüsse und Materialien meinen wärm« sten Dank abstatte), Meine dringende Bitte berücksichtigt haben. Ich zweifle nicht, daß die zu erscheinenden Volks, lieber einen Anklang im ganzen Slauenthume finden werden, da sie der nämliche aligemein slavische Geist, das nämliche liefe Gesijhl und dieselbe kräftige Sprache charakterisiren, die so sehr die slavischen Volks- polsien auszeichnen. — Der Charakter, die Sprach,, die Sagen und Volkspoesi'e aller Stämme der Slaven sind so unter sich verwandt, sc> ineinander verwebt, daß nur eins durch das andere erklärt, vervollständigt und ausgebildet werden kann. Sie liefern den un- widerlegbaren Beweis der bestehenden innigen Gemein- schaft, Wechselseitigkeit und des wirklich existirenden Erhabenen, Großen und Ganzen des Slavenchums! — Wie weit ist nicht Krain vom Lande der Polen, Czechen und Nüssen entlegen,—in was für geringer Gemeinschaft stehen nicht die Krämer mit den ihnen so nahe vcrivandcen Serben, und doch wird man in den Volksliedern aus Krain nicht nur den nämlichen Ton, Geist und dasselbe Gefühl, sondern auch oft die nämliche, nur modificirte Sage finden.— Genug der Empfehlung für Slaven! Meine bisherige Sammlung dürfte 2 Bandi, 2^l Bogen stark, ausfüllen. — Die Echtheit der Volks? lieber kann ich verbürgen,' nur muß ich bemerken, da? die zu erscheinende Sammlung mangelhaft seyn dürste, und nichc vielleicht aus den allervorzüglichsten ^"' dern deö an Poesie reichen Landes besteht; allein ?" hoffe, daß die wohlgesinnten Slavenfreunde wich — 119 — durch Veitrage, um die ich sie wiederholt orrngendst ersuche, in den Stand setzen werden, meine Samm- lung zu Vervollständigen, wobei ich sie auch darauf aufmerksam mache, daß mir auch Varianten von den nächstens zu erscheinenden Liedern sehr willkommen seyn werden. — Für jetzt kündige ich bloß den l. Band an. den ich in 3 Lieferungen herausgeben will; für eine gute Ausstattung werde ich möglichst sorgen. Sie werden auf schönem Velinpapier mit Vignetten und drei Steinabdrücken verziert erscheinen. Jede Lieferung w>rd 20 kr. C. M. kosten; wer die erste abnehmen wird, muß gleich für die zweite voraus- bezahlen. Mit der dritten folgt erst der Umschlag, die Steinabdrücke und die Vorrede. — Bis Ende August dauert die Pränumeration, später wird der Preis des Ganzen auf 2 fl. gesteigert. Man vränume- rirt beim Herrn v. Kleinmayr, Herrn Korn und dem Herrn Ca sin o - Cust os. Bestellungen können nur auf feste Rechnung angenommen werben. Laibach den 26. Juli 5828. M i s c e l I e n. Ein Hr. Despar, Chemiker, schreibt der zu Tou- louse erscheinenden »France meridionale," daß di, Weinbauer ihre Reben durch das Einsäumen von Sumpfbohnen in ihren Weinbergen vor den Verheerung «N des verderblichen Insects, dem Pyralis, schuhen können. Das Thierchen liebt diese Pflanze so sehr, d«ß eS die Neben gänzlich verläßt, und seine Eier in di« Stengel der Bohne legt, welche dann, wenn der Same reif ist, gesammelt und verbrannt, und wodurch dem weiccrn Umsichgreifen deS Insects Einhalt gethan wilden kann. Das Diario di Noma vom 7. Juli enthält die Angabe folgenderneuen Entdeckung: Bei Einreißung eines von den Thürmen, welche das Monument der Acaua Claudia bedeckten, zeigte sich, daß der Thurm selbst ein altes Gebäude in sich schließe, das durch eine Ziegelwand an der Außenseite überkllidet und daher bisher noch nie bemerkt worden war. Es ist dieß ein romischer Backofen von beträchtlicher Höhe und vier- 'ckiger Gestalt, der besonders durch ein auf drei Sei- len im Innern angebrachtes, l? Palmen langes und 2V2 Palmen hohes Frieß ausgezeichnet ist. Dieses Frieß zeigt in kunstvoller halberhobener Arbeit ver« schiedene alte Gebräuche, unter andern, wie die Ro- mer das Korn mahlten, den Teig anmachten, das Brod ducken, und dasselbe unter der Aufsicht, der Präfeclei der Annona abwogen. Man sieht .nämlich die Wag« auf drei Spießen, und in einer Schale derselben eini' ge Gewichte, die andere Schale aber ist roll von Vrodkörben, deren Gewicht ein Beamter beobachtet und auf Tä'felchen notirt. Nahe dabei stehen drei andere Personen, welche Togen tragen, und Mahr- scheinlich die Präfecten der Annona vorstellen sollen; sie mußten darüber wachen, daß das Brod in Ueb»«« fluß vorhanden, von rechtem Gewichte .und von gül,m Getreide sey. Den Ueberrest füllen Figuren aus, denn einige Vrodkörbe auf den Schultern zur Wage tragen, Andere aber das gewogene Brod anders wohin brin- gen. Rechts sind zwei Mühlen gemeißelt, jede davon wird durch eine Maulefelinn getrieben,- einige Kna- ben beuteln das Mehl durch. Die letzte Seil» ent- hält Gestalten, die mit dem Kneten des Teiges und mit dem Formen des Brodes beschäftiget sind, ilaS der Bäcker sodann mittelst einer langen Schaufel in den Ofen schiebt. Das größte Spielhaus der Welt befindet sich in London, seine Erbauung und Einrichtung kostet 700,000 Thaler. Die Soupers, überaus vortrefflich, werden den Hazardspielern umsonst gegeben; man trinkt auch vortrefflich dabei, alles umsonst, und wird so vortrefflich zum Spiele gestimmt, daß man mit Würfel und Roulet Effen und Trinken hlmdert- ja tausendfach bezahlt. Man braucht richt einmal Gelb,- Crockford, der Besitzer, kennt seine Leute und leihet bis über 200,000 Thaler. Mancher, seine Lord- schaft antretende Gentleman hat ihm Hunderttausend« zu zahlen. — Der Koch hat über 7000 Thaler Ge- halt; 22 Lakeyen sind stehende Garde. Det Crou- pier (Gehülfe des Banquiers) erhall wöchentlich ge- gen ^00 Thaler. Es werden Satz» von 700,00a Thalern angenommen, und —" —» dybey ist Crockford bereits ein Millionär geworden. Wenn man die Geldbedürfnisse in den jetzigen Zeiten mit denen in den früherett vergleicht, so glaubt man Unmögliches zu hören. Als im Jahre 159! ein junger Graf nach Erfurt zoF und daselbst studierte, verzehrte er mit seinem Hofmeister in einem Jahre 23 Gulden und 4 Groschen; der Hofmeister hatte 2 Gulden jährliche Gage. Die darüber geführte Nech' nung ist noch bei der Familie vorhanden. <5 u r i 0 s u m. Der Homö'opathl'e sind jetzt erst die Augm aufgegangen. Ein Homöopalhe behauptet in ftan< iösischen Bla'ttlm, alle Ausenksankheiten mit zu vkr.